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Balts Maul, du 3diot!"

Cin wahrhaft patriarchalisches Berhältnis.

Es gibt auch heute noch Arbeitsbetriebe, in denen zwischen dem Chef und seinen Angestellten ein sogenanntes patriarchalisches Ber­hältnis herrscht. In folch einem Betrieb war auch jener Küfer tätig, der jetzt vor dem Arbeitsgericht flagte, weil er frist: los enilaffen war. Seiner Ansicht nach zu Unrecht. Die Entlassung war erfolgt, weil sich der Kläger geweigert hatte, zu einer Unterredung zu feinem Chef zu kommen. Der Kläger war ge­rade im Begriff nach Hause zu gehen und befand sich schon in der Ausgangstür des Betriebes, als ein anderer Angestellter ihn auf forderte, sofort zum Chef zu kommen, da dieser ihn dringend fprechen wolle.

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Die Unterredung zwischen dem Chef und dem Berfonal bewegte sich nun in der Regel in etwas eigenartigen Formen, da der Herr Chef, wie der Kläger vor Gericht sehr vorsichtig aus. führte, ein leicht erregbarer Mensch" war. Meift wurden die ,, Unterredungen nur einseitig geführt, denn wenn der Arbeitnehmer einmal etwas fagen wollte, so fuhr ihn der Chef an mit den Worten: Salts Maut, du Idiot!" In einer anderen Unterredung", in der über eine Lohnaufbesserung verhandelt werden sollte, erklärte der Chef: 3utage wollt ihr haben, ihr Baviane? Rausschmeißen werde ich euch Bande!"- Der Rüfer wollte an jenem Abend einer derartigen Auseinandersetzung aus dem Wege gehen und weigerte sich daher, nochmals in den Betrieb zurückzukommen. Aus diesem Grunde wurde er frist. los entlassen.

Bor Gericht tonnte. Der Kläger den liebenswürdigen Lon, feines Chefs beweisen. Und es sprach weiter für ihn, daß er fast 20 Jahre im Betrieb tätig gewesen war, ohne daß er sich in dieser Zeit irgend etwas hatte zuschulden kommen lassen. Inter Berücksichtigung dieses Tatbestandes tam denn auch, wie nicht anders zu erwarten, das Arbeitsgericht zur Berurteilung des Be flagten. Die Firma murde verurteilt, den Küfer weiterzube fchäftigen oder an ihn eine Entschädigung zu zahlen, die unter Berücksichtigung der langen Dienstzeit auf 1200 M. fest gesetzt wurde.

Zwist in der Friedensgesellschaft.

Bens ist Frieden"- unter diesem Stichwort veranstal­teten die im Friedenstartell zusammengefchloffenen pazi­fiftischen Verbände gestern abend eine Kundgebung im Herren haus. Es fprach als erster Behmann Rußbüldt. der die Ansicht vertrat, daß erst dann das Wettrüsten aufhöre, wenn es ge­lingt, die Privatindustrie bei der Rüstungsindustrie auszuschließen. Die zweite Rednerin, Helene Stöcker , setzte sich begeistert für die russischen Abrüstungsvorschläge ein und sagte nur, wenn der Bölkerbund diese Borschläge annähme, wäre der Frieden gesichert.

Die meiteren Redner Dr. Bier ther und Dr. Wehberg besprachen im einzelnen die Möglichkeiten einer Kriegsverhinderung. Dr. Bierther Jah die beste Lösung zur Sicherung des Friedens in der Mobilisierung der Massen zu dem Zweck, sich den Kriegs dienstverweigerern anzuschließen, während Dr. Behberg in furgen, aber treffenden Ausführungen darauf hinzielte, den Völkerbund auszubauen und ihn zu dem Instrument au machen, das jeden Krieg im Keime erstickt. Nach sehr ausführlichen Angaben der Frau Profeffor Water über Giftgasverwendung im Kriege sprach dann Heinrich Ströbel , der Beispiele aus Ame­ rika anführte, wo die Kirche begonnen hat, gegen den Krieg zu agifieren. Als letter Redner nahm, von der Bersammlung stürmisch begrüßt, der Nobelpreisträger Professor Quidde das Wort zu einer furzen Ansprache. Im Gegensatz zu Frau Helene Stöcker sagte Professor Quidde , daß auch endlich Sowjetrußland nicht nur ein Programm vorlezen, sondern an der Organisierung des Friedens mitarbeiten solle.

Zum Schluß tam es bei der Leitung der Versammlung zu Mienungsftreitigkeiten. Helmut p. Gerlach legte den Borsiz nieder, weil er es ablehnte, eine von Frau Stöder eingereichte Resolution, die einzig und allein auf Berherr lichung Sowjetrußlands hinauslief, zur Annahme zu bringen.

Die Lage der jüdischen Maffen.

perane

Der Hilfsverein der deutschen Juden staltete im Brüdervereinshaus seine diesjährige Generalversamm Lung. Den Tätigkeitsbericht verlas der Generalsekretär Dr. Wish nizer. Er bemerkte, daß das Jahr 1927 dadurch bedeutsam sei, daß die Arbeit des Vereins com rein organisatorischen Gebiet zum erstenmal seit der Inflation wieder in das Stadium der attinen Arbeit übergegangen ist. Die Propaganda, die im September mit dem Bresse empfang bei Israel eingefeßt hat, ist durch das ganze Reich gegangen. Ein gutes Zeichen dafür ist auch die engere Zusammenarbeit mit dem Reichsministerium des Innern, das ja für die Auswanderungsfragen, mit denen sich der Berein in erster Linie beschäftigt, zuständig ist. Unge fichts der Zustände in Rumänien ist aber auch leider eine per stärkte Aufmerksamkeit auf die Borgänge im Often notwendig.

Dr. Bernhard Kahn sprach dann zu dem Thema Die Bage der jüdischen Massen in der Nachkriegszeit. Er begann mit der Klärung des Begriffs jüdische Massen, der heute eine andere Bedeutung hat als vor dem Krieg, wo man die 7% Millionen russischen, die 300 000 rumänischen und die 800 000 galizischen Juden mit diesem Ausdruck bezeichnete. Der Krieg hat bem begonnenen Umschichtungsprozeß in Rußland ein Ende gemacht, da das für diese Swede zur Verfügung gestellte west. liche Rayon geräumt werden mußte. Die Gründung der Rand­Staaten hat eine vollkommen neue Situation geschaffen. Dr. Kahn bezeichnete diese neue Lage, in der sich die Juden im Wohnland oft als hilflose Einwanderer portommen, als eine hifto­rische Tragödie. Es wäre zwar unrichtig, alle Zukunftsmög­lichkeiten im Wohnland zu verneinen. Die Auswanderung ist nur im beschränkten Maße möglich, so bleibt nur eine Um bzw. Einschichtung übrig. Die Sowjetunion hat bies auch gemisfermaßen anerkannt, indem sie den Juden und den Bauern die Suerteilung von Land auf Regierungstoft en querfennt. Our burch Mitarbeit an produttiven Berufen ist eine Gefundung ber ökonomisch franten Berhältnisse des Ostjudentums möglich. Diefer Prozeß braucht natürlich auch die Mitarbeit der westlichen Glaubensgenoffen, die das Schicksal ihrer Brüder fehr viel angeht, nicht zulegt die Unterftügung der Juben des Nachbartandes, auf das die Verhältnisse am leichtesten übergreifen tönnen. Das heißt: Deutsche Juben, tut eure Gouldigkeit gegen eure Glaubens­brüder, die im Osten wohnen! Die Lösung der Probleme im Osten steht euch näher als die Errichtung eines neuen National­Raates!

Die Ecke am Potsdamer Platz .

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Ein neuer Falk- Krafeel in der Stadtverordnetenversammlung.

Der Streit um den vom Magiftrat beabsichtigten Tausch eines Teiles des städtischen Grundstückes Bellevueftr. 2 gegen einen Teil des der Canada- Land- Compagnie gehörenden Nachbargrund­ftüdes Bellevueftr. 1 wurde gestern in der Stadtverordneten versammlung in einer dritten Beratung fortgelegt. Er gipfelte in einem Rede duell zwischen dem Kommunisten Gäbel und dem bekannten Herrn Dr. Falt von der Deutschen Volkspartei, der in einer rechtsgerichteten Zeitung dunkle Andeutungen gemacht hatte, daß zugunsten dieses Tausches unzulässige Beeinflus fung vorgefommen sei. Dr. Falz wiederholte gestern in seiner Rebe die Andeutungen, aber auch hier unterließ er es, greifbare Tatsachen vorzubringen. Die Kommunisten, die er angegriffen hatte, antworteten ihm mit erregten Zwischenrufen, doch fam es diesmal zu teiner Brügelei. Der nach der zweiten Beratung gefaßte Beschluß, den Grundstücstausch zu vollziehen, wurde auch durch die dritte Beratung nicht zu Fall gebracht. Es bleibt dabei. Der Einfegung eines untersuchungsaus schusses, den die Kommunisten forderten, wurde zugestimmt. Er wird Herrn Faltz ersuchen, deutlicher zu werden.

Bor Eintritt in die Tagesordnung wurde der neu gewählte Stadtrat Genoffe Czeminski eingeführt.

Mittelschulen vertrat Genosse Dr. Kawerau den Standpunti, daß die Erhöhung des Schulgeldes mettgemacht sei durch die Vergünsti gungen, die den nichtbemittelten Eltern zugute tommen. Die Er­höhung des Schulgeldes wurde mit einigen Aenderungen beschlossen. In namentlicher Abstimmung wurde der Verkauf des Grund­ftüdes Jerufalemer Straße 40 beschlossen. Der Berkauf interessiert beshalb, weil auf diefem Grundstüd die Warenhausfirma Hermann Tiez bereits im Jahre 1911 einen Teil ihres Warenhauses am Dönhoffplatz errichtet hat. Das Grundstüd ist aus der Klara- Lange­Stiftung Tieg gegen eine jährliche Miete überlassen worden und soll nun in den endgültigen Besitz der Firma übergehen. Sie zahlt nach den Beschluß der Stadtverordneten 1 Million Mart dafür.

Um den Potsdamer Platz !

Bei der nochmaligen Beratung der Borlage wegen des Ber­Laufes eines Telles des Grundſtüdes Bellevuestraße 2 am Bots­damer Blag an die Canada- Landgesellschaft tam es zu einer lebhaften Aussprache zwischen den Kommunisten und dem Volksparteiler Fals. Stadtverordneter Gäbel( KPD .) machte an Hand eines Zeitungsartikels, den Fals geschrieben hatte. diesem den Borwurf der Berleumdung gegenüber der Kommunistschen Bartei. Soweit auf der Prefsetribüne verständlich war, wurde in dem Artifel in versteckter Form angedeutet, die Kommunisten wären in unzu­läffiger Weise beeinflußt worden". Stadtv. Falk( D. Bv.) fuchte os min längerer Ermiderung so darzustellen, als habe er nur erreichen wollen, daß diefer in der Deffentlichkeit turfierende Borwurf in irgendeiner Form beseitigt werde, Stadtverordneter Gäbel er= widerte, und schließlich waren sich alle Stadtverordneten darüber einig, daß es am besten sei, wenn der von den Kommunisten bean­tragte Untersuchungsausschuß die gegen sie vorgebrachten Berdachtt gungen fläre. Dann wurde noch der Antrag der Rechtsparteien abgelehnt, nach dem die Canada- Landgesellschaft auf dem Grundstück fein Warenhaus errichten folle oder es für solche Zwede weiter ver. werten dürfe. Die Zurückverweisung der Vorlage an den Ausschuß wurde abgelehnt, so daß also der Berkauf als angenommen galt. Die Canada- Landgesellschaft zahlt also statt 750 000 Mart 900 000 Mart, trägt alle Kosten und tritt der Stadt das zu Straßenverbreite­rungen gebrauchte Grundstück Bellevueftraße 1 ab. Mit einer nicht zu Ende geführten Aussprache über die Berwaltungs­reform des höheren Schulwesens schloß die Sigung.

In seiner Ansprache betonte Oberbürgermeister Böß, daß Czeminski schon immer, ganz besonders aber in seinem Beruf als Kranten taffenverwalter und dann auch als Mitglied des Schöneberger und des Berliner Stadtparlaments Rot und Leiben des Boltes tennene gelernt habe. Der Oberbürgermeister rühmte die Tatfraft und die Erfahrung Czeminskis und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ge­wählte auch in feinem neuen Amte der Stadtverwaltung gute Dienste leisten werde. Nach der Vereidigung auf die preußische und die Reichsverfassung entbot Stadtverordnetenvorsteher Genoffe Haß den Willkommensgruß. Dem Genossen Woid brachte der Borsteher Glückwünsche zu seinem 25jährigen Stadtverordnetenjubiläum dar. An Stelle Czeminskis tritt der Genoffe Stamrowsti, Schöneberg , in die Bersammlung ein. Bei der Beratung ber Borlage wegen der Erhöhung des Schulgeldes an den höheren Lehranstalten und

Der große Fischzug.

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Um den Berlinern, die nicht so recht an den Fisch ran wollen, immer wieder die großen Borteile der Finahrung in wirtschaftlicher und gesundheitlicher Beziehung vor Augen zu führen, findet in diefen Märztagen eine Reichs fish propagandawoche statt. Im Rahmen diefer Berbe­veranstaltung werden in sämtlichen Berliner Martt hallen. besonders in der Zentralmartthalle am Meranderplaß, außerdem auch bei sämtlichen Fischkleinhändlern die verschiedensten von der Dampferflotte und den deutschen Kleinfischern gelandeten frischen Fische in ansehnlicher und appetitanregender Weise zur Schau gestellt Die Fischschau in der 3entralmartthalle bietet eine ungemein reiche Auswahl der verschiedensten Fluß- und Geefischforten, billigen Rabliau, Schellfisch, dann Rotbars und Dorjch; Ostfeedorfch und Schollen bas Bfunb zu 30 bis 40 Bf., Merlan bas fund zu 30 Pf., filberig Schillernder Hamburger Stint, prächtige Heringe, Filet von Dorsch und Kabliau, Lachs, Seezunge, turz alles, was da in den Gewäffern schwimmt, ift in wahren Brachterem plaren zu billigen Preisen vorhanden. Für die Feinschmecker winten ist u. q. der Heringshai( nicht zu verwechseln mit dem Menschenhai ). Banguften, Sterlett und Hummer. Ein äußerst schmackhafter Fisch ben ein Käufer mit den Borten: Na, ich bante, erst frißt ber Menschen, und dann sollen wir ihn fressen" entrüftet von sich wies. Das Tier nährt sich von Heringen, daher auch der Name, und besitzt ein äußerst zartes, schmackhaftes Fleisch. Die Fisch nahrung ist aber nicht nur vom wirtschaftlichen, sondern auch vom gesundheitlichen Standpunkt außerordentlich wertvoll, und es wäre zu wünschen, daß diefes Nahrungsmittel endlich seinen Weg in die zu wünschen, daß diefes Nahrungsmittel endlich seinen Weg in die Küche der großen Massen fände.

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Die Hofen des Herrn von Bredow".

Was aus einer fleinen Ursache( nämlich dem Diebstahl der alten Hofen des Herrn von Brebom) für große Birtungen entstehen fönnen, wird in fieben, meist lustigen Bildern, im 3irtus Buidh gezeigt. Die Handlung lehnt sich eng an den historischen Roman von Willibald Alegis an. Um ein gutes Gelingen des Manege Schauspiels zu gewährleisten, hat sich Paula Busch namhafte Schau­Spieler verschrieben, die auch fast ausnahmslos ihre gewiß nicht leichte Aufgabe mit Gefchid lösen, so Reinhold Weiglin vom Schau spielhaus Botsdam, der den Besiger der alten Hosen mit vielem Humor freierte. Dann die sehr sympathische Else Wafa, bie der Burgfrau Brigitte die rechte Gestalt gab. Ebenso gut waren Käthe Bilder waren besonders gut gelungen, jo z. B. Der Gespensterwald" Behrens als Enchen und Adolf Calvo als Lindenberg. Einzelne und Die große Bäsche". Frieda Lederer, die für die Tänze ver antwortlich zeichnete, gebührt ein Sonderlob für die Altdeutsche

Funkwinkel.

Neben den lebenden Dichtern und den jungen Dichtern rangiert nun auch im Rundfunt eine Gruppe der jüngsten Dichter. Es ift nicht auszudenken, wo diese Reihe einmal enden wird. Die jüngsten Literaturfinder Hansjüngen Wille und Süskind befinden sich bereits in den Jahren, in denen fie bequem zu den jungen Dichtern gerechnet werden können. Süskind liest eine Novelle Dor, Balentino", die den berühmten verstorbenen Filmstar behandelt. Gin Feuilleton, manchmal ironisch, manchmal fühl und fachlich schildern, das Ganze etwas von Thomas Mann beeinflußt. permittelt teinen padenden Eindruck, die Gestalten scheinen nicht Weniger charakteristisch ist das Rapitel Aus Lille's Roman". Es lebendig geformt zu sein. Bielleicht ist das Rapitel schlecht gewählt, und der Hörer muß also aus gutem Glauben hinnehmen. was Hermann Rafad zur Charakterisierung Willes zu sagen weiß. In dem folgenden Konzert fingt die Altiftin Ria von effert Brahmslieder mit einer Stimme, die im Rundfunt nicht zur Ent faltung gelangt und bie beshalb spröde tingt. Darunter leidet benn auch selbstverständlich der Ausdrud. Leopold Münzer ist ein Bianist Don folibem Rönnen. Die Operette Die Berlen der Cles. patra" von Ostar Strauß ist wertvoller als der übliche Durchschnitt Der Berliner Operettenfendungen. Bleibt Dstar Strauß am besten im Dreivierteltatt wie im Balzertraum", so verfügt er doch über genug fprühenden musikalischen Big, um eine parodistische Operette fchreiben zu tönnen. Die Perlen ber Cleopatra" erreicht nicht bie Buftigen Nibelungen", wofür teilweise ber Tegt mitverantwortlich ift. Tragbem enthält bie Operette eine Reihe blühenber Melodien, bie in ihrer Führung und Instrumentation fich schon ber Spieloper nähert. Immer ist die Musik fultiviert und vermeidet Kraßheiten und Geschmadlosigkeiten. Die Aufführung mit Elife von Ratopol, mit Birt und Mitting steht auf hohem Niveau. 8.6.

Gavotte", Im Rahmen der Handlung produzieren fich dam noch Fechter aus Schule Murero. Das Lanzenstechen dagegen dürfte nicht jebermanns Gefchmad fein. Das Ganze zieht in harmlos- luftigen teils urwüchsigen Bildern an uns vorüber und sichert der neuen Auch das zirzensische Pra Direktorin bestimmt ein volles Haus. gramm ist ausgezeichnet. Dompteur Bingels zeigt feine flugen Elefanten, eine ganz besondere Sensation ist die Rodelsch.itten­attrattion. Und dann die Schulreiterin Frau There Renz, die sich oft für den Applaus bedanken fonnte, und viele andere.

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Der bekannte völkische Radauheld Dr. Göbbels lub zu einer Bersammlung nach Berlin- Wilmersdorf zur Rheingauſchule ein Göbbels rebele wie ein Sonntagsfoulprediger, in Ver­gleichen, bie ungefähr dem Berständnis eines Sertaners an gepaßt waren, und deshalb von den Zuhörern gerade so verstanden werden konnten, daß ab und zu frenetisches Beifallsgeheul losbrach, besonders, wenn die Bolabel Jude" genannt wurde. Ein be­haben, um sich weiteren Beleidigungsprozessen und Ber­fonderes System scheint sich der famose Doktor zurechtgelegt zu urteilungen zu entziehen. Wenn er zum Beiſpiel in einem feiner Bergleiche von einem Negerhäuptling spricht, der seine Stammesgenossen für Geld an weiße Eroberer verrät und ihn mit allen möglichen nicht wiederzugebenden Schimpfworten belegt, fragt irgendein Zwischenrufer, scheinbar ohne weiteren Zusammenhang: Wieviel verdient eigentlich Dr. Schacht pro Jahr?" Alles freut sich und weiß Bescheid. Borsichtig betont dann der Held Göbbels , daß die Zwischenfrage natürlich ohne jeden Zusammen­hang mit dem von ihm Borgetragenen fei und erntet neuen Beifall für feinen Heldenmut.

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Zu dem Unfall bel der Lindström A.-G. in der Schlesischen Straße erfahren wir noch, daß die Berlegungen der beiden ver unglückten Arbeiter nicht so schwer find, wie es zuerst den Anschein hatte. Die Berlegten befinden sich außer Gefahr. Wie uns von der ausführenden Baufirma mitgeteilt wird, ist der Unfall auf einen unglücklichen Zufall zurückzuführen. Die zu Schaden ge= fommenen Arbeiter befanden sich etwa 30 bis 40 Meter von der Sprengstelle entfernt und wurden von einem Steinblod getroffen. Die Firma arbeitet bereits seit vielen Jahren nach ihrem Spreng fyftem, wobei Patronen mit etwa 60 Gramm Inhalt Verwendung finden, ohne daß es jemals zu einem Unglück gekommen ist.

Ronfumgeno enfchaft Berlin und Umgegend. Sonntag, den 11. März, nachm. 5 Uhr, Vortragsabend der 180 Aboabeftelle( Dreibunbftraße) im

Restaurant Jung, Dreibundstr. 11. Nachdem Tanz. Eintritt frei.

Defterreichischer Grenzabend. Der Deutfce Susbund veran ftaltet am Dienstag, bem 13. März, abends 8 Uhr, im Stadtver ordnetenfigungsfaal bes Schöneberger Rathaules, Rudolf- Wilde- Blab, einen Defterreibilden Grenzabend. Obervermessungsrat Milius­Bien spricht über Südtirol ( mit Lichtbildern), Landeshauptmann Leser­Sauerbrunn über das Burgenland . Eintritt frei.

Bibliothet der Arbelferbildungsschule. Die Bibliother ift jest toleber Jeben Dienstag und Freitag von 6-8 Uhr abends geöffnet

8.

Sport.

Rennen zu Mariendorf am Donnerstag, dem 8. März.

1. Hennen. 1. Birus( 3. Mills), 2. Linbow Peter( Knäpnadel jun.), Clementing( Babr) oto: 17:10. Blas: 12, 11, 17:10. Ferner liefen: Daifenmädchen, Glüdsvogel, Anter I, Linsca Harvester, Eragauner.

liefen: Malator, Theotrat, Mariella, Naturbursche, Nora Halle, Bierde, 2. Rennen. 1. Alpspite( gauß jun.), 2. Champagner( Besizer), 3. Netome( Bishrembel). Toto: 23: 10. Blaz: 14, 16, 118: 10. Feiner Belletrift, Rebellappe.

3. Rennen. 1. Mary Buy( Befizer), 2. Laterne( Lemzer), 8. Mistral ( Rozal). Toto: 27:10. Blas: 17, 28, 50:10. Ferner liesen: Sletter­roie, Morgensonne, Beate, Mar: ba Halle, Lombardei ,

4. Rennen. 1. Baron Klatawab( 3. Mius), 2. Luftschiffer( F.Schmidt). 8. Craffus( Lemzer). Toto: 68:10. Plat: 38, 81, 21:10 Ferner liefen:

rankenſtein, Bafferfall, Dawion Watts, Angriff. Staritän Salle, Roblen fönigin, Baron Gabler, Etasböferin, Seicepting I, Corona Mc Kinney, Marie Luise, Importeur, Buffelchen, Good Boy.

Leyburn( Befizer). Loto: 23: 10. Plas: 14. 16, 43: 10. Ferner liefen: 5. Stennen. 1. Selbſtern( Wüller), 2. Duintessens( Befiber), 3. Suft Monoflatos, Leffing, Propeller, Friebegard. Kroichel, Mirabelis I, Dichtung. 6. Rennen. 1. Königsabler( Lautenberger), 2 Tue For( Jauß fen.), 8. Duifi Duafi( Lemzer). Toto: 39: 10. Blap: 29, 18, 16: 10. Ferner liefen: Rammerfänger, Robannistäjer, Trotteur, Karneval 7. Rennen 1. Sir Caid( Baus jun.), 2. Goubfters Gloria( Befiber), 8. Botsbam( Temzer). Zoto: 14:10. Blak: 10, 11, 10:10. Ferner nefen: Ming, Sufi Leyburn, Leuchtturm, Fredegundis.

8. Sennen. 1. Meister B.( Balt), 2. Casanova( 3. Mills), 8. Ab­bullab Silver( Schröber). Toto: 28:-10. in: 18, 28, 17:10. Ferner liefen: Mentor I, Gerhard, Morgentan, Denimünze.