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DES

RK

STADT VORWARTS

BEILAGE

Herr Haberland rührt sich.

Spekulative Ausnutzung" der Berliner Wohnungsversorgung".

Der geistige Führer der privaten Bau- und Bodenwirtschaft,| fünf stödige Bauweise ein. Die Verdichtung des Lebensraumes Herr Georg Haberland , hat soeben seine vielen Werke um bis zur Einpöfelung der Maffen in einer Sardinenbüchse, das fel, eine neue Broschüre Die Berliner Wohnungsver so fagt Herr Haberland, niemals die Schuld des Privatfapitals, sorgung bereichert. Wäre sie lediglich für Fachleute befondern die Schuld der Behörden gewesen, die die Bauordnung stimmt gewesen, so hätte sich feine Feber um sie bemüht. Da fie geschaffen haben. Weiß Herr Haberland. was er da fagt? Die fich aber vorwiegend an die Laien wendet, kann man an dieser Bauordmung wurde vor dem Kriege auf Drängen des Broschüre nicht vorübergehen. Privattapitals und von diesem mit den gleichen Begründungen herbeigeführt, die heute Herr Haberland für seine Borschläge anführt! Das Privatfapital fümmert sich nicht um Mensch und Familie, um Kinder und Krante, sondern mur um das Geschäft Wäre bas Privatfapital ein solcher Retter der wohmungslosen

Auch der größte Gegner Haberlands wird ihm Aufrichtigkeit bei der Berfolgung seiner Ziele nicht abstreiten fönnen. In der vorliegenden Broschüre müssen wir wieder die fast naive Auf richtigteit dieses Tatmenschen bewundern. Er bringt es fertig, zwei Säge nebeneinander zu stellen, die ihn als Wohnungs. polititer im Grunde erledigen. Auf Seite 35 fagt Haberland, bie

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Das Fürsorgeproblem.

Beseitigung ber Wohnungsnot ſei nur möglich, wenn die Fattoren, Oeffentliche Kundgebung ber Fall. Die Anstalten machen nicht mehr den Eindruck eines

die vor dem Kriege die Wohnungsversorgung bewirkt haben, fich wieder der Bautätigkeit und der Wohnungsvermietung zuwenden". Auf Seite 27 beschert uns Herr Haberland ein nettes Erlebnis aus früherer Zeit", das heißt aus der Zeit, da er seine Musterstadt" Wilmersdorf erbaute Als die Terrainspefulation in Blüte stand, wurde an der Börse Rohland in Wilmersdorf gehandelt, ctwa in der Weise. daß der Makler mur fragte: Haben Sie 3000 Ruten in Wilmersdorf zu verkaufen?" Wo das Gelände lag, welcher Prozentsaß an Straßengelände abging, und wie hoch die Regulierungstoften waren, prüfte man gar nicht mehr. Dabei gab es nicht zwei Gelände, die vom fachmännischen Standpuntt ge rechnet, den gleichen Wert hatten."

Glaubt Herr Haberland wirklich, daß sich die Berliner Wohnungsversorgung diesen Elementen wieder ausliefern foll? Ja, er will es! Er will die Bahn frei machen für die fpetulative Ausnutzung der öffentlichen Mittel Er will die Vorschriften beseitigt sehen, die, wie das Biederkaufsrecht, die Festsetzung der Mieten usw., die privatfapitalistischen Kreise davon abschrecken, Kapital im Wohnungs bau zu investieren. Er tritt darum ein für eine verstärtte Heraufzonung des Baulandes und für die, pielgeschmähten aften Mietstafernen", die in fünf Stodmerten in Butunft fogar drei und vier Wohnungen an einem Treppenpodeft haben sollen. Die Durchlüftbarkeit der Wohnungen sei ein Dagma", sagt er.

Für Fachleute hat, wie gesagt, bia Broschüre Haberlands nicht die geringste Bedeutung. Sie tann und muß aber gefährlich werden, wenn sich die Laien seine Thefen, die schon mehr als ein Dugendmal widerlegt worden sind, zu eigen machen und nach Jeinen Thesen Wohnungspolitik betreiben wollten.

Herr Haberland beginnt feine Streitschrift mit dem Zugeständnis: Nur die gemeinnügige Bautätigkeit ist in der Lage, die Bestimmungen zu erfüllen, die die Grundlage für die Berteilung der Hauszinssteuermittel bilden. Die einengenden Bestimmungen, die an die Gewährung der Hauszinssteuermittel geknüpft sind, machten es dem Brivatfapital unmöglich, Reserven" anzu­fammeln für eine von ihm selbst geglaubte Senfung der Mieten. Wenn wir nun aber Herrn Haberland frogen würden, wann und mo und in welcher Form und mit welcher rechtlichen Bindung das Privatkapital in der Wohnungswirtschaft solche Reserven" an­gesammelt hat, dann wird er mit seiner Antwort in einige Ver­legenheit geraten und sich wohl auf das von ihm selbst geschilderte nette Erlebnis" mit ben Bauföwen zurückziehen müffen. Als wir nach dem Kriege die öffentlichen Mittel im wesentlichen für den zweistödigen Flachbau verwandten, da trat Herr Haberland für die breistödine Bauweise ein. Heute aber, wo wir vorwiegend drei bis vierstödige Bauten errichten, tritt er mit Feuereifer für die

am Gonntaa, dem 11. März, vormittags pünktlich um 10 Uhr, im Baradenlager, Konfum, Papestr.( hinter dem Berforgungsamt) Thema: Heraus zur Wahlschlacht! Referent: Dr. Carl Mierendorff. Männer und Frauen, erscheint in Maffen! 79. Abteilung Schöneberg der SPD .

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Menschheit gewesen, warum hätte es dann die Bauordnung bis zum Quadratzentimeter ausgenugt? Ein 3wang hierzu bestand niemals.

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Ein Stedenpferd bes Herrn Haberland ist die irtschaft lichkeit der Bauweisen". Um diese Wirtschaftlichkeit zu beweisen, führt er dem Laien Zahlen vor, die er nicht weiter belegt, aber auch nicht beweisen kann. Herr Haberland errechnet eben, daß die Wohnungen im Zweistockwerkshaus 50 Broz. mehr foften als im Fünfftodwerkshaus. Und wenn sich dann ein Fachmann findet, der die Wohnungen im Zweiftowertshaus wesentlich billiger baut,- dann dann zieht, jagt Haberland, der Berliner Stadtbau rat mit aller Kraft den Wagen rückwärts". Wir glauben nicht, daß der Berliner Stadtbaurat die Absicht hat, sich mit Herrn Haber land über das Bemoag- Projekt oder das Amoag- Projekt ausein anderzusehen. Wir nehmen an, daß er eine solche Auseinander fegung vor achleuten zwar nicht scheuen wird, aber wenn es zu einer solchen Auseinandersetzung fäme. dann wird sich wohl auch der Berliner Stadtbaurat auf das Reugnis des Herrn Haber. land in seiner neuesten Broschüre stützen, wo dem Laien ausein andergefeßt wird, daß man zur Feststellung des angemeffenen Preises der Ware Wohnung bie Qualität der Bau= ausführung, den Grundriß des Gebäudes" usw. fermen müsse. Aber lag denn dem Angebot des Herrn Haberland ein Grundriß und eine flare Baubeschreibung zugrunde? Nein! Lagen dem Projekt Haberlands Bebauungspläne und Berechnungen für Aufschließungskosten des Boulandes zugrunde? Nein!

Direktor Rate vom Landerziehungsheim Struweshof sprach im Rahmen der Wintervorträge des Bezirtsjugendamtes Tempelhof sehr unterhaltsam über das Thema:" Fürsorgeerziehungsfragen." Direttor Rafe gab zunächst einen allgemeinen lleberblick über den 3med und die Ziele der Fürsorgeerziehung. Er führte aus, daß von der Fürsorgeerziehung Kinder aller Volksschichten betroffen merden, und die Frage daher Boltsfache wäre. Der Bortragende bewies, daß trog vieler Jugendverbrechen die Jugend von heute nicht schlechter als die von früher set. Das augenblickliche Plus an Jugendverbrechen muß unter dem Gesichtspuntt gewerbet werden, daß die jeßigen Jugendlichen eine viel größere feelische Belastung durchmachen mußten( Krieg, Revolution, Inflation und die entsetzlich schlechte wirtschaftliche Lage). Er gibt nicht den Jugendlichen, sondern den Eltern die Schuld. Hauptgrund ist die zu schlaffe und zielunsichere Erziehung. Hier kann eben mir die zielfichere Erfagerziehung in einer Anstalt entgegengesetzt werden. In der Bevölkerung bestehen im allgemeinen unter Fürsorge­erziehung falsche Borstellungen. Tatsächlich ist aber das Gegenteil Gefängnisses. Es gibt leine Gitter mehr, feine Uniformen. Als Erziehungsgrundsatz ist die Familienerziehung aufgestellt. Die Jugendlichen find in fleine Familiengruppen geteilt. Die An­stalt foll ein Heim sein, in dem das Kind oder der Jugendliche das Heimatgefühl hat. Der Jugendliche wird nicht mehr durch Kom­mandieren, sondern durch den Versuch, denselben innerlich zu wan­dela, erzogen. Nur durch rechte Liebe und das rechte Vorbild ver­sucht man, das stets vorherrschende Gefühl der Minderwertigkeit und das Triebhafte zu befämpfen. Als Grundsatz werden für die Fürsorgeerziehungsanstalten zmei Bedingungen aufgestellt: Tiefes Berstehen des Seelenlebens des Kindes und des Jugendlichen und hoffende Liebe. Durch die Arbeit in diesem Sinne fonnten bisher vam Banderziehungsheim Struweshof 65 Proz. aller untergebrach­ten Jugendlichen wieder als brauchbare Menschen entlassen werden. Aber auch der verbleibende West würde erheblich geringer sein, wenn bie leberweisung in die Fürsorgeerziehung nicht erst erfolgen würde, menn schon eine erhebliche Verwahrlojung vorliegt. Als Leitmotiv hat Direktor Rate für das Heim Struweshof das Roseggersche Bort geftellt: Auf dem Wege zum Licht laffe teinen von ihnen zurück."

pädagogen gehalten und daher von den zahlreich erschienenca Der Bortrag wurde mit der ganzen Seele eines erfolgreichen Hörern bantbar aufgenommen. Bei dem größten Teil der Erschie nenen dürfte sich die Ansicht über die Fürsorgeerziehung nach diesem Bortrage geändert haben.

Mehrere Lichtbildvorführungen von dem Leben im Erziehungs­heim Strumeshof umrahmten den Vortrag und bestätigten die Aus­führungen des Bortragenden.

Aus den Bezirken.

2. Bezirk Tiergarten.

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In Tiergarten bestehen die Ausschüsse und Deputationen nur Herr Haberland scheint also heute bie Meinung des Berliner Stadtbaurats voll zu teilen, wenn er sagt: Die ganze Kubikmeter- auf dem Bapier, zur Mitarbeit werden sie so gut wie nie heran­gezogen. In der legten Versammlung nahm unsere Frattion Ge­rechmmg ist ein Mißariff." Als aber im Oktober vorigen Jahres legenheit, durch Anträge zu erzwingen, daß verschie ein 120- Millionenobjekt vor der Entscheidung ob Annahme oder dene Deputationen einberufen und über Fragen, für Ablehnung stand, da ließ sich Herr Haberland den Mißariff der die sie zuständig sind, gehört werden. Eine Vorlage betr. Ankauf Kubikmeterrechnung durch Laien sehr gern gefallen. Er stellte eines andjugendheims wurde dem Grundstücksauschuß sich mit dem größten Kampfesmut an die Spitze eines Brojeftes, überwiesen, ebenso ein Antrag betr. Aenderung der Gebühren für das er heute in seiner Broschüre als eine indirekte Sozialisierung Reflameanlagen der Baudeputation. Wir hatten beantragt, die des Wohnungsbaues" bezeichnet So ehrlich wie Herr Haber Moabit der Gesundheitsdeputation zu übertragen. Es handelt Untersuchung von Borfommnissen im Krantenhause land hat noch niemals ein Gefchäftsmann bes Baufich bei diesen Bortommnissen um eine Hausordnung", die die gemerbes sein Urteil über sich selbst, feine Ber Oberin den Pflegefchülerinnen diftiert hat und die eine Büten­gangenheit und seine 3ukunft gefällt. lefe von Zattioligteiten und Uebergriffen in das

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WICHTIG IST Jhre Anerkennung als ver­ständnisvoller Raucher! WICHTIG IST

dass Ihnen für Ihr schwer ver­dientes Geld wirklich Gutes geboten wird!

Jhr Urteil wird lauten:

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