Der Kommunist als Kaiserdichter.

Neuestes vom Guhler Froschmäufetrieg.

Das thüringische Städtchen Suhl   ist eine Welt für sich. Neulich aren dort Wahlen der Metallarbeiter: Die Stalinisten fiegten mit beträchtlicher Mehrheit, dahinter kam die Opposition und ganz zum Schluß die Sozialdemokratie. Die Stalinisten triumphierten, der oppositionelle Boltswille" aber tobte, die Reformusten" fo nennt man in Suhl   die offiziellen Kommunisten hätten Wahl­schwindel getrieben.

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furzen Ansprache darauf hin, daß der Landbund rüste, um die Wahlschlacht mit Terror zu gewinnen. Das Reichsbanner steht auf ber macht, jeden Augenblid bereit, diesen Terror zu brechen.

Im Anschluß an seine Ausführungen weihte der Bauvorsitzende ein Kameradschaftsbanner. Die Kundgebung wies eine außerordentlich starke Beteiligung auf.

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Die Wintersportabteilung des Reichsbanners ver­einte am Sonntag Freunde und Anhänger zu einem Winterfest im lap. Auch diese Veranstaltung zeigte, daß die Arbeit des Reichs­banners, die republikanischen Wintersportler in einer Sonderabteilung Nun gibt es in demselben Städtchen Konsumvereinswahlen. An des Reichsbanners zu sammeln, einen guten Erfolg hatte. Das Pro­der Spitze der„, reformistischen", d. h. also offiziell- kommunistischen gramm der Veranstaltung war sehr geschickt zusammengestellt. Das Liste steht ein gewiffer Albert Siebelist, der auch sonst als Kom- Mitglied der Wintersportabteilung Jacobi überzeugte in einem munistenführer in Suhl   eine große Rolle spielt. Gegen diesen 3wiegespräch einen Zweifler und befehrte ihn zur Idee des Reichs­Siebelist trumpft nun der„ Bolkswille" mit einer Enthüllung auf. banners. Im weiteren Programm zeigte Lotte Wirth in ihren Er stellt fest, daß sich der Weltrevolutionär Siebelist während des Tänzen Beachtliches. Großen Beifall fand der Typenkomiker Rosell Krieges als patriotischer Dichter produziert hat und wie! Die und der Clown Hinz. Bis in die Mitternachtsstunde blieben die Kostproben, die der Volkswille" liefert, sind derart, daß sicher kein Teilnehmer beisammen. Suhler   Konsumvereinsmitglied Lust haben wird, Würste zu essen, die nach derselben Methode hergestellt sind. Man höre:

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Mächtig, wie des Meeres Wellen, Sich ein Volf von Brüdern schart

Jetzt um seinen Fürst und Kaiser ringe si Bum Treuschwur nach deutscher Art. Denn man hat mit Neid und Grollen Längst auf unser Volk geschaut,

Das mit seinem Friedenstailer Friedlich seine Häuser baut.

sine Mur vom Freiheitsdrang beseelet, Fest wie deutscher Eichenwald, Steh'n am Feinde deutsche Krieger, Der'n Gebet zu Gott erschallt. An der Einigkeit der Klassen, An des Heeres Tapferfeit,

Schuard

An dem starken Gottvertrauen Bricht der Feind zu jeder Zeit.

Da„ bricht" allerdings nicht nur der Feind!

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Auto in Baugrube gestürzt.

Unfälle des Sonntages.- Drei Zote.

In der Sonntagnacht ereignete fich im Osten Berlins   ein schweres Autounglüd, das ein Todesopfer forderte. Vor dem imbSause Große Frantfurter Straße 19 an der Ede koppen­

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Der Reichsbannertag in Lichtenberg  . Stärffte Beteiligung, imposanter Verlauf.

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Der Ortsverein Lichtenberg   des Reichsbanners Schwarz Rot Gold veranstaltete am Sonntag eine republi tanische Rundgebung. Die Kameraden versammelten sich am Auguftaplah in Lichtenberg  . Der größte Teil der Berliner   Orts vereine hatte starte Abordnungen mit Fahnen und Musikkapellen zur Rundgebung entfandt. Besonders zahlreich beteiligte sich die Partei.

Alle Abteilungen waren mit ihren Bannern zur Stelle. Um 2 Uhr marschierte der Zug vom Auguſtaplag ab. Als die ersten Gruppen längst hinter dem Bahnhof Lichtenberg- Friedrichsfelde   auf dem Marsch zum Borhagener Platz waren, standen die letzten Ab teilungen noch immer auf dem Abmarschplatz. Gegen 15 Uhr war der Ummarsch durch das festlich geschmückte Lichtenberg   beendet, und die Teilnehmer der Kundgebung waren auf dem Borhanener Blazz aufmarschiert. Dort begrüßte als erster Sprecher der sozialdemo fratische Bürgermeister Dr. Gigget im Namen des Bezirksamtes Lichtenberg die Teilnehmer. Es freue ich, dan aroke Moffen des Volkes im Reichsbanner vereint find, um am Aufbau eines dem fratischen Volksstaates mitzuarbeiten. Von den republi fanischen Parteien sprachen Rettor Kellermann für das Zentrum und Senatspräsident Großmann für die Demokratische Partei  . Im Auftrage der Sozialdemokratischen Partei und als Gauvorfißender sprach Johannes Stelling  . Er mies in feiner

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leganderplat- cifenberg Das Auto wurde ge trümmert und der Führer des Wagens, der 37jährige Bruno kauer aus der Mehnerstraße 22, so schwer verletzt, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus am Friedrichshain   an den Folgen eines doppelten Schädelbruches st at b. Die beiden Fahrgäste, zwei junge Leute von 21 Jahren, tamen wie durch ein Wunder mit leichten Ber­letzungen davon.

Kauer hatte am Bahnhof Frankfurter Allee gegen% 3 Uhr die Fuhre übernommen und befand sich mit seinem Wagen in schneller Fahrt durch die Frankfurter Allee  . Infolge des Schnee= gestöbers überfah er vermutlich die rote Warnungslampe, die an dem Zaun eines Bauschachtes der U- Bahn angebracht war und fuhr mit voller Bucht gegen das Geländer, das dem Anprall nicht standhielt. Das Auto fiel, fich überschlagend, in den etwa fünf Meter tiefen Schacht hinab. Vorübergehende wurden durch den Krach und die kurz darauf ertönenden Hilferufe alamiert. Die Feuerwehr wurde zu Hilfe gerufen, die sich sofort an die Bergung der Verunglückten machte. Kauer sowie die beiden Infaffen, der 21jährige Fleischer Gustav B. aus der Kniprodestraße 7 und die 21jährige Martha G. aus der Barnimstraße 45, wurden durch einen Rettungswagen in das Krankenhaus am Friedrichshain   ge­bracht. Während Kauer, der einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte, bereits auf dem Wege dorthin starb, fonnten die beiden In­faffen nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen gebracht werden.

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Ferner ereigneten sich zwei schwere Unfälle mit tödlichem Aus­gang durch Ueberfahren. Auf dem Güterbahnhof Tempelhof  wurde in den frühen Morgenstunden des Sonntags der 43jährige Hilfsweichensteller Friz Herbst aus der Gotenstraße 20 beim Schmieren und Ausbessern einer Weiche von einer Rangiermaschine erfaßt und drei Meter mitgeschleift. Dem Unglüdlichen wurde ein Bein abgefahren; außerdem hatte er so schwere innere Berlegungen erlitten, daß er auf dem Wege zur nächsten Rettungsstelle starb. H. hinterläßt Frau und zwei Kinder im Alter von 15 und 17 Jahren. Vor dem Hause Greifswalder Straße 12 wurde am Sonntagabend, furz nach 18 Uhr, der 44jährige Baupolizeiaffiftent Wilhelm Dobrzinfti aus der Kostastraße in Hohenschönhausen vor den Augen seiner Frau von einem Auto überfahren und schwer verletzt. Als die Feuerwehr an der Unfallstelle einiraf, war D. feinen Berlegungen bereits erlegen.

Jahrfünfffeler der freien Gewerkschaftsjugend Berlin   am Sonntag, dem 25. März 1928. Dormittags 11 Uhr, im Mercedes  - Balast, Neukölln, Hermannstraße( Nähe U- Bahnhof Boddinstraße). Fahrverbindungen: Untergrundbahn bis Bahnhof  Boddinstraße. Straßenbahnen 21, 27, 28, 29, 36, 63, 128. Aus dem Programm: Ansprache: Friz Tarnow, Vorsitzender des Deutschen Holzarbeiterverbandes. Aufführung des Sprechchorwertes. „ Der gespaltene Mensch" von B. Schönlant vom Sprech- und Be­wegungschor der Berliner Volksbühne und der Tanzgruppe Sforo­nel- Trümpy. Eintrittskarten find bei allen freigewerkschaftlichen Jugendfunktionären, in den Zahlstellen und Ortsverwaltungen ber Berbände, in den durch Aushang tenntlich gemachten Zahlstellen der Boltsbühne, in den Jugendgruppen und in der Freigewerkschaftlichen Jugendzentrale, Engelufer 24/25, 1 Tr., Zimmer 7 A, zu haben. Unfoftenbeitrag 50 Pfennig.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Umgegend.( Nachdrud verboten.) Bewölft bis trübe mit lebhaften östlichen Winden, weiterhin ziemlich falt und einzelne leichte Schnee fälle. Für Deutschland  : Im Süden und Südosten vielfach Schnee­fälle, überall ziemlich falt und windig.

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Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Prager  , Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . bruderei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.

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