Stürmische Scchstagc-Nacht. Van Kempen-Richli und Tietz~Rieger schliefen zur Spitze auf.
Das mar eine tolle Nacht im Sportpalast! Jagden über Jagden! Vorstoh auf Vorstoß! Das„selbständige" Spitzenpaar lZhmer— Kroschel, das in einer Spurtserie seine Kräste prächtig gegenüber der stärksten Mannschaft im Rennen, van t.smpen— Richli, spielen lasten konnte, kämpfte tapfer für seine Position, doch ohne Erfolg! Nachdem nach Mitternacht Tietz— Rieger plöhlich überraschend dem Felde eine Runde abnehmen und damit führend zur Spitzengruppe aufrücken konnten, zog nach'A2 Uhr die Mannschaft van Kempen— Richli los und überrundete in vier Minuten das gesamte Feld. Van Kempen— Richli hatten nun, da sie bisher die meisten Punkte auf sich ver» einigten, die Führung in der Spitzengruppe vor Tietz— Rieger und Ehmer— Kroschel! Jagden, Jagden, Jagden! Nach der Spurtserie um Mitternacht unternimmt Behrend mit Tietz am Hinterrad den ersten Vorstoß. Die Stimmung im Haus« wird erregter. Wombst— Lacquehay stürzen hinterher, van Kempen- Richli verfolgt. Irgendwo ganz hinten tritt schwer Tonani. Ehmer— Kroschel schließen das Feld wieder zusammen. Kaum ist Ruhe«ingekehrt, als Kroschel abzieht. Sein Vorstoß wird durch Tieg— Rieger fortgesetzt. Und nun kommt der große Moment für dies« Mannschaft, die sich merklich frisch fühlen muß. Tietz läßt einfach das Feld stehen, vergrößert den Vorsprung mit Rieger und rückt nach wenigen Runden zum Spitzenpaar Ehmer— Kroschel auf! Der Beifall im Hauie will schier lein Ende nehmen. Da zieht van Kempen los. Wombst— Laequehaq können als nächste folgen. Zu ihnen stoßen Behrendt— Maczynski. Der kleine Ehmer fällt zurück, doch kann Kroschel den Verlust wieder gut machen. Ein Sturz Tieg und Ehmers be» endet die Jagd. Nachdem noch einmal Lacquchap das Feld in Aufregung gebracht hat, wird bekannt, daß die Mannschaften Linari— Lorenz und Dempsey— Frairkenstein je eine Runde ver. koren haben. Der Schweizer Richli erhält wegen rücksichtslosen Fahrens—«r brachte Brünier zu Fall— 100 Mark Geldstrafe. Gleich darauf streichen Dcwolf— Brünier eine ihrer Vcrlustrundcm ob. Wieder einige Minuten Ruhe, bis van Kempen wieder los. zieht. In vier Minuten stößt er in prächtiger Manier und gebührend unterstützt durch Richli zur Spitzengruppe. Dieser kurze, aber hart« Kampf bot unvergleichliche Kompsmomentc. Paar auf Paar holt die Holländisch-lchweize tische Verbindung. Mochte das Feld sich ri'xh so ernergisch wehren! Zwei Paar« sind iwch zu überrunden: Wambst— Laequehay und Ehmer— Kroschel. Beide Mannschaften lämpfen verbissen gegen die Gefahr, die doch nicht mehr abzu> wenden ist. Zuerst müsten die Franzosen und gleich darauf Ehmer— Kroschel ihre Position hergeben. Vau Kempen— Richli haben nun. da sie die größte Punktzahl auf sich vereinigen, die Führung vor Tietz— Rieger und Ehmer— Kroschel!
Tfetr-Rlegcr, die Mitinhaber der Spitze,
Wester« Vorstöße Dambst, Dinale und Laequehay bringen für Tonani— Dinale einen Rundengewinn. Ein Versuch Rauschs davon» zugehen, wird im Keime von Richli erstickt. Inzwischen ist die 2.llhr.?iachtwerkung herangerückt. 2551 Kilometer sind nach 100 Stunden bedeckt. 1. Spurt: 1. Brünier vor Linari, Dempsey und Behrendt. 2. Spurt: l' Tonani vor van Kempen. Rausch und Lorenz. Ein Vorstoß Wombst mit van Kempen verpufft, ll. Spurt: 1. Rieger vor Kroschei. Richli und Dewolf. 4. Spurt: 1. Linari vor Dewolf, Laequehay und Tietz. f). Spurt: 1. Dewolf vor Linari, Tieg und Frankenstein. 6. Spurt: 1. Lorenz(!) vor Richli, Fronkcnstein und Kroschel. Im ?' Spurt geht Dewolf an. Mühelos kann die Mannschaft Dewolf» Brünier eine Runde ausholen. Der Spurt wird von Richli vor Lorenz, Rausch und Rieger gewonnen. 8. Spurt: 1. Dinale vor Rausch, Behrendt und Lorenz. 9. Spurt: Dinale vor Wambst, van Kempen und Rausch. 10. Spurt: 1. Ehmer vor Laequehay, Hürtgen und Lorenz. linke im?eld. Nun wird es ruhiger km Felde. Die Fahrer sind samt und sonders ausgepumpt. Um 3 Uhr gibt es einen kleinen Massensturz. Kurz vor dem Ziel löst Maczl)nski Behrendt ab, stürzt hierbei, und icher seinen Körper fährt der dichtfolgende Kroschei, der ebenfalls zu Fall koninst. Behrendt, der noch versucht auszubiegen, wird auch noch in den Stur; verwickelt, i«r aber glimpflich abläuft. Der Schweizer Richli, der, wie bereits erwohnt, eine Geldstrafe wegen Rücksichtslosigkeit erhielt, bringt in der Auslauskurve Maczynsti zu Fall. Das Publikum oerlangt eine Strafrunde für Richli. Dos Renngericht beschließt hierzu: Richli« rh alt wegenRück» sichtSlosigkeitabexmals lOO lviark Geldstrafe und wird im Wiederholungsfalle aus dem Rennen ge» n o m m e n! Das Pfeifkonzsrt läßt noch, doch es währt noch ein Weilchen, ehe die für Richli bestimmten Schieberrufe verstummen. Roch einmal flackert«in Vorstoß durch Frankenstein auf, der nber 'wirkungslos bleibt. Einige Prämien werden in sanster Weise au-aetraaen, Das Publikum räumt nach und nach die Holle . Das Vrnpo wird ruhiger, die Fohrer legen dicke Wollsachen an. Der wohlverdienten Ruhe entgegensehend, machen sie ein freundlicheres Gesicht Dann und wann angeln sie vom Barrierenpublikum süße Liebe-aaben. Ehmer befestigt an seinem Lenker ein zartes Sträußchen. Während Mar M ü n z n e r und Erich Kroner da-über wachen, daß nicht..Teppich' geiahren wird, verlassen auch die legten Unemwegtcn die Halle. Der Gong zeigt den B'.ginn der Neutralisation(S Uhr früh) an. Die Lampen verlöschen. Kroner räumt den„Teppich" de» nun die»kteure dieser bewegten Nacht mit hochgebogeoeu Lenkern im Schv eckent empo dejahrwe»»«___,
Um 6 Uhr früh, nach 104 Stunden, sind 2668,720 Kilometer durchfahren. Stand d« Renne»». van Kempen-Richli 214 Punkt«: Tietz.Rieger 170 Punkte: Ehmer-Kroschel 80 Punkte; zwei Runden zurück: Rausch- Hürtgen 78 Punkte, Wombst-Lacquehay 75 Punkte: dreiRunden zurück: Dewols-Brunier 174 Punkte; fünf Runden zurück: Tonani.Dinale 19« Punkt«: sechs Runden zurück: Lorenz- Linari 106 Punkte, Behrendi-Maczynfki 108 Punkte. Frankenstein Ersatzmann. Mir noch nenn Mannschaften. Nachdem um 4 Uhr der Australier Dempsey, der von Be- ginn an«ms untergeordnet« Rolle(und die nicht einmal fad) ge» spielt hat, aus dem Rennen genommen worden war, entschloß sich um 10 Uhr vormittags die Direktion, den als Ersatzmann fahrenden Frankenstei» wegen Aussichtslosigkeit ebenfalls aus dem Rennen zu nehmen.
der 1923 vom«IdiTcn Radrennsport iurüdiral. ist seit dieser Zeit Mif- arbeiter der Sportpalast-Dtrelckion. Des gegenwärtige Rennen tat das 13. Sechstagerennen, das seine bewahrte Mitarbeit fand.
Zeihrngsfahrer-Meistersdiaft Am Sonntag auf der Rütt-Arcna. Zum fünften Male wird am Sonntag, dem 18. März, die Meisterschaft der Zeitungsfahrer und zwar wieder auf dem Gelände der Rütt-Arena zum Austrag kommen. Die erste Zeitungsfahrer-Meisterschaft wurde von dem bekannten Rad- sportredakteur Freby Budzinjki im Oktober 1920 aus einer Grüne- waidsireckc veranstaltet. Dieser Wettbewerb bedeutete etwas ganz Neuartiges auf dem Gebiet« des Radremsiports, da bisher nur die Fahrer in leichter Kleidung gestritten hatten, während mm in diesem Falle ein Wettbewerb der.Arbeitspferde' ausgeschrieben war. Die erst« Zeitungsfahrer-Meisterschaft gelangte auf der sogenannten Havelstrecke bei Berkin mit Start und Ziel am Bahnhof Heerstraße zum Austrag und war 22 Kilometer lang. Fahrer, die schon Er- folge aufzuweisen hatten, erhielten mehrere Pfunde Gewichtszulage. darunter Albert Dobbrack, Otto Papenfuß und Paul Kohl, die nicht weniger als 40 Pfund zu schleppen hatten, während die Mindest- belastung i5 Pfund betrug. 58 Amateure und 112 Berufsfahrer hatten damals zu dem Rennen gemeldet, und für manche dieser 170 Fohrer bedeutet« die Zeitungsfahrer-Meisterschaft einen Wendepunkt in ihrem Leben. Hoffentlich gibt es für die Zeitungsfahrer, die auch diesmal nur u m Ehrenpreise kämpfen, in diesem Jahr« ebensoviel zu.verdienen' wie bei der ersten Zeitungsfahrer-
Mcksterfchast, bei der der Siege? Dobbrack von den verschied men üerlagshäusern und Sportsleuten nicht weniger als 16 Ehrenpreise erhielt. Aus der Schar der bisher gemeldeten Zeitungsfahrer ist be- sonders Otto Tietz zu erwähnen, der Bruder des Scchstage- fahrers. der sich den Titel eines„Zeiiungsmeisters' bereits bei den ersten beiden gleichartigen Weitbewerben 1920 und 1921 holen konnte; der populäre Tietz hat in den starken Fahren: Duhms, Weyer, Kcmtorowicz u. a. eine sehr starke Gegnerschaft. Das Rennen beginntum 14.30 Nhr mit volkstümlichem Eintritts- preis. Voraussagen für Nlariendors: 1. Fahrt Jauß jr.— Harfen. Mädchen: 2. Hallore— Abendstern: 3. Ilona W.— Weinbrand: 4. Fahrt Jauß jr.— Quisi quasi: 5. Divisionär— Graf Dorn: 6. Ehrenberg— Lindowkind: 7. Natator— Champagner; 8. Fahrt 3. Mills— Lindowpelcr: 9. Einsiedler— Sir Eaid.
Kämpfe im Freien Keglerbund. Meisterschaften Im Osten und Westen. Bei den Kämpfen um die Klub- und die Figuren- Meisterschaft auf Bohle und die Meisierfchafien aus Asphalt und Schere sin Bezirk Norden blieben die Ueberraschungen nicht aus. Ließen die Resultate auf den Bahnen der Bötzow-Brauerei zu« Teck zu wünschen übrig, so zeigte sich bei den Ausscheidungen, daß M« Kegler vom Bezirk Norden ihre Sache verstehen. Schoben doch die 10 Kegler der Riege auf Bohle bei je 100 Äuge!» mit Zwangsaufsatz zusammen 7169 Holz, d. h. 169 Holz über den Durchschnitt. Nack). stehend die Resultate: Gruppe A; SKK.'Bötzow(Meisterklub) 3420 Holz, SKK Gut Holz 3340 Holz, SKK. Eartagena 3319 Holz, SKK. Flott« Schieber 3315 Holz, SKK. Nach mir kann Du 3310 Holz, SKK. Unter uns kann keiner 3302 Holz. Gruppe k: SKK. Gemütlich- feit 3299 Holz. SKK. Lustige Brüder Tegel 3263 Holz, SKK. Froh- sinn Knorke 3232 Holz, Siehst« wat 5181 Holz. Die Bezirkskämpfe im Westen haben kürzlich ihren Abschluß gefunden. Es wurde auf allen Bahnorten hart gekämpft, wovon die Resultate ein beredtes Zeugnis oblegen. Die Ergebnisse waren folgende: Bezirks- meisterschaft: Gruppe A: Einer steht(Bezirksmeisterklub) 8680 Holz, Schiefe Ebene 3677 Holz, Linke Ecke 3646 Holz, Frohsinn Moabit 3636 Holz, Rattenschwanz 3607 Holz, Böse Buben 3598 Holz. Gruppe L: Schemel-Schieb du se 3594 Hol.;. Herz 20 3591 Holz, Gemütlicher Stmnm 24 3585 Holz. Halle lest 25 3577 Holz. Um Ihn 18/19 3539 Holz, H. d. F.-Ruhige Kugel 3519 Holz. Gruppe C: Um Berlin , Hintendurch, Türkei , Nasse 9, Brnwes- treue. Di« B« z i r k s r i e g« auf Do�.e, die sich aus vier Kämpfen herausgefchäll hat, steht für 1928 wie folgt fest: Ryfchkowfki(Bezirks-- elnzelmeister) 729 Holz, Beifter 729 Holz, Fischer 725 Holz, Große 723 Hotz. Krupke 722 Holz. Bettln 722 Holz. Gastier 721 Holz. Hubert 721 Holz, E. Dofenbeck 721 Holz, Proske 719 Holz, Hoff- mann. Metel(Ersatzleute) je 719 Holz— Scherenmeiste? 19 28; SßciiM, HiuÖcnburch, 50 Kugeln 329 Holz. Asphalt» meister 1928: Zochor. Raikenschwairz, 50 Äugeln 271 Holz. Figurenmeister 1928; Raschke, Linke Ecke, 184 Punkte.
5«hviininfest in Hildcsbcim. Zur Unterstützung bei der 15jährigen Bestehensfeier des Hil- desheimer Schwimmvereins weilten in Hildes he im die Dereine aus Hannover . Magdeburg , Osnabrück und vom 1. Kreis die B er» kin e r S ch wi m m« U ni o/n 1913. Es waren sehr scharfe Kämpf« zu verzeichnen, und die Provinz versteht es, sich in den Vordergrund zu setzen. In der Eröffnungsstafett« 6 X 54 Meter wurde Hannover in 3.39 vor Magdeburg (3.70), und Union-Berlin ((3,45) Erster. Die 3 X 108-Meter-Bruststafette für Männer war Union in 4.53 vor Magdeburg (5.16) nicht zu nehmen. Dos Männerfpringen konnte Sühring-Union mit 25-a Punkten vor Grstum- Hannover mit 21?- Punkten für sich buchen. Das Jugend- freistilschwimmen, 108 Meter, zeigte gut« Resultat«. Erger-Hitdes» heim gebraucht« für diese Strecke 1.17,2 Minuten. Im Männer- Brustschwimmen, 108 Meter, wurde sehr k)art um den Siez ga- kämpft. Lux und Äaiier-Union wurden im taten Rennen Erste in der Zeit von 1.36. Das Hauptinteresse bitdeten die Männer- Wasserfcallspiele. Union II gab Hildesheim II mit 6:2 Toren das Nachsehen. Union I formte Hsidesheim I mit 11:9 Toren besiegen. Jugendrads cchrer! Am 1». Mörz nach Cladow . Alle Jugend- gruppcn des Ärbetter-Radfahrerbundes„Solidarität' fahren am 18. März nach G l a d o w in der Mark zur Mäezgefallenenfeier. Jugendliche Radfahrer können sich anschließen. In Cladow Rad- fahrerumzug. anschließend Märzkundgebung mit den dortigen Ge- Nossen . Zentraltreffpunkt ist 9 Uhr Bahnhof Heerstraße.
Das Polizei-Hallensportfest.
Der Polizei-Eport-Ber« e i n L e r l i n«. B. hat für das am Sonnabend, dem 17. März, im Sportpalast abrollende Hallen- jp ortfest ein recht interessantes Programm zusammengestellt. Neben den allgemein so beliebten gymnusti- schen Massenvorsühnmgen werden Einzelkämpse und Staffeln unter Beteiligung der Sportverbönde sowie bester in- und auslandilcher Kräste gezeigt. Besonderes Interesse ver- dient der Internationale Hindernislauf insofern, als sich Berireier der verschiedensten Poll- zeien Europas im sportlichen Weil- kämpf gegenüberstehen. Budapest , London . Wien . Danzig , Hamburg und Berlin haben für diese Kon- kurrenz Meldungen abgegeben, so daß mit interessanten Kämpfen gerechnet werden muß. Aber auch die Mitwirkung der deutschen Fechtmeisterin Helene Mayer - Offen- buch und des Fechtmeisters M u r e r o sowie anderer Fechter mit bestem Ruf weit über die Grenzen des Reiches hinaus geben sicherst« Gewähr dafür, daß diese Veranstaltung etwas ganz Außergewöhnliches bietet. Aus dem weiteren Programm fei noch hervorgehoben das Austreten de? Europameisters Max S ch m e l i n g. die Fußballer- ftaffel, zu der Tennis Borussia, Kickers, Spandauer Sportverein und ander« bekannt« Berliner Vereine gemeldet haben, sowie die aus- gymnastische» ZKichenvorsührnnge» der
Brandenburg , das Handballspiel zwischen Polizei und Verein si Turnen, Spiel und Sport Brandenburg , die 10X2 Bahnrunde staffel für Berliner A-Bereine und das Hürdenlaufen, an dem t bekanntesten Hürdenspezialistcn, wie Wcrkmesstcr, Starick, Schul «urallus u. a. m. teilnehmen. Das Fest beginnt um*320 Uz Das Bild zeigt die Mannschaften de»«QuaMoanmins* bei