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Kampf um die Gefrierfleischeinfuhr.

Umfall des Zentrums.

FUND

Die Sozialdemokratie verlangt Sicherungen.

Das Zentrum ift in der Befrierfleischfrage doch noch umgefallen, obwohl es bis in die letzte Minute hieß, daß eine starte Strömung in der Zentrumsfraktion des Reichstages not handen wäre, die eine Aenderung der Regierungsvorlage verlange. Der Umfall erfolgte in der heutigen Sigung des Handelspolitischen Ausschusses. Gleich zu Beginn gab der Abg. Dr. Deffauer eine Erflärung ab, in der er sagte, das Zentrum habe sich nicht auf genaue Zahlen in bezug auf das Gefrierfleischkontingent festgelegt. Es erwarte aber, daß besonders Südwestdeutschland ausreichend bedacht werde, worunter Abg. Deffauer namentlich den Mannheimer In. buftriebezir meinte. Im einzelnen legte das Zentrum mehrere Anträge vor, in denen verlangt wurde:

1. daß bei besonderen Notständen das Kontingent er höht werden müsse; 2. daß zwei Millionen Mart ausge fetzt werden follten, um die Beziehungen zwischen den Erzeugern und den Verbrauchern enger zu gestalten; 3. daß ein Ausschuß bes Reichstages in der Stärke von 28 Mitgliedern eingesetzt werden folle, um das Notprogramm gemeinsam mit der Regierung durch zuführen.

Der Reichsernährungsminister Schiele ertlärte fein Einver­ständnis mit diesen Anträgen und sprach sich auch sonst noch sehr entgegenfommend darüber aus. Dagegen erklärte der Sozialdemo frat Hilferding, daß durch die Sentrumsanträge an der Sache nichts geändert werde, daß vielmehr diese Anträge zeigten, wie berechtigt die Bedenken gegen die herabjegung des Gefrierfleischkontin­gents seien. Im übrigen habe die Sozialdemokratie selber schon leberwachungsaus. die Einsegung eines vorgehabt, schusses zu verlangen, und sie beantrage gleichzeitig, daß die eventuelle Herabfegung des Gefrierfleischtontingents am 30. April 1929 außer Kraft trete.

Der Ernährungsminister Schiele war auch mit diesem An­trag einverstanden, erflärte ihn aber für ungmedmäßig, da sich die Regierung schon jetzt freie Hand über die Regelung der ganzen Gefrierfleischfrage vorbehalten müsse.

Es soll doch weniger Gefrierfleisch geben! Nach stundenlangen Erörterungen, in denen Genosse Hilfer. ding besonders betonte, daß die Sozialdemokratie durchaus für den Schuh der Landwirtschaft sei, soweit dadurch nicht berechtigte Lebens­intereffen der Arbeiterschaft berührt würden, tam es zur Abstim mung.

MJ828

Lohmanns Sonnensystem.

Dunkle Punkte im Phoebus.Bericht.

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c.or

Ihr Sprecht vergebens viel, Gruppierung Der Bericht entwidelt ein ganzes System um zu versagen Gruppe I, Gruppe II, Gruppe III. Barum so funstvoll gebaut? Warum so fünstlich getrennt, was offenbar zusammenstrebt? Das Phoebus, wo bist du? Monatelang haben mir uns um den Bild des Lohmann Konzerns, wie es sich auf Grund Phoebusffandal herumgeschlagen. Es wurde dementiert, daß die des Sämisch- Berichts jetzt darstellt, ist in obiger Skizze veranschau Wände wackelten. Nun wir den Sämisch- Bericht in Händen hal- licht: Drei Gruppen. Drei Systeme: Lohmanns Sonnen­ten, zeigt sich, daß es ein Romplex ist, noch viel größer, als jemals in stem, freisend um Ruhrfonds und Reichswehretat, überstrahlt Dermutet wurde. Bon der Deffentlichkeit. Für die Kenner" stand von der Phoebus( nach dem Bericht eine Sache für sich"). Man bas mehr" schon lange fest. Deshalb auch das Drängen, endlich sieht, es haben sich einige fleine Veränderungen gegenüber bem mit der Sprache herauszurücken. ersten Bericht ergeben. Aber sie sind höchst aufschlußreich!

Lohmanns Sonnensystem Otwi- G.m.b.H.

Bau von Motor-( Deckadresse) Seglern und Tank­schiffen

Grundstück Lützow- Ufer 3

Trayag

( Hafen YuWerft)

Kohlen- An- und Verkauf

Prisen Verkauf Gengenen Transport Andere Transporte

Navis

Motorschnell

1

Pho Film- A.G.

bus

Kohlenmühle

Motorbetriebs­

Stoffpatent

boote) Bergungs- Ges

Caspar Flugzeug Werke

Hansa- Hoch­

Yacht­

see Sportver Schule band Neustadt- H

hanns Dienstgeschäfte

billon

Dienstgeschäfte

Lohmanns

im engeren Sinne, Dienstgeschäfte auf

Berliner Sectransport

Grund der Generalermächtigung

Landgut im Salzburgischen

Bacon- Speck­Compagnie

Hausspekulation

Tiergartenstr.

Neustädtische Slip- G.m.b.H.

Erzgewinnungs­Gesellschaft

Reichsver. Severa kehrsmini Esterium? Luft­Hansa?

2

Lohmanns Privatgeschaffe

Bankverein

Abteilung

tet

Morine- Epox

Ruhr­

Fonds

durch:

Eine Sache für sich

Eire besondere Bemerkung verdient zunächst der Berliner Bantverein". Bergebens sucht der Bericht sein Dasein auf die unerlaub ten Privatgeschäfte" Lohmanns abzuschieben. Es steht fest, daß der größte Tell gerade der als Dienstgeschäfte" Cohmanns auf Grund der Gene­ralvollmacht ausgegebenen Unternehmungen über den Berliner Banfverein gegangen ist. Die Trayag, Navis, Tebeg, Caspa z. B. standen ge­nau so wie die Phoebus in mehr oder weniger enger Berührung mit dem Bankverein. Fazit: der Bankverein lag wie ein Mantel um den Kern des ganzen Lohmarm- Konzerns!

Zweite Frage: Wie steht es um Severa"? Armes Kind, alle anderen werden anerkannt, bloß Severa hängt in der Luft! Nicht zu Loh mann gehörig, wie der Sämisch- Bericht sagt? Auch nicht zur Marine? Aber hat Lohmann nicht mit dieser Severa( Seeflugversicherungsanstalt, Berlin ) sich vorigen Sommer regest als Trans Via ozeanflieger zu betätigen versucht? Luft- Hanja" Reichsverkehrsministerium reffortierend? Höchst interessant. Da wird man sich wohl sehr eingehend mit den Beziehungen beschäftigen müffen, die von hier zum Luftetat ( 55 dunkle Reichsmillionen) laufen.

Dritter Punkt, der dringend der Aufklärung bedarf: Welche Richtlinien enthielt die Loh­mann bei Zuweisung der Ruhrgelder

mittel? Sie erfolgte 1923( nebenbei durch den damaligen Chef der Marineleitung, Admiral Behnte) mitten in der tiefstea Inflation? Frage: Erfolgte sie in Papiermark oder in Devisen? Der Berdacht taucht auf, es fönnte hier von amtlichen Stellen in Devisen gegen die Mark spekuliert worden sein. Ein unerhörter Zustand, falls er sich bewahrheitet. Dann wäre dieser ganze Kon­zern auf Martspekulation aufgebaut. Es schlüge dem Faß den Boden aus. Jedenfalls erfordern diese Vorgänge dringend eine Aufklärung. Es muß festgestellt werden, wie aus den Papier­milliarden des Ruhrfonds die Goldmillionen entstanden sind, die zum Aufbau des Lohmann- Konzerns dienten.

Der fozialdemokratische Antrag, das Gefrierfleischtontingent von Der Umschwung ist verblüffend. Warum plöglich so gesprächig?| erteilte Generalermächtigung" zur Berausgabung dieser Sonder jegt 120 000 Tonnen auf 140 000 Tonnen zu erhöhen, wurde Himmel, weld)' ein Garn" mird da bloß von den Seemannsaben­von allen bürgerlichen Parteien abgelehnt, gleichzeitig auch teuern bei der Phoebusliquidation gesponnen! Gleich ein halbes unser Antrag, die Befristung der Regierungsvorlage zum 30. April Dugend weiterer Unternehmungen wird plöglich als 1929 festzulegen. Die Regierungsvorlage selber wurde danach gegen zum Lohmann- Konzern gehörig aufgetischt. Eine Erzgewinnungs. die sozialdemokratischen Stimmen und die der Kommunisten an gesellschaft, eine Rohlenmühle für Staubfeuerungszwede, ein Patent genommen, wobei sich die Demokraten der Stimme enthielten, da zur Herstellung eines Motorbetriebsstoffes, eine Beteiligung an erst noch ihre Frattion über die ganze Frage befinden soll. Bon einer Bergungsstudiengesellschaft, ein Hausspetulationsgeschäft und den Anträgen Dessauer wurde der eine auf Einfegung eines Ausschließlich noch die Neustädtische Slip G. m. b. 5. Dieses Unter­schusses bei Stimmenthaltung der Deutschnationalen angenommen. nehmen wurde erworben, weil es in der Nähe der Hanseatischen Der Antrag Dessauer auf eventuelle Erhöhung des Kontingents Bachtschule in Neustadt ( Holstein) für den Bau fleiner Fahrzeuge fand einstimmige Annahme. besonders geeignet schien. Der Verdacht taucht auf: hier wird viel geredet, um vom Stern abzudrehen.

Bei alledem hat sich gezeigt, daß das Zentrum mit ben Deutsch nationalen durchaus Arm in Arm geht, was hier um so bemerkenswerter war, als der Frattionsvorfigende Don Guérard dem Abg. Dessauer bei seinem Umfall beistand. Angeblich fühlt sich das Zentrum durch das Notprogramm der gegenwärtigen Regierung so gebunden, daß es auch befcheidene Aenderungen zugunsten der arbeitenden Bevölkerung nicht burchführen will.

Allein, schon interessiert uns faft nicht mehr die Art der Loh mann- Geschäfte. Das Neue, das Sensationelle ist die Art der

Langsam werden Lohmanns Sonnen verlöschen. Der Glanz dieses Wirtschaftsbetriebes der Marine" wird nie vergehen, auch wenn man sich jetzt dazu bequemt hat, die Pleite einzugestehen.

Die neuen Opfer bes Oseanflages. Singende und klagende Galgenvögel

Hinchcliffe und Begleiterin gelten als verloren.

Der Refordwahnsinn der Ozeanfliegerei fann feine neuen Opfer in die große Lifte der Toten schreiben, die dieser neueste Sport be. telts verschlungen hat. Es besteht teine Hoffnung mehr. daß sich der englische Kapitän Hinchcliffe und feine Begleiterin noch unter den Lebenden be. finden. Der Flug des englischen Kapdiläns wurde unter fo ungünstigen Umständen begonnen, daß es einem Selbstmordversuch gleichfam, ihn durchführen zu wollen. Aus New York liegt folgende Meldung vor:

-

New Yort, 16. März.

Nachdem sich nun auch die Nachricht von einer Bandung Hinch­cliffes auf der Stratton- Insel bei Portland als unrichtig erwiesen hat, haben die hiesigen Flugfachverständigen allgemein jegliche Hoff­nun auf ein Eintreffen Hinchcliffes aufgegeben. Die Armeeflieger Don Mitchelfield bezeichneten die Suche als wertlojes Spiel mit dem Zufalle. Der römische Berichterstatter der., New Yort World" meldet, daß Hinchcliffe während seines Aufenthalts in Rom im legten Jahre fich scharf gegen die Mitnahme von Frauen bei den ersten transatlantischen Versuchsflügen ausgesprochen hat.

Condon, 16. März.

Die in den gestrigen Abendstunden verbreiteten Meldungen, wo nach Beamte des Rüstendienstes von Flitschers Led benachrichtigt wurden, daß Fischerleute in der Nähe von Old Orchard Beach ein gelbes Flugzeugwrad fichteten, wurden später dementiert. Der Berwalter des Brunswick- Hotels in Old Orchard, der einen Gegen stand auf dem Meere festgestellt haben will, der sich in der Richtung auf Stratford Island bewegte, fonnte teine näheren An. gaben machen, ob es sich um das Wrack des gelben Flugzeuges handelte. Kapitän Morton und drei Beamte des Küstendienstes be gaben sich auf die Suche, um die Richtigkeit der Meldung zu prüfen.

Die Straffammer in Kattowig verurteilte den verantwortlichen Redakteur des Boltswillens" wegen der Kritik an der polnischen Minderheitenpolitit zu 200 3loty Geldstrafe.

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Unter ben zuletzt verhafteten japanischen Kommunisten ist auch der Führer des linken Flügels der Bauernpartei Professor

Jfuopŋama.

Wie Statisten an einem fommunistischen Theater bezahlt werden.

Bor dem Berliner Arbeitsgericht läuft zurzeit ein Prozeß, den 23 bei der Biscator- Bühne beschäftigte Statisten gegen die Theater leitung angestrengt haben. Sie verlangen, daß ihnen die Gage gezahlt werde, die mit ihnen für die Mitwirkung bei der Aufführung des Schauspiels Singende Galgenvögel" im Leffing­Theater vereinbart worden sei. Piscator und sein Direktor Raß weigern sich zur Erfüllung ihrer Berpflichtungen. Sie be gründen das damit, daß sie ein fommunistisches Theater" leiten, und daß der Ueberschuß an die Rote Hilfe" abgeführt werde. Die 23 Statisten wurden ohne Ründigung entlassen, als sie ihre Forderung stellten; es muß ihnen also noch eine Gage für fieben Tage nachgezahlt werden.

In dem vor dem Arbeitsgericht abgehaltenen Bergleichs termin bedauerte Direttor Rag von der Piscator- Bühne, daß die Angelegenheit überhaupt vor das Arbeitsgericht gefommen sei. Er habe den Klägern vorgeschlagen, den Streit durch einen Schieds. spruch des Präsidenten der Bühnen genossenschaft entschei den zu lassen. Das hätten die Kläger aber abgelehnt.

Begreiflich vom Standpunkt der Kläger , die un organisiert und höchst wahrscheinlich auch revolutionär" find. Wie werden sich denn revolutionäre Unorganisierte", die in einem revolutionären Stück revolutionäre Lieder gesungen haben, dem Schiedsspruch eines Gewerkschaftsvorstandes unterwerfen. Hatten sie doch jeden Abend auf der Bühne gesungen: Doch wir wollen nicht

Oberbürgermeister Jensen.

Das sozialdemokratische Oberhaupt von Kopenhagen gestorben.

Nach kurzer schwerer Krankheit ist der Oberbürgermeister Jensen, das erste sozialdemokratische Oberhaupt Ropen hagens geftorben. Jensen war als Sohn eines Wauters auf dem Lande geboren, lernte zunächst das Maler handwerk und fam furz vor der Jahrhundertwende in die städtische Verwaltung Kopen­ hagens , wo ihm hohe Begabung, eiserner Fleiß und lauterer Rechts­finn eine damals erstaunliche Karriere bereiteten. 1903 wurde er Sinanabezernent, 1924 Oberbürgermeister von Kopenhagen . Beigte sich hier als ein Verwaltungstechniker und Verhandlungstalent von außergewöhnlichen Fähigkeiten, die selbst von politischer Gegner Seite feite stets anerkannt wurden. Im nächsten Jahre hätte er. der bis in die letzten Wochen hinein ungeschwächt und unermüdlich arbeitende Mann, die Altersgrenze erreicht.

In Afghanistan wurde eine Berschwörung gegen Amanullah ent. beckt. Dieser wird daher feinen geplanten Besuch in Mostau auf geben und von London nach Kabul zurückkehren.

Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berfin und Umgegend.( Nachdruck verboten.) Troden und meist heiter, nachts mieber falt, Tagestemperaturen über Null. Für Deutschland . Fortbestand des trockenen und heiteren Wetters mit talter Nacht.

Er

Bei dem Internationalen Sozialistentongreß von Kopenhagen 1910 erregte Jens Jensen allgemeines Aufsehen: Er war damals schon einer der Einflußreichsten in der Stadtverwaltung, nämlich der

gefnechtet schuften mehr für hungerlohn, fämpfen werden wir und siegen für die rote Weltunion."

Go glaubten die Sänger also, gegen ihren Unternehmer, wenn auch nicht für die rote Weltunion, so doch für höhere Bezahlung fämpfen zu müssen. Ihre Forderung dreht sich im wesentlichen darum, ob sie zu dem Honorar von 3,50 m. je Probe, bei Nacht­proben außer dem ihnen bewilligten Zuschlag von 100 Broz, außerdem noch einen Ueberstundenzuschlag von 50 Broz. zu bean­Spruchen haben und ob eine Probe, die nacheinander in zwei ver­fchiedenen Lokalen vor sich ging, als zwei Proben zu gelten hat.

Da ein Bergleich nicht zustande fam, wird der Streit nächstens in einem Rammertermin entschieden. Es sei jedoch zur Ergänzung noch einiges hinzugefügt, was die Geschäftspragis dieses fommunistischen Theaters" noch besonders beleuchtet.

Die Statisten, die in den Singenden Galgenvögeln" einen Chor zu fingen haben, waren aus unorganisierten Kreisen zu fammengeholt worden. Besonders auf der sogenannten schwarzen Filmbörse hatte man Leute gefunden, die um jeden Lohn zur Mit arbeit bereit waren. Das ist bei der heutigen Lage auf dem Film­martt erklärlich, denn das Angebot an Komparserie ist weit größer als die Nachfrage. Gewetrschaftlich organisierte Arbeitskräfte hätten fich faum dazu bereitgefunden, für eine folche Gage an einem fommunistischen Theater" mitzuwirken. Dieser Fall zeigt erneut, daß die kommunistischen Gewertschaftsrevolutionäre gut daran täten, zuerst in ihren eigenen Betrieben Ordnung zu schaffen.

Finanzbürgermeister. Neben ihm amtierte ein anderer Sozial­demokrat, Knudsen, als Bürgermeister( Stadtrat). Die Kopenhagener Parteiorganisation der Sozialdemokratie veranstaltete damals ein Abschiedsfest für die internationalen Delegierten in dem wunder Ichönen Rathause. Dabei hatten Jensen und Knudsen Gelegenheit, zwar nicht in amtlicher Eigenschaft, aber doch in ihrem Amtshause als Gastgeber sich beliebt zu machen.

Man dente, welch eine für damalige deutsche Verhältnisse un vorstellbare Erscheinung: Sozialdemokraten, rote Inter­nationale, aus der Arbeiterschaft stammende Führer an der Spize einer Landeshauptstadt! Dem deutschen Spießer überlief bei dem Gedanken an solche Möglichkeiten ein faltes Grausen.

Tatsächlich hat es in Deutschland fast ein weiteres Jahrzehnt gebauert, und erst das Blutmeer des Weltkrieges mußte fich auf tun, bis auch in Deutschland die in anderen Ländern längst ſelbſt. verständlich gewordene Gleichberechtigung der Arbeiter sich durch Setzen fonnte. Jensen, der sozialdemokratische Bürgermeister von Ropenhagen, wurde so ein Borbild für das Streben auch der deutschen Sozialdemokratie: Mitschaffen zu fönnen, aufbauen zu helfen auch im deutschen Gemeinwesen!