Politische Webersicht.
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Herren aber sagen: follte ich erkennen, daß mir die Kräfte Bezeichnungen dranzuhängen. Schon die bloße Anzeige war fehlen, eine Strafprozeß- Ordnung hier zur Verabschiedung zu Majestätsverbrechen. Sofort wurde dem Blatte von Frhrn. v. Stumm Berlin, 12. November. bringen, so werde ich mich beeilen, Se. Majestät um einen Nach- furz angezeigt, wenn es noch einmal etwas von Genoffe Baumüller in Magdeburg , der beschuldigt folger zu bitten.... Von mir würde ich es aber wirklich für Naumann brächte, würde er, der Freiherr war, durch drei selbständige Handlungen in der Magde: indiskret halten, wenn ich gegenwärtig, wo die Strafv. Stumm, Stellung gegen es nehmen.„ Stellung burgischen Volksstimme" den deutschen Kaiser beleidigt zu prozeß Ordnung im preußischen Staatsnehmen" heißt natürlich, vorgehen wie in den achtziger Jahren haben, wurde, wie uns ein Telegramm vom 12. November ministerium Gegenstand des Votenwechsels ist, gegen ein anderes Blatt, heißt das Blatt verbieten und abends aus Magdeburg meldet, von dem dortigen LandDetails mittheilen wollte." boykottiren." Wenn man nicht am Buchstaben klebt, wird man gericht zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt, aber zugestehen müssen, daß der Minister in bester Form erklärt Welfenfonds denn doch der Stumm'schen Gefolgschaft er In der Dementirungskunst waren die Reptile des gegen eine sofort hinterlegte Raution von 10 000 m. vor- bat, er wünsche den Intentionen der Abgeordneten entgegen heblich über. Was in dem Briefe dementirt wird, ist Iäufig freigelassen. Das Landgericht hatte im zufommen und event. sein Verbleiben im Amte davon ab- etwas ganz anderes, als was in der Notiz zu lesen ist. Vorverfahren nur in zwei Nummern der Zeitung Be- hängig zu machen, daß den Wünschen des Volkes entsprochen Daß Herr v. Stumm gedroht hat, wenn noch einmal etwas leidigungen gefunden, das Oberlandesgericht in Naumburg werde. Herr Bronsart von Schellendorf ist noch im Amte, von Naumann in dem Blatt gebracht würde, er aber auf Beschwerde der Staatsanwaltschaft auch noch eine im Staatsministerium haben sich angeblich die einzelnen Stellung dagegen nehmen müsse, wagt das dritte Nummer unter Anklage gestellt. Herrn mit wenigen Ausnahmen für die Deffentlichkeit und diplomatische Blatt nicht zu dementiren. Die Schwurgerichts. Verhandlung gegen Adler Mündlichkeit der militärprozessualen Verhandlungen aus- Das Volk", dem die nämliche Berichtigung" gleichund Bretschneider in Wien endete, wie uns noch spät gesprochen und dennoch geschieht nichts. Das ist höchst falls zugegangen, fügt ihr noch einige Säße hinzu, die wir abends durch den Telegraphen verkündet wird, mit einer verwunderlich für den beschränkten Unterthanenverstand.- vollinhaltlich wiedergeben, da darin auch auf eine Anglänzenden Freisprechung der Angeklagten. Die Gezapfung des Vorwärts" durch das Stumm'sche Organ schworenen haben durch ihren Spruch dargethan, daß Präsidenten des Reichstags legt die„ Voss. 3tg." ein gutes Für die Wahl des Herrn v. Bennigsen zum bezug genommen wird: fie nicht gleich dem öffentlichen Ankläger der Gleichzeitig mit der Berichtigung" ist uns das„ SaarMeinung waren, unsere beiden Genossen hätten die Wort ein: brücker Gewerbeblatt", bekanntlich der Staatsanzeiger" des öffentliche Ruhe gefährdet, als sie die schand- fehen. Mir wüßten heute keinen geeigneteren Leiter der Geschäfte 10. November- ist wirklich wieder kapital. Es spricht eine Wir haben auf dem Präsidentenstuhl einen Simson ge- Rönigreichs Stumm, zugegangen. Die letzte Nummer vom baren Zustände der Ziegeleiarbeiter ans Licht der Deffent- des Reichstags als Rudolf v. Bennigsen, wenn er sich entschließen Wuth gegen Stöcker, Adolf Wagner, Naumann, das" Volt" und lichkeit zogen. Jahrelang hatten in nächster Nähe der tönnte, fein Staatsamt mit dem Amte des Präsidenten der deut- Die Christlich Sozialen aus dem Blättchen, die unbeschreiblich österreichischen Hauptstadt die Ziegeleibesiyer ihren Arbeitern schen Wolfsvertretung zu vertauschen. Wir nehmen feinen tomisch wirkt. Als charakteristisch für die sozialen Auffassungen eine überlange Arbeitszeit zugemuthet und ihnen Behausungen Anstoß an der Parteistellung Bennigsens; denn wir sehen derer um Stumm heben wir folgenden Sah hervor: gegeben, die ein Hohn auf menschliche Wohnungen nicht ein, weshalb er, den vermuthlich die große Berkürzung der Arbeitszeit wird die Frequenz waren; keine Behörde hatte sich darum gekümmert; denn Mehrheit der der Abgeordneten für den besten Präsidenten der Kneipen wesentlich steigern, somit dem Familienall bas paßte ja fein artig zu der öffentlichen Ruhe". müßte, weil er einer nur fleinen Fraktion angehört. Da Berlängerung der Arbeitszeit würde, logischerweise ansieht, deshalb von diesem Amt ausgeschloffen werden leben eher Abbruch thun, als ihm nüßen." Als aber unter dem Beifall aller Menschenfreunde hier eins einmal die Stärke der Fraktionen nicht als der allein bestimmende also zur Stärkung bes& amilienlebens führen, mal ernsthaft Wandel geschafft wurde durch die Thätigkeit Maßstab anerkannt wird, so wüßten wir nicht, weshalb nicht Natürlich, welch trautes Familienleben gäbe es, wenn der Arunserer Genossen da erschien pünktlich der Staats- au gunsten einer Frattion so gut eine Ausnahme von der Regel beiter erst 18 Stunden in der Fabrit zu arbeiten hat. Eine aus. anwalt! Die Wiener Geschworenen aber haben in an gemacht werden dürfte, wie sie thatsächlich zu ungunsten einer gesuchte Gemeinheit müssen wir übrigens doch aus dem Artikel erkennenswerther Weise bewiesen, daß sie ein Verständniß Fraktion gemacht wird." des Stumm'schen Leibmoniteurs hervorheben. Heißt es da über für das verdienstliche Bestreben unserer Genossen Das ist schon ein ganz hübscher weiterer Fortschritt auf unsere Korrespondenz aus Saarbrücken : Sehr bezeich hatten.der Kompromißbahn, die von den Nationalliberalen und Frei- nend ist es, daß der sozialdemokratische Vor= die Lage versegt worden war, Anläftlich eines politischen Prozesses bringt das sinnigen mit der Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten wärts in Wiener Wochenblatt Die Beit" einige beherzigenswerthe in Herford - Halle betreten wurde. Das Gerede von der vor diesen Artikel an bemfelben Tage zu bringen, Worte des berühmten Rechtslehrers Jhering in Erinne züglichen Qualifikation Bennigsen's kann indeß die Sozial- wie das Bolt". Das soll auf blöde Leser natürlich den Einrung. Thering schreibt( Der Zweck im Recht I, 406): demokratie nicht bewegen, einem Manne zum Präsidentenfiße Saarrevier seine Berichte gleichzeitig an uns und an den Vordruck machen, als schicke der Berichterstatter des Bolks" im Die Sternkammer von Heinrich VII . und die hohe Kom- au verhefen, der bei allen reichsgefeßlichen Maßregelungen wärts", oder als bestehe sonst irgend ein Busammenhang zwischen mission von Elisabeth in England, die vom früheren Deutschen unserer Partei die Hand mit im Spiele gehabt hat. Wollen den beiden Redaktionen. Thatsächlich ist jedoch der Wericht Bunde zur Untersuchung revolutionärer Umtriebe eingesetzte Kom- die Freimigen Herrn v. Bennigsen die Leiter halten, so natürlich nicht gleichzeitig erschienen, sondern am 31. Ditober mission von 1819 und die demselben Zweck gewidmete von 1833 mögenees thun. Aber mir nicht die feierliche Miene der abends im„ Volt" und am 1. November früh im Vorwärts" haben in abschreckender, unvergeßlicher Weise gelehrt, was die Objet vität aufsetzen! mit der Bemerkung, daß er dem Volt" entnommen fei. Ja, ja, die Herren von Bildung und Besiz" haben doch eine noble Kampfesweise!"
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Völker zu erwarten haben, wenn der Despotismus und die
absolutistische Willkür sich selber ihre Richter aus. Ueber einen nenen Stumm'schen Boykott in Neunsuchen. Eben diesen Erfahrungen aber verdanten sie es, daßchen hatten wir im Vorwärts" vom 1. November eine die neueren Verfassungen alle derartigen Maßregeln grundsätzlich Mittheilung gebracht, die dem Bolt" vom Tage vorher verpönt haben. Darauf beruht die eminent politische Lehre von entnommen war. Uns geht nunmehr aus Neunkirchen ein dem Gerichtsstand, von der Kompetenz der Gerichte, vom 11. November datirtes Schreiben zu: die der Jurist bei der rein dogmatischen Behandlung derselben nur zu leicht aus den Augen verliert."
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Die
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Carmaux. Der Beschluß der Ausgesperrten auf Errichtung einer Glashütte für die Glas arbeiter" ist nicht so gefaßt worden, wie zuerst bes richtet wurde. Die Arbeiter haben zwei Forderungen aufgestellt: 1. Garantien für die Syndikate, rechtlicher Schuh gegen die Vergewaltigung der organisirten Arbeiter durch die Arbeitgeber; und 2. die Errichtung einer Glashütte , in kommen finden. Herr Rességuier will nämlich einige welcher die gemaßregelten Arbeiter ein UnterDußend der ausgesperrten Arbeiter nicht wieder beschäftigen; und die nicht geachteten Arbeiter halten es für unwürdig, die Arbeit wieder aufzunehmen, ehe die Gemaßregelten untergebracht sind. Es handelt sich also nur um eine kleinere Anlage. Ob der Plan aber durchzuführen, ist doch die Frage. Nach Telegrammen vom heutigen Tage soll ein großer " In Neunkirchen erscheint die Neunkircher Volkszeitung". Theil der Ausgesperrten die Arbeit wieder aufgenommen Dieses Ungeheuer wagte die Mittheilung zu bringen, daß Naumann in Saarbrücken sprechen werde. Man dente sich: im ge- haben. Wenn dies richtig ist, so müßte in den letzten heiligten Neunkirchen wagt ein Blatt Naumann's Vortrag anzu- Stunden noch irgend ein Ausgleich gefunden worden zeigen und Naumann's Name zu nennen, ohne die offiziellen biffigen sein.
Geehrter Herr Redakteur! Auf grund des§ 11 des Preßgefeges ersuche Sie um Aufnahme folgender Berichtigung: G8 Militär Strafprozeß. Die Diskussion über die an- ist unwahr, daß Herr Freiherr v. Stumm- Halberg geblich im preußischen Staatsministerium berathene Reform uns verboten hat, einen Bericht über den Vortrag Naumann des Militär- Strafprozesses dauert noch fort. Der Reichs mit bein Boykott gedroht wurde." Hochachtend Redaktion der Reichs- aufzunehmen, es ist ferner unwahr, daß unserer Zeitung Anzeiger" hatte behauptet, daß der preußische Kriegs- Neunkircher Boltszeitung. J. G. Schabel." minister im Reichstage sich mit keiner Silbe zur Frage der Deffentlichkeit geäußert habe. In Wirklichkeit aber verhält sich die Sache so, daß auf Anregungen aus dem Hause zur Reform des Militär- Strafprozeß- Verfahrens, bei der selbst verständlich der Hauptnachdruck auf die Deffentlichkeit und Mündlichkeit der Verhandlungen gelegt wurde, der Minister fagte( S. 1263 der stenogr. Berichte):
" Wenn jemand meine aufrichtige und ehrliche Absicht und meine Fähigkeit bezweifelt, dies Werk zu Ende zu bringen, so ist das sehr bedauerlich für mich.... Das eine kann ich den
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Zum Vergleich mit dieser Berichtigung", zu deren Ausbrüfung man in Neunkirchen ( vielleicht auf dem Stumm'schen Schloffe?) mindestens eine Woche gebraucht hat, lassen wir nochmals die berichtigte Notiz im Wortlaut folgen:
Warum Herr Reuk leine Klagenb Sonstige Thätigkeit dieses Vertrauensmannes ver Hubert Heinrich 3, feinerzeit Mitglied des Klubs Autonomie" gab folgende Erklärung an Gidesstatt zu gerichtlichem Protokoll:
zurückzog.
II.
Von Ihrem Vorleben weiß ich nichts!" So höflich der Sat flingt, im Grunde ist er doch eine so bestimmte Abweifung des Versuches, von Herrn v. Köller brieflich ein günstiges Leumundszeugniß zu er- halten, daß man eigentlich nicht begreift, wie so Denn biefe negative Ehrenrettung den Gentleman Reuß zu folgendem Schreiben veranlassen konnte:
146. B. 225/95.
Berlin , den 5. November 1895. In der Privatklagefache Reuß kontra Dierl u. Genoffen nehme ich die Privattlage zurück. Nachdem der Herr Minister v. Köller, auf deffen Zeugniß sich die Angeflagten berufen haben, in dem bereits überreichten Schreiben eine jeden 3 weifel beseitigende Erklärung zu gunsten des Klägera abgegeben, hat der lettere teine Veranlassung mehr, die Klage wegen der unwahren Behauptungen der Angeklagten fortzusehen. Eine Bestrafung der Angeklagten aber, welche sicherlich schon aus dem Gesichtspuntte des§ 185 Str.-G.-B. unausbleiblich wäre, ist für den Kläger chne Werth.
An bas
Der Rechtsanwalt. gez. Dr. May Gabriel I.
tönigl. Amtsgericht I,
Abtheilung 146. Hier.
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Herr Reuß, der Künstler Jmpresario in der Beukert. fchen Spizelfalle Autonomie", ist im Nichterheben wie im Burückziehen von Klagen ein Virtuos. Wie oft hätte Herr Reuß schon gegen Vorwürfe, wie sie der Vorwärts" erhoben hat, die Hilfe des Kabi in Anspruch nehmen tönnen! Ueber furzem wird er das zehnjährige Jubiläum feiner ersten Entlarvung als Spiel und das zehnjährige Jubiläum feiner diesfallfigen Klagezurückziehung feiern fönnen!
schiedener Reichsämter, Der als einziger einziger Eingeweihter die Nachricht Dom Radieschensamen- Attentat der Welt mittheilen konnte, bloßlegte, da drohte dieser entlarvte Ehrenmann wohl mit Klage, doch bis zur Entschädigungsforderung à la Hans Blum reichte seine Entrüftung doch nicht mehr hin. Auch zur Klage tam es nicht. Und die jetzige Klage zog Herr Reuß wieder zurück, ehe es zur Verhandlung kam.
Herr Heuß wußte, warum! Und damit auch unsere Leser das erfahren, wollen wir aus den eidlichen Bekun dungen zahlreicher Zeugen in London hier einige zum Abdruck bringen.
Der frühere Sekretär der Socialist League", der zur Beit in Paris wohnende Schriftsteller Henry Halliday Sparling , erklärte:
Ich, Henry Halliday Sparling aus Hammersmith Terrace Nr. 8 in der Grafschaft London , Journalist, be schwöre und sage aus:
In den Jahren 1885 und 1886 war ich Sekretär eines politischen Bildungsvereins, der unter dem Namen ,, Sozialistische Liga" bekannt war und der seinen Sit in Farringdon Road Nr. 13 in der City von London hatte.
In dieser Eigenschaft als Sekretär lernte ich einen gewissen Karl Theodor Reuß näher kennen, der gewöhnlich nur unter dem Namen Karl Theodor bekannt war. Dieser Karl Theodor Neuß war Mitglied der genannten Sozialistischen Liga, lebte in guten Vermögensverhältnissen, nahm thätigen Antheil an den Arbeiten der Liga und erfüllte in ihr gewisse Vorstandspflichten( certain executive and official duties). Er be mühte sich in den Reihen dieser Sozialistischen Liga einen Geheimbund zu gründen und vertrat Ideen und Agitationsweisen der extremften Nichtung; dies Verhalten führte dazu, daß er mit Argwohn betrachtet wurde.
Im Monat Mai 1886 erhielt der Vorstand der Liga die Nachricht, daß dieser Karl Theodor Reuß beschuldigt wurde, ein besolde ter Agent der politischen Polizei einer gewiffen auswärtigen Macht zu sein. In einer Sigung, zu der Karl Theodor Reuß gehörig schriftlich eingeladen worden war, entschied der Vorstand nach sorgfältiger und langer Prüfung der vorgelegten Beweis mittel und Zeugenvernehmung, daß diese Anschuldigung erwiesen sei und schritt deshalb dazu, Karl Theodor Renß aus der Sozialistischen Liga auszustoßen. Infolge dessen wurde in der Zeitung" The Commonweal", dem offiziellen Organ der Liga, eine Warnung veröffentlicht, worin festgestellt wurde, daß Karl Theodor Reuß ein Spion wäre. Darauf drohte Reuß mit einer Beleidigungsklage, aber die Notiz wurde nie eingeschränkt oder widerrufen und Reuß schritt nie zu dieser Klage.
Die Nichtgentlemen" find in ber Regel sehr ab gebrfihte Kunden, Ehrgefühl und Empfindung für Verachtungs Rundgebungen find ihnen fremd. Herr Reuß macht davon eine rühmliche Ausnahme. Als im Mai 1886 die anarchistelnde Londoner Socialist League" ihn als Polizeispiel ausschloß und das„ Commonweal" zur Warnung für andere Leute diesen Ausschluß nebft Angabe der Gründe veröffentlichte, da verlangte Herr Reuß sofort vom Herausgeber des Commonweal", dem bekannten Dichter William Morris , rückhaltlosen Widerruf, andernfalls drohte er mit Klage und erhob eine Entschädigungsforderung von blos 20 000. Morris widerrief nicht und Herr Reuß ließ Klage und Entschädigungs. forderung fallen. Jm Juni 1886 stieß ihn der Most' sche Kommunistische Arbeiterbildungsverein aus seiner Mitte aus und die Most'sche Freiheit" vom 3. Juli 1886 warnte vor Reuß unter ber Ueberschrift: Gin internationaler Polizei: fpigel." Weder gegen die Veröffentlicher der Warnung, noch gegen den Herausgeber der Freiheit" erhob Herr Reuß Klage! Und doch waren seit der Klagedrohung gegen Morris und der Forderung von 20 000. Entschädigung kaum fünf Wochen verfloffen. Ja nicht einmal gegen seine bespigelten Busenfreunde von der Autonomie" erhob Reuß Klage, als auch diese gegen ihn in der„ Autonomie" Nr. 26 vom 22. Oftober 1887 eine Warnung veröffentlichen mußten. Und auch als der Vorwärts"( L. S.) voriges Jahr in einer Reihe von Artikeln die Spigel- l
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( gez.) Henry Halliday Sparling . Beschworen auf dem britischen Konsulat zu Paris ( Frankreich ), am 6. Mai 1895. ( gez.) George Falconer Atlee, Britischer Vizekonsul zu Paris .
( L. S.)
Zur Beglaubigung der Unterschrift des Herrn G. G. Falconer Atlee, Britischen Vizekonsuls hierfelbft. Paris , den 7. Mai 1895.
Raiserlich Deutsches Ronfulat. ( gez.) v. aber du Faur.
Ich, Hubert Heinrichs, wohnhaft 7 Mornington Place, Regents Park, NW.
erfläre feierlich und der Wahrheit gemäß:
1. Jm Jahre 1887 half ich oft beim Ausschant in dem ba. maligen Klub Autonomie", 32 Charlotte Street zu London W. Ich hatte häufig Gelegenheit, dort den mir genau bekannten früheren Opernsänger Karl Theodor Reuß während seines fast regelmäßigen Verkehrs da selbst zu beobachten.
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2. Da Reuß mit dem angeblichen Anarchisten und Mitbegründer des Klubs und der Zeitung Autonomie", Josef Peutert aus Wien , und einigen seiner anarchisti schen Freunde intim bekannt geworden, wurde er unbehindert in den Klub aufgenommen.
3. Der besagte Reuß war auch bekannt als Mitglied der Sektion I des Arbeiter Kommunistischen Bildungsvereins", fowie des Klubs, Morgenröthe ", Nr. 23 Prinzeß Square London E- seit Mai 1885, und wurde deshalb bereitwillig zu allen revolutionären Arbeitervereinen in London zugelassen.
4. Es war wohlbekannt, daß Reuß in vollständiger Uebereinstimmung mit Josef Peutert, Otto Rinte Rau und anderen führenden Mitgliedern der Autonomie" sich befand, und für einen Anhänger und Vertreter der anarchistischen Gesellschaften und der Propaganda der That fich ansgab.
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5. Man hielt Re'u ß für reich und zu jedem Opfer für die revolutionäre Propaganda bereit. Er fteuerte frei gebig verfchiedene Summen bei zur Förderung der angeblich anarchistischen und sozialrevolutio= nären Pläne und Anschläge seiner Intimen, Penkert nud Rinke- Ran.
6. Reuß beanspruchte in jeder Beziehung als ein anerkannter anarchistischer Genosse behandelt zu werden, so daß er sich weigerte, mir seine Mitgliedstarte oder eine andere Legitimation zu zeigen, obschon meine Pflichten am Ausschant mich nöthigten, auf derartigen Kontrollmaßregeln zu bestehen, und ich war deshalb gezwungen, ihm die Verab, reichung von Getränken zu verweigern. Troydem fuhr Reuß fort, den Anarchisten in unserer Gesellschaft zu spielen. Er sagte mir: Kümmern Sie sich nicht um die Karte! Ich bin als sicher hinlänglich betannt". Und er meinte, seine Zuverlässigkeit dadurch zu beweisen, daß er sich häufig auf die bestbekannten Mitglieder des Klubs berief.
Ich gebe die feierliche Erklärung in gewissenhafter Ueberzeugung ihrer Richtigkeit traft den Bestimmungen des Statutory Declariations Act 1885, Hubert Heinrichs. Erklärt am Marylebone Police Court, den 29. April 1895. Vor mir.
( Folgt Stempel und Unterschrift des Richters.)
( Schluß folgt.)