Rr. 13345. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
Kohlenbilanz und Lohnkämpfe.
Aufstieg der Kohlenwirtschaft.- Die Verantwortlichkeit des investierten Kapitals.
Bon der Höhe des Kohlenverbrauchs laffen sich wichtige Urteile ableiten über die allgemeine Wirtschaftslage. In diesem Sinne gefehen, muß 1927 als ein Jahr außerordentlich guter Ronjunttur bezeichnet werden, denn der Kohlenverbrauch in Deutschland erreichte
eine nie gekannte Höhe. Zunächst einmal die Produktionsziffern. Im Gesamtgebiet der Republik wurden
in Millionen Tonnen gewonnen bzw. erzeugt:
Braunkohlenbriletts
Jahr
Steinfohle
Rots
Braunkohle
1913
140,75
31,66
87,22
21.50
1925
132,72
26,81
139,79
33,63
1926
145,36
26,25
139,87
1927
153,59
32,25
150,55
34,35 36,46
In den einzelnen Revieren
entwidelte sich die Steinkohlengewinnung in Millionen Tonnen
wie folgt:
Jahr
1913
1925. 1926 1927
Ruhrrevier Oberfchlef Nieber'clef. Aachen Sachfen Niedersachs. 114,18 11,09 5,52 3,26 5,44 1,23 104,10 14,27 5,56 3,54 3,85 1,21 112,11 17,46 5,58 4,62 4,14 1,31 118,02 19,37 5,84 5,02 4,02 1,31 Die Zahlen von 1913 beziehen sich, wie auch die nachstehenden, auf das jezige Reichsgebiet ohne das Saarrevier. Ein Rekordjahr Der Kohlengewinnung in Deutschland war 1927. Die Steinkohlen förderung von 1913 wurde um 12,84 Millionen Tonnen und die Brauntohlenförderung gar um 63,33 Millionen Tonnen übertroffen. Die erhöhte Kokserzeugung gegenüber den Vorjahren geht in der Hauptfache aus von der guten Konjunktur in der Eisenindustrie. Im Ruhrrevier erhöhte sich die Förderung gegen 1913 um faft 4 Millionen Tonnen, bei geringerer 3 ahl der beschäftigten Arbeiter. Gegen 1925 ist sie aber um 14 Millionen Tonnen an gestiegen. Start entwidelt hat sich die Kohlengewinnung in dem bei Deutschland verbliebenen Teil von Oberschlesien und in dem Aachener Revier. Sie erhöhte sich in Oberschlesien gegen 1913 um 8,28 Millionen Tonnen= 74,6 Proz. und im Aachener Gebiet um 1,76 Millionen Tonnen= 54 Prog. In Niederschlesien und Niederfachsen ist sie nur gering angestiegen und im Freistaat Sachsen fogar start rüdgängig gewesen. Es sind nicht die besten geologisten Bers, hältniffe in denen der Bergbau in diesen Revieren umgeht.
1913
Es wurden in den Revieren Arbeiter beschäftigt:
Ruhr
Ober Nieber
Jahresdurchnitt
revier
fchleft n
fchlefien
Aachen
Sachsen
390 647
31 739
27 290
13 762
26 007
1922
559 900
48 969
42 496
17 666
37 016
Nieder fachien 5779 11 466
Dezember 1925
374 371 47 378
29 665
18.586
24 933
7113
1926
388 757 50 205
28 841
21 102
25 283
1927
374 097 53 243
26 720
21 809
22 121
Jahr
1913
1925
1926
1927
Der Förderanteil je Mann und Schicht:
Ruhrrevier
Ober Nieber fchlesien Schlesient
Sachfen
Rilogramm
943
1139
669
946
1154
661
709,0 562,8
. 1114 .1132
1270
735
587,9
1339
784
638,1
7 238
dustriellen Unternehmungen zum Berbrauch gelangt, wird sie zu Britetts verarbeitet. In diesem Zustand ist sie ein beliebtes Haus brandfeuermittel.
Angesichts des starten Aufstiegs, den der Braunkohlenbergbau genommen hat, ist schon wiederholt von einer unnötigen Aufblähung gesprochen worden. Diesem Urteil vermag ich mich nicht anzu fchließen. Auch nicht bei allen Vorzügen, die der Steinfohlenbergbau, rein bergmännisch gesehen, gegenüber dem Braunkohlenbergbau hat. Der Antrieb zu dem starken Aufstieg im Braunkohlenbergbau, wurde während des Krieges und in dem ersten Jahrfünft der Nach friegszeit gegeben, als in Deutschland allgemein Brennstoffmangel herrschte. Gerade in diesen Zeiten nahm der Braunkohlenbergbau, unter stärkster behördlicher Einwirkung, den schnellsten Aufstieg. Darüber hinaus hat aber auch der letzte Winter gezeigt, daß von einem Ueberfluß an Brauntohlenfeuerungsmittel nicht gesprochen
werden fann.
Günftig entwickelte sich der deutsche Kohlenaußenhandel. Es betrug in Millionen Tonnen: Die Einfuhr Rohle Rots Brauntohle
Die Ausfuhr Kohle Rots Brifetts 6,433 0,861
1913 10,557
0,595
7,108
36.901
1925 7,571
0,089
2,487
22 897
7,366
1,304
0,091
2,235
2,807
39,920 27,679
10,570 8,579
2,365
1926 2,556 1927. 4,993 0,222
1,639
Dabei ist zu bemerken, daß sich die Kohlenausfuhr einschließlich der Reparationslieferungen auf Grund des Versailler Ber trages versteht und daß das Jahr 1926 mit seinen überaus günstigen Kohlenaußenhandelsverhältnissen als anormal infolge des englischen Bergarbeiterstreits bezeichnet werden muß. Durch den langanhaltenden Streit war die englische Konkurrenz über sechs Monate auf dem europäischen Kohlenmarkt ausgeschaltet. Daß in 1927 gegenüber dem Refordjahr von 1926, sich der deutsche Kohlenaußenhandel ungünstiger gestalten würde, war nach der Be endigung des englischen Bergarbeiterstreits vorauszusehen. Unter Berücksichtigung dieses Tatbestandes muß der deutsche Rohlenaußenhandel auch für 1927. mengenmäßig betrachtet, als vor teilhaft bezeichnet werden. Mit den Erlösen im Außenhandel dürfte es unter Berücksichtigung der überaus scharfen Konkurrenz nicht so günstig bestellt sein. Die englischen Erporteure haben es an Preisunterbietungen nicht fehlen laffen, um die durch den Streit verlorengegangenen Abnehmer auf dem europäischen Festland wieder beliefern zu können. Zum Teil ist ihnen dies, wie der Rückgang des deutschen Auslandsversandes und die Erhöhung der Einfuhr beweist, auch gelungen. Die erhöhte deutsche Produktion und die rückläufigen Ausfuhrmengen gegen 1926 wurden in 1927 von der deutschen Wirtschaft aufgezehrt.
Der inländische Kohlenverbrauch
6 783 betrug im Monatsdurchschnitt von 1913 innerhalb der gegenwärtigen Reichsgrenzen und unter Umrechnung aller bituminösen Brennstoffe nach dem Heizwert auf Steinkohle 12,325 Millionen Tonnen und ist im Monatsdurchschnitt von 1927 auf 12,809 Millionen Tonnen gestiegen, gegen 11,053 Millionen Tonnen in 1926 und 11,335 Millionen Tonnen in 1925. In den letzten Monaten von 1927 murde geradezu ein Retorbverbrauch erzielt. Er betrug im Oftober 13,52 Millionen Tonnen, im November 13,66 Millionen Tonnen und im Dezember 14,21 Millionen Tonnen! Natürlich ist dieser außerordentlich hove Berbrauch von der Jahreszeit mit be einflußt.
Bis 1922 waren die Zahlen der beschäftigten Arbeiter in allen Steinkohlenrepieren start angeschwollen. Dann sind sie aber, mit Ausnahme von Oberschlesien und Aachen , start rüdgängig gewefen. Die Rohlenförderung ist infolge Mechanisierung und erhöhter Arbeitsintensität gestiegen.
Die großen Unterschiede in dem Förderanteil je Mann und Schicht, find durch die verschiedenartigen geologischen Berhältniffe Dom, Bergbaubezirt zu Bergbaubezirf zu erflären. Am günstigsten ift in dieser Beziehung Oberschlefien mit seinen starten Rohlenflözen gestellt. Es hat mit seinem hohen Förderanteil eine große UeberLegenheit über die beiden ihm am nächsten liegenden Bergbaugebiete Niederschlesien und Sachsen , die ihm beim Kampf um den Abfaz der Produftion einen großen Vorsprung gewährleistet. Die Entwicklung der Braunkohlenförderung:
Oftelbien Jahe 1913.. 25,846
38,635
20,335
1925
39.752
57,783
39,917
1926 1927
39,714
56,715
•
40,235
41,653
61679
44,600
2,507
Die Brifetterzeugung wuchs in: Mittelbeut aland Rheinland Bageru ( in Millionen Tonnen) 0,75
Jahr
Oftelbien
1913
7,135
8,059
11,085
13,431
11,235
11,701
13,468 14,314
1925.
1926
1927
5,825
8,997
0,144
9,476
0,164
10,396
0,191
Den stärksten Aufstieg in der Braunfohlengewinnung hat das Rheinland mit feinen intelligenten" Flözen genommen. Intelli gent", nach dem Urteil eines rheinischen Generaldirektors deshalb, meil sie nur mit einer dünnen Erdsficht überdeckt und sehr mächtig find. Diese Intelligenz" findet auch an der Börse in den Kursen der rheinischen Braunkohlenattien ihren Ausdruck. Auch der Aufstieg im mitteldeutschen und oftelbischen Braunkohlenbergbau, ber fich in ungefähr gleichem Berhältnis bewegt, ist sehr beachtenswert. Der Braunfohlenbergbau hat nur binnenwirtschaft. liche Bedeutung. In ihrem Urzustand kan die Rohtohle nicht meit transportiert und insbesondere nicht exportiert werden. Soweit fie nicht aur elettrischen Stromerzeugung und in naheliegenden in
Der Fluch der Beratungsstelle. Keine Beschlüsse. Die Verantwortung für den Standal. Es hat monatelang gebauert, bis die Beratungsstelle, die offiziell dem Reichsfinanzministerium untersteht, in der aber der Reichsfinanzminister nichts zu sagen hat, ihre Tagungen wieder aufgenommen hat. Am Donnerstag und am Freitag haben Sigungen stattgefunden, in denen die Anleihewünsche der Städte München , Frankfurt a. M., Breslau und Dresden mit dem Ergebnis geprüft worden sind, daß der Finanzbedarf diefer Städte in der von ihnen angegebenen Höhe berechtigt ist. Diefes Anerkenntnis bedeutet aber eine Ge nehmigung, weil nach den seinerzeit erlaffenen Richtlinien erft noch geprüft werden muß, ob auch die Währungs- und wirtschaftspolitische Zweckmäßigkeit der Anleihen gegeben ist. In sechs Wochen natürlich fönnen es auch fechs Monate fein hofft man fc weit gu tommen, bag nach der Feststellung des Gesamtbedarfs an An
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Im ganzen fann Jonut gefagt werden, daß der deutsche Bergbau, mengenmäßig betrachtet, in 1927 ein Jahr sehr guter Ronjunttur durchlebt hat. Wie es finanziell bestellt war, tann erst dann be. urteilt werden, wenn die Jahresbilanzen der Gesellschaften zur BerH. Löffler. öffentlichung tommen.
Zu den kommenden Kämpfen.
Wir veröffentlichen diese Sachbarstellung des Genoffen Löff. ler angesichts der tommenden fozial- und lohnpolitiften. Ausein. anderlegungen im Bergbau zur Information der Deffentlichkeit über die tatsächliche Produktions- und Absagentwicklung. Der Einblid in die Erlöse wird der Deffentlichkeit sowohl vom Kohlensyabitat für die Kohlenwirtschaft als auch von den Werfen für die Nebenproduktenwirtschaft verweigert, obwohl alle Anhaltspunkte für die Rentabilität, die die Bilanzen geben, ungenügend find. Infolge deffen muß die glanzpolle Entwicklung der Mengen- und LeistungsSilanz zunächst ausschlaggebend bleiben.
Darüber hinaus verwahren wir uns im Intereffe der Berg. arbeiter schon jetzt dagegen, daß Folgen der allge. mein internationalen Rohlentrise, deren Urfachen allein wärmetechnische Fortschritte und Verschiebun gen find, den Bergarbeitern bei den lohn- und und fozialpolitischen Rämpfen aufgerechnet werden. Die Folgen diefer Krise hat das im Bergbau investierte Rapital allein zu tragen. Wir verwahren uns auch dagegen, daß die tohlenwirt. fchaftsgefeßliche Preistontrolle für die ungenügenden Er. löse" verantwortlich gemacht wird. Die gefeßliche Kohlenbewirt fchaftung darf nicht die spanische Wand fein, hinter der das Bergwerkstapital das allein aus der internationalen Kohlentrise fich ergebende Kapitalrisiko auf die Bergarbeiter und die Verbraucher abzuwälzen sucht. Wir unterstüßen auch die Kritik des Berg arbeiterverbandes an der vom Reichswirtschaftsministerium zur Untersuchung der Berhältniffe im Ruhrbergbau eingefeßten om. mission, deren einseitige Zusammenfegung um fo gefährlicher ist, als das Botum der Kommission bei den kommenden Auseinandersegungen offenbar eine große Rolle spielen foll
leihen auch die wirtschafts- und währungspolitische Zweckmäßigkeitsfrage entschieden werden tann. Es ist kein Wort zuviel gejagt mit der Feststellung, daß die Genehmigung öffentlicher Anleihen in und von der Beratungsstelle ganz fyftematisch sabotiert wird.
Es ist in der Deffentlichkeit schon faft unmöglich geworden, von der Unerträglichkeit dieses Zustandes auch nur zu sprechen. Die Behandlung öffentlicher Anleihen ist einfach ein unerhörter Staatsftandal. Es ist nicht wahr, wenn gelegentlich behauptet wird, der ausländische Kapitalmartt nähme öffentliche Anleihen Deutsch lands nicht auf. Benn gesagt wird, der Reparations agent fei folange gegen die Emiffion weiterer öffentlicher Anleihen im Ausland, als die effettive Finanzkontrolle besonders über die Ge meinden noch nicht durchgeführt sei, so ist biese Behauptung noch nirgends unter Beweis gestellt worden. So bleibt heute wie schon früher am wahrscheinlichsten, daß es in Deutschland Stellen gibt, die öffentliche Auslandsanleihen unter feinen Umständen wollen, und dazu Wünsche bes Reparationsagenten or
Sonntag, 18. März 1928
schieben. Nicht ohne weiteres fann angenommen werden, daß das das Reichsfinanzministerium selbst ist. Wie dem aber auch sei: am Reichsfinanzminister hängt die Berantwortung und die Desfentlichkeit muß von dem verantwortlichen Reichsfinanzminister jetzt eine Klarstellung über die Ursachen des Standals verlangen.
Der Zustand muß aufhören, daß die Reichsbant bzw. der Reichsbankpräsident sich hinter dem Reparationsagenten verschanzen, daß Reichsfinanzminister und Reichsbankpräsident hinter der Kompetenz der Beratungsstelle und dunklen Forderungen des Reparations. agenten sich ihrer Berantwortung vor der Deffentlichkeit entziehen und sowohl das Finanzschicksal der Gemeinden als auch die Konjunktur vor die Hunde bringen.
Die Arbeitslosigkeit bleibt groß.
Wie der Bericht des Landesarbeitsamtes Branden=
burg erfennen läßt, war auch in der Woche zum 17. März mur eine lehr geringfügige Besserung auf dem Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Die Zahl der Unterſtügten ging von 185 124 auf 182 241, also nur minimal zurüd, und es ist gar fein Zweifel darüber, daß die fatastrophale Lage in der Finanzierung des Baumarktes und der gegen alle Betriebsnotwendigteiten gestoppte Zugang von öffent. lichen Aufträgen den Arbeitsmarkt zum Stagnieren gebracht haben. Bie in Berlin , so ist es im Reich, und es ist unvermeidlich, daß auch die nicht von der Saison abhängigen Industrien zunehmend in Befchäftigungsschwierigkeiten tommen müssen, wenn die Beratungsstelle und ihre Hintermänner mit der Sabotage öffentlicher Arbeiten und öffentlicher Werte fortfahren wie bisher.
Gegen die Verlästerung der Konjunktur.
12 Merkmale des Aufschwungs von 1927. Die deutschen Unternehmer sind mit aller Kraft bemüht, die Glanztonjunktur des vergangenen Jahres schlecht zu machen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Mister A. R. Wagg der British and German Trust Ltd., der durch deutsche Verbindungen sehr gut informiert ist. hat in der Londoner Generalversammlung der für die Kapitalversorgung der deutschen Industrie bekanntlich sehr wichtigen Gesellschaft zwölf Merkmale dieser Konjunktur aufgezählt, die wir wegen ihrer Einprägfamkeit wiedergeben wollen:
Die Reichsbahn beförderte 1927 eine um 20 Broz größere Warenmenge als 1926.
Die Eisen- und Stahlindustrie hatte eine um ungefähr 35 Proz. vermehrte Produktion.
Gegenüber 1925 war die Rohlenerzeugung um 9 Proz höher
Die Verkäufe von Raft betrugen 27 gegen 24 millionen Zentner.
Der Berbrauch von elektrischem Strom erhöhte sich von 10,37 auf ungefähr 12,50 Milliarden Kilowattstunden.
Der Ausfuhrwert der Maschinenindustrie hat den Einfuhrwert um 750 Millionen Mart überschritten.
Die monatlichen Ausfuhrzahlen haben sich fast auf 1 Milliarde Mart gesteigert, was bei Berücksichtigung des auf 136 Bros er höhten Großhandelsinder eine Ausfuhr wie in der Bor triegszeit bedeutet.
Die ungünstige" deutsche Handelsbilanz ist viel weniger un günstig, weil die Hälfte der Paffivität auf eine schlechte und auf eine verzögerte Ernte zurückzuführen ist.
Deutschlands Kapitalquellen haben sich 1927 auf 7 Milliarden Mart erhöht. Nur besteht diese Befferung teilweise nicht in Geld, sondern in der Broduktionsausrüftung.
Die Zunahme der Sparkasseneinlagen stieg pon 3,1 mil liarden 1926 auf 4,6 Milliarden 1927.
Ende 1927 liefen 4 Milliarden Mart Pfandbriefe um gegen 2,65 Milliarden Ende 1926. Nur 200 millionen davon feien im Ausland begeben.
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Bei 11 Milliarden notiertem Aftientapital fei die Durch. fchnittsdipidende von 6,67 auf 7,19 Prog. gestiegen. Der durchschnittliche Ertrag nach dem Börsenturshabe sich Don 3,33 auf 4,45 Broz. erhöht.( Wir bemerken dazu, daß fanierungsreife Gesellschaften, die es noch in Maffen gibt feinen Anspruch auf Dividende haben, aber hier mitgezählt sind. D. R. )
Interessant find zwei Bemerkungen, die Mister Ar Wagg hinzufügt. Er hält nach dem allgemeinen Stande der deutschen Wirte fchaft die Auslandsverschuldung um fo weniger für ungebührlich hoch, als das Auslandskapital für produttive 3mede verwendet worden sei. und zwar selbst da, wo Länder oder Kommunen die Geldnehmer waren. Gegen Barter Gilbert, vielleicht auch gegen Herrn Schacht, folgt die Bemerkung von Mr. Wogg, daß er nicht einsehen kann, daß mit Bezug auf das Reparationsproblem irgend etwas getan werden fönnte, was Deutschlands Zahlungsfähigkeit gegenüber den ausländischen Anleihegläubigern schwächen würde. Denn jede derartige Attion würde bedeuten, daß man mit vollem neue richtige Wirtschaftsgebäude Wissen das wieder einreißen würde.
Englisches Milliardenunternehmen. Unter der Führung Marconis.
In England wird die Konzernierung ber bedeutendsten englischen Nachrichtenunternehmungen, deren Arbeit die ganze Welt umfaßt, vorbereitet. Unter der Führung der Marconi - WireleßCompany follen die Intereffen der Marconi - Gesellschaft mit denen der Eastern- Telegraph- Company und der Vereinigten Kabelgefell. schaften in eine Holdinggesellschaft zur gemeinsamen Wahrung ihrer Intereffen eingebracht werden. Die Holdinggesellschaft foll für bas gemeinsame Unternehmen Aftien im Betrage von 53.7 Millionen Bfund Sterling oder nicht weniger als 1,07 milliarden Mart
ausgeben,
Der Großhandelsinder. Der amtliche Großhandelsinder vom 13. März stellt sich auf 138,4, ist mithin um 0,4 Proz. gestiegen. Bon den Hauptgruppen hat die Inderziffer für 2grar stoffe um 1,1 Proz. von 130,1 auf 131,5 angezogen, die für Kolonialwaren um 0,7 Broz. von 129,6 auf 130,5, während der Rohstoffund Halbwareninder ih leicht ermäßigte, und zwar von 133,7 auf 133,6. Der Inder der industriellen Fertig waren ist mit 157,1
unverändert.
Die Abschaffung der Ein- und Ausfuhrverbote hat in Genf durch die Unterzeichnung zweier Prototolle für Häute und Knochen einen teilnehmern unterzeichneten Protokolle verpflichten die Teilnehmer gewiffen Fortschritt gemacht. Die einstimmig von den Konferenz der Konferenz, ihren Regierungen bie Abschaffung der Ausfuhre verbote für beibe Stoffe zu empfehlen. Für Knochen bleiben jedoch befristete Ausfubrzölle noch zulälfig