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Das Goldgraben im mexikanischen Busch ist keine leidiie Arbeit. Das müssen auch die drei Arbeiter Dobbs, Gurtin und Howard erfahren. Nachdem sie aber ein Jahr long schwer ge­schuftet haben, können sie doch feststellen, dah sie sich ein kleines Vermögen erworben haben. Sie rüsten sich wieder zur Rückkehr nach der Stadt. Da erscheint plötzlich ein Fremder auf der Bildflüche. Vergeblich suchen ihn die drei ron ihrem Lagerplatz fernzuhalten. Er bleibt trotz aller Drohungen und Tätlichkeiten da, aber schlieb- lich hören sie interessiert auf, als der Fremde berichtet, in dieser Gegend befinde sich eine aufierordenllich reiche Ader, deren Aus­beutung sie alle zu MillionSren machen würde. Aber Jetzt kommt eine neue Ueberraschung; im Tale taucht eine Schar berittener Banditen auf. Der Fremde beginnt die Schilderung eines Lieber- falls auf einen Eisenbahnzug. 18. Fortsetzung. Die Schießerei dauerte nur etwa zehn Sekunden: dann wälzten sich alle Soldaten in ihrem Blute, die Mehrzahl war tot, die übrigen röchelten und waren am Sterben. Die Zugbeamten lagen erschossen, tot oder zu Tode verwundet auf dem Boden oder auf den Bänken. Zwanzig Fahrgäste waren getroffen, eine Anzahl tot, andere ver- bluteten an fürchterlichen Wunden. Säugling« an der Brust der Mutter, Frauen und Kinder blutend und sterbend in einem wirren Knäuel. Männer und Frauen lagen auf den Knien und flehten um Gnade, Mütter hielten ihre wimmernden Kinder hod), um Mitleid bei den Banditen zu erwecken, andere boten ihre armseligen chabselig- keiten als Preis für ihr Leben an. Aber die Banditen schaffen und schössen, bis die Kammern leer waren. Dann begannen sie auszurauben, und sie nahmen alles, was ihnen nur irgendwelchen Wert bedeutete. Ein Teil der Banditen war in die erste Klasse gegangen und plünderte hier, ohne zu schießen. Uhren und Geldbörsen, Fingerringe und Ohrringe, Halsketten und Armbänder. Wenn die Beute nicht reich genug erschien, halb ein Stoß in den Magen mit dem Revolver oder dem Gewehr, daß sich der Betroffene rasch erinnene, noch ein paar Goldstücke in der linken Hosentasche und einen Brillantring im Koffer zu haben. Hierauf wurde der Pullmanwagen abgeleuchtet, die Fahrgäste aus den Betten gejagt und ihnen alle bewegliche Habe abgenommen. Der Zug raste während der ganzen Zeit feines Weges. Vielleicht hatte der Lokomotivführer das Schießen nicht gehört, oder er hatte es gehört und hoffte, die nächste Station zu erreichen in so schneller Fahrt, daß die Banditen nicht abspringen konnten. Aber die Banditen zogen nun wieder nach vorn, durch die beiden Wagen zweiter Klasse, wo die Panik der Fohrgäste, als die Banditen zurückkamen, unbeschreibliche Formen annahm. Die Räuber kümmerten sich um nichts und kehrten sich an nichts. Sie gingen über die Plattform zu dem Gepäckwagen, brachen die Koffer auf oder warfen sie hinaus, um sie nachttäglich aufzulesen. Sie ermordeten den Gepäckbeamten und kletterten an dem fahrenden Zug entlang in den Postwagen, wo sie die beiden Postbeamten niederschossen und die Postsäcke durchwühlten. Inzwischen hatte der Lokomotivführer gehört, daß etwas nicht in Ordnung fei, oder aber er sah einige Banditen aus dem Postwagen schon in den Tender klettern. Die Station war noch weit, und er tonnte sie nicht mehr erreichen. Er warf den Hebel herum, und der Zug schien zu zerkrachen, so rasch hielt er an. Der Heizer sprang sofort ab und suchte das Dickicht am Fuße des Bahndamms zu erreichen. Aber von einem halben Dutzend Kugeln getroffen brach er zusammen und rollte den Damm hinunter. Ehe der Lokomotivführer Zeit gewann, abzuspringen, hatten vier Mann die Lokomotive erklommen und hielten den Lokomotivführer fest, ohne ihn zu erschießen. Im Cxpreßwagen hatten die Banditen zahlreiche Kannen mit Petroleum und Gasolin entdeckt, die als Expreßgut für «ine Tienda gingen. Mit diesen Flüssigkeiten Übergossen sie die Wagen, schütteten durch die zerschlagenen Fenster das Gasolin hinein. und dann warfen sie brennende Zündhölzer w die Wagen. Explosionsartig schlugen die Flammen hinauf in den schwarzen Nacht» Himmel. Schreiend und heulend und wimmernd, wie vom Wahnsinn ge» trieben, versuchten die in den Wagen eingeschlossenen Reisenden durch die Fenster ins Freie zu kommen. Sie stauten sich an den Fenstern. und wenn sie durchkamen, so fielen sie von der Höhe hinunter auf den Damm, versengt, angebrannt und sich nun die Glieder brechend oder verrenkend. Wer zu schwer verwundet war und in der Panik keine Hand fand, die ihn nach sich zog, mußte qualvoll verbrennen. Vorn auf der Lokomotive standen zwei Banditen, die ihre Revolver auf den Lokomotivführer gepreßt hielten und ihm befahlen, die Lokomotive abzukoppeln und inst den Banditen, die sich alle auf den Tender gepackt hotten, loszufahren, bis sie anordnen würden. zu halten. Die Lokomotive fuhr ab und ließ den brennenden Zug und die Menschen zurück, die von den wilden Flammen grauenhast beleuchtet wurden und in dieser grauenhaften Beleuchtung, wahnsinnig vor Schrecken, Schmerzen und Trauer, durcheinanderjagten, gestikulierten, schrien, heulten und beteten und Zurückgebliebene aus dem Flammen- meer zu retten versuchten. Alles und alles hatte keine sieben Minuten gedauett, und die Station, der die Lokomotive entgegenrast«, war noch immer weit. Und plötzlich befahl einer der Männer dem Loko- motivsührer, anzuhalten. Die Lokomotive hielt an, und die Männer sprangen ab. Der letzte schoß den Lokomotivführer nieder und stieß ihn mit den Füßen den Damm hinunter. Dann folgt« er seinen Genossen. Nach einiger Zeit wachte der Lokomotivführer aus seiner Be- wußtlosigteit auf. Mit dem Rest seiner Lebenskraft kroch er den Damm hinauf und zog sich aus seine Lokomotive. Trotz seiner Schmerzen, trotzdem er jeden Augenblick fürchtete, zusammenbrechen zu müssen, brachte er es zuwege, die Lokomotive lausen zu lassen. Sie erreichte mit ihm die Station. Der Stattonsmeister, verwundert über die einsame Lokomotive und verwundert über das Ausbleiben des Zuges, der von der vorigen Station lange angemeldet war, kam sofort zur Lokomotive und fand den blutenden Lokomotivführer. Mit Hilfe der Fahrgäste, die hier auf den Nachtzug warteten, ttug er den Mann in die Stationshütte, und hier konnte der sterbende Beamte gerade noch das Notwendigste von dem grauenhdsten Ueberfall er» zählen, ehe es mit ihm zu Ende ging. Der Stationsmeister telegraphierte elligst nach beiden Seiten. Er bekam die Stationen, und man sagte sofort einen Hilfszug zu. Hier auf der Station stand ein Güterzug, der den Paffagierzug durch- zulassen hatte. Es wurden zwei leere Güterwagen aus dem Zuge rangiert, an die Güterzuglokomotioe angehängt, und der erste Hilfs- zug war fettig. Aber wer sollte ihn fahren und wer begleiten? Die Banditen waren sicher noch auf der Strecke, tun alles, was sie aus dem Zuge geworfen hotten, einzusammeln, Sie würden den Hllsszug sofort

angreifen, schon um die ganze Beute zu sicher, i. Wahrscheinlich hatten sie auch Schienen aufgerissen oder die Gleise blockiert. Der Stationsmeister sagte:Es ist besser, wir warten den großen Hilsszug ab, der sicher Militär mitbringen wird." Aber der Lokomottvsübrer des Güterzuges fiel ihm gleich in» Wort:Ich fahre. Da liegen Frauen und Kinder im Blute, und da liegen meine Kameraden, von denen wir einigen vielleicht noch helfen können. Ich fahre den Zug. Heizer, was machst du?" lltun sind die Eisenbahner in Mexiko ohne Ausnahme alle organi- siett in einer ganz vortrefflichen Gewerkschaft. Sehr radikal und immer streiklustig. Aber sie halten zusammen, zäh wie Pech. Und in chrer Organisation und durch den Geist, der dott herrscht, und der sie zu aufrechten Männern macht, die immer bildungshungrig sind, die sich ihres Wettes für die Entwicklung ihres Landes bewußt sind, werden sie dies« höflichen, hilfsbereiten, immer lachenden und scherzen- den Eisenbahnleute, die so unähnlich den brummenden und schnauzen»

den Unteroffizieren sind, die als Eisenbahnbeamte in Mitteleuropa den Menschen das Reisen so oft verbittern. Sie sind keine Unter- gebenen stolzer und hochmütiger Vorgesetzter, sondern sie sind alle Kameraden, alle Genossen ihrer stolzen Organisation. Der Heizer ist nicht setten Präsident und Wortführer in jener Ortsgruppe, wo der Linienchef bescheiden mit den Rangierern, Weichenstellern und Schmierern auf derselben Bank sitzt, um ruhig und aufmerksam zuzu- hören, was der Präsident Heizer für Dorschläge im Interesse der Lebenslage der Eisenbahnangestellten zu machen hat. Und wenn gestreikt wird, dann organisiett der Linienchef, der zehnmal mehr Gehalt bekommt als die Schmierer und Rangierer, keine Technisch« Nothilfe, sondern er arbeitet die Plakate und Anschläge au«, f die die Oeffentlichkeit über die Ursachen und Notwendigketten des Eisen» bahnerstreiks unterrichten sollen, well er ja schriftgewandter ist al» der Heizer, der Vorsitzender und Sprecher ist. Und well das s» ist.

Die Todesanzeige der Monarchie. Selbst der unentwegteste Monarchist ahnt im Grund« seine» sehnsuchtsvollen Herzens, daß es mit der gekrönten Herrtichrett für ewig zu Ende ist. Fast s y m b ol i sch muß da ein Inserat scheinen, da» jüngst ein etwas schrullenhafter ätterer Herr kurz vor seinem Ab» leben in einer bayerischen Provinzzeitung erscheinen ließ. E» heißt da: Freunden, Verwandten und Bekannten die Mrttelluna, daß ich heute gestorben bin. Mein letzter Dank gill dem hochverehrten Sanitätsrat R. und meiner getreuen Pflegerin B., die sich für mich aufgeopfett hat, dann meinen Mitarbeitern in allen oater. ländischen Belangen meine letzte Sorge den Kriegsopfern mein letzter Wunsch gilt der Wiedererstarkung unseres Bayern - landes, vor allem der Wiedereinsetzung unseres angestammten Königshauses in seine von feig-frecher Hand geraubten Rechte. Mein letzter Gruß: Hoch König Rupprecht und das Hau» Wtttelsbach� Fritz Oettel, Königlich Bayerischer Oberstleutnant a. D." Das liest sich über den Herrn Oertel hinaus wie eine offiziell« Todesanzeige der ganzen resignierenden Monarchie. Ein etwas ver- spätster Ukas bald S Jahre nach Einführung der Republitl Und das alle Pathos dröhnt auch beim Hinscheiden noch genau so unecht schneidig, wie in jenen seligen Togen, als Ta ta ta letzter Schrei der politischen Mode war. rbv Ein Rezept für schöne Beine. In ihrer Äeilage:Das Reich der Frau" bringen dieBautzner Nachrichten", dos Organ der gutbürgerlichen Kreis« Bautzen » und der landwirtschaftlichen Umgebung ein Rezept für schöne Beine, das so aussieht: Die Schauspielerin Mistinguette, die sich kürzlich ihre Beine mit 1 Million Dollar oersichern ließ, gibt Ratschläge zur Er- hallung und Erlangung der vielbegehrten Schönheit der Bein«. Vor allem empfiehlt sie eine strenge Diät, die jede» Dickwerden verhütet. Sehr gefährlich soll da» Radfahren und da» Tragen allzu enger Strumpfbänder sein. Ein besonderes Schönheitsmittel aber sei das tägliche Begießen und Massieren der Beine mit kaller Ziegenmilch." Wenn sich erst alle deutschen Bürgersfrauen schöne Bein« nach diesem Rezept angeschafft haben, dann ist an Deutschlands Wieder» aufstieg nicht zu zweifeln. Inzwischen aber gibt es viele Tausend« von Arbeitersrauen,, denen es schwer fällt, das Geld für die Milch, die als Nahrung für ihre Kinder bestimmt ist, auszu» bringen. Der hungernde Bauer und die Rheinreise. Das OrganLandbund Tellow und Bettin" vom IS. März ver» öffentlicht denNottuf der Teltower Bauern". Es heißt da: Wir haben nichts mehr! Wir zahlen nichts mehr! Wir sind erwerbslos, aber trotzdem arbeiten wir weiter. Wir verrichten Notstandsarbeiten an dem Acker usw." Und zum Schluß:Wir stehen bereit zum Marsch nach Berlin und erwatten den Ruf der Führerl" Sehr nett und durchaus passend zu diesem schaurigen Elendsruf ist die auf derselben Seite im Terminkalender gegebene Auf- Zählung der bevorstehenden Vergnügungen, die von den hungernden Teltower Bauern veraustattet werden. Da steht vor allem verzeichnet: 10, IL Mai. Rheiureije de» graues»

weil der Linienchef und der Rangierer ja aus derselben Schüssel essen, sozusagen, weil infolge der Organssation dem Linienchef der dreckige Schmierer nähersteht als der Staat und als die Interessen des Handels und der Industrie und des Volkswohls, die für ihn alle erst nach den notwendigen Lebensbedürfnissen seines Genossen Weichen- stellers kommen, so braucht der Lokomotivführer eigentlich nicht erst lange zu fragen: �Heizer, was machst du?" Er weiß die Aniwott schon lange vorher. Und er weiß, was olle übrigen Eisenbahner, die hier herumstehen und auf die Absettigung des Güterzuges warten, antworten werden. Da sind erst einmal die eigenen Kameraden von der Gewerkschaft. Und wenn die auch alle gesund wären, da würden sie dennoch gehen. Denn da sind ja auch die Fohrgäste, die in Not sind. Denn wenn auch die Gewerkschastsgenossen an erster Stelle kommen, an zweiter kommen dann aber gleich die Fahrgäste, für deren Wohl der Eisen- bahner sich mehr verantwortlich fühlt als für das seiner eigenen Fomlli«. Denn das lehrt ihn seine Gewerkschaft. Und seine G-werk- schaft Hot immer recht, was auch oll« anderen, der Erzbischof einge. schloffen, sagen mögen. So sagt der Heizer:Ich fahre die Personenzuglokomotive voraus als Sicherheit. Du folgst auf fünfhundert Meter und hast dann ge- nügend Zeit, deinen Zug zu halten, wenn ich mit der Vorlokomotive abrutsche, weil die Gleise raus sind" Die Lokomotive wird in Gang gebracht, ein Schmierer springt al« Heizer mit rauf, und dann fähtt die Lokomotive rückwärts hinaus. Der klein« Hilfszug ist inzwischen fahttberelt. und alle Güterzug- beamten. obgleich sie alle Frauen und Kinder haben, springen rauf. Es springen auch noch einige der herumstehenden Leute nach, und der Zug schießt los in die Nacht hinaus. Die Sicherheitslokomotive fand die Schienen In Ordnung. Es war nichts blockiert. Aber als sie näher zur Unfallstelle kam, wurde Schnellfeuer auf sie eröffnet. Die Banditen hatten in der Nähe jener Stelle, wo sie den Lokomotivführer zum Halten zwangen, ihre Pferde verborgen ge- habt. Sie waren noch mit dem Auflesen der Beute beschäftigt. Und die, die hier bei den Pferden standen, schössen sofort auf die Lokomo- ttve, um sie am Weiterfahren zu hindern, damit sie die übrigen Banditen nicht am Einsammeln stören sollte. Der Heizer erhielt einen Schuß ins Bein, fein Hilfsmann einen Stteifschuß am Ohr. Aber sie rasten voran, nachdem sie dem folgen- den Zuge mit der Laterne das Signal gegeben hatten daß die Strecke leibst in Ordnung fei. Der Hilfszug wurde auch mit Schüllen begrüßt. Aber einige der Beamten hatten Revolver und antworteten. Die Banditen konnten in der Dunkelheit nicht erkennen, ob in den unbeleuchttten Wagen vielleicht gar schon ein Trupp Soldaten sei. Sie schienen es anzunehmen. Denn sie ellten zu den Pferden und ließen alles liegen, was sie bis jetzt noch nicht hatten auspacken können. Sie saßen auf und ritten davon, hinein in den dichten Dschungel, die Richtung auf dos Gebirge hallend.(Forts, folgt.)

I Landbundes Teltow was doch wohl ketne so ganz billig« Sache ist. Die Mehrzahl der Nichtlandbündler dürfte sich diesen Luxus wohl nicht gestatten. Ferner sind oerzeichnet: 20. Mai, 8. Juni, 16. Juni, 24. Juni usw. R e I t« r f e st e in Teltower Ort- schaffen. Der Landbund versteht die Regie doch noch nicht besonders: wenn er diese Vergnügungen abgesagt hätte, wäre der Eindruck seines Notrufes wohl stärker gewesen. Das tödliche Gähnen. In Horse Eave(Nordamettka) gähnte der 82 Jahre alt» Mac Farland so herzhast, daß sich beide Kiefer ausrenkten. Die zu Rate gezogenen Aerzte renkten zwar die Kiefer wieder ein, doch Farland erholle sich von dem dabei ausgestandenen Schreck nicht mehr und starb.

Berlins älteste Pumpe,

Berlins dfiestePumpe" wird m den nächsten Tagen abge* nuten, Sie ÜU 100 Jahre alt und unrdmchi mehr beirieber�

WAS DER TAG BRINGT.