fein Mittel gegen die nefrotisterende 3ystitis und Kolitis, fonnten lediglich durch Morphium das subjettive Befinden etwas bessern und die ewig peinigenden Schmerzen etwas lindern. Das war die Hölle, und der Arzt wurde von dem Gedanken gepeinigt, daß er rund um sich Opfer der Forschung habe."
des inoperablen Radiumbehandlung des carcinoms. Privatdozent Dr. Amreich.
Kollum
W. med. Wochenschrift, 1928/3. ,, Es gelang bei einigen freiwilligen Bersuchsper sonen durch Bepinseln der Tonsillen mit aus Scharlach gezüchteten Streptokokken Scharlach zu erzeugen."
Ein Skandal bei der Reichsbahn.
Schwere Beschuldigungen gegen einen Oberbaurat.
Beim Eisenbahnzentralamt in Berlin ist jetzt ein großer Befechungsstandal aufgedekt worden, der augenblicklich die Staatsanwaltschaft I Berlin beschäftigt. Wie wir hören, ist ein Oberbaurat des Eisenbahnzentralamtes beschuldigt worden, für die Erteilung von Aufträgen allein von einem Unternehmen rund 100 000 Marf erhalten zu haben. Eine Berliner
Das gewebsbiologische Verhalten der ScharlachStreptokokken. Prof. Dold. Wir haben durch Berkefeld- W- Kerzen filtriertes Bachenwasch- Korrespondenz erfährt dazu folgende Einzelheiten: wasser frisch an Scharlach erkrankter Personen scharlachempfänglichen Kindern auf die Tonsillen aufgepinfelt, ohne daß auch nur die geringsten Erscheinungen auftraten. Wir fonnten diesen Versuch Wir konnten diesen Versuch wagen, da wir fest davon überzeugt sind, daß in den Bachenwaschwasserfiltraten fein filtrierbares Birus enthalten ist.“
Klinische Wochenschrift vom 10. Dezember 1927 von Oberarzt Dr. Deicher, Berlin , Infektionsabteilung des Städtischen Rudolf- Virchow- Kranken
,, Vor der Impfung wurden die Patienten genau darüber unterrichtet, was mit ihnen vorgenommen werden sollte, daß sie zu Versuchszweden geimpft werden sollten."" Die beschriebenen Impfungen wurden von mir vorgenommen in erster Linie zu Ber suchszweden(!!!) nicht so sehr um therapeutische Wirkungen zu erzielen."„ Das Ergebnis der weiteren Beobachtungen meiner Impfungen ist: vier von ihnen starben frühestens ein halbes Jahr nach der Impfung( eine an Haemoptoe und drei an ihren progredienten exudativen Phthisen)."
Ueber perfutante Einverleibung virulenter Tuberkelbazillen. Aus der Lungenfürsorgestelle 5, Hamburg , Don Dr. Hans Robmann, Deutsche medizinische Wochenschrift ", Nr. 21( 1927).
Auch das ist nur ein ganz kleiner Teilausschnitt aus meinem Material. Es regnete Zuschriften und Erwiderungen von allen Seiten, ein Beweis, daß hier ein Thema angeschnitten wurde, das für die Deffentlichkeit von allergrößter Bedeutung ist. Proteste aus Aerztefreifen zeigen wieder ein mal mit erschreckender Deutlichkeit, daß sich gerade unter Aerzten noch immer die durch nichts begründete Ansicht breit macht, daß der Arzt über jede Kritif erhaben ist. Der Reichsfanzler, die Minister, die Abgeordneten, die Beamten, die Richter, die Lehrer die Künstler, furz jeder der vor der Deffentlichkeit eine Verantwortung trägt, muß sich Kritik gefallen laffen. Niemand wird es einfallen, eine sachliche Kritik etwa als einen Eingriff in seine persönlichen Rechte oder gar als eine Beleidigung anzusehen. Im Gegenteil: Die Kritik soll diesen Personen zeigen, wie die Deffentlichkeit auf ihre Funktionen reagiert, sie soll das höchst subjektive Urteil durch die Wertung der öffentlichen Meinung ergänzen und forrigieren. Auch der Fachmann wird jede Gelegenheit wahrnehmen, um aus dem Urteil der Deffentlichkeit zu lernen.
Nur gewisse Aerzte wollen da eine Ausnahme machen. Sie sehen jeden Versuch einer fritischen Stellungnahme von zweiter Seite als eine Ver. messenheit an. Dieser unberechtigte Autoritätswahn muß mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Wenn sich auf anderen Gebieten felbst spezialisierte Fachleute im öffentlichen Interesse der Macht der Kritik beugen, so darf auch der Arzt nicht den Unfehlbaren spielen. Daß gerade in der Frage der ärztlichen Experimente die Deffentlichkeit besonders laut mitzusprechen hat, wird ernsthaft niemand in Abrede stellen wollen. Der Patient ist eben fein ,, Material", über das nur ,, Fachkreise" zu verfügen haben, sondern ein Mensch mit eigenem Willen und eigenem Berfügungsrecht. Was an ihm geschieht, hat der Arzt nicht etwa bloß Fachkreisen, sondern der Deffentlichkeit gegenüber zu verantworten. Die Krankenanstalten sind Institutionen, die aus öffentlichen Mitteln erhalten werden, sie unterstehen daher auch der öffentlichen Kritik und der öffentlichen Kontrolle. Die Tätigkeit der Aerzte an diesen Anstalten ist nicht ihre Privatangelegenheit, sie wurden vielmehr aus Gründen des öffentlichen Interesses dort angestellt, haben sich daher der öffentlichen Kritik zu fügen.
Und wenn man sich sogar nicht einmal scheut, die Not der Eltern auszunügen, Eltern, die aus sozialer Not gerne(!!) ihre Kinder für einige Zeit in die Klinik zu Versuchszweden geben", dann ist es Aufgabe einer ihrer fozialen Pflichten bewußten Tagespresse, solche Borgänge an den Branger zu stellen, nicht zuletzt im Interesse der ärztlichen Wissenschaft selbst. Dr. Julius Moses .
Der elfte Tote von Liebenwerda.
Die Ursachen der Katastrophe.
Halle, 22. März. Die Zahl der Todesopfer bei der Einsturzfatastrophe auf der Friedländer Grube hat sich, nachdem ein Schwerverletzter in der vergangenen Nacht im Krankenhause in Lauchhammer gestorben ist, auf elf erhöht.
Als Ergebnis der vorläufigen Untersuchung der Ursachen des Unglücks wird mitgeteilt, daß ungewöhnlich starte böige Winde mit Wirbelwirkung die Ratastrophe verursacht haben.
Die amtlichen Gebäude und zahlreiche Privatwohnungen haben aus Anlaß des Unglücks Halbm a st geflaggt.
Wie uns aus Müdenberg weiter mitgeteilt wird, brach gestern abend in der Unglüdsgrube Friedländer", etwa vierhundert Meter von der Einsturzstelle entfernt, aus noch unbekannter Ursache Feuer aus. Die Wehren der Umgebung waren die ganze Nacht hindurch mit der Bekämpfung des Feuers beschäftigt. Heute früh gelang es, den Brandherd zu lokalisieren.
Brandfatastrophe in Mecklenburg .
13 Häufer eingeäschert. Ein Zodesopfer. Schwerin , 22. März. Das mecklenburgische Dorf klein- rams bei Ludwigslust wurde heute früh von einer furchtbaren Brandtatastrophe heimgesucht, der dreizehn Gebäude, ein men schenleben und viel Bieh zum Opfer fielen. Das Feuer war in weichbedachten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden ausgebrochen und infolge des Sturmes auf die Nachbargrundstücke übergefprungen. Aus einem der brennenden Häuser konnte sich die 66 Jahre alte Frau Langfeld nicht mehr retten.
Das Eisenbahnzentralant in Berlin hat für die gesamte Deutsche Reichsbahn das notwendige Material, wie Lofomotiven, Bagen, Schienen, Schwellen usw. zu beschaffen. Durch Ausschreibungen werden die in Frage kommenden Firmen auf gefordert, sich um Lieferungen zu bewerben und der Zuschlag wird in der Regel demjenigen erteilt, der die günstigsten Angebote abzugeben vermag. Die Bestellungen, die durch das Eisenbahnzentral amt bei der deutschen Industrie jährlich gegeben werden, betragen Hunderte von Millionen Mark. Wiederholt ist behauptet worden, daß im Zentralamt der eine oder der andere Beamte nicht mit der erforderlichen Korrektheit arbeite, und namentlich aus industriellen Kreisen ist der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn wiederholt die Mitteilung gemacht worden, daß bei den Auftragserteilungen nicht alles mit rechten Dingen zugehe. Die Hauptverwaltung hat darauf bereits mehrmals die ihr bekanntgewordenen Tatsachen der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfolgung übergeben, doch ließ sich bisher nichts Bositives nachweisen. Vor einigen Wochen tauchte nun wiederum ein Gerücht auf, daß
bei der Bergebung von Eisen für Waggonbauten eine Kölner Firma in auffälliger Weise bevorzugt
worden sei und daß sie, obwohl angeblich billigere Angebote vorhanden gewesen seien, doch den Auftrag erhalten habe, da nach außen hin tatsächlich der Eindruck erweckt worden war, als ob das Rölner Unternehmen billiger sei als seine Ronkurrenten, während in Wirklichkeit in den Berträgen eine Anzahl Klauseln vorhanden waren, auf Grund deren die liefernde Firma andere Vorteile zu be anspruchen hatte, die ihr erheblichen Gewinn zusicherten. Als diese Gerüchte sich immer mehr verdichteten, veranlaßte Generaldirektor Dorpmüller, daß in diesem Fall rücksichtslos durchgegriffen wurde, und man unterbreitete der Staatsanwaltschaft das gesamte Material, soweit es der Reichsbahn bekannt geworden war. Budem ist vor wenigen Wochen durch die Hauptverwaltung für das Eifen bahnzentralamt ein Organisationsausschuß eingesetzt worden in dem neben Vertretern der Wirtschaft auch bekannte Industrielle, wie Geheimrat Schmalenbach aus Köln , fizen, dessen Aufgabe es ist, das Zentralamt im laufmännischen Sinne gründlich zu reformieren. Die geschäftlichen Beziehungen zwischen Oberbaur at Schulße und der Firma R. in Köln datieren aus dem Jahre 1924. Oberbaurat Schulze war beim Eisenbahnzentralamt in erster Linie als Ron
strutteur tätig. Er befaßte sich besonders mit dem Unterbau von Eisenbahnwaggons, mit der Lagerung der Achsen, und hatte hier eine Erfindung gemacht, die eine wesentliche Berbesserung der sogenannten Achslagerschalen brachte.
Als Beamter hätte er diese Erfindung seiner Behörde zur Verfügung stellen müffen. Das tat Oberbaurat Schulze jedoch nicht, sondern er nahm, ohne seinen Titel anzugeben, ein Patent auf die Erfindung.
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Bei einer Unterhaltung mit dem Bertreter der Firma Hans Reisert u. Co., Kommanditgesellschaft, in Köln , erwähnte Oberbaurat Schulze diese Erfindung und das Kölner Unternehmen machte Schulze den Vorschlag, das Patent zu verkaufen. Darauf ging der Oberbaurat jedoch nicht ein, sondern schloß im November 1924 mit Reisert einen Vertrag, in dem ihm für alle Ankäufe der Schulzeschen Lagerschalen durch das Eisenbahnzentralamt eine Provision von 5 Proz. zugesichert wurde. Als Konstrukteur von Waggons hatte Schulze aber selber mit zu entscheiden, welche Einzelteile beim Bau Verwendung finden sollten. Schulze entschied sich in der Folgezeit bei den Bestellungen in sehr wesentlichem Maße für die Kölner Firma Reifert, da sein finanzielles Interesse hiermit auf das engste verknüpft war. Er verstand es auch, auf die Bestellungsabteilung insoweit Einfluß zu nehmen, daß von dort aus tatsächlich die Firma Reifert in sehr starker Weise herangezogen wurde. Wie groß die Bestellungen des Eisenbahnzentralamtes bei dem Kölner Unternehmen gewesen sind, geht aus der Tatsache hervor, daß im Laufe der Jahre
der Oberbaurat weit über 100 000 Mart Lizenzgebühren erhalten hat. Im vorigen Herbst ging die Firma Reisert zwar in Konkurs, wurde jedoch im Januar dieses Jahres wieder saniert und arbeitete seitdem mit dem Zentralamt weiter.
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Die Reichsbahngesellschaft teilt hierzu mit, daß schon im Herbst v. 3. eine Kommiffion zur Vereinfachung des Eisenbahnzentralamts eingesetzt worden sei, da dieses Amt mit 800 bis 1000 Mann Personal zu groß geworden war. Die Kommission, zu deren Beitern auch Sparfommissar Sämisch gehörte, war auch beauftragt, den Gerüchten über Unregelmäßigkeiten in diesem Amt nachzugehen. Das Ergebnis dieser Untersuchung war, daß gegen einen Oberbaurat in Berlin schwerer Berdacht entstand. Darauf ersuchte die Reichsbahn die Generalstaatsanwaltschaft, die Angelegenheit rüdhaltlos zu untersuchen, da der Reichsbahn alles an vollständiger Klärung liege. Die Nachforschung der General Staatsanwaltschaft hat den Berdacht so bestätigt, daß wahrscheinlich noch heute nachmittag gegen den Beamten das ErforderLiche verfügt werden wird.
Die Eisenbahner lehnen ab.
Protest der Organisationen gegen den Schiedsspruch.
Die drei vertragschließenden Organisationen der Reichsbahnlohnempfänger haben heute in einer gemein samen Sizung zu der durch den Schiedsspruch geschaffenen Lage Stellung genommen.
Sie famen einmütig zu dem Ergebnis, daß der Schiedsspruch unhaltbar ist, und daß er eine unerträg. liche Knebelung der Gewerkschaften bedeutet. Die Gewerkschaften verkennen nicht, daß der Schieds. spruch eine gute Seite besitzt, indem die untersten Wirt schaftsgebiete etwas besser bedacht werden. Hingegen wird festgestellt, daß die Lohnzulage viel zu gering ist. Höchst ungerecht ist, daß durch die vor genommene prozentuale Lohnregelung für eine Anzahl von Lohngruppen und Ortsklassen in den Wirtschafts. gebieten 2 und 3 der Lohn nur um 2 oder 3 Pf. pro Stunde erhöht wird. Ferner ist eine weitere Spannung aivischen den Lohngruppen eingetreten, die schon heute über vernünftige Grenzen hinausgeht.
Vor allem wenden sich die Gewerkschaften mit der größten Entschiedenheit gegen die unerhört lange Bindung. In keinem Falle und auf keinem Gebiet wurde den berechtigten Forderungen der Eisenbahner Rechnung getragen.
Aus diesem Grunde erheben die Gewerkschaften gemeinsam gegen den Schiedsspruch den schärf. sten Protest. Sie lehnen jedwede Verantwortung für alle schädlichen Folgen ab, die sich aus dem Schiedsspruch ergeben können.
Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands. Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner. Allgemeiner Eisenbahnerverband.
Sechshundert gegen Zwanzig.
Wieder der Kronzeuge Hinfelmann.
Vor dem Richtertisch steht wieder der Zeuge Hinkelmann. Er, ber ehemalige Kommunist, der jetzt den Nationalsozialisten angehört, ist heute in Begleitung eines völkischen Anwalts Richter erschienen. Seine Absicht ist, einen Rechtstitel gegen die Eisenbahnverwaltung zu erhalten, die ihm beim Transport nicht die Sicherheit gewährt hatte, die er beanspruchen durfte. Und darin muß man ihm recht geben. Wenn man bedenkt, daß die Eisenbahnbeamten in Jüterbog es geduldet haben, daß die Kommunisten die Wagen bestiegen, die für die Nationalsozialisten bestimmt waren, und daß die Eisenbahnbeamten in Trebbin es nicht für nötig befunden haben, ihren Kollegen nach Lichterfelde mitzuteilen, daß die Kommunisten sich in Gefahr befinden, so wird man die Eisenbahnverwaltung nicht von jeder Schuld an den Ereignissen auf dem Bahnhof Lichterfelde freisprechen fönnen. Und nun gar das Verhalten der Candjägerei. Der Candjäger in Trebbin fordert die Kommunisten auf, den Wagen zu verlassen, ohne imftande zu sein, ihnen den erforderlichen Schuß zu leihen. Der Candjägerleutnant denkt aber gar nicht daran, dem Berliner Polizeipräsidium über die Gefahr Mitteilung zu machen, die den Kommunisten von den Nationalsozialisten droht. Auf dem Bahnhof Lichterfelde zwingen die Schupobeamten die Kommunisten, das Wagenabteil zu verlassen, anstatt zuerst den Bahnhof von den Nationalsozialisten zu säubern.
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Die Bernehmung hintelmanns beginnt mit seiner Bitte, ihm noch 20 Minuten zur Rüdsprache mit seinem Anwalt zu gewähren. Er wisse immer noch nicht, ob er sich durch die von ihm geforderten Bekundungen strafbar machen würde. Der Vorfigende gewährt ihm diese Pause nicht mehr.
Er soll flipp und klar fagen, was ihn zum Austrilt aus der Kommunistischen Partei bewogen habe.
Hinkelmann erzählt darauf eine lange Geschichte, deren kurzer Sim ist, daß gelegentlich einer Fahrt der Rotfrontkämpfer vom Span dauer Bock nach Berlin der Straßenbahnwagen, in dem die Nationalfozialisten faßen, überfallen worden sei, wobei sich auch der Nebenfläger Demut ausgezeichnet haben soll. Aus Angst, daß er bestraft werden könne, habe Demut darauf die drei bis vier weib lichen Mitglieder der Kommunistischen Partei dazu bewogen, sein Alibi zu beschwören. Der Vorsitzende stellt aber fest, daß cine Ge. richtsverhandlung in dieser Sache überhaupt nicht stattgefunden habe. Ueber weitere Gründe zum Austritt aus der Kommunistischen Partei will fich Hinkelmann nicht auslassen. Rechtsanwalt Dr. Samter stellt darauf den Antrag, den Armenbezirtsvorsteher Rahm zu laden, der bekunden würde, daß der Zeuge Hinkelmann seine Frau mißhandelt und für seine Familie nicht gesorgt habe, sondern das Geld, das er von der Roten Hilfe erhielt. vertrunken habe, daß er ferner das gleiche auch mit dem Gelde getan habe, das er als Erwerbslosenunterstügung und für angebliche Umzugszwede erhalten habe. Das Gericht behält sich eine Entscheidung über diese Anträge noch vor.
Erheblicher Sachschaden.
Das nächtliche Großfeuer, im& abelwert Oberspree der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft, Wilhelminenhofftraße 71/72 in Oberschöneweide , hat erheblichen Schaden angerichtet, da den Flammen nicht nur die Werkstischlerei und ein Maschinenhaus, sondern auch ein riesiges Lager mit Padmaterialien und Delvorräten zum Opfer gefallen sind.
Wir uns von der Pressestelle der AEG. noch mitgeteilt wird, war es bis zur Stunde noch nicht möglich, die Entstehungsurfa che zu ermitteln, da der ganze Komplex, der von dem Feuer betroffen wurde, schon beim Eintreffen der Wehren ein einziges Feuermeer bildete. Die eigentlichen Fabrikationsgebäude sind dank dem tatkräftigen Eingreifen der Wehren, die unter Leitung des Oberbranddirektors Gempp standen, nicht in Mitleidenschaft ge= zogen worden, so daß der Betrieb nicht gestört ist. Der Schaden ist im übrigen durch Versicherung vollkommen gedeckt.
Ueber die Löscharbeiten ist nachzutragen: Um Mitternacht war die Gewalt des Feuers gebrochen. Mehrere Löschzüge wurden nachbeordert, um die erschöpften Mannschaften abzulösen. Gegen 4 Uhr morgens rückte das Feuerlöschboot und das Gros der Behren unter Zurücklaffung einer starten Brandma che ab.
Die Brandstelle bietet einen Anblick vollkommener Verwüstung. Der Schuppenkompler ist dem Erdboden gleichgemacht, von den massiven Gebäuden stehen nur noch die rauchgeschwärzten Umfassungsmauern.
Der weit nach Berlin hinein sichtbare Feuerschein hatte eine unübersehbare Schar Neugieriger angelockt, die standhaft bis in die Morgenstunden in den Zufahrtstraßen ausharrten.