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Wer zahlt, bekommt das Mandat. Skresemann Nagt über die Korruption der bürgerlichen Parteien durch das Kapital. Auf dem jährlichen Empfangsabend der in Berlin   vertretenen deutschen   Provinzpresse hielt der Reichsaußenminister Dr. S t r e s e- mann einen Vortrag überPolitik und Presse", der in zweierlei Hinsicht interessant war. Er betonte einmal, daß das g e s e l l s ch a f t- liehe Treiben in Berlin   derartige Ausdehnung angenommen habe, daß Staatsmänner und Politiker überhaupt kaum noch Zeit und Ruhe fänden, über alle Politik nachzudenken und mit dem geistigen Leben der Gegenwart, mit Literatur und Theater, in Berührung zu bleiben; deshalb habe er im Reichskabinett den Pe- schluß durchgesetzt, daß nach Aschermittwoch die Minister sich über- Haupt nicht mehr an festlichen Veranstaltungen amtlich beteiligen sollten, weshalb er auch nur unter Borbehalt an dem heutigen Fest teilnehme. Zum anderen aber ging Stresemann   auf das Verhältnis von Staat, Parteien und Kapitalismus   ein. Er trat für einen kurzen Wahlkamps ein; vierzehn Tage bis drei Wochen würden wie in anderen Ländern auch in Deutschland   genügen, um die per- schiedenen politischen Ziele der Parteien der Bevölkerung klar zu machen. Die kapitalistischen   Mdf tc hätten heutzutage einen größeren Einfluß als je. Diesem Einfluß drohten die Parteien zu erliegen. Käme es doch heutzutage vor, daß ein hochangesehner Politiker zur Seite weichen müsse, um einem Manne Plah zu machen, der für das Mandat bares Geld zahle. Deshalb halte er für richtig, daß das Reich den Parteien nicht nur die Stimmzettel liefere, sondern auch die Wahltosten ersetze.
Badisches Zentrum.
Die Hochzeit des Figaro  ." Reuinszenierung in der Gtädiischen Oper.
»Den Erzberger haben die andern um die Ecke gebracht, mit dem Wirth werden wir alleine fertig!*
Nur so könne die Republik   den Parteien die Unabhängigkeit von Kapitalsmächten gewährleisten, die im Interesse des Staats- wohle» nötig sei. Diese Anregung des Führer» der Volkspartei ist außerordentlich aufschlußreich. Er, der die Verhältnisse in seiner und den anderen bürgerlichen Parteien natürlich genau kennt, gibt damit zu, daß in ihnen Mandate für bares Geld feil sind. Man wird sich dies Geständnis merken. Eine neue völkische Maskerade. Das Geraufe dernationalen" Parteien um die Mandate für Reichstag   unid Landtag nimmt immer ergötzlichere Formen an. Letzt hat man in den drei hannoverschen Wahlkreisen eineLandvolk- und Mittel st andsli st c" aufgestellt, die mir den Listen, des Völkisch-Nationalen Blocks verbunden werden soll. Als Spitzen- kandidaten sind für die Reichstagswahlen d«r bisherige national- sozialistische Reichstagsabgeordnete W e i d e n h ö f e r, für die LandtagswM der Hofbesitzer Frieling aufgestellt wortlen. In der Mitteilung über dieses Ereignis heißt es, daß die beiden Spitzenkandidaten führende Mitglieder des Reichslandbundes in Hannover   sind. Die Völkischen wollen mit dieser Bemerkung an- zeigen, daß sie in die Weidegebiet« des Landbundes einzubrechen gedenken. Ob ihnen das viel nützen wird, kann man bezweifeln. Denn schließlich werden auch die trcuesten nationalgestnnten Wähler nicht mehr wissen, für wen sie sich bei den Wahlen entscheiden sollen: ob für die von den Deutschnationalen aufgemacht« Christlich-Nattonale Bauernpartei, ob für die norddeutsche Filiale des Bayerischen   Bauern- bundes oder für die neuest« Maskerade der Völkischen  .
Oer Jaschistenmord in Paris  . Selbststellung des angeblichen Anstiflers. Paris  . 22. März.(Eigenbericht.) Am Mittwoch hat sich im Zusammenhang mit der Ermordung des Faschisten Savorellt der Professor B e r n e r t der Polizei selbst gestellt. Berneri wurde beschuldigt, den Mord zwar nicht selbst aus- geführt, aber veranlaßt zu haben. Im Verhör gab Berneri zu, daß er beauftragt sei, Spione zu überwachen und zu e n t- I a r v e n. Er bestritt jedoch, mit deni Mord irgend etwas zu tun zu haben. Den in Basel   verhasteten Pa o a n und auch einige ander« in die Affäre verwickelte Personen kennt er. Berneri wurde vorläufig auf freiem Fuß belassen, dürft« aber ausgewiesen werden. Paoan, der in der Schweiz   im Arlsheimer Gefängnis sitzt, erhob gegen seine Ausliefe- rung Einspruch, die von den französischen   Gerichten oerlangt wurde.__ Wetterbericht der öffentlichen wetlcrdievststelle Verlin vnd Amgebung.(Nachdr. verb.) Zeitweise wolkig, ohne erhebliche Nieder- scklöge. auch nachts milder. Am Tage rasche weitere Erwärmung, südliche Winde. Aür Deulschland: Im Westen strichweise etwus Regen, überall sottschreilende Milderung und im äußersten Osten »och leicht« Nachtfröste.
Figaros Hochzeit   der Graf als Verfechter eines unhaltbar gewordenen Herrenstandpunktes; die Gräfin, die mit der Dienerschaft gegen den Gatten konspiriert: der Kammerdiener, der von unten her das Kräftespiel dirigiert, bei dem es ihm um Glück und Ehre, bei dem es aber, grundsätzlich, um viel mehr, um Menschenfreiheit und -würde geht; Menschenoerstand, Menschenrecht im siegreichen Kampf gegen Macht und Erbrecht: das Lustspiel des Franzosen   Bau- marchais, Jahrzehnte vor der großen Französischen   Revolution ist eine wahrhaft revolutionäre Sache gewesen. Das ist lange her, doch es sind sozusagen nur die Details, die sich seither geändert haben. Dasalte Herrenrecht", das der Graf Almaviva in einer Anwand- lung von Fortschrittlichkeit abgeschafft hat, aber nun, im Spezialfall des Kammermädchens Susanne, wieder einführen möchte, das Recht auf die Brautnacht der weiblichen Untertanen, hat als Kampfobjekt und Kampfziel seine Aktualität verloren. Aber die Kritik, die der Franzose an der Gesellschaft seines Jahrhunderts geübt hat, bleibt gültig, bleibt von unfehlbarer Wirkung, wann und wo der Gegensatz von oben und unten besteht. Und wann und wo gab und gibt es ihn nicht? Der Kaiser Joseph  , Phantast des Fortschritts und der Auf- klärung, war entsetzt, als er von Mozarts Borhaben erfuhr, aus diesem Figara eine Oper zu machen. Aber diese Oper, für die La- rcnzo la Conte den Text geschrieben hat, ist weiß Gott nicht ge- worden, was man eineRevolutionsoper" nennen könnte. Mozart  hat ohne Vorsatz, ohne tendenziöse Betonung, traft seinesgött- lichen", nämlich wahrhaft menschlichen Genies die Gefühlswerte mit
dem unfehlbaren Instinkt für Menschenwert und Menschenrrcht ver- teilt; um den Sieg der revolutionären Idee braucht nicht gekämpft zu werden, er wird hier zur Selbstverständlichkeit, gegen die es kein Widerstreben gibt, durch das Mittel einer Musik, die man denn göttlich" nennen mag, geht sie dem Hörer ein: darin nicht zuletzt beruht die Unsterblichkeit dieses einmaligen Werkes der musikalischen Weltliteratur. Wir wußten, daß wir von Bruno WaltersFigaro" das Höchste erwarten durften. Das hat sich erfüllt, soweit nicht un- vorhersehbares Mißgeschick als höhere Gewalt dazwischengetreten ist: erst die Erkrankung einer Hauptdarstellerin, die am Tage nach der Generalprobe eine Verschiebung um acht Tage notwendig machte; und gestern, wegen eines Trauerfalls, ihre Absage, die zu einer Um- besetzung in letzter Stunde zwang. Maria R a j d l, die als Su- sonneeingesprungen" ist, hat nicht nur die Premiere, sondern das Nieveau der Premiere gerettet. Kaum nötig im übrigen, aus dem Gesamtbild der Darstellung einzelne rühmend hervorzuheben die weiblichen Rollen sind, alles in allem, um einen Grad glücklicher besetzt, als die männlichen; das Spiel vollzieht sich in jenem voll- kommenen Gleichmaß des Musikalischen und des Szenischen, in jener beglückenden Harmonie, die, seitFalstafs", die Zusammenarbeit Bruno Walters und Karl-Heinz-Martins kennzeichnet. Und das ist angesichts der höchsten, anspruchsvollsten Ausgabe unserer Opernbühne der Aufgabe, MozartsFigaro  " bühnlebendig zu machen dos Höchste, was zu ihrer Lösung zu sagen ist. Klaus Fringsheim.
Oer geheimnisvolle Spiegel." (Mozart-Saal) Zu einem höchst eigenartigen Film wurdeDer geheimnisvolle Spiegel". Laut Manuskript kann er in Vollmondnächten den Men- j scheu ihr Schicksal voraussagen. Als ein reicher, moralisch defetter Industrieller als neuer Schloßherr einzieht, will er einer blutjungen Bauernmagd Gewalt antun, jagt das Mädel auf das Turmzimmer und dort verkündet ihm der Spiegel ein Ende durch Mord. Nuei mißtraut er seiner Umgebung; jagt seine Geliebte, seine ausgelassenen Freunde davon, beseitigt seinen Rivalen, ist nahezu wahnsinnig vor Furcht, ist unleidlich und wird ermordet. Ein solches Manuskript gibt den Regisseuren Carl Hoff- mann und Professor Teschner und den Photographen Carl Hoff mann und Carl Böhm   viele Möglichkeiten zum Experimentieren und der Film wird für sie eine rein phantastisch« und optische Angelegenheit. Dabei versteifen sie sich auf zu viele kleine Liebhabereien und schaffen darum kein Werk von großer Bedeutung. Ddr   Spiegel erzählt viel zu unruhig. Um phantastische Stimmung zu erzeugen, steht man im Spiegelbild statt der Darsteller ihnen ähnliche Puppen, bei denen die stocksteifen Bewegungen er- heblich stören. Zudem leidet der Film unter Längen und Wieder- holungen. Dennoch muß man in heutiger Zeit, wo die Schablone direkt gehirnverkleistemd wirkt, jeden Weg zu neuen Ideen, selbst wenn er im Versuch stecken bleibt, begrüßen. Felicitas Malten spielt die Hauptrolle, für die sie nicht reif genug ist. F? i tz R a s p ist der reiche Mann. Er Ist Mischung, halb Werner Krauh(Dr. Ealigarl) und halb Lon Ehancy(Phantom der Oper), Eduard v. Winterstein ist ein sehr guter Schloß- Verwalter. Bei der Uraufführung gab's Beifall und Krach und lebhafte Auseinandersetzungen im Publikum selbst. e. h.
Theater von Gestern und Morgen. Ein Vortrag von Or. Restriepke. Das Theater der Gegenwart hat, wenigstens rein äußerlich be- trachtet, stark gegen die Konkurrenz des Films zu kämpfen. Es muß klar seine eigenen künstlerischen Möglichkeiten erkennen und sie per- folgen, wenn es sich behaupten will. Die Doseinsberechtigung des Theaters, selbst wenn der sorbige, sprechende Film die Regel wird. liegt in dem einmaligen, persönlichen, das jeder Theoteraufsührung anhaftet. Das Wort wird immer neu, immer wieder besonders nüan- eiert gesprochen, dos Werk immer wieder in anderer Auffassung vor den Zuschauer gebracht. Die Illusionskraft, die von der dreidimen- sionalen Bühne und ihrerWirklichkeit" ausgeht, ist stärker als die des Films. Die Freude am Thcaterspiel, fast so alt wie die Mensch- heit, lebt auch heute noch. Das llnterhaltungsstück, die fröhlich- menschliche, durchaus unproblematische Komödie kann sie befriedigen. Doch darüber hinaus ist das Theater eine ernste, geistige Kunst. Sie will Klarstellungen bringen des sozialen Geschehens, Probleme lösen oder wenigstens ihrer Lösung zuführen. Das Massenstück von heute tut das in der handgreiflichsten, aber nicht immer in der künst- lerisch stärksten Form. Im Einzelmenschen, im Einzels hicksal kann oft viel tiefer der gesellschaftliche Aufbau einer Schicht, einer Epoche erfaßt und kritisiert werden. Ein Theater der Gegenwart läßt stch nicht nach plötzlich willkürlich aufgestellten Gesetzen umformen. Wenn das Theater von Morgen lebensfähige Kunst sein will, so muß es sich langsam herausentwickeln aus dem Theater von Gestern. Dies« Gedankengänge entwickelte Dr. S. N e st r i e p k e in einem Ausspracheabend der Sonderabteilung der Volksbühne. Die Diskussion führte leider diese fruchtbaren Anregungen kaum weiter. Nur Leo L a n i a brachte klare, das Thema sachlich ergänzende Aussührungen über proletarische Kunst. t. z.
Prof. Max Pohl gestorben. Als Oberstudiendirektor in Guben   ist soeben ein Mann ge- storben, der für die deutsche Volkskultur von großer Bedeutung gewesen ist. Max Pohl, einst als junger Lehrer in Steglitz  tätig, hat als einer der ganz wenigen Schulmänner die Bedeutung der neuen Jugendbewegung erkannt und mit allen Kräften ge- fördert. Bon seiner Schule, und angeregt durch ihn, ist die Jung« Songerbewegung des Wandervogels, vor ollem unter dem Namen seiner Schüler Blüher und Hans Breuer  , über ganz Deutsch- land gegangen. In seinen Lebenserinnerungen, die unter dem Titel:Des Lebens Stückwerk" undStirb und werde" im Verlag Georg Kallnicyer in Wolsenbüttel erschienen sind, hat er ein wahr- hast dichterisches und weltanschaulich-bedeutsamcs Bild unserer Volks- kultur gegeben. Dies Bild ist um so wirksamer, als hier ein Mann in hohen Würden und einflußreich in allen wichtigen Kammissionen über die Volksliedforschung in Wort und Ton, denen unsere eigene Kulturarbeit dient, in bekenntnismäßiger Weise sür die gleichen Ideale eingetreten ist.Welch eine Schmach für die deutsch  « Sprache, daß die Chr«nbezeichnung«Arbeiter" mm einem großen Teil des
Volkes als eine Art Schimpfwort gebraucht wurde," sagt er in seinem Buch; und er fährt fort:Wie bitter hat sich das gerächt, indem derArbeiter"»un umgekehrt mit gleichem Hochmut die Ansicht ver- trat, daß die anderen überhaupt nicht arbeiteten, sondern nur die Drohnen seien im Klassenstaat. Diese Anschauungen haben nicht Marx, Lassallc und Bebel in die Köpfe gepfropft, sondern das Bürgertum mit seiner verbohrten Eitelkeit auf gepflegte Hände, guten Anzug und gewichste Stiefel." Der Volksmusik hat Pohl, seit er vor einigen Iahren mit unserer Bewegung tn Berührung kam, als Dichter wie als Musiker große Dienste geleistet. Um seine Bahre stehen trauernd alle, die die Volkslunst lieben._ A. G. Tanzabend«. Edith v. S ch r e n ck(B a ch- S a a l). Wir haben nicht viele Tänzerinnen von dieser künstlerischen Vornehmheit, diesem reinen und strengen Streben, und diesem technischen Können, das einem persönlichen Gestaltungewillen adäquate Form gibt, ohne durchaus vollendet zu sein. Zu Armbewegungen von einzigartiger Ausdruckskrost und hoher formaler Schönheit kontrastiert«ine spröde, nicht immer zuverlässige Veinaktion, die sich leichtem Hüpfen und Laufen versagt. Drei Höhepunkte: die linienstarke, schmissige und doch weiche Polonäse, der Tempeltanz, voll innerlichen, keusch- verhaltenen Gluten und die Glanzleistung des Abends eine Chaconne, in deren monumentalem Aufbau mächtiges Pathos mit zartester, leise anklingender Lyrik sich mischt. In der Vorsührung meisterhaft, als Komposition eine der größten Schöpfungen der mo- deinen Tanzbühne. Charlotte Bora(Schwechten-Saal). Sie war einst eine Hoffnung. Jetzt ich sah sie einige Jahre nicht erscheint sie oerflacht, verzuckert, verkitscht. Reiht Pose an Pose. Schlechte Pamomimik mit gotischer Linienverbrämung. Kultische Gymnastik. Und doch: Mitten in unempfundenensakralen" Litaneien plötzlich eine Bewegung, die aus tiefsten seeliscken Tiefen flutet und hinreißt. Ein seltsamer Fall. Endgültiger Absturz oder Atempause in der Aufwärtsentwicklung? I. S. Reue Körperbildung. Die meisten Menschen bedienen stch ihres Körpers und ihrer Gliedmaßen falsch, führen jede Bewegung mit unnötigem Kraftaufwand aus, weil sie nur gewohnt sind, den Körper als Ganzes, nicht aber jedes einzelne Glied als lebendig und arbeits- fähig anzusehen. Wird die Leistungsfähigkeit jedes Körperteiles voll entwickelt und seine Arbeitsbereitschaft hergestellt, so entsteht ganz natürlich dierichtige" Bewegung. Jede Verkrampfung fällt bei ihr fort; da» Körpergewicht wird richtig verteilt. Der Körper bewegt sichschön". Wie sich aus dieser natürlichen, befreiten Be- wegung die tänzerisch« Ausdruckssorm entwickelt, zeigten die Vor- führungcn eines von Martin Gleisner geleiteten Labanschen Laien-Bewegungschors in der Aula des Sophien- Lyzeums. Eine Schar berufstüligcr Menschen brachte diese prak- tischen Demonstrationen. Infolge geringer liebungszeit hastete den Darbietungen manche Unvollkommenheit an. Trotzdem wirkten sie in ihrer spielerischen Bewegtheit so erfreulich, daß die Zuschauer ihnen mit größtem Interesse folgten. Ehm WclksKreuzabnahme" ist vom Landestheater Braunschweig in einer geschlossenen Aussührung wirtsan, herausgebracht worden. Die beiden Teile des WerkesI o l st o i" undLenin  " sind geschickt miteinander verbunden. Die Handlung steigert sich besonders ini 5. Akt zu dramatischer Wucht. Der Erfolg war durchschlagend..Der Dichter wurde mehrfach gerufen. Die Jeier des 100. Geburtstages Ibsen  » in Oslo  . Der IM. Ge- burtstag Ibsens   wurde in Oslo   unter großen Feierlichkeiten be- ganzen. Die ganze Stadt hatte geflaggt, und von allen Festungen Norwegens   wurden 21 Salutschüsse abgegeben. Kurz nach Mitter- nach hielt Prof. Bull im Rokckosaol des Grand Hotel die erste Ge- dächtnisrede des Tages in norwegischer und deutscher Sprache. Um 11 Uhr vormittags begann die Feier am Grabe des Dichters. Der erste Kranz wurde im Namen Björn Björnjons und seiner greisen Mutter niedergelegt; bald darauf war der Hügel mit Kränzen vollkommen bedeckt. Vertreter aller Nationen hielten kurze Gedächtnis- reden, so Max Halbe   für Deutschland  . Am Nochmittag fand eine Feier in der Universität statt, am Abend vereinigte eine Fest- aussührung vonRosmersholm" die Gäste im Nationaltheater. Nach der Vorstellung wurde auf der Bühne eine kleine Feier veranstaltet. Der Tag endete mit einem gewaltigen Fackelzug der norwegischen Studentenschaft. Gleichzeitig fand ein Souper statt, das die norwe- gische Regierung den auswärtigen Gästen gab. vr. Haas Z. Rehfisch, vr. wolsgang k?ofsmaun-haruilch und Dr. Manfred «eorg lallen die einleitenden Referate bei dem 2. ösientlichen DiSlussionSabend der B o l t S b ü h n e E. B. der dem Thema .Dichter und Regisseur- gewidmet ist. Die Aussprache findet am Freilag, dem 23., 20 Uhr, im Bürgersaal deS NalhauieS, Eingang Königstrajze, statt. Einlatzkarten 0,S0 Mark. lloseph Plaut gibt am 24. und 25. im Schillersaal, 20 Uhr, zwei Abende, die auZichlletzlich heiteren Charaller haben sollen. Pariser Bilder von Leiser Ary wird die Kunst Kammer Marlin Wasser« vogel, Leipziger Stratzc 20, in einer Ausstellung zeigen, die am 25. vor geladenem Publikum mit einem Bortrag von Lothar Briezer.Per Raier «ld tzt» Weltstadl- eröjjoet wird.