Nr. �» 45. Jahrgang Freitag- 23. März �926
Wertzuwachssteuer nicht ermäßigt. Oer Itugplahstreit.— Die Gefn'erfleischdwsselung.
Grundstücksbesitzer und Grundstückshändlcr haben gestern in der Berliner Stadtverordnetenversammlung eine Nieder- läge erlitten. Alles war oersucht worden, di« vom Magistrat ge- wünschte Ermätzigung der Wertzuwachssteuer durch- zudrücken. Ader den Linksparteien gelang es, den Angriff abzu- schlagen. Genosse K r i l l e erklärte für die sozialdemokratische Fraktion, daß der unverdiente Wertzuwachs nicht geschont werden darf. Im übrigen würde ja auch der Haushaltsplan durch den Steuerausfall stark gefährdet. Mit den Sozialdemokraten und den Kommunisten stimmt« das Zentrum gegen die Er- Mäßigung, während die ermähigungsfreundlichen Parteien der Rechten auch die Demokraten auf ihrer Seite hatten.— Der F l u g- platz ff reit Britz — Rudow sollte gestern entschieden werden, aber schließlich wurde die Abstimmung bis zur nächsten Sitzung»er- tagt. Die sozialdemokratische Fraktion, für die Genosse Mühl- mann sprach, forderte die Wahl von Rudow , die der Ausschuß- beschluß empfiehlt.— Der vor sechs Wochen von der sozial- demokratischen Fraktion beantragte Protest gegen die Drosselung der Gefrierfleischeinfuhr, dessen sofortige Beratung und Annahme damals durch di« Deutschnationalen ver- hindert wurde, ist durch die neuesten Ereignisse überholt worden. Unsere Fraktion, deren Sprecher Genosse Arndt war, wandte sich in einer scharfen Erklärung gegen die volksschädigende B ü r g e r b l o ck p o l i t i k, die den Minderbemittelten»in not- wendiges Lebensmittel weiter verteuert hat. «- Ju Deginn der Sitzung nahm der Vorsteher Genosse Haß Gelegenheit, den Genossen Adolph Hofsmann zn seinem 70. Geburtstag zu beglückwünschen. Hoffmonn habe in fast 25jühriger ehren- amtlicher Tätigkeit lebhasten Anteil und maßgebenden Einfluß auf die Berliner Kommunalpolitik genommen: er Hobe nicht nur in schwerer Kriegszeit mitgewirkt, sondern auch die Umwandlung der alten Stadtgemeinde in das heutige Groß-Berlin miterlebt. Lür- germeister S ch o l tz schloß sich namens des M a g i st r a t s den Glückwünschen an und überreichte dem Zubllar ein von Künstler- haud gezeichnetes Porträt.(Bravo ! im Hause.) Auf d«m Platz des Genossen Hoffmann steht«in großer Strauß Nelken in den Stadl- färben rot-weiß. Eine länger« Aussprache gab es bei der Beratung der Vorlage des Magistrats, nach der eine ueu« Verlzuwachssteuerordnuag beschlossen werden soll. Verbunden damit ist ein Gemeinde» beschluß auf eine allgemein« Herabsetzung der Wertzuwachssteuer auf ein Jahr. Die Steuerordnung soll dem Reichsgesetz bester an- geglichen werden; mit der Herabsetzung soll dem ausländischen Haue- besitz ein Anreiz zum vermehrten Verkauf ihres Hausbefitzes oe- geben werden. Für die sozialdemokratische Fraktion be- tonte Genosse Krille, daß sie die Wertzuwachssleuer als eine der gexechleslen Steuern ansehe und ihr« Hand zu einer Ermäßigung dieser Steuer nicht bieten könne. Krille protestierte auch dagegen. daß von einer Partei des Hauses die Zustimmung zum Etat davon obliängig gemacht werde, ob der Ermäßigung zugestimmt werde oder nicht. Die Sozialdemokraten werden jedenfalls ihre Stellung zu der Vorlag« nicht durch Drohungen beeinflusten lasten. Stadtverordneter Longe(Z.) sagt«, daß die allgemeine Bevölkerung gar kein Intereste on einem lebhasten Grundstückeigentumswechsel habe. Durch fort- gesetzte Verkäufe werden die Grundstück« mitsamt den Häusern nur immer teurer, was sich— bei gelockertem Mieter- schütz— nur auf die Mieten auswirken werde. In der A b st i m- m u n g wurde der Gemetndebeschluh(auf Herabsetzung der Wertzuwachssteuer) mit den Stimmen der Linken abgelehnt. Di« neue Wertzuwachs st euerordnung wurde genehmigt.
Geht die Versuchsanstalt nach Britz ? Der geplante Umzug der Versuchsanstalt für Luft- fahrt von Adlerehof nach Britz auf einen Teil des Geländes des früheren Rittergutes Britz wurde ledhaft debattiert. Stadt- verordneter Deler(KPD .) erklärte, daß seine Fraktion in der Hergabe städtischen Geländes ein« Subventionierung der Versuchsanstalt durch die Stadt sehe, di« sie nicht mitmachen könnte. Genoste Alühlmann: Die sozialdemokratisch« Fraktion habe sich stets Mühe gegeben, die Versuchsanstalt in Berlin zu beHallen. Der erste Versuch, die Anstalt von Adlershos nach Britz zu verlegen, stieß aus den vereinten widerstand der dortigen Siedler vnd Anwohner. die mit Recht eine ganz außerordentliche Ruhestörung durch den Betrieb der wotorenprüfanlagea besürchtelen. Man müßte den �Siedlern unzweisi-lhaft recht geben. Den Sozialdemokraten war zedensalls dos fast frisch erschlossene Siedlungsgeländ« bei Britz wert- voller, als das Gelände bei Rudow oder bei Staaten. Wir waren der Meinung, daß die Versuchsanstatt am besten nach Staaken verlegt würde, weil dort oll? Vorbedingungen gegeben sind. Die Versuchs- rrstall fand aber den Preis zu hoch, dann stieß sich aber auch die Anstalt daran, daß andere Firmen dort noch ihren Flugbetrieb haben. Trotzdem sind die Sozialdemokraten der Ansicht, daß das Stoakener Gelände später doch noch gebraucht wird, ba es das günstigst« Gelände infolge der dort meist wehenden günstigen Winde ist. Die Fraktion wird dafür stimmen, daß der Versuchsanstalt bei Rudow Gelände angeboten wird, nur ist sie mit dem vorliegenden Vertrag nicht einverstanden. Sie ist der Ansicht, daß der Magistrat im Aufsichtsrat der Anstalt vertreten sein muß. Der Demokrat Schubert beantragte die Wieder- Herstellung der Magisiratsvorlage, d. h. die Zurverfügungstellung von Gelände bei Britz . Stadtrat Dusch meinte, daß die Anlagen der Versuchsanstalt nur unerheblichen Lärm machten. Die Prüsständ? für Motoren und Propeller könnten mit so guten Lärm- schutzanlogen(Auspusstöpfen) versehen werden, daß die Anwohner nicht gestört würden.(!) Die Technik stände so hoch, daß das zu ermöglichen sei.(Nur bei den Motorrädern scheint die hochentwickelte Technik zu versagen; deren Auspusfgeräusch ist immer noch außer- ordentlich stark. Hier scheint man keine �schalldämpfenden Auspuis- topfe" erfinden zu kennen. D. Red.) Die Stadtverordneten Tresserk(Z.) und Delhlefsseu(Dnat.) traten für Britz ein. Die Abstimmung wurde ausgesetzt.
Die gedrosselte Gefrierfleischeinfuhr.
Im Februar hatte die sozialdemokratische Fraktion «inen Antrag wegen der von der Reichsregterung beabsichtigten Drosselung der Gesriersleischelnfuhr eingebracht. Der Mogistrot sollte Schritte unternehmen, die Herabsetzung des Gefrierfleischkontingents zu oerhindern. Weil inzwischen die Drosselung der Gefrierfleisch. einfuhr im Reichstag von der Rechtskoalition beschlossen worden ist, zogen unsere Genossen den Antrag zurück, gaben aber durch Genossen Arndt folgende Erklärung ab: Die sozialdemokratische Stodtverordnetensraktion hat mit Entrüstung Kenntnis genommen von dein Beschluß des Vürgerblocks im Reichstag, wonach der Kontingent des zollfreien Gefrierfleisches von 120000 auf 5 0000 Tonnen herabgesetzt wird. Durch diesen Beschluß wird die Ver- sorgung der ärmeren Bevölkerung mit billigem Fleisch noch weit mehr gefährdet, als das bisher der Fall war. Wir sind durchaus nicht der Auffassung, daß durch diese Maßnahmen di« gegenwärtige Not der Landwirtschast behoben werden kann, sondern sind im Gegenteil der Meinung, daß die Regierung in erster Linie alles hätte tun mülsen. um die Kauskrast der arbeitenden Bevölkerung zu heben. Wir lebnen jede Subvention aus Reichsmitleln zur Hebung einzelner Wirtschaftsaruppen ab und sehen in dem V«r- holten der Regierung des Bürgerblocks in dieser Frage nichts weiter als eine agitatorische Maßnahme, um ihre Anhänger von
Menschen, Göttern gleich... öis Roman von Herbert George wells . Serpentin und Teder kehrten um— aber langsam und zaudernd. Einen Augenblick wußte Mr. Eatskill nicht, was er tun sollte, dann eiste er selbst die Treppen hinunter und schrie: „Ihnen nach! Haltet sie! Dorwärts!" Zurück!" rief Mr. Darnstaple den Utopen zu.„Zurück. schnell, schnell!" Don unten kam ein Fußgetrappel und dann tauchten die acht Mann, aus welchen die Streitkräfte der Erdlmge in Utopien bestanden, unter dem Torbogen auf und rannten auf die beiden erstaunten Utopen zu. Mr. Mush war der vor- berste, R dle» dicht hinter ihm: Mush zieste mit dem Revolver und schoß. Als nächster kam M. Dupont, eifrig und taten- durstia. Pater Amerton bildete mst dem Seil vi« Nachhut. „Zurück!" kreischte Mr. Barnstaple mit brechender Stimme. Dann hörte er auf zu schreien und beobachtete— mst ge- ballten Fäusten. Der Flieger rannte von seiner Maschine fort, den Hang hinunter, um Serpentin und Ceder zu helfen. Oben aus dem Himmelsblau waren zwei Flugzeuge aufgetaucht. Die zwei Utopen verschmähten es. sich zu beeilen, und in einigen Sekunden hatten ihre Verfolger sie erreicht. Hunker, Ridley und Mush führten den Angriff. M. Dupont, der seinen Stock schwang, war auf gleicher Höhe mit ihnen, aber er rannte nach der rechten Seite hin, als ob er zwischen sie und den Flieger kommen wollte. Mr. Eatskill und Penk waren etwas hinter den drei Führenden: der einarmige Barralonga war etwa zehn Pards zurück und Pater Amerton war stehen geblieben, um fein Seil handlicher aufzurollen. Es schien, als ob sie einen Augenblick unterhandelten und dann machte Serpentin eine schnelle Bewegung, als ob er Hunker anpacken wollte. Eine Pistole trachte und dann «ine zweite, schnell dreimal hintereinander.„O Gott!" schrie Mr Darnstaple,„Gostl" als er sah, daß Serpentin di« Arme hockwarf und auf den Rücken fiel. Und dann batte Eeder Mush ersaßt, ihn hochgehoben und gegen Mr. Eatskill ge- schleudert, wodurch alle drei zu einem unentwirrbaren Haufen zusammenkugesten Mit einem wilden Schrei stürmte M. Dupont auf Teder ein, aber nicht schnell genug: sein Knüppel flog durch die Lust, als Teder seinen Schlag parierte. Und dann bückte sich der Utope. erfaßte ihn bei einem Bein,
warf ihn um. hob ihn auf, wirbelte ihn herum wie ein Ka- ninchen, um mst ihm Mr. Hunker einen betäubenden Schlag zu versetzen. Lord Barralonga rannte einige Schrstte zurück und be- gann auf den sich nähernden Flieger zu schießen. Aus dem Gewirr von Armen und Beinen auf dem Boden wurden wieder drei einzelne Personen. Mr. Tatskill schrie Befehle, macht« sich über Ceder her, unterstützt von Penk, Mush und kurz darauf von Hunter und Dupont. Sie klammerten sich an Ceder. wie sich Hunde an ein Wildschwein hängen. Immer wieder schleuderte er sie von sich ab. Pater Amerton zauderte mst dem Seil, ohne zu helfen. Einige Augenblicke war Mr. Barnstaples ganze Auf- merkfamkeit auf diese schwankenden und taumelnden Versuche, Eeder zu überwälligen, gerichtet, dann gewahrte er andere Utopen. die den Hang herunterliefen, um sich in den Kampf zu mischen... Die beiden anderen Flugzeuge waren gelandet. Mr. Eatskill bemerkte das Herankommen dieser Verstär- kungen fast ebensoschnell wie Barnstaple Seine Rufe: „Zurück, zurück zur Burg!" erreichten Mr. Barnstaple. Die Erdlinge ließen von der zerzausten großen Gestalt ab, zöger- ten, begannen zur Burg zurückzugehen und dann zu rennen. Da wandte sich Ridley um und schoß genau zielend auf Eeder, der sich an die Brust griff und in eine sitzende Stellung fiel. Die Erdlinge zogen sich zum Fuß der Treppe zurück, die durch den Torbogen zur Burg hinaufführte, und blieben dort als ein zitternde, zerschlagene und verbeulte Gruppe stehen. Fünfzig Pards weiter lag Serpentin reglos da. Der Flieger. auf den Barralonga gelchosien hatte, krümmte sich und stöhnte, während Ceder aufrecht dasaß, Blut auf der Brust, und versucht« seinen Rücken zu befühlen. Fünf andere Utopen kamen in größter Este heran, um ihnen zu helfen. „Was bedeutet dieses ganze Feuern?" sagte Lady Stella plötzlich an Mr. Darnstaple? Seit«. «Haben sie ihre Geiseln gefangen?" fragte Miß Greeta Grey. „Bei meinem Leben," sagte Mr. Burleigh, der«in oder zwei Pards entfernt auf dle Mauer herausgetreten war, „das hätte niemals geschehen sollen. Wie konnte das miß- lingen. Lady Stella? „Ich habe sie gewarnt!" sagte Mr. Barnstaple. „Sie— haben— sie gewarnt?" sagte Mr. Burleigh ungläubig. »Verrat! Damit habe ich nicht gerechnet!" erscholl die
ihren bisherigen polttischen und wirtschaftlichen Mißerfolgen ab- zuienken. Di« Kommunisten nahmen den Antrag wieder auf, und es wurde in die Debatte eingetreten. Stadtrat Busch zeigte, wie der Magistrat wegen der Verhinderung der Regierungsabficht vorstellig geworden ist. Stadtverordneter vierten(Dem.) bedauerte den Vc- schluß der Rechtskoalition im Reichstage und nannte ihn u n ver- a n t w o r t l i ch. Stadtverordneter Herzog von den Deutschnatio- nalen versuchte den Beschluß seiner Parteifreunde im Reichstag duech di« Erklärung abschwächen zu können, daß ja Minister Schiele für die dichtbevölkerten Kreis« Deutschlands eine vorzugsweise Beliefe- rung mit Gefrierfleisch zugesagt habe. Im übrigen werde auch die devtschnationole Stadtverordnetenftaktion für«in« bessere Be- lieferung Berlins eintreten.(Hört, hört! links.) Genosse Arndk zeigt«, wie durch die Gesrierfleijcheinsuhr, die pro Kopf der Vevölke- rung ganze vier Pfund betrogen habe, unmöglich ein Druck auf das Inlandsfleisch ausgeübt werde« tonnte, wie es von der Bürgerblock- regierung behauptet wird. Die Sozialdemokraten fordern noch heute, daß da» Gefrierfleisch zollfrei eingeführt werde, ohne daß dadurch eine Belastung des Inlandsmarktes ein- treten könnte. Unsere Landwirtschaft krankt daran, daß sie nicht genügend Oualttätsware auf den Markt bringt. Oualitätsfleisch er- zielt noch heute seine guten Preise. Well aber misländiscbes Fleisch dem inländischen überlegen Ist, deshalb das Geschrei der Landwitt- schast.(Braool bei den Sozialdemokraten.)— Die Abstimmung wurde ebenfalls ausgesetzt.
Polizeipräsident Zörgiebet in Paris . ?um Studium des pariser Verkehrswesens. Paris , 22. März. Der Berliner Polizeipräsident Zörgicdel ist in Begleitung des Polizeimajors S e y.f f a r t h und des Mimsterialdirektors Bach- mann heut« hier eingetrossen. Der Besuch des Berliner Polizeipräsidenten gilt einem Studium des Verkehrswesens der Stadt Paris .
Automobilschiebungen. Vor der Verhaftung eines Berliner Rechtsanwalts. In den letzten Tagen ist wiederholt der Name des Berliner Rechtsanwalls Alfred von Strantz in Verbindung mit Auto- schiebungen genannt worden, die von dem AutoHändler Wilhelm Hancke vorgenommen worden sind. Die fragwürdigen Auto- Mobilgeschäfte des Berliner Rechtsanwatts haben nach den Ermitt- langen der Polizei«inen erheblich größeren Umfang on- genommen, als man ursprünglich annahm. Der angerichtete Scha- den beläuft sich auf viele hunderttausend Mark. In erster Linie ist die deutsche Automobilbant geschädigt, die die unter starker Mithilfe des Rechtsanwalls von Strantz abgeschlossenen Auto- mobiloerkäufe finanziert und die bei den Geschäftsabschlüssen zur Verwendung gekommenen Wechsel diskontiert hat. Viele dieser Wechsel sollen gefälscht sein. In die Affäre sind nicht weniger als 15 Personen verwickelt. Neben Strantz und Hancke sind der Chemiker Dr. Groß, ein Dr. Z i ck o s ch und die Kauf- leute Günther, Erdmann und Hauke erheblich belastet. Während Hancke bereits verhaftet wurde, gewinnt es den Anschein, als ob auch eine Verhaftung de» Rechtsanwalts v. Strantz bevorsteht.'
Der Prozeß der Nationalsozialisten. Di« verletzten Rot-Frontkämpfer, die Nebenkläger im Prozeß, machten gestern ihr« Aussagen. Im großen und ganzen gaben sie mehr oder weniger die gleiche Darstellung von den Er- eigniisen am 20. März v. I. Bereit« in Jüterbog hatten st« Zusammenstöße mit den Stahlhelmern. Zwei Haltestellen vor Trebbin wurden sie von Mitgliedern der soziolisti- schen Arbeiterjugend gewarnt, daß sich in Trebbin Natioitalsozialisten
zornige Stimme Mr. Eatskills, der aus denm Torbogen heraufstieg. 4. Einige Augenblicke machte Mr. Barnstaple keinen Ver- such, der Gefahr, die sich über ihm zusammenzog, zu ent- fliehen. Er hatte stets ein äußerst gesichertes Dasein geführt, und wie bei so manchen hochzivilisierten Wesen war bei ihtv die Fähigkeit, persönliche Gefahr zu erkennen, fast gänzlich verkümmert. Er war durch Veranlagung und Erziehung ein Zuschauer geworden. Run stand er da. als ob er sich selbst betrachtete, der Mittelpunkt einer gewaltigen und hoffnungs- losen Tragödie. Der Gedanke an Flucht kam ihm verspätet, widerstrebend und von Entschuldigungen begleitet in den Sinn. „Als Verräter erschossen," sagte er laut.„Als Verräter erschossen." Ueber die enge Schlucht führte eine Drücke. Wenn er sich sofort dahin wenden würde, könnte er noch hinüber- kommen: wenn er schnell wäre— schneller als sie. Er war klug, um davonzuftürzen, das hätte sicherlich die anderen in Bewegung gesetzt. Er schritt gemächlich die Mauer entlang an Mr. Burleigh vorüber, der zu wohlerzogen war, um einzu- greisen. In schlenderndem Tempo, das immer schneller wurde, erreichte er die Stufen, die zur Zitadelle hinaufführten. Dann stand er einen Augenblick still, um die Lage zu überblicken. Eatskill war eiftig damit beschäftigt, am Tor Schildwachen aufzustellen. Vielleicht hatte er noch nicht an die kleine Brücke gedacht und bildete sich ein, daß Barnstaple zu jeder chm vassenden Zeit zu seiner Verfügung fei. Den Abhang hinauf schleppten die Utopen die Toten und Verwundeten fort. Mr. Barnstaple stieg die Stufen hinauf, als ob er in Ge- danken versunken wäre, und stand einige Sekunden auf der Zitadelle, die Hände in den Rocktaschen, als ob er die Aus- ficht betrachtete. Dann wandte er sich zu der Wendeltreppe,, die zu einer Art Wachtstube hinunterführte. Sobald er sich außer Sicht wußte, dachte und handelte er sehr schnell. Die Wachtstube verwirrte ihn. Sie hatte fünf Türen, von denen jede, außer der einen, durch die er eben in den Raum eingetreten war, zur Stiege hinunterführen konnte. Jedoch vor der einen stand ein Stapel sauberer Kisten. Es blieben danach drei Türen zur Auswahl. Er rannte von einer zur andern und ließ jede offenstehen: in jedem Fall führten Steinftufsn zu einem runden Treppenabsatz. Bei der dritten blieb er zögernd stehen und bemerkte, daß ein kalter Luftzug heraufwehte; das bedeutete sicher, daß diese Stufen zum Felsen hinausführten, oder woher kam sonst die Luft? Das war sie sicher! tSortfetzun» folgt.)