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Nr. �44» 45. Jahrgang 2» Freiiag 23. März 4928

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Die Wirtschastslage- Do« besonderer Seit« geht uns folgende Schilderung der italienisch«, Wirtschaftsverhältnisse nach der Lira- stabilisierung zu: den letzten anderthalb Iahren ist aufgefallen, daß sich die Kapitolgeber von New Fork in wachsendem Umfange an der italieni - schen Wirtschaft beteiligt haben. Mit Faschistenfreundschaft hat das nichts zu tun: nachdem Deutschland die ausländische Kapitaleinfuhr bewußt einschränkte, folgte das amerikanische Kapital der nächst- stärksten Nachfrage: die kam aus Italien . Aber Amerika beginnt allmählich unruhig zu werde«. Die Frage, ob man im Vertrauen zum faschistischen Italien nicht zu weit gegangen ist. taucht innner öfter aus. Aus diesem Grunde wird die finanzielle Lage Italiens besonders scharf beobachtet. Das amerikanische Bureau ol Foreign and Domestic Commerce ver­öffentlicht regelmäßig Bericht«, von denen der letzte, herausge- geben vom chandelsattochä Amerikas in Italien , von oußergewöhn- Uder Bedeutung ist, um so mehr, als die Beröffentlichungen der offi- ziellen Presse Italiens ausschließlich der Verherrlichung der saschisti- schen Berhältnisse dienen. Der amerikanisch« Sachverständige hingegen stellt im Bericht vom 2. Februar 1928 fest, daß die seinerzeit so geräuschvoll der Welt verkündete Stobilisation der Lira, abgesehen von einer gewissen psychologischen Beruhigung, noch keinen posi» tioen Erfolg gezeitigt hat. In manchen Kreisen ist man der Meinung, daß die Stobilisation zu einem zu hohen Kurse statige- funden hat. Wir glauben hingegen, daß es sich um die Tendenz handelt, die Banken, die großen Versicherungsgesellschaften und im allgemeinen die Besitzer von großen Kapitalien zu begünstigen. Da» Ergebnis dieser Politik ist die chemmung des Ex- ports und die Erleich de-r ung des Imports von Waren, die der heimischen Produktion Konkurrenz machen. Dies bezieht sich vor allem auf die amerikanischen Automobile, die in Italien großen Absatz finden. Auch die mechanische Industrie ist von einer tiefen Krise de- troffen, deren Ausgang nicht leicht vorauszusehen ist. Derselbe Zu- stand trifft auf die Textilindustrie mit Ausnahme der Wall- brauche zu. Das bedeutende Dachskmn der Arbelkslosigkcit ist auf die erwähnte Krise zurückzuführen. Am 30. November 1927 gab es in Italien 375674 Arbeitslose und 133 920 Kurzarbeiter. Am 31. Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen auf 414 283, die der Kurzarbeiter auf 140 124 gestiegen. Zu bemerken ist, daß diese statistischen Angaben auf Grund der Arbeitslosenunterstützung ge- macht worden sind und ausschließlich die Unterstützungsberechtigten zählt. Die Zahl sämtlicher Arbeitslosen ist vielleicht doppelt so groß. Sehr wichtig ist der Umstand, daß die Detailpreise, die einzigen, die die Arbeitermassen interessieren, nicht gesunken sind, sondern sich im steten Wachsen befinden. Der amerikanisch« Sachverständige stellt diese Tendenz besonders bei Getreide, Eisen- und Stahlwaren sowie Pflanzenöl, Holz und Fellen fest. Der Index des bürgerlich-faschistischen Genossenschaftsverbandes Mailands war in der 3. Woche des Januar gleich 490,20. im Dezember des ver- gangenen Jahres war er noch gleich 480,78. x Frewdenindustrw geht zurück__ wanderarbeiier schicken weniger Helm. Im oorfoschistischen Italien wurde der Unterschied zwischen Ein- fahr und Ausfuhr durch zwei Einnahmequellen wettgemacht, einer- feits durch die Fremdenindustrie, andererseits durch die Ersparnisse der Auswanderer. Heute hingegen, bemerkt der amerikanische Be- richterstatter, hat der Fremdenverkehr bedeutend nochgelassen. Im Vergleiche zum vorigen Jahre, das auch meinen guten Fremden­verkehr aufzuweisen hatte, ist er In diesem Jahr« noch um 30 bis SO Proz. gesunken. Die Ursachen dieses Rückgangs er- blickt der amerikanisch« Gewährsmann in den hohen Hotel- und

plah für Auslandskrediie. Ein Protest der Aratmschweigischen Staatsbank. In Ihrem Geschäftsbericht für 1927 macht die Braunschwelgische Staatsbank sehr beachtlich« Ausführungen über die Bedeutung der Auslandskredit«. Nach der Schilderung der zerstörenden Folgen der vorjährig« Neichsanleih« auf dem inneren Kapitalmarkt fährt sie fort: .Um s» mehr wäre es dringendes Bedürfnis gewesen, dem langfristigen Auslandskredit« den Weg zu ebnen. Statt dessen war »l» zum Juni 1927 die Ausnahme von Ausländsanleihen praktisch ungefähr gesperrt und damit die einzige verbleibend« Kapitolquelle, deren Inanspruchnahme wirtschaftlich gesund und notwendig ge- wesen wäre und die unmittelbar wiederum den inländischen Geld- und Kapitalmarkt speist, zum versiegen gebracht. Der günstigste Zeitraum an den ausländischen Kapitalmärkten wurde verpaßt. Bei der unzureichenden inländischen Kapitalbildung weiden aber die Geidsätz« weiterhin auf längere Sicht anormal hoch dlewen, wenn nicht der Zufuhr billigeren Auslandskapitals für gesunde Zwecke noch Mögtichkett die Wege geebnet werden. Die Interna- tionalität des Geld- und Kapitalmarktes bietet wirtschaftlich vor- wärtsstreb enden armen Ländern den Vorteil des Zustroms von Kapital au» den retchen Staaten. Dieser natürliche Kapitalau». gleich wird tn Deutschland heute zum Teil gehemmt und erschwert. Nach geschichtlicher Erfahrung wird vor allem durch lonzfristiges Auslandsgetd die Valuta de» geldnehmenden Landes keineswegs ge- sährdet, wenn da» Auslandsgeld gesunden Zwecken dient. Die Geldgeber sind nach anerkannten Grundsätzen regelmäßig für vi« Gewndheit des Verwendungszweckes der Kredite die natür- liche Prütunzsinstanz. Das Wiedeverftorken des Inlandes durch den befruchtenden Strom de» Auslondsgelde, bietet die best« Gewähr für die hemnsch« Währung, für die Förderung der in- ländischen Kapitalbikdung. durch die die Nückzohlung de, Aueland». ride, ermöglicht wird, und für die Senkung der Inlandszlnssötz». ost in dem Umfange, in dem der natürliche Zustrom von Auslandsgeld gehindert wird, wird die wiMschastliche Ge­sundung de» Inland»» erschwert und di« Anniherunz der hohen tnWchtschen Sekdkekhsätz« an da« niedrigere Niveau de» Zinssatz«« dar geldreich«» Länder gehindert. E» ist ein Zeiche» für

m Zensurmauern Amerikanische Kritiker. Detailwarenpreisen. Wir glauben, noch eine Ursache anführen zu müssen: Man reist nicht gern in Ländern, wo man auf Schritt und Tritt von Schwarzhemden kontrolliert wird, und stets von unangenehmen Erlebnissen bedroht werden kann. Nicht anders verhält es sich einem anderen Bericht aus der- selben amerikanischen Quelle zufolge mit den Ersparnissen der Auswanderer. Seitdem der Faschismus sich zumStaat" gemacht und alle politischen Parteien aufgelöst hat, wollen die Auswanderer, die nicht Faschisten sind, ihre Ersparnisie nicht nach Italien schicken, um den faschistischen Staat, den sie �berechtigter- weise) als ihren Feind betrachten, nicht zu stärken. Sie haben den grausamen, hartnäckigen Krieg, den der Faschismus gegen die Ar- beiterklasie führt, nicht vergessen. Außerdem hatten die Auswan- derer, vor allem die Aermsten, die aus Süditalien Ausgewanderten die Gepflogenheit, alle ihre finanziellen und Familienangelegenheiten durch ihre Gemeinde regeln zu lassen; die Gemeinden standen ihnen näher als der Staat, der für sie ein abstrakter Begriff war. Heute existieren die Gemeinden nicht mehr. Nach Niederwerfung des demokratischen Regimes, nach Abschaffung des Wahlsystems hat der Faschismus auch das Gemeindewesen abgeschafft und hat die Verwaltung der Gemeinden den P o d e st ä anvertraut. Diese wurden von der Regierung und den Präfekten unter den Feinden der Arbeiterklasse gewählt, unter den Anführern der Strafexpcdt- tionen, die die Genossenschaften, Arbeiterheime und Gewerkschaften zerstört und in Brand gesteckt, durch Anwendung von Gewalt die Arbeitervcrtreter aus der Gemeinde entfernt haben. Im gleichen Bericht vom 2. Februar stellt der amerikanische Hon- dclsattache fest, daß der Handel infolge der hohen Detailpreise ebenfalls von einer bedeutenden Krise betroffen ist: der Warenabsatz ist um 40 Pro;, gesunken. Wie bereits erwähnt, hat sich die Krise am meisten in der Auto- mobilindustri« fühlbar gmacht. Kritisch ist ebenfalls die Lage der Schiffahrtsgesellschaften. Man erwartete eine Besserung in der Baumwollindustrie, sie ist jedoch nicht eingetreten. Auch die Ein- fuhr des Rohmaterials ist gesunken in der Boumwollindustrie im vergangenen Jahre um 33 Proz. Mit der Seiden- und Kunst- seidenindustrie steht es kaum besser. Am Wollworenexport wird eher verloren, als verdient. Somit sind die Aussichten auf dem inneren Markt nichts weniger als glänzend, während die Lira- sanierung dem Export unübcrwindbare Hindernisse schafft. Die Lage Italien « ist sehr ernst. Dos Arbeitslosenproblem taucht in seiner ganzen Schärfe auf. Trotz der strengen Zensur erfährt man von bedeutende» Arbeitslosendemon- st r a t i o n e n. Sie haben wiederholt in der Lombardei , in Pie- mont und nach einer Prioatmeldung sogar in Rom stattgefunden. In Pordemme der bedeutendsten Textilindustriestadt der Provinz Friaul war«in Streik ausgebrochen; das Borgehen der Polizei gegen die Streikenden soll unerhört brutal gewesen sei«. Ueber die ganze Provinz ist der Ausnahmezustand verhängt worden. Eine Nede des italienischen Wirtfchafisministers. Aus Rom werden Auszüge aus der Etat rede des faschistischen Wirtschaftsministers Belluzzo gemeldet, in denen die Italien be- herrschende schwere Wirtschaftskrise voll bestätigt wird. Belluzzo wendete sich kennzeichn niderweise gegen den Achtstundentag, mit der Begründung, daß er den Rückgang der italienischen Produktion um 15 bis 20 Proz. veranlaßt habe. Die Großbetriebe de? Schwerindustrie seien zu 50 Proz. unbeschäftigt. Die Förderung der für Italien wichtigen Schwefelindustrie sei im letzten Jahre von 500 000 auf 200 000 Tonnen gesunken, die Maschinen-, besonders die Automobilindustri«, feien von der ame- rikanischen Konkurrenz auf den Auslandsmärkte« westgehend ver- drängt. Noch mehr als die Industrie habe der Ackerbau unter der Stabilisierung gelitten, mck> die Herabsetzung der Großhandelspreise habe zu einer Verminderung der Anbaufläche geführt.

den Umfang der wirtschaftlichen Gefundung Deutschlands , daß durch die Unterbindung der ausländischen Kapitalzusuhr die günstige industrielle Konjunktur nicht aisbaw zerstört wurde." Ebenso bedeutsam erscheinen uns die Ausführungen zur Agrorkris« und zu den Gefahren de» Notpro- Gramms. Demjenigen, der die wirtschaftlichen Dinge nicht vom Gesichts- punkte der politischen Zweckmäßigkeit des Augenblicks, sondern auf weite Sicht hin zu prüfen in der Lage ist, drängen sich Bedenken auf, ob die neue, vom Reiche beabsichtigte Kreditaktion nicht das Uebel vermehren muß, statt es an der Wurzel zu fassen. Der zweitstellige Realkredst, um den es sich hierbei handelt, wird fast regelmäßig über die dingliche Sichecheitsgrenze hinausgehen. Die fehlend« Slcherhest soll durch öffentliche Garantien ersetzt werden. Damit wird der öffentlichen Hand, die ihrerseits vielfach am Ende ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit ist, ein« neue Last großen Umfange? aufgebürdet. Da materielle Folgen dieser Risikollbernahme bei der zugespitzten Loge der Landwirtschaft bis auf weiteres in größerem Ausmaße unvermeidbar sind, so müssen m der Folgswirkung die heute schon fast untragbaren Lasten, die'aus den Schultern der Volksgesamtheit und letzten Endes auf den Konsumenten ruhen, noch vermehn werden tn einem Zeitraum«, in dem die Vertreter der Produktion und des Handels den Abbau der öffentlichen Lasten fordern."

Die Konjunktur noch stabil. Große Oüngemittelkäufe der Landwirtschaft. Mindestens bis Ende Februar lassen sich nach dem letzten Wochenbericht de« Instituts für Konjunkturforschung und nach dem Februarbericht der Relchsbahngesevschoft noch keine Anzeichen für einen Konjunkturrückgang feststellen, wenn man vom Rückgang der Beschäftigung au. Saisongründen absieht. Da» Institut sür Kon- sunktursorschung stellt fest, daß die Wechselziehungen lür Wnrenvertäufer vorläufig statt Zahlung ousgeslellle Wechsel lm Februar zwar nur 4,0 gegen 4,5 Milliarden im Januar betragen hat, daß der Wechsel u m l a u s sedvch sich nur geringfügig unter dem Stande von Ende Ianu« bewege. Der Wechsel umlauf sei nach vorsichtigen Schätzungen gegenwärtig um« Pro» größer

als Ende Oktober. Da der Wechselumlauf seit Jahresende gestiegen sei. so deute die Gesamtlag« noch nickst darauf hin, daß eine einem Konjunkturrückgan g entsprechend« Entspannung eingetreten sei. Daß man von krisenhaften Zuständen auf alle Fälle noch nicht sprechen darf, wird auch durch die Tatsache bestätigt, daß zu Protest gelangene also nicht eingelöste Wechsel und Konkurse sich nach wie vor in mäßigen Grenzen halten und die Wechsel Proteste insbesondere in den letzten Monaten erheblich langsamer ge- stiegen sind als die Wechsel z i e h n n g e n. Der Güteroerkeh-r der Reichsbahn hat sich im Februar arbeitstöglich um etwa 5 Proz. gegenüber dem Januar erhöht. Charakteristisch für die starke Kauffähigkeit der Landwirtschaft ist die im Februar 1928 gegenüber dem Vorjahr um 9 Proz. größere Wagengestellung zur Beförderung künstlicher Düngermittel. Für die Verladung von Zement wurden sogar 45 Proz mehr Wagen benötigt als in dem entsprechenden Monat des Vorsahres. Die Iannareinnahmen der Reichsbahn betrugen insge- samt 381,99 Millionen Mark, denen Ausgaben im Betrag« von 398,82 Millionen gegenüberstanden. Die Iannareinnahmen werden zufriedenstellend genannt. Die Mehrausgaben seien auf die Er- höhung der Gehälter und Ruhegehälter und auf einmalige Ab- sindungen von Beamten des besetzten Gebiets zurückzuführen. Der Personalbestand hat sich gegenüber dem Dezember vorigen Jahres im Januar von 098 857 auf 058 049 Mann verringert.

Hüttenwerk Aiederfchöneweide AG. S Prozent Dividende! Der im Herbsi vorigen Jahres veröffentlichte Börsenprospekt der Hütten w« r k Niederschöneweide A.-G. lieh bereits er- kennen, daß es seit 1920 mit dem Unternehmen wieder kräftig aus- wärts geht. Diese Ausfassung wird von dem Jahresabschluß für 1927 in vollem Umfange bestätigt. Die U m f S tz c, die nach den Angaben der Gesellfchatt von 2,5 Millionen Mark im Jahre 1924 auf 7,7 Millionen Mark im Jahre 1926 gestiegen waren, haben sich in den Haupt Produktionszweigen(Blockmessing und Ama- turenrvtguß) im letzten Jahre weiterhin verdoppelt. Bei vor- sichtiger Schätzunq wird also der Gesamtumsatz für 1927 mindestens 11 Millionen betragen, also mehr als das Vierfache vwr 1924. Für 1926 hatte die Gesellschaft nach den Verlustabschlüssen von lS24/23 und der daraufhin erfolgten Sanierung bereits eine Dioi- dende von 6 Proz. verteilt. Jetzt wird aus einem Reingewinn von 112 000 M. sogar eine achtprozentige Dividende gezahlt. Ob diese Dioidendenerhöhung bei der angespannten Bilanz sehr klug ist, ist allerdings zweifelhaft. So günstig sich nämlich die Vroduk- tion entwickelt hat, so u n g ü n st> g ist die Finanzlage. Die eine Million Schulden sind auf über anderthalb Millionen g« st i e g e n und werden durch die Forderungen nur zu einem Drittel gedecki. Zwar sind noch 1,2 Millionen Mark Vorräte vorhanden, die nach dem Geschäftsbericht leicht flüssig zu machen sind; große Vorräte sind aber kein sehr sicherer Aktivposten. In den Betrieben sind zurzeit fast 300 Mann beschäftigt.

Internationake Nachrichientrusts. Amerikanischer Angriff nach englischer Abwehr. Vor wenige» Tagen haben wir die Bildung eines englischen, da» ganz« Imperium umfassenden Radio- und Kabeltrusts unter Führung der Marconi -Gesellschaft gemeldet. Now-Dorker Kabelmeldurrgen berichten, daß durch die Vereinigung zwischen der International Telephone, und Telegraph-Eompany und den Mackay-Eom�anies jetzt die Gründung eines USA. -Nachrichtentrusts bevorsteht rmt einem Kapital von über einer Milliarde Mark, der den größten Teil des Nachrichtenwesens aus dem iwrd» und südamerikanischen Festtand beherrscht und erhebliche Kcrbestnter« essen im Atlantischen und Stillen Ozean hat. _ Nach diesen Meldungen ist mit einer Verschärfung des inter, nationalen Konkurrenzkampfes besonders zwischen den Vereinigten Staaten und England auch rm internationalen Nachrichtenwesen zu rechnen, nachdem sich der Konkurrenzkampf zwischen den englischen und amerikanischen großen Clektrogcsellschaften in den letzten Monaten schon sehr verschärft hatte.

Steigender Güterverkehr der Reichsbahn. In der Woche zur» 10. März hat die arbeitstägstche Wagengestellung der Reichsbahn gegenüber der Vorwoche wieder zugenommen. Sie ist van 149 600 auf 151 000 Wagen gestiegen. Die Gewinne im Bergbau. Die Herabsetzung der Dividend« von 8 auf 6 Prag , bei der Harpener Bergbau A.-G. hat die Frage, ob das vergangene Jahr für den Bergbau ungünstig gewesen sei, be- sonders interessant gemacht. Jedenfalls spricht die Tntsache, daß die Essener Steinkohlenbergwerke A.- G. dieselbe achtprozentige Dividende wie im Jahre 1927 verteilen wird, außerdem aber noch die Abschreibungen um fast 20 Proz. gegenüber dem Vorjahre erhöht hat, gegen die von den Zechenherren behauptete Unrentabilität. Die chrisNichgewerkschaflNchc Bayerische Elsenbahner-vank A..G. In München , die sich die Zusammensetzung aller v«' fügbaren Gelder der Eisenbahner zu einem wirtschaftlichen Machtmittel zum Ziel« gesetzt hat, hgt auch für das Jahr 1927 trotz ciniaer Mißerfolge bei verschiedenen Gründunae» wieder eine Dividende von 12 Prozent erzielt. Im Mär, 1927 mar das Aktien- kapital von 232 000 auf 500 000 erhöbt morden: oeacnüber 1926 hat sich der Gesamtumsatz von 15 auf 55 Millionen'Mark gesteigert. Sin Opfer der masch'n.'llen Glaesabrikattmi wurde die Deutsche Fensterglas A.-G.. Verl in. Nachdem sich für das Jahr 1927 bei einem Aktienkapital von 1 Million Mark der Verlust auf rund 979 000 Mark erhöht hat, wurde In der letzte» Generalversammlrmq die Aus'ösuna und Liquidation"der Gesellschaft bescWosten. die sür ihre Anlogen noch Käufer sucht und Ihre Att'onäre wohl nicht allzu viel vom eingezahlten Aktienkapital wieder sehen lassen wird. Nnc österreichische«nfsordening. Di, österreichische Gesandt- schalt in Berlin läßt mitteilen, daß die bei dem Brande des Wiener I u st i z p a l o st« s vernichteten Grundbücher zu rund einem Drittel wiederhergestellt sind. Ein Verzeichnis der Liegenschaften, für dl« das neue Grundbuch eröffnet wurde fei bei den österreichischen Konsularbehörden im Deutschen Reich einzusehen. Das Ober�landesgericht Wien fordert dazu auf. diese Liste zu prüfen und all« dinglichen Rechte, die in den neuen Grund- bucheinlagen nicht ausgenommen sind, bis zum 30. April 1928 beim Zivillandesqericht in Wien anzumelden. Desgleichen sollen zur selben Fr st all« Personen ihren Widerspruch anmelden, die sich durch den Bestand oder dt« Rangordniinq der Mntragunqen in ibren Rechten o-rlety rrochim. Eine Verlängerung der Frist üb» den 50 April 1928 hinan, ist gesetzlich ausgeschlossen. Mi« dem 80. April erhalten dl« Eintragungen Rechtskraft, weshalb eine ge- naue Beachtung der Frist für all« Beteiligten von größter Be- deutung ist.