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VON B. TRAVEN
Die drei Arbeiier Dobbs, Curfin und Howard haben beim Goldgraben im mexikanischen Hochland der Sierra Madre eine ansehnliche Menge Goldsand gefunden. Sie rüsten sich zur Helmreise, da erscheint ein Fremdling, der behauptet, dab in der Nähe eine ungeheuer reiche Goldader zu finden sei. Bevor sie sich noch enfschliefien, ob sie an der Aufsuchung des Schatzes feilnehmen wollen, erscheinen Banditen auf der Bildfl&che. Der Neuankömmling berichtet über einen räuberischen Ueberfall auf einen Personenzug und von der Verfolgung der Banditen durch mexikanisches Militär. Jetzt aber werden die Goldgräber selbst von den Banditen bedroht, die sich In die Berge zurückgezogen haben. Sie sehen, wie die Bande sich an Ihr Lager heranschleicht. Erst versuchen die Banditen durch List die vier Mann in ihre Gewalt zu bekommen. Dann gehen sie zum Angriff über. 23. Fortsetzung. Aber die Posten Holten nichts gemeldet, und als einer von ihnen heraufkam, schüttelte er mit dem Kopse und ließ erkennen, daß da unten keine Soldaten seien, daß die Straße frei wäre. Es schien dann einer den Vorschlag zu machen, daß man die Leute hier in der Rinne, ob sie nun Soldaten oder Jäger seien, rege!- recht belagern solle, denn nun lohne es sich erst recht. Seien da mehrere Leute, dann hätten sie auch mehrere Waffen, Lebensmittel und auch sonst noch Dinge, die man gebrauchen könne, in der Mehr- zahl können sie nicht sein, weil sie sonst ihren Vorteil zur rechten �it wahrgenommen und einen direkten Angriff gemacht haben würden in dem Augenblick, als die Schüsse die Leute in Verwirrung gesetzt hatten. Die vier Mann in der Rinne fanden jetzt«in wenig Zeit, um sich u besprechen, denn sie sahen, daß die Banditen vorläufig nichts unternehmen würden. Sie krochen alle zu jener Ecke, wo Howard saß, und berieten, was man tun könne. Sie aßen etwas, tranken einen Becher Wasser und leisteten sich dieselbe Freude, die die Banditen nun schon viele Stunden lang gehabt hatten, und rauchten. „Wenn man nur wüßte, was sie jetzt vorhaben?" sagte Curtin. „Ob wir das wissen oder nicht, kommt auf dasselbe heraus," sagte Howard„Wir können immer nur handeln, wenn die be- ginnen." „Wir können doch raus und drauflosgehen," rief Dobbs. „Dann hätten sie uns." Howard schüttelte den Kopf und stopfte seine Pfeife..Letzt wissen sie nicht, wieviel wir sind. Aber dann tonnen sie sich verteilen. Den Platz können wir halten, aber auf den Weg kommen wir nicht, da liegen sie im Hinterhalt. Und den Platz können wir besser halten, wenn wir ruhig in der Rinne bleiben. Wir wissen ja auch nicht einmal, ob nicht noch ein anderer Trupp unterwegs ist." „Ich denke auch, es ist besser, wenn wir ruhig in der Rinne bleiben," sagte Loeaud.„Für immer werden sie dort nicht sitzen- bleiben." „Wie reichen wir denn mit dem Wasser und mit dem Speck und den Crackers?" fragte Eurtin. „Sparsam müssen wir damit sein, dann geht es für drei Tage." Nun begannen die Esel zu schreien. Die Männer horchten auf, kümmerten sich aber weiter nicht darum. Vielleicht gab ihnen das auch die Sicherheit, daß doch kein« Soldaten hier seien, denn die würden nicht auf Eseln kommen. Zu den Eseln, wenn sie überhaupt daran dachten, sie mitzunehmen, konnten sie nicht gelangen, ehe sie nicht den Platz beherrschten. Howard sagte nun:„Wir müssen uns auf die Nacht einrichten. Da können sie«inen Schleichanfall machen." „Nicht in dieser Nacht und nicht in der nächsten," sagte Lacaud. „Es ist Vollmond, und der Platz ist beleuchtet, als ob es am Tage wäre, ich weiß es von der vergangenen Nacht." „Das ist wahr," bestätigte Howard.„Da haben wir Glück. Für die Nacht gehen wir besser zwei und zwei Mann zusammen und halten beide Ecken. Einer kann dann immer schlafen, und der andere hält die Sicht. Freilich, das brauche ich ja nicht zu sagen, wenn beide schlafen, wachen wir alle nicht mehr auf." Von den Banditen ließ sich keiner mehr auf dem Platze sehen. Sie blieben im Busch, wo man sie reden hörte und zwischen dem Gestrüpp zuweilen hin und her laufen sah. „Das wäre jetzt gute Zeit, daß zwei einen Vorschlaf halten," sagte Honwrd eine halbe Stund« später.„Die kommen uns während des Tages nicht mehr, da können wir ganz sicher sein. Ich glaub« ober bestimmt, die kommen kurz vor Morgengrauen. Darauf wette ich mit euch." Sie teilten sich nun den Schlaf«in, und die Nacht ging ganz ruhig vorüber, bis auf«ine behutsame Annäherung, die bei An- bruch der Dunkelheit erfolgte. Als aber ein Schuß krachte, während erst zwei aus dem Busch heraus waren, gaben sie es auf. Ein wenig später war auch der Mond so hell, daß man ein« Katze hätte über den Platz hufchen sehen. Aber um drei Uhr morgens stieß Lacaud Eurtin an, und Howard gab Dobbs einen Puff. „Bist du wach?" fragte Howard. „Ja, vollständig." „Drüben rührt fich's. Die kommen. Bon vier Seiten krabbeln sie raus." „Das scheinen alle zehn Mann zu sein," sagte Dobbs, nachdem er«ine Weil« hinübergesehen hatte. „Ja, die gehen jetzt aufs Ganze. Hoffentlich sind die beiden drüben in der Ecke auf dem Posten. Ich will dir etwas sagen, Dobbs, sobald sie in der Mitte sind, feuern wir. Nimm sie gut aufs Korn, damit sie gleich einen guten Empfang haben. Wenn die in der Eck«, Eurtin ist ja eine verschlafene Ratte, dösen sollten, dann werden sie durch unser Schießen munter werden. Sie haben dann noch immer Zeit." Aber ehe die Angreiser die Mitte des Platzes erreicht hatten, k-achten schon aus der Eck«, wo Eurtin und Lacaud saßen, zwei Schüsse. Denn auch sie hatten gedacht, es sei vielleicht notwendig, Dobbs und den Alten aufzuwecken, ehe die Banditen zu nah« waren. t Die Angreifer ließen sich aber nicht abschrecken. Sic krochen weiter. Es schien keiner von ihnen getroffen zu sein, jedenfalls nicht erheblich. Weder ein Fluch noch ein Schrei war zu hören gewesen. Nun schössen auch Dobbs und der Alte, und einer der Banditen fluchte, hatte also offenbar einen zu sitzen. Wahrscheinlich glaubten die Männer, jetzt sei alles verschollen, und es sei nur ein Trick mit angebundenen Gewehren gewesen, oder wer weiß, was sie sonst glauben mochten, jedenfalls wollten sie nun der Sachs ein rasches Ende bereiten. Ein« kleine Strecke krochen sie noch, dann sprangen sie auf und liefen halbgebückt auf die Rinne zu, breit über ihre ganze Länge verteilt. Dadurch boten sie natürlich ein viel besseres Ziel. Drei wurden sofort getroffen. Zwei von ihnen hielten sich den Arm, der ver» wundet max, und der Dritte schleppte sich schwer hinkend fuüi
zum Busch, weil er einen Treffer ins Bein erhalten hatte. Bon der Rinne wurde unausgesetzt weitergeschossen, während die An- greiser von ihren Waffen keinen Gebrauch machen konnten, denn sie sahen niemand, auf den sie hätten holten können. Sie wußten ja auch nicht, wie es in der Rinne aussehe, wo sie vielleicht in Fallen gehen konnten. Sie ließen sich wieder auf den Boden fallen, riefen sich etwas zu und begannen, zum Busch zurückzukriechen. Dann kam der Morgen rasch herauf, und während des Tages war an einen Angriff, wie sie nun endgültig wußten, viel weniger zu denken als in der Nacht. Als die vier sich wieder in der Ecke trafen, um zu frühstücken, sagte Howard:„In der nächsten Nacht kommen sie wieder. Da werden sie wohl mit einem anderen Plan kommen. Aufgeben tun sie nicht, jetzt nicht mehr. Sie haben inzwischen gelernt, ein wie
Die Banditen waren sehr tätig.
guter Berte! digungsposten diese Rinne ist. Ein besseres Haupt- quartier können sie gar nicht finden. Dann noch unsere Schieheisen. und was wir sonst noch haben. Wir müssen gut nachdenken, was wir tun können." Aber vier gegen zehn, die«inen Rückweg hoben, vier, deren Trinkwasser in Bechern obgezähst werden muß, gegen zehn, die sich über den offenen Rückweg mit Wasser und Lebensmitteln und sogar mit Hilfskrästen versehen können, da gibt es nicht viel Pläne zu machen. Und weil auch immer der Angreifer bestimmt, wann geschlafen werden darf, und wann gewacht werden muß, so hat er noch einen weiteren Borteil. Eurttn, der, während die übrigen frühstückten, auf Wache stand, rief plötzlich aus:„Mal her. Was machen die da? Das wird nun ernst." Di« drei kamen sofort zu den Schußlächern und erkannten alle gleichzeittg, daß es nunmehr um Kopf und Kragen gehe. Die Banditen waren sehr tätig. Sie hieben Aeste und Stämmchen ab und begannen Schiebeschanzen zu bauen nach der Art der Indianer. Dahinter verborgen konnten sie in aller Ruhe
bis an die Rinne rutschen und die Belagerten bequem aushebe». Ein paar Schüsse würden ja in der Rinne gewechselt werden, aber das Endresultat war entschieden. Gegenüber diesem Plan wußte auch Howard keinen Rat mehr. Es konnte sich nur noch darum handeln, im letzten Nahkawpfe sich so kostspielig wie möglich zu machen. Wer lebend in deren Hönde fiel, der hatte gewiß keine Freudentränen zu vergießen. „Mich wundert es ja eigentlich nur, warum sie nicht schon vorher darauf gekommen sind," sagte Eurtin.«Es ist doch ein alter Indianertrick." „Es macht zuviel Arbeit," erwiderte Howard. Sie berieten hin und her, kamen ober auf keinen Gedanken, der sie aus der verteufelten Lage, in der sie sich jetzt befanden, hätte befreien können. Es war vielleicht doch mvglich. sich durch das Dickicht einen Weg zu hauen. Aber das hätten die Männer drüben sofort gesehen. Sie dachten auch an die M�n«. Jedoch dos war nur ein unbedeutender Zeitgewinn. Schließlich kamen sie doch wieder daraus, daß es mit einem Angrifs versucht werden sollte, trotzdem es hoffnungslos war, denn dann stauben� sie auf dem freien Platze, während die anderen im Dickichb saßen und den Weg hielten. Und endlich kamen sie auch davon wieder ab, weil zuletzt selbst Dobbs, der diesen Plan am eisrigstev verfochten hatte, einsah, daß es eine bodenlos« Dummheit sei. Hätte sich nur die Felswand erklettern lassen! Aber die war zu steil, und wenn sie es auch versuchten, in der Hoffnung, vielleicht weiter oben, über der vorspringenden Ecke, einen Halt �u finden, es war dennoch aussichtslos. In der Nacht ging es nicht, und am Tage konnten sie ohne Mühe abgeschossen werden, ohne sich auch nur wehren zu können. Sie konitten nichts weiter tun, als denen da drüben ruhig zu- zusehen, wie sie arbeiteten. Um vier Uhr nachmittags konnte alles fertig sein, und dann würde wohl der Angriff zu erwarten sein. wenn sie nicht den Einbruch der Dunkelheit als den besseren Zeit- punkt ansahen. Es war gegen elf Uhr. Die Männer saßen am Eingang zu dem Platz und hielten ihr Mittagsmahl. Sie waren guter Dinge und lachten. Die vier in der Rinne waren offensichtlich der Haupt- gegenständ ihrer Scherze, denn immer, wenn sie«inen guten Witz gemacht zu haben glaubten, den sie belachten, dann sahen sie hin- über zu der Rinne. Da hörte man ganz plötzlich einen Ruf:„R»mirez, Ramirez, pronto muy pronto, nun aber rasch." Einer der Posten kam den Weg heraufgelaufen und stürzte auf den Führer los. Di« Männer sprangen alle auf und gingen in den Weg hinein. Man hörte sie reden und reden, aber das Reden entfernte sich immer wetter. Dann wurde es still, und die Belagerten wußten nicht, was sie daraus machen sollten. „Das ist ein Trick," sagte Dobbs.„Sie tun jetzt so, als ob sie fortgegangen seien, damit wir herauskommen sollen auf den Weg. Dort liegen sie im Hinterhalt und warten auf uns." (Fortsetzung folgt.)
RätseI=Ecke des„Abend". uiuuiHiuuiiuiiiiiiiHiiiiiiiuuiiiiiiiiiiiiiiiiiininiiiiiniiiiiiiiiniimiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiniiiiniiiniinHittiimiiimniiinnniiininiiimiiiniMiiiiraniiiiiiimnniiiiimiuiiiiiiimHiniiinnHm
Quadraträtsel.
stehen lese r«
« IV d beeeegbiirr rrsz Diese Buchstoben sollen so in die punktierten Felder der Figur len werden, daß acht Wörter folgender Bedeutung ent- uadrai l(In jedem Quadrat beginne man oben links und ese rechts herum): Speise, Quadrat II: Eine der ältesten und ver- breitetsten Nährpflanzen, Quadrat III: Schauspiel von Sudermonn, Quadrat IV : Stadt in Oesterreich . 1—2 Deutscher Bühnendichter, A— 4 Papiermaß, S— 6 Stadt an der Ostsee , 7— 8 Organ. Silbenrätsel. au boot bos brai del en er fer gärt gel ho häu he Helm la mer ------.---------—•— iß(ann mit.— Aus diesen edeutung: 1. Rumänisch«
na ne ner ni ö päd preu re sel ßen ser Ii iann mit.— Aus diesen aender Bi' 3. Wasserfahrzeug. 4.
Silben bilde man 13 Wörter folgender Donaustadt. 2. Oper.
. M � Bauswffgemenge. S. Freistaat, b. Beruf._7. Getreideart. 8. Ostseeinsel. 9. Neben
fluß des Rheins. 10. Männlicher Vorname. 11. Bekannter So- zialift. 12. Signalgeber für die Schiffahrt. 13. Südslawische Land- schafb— Die dritten und vierten Buchstaben dieser Wörter, nach- «inander von oben nach unten gelesen, nennen ein merkenswertes Sprichwort. Magische Kigur.
Di« Buchstaben dieser Figur sind so zu ordnen, daß die ein- ander entsprechenden senkrechlen und wagerechten Reihen gleich- lautende Wörter folgender Bedeutung ergeben: l. Teil eines Musikinstruments, 2. Schweizer Held, 3. Wagnersche Opernaestatt, 4. Lllchimist des Mittelatters, ö. Verwandtschaftsgrad, S. Person de- ollen Testaments, 7, Zufluß der Aare.
Magisches Kreuzrätsel.
in.
ii.
IV.
aaeghilmorut Dies« Buchstaben schreibe man so in die punktierten Felder der obenstehenden fünf Kreuze, daß fünf vierlautige Wörter folgender Bedeutung entstehen: I. Stadt in Holland , II. französischer Schrift- steller, III. asiatischer Fluß, IV. Bindemittel, V. weiblicher Vorname. — In jedem Kreuz beginne man an der Spitze und lese rechts herum.
Sprichworträtsel. 1. Wer Unrecht sieht, der soll es wenden. 2 Eine Schwiele an der Hand hat mehr Ehre, denn ein gol- dener Ring am Finger.
hat auch fünf Finger an der Hand. Fischen werden die Hechte groß. Kot wohnen oft beieinander.
3. Ein anderer 4. Bon kleinen S. Mühe und Not wohnen oft 6. Das Hirn sieht man nicht an der Stirn. 7. Wer sich auf andere verläßt, ist oerlassen. 8. Je hohler die Lhre, desto höher die Nase. 9. Ohne Mühe keine Brühe. Diesen Sprichwörtern ist je ein Wort zu entnehmen. Richtig gesunden und nacheinander gelesen, ergeben diese eine alte Spruch- weisheit._ Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer.
Kreuzworträtsel: 8. Radau. 19. Eden, 12. Peru , 14. Revah IS. Besen. 18. Eros. 19. Zero, 20. See, 21. Vesta, 24. Nadel, 28. Otto, 30. Lena. 31. Piano, 32 Stier, 33. Pensa. Senkrecht: 1. Auer, 2. Made, 3. Erna, 4. Aa, 5. Lupe, 6. Ehre, 7. neun, 9. du. 11. Eoereft, 13. Estrade. 15. Lissa, 16. Bozen , 6. Ehre. 7. Neun, 9. Du, 11. Evercsi. 13. Estrade, 15. Lissa. 1«. Bo.zen, 21. Boß, 22. Etat, 23. Tope, 25. Aloe, 26. Enns , 27. Lava. 29. Ja. Silbenrätsel: viaboio, Eimer, Baabe . Alecheln England, Rase, Spaten. Eypern, handstand, llsolde. Silber. Tana, Einbaum, Hülsenfrucht. Edam, Genoveva, Eichhörnchen, Becken— Der Mensch ist ehe geboren denn der Amtmann. Kammrätsel: LIEBKNECHT E B B H N B E A IEEE N L X B Zahlenrätseli 1. Hameln, 2. Birne, 3. Spanien , 4. Runen' 5. Quaderstein, 6. Genie, 7. Tunnel, 8. Schubert, 9. Willis, 10. Kinn- 11. Auch, 12. Scheveningen , 13. Werder, 14. Tower, 15. Ihn- 16. Weichsel , 17. Oger, 18. D.—„Eine schlechte Handlung quätt uns nicht in dem Augenblick, wo wir sie begehen, sondern viel später, wenn wir uns ihrer erinnern."