hindernd« StStzen nötig werden. Vie Bergstraße soll dann nördstch der Ziu>gdohiikrsuzung eine Fohrbahn von 16 Meter Breit« und zwei Gehbahnen von je 6% Meter Breite erhalten. Sie wird unter der Ringbohnüberführung um*1* Mater gesenkt, damit dl« Durch- sahrtshöh« auf 4,60 Meter gesteigert werden kann. Nötig wird auch ein Neubau der Empfangsräume des Ningbahn» Hofes. Dabei soll«ine Treppe für den Zugang zur Nordsüdbahn eingebaut werden. Die Kosten der gesamten Bauarbeiten werden auf 2 700 000 Mark geschätzt, wovon die Nord- siidbahn 700 000 Mark übernehmen wird.
Das M.-G. beim Polizeimajor. Die Nachforschungen nach der Herkunst der Waffe. Au der Tatfache, daß die politische Polizei am gestrigen Sonnabend in der privalwohmmg des Polizeimajor» La vaule in Haus Schönow in Zehlendors ein Maschinengewehr nebst Zubehör beschlagnahmt hak, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Polizeimajor La Beule, der sofort vom Dienst bei der In- spektion West suspendiert worden ist, Hot bei seiner ersten Der- nehmung angegeben, daß er erst seit einigen Wochen in den Besitz dieser Waffe gelangt sei, und zwar sei sie ihm von dem Vor- besitzer dieser Dienstwohnung, einem inzwischen ver» setzten Polizeibeamten, übergeben worden. Dieser soll sie angeblich wiederum von einem dort vor ihm wohnenden Beamten der Schutzpolizei übernommen haben, nachdem da» Maschinengewehr zuerst auf den Boden des Hauses in einem verschlag aufbewahrt worden sei. Die von anderer Seite verbreitete Meldung, daß der Polizeimajor das Maschinengewehr als persönliches Andenken an den Weltkrieg aufbewahrt habe, trifft nicht zu. Zurzeit werden diese Angaben durch Vernehmungen der früheren Bewohner dieser Diensträume nachgeprüft, wobei insbesondere di« Frage geklärt werden soll, was diese Beamten ebenso wie den PoNzeimajor be- wogen hat. da» Vorhandensein de» Maschinengewehr» den zn. ständigen Stellen za verheimlichen. Dar allen Dingen wird unter- sucht, ob es sich dabei um eine sogenannte überzählige Waffe von früher her, etwa au» der Zeft der �Hundertschaft z. b. B.' handelt, oder ob dieser Fund in irgendwelchem Zusammenhang mft illegalen Waffenbeständen von Verbänden steht.
Zwei Toie durch Brandgase. Ein Achtzigjähriger und ein Schornsteinfeger getötet. Im Haufe FranseckystraßeS, im Norden Berlins , ereignete sich gestern mittag ein schweres Brandunglück. Dort bewohnt der tzOjährige Heinrich S ch l ü f e r eine aus Küche und Stube bestehende Wohnung. Gegen 1 Uhr mittags kamen aus der Wohnung der Greftes plötzlich laute Hilferufe, die jedoch bald wieder oer> ltummtem Als Hausbewohner hinzueilten, drangen ihnen durch die Tür dichte Rauchschwaden entgegen. Die Feuerwehr wurde gerufen, die gewaltsam eindrang und den allen Mann aus der Stube, die in hellten Flammen stand, herausholte. Schlüser lag mit verbrannten Kleidern auf dem Fußboden. Seine Leiche wurde beschlagnahmt. Offenbar ist er das Opfer eines Unglücks» fall es geworden. Er wollte den Ofen anheizen und hierbei muß er mit den Kleidern der Flamme zu nahe gekommen fem. Das Feuer konnte in zehn Minuten gelöscht wenden. Auf tragische Weise kam ferner gegen 17 Uhr der 64iöhnge Schornsteinfegergeselle Julius John aus der Nieder- barnimer Straße 8 ums Leben. John halle den Auftrag erhallen, zusammen mit einem jüngeren Kollegen den Schornstein des Kesselhauses auf dem Grundstück der Frauenklinik in der Artilleriestratze 18/2 0 zu reinigen, g. stieg in den Schacht der Kesselanloge hinab, um die Arbeit vorzunehmen. Als er nach längerer Zeit nicht wieder zum Vorschein kam, wurde der jüngere Gehilfe stutzig und stieg gleichfalls in den Schacht hinab. In einer Ecke fand er zusammengekaueri John bewußtlos vor. Er wurde ms Freie geschafft, wo die Aerzte, die sofort zur Stelle waren, nur noch den Tod infolge K o h len o x i dga s- Vergiftung feststellen tonnten.
Tanzende Jugend- Zwei Welten haben sich aufgetan. Die eine, man nennt sie die moderne, deren Nachwuchs es um jeden Preis den Großen gleichtun will oder eigentlich am liebsten ihr Lehrmeister fein möchte, in der unersättlichen Gier nach nervendurchpeitfchter„Unterhaltung� und die andere? Die neuere und gesündere Jugend, die nach getaner Arbeit in fröhlicher Gemeinschaft ihre Feierstunde genießt. Die Neuköllner Boltstonzschar. angeschlossen der Arbeits- gemeinschaft proletarischer Volkstanzkreise, gab in der Neuen Welt , Hasenheide, ein Tanzsest. Eine frische Luft ist's, in der diese frohe Schar lebt, die auf das Werden einer daseinsfrohen, lebens- starten Generation hoffen läßt. Ungemein lebendig in ihrer schlichten Natürlichkeit wirken all die frohen Reigen- und Gruppentänze unserer Urväter. Der„Slaffeekannenwalzer",„Bruder Lustig", „Gelbzahn" und wie sie alle heißen mögen. Sehr hübsch und eigen- artig war der„Seinewebertanz", der die Bewegung des Webens. tänzerisch ausgedrückt, darstellte. Unter den vielen Zuschauern waren auch viele Herbergsväter, die der Jugend aus ihren Wanderfahrten ein schützend Dach gewährten und nun von den lustigen Zugvögeln eingeladen worden waren, sich das frohe Treiben auch einmal in- mitten der Großstadt anzusehen.
Die in letzter Zell mehrfach besprochene Verringerung der Wagenklasien legt eine Vergleichsstellung der Wagenkiassen bei der Reichsbahn und bei fremden Bahnen nahe. Ein reines Zweitlasien- fystem haben, wie aus den Milleilungen des RDD. hervorgeht, in Europa nur die englischen Bahnen, da hier die zweite Klaffe nur in einigen bestimmten Berkehrsbeziehungen auf den Strecken von London nach den Kanalhäsen in wenigen Zügen geführt wird. Sonst haben In England alle Züge, abgesehen von einigen Pull- mannzügen, die 1. und 3. Klaffe. Diese 3. Klaffe ist ober mit einer leichten Polsterung ausgestattet. Die übrigen europäischen Bahnen haben fast ausschließlich ein Dreiklassensystem. In den nordischen Staaten, insbesondere in Norwegen , ist die 3. Wagenklaffe ganz vorherrschend, da hier auf vielen Strecken nur Züge mit einer Klasse, nämlich der 3., ver- kehren. Andere Bahnen, so insbesondere die französischen, führen auf allen Strecken und in allen Zügen alle drei Klaffen. Nur einige besonder» schnellfahrende Züge mit wichtigen Berkehrsbeziehungen, soweit es nicht Luxuszüge mit nur 1. Klasse sind, haben hier nur die 1. und 2. Wagenklaffe, ähnlich, wie dies auch in Deutschland der Fall ist. Eine besondere Ausnahme machen noch die Bohnen der„Banlieu "- und der„Grande Banlieu"-L!nien der französi- schen Staatsbahnen, das sind Pariser Borortstrecken, deren Züge nur die 1. und 2. Wagenklaffe führen. Da» Bierklassensystem findet man bei den europäischen Bahnen, abgesehen von den Bahnen de» Saargebietes, in vollem Umfange nur bei der deutschen Reichsbahn. Vorhanden
ist die 4. Klaffe zwar noch in einigen österreichischen und fudöst- lichen Staaten, insbesondere In Polen und außerdem in Elsaß- Lothringen . Bei diesen Verwaltungen aber ist die 4. Klasse von teils nachgeordneter, teils ganz verschwindender Bedeutung, da sie vielfach nur auf einigen Strecken, z. B. auf Schmalspurstrecken, geführt wird. Dementsprechend ist auch ihre Benutzung in diesen Ländern gering und bleibt hinter der 3. Klosse stark zurück. Sa fuhren z.B. im Jahre 1926 in Estland nur 0,28 Proz., in Ru- mönien 3,34 Proz., in Litauen 15,04 Proz. und in Polen 27,07 Proz. aller Reisenden in der 4. Klasie. Bei der Deutschen Reichsbahn hingegen benutzten nach den Ergebnissen des Jahres 1926 im Ge- samtoerkehr die 1. Klaffe 0,04 Proz., die 2. Klasse 4,91 Proz., die 3. Klaffe 32,99 Proz., die 4. Klaffe 62,06 Proz. aller beförderten Personen. Wenn man aber den Stadt-, Ring- und Borortverkehr in Berlin und Homburg abzieht, so benutzen im eigentlichen Fernverkehr die 1. Klaffe 0,04 Proz., die 2. Klaffe 1,38 Proz., die 3. Klaffe 16,89 Proz. und die 4. Klaffe 81,69 Proz. der besärdertei, Personen. In Anbetracht der verhältnismäßig geringen Benutzung der drei ersten Wagenklasien gehen die Erwögungen dahin, die 2. und 3. Klasse der Personenzüge zu einer neuen Klasse zu verschmelzen, wobei die neue Klaffe ebenso viel Plätze erhält, wie die bisherige 3. Klaffe und mit einer leichten Polsterung versehen wird. In den Schnellzügen plant man ebenfalls, in Zu- kunft nur noch mft zwei Klaffen zu fahren. Rur in den Schnell- zögen des internationalen Verkehrs wird man eine der heutigen 1. Klaffe entsprechende Wagenklosse führen müssen.
Das Nachtgespenst. Ein unheimlicher Gast in den Berliner Schlafstuben. Seltsame und unheimliche. Dinge geschehen in der großen nüchternen Stadt Berlin . Seit einigen Monaten verschafft fich ein offenbar geisteskranker Mann ans ungeklärte Meise Eintritt in die in nächtlicher Ruhe liegenden Wohnungen. Gewöhnlich schleicht sich der Geheimnisvolle w de» Morgen- stunden zwischen 4 und 5 Uhr so leise w die Wohnungen ein, daß die Insassen ihn erst wahrnehmen, wenn er im Schlafzimmer schon vor dem Bett steht. Auf Diebstähle hat er es nie abgesehen. Bleibt seine Anwesenheit verborgen, well niemand erwacht, so nimmt er nur eine Kieinigkett, an Geld 2 oder 3 Mark, eine Sicherung aus der
Schluh mit dem kommunistischen Theater im Verband für Freidenkertnm and Feaerbestat- fnng E.V.,. Indem bei den Urwahlen am heutigen Sonnlag, 25. März, jedes Ver bandsmilglied die Liste
99 wählt!
Verbandsaufbau"
Lichtleitung oder dergleichen mft, um zu zeigen, daß er da war. Im vergangenen Jahre zeigte sich dieses„Nachtgespenst" wiederholt in Moabit . Dana ließ es sich monatelang nicht mehr sehen, bis es erneut in der Weddinggegend auftauchte. Hiernach trat wieder eine P a u s e ein. In den letzten vier Wochen hat sich der unHeim- liehe Gast da» Tiergartenoiertel ausgesucht. Hier ist er in diesen Wochen siebenmal aufgetreten. Zuletzt geriet er in das Schlafzimmer eines jungen Mädchens in der Union - st r a ß e. Als er ihr die Bettdecke wezzog, erwachte da» Mädchen, sprang sofort aus und versetzte dem Eindringling einen Schlag.ms die Hand, in der er eine Taschenlampe trug. Auf die Hilferufe des Mädchens verschwand er dann sofort, noch bevor die Ang.'hörigen und Hausgenossen herbeikommen konnten. Auf dem Fußboden des Schlafzimmers fand man die Linse, die aus der Taschenlampe herausgeschlagen war. Eine genaue Beschreibung des unheimlichen Besuchers kann leider nicht gegeben werden. Das ist begreiflich, weil die Leute, die erwachen, ihn auch nur in der Schlaftrunkenheit sehen. Die An- gaben Über seine Größe schwanken zwischen 1,60 bis 1,76 Meter. Da» Alter wird um 30 Jahre herum angegeben. Wahrscheinlich hat man es mit einem krankhaft veranlagten Menschen zu tun. Angaben zu seiner Ermittlung an die Dienststelle S3 im Polizeipräsidium.
Eröffnung der Reichsgastwirffchastsmesse. An der gewohnten Stätte, in der Alten Autohaiie auf dem Messegelände am Kaiserdamm, wird heute die Reichsgastwirts. messe eröffnet. Nach der Mftteilung des Direktors des Messeamtes Dr. Schick ist es die sechste Ausstellung dieser Art, die in den Messehallen von Jahr zu Jahr in größerem Umfange ihren Platz findet. Man wundert sich, was alles zum Gewerbe gehört. Vom Hotelbeft bis zum Würstchen mit Mostrich ist alles vertreten, was der Mensch zu seinem Glücke braucht. Es haben besonders aus- gestellt die Nahrung?- und Genußmittelindustrie mit Fleisch und Wurstwaren. Konserven, Kasse, Tee, Tabakwaren, Bier. Wein.
Likören und vranntwetn. In größter Reichhattigkeft bietet die Spezialdranche für Hotel- und Gasthauseinrichwngen ihre Erzeugnisse an. Maschinen, Apparate und technische Einrichtungen für Heizung, Beleuchtung und Lüftung. Dann sind Kegelbahnzubehör, Automaten und Uhren zu bewundern. Süchenausstattungen für Groß- und Kleinbetriebe, Kaffeemaschinen, Geschirrwaschmaschinen, Kühl» und Eiserzeugungsanlagen. Den Bogel schießt ober ein neues Patent ab: ein Stammtisch, der unter einer Glasplatte da» ganze Notgeld einer Stadt malerisch angeordnet zeigt, was jedenfalls auf die Stimmung der Gäste großen Eindruck machen wird. Die Ausstellung bleibt bis zum 30. März geöffnet.
Zuchthaus für Keil. Eine Warnung an die Gemeinde der Dämmen. Nachdem Arthur Keil in feinem Schlußwort sich noch äußerst geschickt verteidigt hatte, oerkündete der Vorsitzende gegen XS lihr nachmittags das Urteil: Arthur Keil wird wegen fortgesetzten Rückfallbetrug«-z in drei Fällen und in einem Falle in Verbindung mit einem Vergehen gegen das Reunweftgefetz zu insgesamt 2 Sohren und 9 Monaten Zuchthaus und 1000 Mark Geldstrafe oder weiteren 20 Tagen Zuchthaus verurteilt. Die Untersuchungshaft wird mft sechs Monaten in Anrechnung gebracht. Die bei der Treuhand- gefellschaft beschlagnahmten Wetteinlagen werden für verfallen erttärt. Der rücksichtslose Betrüger kleiner Leute, der unbelehrbare Zuchthauxanwärter Arthur Keil ist Nim für 2 Jahre 3 Monate unschädlich gemacht. Die Frage bleibt aber auch durch das Urteil noch unbeantwortet: Wie konnte dieser vielfach sogar m i t Zuchthaus vorbestrafte gerichtsnotorische Betrüger gleich- sam unter den Augen der Polizei, in der Friedrichstraße in einer Zimmerflucht ungehindert seine Betrügerzen brate ouffchlagen. die Zeftungen mft wucherischen Inseraten überhäufen und den kleinen Leuten monatelang ihre letzten Ersparnisse aus der Tasche ziehen?_ Zörgiebel i« Paris . Der Berliner Polizeipräsident Zörgiebel wurde gestern vom
Pariser Polizeipräsidenten Chiappe im Polizeipräsidium emp- fangen. Er drückte Ehiappe seinen Dank dafür aus, in t
zwei Tagen in die Geheimnisse für Organisation
den letzten des Pariser
Straßenverkehrs eingeweiht worden- zu sein. Er lud Chiavpe ein, nach Berlin zu kommen, wo ihm ein ebenso herzlicher Empfang be- reitet werden würde. Der Berliner Polizeipräsident wird noch einige Tage in Paris bleiben und dann mft Chiappe eine neue Unterredung haben, die sich auf die Zusammenarbeit zwischen der französischen und der deutschen Po- l i z e i beziehen wird. Er wünschte eine„Herzftärkung". Gestern früh gegen 6 Uhr wurde ein Mann bei der„Arbeit" überrascht und fe st genomchen, der das Schaufenster einer Likörfabrik in der Zinnowitzer Straße zertrümmert hatte und eine Flasche nach der anderen aus der Auslage heraus- Holle . Als ein Schupobeamter des 4. Reviers, der sein Beginnen aus der Ferne beobachtete, sich heranpürschte, ergriff er die Flucht. Er wurde aber eingeholt, nach der Wache gebracht und fest- gestellt als ein Bauarbeiter, der in einer Laubenkolonie bei Blankenburg wohnt. Der Ertappte spielt den Harmlosen Er sagt, daß er zufällig an dem Hause vorbeigekommen sei und e i n
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