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Für die Ambulatorien.

Die anerkennende Zuschrift eines Kranfenfaffenmitglieds.

In den letzten Tagen sind uns zahlreiche 3uschriften zuge­gangen, die sich mit der beabsichtigten Sperrung der Ambu­latorien für die in der Krantentasse Bersicherten beschäf­tigen. Demnächst werden wir die ganze Angelegenheit noch einmal ausführlich besprechen. Heute begnügen wir uns damit, im Auszuge das Schreiben eines Mitgliedes der Ortsfranten= tasse Berlin   wiederzugeben.

Man schreibt uns: ,, Schon oft ist ja über die Warte= räume bei den Aerzten geschrieben worden, und man hat Klage geführt, daß nicht genügend Sitzplätze vorhanden sind, daß die Räume sehr oft nach der Hinterfront liegen und daß es an Luft und Licht vielfach fehlt. Wir alle wissen, daß es schon für einen gefunden Menschen eine Bein ist, längere Zeit warten zu müssen, in sehr viel höherem Grade aber trifft dies für einen Kranten zu. Als ich das erste Mal in ein wirklich bequemes und angenehmes Warte­zimuner kam, da habe ist richtig aufgeat met. Es war einfach und geschmackvoll in der Einrichtung und Ausstattung, es war hell und luftig und mit Ventilation und Zentralheizung versehen. Gewiß war auch hier der Besuch stark, aber niemand brauchte zu stehen. Man hatte für genügend Size gesorgt, ich war nämlich im Ambulatorium.

Die Räume, in denen der Kranke behandelt wird, sind so, daß sich alle Sachverständigen des In- und Auslandes, die sie gesehen haben, in sehr rühmender Weise äußerten. Wer selbst im Ambulatorium als Patient behandelt ist, wird Bescheid wissen. Gemiß gibt es gerade bei franken Menschen manchen Nörgler, manchen Unzufriedenen, manchen Verbitterten, der überall etwas auszusetzen hat. Bei der großen Mehrzahl der Patienten aber ist die Einrichtung des Ambulatoriums mit Freuden aufge nommen, und der Wunsch ist lebendig, diese Einrichtung zu erhalten und weiter auszubauen. Von wem aber murden die Ambulatorien geschaffen? Es waren die Rrantentassen, die in der Notzeit unseres Volkes, in den Jahren der Inflation, wo alles drunter und drüber ging, dieses Wert errichtet haben. Wer hat das Geld dazu gegeben? Es maren die Kranfenfassen, es waren die Gelder, die von den Mitgliedern aufgebracht waren und heute noch aufge= bracht werden müssen. Aber trotzdem diese schöne Einrichtung durch das Geld der Mitglieder der Krankenkassen, durch unser Geld, geschaffen worden ist, will man uns seit dem 1. März 1928 die Benuzung der Ambulatorien verbieten.

Warum? Es ist die Berufsorganisation der Aerzte, die befürchtet, daß ihre Mitglieder erwerbslos werden könnten. Denn seitdem die Ambulatorien bestehen, ist der Zugang in ihren Wartezimmern geringer geworden. Aus diesem Grunde hat man mit dem Oberversicherungsamt verhandelt, und dieses hat entschieden, daß alle Hauptversicherungs­pflichtigen nur noch bei den freien Aerzien be= handelt werden dürfen. Sollte dieser Entscheidung tatsächlich auf

die Dauer stattgegeben werden, so würde es einen schweren Schlag gegen die segensreiche Einrichtung der Am­bulatorien bedeuten, die freilich ja schon von Anfang an für einen Teil der Aerzteschaft eine gefürchtete Konkurrenz waren. Es ist Pflicht der Krankenkassenmitglieder sich dagegen zu wehren, daß ihnen genommen wird, was sie mit ihren Beiträgen erbauten. Sie dürfen sich nicht zwingen lassen, auf eine Einrichtung zu verzichten, die ihnen aus vielen Gründen lieb und wert geworden ist. Aufbau, nicht Abbau, soll die Lofung fein."

In kochendes Wasser gestürzt.

Im Kabelwert Oberspree der AEG. in der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide   ereignete sich gestern ein fchwerer Unfall. Der 45jährige Walzer Gustav Schinder aus der Niederstraße 5 in Berlin- Rosenthal  , dem die Leberwachung eines mechanischen Arbeitswalzwerkes untersteht, verlor plöglich den Halt und stürzte in einen Wassertanal der Transport vorrichtung, in dem das Wasser auf etwa 100 Grad erhigt ist. Sch. trug furchtbare Verbrühungen davon. Er mußte in das Reinickendorfer Kreistrantenhaus übergeführt werden, wo er an den Folgen seiner schweren Verlegungen star b.

Autobus in der Fensterscheibe.

Infolge des schlüpfrigen Pflasters verlor der Führer eines Autobus der Linie 13 gestern abend gegen 18 Uhr die Herrschaft über die Lentung seines Wagens, geriet dabei auf den Bürgersteig und fuhr an der Ede Rosenthaler Straße und Linienstraße in das Schaufenster einer Filiale der Städti= fchen Gaswerte hinein. Eine Straßenpassantin, die in diesem Augenblick die Unfallstelle passierte, wurde erheblich verlegt und mußte zur nächsten Rettungsstelle gebracht werden. Die Fahrgäste des Autobus tamen mit dem Schrecken davon. Die Feuerwehr mußte den Wagen abschleppen. Immer noch die Luftfahrt- Versuchsanstalt.

Die Stadtverordneten werden in ihrer heutigen Sigung sich mieder mit der Vorlage einer Verlegung der Versuchsanstalt für Luftfahrt nach Brig   oder Rudom zu beschäftigen haben. Wäh rend die Mehrzahl der Sachverständigen sich für Rudom ausge­sprochen hat, will Stadtrat Busch das Briger Gelände in einen Flugplay verwandeln. Sehr merkwürdig ist die Tatsache, daß die Versuchsanstalt an Stadtrat Busch herangetreten sein soll mit der Bitte, das Brizer Projekt folen zu lassen, da doch die Widerstände zu groß seien. Die Verfuchsanstalt hält auch ein Gelände in Lichterfelde   für viel geeigneter für ihre Zwecke. Stadt­rat Busch scheint aus der Vorlage eine Prestigefrage machen zu wollen, obwohl unzweifelhaft ist, daß sowohl die Sozialdemokraten als auch die Kommunisten gegen die Vorlage stimmen werden. Ein Berliner   Rechtsblatt hat in den letzten Tagen es so hingestellt, als ob die Sozialdemokratische Partei   ausschließlich im Interesse der Gehag" gegen Brig   eingenommen ist. Die Sachverständigengut­achten haben bisher der Sozialdemokratischen Partei mit ihrer Stel­lungnahme recht gegeben.

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Werbefeier der weltlichen Schnle in Neukölln.

Die 5. weltliche Schule in Neukölln veranstaltete im Städtischen Lichtspielhaus, Bergstraße, unter dem Motto Die ent­feffelte Schule" ihre Jahresfeier mit einem vorzüglichen Pro­

granum.

Die Veranstaltung fand so reges Interesse in Elterntreisen, daß der große Saal bis zum legten Plaz gefüllt war und viele noch stehen mußten. Schulorchester und Schulchor gaben der Ver­anstaltung den würdigen musikalischen Rahmen, Geigenfolos, Sinn spiele und eine hübsche" Demonstration der Schul: jüngsten" entfeffelten stürmischen Beifall. Die entfesselte Schule" felbft ist ein tabarettistisch aufgezogenes Spiel, das eine Auseinander sehung zwischen dem freien schöpferischen Geist der weltlichen Schule und ihrem Prinzip der ungehemmten Entfaltung und dem vermuderten Schulsystem der Privilegien und des ungeistigen Drills darstellt. Recht originell waren die auf modern frisierten Schnurren von Herrn Bastor sin Kauh" und dem Doktor Eisen­bart" mit Musik und auf Leinwand projizierten farbigen Illustra tionen, die von 13jährigen Schülern der Anstalt geschaffen wurden. Mit zwei politischen Spielen Kasper vor dem Volts­Gericht" und Eine Maifeierim Grünen" fand die Werbe­veranstaltung der weltlichen Schule ihren gelungenen Abschluß.

Belch ausgezeichneter Geist in der von christlicher Seite fo grimmig befehdeten weltlichen Schule lebt, hat nicht zum wenigften diefe Feier bewiesen.

Dunkle Geschäfte eines Richters.

Zu einem Verweis und 300 Mart Buße verurteilt.

Vor dem kleinen Disziplinarsenat des Kammergerichts, der sich aus sieben Disziplinarrichtern zusammensetzt, stand gestern der Land­gerichtsdirektor vom Landgericht II, Dr. Bodenheimer. Es handelte sich um eine sehr dunkle Angelegenheit, in der nach der An­flage Dr. Bockenheimer zum Zwede der Begnadigung für eine Frau, die wegen schweren Sittlichkeitsverbrechens zu Zuchthaus verurteilt worden war, Einfluß zu nehmen versucht haben soll.

Dr. Bockenheimer, aus Frankfurt   a. M. gebürtig und fast in seiner ganzen Laufbahn beim Rammergericht beschäf

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tigt, gilt als hochbegabter Mensch. Zahlreiche Studienreisen und wissenschaftliche Arbeiten haben ihn zu einem Sachverständigen auf seinem Gebiet gemacht, der deshalb auch von der Reichsregierung wiederholt herangezogen wurde. Landgerichtsdirektor Dr. Bocken­heimer lernte nun 1926 beim Pfarrer der Heiligen- Geist- Gemeinde in Charlottenburg  , zu deren Bereich er gehört, Bockenheimer ist katholischer Konfession einen Herrn Hart fennen, den ihm der Pfarrer, ein Pater Baltenpohl, als einen hochangesehenen Wein­Pfarrer, ein Pater Baltenpohl, als einen hochangesehenen Wein händler aus dem Moselland vorstellte. Der Bruder des Landgerichts­direktors war vor dem Kriege Weinhändler in Bordeaux   gewesen, und die Anklage sagt, daß Bodenheimer Herrn Hart ge= beten habe, mit seinem Bruder in Geschäftsver= beten habe, mit seinem Bruder in Geschäftsver bindung zu treten. Nun aber handelte es sich bei Hart um einen Menschen, der in sittlicher Beziehung äußerst bedenklich er­scheinen mußte. Hart ist bereits vor einigen Jahren in Trier   megen eines Sittlichkeitsverbrechens zu Gefängnis verurteilt. In Berlin  erhielt dann seine Freundin, ein Fräulein Schulczit, megen Kuppelei Jahre Zuchthaus  . Hart, dem man Notzucht vorgemorfen hatte, war damals freigesprochen. Dr. Bockenheimer betätigte sich als juristischer Berater

bei den Vertragsabschlüssen zwischen Hart und seinem Bruder. Dienst­lich aber hat er vorher wiederholt mit der Angelegenheit Hart­Schulczik zu tun gehabt. Es drehte sich um Haftbeschwerden der ver­urteilten Schulczit. Ende 1926 trat nun Pater Baltenpohl an Bockenheimer heran, ob man nicht für Fräulein Schulczik auf dem Gnadenweg etwas machen" fönne, denn Jahre Zuchthaus

Was wird mit dem Ozeanflug? Hauptmann Köhl von der Lufthansa nicht entlassen; er ist felbergegangen.

Zu der Meldung, daß Köhl von der Deutschen Lufthansa wegen des Amerikafluges entlassen worden sei, wird gemeldet, daß Köhi die Verhandlungen über den beabsichtigten Flug geführt hat, ohne die Lufthansa in Kenntnis zu setzen. Als Ange­stellter und Leiter des Nachtflugbetriebes der Lufthansa wäre er hierzu verpflichtet gewesen. Die Deutsche   Laufthansa hat von dem Unternehmen nicht von Köhl, sondern von dritter Seite Kenntnis erhalten. Wenn Köhl sich rechtzeitig an die Luft­hansa gewandt hätte, wäre ihm wohl ein Urlaub bewilligt morden, wie dies ja auch bei seinem lehtjährigen Ozeanflug der Fall gewesen ist. Trotzdem er auf die Notwendigkeit dieser vorherigen Ber­ständigung rechtzeitig aufmerksam gemacht wurde, hat er ohne Benachrichtigung der Lufthansa seinen Dienst verlassen. Eine Mitteilung irgendwelcher Art von Röhl   liegt bei der Deutschen Lufthansa nicht vor. Die Lufthansa hat daher keine Veranlassung gehabt, irgendeine Mitteilung wie die eingangs er­wähnte Köhl zugehen zu lassen.

Wie aus London   gemeldet wird, sind auch weiterhin die Aussichten für den Ozeanflug denkbar ungünstig. Die ,, Bremen  " steht noch immer auf den Flugplatz Baldonel bei Dublin  , und die Flieger warten auf günstigere Wettermeldungen.

Ostersonderzüge nach Ostpreußen  .

seien doch sehr bitter. Nun verwandte sich in der Tat Dr. Boden­heimer drei oder viermal für Fräulein Schulczit. Hinzu kommt, daß die Geschäftsverbindung zwischen Hart und dem Bruder des Dr. Bockenheimer gleichfalls für den Land­gerichtsdirektor peinlich ist. Die Anflage sagt, er habe aus den Mitteln der Firma Hart- Bockenheimer Darlehen erhalten, die später auf die Bemühungen Bockenheimers bei den Straffällen des Weinhändlers verrechnet wurden. Bockenheimer gibt zu, durch seinen Bruder Geld geliehen und 70 Flaschen Wein als Zuwendung erhalten zu haben. Als dann Hart erneut wegen Kuppelei ange­

klagt wurde, setzte sich Dr. Bockenheimer mit den zuständigen Rich­tern in Berbindung, um seiner Weberzeugung Ausdruck zu geben, daß eine Wiederaufrollung des Verfahrens unzu­lässig sei. Dabei erhielt er von den angerufenen Herren Körbe. Der Fall fam ins Rollen durch einen Gerichtsberichterstatter der beiden Berliner   fommunistischen Blätter namens Magner, der inzwischen mehrfach bestraft wurde. Er soll an Hart Erpressungen begangen haben, indem er ihm versprach, daß er gegen Zuwendungen dafür sorgen werde, daß die Angelegenheit nicht in die Deffentlichkeit fäme. Ais mun Hart im zweiten Ver­fahren wegen Kuppelei 21 Monate Zuchthaus   betam, framte er die Sache aus und stellte die Behauptung auf, Landgerichtsdirektor Dr. Bockenheimer habe für seine Bemühungen um ihn und seine Freundin Honorar bezogen.

Der Staatsanwalt beantragte, Dr. Bodenheimer als schuldig zur Bersetzung in ein anderes Amt mit gleichem Range und mit Minderung des Diensteinkommens um 10 Proz. für drei Jahre zu verurteilen. Der Vorsitzende, Senatspräsident Preiser, hatte schon während der ganzen Verhandlung immer wieder betont, daß es ihm geradezu unfaßbar fei, wie Dr. Bodenheimer sich mit Leuten von der Qualität des Hart und der Schulczif habe ein= lassen können. Diese Ansicht tam auch im Urteil deutlich zum Ausdrud. Dr. Bodenheimer wurde zu einem Verweise und zu 300 Mart Geldstrafe verurteilt.

Es mar dies das erste Disziplinarverfahren, das vor dem Senat des Kammergerichts öffentlich verhandelt wurde.

Sport.

Rennen zu Mariendorf   am Mittwoch, dem 28. März. 1. Rennen. 1. Steinnelle( Jauß jun.), 2. Beate( S. Mills), 3. Rehoferin( Freundt). Toto: 17:10. Blab: 12, 18, 19:10. Ferner liefen: Laterne, Turandot  , Baron( Sabler, Schüler Teddy, Hippologe, Friedrichsdor. 1. Tizian  ( Ch. Mills), 2. Nora Halle( J. Mills), 3. Theofrat( Lemzer). Toto: 13:10. Blag: 11, 14, 13:10. Ferner liefen: Bierde, Schneepeter, Belletrist, Nippfache.

2. Rennent.

3. Rennen. 1. Frieda Edelstein( J. Mills), 2. Clementine( Bahr), 3. Antimon( Jauß jun.). Toto: 15: 10. Blat: 10, 10, 10: 10. Ferner liefen: Anfer I, Lur, Haga Burton, Streitfrage, Leffing.

6. Rennen.

4. Rennen. 1. Jeanette( Ch. Mills), 2. Ehrenberg( J. Mills), 3. Karo Bube( Jauß jun.). Toto: 44: 10. Platz: 16, 14, 12: 10. Ferner liefen: Lindowkind, Belwin, Baron Silvester, Manzanares, Barmaid. 5. Rennen. 1. Graf Dorn( Befizer), 2. Campanula  ( Rüdert), 3. Minni Halle( Regli). Toto: 100: 10. Blat: 36, 30, 16: 10. Ferner liesen: Harjenmädchen, Heider, Gelbstern, Adeline, Monostatos, Mirabelis I, Lombardei  , D'Captain Leerberg, Lord Bolo. 1. Britton( Großmann), 2. Abendstern( Sauß jun). 3. Brimel( J. Mills). Toto: 17:10. Platz: 15, 29: 10. Ferner lief: 7. Rennen 1. Manrico( Sauß jun.), 2. Marcel( Mills), 3. Trotteur( Reiter). Toto: 42: 10. Blab: 15, 18, 16:10. Ferner liefen: Crassus  , Königsadler, Herostrat, Kurgast, Dawson Watts, Altmart, Rlud 8. Rennen. 1. Erasmus( Ch. Mius), 2. Quifi quafi( Lemzer), 3. Invasion( Weig). Toto: 13: 10. Blaz: 11, 18, 33: 10. Ferner liefen: Meister B., Dentmünze, Flamingo, Copal, Karl Eugen  .

Modena  

9. Rennen. 1. Cour Maid( Sauß jun.), 2. Freibeuter( Lemzer), 3. Einsiedler( J. Mills). Toto: 17:10. Blaz: 12, 21, 16: 10. Ferner liefen: Flaggenlied, Katharina, Dunajec  , Beinftod.

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin   B 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

stets an bas Bezirksjefretariat 2. Sof, 2 Trep. rechts, au richten.

1. Rreis Mitte. Freitag, 30. März, 19% Uhr, bei Dobrohlam, Swinemünder Straße 11, Sigung des erweiterten Kreisvorstandes mit den Bezirkstags. delegierten.

Die Reichsbahndirektion Berlin   teilt mit, daß am Donners Parteinachrichten tag, dem 5. und Freitag, dem 6. April, je ein Sonder 3ug 3. Klaffe mit 50 Proz. Fahrpreisermäßigung und beschleunigter Durchführung von Berlin   nach Insterburg   über Marienburg­Elbing- Braunsberg- Königsberg verkehren wird. Der Zug geht von Berlin   Friedrichstraße ab um 19,22 Uhr und trifft in Königs­ berg   i. Br. um 8,46, Insterburg   um 10,37 Uhr ein. Die Fahr= preise für die Hin und Rückfahrt betragen von Berlin­Stadtbahn nach Marienburg   22,60 m., nach Elbing   24 M., nach Braunsberg 26,80 m., nach) Königsberg   30 m. und nach Insterburg  34,40 m. In Berlin   tönnen die Fahrkarten nur schriftlich durch Ausfüllung besonderer Bestellkarten bestellt werden, die bei sämtlichen Fahrkartenausgaben fostenlos abgegeben werden.

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Millionengewinn eines Straßenarbeiters. Das 1- Million­Franken- Los des Credit National in Paris   ist von einem pensionier­ten Straßenarbeiter in Nancy   gewonnen worden, der Vater von vier Kindern ist.

Funkwinkel.Z

Der Nachmittag brachte nochmals eine Gorti- Biographie. Dieser Vortrag, den Dr. Manfred Georg im Rahmen der Jugend­bühne hielt, stizzierte allerdings gleichzeitig Gorfis Stellung im russischen Kulturbild. Er wandte sich durch die Form seiner Dar­legungen aber nur an eine sehr erwachsene Jugend, die

wenn

sie Interesse für Gorki hatte schon gewiß den einen oder vielleicht gar beide Vorträge vom Vortag hörte. Dieser dritte dürfte daher nur ein sehr geringes Publikum gefunden haben. Die Funkstunde bewies durch die sinnlose Form dieser drei Veranstaltungen nicht ihre Achtung, sondern ihre Mißachtung des Dichters. Frands Rezitationen brachten starke, lebensvolle Stimmungsbilder Gorfis, die allerdings ebenfalls nur auf sehr reife jugendliche Hörer berechnet waren. Teile aus den autobiographischen Kindheits­schilderungen des Dichters hätten sicherlich auch findlichere Zuhörer fesseln können. Dr. Mar Osborn begann eine Vortragsfolge" Die Nationalgalerie". Obgleich er ziemlich eingehend einzelne Werke des Klassizismus und der Romantik behandelte, wurden in ihrer Gesamtheit lebendig. in seinen ausführlichen Schilderungen die künstlerischen Epochen Dr. Karl Würzburger schilderte, wie der moderne Mann die moderne Frau im Beruf sieht. Dieser unbeschwerte, sehr subjektiv betonte, aber höchst geistvolle Vortrag funfelte wie ein fleiner, vollkominen geschliffener Edelstein. Ein gutes Nachmittagsunterhaltungskonzert bot die Kapelle Emil Roos. Am Abend feierte das Funforchester die Operette in ihren Vertretern Oskar Strauß   und Emmerich Kalmann  .

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5. Areis Friedrichshain  . Die Obleute der Revisoren der 32., 33. und 38. Ab teilung haben bestimmt am Gonnabend, 31. März, 17 Uhr, beim Genoffent Paul Ben, Goßlerstraße, Kaffenrevision abzuhalten.

6. Kreis Kreuzberg  . Freitag, 30. März, 19% Uhr, erweiterte Kreisvorstands. figung bei Krüger, Grimmstr. 1. Montag, 2. April, Kreisdelegierten versammlung bei Rabe, Fichtefstr. 29. 14. Recis Rentaln.

Erweiterte Kreisvorstandssigung mit den Bezirkstags delegierten am Freitag, 30. März, 19% Uhr, an bekannter Stelle. Dele­gierte, die nicht dem Kreisvorstand angehören, sind einzuladen. Material zum Bezirkstag mitbringen.

Heute, Donnerstag, 29. März:

8. Abt. Diejenigen Mitglieder, die am Kreisvertretertag am Freitag teila nehmen sollen und verhindert. find, müssen ihren Ausweis ameds Stellung eines Bertreters dem Genossen Thannhäuser, Steinmegstr. 44, und Franz von Buttkamer, Litkomplag 3, einreichen. Der Areisvertretertag beginnt um 19 Uhr.

101. Abt. Treptow  . Alle Mitglieder beteiligen sich an der Frühlingsfeier der Gozialistischen Arbeiterjugend um 20 Uhr im Lokal Nitschte, Am Trep tower Part.

Morgen, Freitag, 30. März:

70. Abt. Wilmersdorf  . 20 Uhr im Cafe Trautenau  , Rifolsburger Plag, Dise tuffionsabend. Bortrag: Die wirtschaftspolitische Lage und die tommen den Wahlen." Referent Landtagsabgeordneter Eduard Zachert. Gäste sind eingeladen. 85. Abt. Tempelhof  . 20 Uhr im Lokal Pinger, Dorfstr. 50, Mitgliederver sammlung. Vorschläge zur Kandidatenaufstellung zum Reichs- und Land­tag. Alle Mitglieder müssen wegen der wichtigen Tagesordnung bestimmt erscheinen.

95. Abt. Neukölln. Die Einlaßkarten zur Fahnenweihe find beim Genossen Bieweg, Zietenstr. 71, Hof III, abends abzurechnen. 103. Abt. Oberschöneweide  . 19% Uhr wichtige Funktionärßigung bei Winkler.

95. Abt. Reukölln. Sonntag, 1. April, im Lotal Bergschloßhöhe, Rarlsgartenstraße, Fahnenweihe. Prolog, Ronzert, Ult- Trio und Tanz. Beiherebe: Hermann Harnisch, M. d. L. Eintritt einschl. Stener 1 M. Gaalöffnung 16 Uhr. Beginn 17 Uhr. Alle Genoffinnen und Genossen find mit Freunden und Bekannten herzlichst eingeladen.

Frauenveranstaltungen:

4. Kreis Prenzlauer Berg  . Die Funktionärinnenkonferenz kann heute, Donnerstag, nicht stattfinden. Es wird gebeten, am Freitag, 30. März um 2 Uhr bei Burg, Prenzlauer Allee 289, wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung zu erscheinen.

68. Abt. Halensee  . Heute, Donnerstag, 29. März, 19% Uhr, bei Sandmann  , Westfälische Str. 42, Vortrag des Genossen Lewin- Dorsch über unsere politische Zukunft und die Frauen." Alle Genossinnen find herzlich einte geladen. Gäste millkommen,

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