1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 268.
Im Anschluß an die in der Nr. 259 des Vorwärts" ge: gebene Schilderung des Streits in der Korsinkin'schen Spinnerei und Weberei in Jaroslaw können wir jetzt einen Bericht geben über einen anderen großen Ausstand, der bald nach dem Jaroslawer Streit in Moskau ausbrach.
Freitag, den 15. November 1895
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12. Jahrg.
tam am 8. Oktober Militär mit dem Gouverneur an der Spizze hat. Das ist's! Der thut's!..... Der könnte unser olles in Jwanowo- Wosnessenst an. Aber trotz aller Ermahnungen mecfelburgsches Blut noch mal auffrischen, besser als diese olle des Gouverneurs nahmen die Streifenden die Arbeit nicht wieder Begen von engelsche Windschneider. Ich frag, wo soll einer up auf, indem sie erklärten, die Löhne der Weber seien vom Jahre Stunns noch richtige Sadelmähren herkriegen? Dieser is einer. 1875 an in stetem Sinten begriffen und ihr Bestreben sei daher, Aber auch woll lang' all dod. Na, wir können nicht ewig leben, wenigstens die Durchschnittslöhne des Jahres 1888 wieder her- aber schad, daß die Rasse ausstirbt." zustellen. Ueber den Ausgang dieses Streits ist noch nichts bekannt.
Tokales.
Für den 1. Wahlkreis: Herm. Soyka, Lübbenerstr. 14 II., Joh. Timm, Alte Jakobstr. 18/19.
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Frizz Reuter ist bekanntlich nicht der einzige deutsche Dichter, der sich über die Bedeutung der Hengste im Leben der tooten Hohenzollern vernehmen ließ.
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Die projektirte Ausdehnung der Unfallversicherung auf das Kleingewerbe beschäftigt schon seit längerem den In eigener Sache. Unseren Parteigenoffen zur Nachricht, geschäftsführenden Vorstand des Verbandes der deutschen Bäckerdaß wir mit unserem früheren Berichterstatter Herrn Emil Innungen Germania ". So wurden seinerzeit zwei Vorstands Rogge, Stallschreiberstraße 24, alle geschäftlichen Beziehungen mitglieder beauftragt, eine Unterredung mit dem Präsidenten des abgebrochen haben, weil sich herausgestellt hat, daß dieser Herr Reichs- Versicherungsamtes Dr. Bödiker nachzusuchen, um sich zu Außenstehenden gegenüber nicht diejenige Diskretion zu wahren informiren, welche Schritte eventuell zu thun wären, die wußte, die wir von den bei uns regelmäßig verkehrenden Bericht Genehmigung zur Errichtung einer Berufsgenossenschaft für erstattern fordern müssen. Die Redaktion des Vorwärts". alle deutschen Bäckerei Unternehmer zu erwirken, welche sich anlehne die vorhandene Verbands Organisation tommission sind: Preskommission. Die Adressen der Mitglieder der Preß- Germania". Die Unterredung fand dann auch statt. Der Präs fident erwähnte im Laufe derselben, daß noch unentschieden sei, ob bei Ausdehnung der Unfallversicherung auf das Kleingewerbe Versicherungsanstalten nach Art derjenigen für die Alters- und Invalidenversicherung gebildet werden sollen, welchen die Verficherungspflichtigen aller im Verwaltungsbezirk der betreffenden Anstalt bestehenden Kleingewerbe angehören würden, oder ob auch für das Kleingewerbe die Bildung von Berufsgenossenschaften ausführbar und praktisch wäre. Der Vorstand des Innungsverbandes tam nun zu dem Schluß, daß es verfrüht sei, bereits jetzt mit den Vorarbeiten für die Ums wandlung des Verbandes in eine Berufsgenossenschaft zu beginnen. Er beschloß, eine Petition an das Reichs Versicherungsamt und das Ministerium des Innern zu richten. In derselben werden die früheren Beschlüsse des Verbandes der Bäckerinnungen„ Ger mania", soweit sie die Neuregelung der Unfallversicherung bes treffen, geneigter Berücksichtigung empfohlen. Die fraglichen Be schlüsse laufen im wesentlichen darauf hinaus, beim Eintreten der Voraussetzungen dazu den Verband zur maßgebenden Berufs genossenschaft sämmtlicher Bäckereibesitzer Deutschlands zu machen. Ju der Angelegenheit Ziethen wird jetzt u. a. durch den
Für den 2. Wahlkreis: Paul Jakob, Gneisenaustr. 82 II. bei Springer, H. Knüpfer, Schöneberg , Golystr. 17, Quergebäude III. Für den 3. Wahlkreis: Franz Hoch, Admiralstr. 7 IV., August Pohl, Staligerstr. 118 III.
Den Arbeitern in der Weberei von Pro choroff in Mostau geht es sehr schlecht, obwohl ihr Fabrikherr, ein Philantrop", für sie eine Schule und Bibliothek und sogar eine Art von Theater eingerichtet hat. Den geringen Lohn der Arbeiter, der früher 28-30 M. im Monat betrug( Ledige haben außerdem noch freie Schlafstellen in einer Arbeiterfaserne), verstand Prochoroff, insbesondere nach der im Frühling eingetretenen Erhöhung des Preises der Baumwolle, durch Strafabzüge, Erhöhung der Breite des für einen bestimmten Lohn verlangten Stückes, wie auch durch andere Kniffe zu verkürzen. Die Arbeiter beschlossen nun, den Fabrikanten zu bitten, ihre Löhne zu erhöhen. Doch ein paar Tage verstrichen, ohne daß sie es wagten, an Prochoroff mit ihrer Bitte heranzutreten. Am 4. Juni rief Prochoroff, der von der Gährung unter den Arbeitern erfahren hatte, diese selbst zu sich und willigte, um die Arbeiter uneinig zu machen, in die Erhöhung des Lohnes für einige Arbeitskategorieen ein. Als die Arbeiter auf der Forderung der Lohnerhöhung für alle beharrten, befahl ihnen Prochoroff, sich zu entfernen. Darauf stellten die unzufriedenen Arbeiter die Arbeit ein und hinderten auch die anderen Weber am arbeiten. Der von den Ruhestörungen" benachrichtigte Moskauer Fabrikinspektor Nikitinsky erschien in der Fabrit, ließ die Arbeiter, welche ihm ihre Wünsche vortragen wollten, nicht zu Worte tommen und hielt ihnen eine Ansprache, in welcher er ihnen Undankbarkeit gegenüber Prochoroff, ihrem Wohlthäter vorwarf, da dieser für sie sogar Sonntagsfeste veranstaltete. Statt die zu thun", hieß es aus den Reihen der Arbeiter, foll er uns lieber besser bezahlen". Der Fabrikinspektor entfernte sich mit der Drohung, die Arbeiter würden ihre Unbotmäßigkeit mit einer Verbannung nach dem Gouvernement Archangelsk büßen. In der Nacht wurde die ProchoOtto Schmidt, Schwedterstr. 22, Seitenflügel IV. roff'sche Arbeiterfaserne von Polizisten und Kosaken umzingelt, um 6 Uhr morgens wurden die Arbeiter geweckt und auf dem Die Gewissensfreiheit in Preußen. Genosse Vogtherr Fabrikhofe in Reihen aufgestellt, Prochoroff suchte mit seinem ist bekanntlich wegen seiner Frühvorträge, die er als Sprecher Direktor und den Meistern aus diesen Reihen 50 Aufwiegler" der freireligiösen Gemeinde hielt, vom Provinzial- Schulkollegium Schriftsteller Höcker die Aussage eines Barbiers Herrn F. Androck heraus, welche sofort verhaftet wurden. Den anderen Arbeitern zu 100 M. Geldstrafe oder 10 Tagen Haft verurtheilt worden. in Bornstedt bei Potsdam bekannt, die außerordentlich wichtig zur wurde gesagt: wer arbeiten will, soll es thun, wer nicht will, Auf die erhobene Beschwerde ist unserem Genoffen am Klärung der Angelegenheit zu sein scheint. Zur Zeit, als der soll es jagen. 20 Arbeiter, welche ihren Lohn verlangten, um 12. ds. Mts. der folgende abschlägige Bescheid zugegangen: verschwundene Barbier Wilhelm in Werder war, sei er, Androck von der Fabrik fortzugehen, wurden auch verhaftet. Die Arbeit Euer Wohlgeboren Beschwerde an das kgl. Staatsministerium dort ansässig und mit Wilhelm befannt gewesen. Dieser wurde sodann von allen anderen Webern wieder aufgenommen, über den Bescheid des Herrn Ministers der geistlichen Angelegen habe in Werder ein ehebrecherisches Verhältniß mit einer verProchoroff beeilte sich aber, die von ihm früher für die Arbeiter heiten vom 15. Oftober 1895 in Angelegenheiten des Jugendunter- heiratheten Frau gehabt und ihm hiervon, sowie von einer eröffnete Bibliothek wieder zu schließen. Von den verhafteten richts der freireligiösen Gemeinde ist uns zur ablehnenden Be- früheren ähnlichen Liebschaft in Elberfeld erzählt. Das Arbeitern wurden drei in ein Gefängniß nach Petersburg über scheidung zugefertigt worden. Wir eröffnen Euer Wohlgeboren sei dieselbe Meisterin, die dann ihr Mann erschlagen geführt, 15 nach ihren Heimathsdörfern unter Polizei Aufsicht demgemäß, daß es bei unseren Verfügungen vom 18. August 1895 haben soll, weswegen der letztere heute noch im Buchtbefördert, die anderen wurden freigegeben, doch gelang es ihnen und vom 11. September 1895 sein Bewenden behält. Königl. hause fizze. Aber in Wahrheit wäre wirklich er, meistens nicht mehr, in einer Fabrik in Moskau wieder Arbeit Provinzial- Schulkollegium.( gez.) Tappen. Wilhelm, es, der die Frau mit einem Hammer erschlagen zu bekommen, auch die russischen Unternehmer führen schwarze Listen".
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Für den 4. Wahlkreis: ( Für den Often): W. Schulz, Weidenweg 5 III. ( Für den Südosten: Paul Böhm, Görlitzerstr. 53, 51. Für den 5. Wahlkreis:
Jul. Wernau, Rosenthalerstr. 57."
Für den 6. Wahlkreis: Otto Mäther, Anklamerstr. 44,
nommen wird.
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Von Bruno Wille , der bekanntlich, ohne daß gegen ihn habe. Eines Sonnabends traf ich," so erzählte Androd, dea ein Erkenntniß der ordentlichen Gerichte ergangen ist, eine längere Wilhelm auf der Ziegelei, da war er ziemlich angetrunken." Da Ein paar Wochen nach diesem Streit ist wieder ein großer Strafe abbüßen soll, wird in einigen Blättern berichtet, daß er dachte ich bei mir, heute müßte ich die ganze Wahrheit Streit im Moskauer Gouvernement in der Spinnerei ven im Hause des Friedrichshagener Amtsvorstehers untergebracht aus ihm herausbekommen, indem ich ja bis dahin Masurin und Gerassimoff in der Nähe von der Eisen- ist und dort eine gute Behandlung habe. Es ist bezeichnend für selbst mir noch nicht darüber klar war, ob er mir die Wahrheit bahnstation Rustowo ausgebrochen. Am 23. Juni verlangten unsere traurigen politischen Zustände, daß von der guten" Be- gesagt oder nur Märchen erzählt hatte. Wir gingen zu 17. Spinner eine Lohnerhöhung; ihrer Forderung schlossen sich handlung eines" Staatsverbrechers" als von einer Art mert- fammen nach Werder zurück, das heißt wir gingen zuerst bald andere Spinner an. Der Meister Gerassimoff( Sohn des würdigem Ereigniß in der Presse ganz besonders Notiz ge- noch von einer Ziegelei zur anderen, um zu barbieren. Da einen Fabrikbesizers) versprach zuerst eine Lohnerhöhung von erzählte er mir nun: Am Abende vor der That, wo der Meister 5 pt., sagte aber nach Rücksprache mit seinem Vater, daß dieser den Lohn nicht erhöhen wolle. Die Spinner stellten darauf die dieser Angelegenheit noch folgende Mittheilungen: Das gestrige Abendblatt der Bolts- Zeitung" enthält in in Köln bei seiner Geliebten war, habe er sich nun, diese Abwesen heit ausnügend, thätlich an der Frau vergriffen. Die Meisterin hat Arbeit ein und als am Abend der Gehilfe des Fabrikinspektors In Sachen der Verhaftung des Sprechers der freireligiösen es nicht zum äußersten kommen lassen, ihm aber, weil er handgreiflich erschien, fand er alle Arbeiter der Spinnerei versammelt. Sie Gemeinde, Dr. Bruno Wille , wird heute vom Gemeindevorstand geworden, gedroht:" Ich werde es meinem Mann, dem Meister, wiesen ihn auf ihre geringen Löhne hin, im Vergleich mit denen eine Beschwerde an das Gesammtministerium nebst einem Protest fagen. Dann wissen Sie doch Bescheid, was geschieht!" Da einer benachbarten Fabrik, 100 infolge befferer Arbeits des Dr. Wille gegen seine Verhaftung abgehen. Außerdem wird hat er sich nicht anders zu helfen gewußt, da solches fein werkzeuge die Arbeiter anderthalbmal so viel verdienten, und eine von Wille verfaßte Flugschrift, die gegen das Verfahren Meister unter keinen Umständen erfahren durfte, als daß er verlangten eine Erhöhung ihrer Löhne. Nach Entfernung des des Provinzial- Schulkollegiums polemifirt, in einer Auflage von nach dem Hammer gegriffen hat. Er schlug auf sie, sie wehrte Gehilfen des Fabrikinspektors wurde die Stimmung der Arbeiter 500 000 Exemplaren in ganz Deuschland zur Verbreitung fommen. fich, fonnte aber nach dem zweiten Schlage nicht mehr, sondern so erregt, daß die Fabrikbesitzer und die Meister sich in ein Am Sonnabend voriger Woche erschien in der Wohnung fiel auf den Rücken. Wie sie lag, schlug Wilhelm noch zu, um anderes Dorf flüchteten, nur der Sohn des Fabrikdirektors Wille's in Friedrichshagen ein Beamter und präsentirte einen feiner Sache gewiß zu sein. Jedoch in meiner Rage wußte Gerassimoff blieb und betheiligte sich an den Ruheſtörungen, als Zahlungsbefehl über die vom Kultusminister verfügten 300 m. ich nicht, was ich in jenem Augenblick noch that". ein Freund" der Arbeiter, welche er mit Zigaretten und Hering Strafgelder, die der Beamte einziehen wollte. Dr. Wille ver regalirte. Als diefe ihren Zorn an den Fabrikgebäuden aus weigerte die Zahlung, und nachdem er glaubwürdig nachgewiesen, laffen wollten, gab ihnen der junge Gerassimoff die Anweisung, daß die Wohnungseinrichtung nicht ihm, sondern seiner Frau alte, dem Verfalle nahe Gebäude zu zertrümmern; auf diese gehörte, präsentirte der Beamte den Verhaftungsbefehl. Diesem Weise bewahrte er das neue Hauptfabrikgebäude vor Zerstörung. leistete Wille denn auch Folge. Wie lange die Haft dauern wird, Am andern Tage fanden die Arbeiter die Schnapsläden ist vorläufig nicht abzusehen. Die Haft Wille's ist, wie mit geschlossen und wurden dadurch in eine solche Wuth getheilt, die denkbar gelindeste. versett, daß sie die Wohnung des Fabrikdirektors,
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Dann habe er es geschickt anzustellen gewußt, daß er als der Unschuldige erscheine; der gleich nach der That nach Hause gekommene Meister habe sich über seine Frau gebeugt und sei blutig geworden; er, Wilhelm, habe sich später mit schwerer Mühe aus dem Schlafe wecken laffen." So etwa Androck. Die Staatsanwalts schaft soll auf diese Aussage aufmerksam gemacht werden. Ver wunderlich ist, daß Androck der Staatsanwaltschaft nicht früher dieses angebliche Geständniß des Wilhelm mitgetheilt hat.
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wie auch die Drangerie zertrümmerten. An der Zer- Die offiziöse ,, Norddeutsche Allgemeine" rempelt den 1. Buch Moses , Kap. 38. Herr Hauptmann a. D. störung der Maschinen wurden sie durch die herbeigerufenen Vorwärts" anläßlich seines neulichen Artikels über die FerienRosaten verhindert. Diese wurden von den Arbeitern mit einem folonien an und hält sich darüber auf, daß wir unter unsern F. Benefeld, der wegen der bekannten Angelegenheit so plöglich Steinregen empfangen, doch wurden die letteren schließlich in die Gesinnungsgenossen nicht für Unterstützung dieser philanthropischen aus den Berliner Neuesten Nachrichten" entlassene Redakteur, Arbeitskafernen zurückgedrängt. Nun wurden die Arbeiter auf Unternehmungen geworben und sie nach Gebühr kritisirt haben. überbrachte uns am Donnerstag eine Zuschrift folgenden dem Hofe in Reihen aufgestellt und der Meister Gerassimoff Wir versprechen dem offiziösen Blatt, das sich bei dieser Gelegen Inhalts: Ein in Nr. 265 des Vorwärts" unter der Spigmarke: ging, von Soldaten umringt, die Reihen entlang und zeigte der heit wiederum über die Opfer ärgert, die das deutsche Prole. Polizei die Hauptschuldigen. 200 Arbeiter wurden verhaftet tariat für die Befreiung aus seinen Fesseln bringt, daß auch der 1. Buch Moses , Kap. 38" erschienener Artikel beschäftigt sich und die Fabrit konnte dann wieder in Betrieb gesetzt werden. Ferienkolonien von unserer Seite so wohlwollend, daß der Nord- unter anderem auch mit meiner Person. Auf grund des§ 11 Wenn diese wie auch die früher im Vorwärts" beschriebenen deutschen" die Augen übergehen, gedacht werden soll, sobald des Preßgesetzes ersuche ich Sie um gefl. Aufnahme folgender nächste und großen Weber- und Spinnerstreits für die Arbeiter in den die nothwendigste Aufgabe der Sozial- Erklärung: Die Wahrheit der mich betreffenden Behauptungen dieses Fabriten, wo sie ausgebrochen waren, unmittelbar keine oder demokratie, nämlich die Befreiung der Arbeiterschaft vom polinur geringe Vortheile brachten, so bewogen fie doch Besiger tischen und ökonomischen Joch, gelöst ist. Solange diese ehren- Artikels bestreite ich entschieden. Ich bemerke, daß auf grund anderer Fabriken, so zum Beispiel den Fabrikanten Hille und die volle Pflicht nicht würdig erfüllt ist, erachten wir es für unsere von Anschuldigungen, deren Urheber mir troß eifrigen Be Besitzer der Daniloff'schen Manufaktur, ihren Arbeitern die vornehmste Aufgabe, auch ferner, um in dem Jargon des mühens meinerseits unbekannt geblieben find, polizeiliche und Löhne zu erhöhen, um ähnlichen Ruheftörungen" bei sich vor- offiziösen Blattes zu sprechen, vom Hehen und Schmähen zuftaatsanwaltschaftliche Erhebungen im Gange find. Ich bin Persönlich resp. durch meinen Rechtsbeistand bei sämmtlichen in zubeugen. Frag ftehenden Behörden dahin vorstellig geworden, daß ich bei diesen hebungen selber gehört werde, um die Saltlosigkeit der gegen mich erhobenen Beschuldigung darthun zu können. Berlin , den 14. November 1895.
Ein dritter großer Weberstreit brach im Monat Oktober im Gouvernement Wladimir aus, der folgende Ursache hatte. Bom 1. Oftober bis Ostern werden mit den Webern neue Arbeits
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leben".
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F. Benefeld.
Deutsches Mittelalter und preußische Gegenwart. Im Vaterland" des Dr. Sigl findet man folgende Reminiszenz: " Gegenwärtig tann man alle Tage von Majestätsbeleidigungen" verträge abgeschlossen. Da um diese Zeit viele Bauern nach Be- lesen. Da dürfte es von Interesse sein, zu erfahren, wie das endigung der landwirthschaftlichen Arbeiten in Fabriken Arbeit alte Gesetz des heiligen römischen Reiches über diesen Punkt Zu unserem lebhaften Bedauern müssen wir dieser Zus suchen, finken die Löhne im Vergleich mit den Sommerlöhnen lautete: Lex unica: si quis Imperatori maled.: Si quis fchrift gegenüber erklären, daß neuere, uns in dieser Geschichte gewöhnlich um 5-10 pCt. In der Weberei in Iwanowo= Imperatori maledixerit et id ex levitate processerit, con- zugegangene Mittheilungen nicht danach angethan find, Herrn o3nessenst, wo die Löhne schon im Sommer niedriger als temnendum, si ex insania, miseratione dignum, si ab injuria Hauptmann a. D. Benefeld zu entlasten. Zweifelhaft tann die Durchschnittslöhne waren fie betrugen 16-24 M. im Monat, remittendum. Zu deutsch : Einziges Gesetz über die Bes es einzig sein, ob die Handlungen, deren Herr Benefeld be eine Summe, womit ein einzelner erwachsener Mensch in jener schimpfung des Kaisers. Wenn jemand den Kaiser schmäht und sichtigt ist, nach bestehender Judikatur geeignet sind, ihn mit dem Gegend kaum leben kann wurden die Löhne auf 20-25 pet. dies aus Leichtsinn geschehen ist, so ist es zu verachten, wenn Strafgeset in Konflikt zu bringen. Letzteres zu entscheiden ist herabgesetzt. Während die neue Lohntare gewöhnlich schon zwei aus Wahnsinn, ist es bemitleidenswerth, wenn aus Absicht zu Aufgabe des in der widerlichen Angelegenheit amtirenden Staats. Wochen vor dem 1. Oktober ausgehängt wird, damit die Arbeiter fie rechtzeitig vor Abschluß des neuen Arbeitsvertrages fennen beleidigen, foll es verziehen werden."- Das war mittelalterlich anwalts oder Richters. Das ist richtig. Die Zenforen Nank und Hartmann.„ Der Methodistenlernen, wurden sie auf der Iwanowo= Wosnessenst'schen deutsch. Was heute geschieht, ist preußisch." Die gesundesten Ansichten über das jetzt wieder an seinen prediger Burchardt aus der hiesigen Elimgemeinde wollte, wie Weberei in diesem Jahre erst am 31. September ausgehängt, so daß die dadurch überrumpelten Weber, obwohl mit der neuen alten Play gebrachte Denkmal des Großen Sturfürsten" hat jeden: bem Bolt" geschrieben wird, am Sonntag- Abend eine öffentliche Tare sehr unzufrieden, noch ein paar Tage unter noch ein paar Tage unter den falls der alte Entspekter Zacharias Bräfig geäußert. Fritz Reuter , der Versammlung religiöser Art abhalten und hatte dazu einen neuen Bedingungen weiter arbeiteten. Am 4. Oktober verlangten prächtige Humorist, der nur den einzigen Fehler hatte, daß er Säulenanschlag mit dem Thema bestellt: Bieber sterben, als aber alle 2000 Weber die Erhöhung ihrer Löhne, und als die trop fiebenjähriger Beinigung, die man an ihm auf preußischen Gottes Willen thun". Dieses Thema hat die Zensur der Herren Direktion sich weigerte, stellten sämmtliche Weber die Arbeit ein. Festungen übte, nie so recht die erhabene Mission des Preußen- Nauck und Hartmann nicht passirt." Bei Nauck u. Hartmann Seit legtem Frühjahr haben die Arbeiter in Zentralrußland thums begreifen konnte- Frig Reuter läßt den alten Zacharias soll man sich über nichts mehr wundern. Fortschritte gemacht, denn während im Juni die streifenden Spinner also sagen:
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im Moskauer Gouvernement noch ein Fabrikgebäude und die Wohnung" Das erste war denn nu der große Kurfürst auf der Brücke, Die Gründung eines evangelischen Arbeitervereins. Direktors zertrümmerten, schreibt der Korrespondent der wo er über die erbärmlichen Sklaven fortreitet. Hat' ne P'rück Wir erhalten folgende Buschrift:" Ju Nr. 266 Ihrer Zeitung " Bossischen Zeitung", welcher die Beschreibung dieses Streits auf,' ne unverschämte P'rück. Ich trage auch' ne P'rück, was man befindet sich unter Lotales" eine Notiz, in der von der entnommen ist: Es muß bemerkt werden, daß zur Zeit des im Hochdeutschen eine Thur nennt; aber so'ne P'rück! Gründung eines evangelischen Arbeitervereins in Berlin die Rede Streits die Arbeiter sich äußerst ruhig verhielten, ohne sich irgend Hellisch forscher Herr übrigens, dieser olle Kurfürst! Aber ist und eine Bemerkung hinzugefügt wird, welche die„ Germania " welchen Lärm oder Gewaltthätigkeiten zu erlauben." Troydem nichts gegen den ollen prächtigen Hengst, den er unter sich zu dieser Vereinsgründung macht. Zwecks näherer Drientirung