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DER SCHATZ DER SIERRA MADRE

VON B. TRAVEN

Nachdruck verboten Copyright 1928 by Büchergilde Gutenberg, Berlin

30. Fortjehung.

Ja waren aber auch die marodierenden Horden, mit denen man jich heumzubalgen hatte und gegen die sie die Fracht auf Blut und Leben zu verteidigen hatte. Was scherten sich die Horden um Blut und Leben? Die fämpften bis auf den letzten Tropfen, denn es gab immer nur zu gewinnen, und auf das Leben, das sie dagegen ein­fetzten, pfiffen sie, weil darüber ja sowieso schon lange in einem Gerichtsurteil, oft in mehreren, endgültig verfügt war.

Es fiel auch ein Tier mit seiner Ladung in die Schlucht, und die Ladung mußte geborgen werden, oder ein Tier sant mit seinem Reichtum in einen Sumpf oder verschwand beim Ueberschreiten eines Flusses. Es war noch sehr in Frage zu stellen, ob es leichter war, die Schätze aus der Mine zu holen, oder ob es leichter mar, die Schäße sicher nach Meriko zu bringen, ohne daß das Leben der Donja Maria auf der Strecke blieb.

Sie durchlebte auf der Reise eine wahrhaft beflagenswerte Zeit, und wenn sie an die harte Zeit der vielen Jahre bei der Mine zurüddachte, so war jene 3eit nicht weniger beflagenswert gewesen. Nie war sie ihres Lebens froh gewesen, seit sie im Besize der Mine mar. Und sie wußte sich nicht einer einzigen Stunde zu erinnern, mo sie sich ihres Lebens oder ihres Schayes vollkommen sicher gefühlt hatte. In Wahrheit, wenn sie an alles dachte und sich aller Tage erinnerte, so hatte sie das erbärmlichste Leben geführt, das sich nur denfen läßt, ein Leben, viel erbärmlicher als das eines Tieres. Immer in Furcht, mmer in Sorgen. Schwere Träume störten ihren Schlaf, und sie fand nie eine Erholung aus den qualvollen Gedanken, die sie hetzten und jagten während des Tages. In all dem Jammer ihres traurigen Daseins hatet sie mur ein, nur ein einziges leuchtendes und strahlendes Bild: jenen Augenblid, wenn sie ihren Schatz abge­liefert hatte in dem Sicherheitshause der föniglichen Regierung in

Merifo.

Dieser Augenblick, den zu erleben sie ein so erbarmungswürdiges Dasein während der letzten Jahre geführt hatte, fam. Sie erreichte die Stadt Merifo, ohne daß sie auch nur einen Barren ihres foſt­baren Gutes verloren hätte. Sie wurde vom Vizekönig persönlich empfangen, und es wurde ihr die hohe Ehre zuteil, daß der Vizekönig sich mit ihr in Privataudienz lange unterhielt. Ihre Freude und ihre Dankbarkeit gegen den hohen Herrn fannte kaum noch irgend welche Grenzen, als er ihr versprach, daß er den Schatz, den sie in so harter entjagungsreicher Arbeit erworben habe, in den Gewölben aufbewahren wolle, die sonst nur der Verwahrung des königlichen

Schatzes und der Staatsgelder dienen.

Das mar viel mehr, als Donja Maria je erhofft hatte. Nirgends in ganz Neu- Spanien, nicht einmal in den Katakomben der Rathe drale oder in einem Kloster war ihr Schatz so gut verwahrt und so ficher aufgehoben wie in den festen Gewölben der Regierung und unter der persönlichen Verantwortung und Bürgschaft des Vizetönigs, der höchsten Macht im Lande. Hier endlich lag ihr Schaz ficher und wohlverwahrt, bis sie ihn unter militärischer Bedeckung zum Schiff transportieren und dann mit sich nach dem Lande ihrer Sehnsucht nehmen konnte. Sie versprach dem Vizekönig für seine gnädige Fürsorge, die er ihr angedeihen ließ, einen Anteil an ihrem Schatze, der hoch genug war, daß selbst ein Bizekönig in Neu- Spanien ihn einen fürstlichen Anteil nennen konnte.

Dann zahlte sie ihren Leuten die Löhne und entließ sie. Hierauf fuchte sie ihren Gasthof auf, den besten, den die Stadt hatte.

Und nun endlich, nach so vielen Jahren, konnte sie sich ruhig zum Schlafe niederlegen. Zum ersten Male seit Jahren fonnte sie ruhig aufatmen, ruhig und bedachtsam und ungestört essen. Endlich durfte fie auch einmal andere und schönere Gedanken haben, als sie in allen den Jahren in ihrem Hirn herumzuwälzen gehabt hatte.

Aber dann geschah etwas, was sie nicht erwartet hatte, obgleich es feineswegs merkwürdig, sondern ganz natürlich war. Der Schatz

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Sie wurde vom Vizekönig persönlich empfangen. verschwand nicht und wurde auch nicht aus den Gewölben bei Nacht und Nebel gestohlen. Aber etwas anderes verschwand. Donja Maria hatte sich in dem Gasthofe zum Schlafe niedergelegt, wohlgeborgen in einem weichen, herrlichen Bett. Aber niemand hatte sie wieder aufstehen sehen. Niemand hat je wieder etwas von Donja Maria gesehen. Niemand hat je wieder etwas von ihr gehört. Sie war verschwunden, und fein Mensch fonnte angeben, wo sie geblieben war. Das ist eben sehr einfach," so schloß Homard seine Erzählung, ,, bie Donja Maria hatte nur eins vergessen, daß Gold auch manchmal unsichtbar macht. Ich wollte euch die Geschichte ja auch nur erzählen, um euch zu zeigen, daß der Transport ebenjogut seine Schwierig­feiten hat wie das Suchen und das Graben. Und selbst wenn man alles so schön in Sicherheit zu haben glaubt, so ist das dann noch nicht entschieden, ob man sich davon auch nur eine Tasse Kaffee wird aufen können. Das alles ist ja der Grund, warum Gold so teuer ist." ,, Gibt es denn da keine Möglichkeit," sagte Curtin, daß man vielleicht herausfinden kann, wo die Mine war? Die Frau hat doch nicht alles ausgebeutet, die hat doch genug zurückgelassen."

Die Mine kannst du sehr leicht finden," erwiderte Howard, ,, aber du kommst zu spät. Die wird von einer großen Minengesell­schaft ausgebeutet, und sie hat der Gesellschaft schon zehnmal mehr eingebracht, als sie der verschwundenen Senjora gebracht hatte. Die Mine scheint in der Tat unerschöpflich zu sein. Stannft fie ganz leicht

finden, sie heißt" Donja- Maria- Mine", und sie liegt in der Nähe von Huacal. Kannst arbeiten da im Wochenlohn, wenn es dir Vergnügen macht."

Die Männer saßen noch eine Weile um das langsam ver­glimmende Feuer, und dann begannen sie aufzustehen. Sie reckten sich, traten mit den Füßen auf den Boden und wollten hinüber zum Belt gehen. Die Geschichte ist schon mehr als hundert Jahre alt," sagte da Lacaud. ,, Das hat ja niemand bestritten," sagte Dobbs.

Ich weiß aber eine Geschichte, die nur zwei Jahre alt ist und die ebensogut ist oder noch besser."

Ach, halt's Maul," sagte Dobbs gähnend, wir wollen deine Geschichte nicht hören, auch wenn sie nur eine Woche alt sein sollte. Deine Geschichte fennen wir schon, die interessiert ums ebensowenig wie du. Und wenn du gar nichts sagft, so ist uns das schon am liebsten. Du bist ja ein Ewiger."

,, Ein mas?" fragte Lacaud.

Ein Nischt," sagte. Dobbs und trottete hinter den beiden, die voraufgegangen waren, nun auch zum Zelt hinüber.

Am folgenden Morgen, dem vorlegten, den sie hier zu ver­bringen gedachten, waren die drei so aufgeregt, daß sie sich kaum Ruhe nahmen, zu frühstücken. Sie frochen in ihre geheimen Ver­ftede, und jeder brachte sein Häuflein Arbeitsgut hervor. Es waren Körnchen, Sand und Staub, sorgfältig eingedreht in altes Zeltleinen und mit einem Bindfaden verschnürt. Jeder besaß ein ganz ansehn­Die Aufgabe war nun, diese liches Häuschen solcher Säckchen. Säckchen gut und unauffällig zu verpacken. Sie famen in getrocknete Säckchen gut und unauffällig zu verpacken. Sie tamen in getrocknete Bildhäute, und so wurden nun festverschnürte Backen gemacht, die durchaus den Anschein erweckten, als feien fie Baden, die mir aus trockenen Fellen bestanden. Diese Baden tamen hierauf in Säcke, und die Ladung war fertig.

Dobbs und Curtin gingen dann auf die Jagd, um noch ein Stück Bild zu bekommen für die Reise. Howard zimmerte Tragsättel für die Esel und überholte das Riemen- und Leinengut, damit sie auf die Esel und überholte das Riemen und Leinengut, damit sie auf der Reise nicht durch Brüche der Verpackungen aufgehalten würden. Lacaud war wieder sein eigenen Weg gegangen und stöberte in dem Gebüsch in der Nähe der Weidefläche herum. Aber er sagte nicht, was er suche, und von den dreien fragte ihn niemand. Sie be­trachteten sein Gebaren weder mit dem Ausdruck von Mitleid noch höhnen, dazu fühlten sie sich nicht interessiert genug. Es war ihnen mit dem von Spott. Mitleid war ihnen fremd, und um ihn zu ver­nunmehr ganz gleichgültig, was der Mann tat, solange er ihnen feine Unbequemlichkeiten bereitete. Selbst wenn er einen Berg aus ge­diegenem Golde gefunden haben mürde, sie wären noch sehr im 3meifel gewesen, ob sie ihren Blan, am folgenden Morgen abzu reifen, auch nur um einen Tag verschoben hätten. Sie hatten sich

in die sofortige Abreise so sehr verbissen, daß nichts sie hätte aufhalten fönnen. Sie waren mit einem Male der Einsamkeit, der Schufterei und der harten Lebensweise so überdrüssig geworden, daß sie nichts nennen konnten, was sie bewogen haben könnte, auch nur einen Tag länger hierzubleiben. Ihre Stimmung war so, daß sie Lacaud halb­tot geprügelt haben würden, wenn er auch nur den Versuch gemacht haben würde, sie zu überreden, noch eine Woche hier zu verweilen, weil er einer großen Sache auf der Spur sei. Als Howard so neben­bei hinwarf, daß Lacaud genau zu wissen scheine, was er wolle, denn er handle nicht ganz so träumerisch wie ein Ewiger, da sagte Curtin: Mich kann nichts verführen. Er tönnte mir ein Stück bringen so groß wie meine Faust. Ich will es gar nicht haben."

Haben? Warum nicht?" sagte Dobbs. Haben schon. Aber mie forttriegen? Wir fönnen das, was wir haben, ja schon kaum heimfriegen. Ich will nichts mehr, oder er müßte es mir schon nach Durange bringen. Also nun ruhig davon."

Diesen Abend saßen sie ziemlich schweigsam am Feuer. Jeder war mit seinen Gedanken und Plänen viel zu sehr beschäftigt, als daß er etwas erzählt hätte, oder als daß er einem anderen in Ruhe hätte zuhören fönnen. Es war noch dunkel, als sie das Zelt abbrachen und sich auf den Weg machten.

" Du bleibst wohl noch hier?" fragte Curtin den Lacaud. Ja, ich habe hier noch zu tun," sagte der,

,, Dann viel Glück, Junge. Vielleicht haben wir später einmal Zeit, deine schöne Geschichte zu hören," meinct Dobbs lachend. Dann kannst du vielleicht auch Beweise bringen."

Lacaud schob die Hände in die Taschen und antwortete: Be­meise? Beweise, sagst du? Die kann ich jetzt schon bringen. Aber ihr habt ja keine Zeit."

Die haben wir auch nicht," sagte Dobbs. Darum müssen wir jetzt gehen. Wir haben es eilig, ins Trockene zu kommen."

Howard gab Lacaud die Hand und sagte: Ich habe dir da Salz, Pfeffer und noch einige andere Kleinigkeiten zurückgelassen, die uns nur im Wege find. Kannst du vielleicht brauchen. Da liegt auch noch ein Stück Zelttuch. Magit du auch haben, ist gut für den Regen in der Nacht."

"

Dante," erwiderte Lacaud.

Auch Dobbs und Curtin schüttelten Lacaud die Hand. Dobbs gab ihm Tabat, und Curtin gab ihm eine Handvoll Patronen. Jezt, als sie schieden, wurden sie mit einemmal Freunde. Curtin hatte es bereits auf der Zunge, ihn einzuladen, mit ihnen zurückzugehen, weil es ja hier für ihn fürchterlich sein müsse, allein in dem Didicht zu hoden, und wo gar keine Hoffnung sei, etwas zu finden, weil sie lange genug hier gewesen seien und jedes Steinchen umgemendet hätten und sie genau wüßten, was und was nicht hier zu finden sei. Aber er sagte es nicht und sagte nur:" Good bye." ( Fortfehung folgt.)

WAS DER TAG BRINGT.

Die Parade der Bleisoldaten.

hielten die Arbeiterinnen in der Rantine umentgeltlich je eine Tafse Im Garnisonmuseum zu Potsdam haben sie jetzt ein Denkmal Tee. Die Arbeitsleistung war nicht nur beständiger und höher, auch für die berühmten Frühjahrsparaden errichtet, die vor dem Krieg die Zahl der Arbeiterinnen, die im Laufe des Jahres ihre Stellung alljährlich auf dem historischen Gelände des Lustgartens stattfanden. 25 Broz. Bei einer anderen Gesellschaft, die nur je 3 Minuten Bause wechselten, ging bedeutend zurüd. Sie betrug im Durchschnitt mur Aber das Denkmal besteht nicht aus Stein oder Erz, sondern aus Blei, und es wird von 5000 Miniatursoldaten gebildet, die, mit gestattete und eine Tasse Tee lieferte, wechselten 42 Broz. der Be­den historischen Uniformen der alten Garderegimenter bemalt, in fchäftigten ihre Stellung. In einer dritten Firma, die meder Bause, einem Saale aufgestellt sind. Das also haben sie in Potsdam aus gestattete noch Tee lieferte, erhöhte sich dieser Prozentsatz auf 94! den vergangenen Tagen des Kaisertums in die neue Zeit herüber Zigarettenrauchen und Bubikopf sind unsittlich. gerettet: Eine Nachbildung der Traditionsregimenter in Blei. Und da soll man mur ja nicht sagen, daß solche Bleisoldaten doch eigent Dem Unterrichtsminister liegt ihr fittliches Wohl besonders am Die Lehrerinnen von Buapest haben sich nicht zu beklagen. lich eine recht naive Sache wären und mehr für fleine Jungens, die etwas für ihren findlichen Spieltrieb brauchen. Ach nein, Blei Herzen. So fam vort urzem ein Rundschreiben heraus, daß Beklei­soldaten find immer höchft gefährlich gewesen: der heimtüdischite dungsvorschriften für die Lehrerin enthält und zugleich ihr Be­Bazillenträger der Welt und der Weg zu den verschütteten Unternehmen in der Schule und vor der Deffentlichkeit regelt. Vor allem ständen und leichenbejäten Drahtverhauen des großen Krieges hat dürfen die Lehrerinnen keine fniefreien Röcke tragen. Der Rock seinen Ausgangspunkt in den Kinderstuben genommen. Sie haben muß menigstens einen Teil der Waden bedecken. Die Lehrerinnen schon recht, die stellungslosen Generale und abgetakelten Jung- dürfen weiter feine Zigaretten rauchen, weder in der Schule, noch frauen Potsdams, auf deren Initiative die Ausstellung zustande außerhalb. Diese Maßnahme sei aus pädagogischen Rücksichten un­gekommen sein mag: Bleisoldaten sind etwas für die Großen, und bedingt notwendig, erklärt das Rundschreiben. Zuwiderhandelnde der rechte Patriot kann ihrer so wenig entraten wie der Kokainist werden disziplinarisch bestraft. Ebenso ist das Tragen eines Bubi­topfes unjittlich. Der Bubikopf wirte auf die Kinder aufreizend. feines Pulvers und der Sadist der Peitsche. Die meisten Lehrerinnen haben, wie die Budapester Blätter zu be­Natürliches betrachtet. Und solche Lehrerinnen erziehen die zukünf richten wissen, diese Verordnug als etwas Selbstverständliches und tige ungarische Generation.

Da werden nun also die mit ihrem heimlichen Laster Begabten vor den bunten Bleiklümpchen stehen. Sie werden sich vergangener Zeiten erinnern, ihre Augen werden leuchten, und leis werden jie

vor sich hinbrummeln: Das Gewehr... über! Die Augen... lints! Rechts schwenkt... maaarsch!" D, diese lieben Kommandos, die eine Welt bedeuteten! 3war werden die bunten Bleiklümpchen feine Notiz von ihnen nehmen und regungslos verharren aber diese Passivität werden sie dann nur mit ihren lebendigen Vorbildern aus den Jahren vorm Krieg gemeinsame haben, zu denen auch kein Kommando mehr dringen kann, weil diejenigen, die zu ihnen drangen, sie in ihre fühlen Lehmgruben von Flandern und Galizien dirigierten. Hans Bauer.

Der Hund vom Kälberstein.

In der Berchtesgadener 3eitung" inserieren Leute von Gemüt das Folgende:

Um Entschuldigung bitten wir den Herrn und die Dame, welche am Sonntag auf einer Bant am Kälberstein faßen und welche unser Hund durch unanständiges Betragen heimtückisch von dortselbst vertrieb."

Dieser Hund verdiente wirklich, unter die Guillotine des Schund. und Schmutzgesetzes zu fommen.

Die Schlupfhose.

In den ,, Amtlichen Nachrichten der Gemeinde Budenheim " liest man folgende nicht uninteressante Rotiz:

,, Ein fast neues Wäschestüd( sog. Schlupfhose) wurde im Borgarten der protestantischen Kirche gefun­den. Abzuholen bei.

Wie kommt denn die Schlupfhose in den Kirchengarten? Man muß doch sehr bitten....! Der Wert der Arbeitspause.

Der Wert einer Tasse Tee murde in einem Bericht des eng­lischen Industrial Fatigue Research Beard" ins rechte Licht gerückt. Eine Industriefirma, die Arbeiterinnen beschäftigte, gewährte diefen am Bor- und Nachmittag je 15 Minuten Bause. In der Baufe er

Wer weiß das?

Die Schrittlänge eines erwachsenen Menschen beträgt im Durch schnitt 80 Zentimeter.

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Der Mond ist als Vollmond achtmal heller als im letzten Viertel.

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Leuchtzifferblätter werden außer bei Uhren auch bei Kompassen, Meßinstrumenten und Geschützrichtgeräten verwendet. Statt der teuren Radiumpräparate nimmt man neuerdings Ersatzstoffe, z. B. das jüngst entdeckte Mesothorium.

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James Watt fennen wir hauptsächlich als den Erfinder der Dampfmaschine und des Kondensators. Er hat aber auch die für die Handels- und Geschäftsmelt unentbehrlich gewordene Briefpresse erfunden und ist Gründer des einheitlichen Maß- und Gewichts­systems.

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Zwischen je zwei Eisenbahnschienen muß bei der Berlegung stets eine Wärmelücke gelassen werden. Die Schienen dehnen sich nämlich auf.1 Meter Länge bei je 1 Grad Wärmezunahme um 1,85 Millimeter aus.

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Die Technik der Luftphotographie ist so weit vorgeschritten, daß man vom Flugzeug aus ohne weiteres fertige Landkarten von aus= gezeichneter Schärfe aufnehmen kann. Eine Aufnahme mit einem Apparate von ½ Meter Brennweite in 5000 Meter Höhe ergibt 3. B. eine Karte im Maße 1:10 000, die ein Gelände von 500 Settar, aljo mehr als das Dreifache des Fürstentums Monaca umfaßt.