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Krise in der Rheinschiffahrt.

Die Unternehmer wollen sich durch Lohndruck gesund machen.

wieder eine halbe Stunde vergangen, und Direttor Rag war noch nicht zur Stelle.

In der Rheinschiffahrt sind die Gehalts- und Lohnbedingungen Klägern zwei entgegenstehende Angaben machten. Darüber war von den drei Arbeitgeberverbänden gefündigt worden. Die Unter­nehmer verlangen einen Lohnabbau von mindestens 13 Pro3. Sie beantragen, die vor dem englischen Kohlenarbeiter­streit in Kraft befindlichen Löhne und Gehälter wieder zu verein­baren, die nach ihren Angaben einen Wochenlohn für Matrosen von 37,50 M. und ein Monatsgehalt für Kapitäne und Schiffer von 270 bis 325 M. zur Basis gehabt haben.

Zur Unterstützung der Reeder gegen die Entlohnung des Rhein­schiffahrtspersonals hat der Verein zur Wahrung der Rheinschiffahrtsintereffen eine umfangreiche Ein­gabe an die Behörden des Reichs und der Länder gerichtet. Der Bestand der Rheinschiffahrt, so heißt es in der Eingabe, sei aufs ernsteste gefährdet. Der ausländische Wettbewerb sei verstärkt und werde in Frankreich  , Belgien   und in der Schweiz   von den Regie rungen subventioniert. Der ausländische Konkurrent stehe unter ge­ringerer steuerlicher Belastung und ebenso unter geringeren Sozial­lasten als der deutsche Rheinreeder. Ebenso seien die Lasten aus dem Arbeits- und Lohnverhältnis im Ausland geringer als bei der deutschen   Rheinschiffahrt. Schließlich seien durch die Einführung der Staffeltarife und zahlreicher Ausnahmetarife für Seehäfen von der Reichsbahn der Rheinschiffahrt erhebliche Güterfrachten entzogen worden. In allen diesen Punkten fordern nun die Rheinreeder Ab­hilfe. Ihr Hauptangriff richtet sich aber gegen die Löhne. Das Rheinschiffahrtspersonal weiß, daß die Rheinschiffahrt sich in einer Krise befindet. Es meiß ebenso auch, daß diese Krise nicht durch Hungerlöhne beseitigt werden kann. Auch der Rheinschiffahrt wird schließlich nichts anderes übrig bleiben, als zu rationali. fieren, den aufgeblähten Apparat zu vereinfachen und sich nach der Becke zu streden. Die Rheinflotte ist im Berhältnis zum Frachtangebot zu groß geworden. Heute beteiligen sich neben Deutschland   und Holland   auch Frankreich   und Belgien  ( vor allem mit den durch den Friedensvertrag abge tretenen Teilen der deutschen   Flotte) sowie die Schweiz   am Rhein­frachtgeschäft. Die deutschen   Reeder sind rechtzeitig auf die ver­stärkte Auslandstonfurrenz hingewiesen worden. Troßdem wurde die deutsche Rheinflotte unnatürlich vergrößert. Die deutsche Rheinschiffahrt hat heute über 75 000 Tonnen mehr Frachtenraum als vor dem Kriege. Ein großer Teil der Neubauten, die mit den Entschädigungsgeldern her. gestellt worden sind, fährt unter holländischer Flagge; das gilt für eine Reihe befannter Firmen wie Stinnes, Haniel und andere. Insgesamt stehen zurzeit etwa 420 000 Tonnen rein deutsches Rapital unter holländischer Flagge, und dieser deutsche Frachtraum unter fremder Flagge ist Konturrent für die deutsche Rheinschiffahrt Die deutschen   Rheinreeder machen sich selbst konkurrenz und erklären dann, daß sie vor dem Ruin stehen. Sie drüden sich selbst die Frachten und verlangen dann, unter Hinweis auf die geringere Rentabilität Sentung der Löhne aufs Hungerniveau.

Auch die Rheinreeder werden in den fauren Apfel der wirt­schaftlichen Umstellung beißen müssen, denn es ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, den sinnlos aufgeblähten Frachtenraum der Rhein­flotte halten und damit das Rheinschiffahrtspersonal auf Jahre hinaus zu Elend und Hungerlöhnen verdammen zu wollen. Jeder Versuch, die Krise der Rheinschiffahrt mit Hungerlöhnen zu bannen, beschwört einen Kampf herauf, der das Wirtschaftsleben am Rhein   und weit darüber hinaus aufs schwerste erschüttern muß.

Die Piscatorbühne verurteilt. Aushungerungspolitik gegen Statiften. Anfangs waren es 78 Statiften, die vor dem Arbeitsgericht gegen die Piscatorbühne flagten. Bon einem Termin zum anderen hat sich ihre Zahl ständig verringert. Eingedent des Wortes: ,, Ein magerer Vergleich ist besser als ein fetter Prozeß", hatten sich die Kläger   außergerichtlich mit der Direktion der Biscatorbühne ver­glichen und die Klagen zurückgezogen. Im vierten Termin waren mur noch zwei Kläger übriggeblieben. Die wollten von einem Vergleich nichts wissen, sondern bestanden auf einem Urteilsspruch. Als der Termin beginnen sollte, war Direttor Rah nicht an­wesend. Zwar hatte er einen Bertreter geschickt, ihm aber teine Bollmacht erteilt. Das Gericht fonnte also, den gesetzlichen Bestimmungen gemäß, mit diesem Bertreter nicht verhandeln. Das Gericht wartete noch eine halbe Stunde. Direttor Kay tam nicht. Dann wurden vier Zeugen vernommen, die über die Honorar- und Kündigungsvereinbarungen zwischen Katz und den

Theater, Lichtspiele usw.

Mittwoch, 4.4.28

Staats- Oper

Am Pl.d.Republ.

71 Uhr

Mittwoch, 4.4. 28

Städtische Oper

Bismarckstr. Ab.-Turn.IV. Ant. 71/2

Puccini  - Abend: Der Barbier von

Der Mantel

Schwester Angelika

Gianni Schicchi

Sevilla

Staatl. Schauspielh. Staatl. Schillerth. Am Gendarmenmarkt Charlottenburg

8 Uhr

8 Uhr:

Die Weber Amphytrion

Volksbühne

Theater am Bülowplatz| Th. am Schiffbauerdamm

Uhr

814 Uhr

Die rote Der Zigaretten­Robe

kasten Walhalla- Th.

Residenz- Theater weinbergsweg 19/20

Tägi. 8 Uhr

Der gr. Paris  . Erfolg

Kokottchen

4 Einakter mit

Gustav Heppner

Für Jugendl. nicht

geeignet.

Täglich 81%, Uhr

Im weißen Röß'l

Lustspiel in 3 Akten

Deutsches Theater Piscatorbühne

Norden 12310

Theater am Abonnementsbüro: Nollendorfplatz

Norden 10 338-39, Kurfürst 2091/93

8 Uhr, Ende 10 U Anf. 8, Ende geg. 11 Zwölftausend Bis 10. April verlängert Die Abenteuer des

Kammerspiele braven Soldaten

Schwefk mit Max Pallenberg  Insc. Erwin Piscator  Gastspiel im

Norden 12310 84/4 U., Ende nach 10 Finden Sie, das Constance sich richtig Lessing- Theater

verhält?

Norden 12798 Heute 8 Uhr

Die Komödie zum letzten Male Bismarck 2414/7516 Hoppla, wir leben!

84 U., Ende 10% U.

Nun erließ das Gericht auf Antrag der Kläger   ein Versäum­nisurteil. Danach hat die Piscatorbühne dem einen Kläger 35 M., dem anderen 28 M. zu zahlen und die Prozeßkosten zu tragen.

Eine Viertelstunde später erschien Direktor Raz, tat sehr verwundert, weil das Gericht mit seinem nicht bevollmächtigten Bertreter nicht verhandelt hat und erklärte, selbstverständlich werde er gegen das Versäumnisurteil Einspruch einlegen! Der Leiter eines kommunistischen   Unternehmens will also das bürgerliche Gericht noch weiter in Anspruch nehmen wegen einer Geldsumme, die für ein großes Theaterunternehmen eine Lapalie, für zwei hungernde Statisten aber eine erhebliche und nach Lage der Sache wohlverdiente Einnahme bedeutet.

wirtschaft im Reich stellte der Redner wirtungsvoll die Fortschritte im republifanifchen Preußen entgegen. An seine mit reichem Betfall aufgenommenen Ausführungen schloß fich eine lebhafte Ausfprache, in der namentlich mehrere Genoffinnen an die Frauen appellierten, bei den Wahlen nicht wieder für die Miet- und Lebensmittelwucherer zu stimmen. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie endete die eindrucksvolle Rundgebung.

Raubüberfall auf eine Steuerzahlstelle.

=

Die Beamten, die auf der Städtischen Steuerzahl= stelle in der Konrad Hänisch- Straße in Frankfurt am Main   beschäftigt sind, hatten gestern Mietsbeträge für die Städtischen Wohnungen in Empfang genommen. Es lagen mehrere tausend Mart auf den Zahlbrettern umher. Ein Mann, der sich durch eine schwarze Maske untenntlich gemacht hatte, drang mit vorgehaltenem Revolver in den Schalterraum ein und raffte, während er die Beamten mit der Waffe in Schach  hielt, soviel Geldscheine wie möglich zusammen. Vor dem Hauſe schwang er sich auf ein Rad und entfloh. Mit einem Polizei­beamten, der ihn mit Hilfe eines Motorrades verfolgte, fam er in ein regelrechtes Feuergefecht. Erst in der Innenstadt konnte der Flüchtling, durch einen Arbeiter vom Rad gerissen und fest=

Diesmal kein Hauseinsturz!

So sieht es in der verlängerten Klosterstraße im Zentrum Berlins   aus.

Buchdruckeraussperrung in Dresden  .

Dresden  , 4. April.  ( Eigenbericht.)

Die Buchdruckereibesizer Dresdens   beschlossen gestern abend, die Betriebe stillzulegen. Dieser Beschluß gilt jedoch nicht für die Zeitungsbruckereien, wo die Arbeit zu den neuen Bedingungen auf­genommen wurde.

-

mas nun?"

gehalten werden. Ehe aber die Polizeibeamten zu feiner Ber­haftung schreiten konnten, schoß er sich die legte Rugel, die er im Revolver hatte, in den Kopf.

Der Täter ist ein Fabritarbeiter 3immermann. bald nach der Einlieferung ins Krantenhaus gestorben.

Unter Geßlers Regime ist der Kappift 25 wentelb zum Konteradmiral und Kolbe, der Kommandeur der Berlin  ", der Heinrich von Hemmelmark an Bord empfangen hat, zum Rapitän zur See befördert worden. Die ganze Verantwortung für den Be­such des Prinzen Heinrich auf der Berlin  " wurde damals vom Reichswehrminister dem Inspekteur des Bildungswesens, il­fing von Ditten, zugeschoben. Jetzt ist auch Bülfing von Ditten zum Konteradmiral ernannt worden!

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Umgebung.( Nachdruck verboten.) Wechselnde, meist stärkere Be wölkung ohne erhebliche Niederschläge. Tagestemperaturen ein wenig höher als bisher. Für Deutschland  : Im Westen strichweise etwas Regen, mit Erwärmung, im Osten teine wesentlichen Niederschläge.

Deutschnationale Versprechen und- Taten! ,, Das Ende des Bürgerblocks Ueber dieses Thema sprach in den Florafälen, Johann- Georg- Straße, Genosse Landtagsabgeordneter Kuttner zu einer gutbesuchten Wählerver­sammlung, mit der die Wilmersdorfer   Kreisorganisation der Ber­ liner   Sozialdemokratie im Stadtviertel Halensee   den Wahlkampf auf­nahm. Den Wahlversprechungen der Deutschnationalen stellte der Redner ihre wirklichen Taten gegenüber. Die Besetzung der Ministerien durch Fachminister haben uns die Deutschnationalen durch den Reichseisenbahnminister Koch, die Beseitigung der Futter­frippenwirtschaft durch Herrn von Keudells Personalpolitik, die eiserne Grundfaßtreue durch Hergts Berlängerung des Republichen Belmonte- Uhren preiswert und gut Königstraße 30 gesetzes, der Kampf gegen die Korruption durch Phoebus- und Eisen­bahnskandale demonstriert. Niemand hat es so verstanden wie die Deutschnationalen, die Regierungsmacht zugunsten der eigenen An­hänger und der hinter ihnen stehenden Wirtschaftsschichten auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung auszunutzen. Der reaktionären Miß­

Barnowsky- Bühnen Tb. Königgrätz  . St. Bergm. 2110.

8 Uhr: Flucht

von John Galsworthy  Regie Victor Barnowsky  

Komödienhaus Norden 6304. Tägl. 8 Uhr: Broadway

Rose- Theater

Gr. Frankf. Str. 132. 81 Uhr Sterne. d. wleder leuchten

Metropol- Th.

Zentrum 128 24 814 Uhr:

Der Graf von Luxemburg Matzner, Hoffmann, Jolan, Hell, Kettner, Goroll.

Kleines Theater Philharmonie

Grosses Schauspielhaus Anfang

Ende

8 Uhr REGIE: 11 Uhr CHARELL DOMPADOUR MASSARY

Täglich 8 Uhr: 8 Uhr: Liszt  - Abend Theater des Westens  

Erika Glässner   d.Philharmon.Orch. Dir. Dr. Kurt Singer   Täglich 8 Uhr

in

von Berlin  .

Th.i.Admiralspalast

Dir. Herm. Haller

Marcel Fradelin Insc. Erwin Piscator   Für Jugendliche Missa Solemnis Zigeunerbaron   Täglich 81, Uhr

( Der Eunuch)

Lustspielhaus

Dir. Dr. Martin Zickel  8 Uhr: Guido Thielscher  

in Unter Geschäftsaufsicht"

Saltenburg- Bühnen Dts. Künstler- Th 72 Uhr: Premiere

Schwarz- Weiß

Sonnabend, 7. April Uraufführung: Monjunktur" v. Leo Lania  

Insz. Erwin Piscator  

Berliner   Theater

Direktion Kuhnert

Charlottenstr.90/ 91.05nh.170 8 Uhr

Die Bollé Sisters"

Ein Berliner   Volks­stück von Friedmann- Frederich.- Max Adalbert  , Lea Seidl  , Lori Leux  

v. Blumenthal u. Kadelburg Renaissance- Theater

Vorzeiger dieses

zahlen für. Parkett

auch Sonntags statt

Steinplatz 901.

We Funkfreunde balbe Preise 4- Mk. nur 00 PL& 10 Uhr: Coeur Bube.

nicht geeignet

Komische

8 Uhr Oper 8%, Bhr James Klein's

gewaltiges neues Revue- Stück:

Zich'

dich aus!

200 Mitwirkende. Vorverkaut ab 10 Uhr. ununterbrochen.

Ciurina, Hofbauer, Lichtenstein, Brandt Fleischer, Richter. Planetarium am Zoo Verläng. Joachimsthaler Straße Noll. 1578

18 und 19 Uhr: Der Sternhimmel

der Heimat

18 u. 21 Uhr: im Reiche der Mitternachtssonne Eintritt 1 M. ( inder unt. 15 Jahren 0.50

Arthur Hammerstein  Gastspiel der Operette Rose­Marie

Thalia- Theater

Dresdner   Str. 72/73 Täglich Uhr

Das Kamel geht durch das Nadelöhr

CASINO- THEATER Uhi

Lothringer Str. 37. Nur noch wenige Aufführungen Doktor Klaus. Ausschneiden! Gutschein 1-4 Pers. Fauteuil nur 110 M, Sessel 1,60 M

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