Nacht der Ausschreitungen. Kolgenschwere Schießereien und Schlägereien.
Punsch in der Silvesternachi. Llnd was um die Osterzeit danach kam. Wenn man überall Silvester feiert, warum dann nicht auch in Großbeeren ? Und daß man diese eigenartige Nacht in deutschen Landen nicht gerade mit Limonade begießt, ist männiglich bekannt. Warum sollte Großbeeren eine Ausnahme machen? Also man feierte dort, wie in deutschen Landen üblich, Silvester bei Pünschen und Schnäpsen und Bieren. Nun ereignete es sich, daß am ersten Neujahrstag früh gegen vier Uhr eine Anzahl Rotfrontleute, denen der Punsch wohl Mut gemacht hatte, ihren Einzug in ein Lokal streng nationaler Richtung hielt. Der Wirt, der sein gutes Siloestergeschäft schon gemacht hatte, sah es mit saurer Miene, stellte, von dem Besuch wenig erfreut, den Leuten das Bier hin und gebot alsbald Feier- abend. Einige von der Roten Front waren klug genug, ihr Bier trotz der Unfreundlichk-it des Wirtes hastig hinunterzuspülen und abzuziehen. Andere meinten wohl, so ein Wirt müsse dem Kunden doch zum mindesten Zeit lassen, sein Gläschen in Ruhe zu trinken. Der Wirt wollte offenbor die Leute los sein und drängte energisch und wenig höflich zum Aufbruch. Wie dos aber nun kommen kann, wenn es die vierte Stunde im neuen Jahr ist. Einer von den Rotfrontleuten beanspruchte durch- aus sein Recht, auf gemütliches Austrinken. Es kam zum Wort- Wechsel und der Mann mit Windjacke und roter Armbinde ließ sich dazu hinreißen, den Wirt einen Stoß vor die Brust zu geben. Allerdings wurde diese Ausschreitung von einem Angehörigen des Wirts sofort erwiedert. Er schmiß den Täter glatt die Treppe hin- unter und soll dann außerdem auch die schwangere Frau des Mannes schwer beschimpft haben. Das ließ sich der Ehemann denn doch nicht gefallen. Es kam zur allgemeinen Keilerei, bei der etliche Fensterscheiben in die Brüche gingen. Kurzum eine Sache, die nicht nett, aber in vorgerückter Siloesterstunde keineswegs ungewöhnlich fein dürfte. Es hätte zu einer Zivilklage gereicht. Hier aber wurde die Staatsgewalt mobil gemacht und nicht weniger als zwei Land- jäger aus dem wohlverdienten Schlaf getrommelt. Und dann er- folgte die Anklage. Seit Sllvester sind über drei Monate verstrichen, und niemand denkt noch ernstlich an die Sache. Anders aber das Gericht. Da wird die Geschichte mit aller Eindringlichkeit und umständlicher Ausführlichkeit rekonstruiert und wird dennoch nicht ganz klar. Dem Rotfrontmonn wird selbst von dem Landjäger ein gutes Zeugnis ausgestellt. Aber, aber— er hat den dicken Wirt unsanft vor die Brust gestoßen und das ist, es hilft ihm alles nichts, nach§ 223 des StGB. Körperverletzung. Merk dirs. unwisiender Laie! Sein wiederholter Versuch, darauf hinzuweisen, daß er selber von der Treppe gestoßen und daß seine Frau schwer beleidigt worden ist, nützt ihm an Gerichtsstelle leider nichts. Ausgang: 60 Mark Geld- strafe in Raten abzahlbar. Das ganze aber im Grund doch nur eine Bagatelle um das Thema: Punsch in der Silvesternacht. Und dafür große Verhandlung. Borsitzender, Gerichtsschreiber, zwei Schöffen. sechs Zeugen, darunter die beiden Landjäger und zwei Stunden Verhandlung.
Wohnhöhle in Wannsee . Man kennt Wannsee . aber man kennt es doch nicht ganz, wenn man glaubt, es nur als Wohnstätte reicher und. reichster Leute und feudaler, schwarzweißrot bewimpelter Sportklubs zu kennen Jen- seits der bekannten Brücke gabelt sich die Hauptstraße. Rechts führt die Straße parallel zum Wannsee , links zum kleinen Wannsee . Hier stehen auf hohem Ufer, umgeben von den prächtigsten Parks nicht Landhäuser schlechthin, sondern Schlösser und Paläste. Herr von Siemens hat hier im größten Ausmaß seinen wahrhaft fürstlichen Palast, um den sich für die Angestellten eine kleine Häuserstadt gruppiert. Weiter führt der Weg, der nur von Autos befahren wird, und endet schließlich ganz nüchtern in dörflich anmutend« Wohn- statten, dem ehemaligen, aber schon vor Jahren noch Wannsee ein- gemeindeten Stolpe. Alsenstraße3 9. Auf den ersten Blick«in niedliches Häuschen. Ein Motiv für einen Maler, sollte man meinen. Sieht man aber näher zu, dann merkt man, daß rieselnder Kalk sich seine Bahn bricht und daß fallender Putz die Mauersteine erscheinen läßt. Man will eintreten, stolpert aber. Ein hohes Brett bildet die Schwell« und soll verhindern, daß der Regen vom Bürgersteig in den Flur spült. Soll! Der Regen läßt sich nicht durch ein Brett aufhallen. Zur Rechten ein Stäbchen. Feuchte Treibhausluft brodell darin. Der Fußboden feucht, die Wände feucht, die Betten klamm. Hinter den Betten blecken die nackten Stein« hervor. Ein Meißelstoß und man hat Verbindung mit draußen. Di« Deck« total verschwärzt. Pfusch- arbeit eines Ofensetzers war die Ursach«, daß Tag um Tag die Rauch- schwaden sie färbten. Daneben ein winziges mit Steinen ausgelegtes Kämmerchen, von der Stube— toll, toll ist das— nicht einmal durch eine Tür abgeschlossen. Ein paar zerzauste alte Decken bilden die Tür. Der Fußboden des Zimmer liegt unmittelbar auf dem Erdboden und nimmt jede Kälte und jede Feuchtigkeit auf. Und in diesem Elendsloch, das früher das Armenhaus der Ge- meinde Wannsee war, haust ein steinaltes Mütterchen. Die vom vielen Weinen entzündeten Augen sprechen eine herzzerreißende Sprache. Sie sehen den Besucher vorwurfsvoll und hoffnungslos an: Du meinst es wohl gut, aber helfen wirst du auch nicht können. Man ist ziemlich fassungslos, als man hört daß dieses er- bärmliche Wohngelaß Eigentum der Stadt Berlin ist, daß also Berlin verantwortlich ist. Der zunächst Ver- antwortliche aber ist der 10. Bezirk, Zehlendorf . Sein sich oft voiksfreundlich gebender deutschnationaler Bürgermeister Dr. Schumacher sollt« sich einmal um diesen Schandfleck seines Bezirks kümmern.
Der gewissenhafte Chauffeur. Ein„Vorwärts'-Leser schreibt uns: In einer der letzten Nächte nahm ich gegen Hl Uhr nachts ein« ein st reif ige Autodroschke und gab dem Chauf- feur dos Ziel an. Unterwegs bemerkte ich. wie er plötzlich d i e teuer« Tax« 3. die zu beanspruchen er berechtigt war, auf Taxe 2 zurückschaltete. Nach etwa 300 bis 400 Meter griff er aber- mals zum Apparat und schaltet« wieder die Taxe 3 ein. Ich habe den Grund sofort geahnt, bin aber über diese geradezu rührend« Gewissenhaftigkeit erstaunt. Der Chauffeur hatte nämlich versäumt, die allerkürzeste Strecke zu nehmen, die nur ein sehr guter Kenner der Berliner Straßen mit Sicherheit gewählt hätte. Der von ihm gemachte Umweg war nur gering. Dennoch hat dieser mustergültige Chauffeur, um mich nicht zu schädigen und gewissermaßen um sich selbst zu bestrafen, diese Umschaltung freiwillig vorgenommen. Al, ich mich später erkundigte, was ihn zu dieser Manipulation ver- anlaßt hotte, bestätigte er mein« Vermutung und entschuldigte sich für ,ben kleinen Umweg. In diesem schlichten Proletarier steckt«in größere» Quantum instinktiven Anstandes, ala in unzähligen»vor- nehmen* Menschen.
In der Nacht zum Freitag kam e« an zwei Stellen, und zwar in der Königgrätzer Straße und in der Großgörschenstraße zu schweren Schlägereien, bei denen der Revolver eine Rolle spielte. Bor dem Hause Königgrätzer Straße 118/19 gab der 27jährige Bote Gerhard Schmalz auf den 22jährigen Arbeiter Walter Potrowki zwei Schüsse ab, die in die Brust und den Unterleib trafen. P. mußte mit lebensgefährlichen Ver- l e tz u n g e n in dos Birchow-Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde oerhaftett Bei feiner Vernehmung gab er an, in Notwehr gehandelt zu haben. Potrowki sei in einem Lokal in der Königgrätzer Straße mit ihm in Streit geraten, der sich auf der Straße fortsetzte. Hier sei dann P. über ihn hergefallen und habe ihm mit einem harten Gegenstand mehrere wuchtige Hiebe über den Kopf oersetzt. In der Notwehr habe er seine Pistole ge- zogen und aus seinen Angreifer zwei Schüsse abgefeuert Die Polizei ist mit der Nachprüfung seiner Angaben noch beschäftigt. Glimpflicher lief eine Schießerei ab, die sich an der Ecke Kulm, und Großgörfchenstraße kurz nach 3 Uhr ab- spielte. Der 21 Jahre alle Arbeiter Konrad hatte mit dem wohnungslosen Kaufmann Otto Kockorow einen heftigen Wortwechsel, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Plötzlich zog K. einen Trommclrevoloer, der mit Schrot geladen war, hervor und schoß auf Konrad. Die Schrotladung ging Konrad durch die linke Hand, die er zur Abwehr erhoben hatte. Passanten, die Zeugen des Exzesses geworden waren, hielten den Revolver- Helden fest und richteten ihn so übel zu, daß er mit schweren Verletzungen nach der nächsten Rettungsstelle und von dort als Polizei- gefangener in das Staatskronkenhaus geschafft werden mußte. Der Angeschossene konnte nach Anlegung von Notverbänden im Elisabech-Krankenhaus in seine Wohnung entlassen werden. Auch Kockorow will in Notwehr gehandelt haben. Ein« weitere schwere Schlägerei entspann sich Donner »-
tag nacht gegen 22 Uhr in der Schloß- Ecke Albrecht- straße zu Steglitz zwischen mehreren Reichswehr - l o l d a t e n und drei Passanten, die nach ihren Abzeichen, die sie an den Röcken trugen, der Kommunistischen Partei ange- hören sollen. Der 27jShrige Kurt Kramer aus der Ring- straße zu Steglitz erhiell bei dem Handgemenge mit dem Seitengewehr einen Stich in die rechte Hüfte und mußte nach dem Kreiskrankenhaus Lichterfeld« gebracht werden. Nach den polizeilichen Feststellungen sollen die Kommunisten die Angreiser gewesen sein. Sie wurden festgenommen und der Ab- teilung IA, im Polizeipräsidium zugeführt. Schweres Motorradunglück. Ein Polizeioberleutnant tödlich verunglückt. Ein schweres Motorraduuglück trug sich am Kor- freitog früh an der Ecke Reichs st raße und West endalle« in Charlottenburg zu. Der Polizeioberleutnant Schröter vom Revier 132 am Kaiserdamm befand sich um 6 Uhr morgens mit seinem Motorrade auf dem Heimweg. An der ge- nannten Straßenkreuzung geriet er mit seinem Fahrzeug auf dem durch den heftigen Regen schlüpfrig gewordenen Asphalt ins Schleudern, verlor die Herrschaft über die Lenkung und raste gegen die Bordschwelle. Durch den Anprall wurde Schröter in hohem Bogen auf die Straße ge- schleudert, wo er schwerverletzt und besinnungslos liegen blieb. Dorüberfahrende Chauffeure, die das Unglück beobachtet hatten, bemühten sich sofort um den Verunglückten. Bevor jedoch ein Arzt herbeigerufen werden konnte, erlag Sch. seinen schweren Verletzungen. Die Leiche des Verun- glückten wurde beschlagnahmt und in da, Charlottenburger Schau- Haus gebracht.
Riesenbrand in Havanna. Erdöl brennt und explodiert.— Das flammende Meer. 80 Personen verletzt. Havanna, S. April. Gestern nacht um 10 Uhr ist in der Petroleum-Raffinerie der Standard Oil Company in Regia gegenüber Havanna ein Brand ausgebrochen, der auch im Laufe des vormittag» noch nicht gelöscht werden konnte, vis jetzt sind 1l der 102 Rohöltanks der Anlage, die mit einem Aufwand von lS Millionen Dollar errichtet worden ist. vom Feuer zerstört. Es erfolgten mehrere Explosionen. Die Einwohner flüchteten sich an Bord des im Hafen Negendeu amerikanischen Schlachischisses Wyoming und des kubanischen Kriegsschisses Euba. Da auch der Hafen von dichten Rauch- majfen erfüllt war. sehten die Kriegsschisse ihre Scheinwerfer in Tätigkeit, um den Booten der Flüchtigen den Weg zu weisen. Da weitere Explosionen drohten und die flammenden Oel - mengen sich auf dem Wasserspiegel de» Hafen » auszubreiten de- gannen. mußten die in der Bähe de, vrandplahes liegenden Schiffe ihre Ankerplätze weiter hinaus verlegen. Da im Laufe des Morgen» der Wind gedreht hat, hofft man. eine Entzündung der übri- gen petroleumtanks, in denen noch etwa 3 Millionen Gallonen Brennstoffe lagern, verhindern zu können. Es wurden 8 0 per- fönen verletzt, darunter 11 Malrosen de» Linienschiffe» Wyoming , dessen Mannschaft sich an der Bekämpfung de» Brande » beteiNgt Halle. Der Sachschaden wird bi» jetzt aus zwei Millionen Dollar geschäht. Ltnbemerki ertrunken. Tödlicher Unfall im Wiener Amalien-Nad. wie», fi. April. Die Mitglieder der Schweizer Arbeiterstudiea- kam Mission besichtigten geslern hier verschiedene städtische Ein- richtungen. darunter auch das städtische Amalienbad, wobei mehrere Mitglieder der Kommission die Schwimmbassin» benutzten. Belm verlassen des Bades wurde da» Fehlen eine» Mit- gliedes der Kommission bemerkt, doch wurde angenommen, daß es sich beim Ankleiden verspätet habe und noch nachkommen werde. Abends jand man dann in dem Schwimmbassin eine Leiche, und es wurde festgestellt, daß da» vermißte Mitglied der Studienkommission beim Baden ertrunken war. Wie die Ermittlungen ergaben, hat der ertrunkene Schweizer Arbeiterdelegierte infolge eine» Schlaganfalle » den Tod ge- fanden.
Zwei Momente: Dürertag und Karfreitag bestimmen das Tagesprogramm. Bereits am Vormittag wird die Dürer- f e i e r übertragen, die die Gesellschaft für deutsches Schrifttum im Herrenhaus veranstaltet. Abends hält Kurt Psister aus München das große Dürerreferat. Psister erkennt das Wesen eines Rund- funkvortrages, denn er gibt keine Bildanalysen, die ohne Reproduktion für den Hörer unfruchtbar bleiben Psister spannt den Rahmen weiter,«r setzt Dürer in Verhältnis zur Zeitkultur und Zeitgeschichte, er bringt seine Kunst in Zusammenhang mit der Italiens , der Niederlander und der zeitgenössischen Deutschen . So entsteht über das BUd Dürers hinaus, über die Wertung seiner menschlichen und künstlerischen P«rsönlichkeit«ine Skizze von der deutschen Renaissance mit ihr«n einander widerstrebenden Richtun- gen.— Der Nachmittag gehört Johann Sebastian Bach . Gramdam und Hansi Freudberg spielen Sonaten und Präludien. Es ist«in Konzert, das jenseits der Alltäglichkeit steht, denn Bach ist in feiner grandiosen Monumentalität, die stch auch in seinen kleinen Werken offenbart, jedem Urteil«ntrücktz«ine Erscheinung, die weit üb«r der Alltagswell emporragt.— Am Abend wird aus dem Großen Schauspielhaus Verdis„Requiem* übertragen. Ueber die Ausführung und über das Werk wird hier an anderer Stell« ausführlich berichtet werden. D«r Eindruck ist auch im Rundfunk stark; wi« immer bei U«bertragungen aus großen Räumen wirkt d«r Ton geschlosi«ner, klarer und reiner. Solisten, Chor und Orchester heben sich schärftr voneinander ab. C« kommt nur selten zu Tonüberlagerungen. F. 6.
Gegen unbefugtes Ltniformtragen. preußenregierung und Wach» und Schließgesellschasten. Di« Republikanische Beschwerdestelle Berlin hatte seit dem Juni 1925 die preußischen Ministerien darauf hin- gewiesen, daß der sogenannte.Wach- und Sicherheits- dienst für Groß. Berlin S. m. b. H.*. der unter der Leitung eines Herrn Majors a. D. von Hirsch-Schwabe steht, seine Angestellten nicht ihrer Tätigkeit als Nachtwächter ent- sprechend ausrüstete, sondern Angestellte und Vorgesetzte Polizei. und reichswehrähnlich einkleidet. Achselstücke, Offiziers- begen, graue Offiziersmäntel wurden benutzt, um den Eindruck einer Behörde oder einer staatlichen Einrichtung zu erwecken. G«sinnungsmSßig stand die Organisation dieses Wach- und Sicherheitsdienstes der Republik nicht gerade freundlich gegenüber. Andere Wach- und Schließgesellschaften machten diesen Unfug nach, so daß stch nunmehr nach wiederholten Vorstellungen die preußische Regierung zum Einschreiten veranlaßt sah. Der Minister des Innern hat am 8. März 1928 der Republi- konischen Beschwerdestell« mitgeteilt, daß durch Erlaß vom 18. Januar 1928 gemeinsam mit dem Minister für Handel und Gewerbe bestimmt ist: .Nicht gestattet sind: a) Uniformen aus feldgrauen und blauen Stoffen. Für die «ms diesen Stoffen bereits beschafften Uniformen ist«in« Aus- trngezeit von zwei Iahren zuzulassen. Neue Uniformen sind nur au» schwarzen, schwarzgrauen oder dunkelblauen Stoffen zu fertigen. d) Grau« OffiziermSntel. e) Achselstücke oder Schultergeflechte au» Metallfäden jeg- vcher Art. d) Offizierdegen oder-säbel, Seitengewehr oder andere blank« S«it«nwasfen.* Es sst erfreulich, daß damit einem manchmal nicht un- bedenklichen Unfug«in Ende gemacht wird.
Straße von Gibraltar durchschwömmen Eine kühne Stenotypistin. Gibraltar , 6. April. Der Londoner Stenotypistin Mercedes Gleitz« ist es ge» lungen, die Meerenge von Gibraltar zu durchschwimmen. Fräulein Gleitze schwamm gestern vormittag 8.50 Uhr von der Insel Palomas bei Tarifa ab und traf um 9.20 Uhr ab«nds in Punta Leona bei Ceuta in ausgezeichneter Berfassung ein. Sie kehrte zwei Stunden später an Bord eines Dampfers nach Tarifa zurück, wo ihr große Huldigungen bereitet wurden. Im vergangenen Sommer hat Miß Gleitze. deren Eltern übrigens aus Frankfurt a. M. stammen, bereits den Kanal durch- schwömmen. Zusammenstoß zwischen Auto und Straßenbahn. Ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einer Auto» dorschke und einer Straßenbahn der Linie 41 ereignete sich gestern abend an der Ecke Gneisenau- und Belle-Alliance-Straße. Der Führer der Autodroschke, der in Richtung Tempelhos fuhr, näherte sich der Straßenkreuzung im Normaltempo. Plötzlich boy aus der Gneisenaustraße ein Wagen der Straßenbahnlinie 41 in die Belle-Alliance-Straße ein. Der Chauffeur tonnt« sein Gefährt aus dem schlüpfrigen Pflaster nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen und fuhr mit großer Gewalt gegen den An- Hängewagen, der aus den Schienen geworfen wurde. Samt» liche Scheiben zersplitterten: drei Fahrgäste erlitten Schnitt- wunden und mußten zur nächsten Rettungsstelle gebracht werden. Nach Anlegung von Notverbänden konnten sie ihren Weg fort- setzen. Das schwer beschädigte Auto mußte abgeschleppt werden. Der entgleiste Straßenbahnwagen wurde durch eine Arbeits- kolonne der Straßenbahn wieder eingeleift. Der Straßenbahnver- kehr erlitt eine erheblich« Störung.
Vom dritten Skockwer? in die Tief«. In der Donnerstagnacht. kurz vor 23 Uhr, stürzte sich die 23iahrige Elfe Meier au» dein 3. Stock ihrer im Hause Kaifer-Wilhelm Straße 25 gelegenen Wohnung aus den asphaltierten Hos hinab. Da» Mäd- chen war s o s o r t t o t. Di« Leiche wurde durch die Feuerwehr in da» Echauhau» geschafft. Da» Motiv zu dem Verzweiflunge. ickrttt ilt noeb unbekannt.