Die Konservativen gegen Westarp ! Wahlparole in Berlin und Potsdam : Kür völkischen Block gegen Oeutschnationale. Am 31. März erließ der Vorstand der Deutschkonser- vattosn Partei, gezeichnet Gras Seidlitz-Sandreczti, den folgenden Wahlaufruf: „Für die kommenden Wahlen stellt der Vorstand der Deutschftmserwltuxm Partei seinen Mitgliedern anHeim, für diejenige Liste in ihrem Wahlkreise zu stimmen, deren Partei nach Programm und Verhalten oder deren Kandidaten noch ihrer Persönlichkeit die meist« Gewähr dafür bieten, daß durch ihre Förderung konservativen Gedanken und Wünschen Einfluß im neuen Parlament verschafft wird. Der Vorstand bittet, die konservative Organisation tatkräftig weiter auszubauen, damit neben der heute überhand nehmenden Vertretung von Interessen im öffentlichen Leben eine wirksame Vertretung unserer Weltanschauung vorbereitet wird. Auch berechtigte Enttäuschung aber darf zur Wahlenthaltung keinen Anlaß geben. Wahlrecht ist Wahlpflicht!" Die Deutschkonservative Partei ist die engere Organi- sation der Konservativen in der Deutschnationalen Volks» partei, sie stellt einen mächtigen Flügel der Deutschnationalen dar. Zu ihren Führern gehört Graf Westarp , der ihr Borsitzender war, bis er zum Parteioorsitzenden der Deutsch - nationalen Volkspartei gewählt wurde. Dieser offizielle Wahlaufruf, der es den Konservativen ausdrücklich freistellt, auch für dieVölkischenzu stimmen, bedeutet schon «ine Distanzierung gegenüber den Deutschnationalen. Nun hat der Bevollmächtigte der deutschkonser» vativen Reichsleitung für die Wahtkreise Berlin und Potsdam von seiner Pollmacht, die Wahlparole für diese Kreise auszugeben, Gebrauch gemacht. Er läßt durch die Tele- graphen-Union den folgenden Wahlaufruf verbreiten: Deutsche Wähler! Wer eintritt für die auf gesetzmäßigem Wege wiederherzustellend« legitime Monarchie(der sogenannte Kaiserparagraph des Republikschutzgesetzes ist eine Schande für unser Vol kl), für lebendiges Ehristentum in Haus und Schule, in Reich, Staat und Gemeinde, für deutsches Volkstum im freien Deutschen Reich, gegen das alles zersetzende Judentum und die von ihm abhängigen Parteien(besonders Demo- traten und Sozialdemokraten!), gegen das ganze heutige System, das uns in immer tiefere Rot führt, und den Parka- mentarismus, für«ine gesunde deutsche Landwirtschaft, für ein blühendes deutsches Handwerk, für eine ungeknebelte deutsche In- dustri«, für den ehrlichen deutschen Handel, für eine starke, von Parteieinflüssen unabhängige Wehrmacht, die unser Vaterland ebenso wie früher vor unseren in Waffen starrenden und zur Abrüstung nicht bereiten Feinden zu schützen in der Lage ist. für die Rückgabe der uns geraubten Kolonien, für ein ehrliches und vorgebildetes Be- amtentum, für Reinlichkeit des öffentlichen Lebens, für wirkliche Ve- kämpfung von Schmutz und Schund, für tatsächliche(nicht nur auf dem Papier stehende!) Meinungsfreiheit, der wähle konservativ, d. h. gebe seine Ttrurme am Wahltage nur dem völkisch-nationalen Block» auf dessen Wahlbewerberlisten auch Konservative stehen, die auch als Abgeordnete de? Blocks für unsere konservativen Ideale zu wirken reiche Gelegenheit und volle Bewegungsfreiheit haben. Als konservative Staotsaiiffassung bei uns noch maßgeblich war, war unser Vaterland stark und mächtig und ging es uns gut. Seitdem aber konservativ« Grundsätze mißachtet werden, geht es mit uns unmer schneller bergab. Also??? Der völkisch-nationale Block, das sind Graes e, Wulle und Henning und der Hofprediger D o e h r i n g! Der Bevollmächtigte der Deutschkonservatioen für Berlin und Potsdam hat also entschieden, daß die Deutschnationalen nach Programm und Haltung nicht die Gewähr für Vertretung konservativer Grundsätze bieten. Spitzenkandidat für Potsdam II für die Deutschnatio- nalen ist— Graf W e st a r p. Der politische Bertrauens» mann seiner engeren Organisation in der Deutschnationalen Partei bricht den Stab über ihm, er urteilt, daß Graf Westarp nach seiner Persönlichkeit nicht die Gewähr biete, konservative Weltanschauung zu vertreten. Er gibt die Parole aus, nicht für Westarp, sondern gegen Westarp zu stimmen! Vermutlich wird die Folge eine erregte Auseinander- setzung in der Konservativen Partei sein. Als Stimmungs» zeichen ist diese Wahlparole aber sehr interessant. SeuWösteneichs WiffschaflSpolilik. Genosse Renner gegen Geipels Bürgerblock. Em sehr bemerkenswertes Ergebnis hatten die Wahlen in der Zwangsgenvfsenschafl der Gastwirt« Wiens. Obwohl Gastwirt« ohne samiliensremde HUsslräste nicht mitzuwählen hallen, also die kleinsten Wirt«, erhielt die Liste des freien, sozialdemo- kratischen Gastwirteverbandes die meisten Stimmen— ein klarer Beweis dafür, daß selbst der größte Teil der Gastwirte nicht die„Vreitner-Steuern" für den Urgrund allen Hebels hält, sondern in der Politik der„Rathausmarxisten" und in der Aufrechterhaltung des Mieterschutzes, will sagen in der Nichtauswertung der Mieten die einzig« Möglichkell steht, die ohnehin so schwer« Existenz der Be- völkerung Wiens aufrechtzuerhalten. Ueber die für Deutschösterreich notwendige Wirtschaftspolitik sagte unser Genosse Dr. Karl Renner , der erst« Kanzler der Republik und nun der Leiter des Lrbellergenossenfchaftswejens. in einer Dersammimtg der sozialdemokratischen Kaufleute und Gewerbe- treibenden Wiens: Das Bürgertum sieht immer mehr«in, daß. die Politik der Chri st lichfozialenun fruchtbar ist und im Gegensatz dazu. wie in der Gemeinde Wien die Sozialdemokraten tüchtige Arbeitleisten. Daraus ist zu verstehen, warum sich die bürger- lichen Parteien mit so großer Leidenschaft auf die Ereignisse vom 15. Juli stürzten und den Bauern draußen erzählten, die Sozial- demokraten wollen ihr« Häuser niederbrennen. Wer es ist damit etwas geschehen, was ich den Sündenfall der Ehrisllichsozialen und der Regierung Seipel nennen möchte, weil sie hier von den Scharfmachern Gelder und Rat angenommen und die Politik des Bürgertums geopfert haben, um im Dienste des Schwerkapitals die Arbeiterschaft niederzuknüppeln. Der Industriellenvcrband, der wirtschaftlich keine fruchtbringcn- den Ideen hat, glaubt, daß die Industrie gedeihen werde, wenn man der Arbeiterschaft das. was sie durch die Revolution errungen hat. mit Gewalt wieder entreißt, und daher haben sie auch die Heimwehreu ausgerüstet. Der Schwarzrnbergplatz gibt auch das Geld für die Sudelpresse her, die mit voller Absicht die Verunglimpfung jedes sozialdemo- kratischen Namens sich zur Ausgebe gestellt hat.. Ich behaupte, daß am Schworzenbergplatz(Haus der Industrie ) der Gistbrunnen ist, von dem aus die ganze öffentliche Meinung und unser Volk oergiftet werden. Es ist höchste Zell, daß die Industriellen, die mll dieser Methode nicht einverstanden sind, om Schwarzenbergplatz nach dem Rechten sehen. �.... Man tut den Arbeitern Unrecht, wenn man unter ihnen Iulimänner sucht. Die Arbellerllasse hat keine Julimänner! Diese sind beim Bürgerblock zu suchen. Seipel, Kienböck und Vaugoin(Rufe: lind Schober!), das sind die Iulimänner. (Stürmische Zustimmung.) Besonders Vaugoin, der ja an nichts anderes denkt, als an Gewehre und Schießen, der glaubt, e:n Ge» meinwesen könne man am besten damit regieren, wenn man dem Volke blaue Bohnen gibt und an ihm einen Aderlaß vornimmt. Parteipolitisch können wir der Regierung Seipel für ihre Scharsmacherpolitik, die sie auf Beseht des Schwarzcubergplahcs wacht, nur donkvstr fein. es gibt keinen rührigeren Apostel für unsere Sache als den Bundes. konzler Dr. Seipel, der sagte:.Lein« Milde!" Es gibt auch kein besseres Werbemittel für uns, als die Bewaffnung der Heimwehrleute. Trotzdem haben wir im Interesse des Landes und des Volkes den Heimwehrleuten zugerufen:„Besinnt euch doch. arbeitet mit uns gemeinsam. Wenn ihr es nicht tut, dann ent- steht«in schwerer Schaden für alle. Ihr werdet sehen, wie dann die große Masse der Bürger in den Städten und der Bauern aus dem Land« zu u n s stoßen. Dann werden wir in Zukünft ent- hoben fein, uns zu koalieren und werden als stärkste Partei im- stand« fein, jene Wirtschaftspolitik zu machen, die im Interesse des Staates und des Volkes notwendig ist!"(Stürmischer Beifall.) Bürgervorsteherkollegiums zu Göttingen und Mitglied der Zwecken Hannoverschen Kammer war. Wie Wilhelm G u h l in einer soeben in Carl Heymanns Verlag erschienenen Schrift: „Josianes v. Miguel, ein Vorkämpfer deutscher Einheit" mit- teilt, hat Miguel noch nach feinem Abgang als Finanzminister geäußert, daß er in seinem Leben eigentlich immer Sozial- demokrat gewesen sei. Das ist freilich nicht ganz wörtlich zu nehmen. An das Erfurter Programm hat er bestimmt da- mals nicht mehr„geglaubt". Schon im Dezember 1861 schrieb er an den Arzt Kugelmann in Hannover , der«in Freund Karl Marx ' war: Bourgeoisie und Proletariat haben die gleichen Interessen, vor- erst gemeinschaftlich einen bürgerlichen, nationalen«taat zu grün- den. Wenn sie sich vorzeitig in die Haare geraten, erreichen beide nichts. Das war schon echt nationalliberal, wenn auch marxistisch vorausgesetzt wurde, daß sich Bourgeoisie und Proletariat einmal in die Haare kriegen müßten. Jedenfalls war Miguel einer derer, die sich ernst mit dem Werke von Karl Marx befaßten. Als 1869 der erste Band von Marx '„Kapital" erschien, da erkannte der Führer der nationalliberalen Reichstagsfraktion des Norddeutschen Bundes in einem Brief an Kugelmann dieses Werk rückhalt- los„als höchst interessant und lehrreich an" und bedauerte nur die gegen den Nationalökonom Roscher gerichteten An- griffe. Ja, er schrieb: Meinen Freunden Hobe ich das Buch überall empfohlen. Es ist für alle Anschauungen seine Kenntnis durchaus notwendig. Ja. Guhl, der feit langen Iahren Beamter im preußischen Finanzministerium ist, bemerkt, daß Miguel noch als Finanz- minister in diesem Sinne seinen Räten das Studium von Karl Marx empfohlen habe. Schade, daß der heutige Führer der Deutschnationalen, Herr Hergt, von diesen Empfehlungen des von ihm so sehr verehrten Herrn v. Miguel keinen Nutzen für die praktische Politik gezogen hat. Für den Wahlkampf wird es mit ordentlichen Marx- Studien freilich wieder zu spät sein. Die Klopffechter der bürgerlichen Parteien haben da einfachere Formeln. Sie de- klarieren unter Marxismus einfach die angebliche rote Gewerkschaftsherrschaft in Deutschland . Aber wo war diese denn? Im Reiche bestimmt nicht. Denn Wilhelm Marx war sicherlich nicht der Wortführer eines solchen Marxismus . Im Reiche ist die Sozialdemokratie seit dem Herbst 1923 überhaupt nicht mehr in der Regierung vertreten gewesen. Der Borwurs richtet sich deshalb in erster Linie gegen Preußen. Die Deutschnationalen sind eben untröst- lich darüber, daß sie bisher immer noch nicht in die preußische Regierung gekommen sind. Kampf gegen den Marxismus heißt im Grunde ge- nommen weiter nichts als Verhinderung des Aufstiegs derer, die von unten kommen. Heißt weiter nichts als Befestigung des Privilegs derer, die einer auf dem Geldsack gegründete Bit- dung haben. Heißt wecker nichts als zurück zum Obrigkeits- staot. Wer den preußischen K a st e n st a a t der Vergangenheck wieder herstellen will, der wird sich von den antimarxistischen Parolen der Rechten beeinflussen lassen. Wer aus der Re- publik einen wahrhaften Volksstaat schaffen will, der muß alle Werktätigen unter der Fahne des Sozialismus sammeln. Rur so können die Interessen der Angestellten. Arbeiter, Bauern und Beamten im neuen Staat tatkräftig gegen die Machtgier der Agrarier und der Schwerindusttie oertreten werden Wer sich der Interessen der überwiegenden Mehr- heck des deutschen Volkes so annimmt, der treibt praktisch marxistische Politik. Die Minderbemittelten in Stadt und Land werden bei der kommenden Reichstagswahl den Herren der Rechten zeigen, daß die Parole:„Gegen den Marxismus" heutzutage weniger zieht denn je. llnfere Kandidaten in Halle-Merseburg. Der soziclldemokrellifche Bezirtsporteitaq für Halle-Merseburg bat die folgenden Kandidatenlisten für die Reichstags- unid Larckitags- wohl aufgestellt: Reichstag: 1. Hertz-Berim: 2. Kruger-Merseburg : S. Peters- Halle: 4. Bergholz -Zeitz : 5. Marie Wackwitz -Weißenfels . Landtag: 1. Franken- Zeitz : 2. Christange- Mansfeld : Z. Drescher-Halle; 4. Müller-Halle: 5. August Schmidt-Bnchum. puffchist Neumann gestorben. Der ehemalige erste Bürgermeister von Lübeck , Dr. Neu- mann, ist am Ostersonnabendmorgen infolge eines Schlaganjolls, im Alter von 63 Jahren plätzlich gestorben. Er war vom 1. De- zcmber 1920 bis zum Juni 1926 erster Bürgermeister von Lübeck . Neumann gehörte zu dem Kreis der Putschisten um H u g e n- b e r g und C l o h. Als im Frühjahr 1926 die preußische Regierung zugrifs und die Pläne der Putschisten durchkreuzte, wurde bekannt, daß Neumann von Claß auscrsehen war, den Borsitzenden des Reichsdirektoriums zu spielen, das angeblich auf legalem Wege auf Grund des Attikels 48 eingesetzt werden sollte. Herr Neu- mann sollte als Reichskanzler die berüchtigte Notverfassung der Putschisten um Claß durchführen, die den politischen Gegnern mit Erhängen droht«. Nach dem Bekanntwerden dieser Pläne ließ Neumann sein Emoerständnis mit Claß ableugnen, bis eine Ber« öffenilichung des amtlichen Preußischen Pressedienstes einen Brief von Claß an Neumann vom 23. April 1926 wiedergab, der auf das klarste die Komplizität zwischen Claß, Hugenberg und N« u m a n n aufdeckte. Da Neumann sich weigerte, sein Anck als erster Bürgermeister niederzulegen, beschloß die Lübecker Bürgerschaft am 27. Mai und 2. Juni in erster und zweiter Lesung ein Miß- traue n svotum gegen ihn, so daß er zurücktreten mußte. Im Anschluß an diese Enthüllungen wurde bekannt, daß Neu- mann während seiner Amtszeit als Lübecksches Staatsoberhaupt gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsausschusses von August Scherl gewesen war. Heute weiß man. daß er feit 1916 Mitglied jener famosen deutschen Berlagsgesellschaft gewesen ist, die mit preußischen Staatsgeldern gegründet worden war. um den „Lokal-Anzeiger" nicht in lintsgerichiete Hände fallen zu lassen. Das Charakterbild des Herrn Neumann ist eindeutig in der Geschichte gezeichnet. Er verquickte Politik und Geschäft, er war ein Putschist. der trotz seiner Gegnerschaft gegen die Dersvssung das höchst« Staats» omt m Lübeck behauptete. Lcwdwirlfchaftsrak Curnrna, der Direktor der Landwirtschaft s i ch u l e in Stolp , ist bis zur Erledigung eines gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahrens vom Anne suspendiert worden. Lumma hatte in einer tkniernchtsstunde den Schülern erzählt, der vrrstorbene ReichsvrSstdem Ebert habe einem Besitzer, bei dem er zur Jagd weilte, erklärt, er habe so lange Ziellicht, bis er den Schmutz unter seine» Fingernägeln sehen könne. Aus ber Lust gegriffen. Die„Politisierung" der Preußenkasse. Die Rechtspresse ist krampfhaft bemüht, die im Interesse der Lanidwirtschast erforderliche Reorganisation der Preußischen Zen- tralgenossenschastskass« zu einer politischen Angelegenheck zu stem- peln. Der Zweck ist klar: es soll den Lcmdbundschäslein und denen, �ie es werden sollen, Angst vor der verhaßten Preußcnregierung gemacht werden. Die„Berliner Börsen-Zeitung" verbreitet dazu eine neue Seil» sation.„Wie oerlautet", soll neben Herrn Rechtsanwalt Klepper als Vertreter der Demokraten und Regierungsrat Albersmann als Vertreter des Zentrums, für die Sozialdemokratie Dr. Bachem von der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten W-G. die preußischen Koalition-potteien im Vorstand der Preußen» lasse vertreten. Diese neuersunden« Kombination ist gewiß ganz interessant. Sie paßt in den Rahmen der bisherigen Landbundhetz« und ist ein neuer, niedlicher Versuch dazu. Wir haben der Meldung von vorn» herern keinen Glauben geschenkt, uns aber doch zu allem lieber» fluß bei den zuständigen Stellen noch erkundigt. Die Meldung ist vollständig aus der Luft gegriffen. England und Rußland . Der in Leningrad eingetroffene englisch « Nationalökonom Keynes erklärte, dos Fehlen normaler Wirtschastsbeziehungen zwischen England und der Sowjetunion behindere die Entwicklung der englischen Ausfuhr und lasse eine Atmosphäre der Ruh« und des Friedens in Europa nicht auskommen. Die liberal« und die Arbeiterpartei würden keine Gelegenheck vorübergehen lassen, um die Beziehungen mit der Sowjetunion Wiederaus- zunehmen. Die Knechischast Bessarabiens . Dom Kührer der rumänischen Opposition gebrandmarkt. Bukarest , 7. April. Der Führer der Nationalen Bauernpartei, Julius M a n i u, teilt in einem offenen Briese an die bessarabischen Parteiorgane mit, daß die Rationale Bauernpartei der offiziellen Feier der 10. Wieder- kehr des Tages der Bereinigung Bessarabiens mit Rumänien nicht teilnehmen werde. In dem Brief wird auf die tragische Lage Bessarabiens hingewiesen und betont, daß die Enttäuschungen, die Besiarabien erlitten hätte, nicht auf das Schuld- komo des rumänischen Volkes gebucht werden könnten, sondern auf da» unwürdig« Regime zurückzuführen seien, das die Liberale Partei seit zehn Iahren in Rumänien ausübe. Der rumänisch« Regentschaftsrat hat die Parlamentstogung geschlossen. Das Volt büßt damit die letzte freie Tribüne ein. Die bevorstehende Ankunft des Herrn— S u b t o f f dürft« nicht als Ersatz dafür angesehen werden. Gegen Amlsgerichksrok Dr. Rochmann aus Opladen , der im oevgangenen Jahre im Seebad Balirum von einem Strandkorb ein« Reichssahne herunterholte und zerriß, ist vom Obertondesgerichls» Präsidenten in Düsseldorf ein Disziplinarverfahren einge» lecket worden.
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