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also ein stürmischer Aufstieg zu erwarten, der aber ausblieb. In den Iahren des.Lriegstommunismus"(der eigentlich auf einer Plünderung der Bauern beruhte) ging die Anbau- fläche etwa um eine Hälfte zurück, im Jahre 1926 kehrte sie zu dem Vorkriegsumfang zurück, im Jahre 1927 hat sie diesen Umfang um einige Prozent überstiegen, da aber gleichzeitig der Durchschnittsertray pro Hektar sich verringert hat, erzeugt heutzutage die russische Land- Wirtschaft nicht mehr, vielleicht sogar etwas weniger als vor der Revolution! Diese traurigen Ergebnisse der größten Agrarrevolution der Weltgeschichte wurden durch drei Hauptursachen hervor- gerufen: 1. die bereits erwähnte unzweckmäßige Perteilung der enteigneten Ländereien: 2. die Agrarpolitik, die den Vermögensverhältnissen auf dem Lande die notwendige Sicherheit entzieht und bei den Bauern das Streben zur Hebung ihrer Wirtschaft abtötet; 3. die andauernde Aus- beutung der Landwirte durch die Staatsmacht. Der letzte Umstand hat die größte Bedeutung. Vor der Revolution hielten die Bauern etwa 18 Proz. der von ihnen bearbeiteten Bodenfläche in Pacht. Der Pachtzins, den sie zu zahlen hatten, machte etwa 4 bis 5 Proz. der Ernte aus. Weitere 10 bis 12 Proz. des Ernteertrages wurden den Bauern durch die Steuern und vor allem durch den staatlichen Branntwein entzogen. Die Besteuerung der Bauern hat jetzt ungefähr die alte Höhe; der Pachtzins ist abgebaut, an seiner Stelle wurde aber den Bauern ein neuer, weit schwererer Tribut auferlegt, der mittels der Preisschere erhoben wird. Nach den Berechnungen des Moskauer Konjunktur- inftituts machen die Preise für die landwirtschaftlichen Er- zeugnisse in Rußland   im Durchschnitt etwa 73 Proz., die Preise für die industriellen Erzeugnisse aber 250 Proz. der entsprechenden Preise in Deutschland   aus(Angaben für den 1. September l927). Das bedeutet, daß der russische   Bauer, der seine Produkte auf den Markt bringt, etwa 29 Proz. jener Menge von Fertigwaren bekommt, die der deutsche Bauer erhält! Der Bauer hat nur ein Mittel, sich der Wirkung der Preisschere zu entziehen: er muß sich dem Markt fern- halten, alle seine Bedürfnisse mit eigenen Mitteln decken, möglichst wenig verkaufen, möglichst wenig einkaufen. Das ist gerade, was in Rußland   geschieht: die landwirtschaftliche Produktion' hat zwar den Vorkriegsstand beinahe wieder- erreicht, die Produktion für den Markt ist aber beinahe auf die Hälfte gesunken. Vor dem Kriege kamen rund 25 bis 30 Proz. der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in den Waren- verkehr, jetzt beträgt dieser Satz kaum mehr als 15 Proz. Die Verflechtung der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe ntit der Stadt, mit der Industrie, mit der gesamten Volks- Wirtschaft ist also stark zurückgegangen. Hier findet auch die allgemein bekannte Tatsache ihre Erklärung, daß Rußland  , trotz des Wiederaufbaus seiner Landwirtschaft, über keine beträchtlichen Ueberschüsse für die Ausfuhr verfügt. Hier steckt auch die Ursache des verlangsamten Fortschritts der russischen Landwirtschaft. Nirgends wird so viel wie in Rußland   über die' Rationalisierung, Industrialisierung, Intensifizierung und Elektrifizierung der Landwirtschaft geredet. Die Preisschere ist aber wirksamer, als die schönen Plakate, die gesckimack- vollen Ausstellungen in Moskau  , die beredten Radiovorträge md sonstige Propagandamittcl, die auf die ausländischen Wiste der Sowjetregierung einen viel größeren Eindruck als auf die Bauern ausüben." In allen Ländern der Welt entwickelt sich die Landwirt- chaft in einer Richtung, die die Voraussetzungen ihrer So- jlalifierung schafft. In Deutschland   ist von diesem Gesichts- vunkt aus der Rückgang der Bedeutung der Großbetriebe zu verzeichnen sowie der Fortschritt der technischen Ausrüstung ver kleinen und mittleren Bauernbetriebe. Zwar lassen sich vie letzteren bisher von den Herren Großgutsbesitzern aus- piclen, aber sie werden bald ihren eigenen Weg in der Politik finden wie sie ihn schon am wirtschaftlichen Alltag gefunden haben. Ueberall entwickelt sich die Landwirtschaft n der Richtung der Annäherung zur Industrie. Dem volschewistischen Experiment gelang es aber, die russische Landwirtschaft noch der entgegengesetzten Richtung zu lenken!
Diplomaten und Republik  . Ein Aachwort zum OsterOsteviremeni. Ein über die Interna des Auswärtigen Amtes gut unterrichteter Parteigenosse macht uns darauf aufmerksam, daß der Kommentar des «Vorwärts* über das neu« Diplomatenrevirement zwar im allgemeinen richtige Gedanken entwickelt, im einzelnen jedoch zu ungerechten Schlußfolgerungen Anlaß geben könnte. Insbesondere entspreche die Bemerkung, daß außer unserem Genossen Dr. K o e st e r vur der neue Botschafter P Santiago de Chile Dr. Olshausen 0? zuverlässiger Republikaner gelten dürfe, nicht ganz den Tatsachen. 5d könnte der Nachfolger Koesters in Riga  , Dr. S t i c v e, die gleich« Bezeichnung für sich in Anspruch nehmen, dessen bisherige Arbeiten als Kriegsschuldreferent des Auswärtigen Amtes zwar öfters von sozialdemokratischer Seite kritisiert wurden, ober noch viel schärfer oon deutschnationat-monarchistischcn Stellen, die ihn, eine zu laxe Verteidigung der kaiserlichen Borkriegsdiploinatie vorwerfen. Be­zeichnend sei in diesem Zusammenhang, daß die berühmte Taimen- berg-Rede Hindenburgs unter bewußter Ausschaltung Stieves, d. h. des zuständigen Ressortreferenten, außerhalb des Auswärtigen Amtes oerfaßt wurde. Ebenso könnte man dem künftigen Gesandten in Lissabon  , D. von Baligand, das Zeugnis nicht vorenthalten, daß er de- reiks vor dem Krieg« Demokrat war und für linksstehende, sogar sozialistische Zeitschriftc» schriftstellerisch tätig war. Auch der neu» Gesandt  « in Buenos-Aires. von Keller. sei als loyaler Republikaner bekannt. Schließlich gebe es unter den Minder prominenten Diplomaten, die in dem Osterrevirement ver- zeichnet sind, sicherlich den einen oder den anderen, der es nicht ver- diene, zu denen gerechnet zu werden, die sich bloßauf den Boden der'Tatsache* gestellt hätten. Wir geben diesen Bemerkungen umso lieber Raum, als sie zu dsr Kategorie der erfreulichen Berichtigungen gehören. Unsere grundsätzliche Stellungnahme zu dem ThemaDiplomaten- korps und Republik�   wird davon nicht berührt, denn sie entspricht, wie gesagt, durchaus den Tatsachen.
Maiauftuf der Internationale.
An die Arbeiter aller Länder!
Die ungeheuren Opfer an Menschenleben, die wahnsinnigen Verheerungen der Wirtschaft, die den vier Jahren des Völker- mordens zur Last fallen, hatten zunächst auch die hartherzigsten Ver- treter der kapitalistischen   Ausbeutung und der imperialistischen Machtgier erschüttert. Unter dem unmittelbaren Druck der entsetz- lichen Katastrophe erklärten sie sich bereit, den Forderungen der Arbeiterklasse entgegenzukommen. Sie verpflichteten sich feierlich, vor allem de» Achtstundentag»nd die Abrüstung auf internationaler Basis zu verwirklichen. Jahrelang wurde er- wogen, verhandelt, beraten und immer wieder die Erfüllung der feierlichen Berpflichtungen hinausgeschoben. Im zehnten Jahr nach dem Waffenstillstand glaubten die kapitalistischen   Regierungen auch die lehken Beste des Schamgefühls abstreifen zu können. An der Spitze der Wortbrüchigen marschiert die konservative Regierung Großbritanniens  . Sie hat nach jahrelangem Manövrieren nun offen im Genfer   Arbeitsamt erklärt, daß sie die Konvention von Washington über den Achtstundentag, die die Regierungsvertreter Großbritanniens   am 28. November 1919 mitbeschlossen haben, nicht ratifizieren wolle. War über den Achtstundentag unmittelbar noch dem Krieg wenigstens ein Konventionsentwurf zustande gekommen, so ist die Frage der internationalen Abrüstung noch nicht einmal in diesem Vorstadium der Vorbereitung. Das Scheitern der Seeabrüstungskonferenz der drei größten Seemächte der Welt und vor allem das Scheitern der Genfer Vorbereitenden Abrüstungskonferenz offenbaren nur allzu deutlich, daß die imperialistischen Regierungen die Zeit für ge- kommen erachten, um den Gedanken der Abrüstung auch öffeaklich zu verleugnen. Es ist den kapitalistischen   Regierungen gelungen, durch Ver- schleppungsmanöoer über die kritische Periode des moralischen Druckes, den die dampfenden Schlachtfelder auf sie ausübten, hinweg- zukommen. Die Arbeiter aller Länder sind sich dieser Verschlechte- rung der taktischen Situation bewußt. Sie werden die Lehre daraus ziehen, noch enger als bisher die Reihen zu schließen, alle Kräfte im gemeinsamen Kampf ihrer Klasse zusammenfassen. Die Geschlossen- heit der Aktion muß sich vor allem bewähren in den großen Wahlkämpfcn dieses Jahres! Sie wurden verheißungsvoll eingeleitet durch die Wahlen in Polen  , wo es der sozialistischen   Partei gelang, mehr als eine halbe Million neuer Wähler um sich zu scharen. Am l- Mai wird bereits das Resultat des gewalligen Kampfes, den unsere sozialistischen Genossen in Frankreich   sühren, bekannt sein. In Deutschland   wird der l.Mai ein Höhepunkt des Ringens um den Wahlsieg fein. Später wird die Wahlentscheidung in England, Belgien  , Holland   und in der Schweiz   fallen. In olle diese großen Kämpfe geht die Arbczterklasse im Vertrauen ans die eigene Kraft allein. Eine Welt oon Feinden umgibt sie. Aber die Arbeiter wissen, daß der Klorungsprozeß im Innern ihrer Klasse selbst große Fortschritte
gemocht Hot, daß die Irrungen und Wirrungen der Kriegs- und' Nachkriegszeit immer mehr überwunden werden, daß es in immer höherem Grade gelingt, die Arbeiterklasse zusammenzufassen zur Einheit in Wolle» und Tat. Die kapitalistischen   Feinde wagen es wieder, ihr wahres Angesicht offen zur Schau zu tragen. Die Arbeiter ließen sich nicht ein- schüchtern durch den gemeinen Spott über den Achtstundentag bei der ersten Maifeier 1899, sie lassen sich ebensowenig einschüchtern durch den perfiden Wortbruch, der nun für alle Welt ofsenbar ist« Die Wahlsiege dieses Jahres werden eine kräftige Antwort sein! Aber das Kampjfeld der Soziallstischen Arbeiter-Internationale ist nicht beschränkt auf die Länder, wo Wahlkämpfe stattfinden. Die schwierigsten Aufgaben sind in den Ländern ohne Demokratie zu erfüllen. Und nicht viel besser steht es in den Ländern mit S ch e i n- demokratie. Die größten Opfer bringen die Genossen dieser Länder, um organisatorische Verbindungen aufrechtzuerhalten, um den Massen in ihrem Lande Ausklärung über die wahre Lage und ihre Aufgaben zu vermitteln, um das Ausland zu informieren über die Greuellaten der Diktatoren und Halbdiktatoren. Und so ge- denken wir am 1. Mai vor allem unserer Genossen in den Gesang- nissen und Verbannungsorten und jener, die das harte Los haben, im Exil leben zu müssen. Trotz aller Drohungen der Reaktion marschiert die Arbeiter- klasse unaufhaltsam weiter, wächst ihre Organisation und Kampf- entschlossenheit. Auf dem Brüsseler Kongreß der Sozialistische» Arbeiter- Internationale im August wird sie sich mit den großen Problemen der Abrüstung und des Militarismus, mit den entscheidenden Fragen der Kolonial- Politik und des Imperialismus auseinandersetzen. Dieser Kongreß wird den Fortschritt, den die Sozialistische Arbeiter-Internationale in der gemeinsamen Aktion für die Ziele des Sozialismus in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens errungen, zum kräftigen Aus- druck bringen Die ernsten Vorbereitungsarbeiten für ihn sollen ge- tragen sein von der Begeisterung unserer großen Maifestkund- gedungen, in denen wir demonstrieren: Gegen den Militarismus! Gegen den Imperialist mns! Gegen den Krieg! Gegen die faschistische Reaktion! Gegen die kapita- listische Ausbeutung! Für die internationale Festlegung des Achtstundcnt tages! Für das Sclbstbcstimmungsrecht der Kolonialvölker! Für die organisatorische Einheit des Proletariats in jedem Lande und in der Internationale! Für die neue Gesellschaftsordnung des Sozialismus! Das Bureau der Sozialistischen Arbeiter-Internationale.
Oeutschnationales Durcheinander. Die Zersplitterung durch die Konservativen. Westarp in Verlegenheit.
Der österreichische Kommunist Richard Schüller   ist in Paris  vcrhcsiet ward-:». Er wird als Sekretär der Komintern und Ekki- Sekrerar bezeichnet. Die Grenzsperre Albaniens   gegen Südflawien wurde wieder aufgehoben.
Nachdem die deutschnationale Presse bisher über den deutjchkonservativen Wahlaufruf gegen W e st a r p für den völkisch-nationalen Block geschwiegen hat, nimmt nunmehr dieK r e u z- Z e i t u n g dazu Stellung. DieKreuz-Zeitung  * ist das. alte.Organ der Konser- vativen, das besonders dem Grafen W e st a r p nahe steht. Diese Zeitung ist durch den konservativen Wahlaufruf für den völkisch-nationalen Block in eine unangenehme Lage versetzt worden. Für die konservative Opposition, oder für Westarp, so steht die Frage jetzt für sie wie für die konservativen Wähler. DieKreuz-Zeitung  " entscheidet sich für Westarp: Wir haben in derKreuz-Zeitimg* bisher stets den konser­vativen Gedänken im Rahmen der Deutschnatio- nalen Volkspartei vertrcten und wir hoben auch immer den G r a f e n Westarp als den Träger dieser Richtung inner- halb der nach der Revolution aus der Deutjchkonseroatiocn Partei entstandenen Deutschnationalen Volkspartei angesehen. Auf diesem Standpunkt st ehe n wir auch heute. Wir werden daher ebenfalls von der oon dem Grafen Seidlitz gegebenen Freiheit der Stellungnahme Gebrauch machen und weiter den k o n- feroativen Gedanken innerhalb der deutsch  - nationalen parlamentarischen Vertretung nach Kräften Geltung zu schassen oersuchen.* Also für Westarp! Aber auch gegen den völkisch- nationalen Block? Da wird es derKreuz-Zeitung  " bedenklich. An diesem Punkte schließt sie: wir sind ja alle eins und wollen eigentlich dasselbe:
Aber auch in bezug auf den allgemeinen Wahlkampf möchten wir unseren konservativen Lesern doch folgende Gedankengänge unterbreiten. Der völkisch-nationale Block basiert auf dem Zweifel- los sehr gesunden Gedanken der nationalen Opposition. Auch wir haben hier des öfteren ausgesüh'rt, daß die Deutschnationalen in der nächsten Zeit wieder in die Oppositionsstellung gehen müssen, mit dem hauptsächlichen Ziel der Sammlung aller nationalen Kräfte. Ob nun dieser grundsätzlich« Oppositionsgedanke s ch o n bei Beginn des Wahlkampses ausgesprochen wird, oder ob erst nach den Wahlen die entsprechende Haltung eingenommen wird, ist vielleicht mehr eine taktische Frage, obwohl wir mehr zu der ersteren Ausfassung neigen. Realpolitisch gedacht, scheint uns aber, wie die Dinge liegen, diese Frage des Zeitpunktes, an dein die Oppositionsstellung eingenommen wird, nicht ausschlaggebend. Denn ohne Zweifel ist der Aufmarsch der Parteien zum Wahlkampse bereits, um es negativ auszudrücken, auf eine Richtwieder- kehr der b.i s h e r i g e n Koalition im Reiche ein- gestellt. Man braucht nur an die ofsenbaro Linksschwenkung der Volkspartei zu denken. Die Deutschnationalcn werden also auch von selbst in dieselbe scharfe Oppositionsstellung kommen, wie sie sie bisher in Preußen innegehabt hoben." Zum Schluß die ergebene Bitte, daß der Wahlkampf der Konservativen gegen Westarp keine gehässige Formen annehmen werde. Gut Wetter für den Grafen Westarp er wird ja in die Opposition zurückkehren! Wählt Westarp aber wenn ihr nicht wollt, so wählt Wulle! Eine feine, geschlossene, eindeutige Wahlparole!
Unsere Kandidaten. In Schleswig-Holstein  . Der sozialdemokratische Bezirksparteitag für Schleswig-Holstein  hat folgend« Kandidatenlisten aufgestellt: Für den Reichstag  : Louise Schroeder  , Altona  . 2. Egger­stedt, Kiel  . 3. M. Richter, Neumünster  . 4. L. Biester, Hoisbüttel  . 5. P. Löhrke, Berlin  . 6. Michelsen, Flensburg  . 7. Richard Hansen  , Kiel  . 8. Kirch, Altona  . 9. Heinrich Fick  ,.Stockelsdorf  . 10. Schweizer  , Kiel  . 11. Pusch, Rendsburg  . 12. Dölz, Tönning  . Für den Landtag: 1. Breconr, Kiel  . 2. Ton! Jensen, Kiel  . 3. Paul Bugdahn  . Altona  . 4. Jürgen Jürgens«», Eckernförde  . 5. Peters, Hochdonn  . 8. Rickers, Kiel  . 7. W. Siemert, Altono. 8. Delle, Wandsbek. 9. Friedrich Hansen, Kiel  , 10. Anna Brando, Altona  . 11. Claußen, Tönning  . 12. Böhm, Neumünster  . 13. Jacobs, Büdclsdorf. l4. Lempfert, Elmshorn  . IS. Flatterich, Schleswig  . 16. Brauer, Altona  .
Defizii in Thüringen  . Deckung: Ersparnisse im Volksschulwesen. Weimar  . 10. April.(Eigenbericht.) Der Thüringische Etat für 1928 schließt mit� einem Fehlbetr ag von 13 592 480 Mark ab. lieber die Deckungs- Möglichkeit des Fehlbetrages im Voranschlag läßt sich nach Meinung der Regierung zurzeit etwas Bestimmtes nicht sagen. Sie setzt ihre ganze Hoffnung auf dos Reich. Ein« Erhöhung der R e a l st e u« r n kann ihrer Meinung nach nicht in Frage kommen.' Aus einer Ver- fügung des Amtsblatts für Volksbildung ist aber die Richtung.zu erkennen, in der die Regierung zu Ersparnissen gelangen will. Di« Klassenbesuchszahl der Voltsschulen und die Unter­stufe der höheren Schulen wird trotz überfiMter Klassen von 4 0 auf 4 8 erhöht. Also Kulturabbau, um Realsteuern einzuspartnl