Nr. 171 45. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Zechenkapitalund
Rationalisierung
Mittwoch, 11. April 1928
nate des laufenden Düngerjahres( Mai- März) zeigen eine Steigerung gegenüber der gleichen Zeit des vorhergehenden Düngerjahres pon 11,61 auf 12,22 Millionen Doppelzentner. Diese Entwic lung ist recht erfreulich, zeigt sie doch, daß auch die deutsche Landwirtschaft mit Düngerkäufen nicht zurückhält und sich verbrecherischen Sabotageparolen des Reichs=
Zum Kampf der Bergarbeiter.- Wem hat die Rationalisierung Nutzen gebracht? tandbundes nicht beeinflussen läßt.
hat, nicht aber eigentlich im Ruhrgebiet , dessen Rentabilität gegenwärtig allein zur Diskussion steht Der uns jetzt vorliegende Abschluß der Preußag zeigt aber darüber hinaus, daß die Breußische Bergwerks- und Hütten- A.- G. das Jahr 1927 verhältnismäßig sehr günstig abgeschlossen hat.
Die Generaldirektoren und Syndizi des Zechenfapitals wollen| unfähigkeit des Ruhrbergbaus benutzt. Num ist es interessant, der Deffentlichkeit in letzter Zeit durch Zeitungsartikel beibringen, daß die Preußag ihre Zechen in Oberschlesien bzw. Niedersachsen daß die Rationalisierung nur den Bergarbeitern Vorteile gebracht hat. Die Unternehmer hätten lediglich ungeheure Kapitalien in die Betriebe hineingesteckt, ohne den geringsten Nußen davon zu haben. Während die meisten Artikelschreiber nur allgemein diese Behauptung aufstellen, führt Bergwerksdirektor Ruffet im Hannoverschen Kurier" vom 29. März ein fonkretes Beispiel an. Die Schachtanlage hat eine Förderung von 2000 Tonnen täg lich. Um diese Förderung zu erreichen, waren 1914 2106 Arbeiter beschäftigt, die 112 Maschinen anwandten, 1927 nur noch 1666 Arbeiter, die 698 Maschinen benutzten.
Wie hat diese Veränderung nun auf die Lohnkosten gemirkt? Die reinen Lohnfosten für die 2000 Tonnen haben 1914 bei einem Durchschnittslohn von 5,60 m. 11 793,60 m., 1927 bei einem Durch schnittslohn von 8,20 m. 13 661,20 m. betragen. Der Durchschnitts John ist also um 46,4 Proz. immer noch weniger als die Teuerung seitdem-, die 2ohntoften sind aber nur um 15,4 Proz. gestiegen.
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Noch frasser ist der Unterschied bei der Kohlengewinnung. Hier waren 1914 1058 und 1927 814 Arbeiter tätig. Die Lohn summe hat bei einem Schichtverdienst von 6,50 m. in 1914 6877 m., bei einem Schichtverdienst in 1927 von 9,30 m. 7570,20 m. betragen. Der Schichtverdienst ist hier demnach um 43 Proz, die Lohn fosten sind aber nur um 10 Proz. gestiegen. Der Schichtförderanteil der Hauer ist um 34 Proz. gestiegen gegenüber 1913. Für die Mechanisierung über Tage führt Herr Russel folgendes Beispiel an: Für 2000 Tonnen Tagesförderung war früher eine Refselanlage von etwa 30 Cornwallfesseln mit einer Bedienungsmannschaft von mindestens 65 Personen vorhanden. Heute wird die gleiche Dampfmenge mit vier Röhrenkesseln und 18 Mann Bedienung erzeugt. Bespart find also 47 Mann. Der Schichtlohn dieser Arbeiter beträgt im Durchschnitt ungefähr 7,50 M.; 47 mal 7,50 mal 300 find 105 750 m. Dieser Betrag wird allein an Löhnen gespart. Herr Russel sagt in seinem Artikel, das wirtschaftliche Ergebnis hänge von den Anlagetoften ab. Er verschweigt sie aber. Bir glauben nicht, fehl zu gehen, wenn wir die Kosten für die angeführte Kesselanlage mit 500 000 m. annehmen. Bei einer Berzinsung von 10 Proz. ist das eine Nettoersparnis allein an den Löhnen von 55 750 M.
Herr Bergwerksdirektor Russel schreibt in dem Artikel weiter: Bei der Grubenunterhaltung, die nach ihrer Eigenart die Verwendung von Maschinen ausschließt, ist es hauptsächlich die Konzentrierung des Abbaues und die entsprechende Verminderung der Grubenstrecken sowie die Zunahme des Stredenausbaues durch Eisen und Stein, die hier eine Berminderung der Arbeiterzahl ermöglicht hat." Bertürzung der Streden bringt nicht nur Berringe rung der Arbeiterzahl, sondern auch erhebliche Ersparnis an
Material
Der Geminn aus den Betrieben und Beteiligungen hat sich im Jahre 1927 gegenüber dem Vorjahr von 15,09 auf 20,09 Millionen, also um rund 30 Prozent erhöht. Die Abschreibungen konnten von 7,67 auf 11,01 Millionen erhöht werden. Verschiedene Rückstellungen werden statt mit 0,62 mit 1,03 Millionen ausgewiesen, der Reingewinn ist von 6,05 auf 7,78 Millionen gestiegen, und der preußische Staat erhält daraus eine Ausschüte tung von 5 gegenüber 4 Millionen im Vorjahre, was bei einem Kapital von 100 Millionen Mark einer Erhöhung der Divi: den de um 1 Proz. entspricht. Die Preußag erhöht also ihre Dividende, während die Zechengesellschaften an der Ruhr aus mangelnder Rentabilität" teilweise ihre Dividenden glauben hera5. fegen zu müssen.
Nun hat die Preußag neben den Zechen noch allerlei andere Bergwerfe, Hütten- und Fabrikanlagen. Die Zechen bilden aber den Hauptbesitz. Diese Zechen haben mun nach dem Geschäftsbericht, abgesehen von der Berginspektion Barsinghausen , sich durchaus ren. tiert, und zwar, obwohl es sich nach den sehr markanten Säßen des Geschäftsberichts für 1926 durchweg um minderwertige, überalterte Anlagen handelt, bei denen z. B. auf einer über 140 Jahre alten Grube auf sieben Sohlen abgebaut wird. Gerade das Beispiel der Breußag- Bechen ist daher geeignet, die zweifelsfreie Rentabili tät der Ruhrzehen noch zu unterstreichen, die unter unvergleichlich viel günstigeren Abbaubedingungen bei einer viel weiter getriebenen Konzentration und Rationalisierung heute wirtschaften können.
Im übrigen scheinen bei der Preußag merkwürdige Auffassungen von der für ein öffentliches Großunternehmen gebotenen Pflicht zur Publizität eingezogen zu sein. Wir sind nicht der Meinung, daß unter allen Umständen die Länge des Gefchäftsberichts auch schon eine Garantie für eine vernünftige Gefchäftsführung darstellt Aber es muß doch sehr bedenklich stimmen, daß die Verwaltung der Preußag in langen Ausführungen über die sozialpolitische Belastung des Bergbaus in die Kerbe des privaten Bechenkapitals zu schlagen bemüht ist, im übrigen aber ihre 23 Seiten umfassende Berichterstattung des Jahres 1926 diefes Mal auf runde 6 Seiten zusammengestrichen hat. Statt 120 3eilen im Vorjahr unterrichten jetzt ganze 3 3eilen( 1) über die Berhältnisse in der Bergwerksdirektion Hindenburg. Ueber die Hüttenämter Gleimig und Malapane berichten 4 Zeilen gegenüber rund 50 Zeilen im Vorjahr. Förderziffern und Produktionsziffern fehlen überhaupt; der Entwicklung des Förder- und Produktionsanteils der Belegschaften, die für 1926 noch sehr ausführlich dar.
Auch die Tuchindustrie blüht. Nach Berlusten hoher GewinnA.-G. Berlin hatte nach der Stillegung ihrer Luckenwalder Betriebe abschluß. Die Bereinigte Märkische Luchfabrifen und der Umstellung ihres Hauptwertes in Sagan für 1926 einen Verlust von 203 000 m. ausgewiesen. Dieser Verlust wurde im lehten Jahr nicht nur wettgemacht, sondern ein Reingewinn von fast 400 000 M. erzielt, aus dem 7 Proz. Dividende auf das Aktienkapital von 4,6 Millionen Mart gezahlt werden. Darüber hinaus aber hat die Verwaltung aus dem Erlös von Lager- und Grundstücksverkäufen in Luckenwalde für 800 000 m. eine Million den Vorschlag, das Kapital dementsprechend von 4,6 auf 3,6 Millionen eigener Aftien zurüdgetauft und fommt mit dem überraschenMart zusammenzulegen. Auf diese Art hat sich die Gesellschaft natürlich eine ganz erhebliche Reserve geschaffen, denn der Herabsehung des Kapitals werden entsprechend hohe Abschreibungen oder Rüdstellungen folgen. Beachtenswert ist, daß sich infolge der Rationalisierung die Un fost en um 20 000 m. ermäßigten, obwohl die Betriebsgeminne mit 1,7 Millionen Mark sich beinahe verdop pelten. Auch die Geldlage hat sich gegen das Vorjahr bedeutend gebessert, denn während Forderungen und Schulden sich in der letzten
Da
Bilanz ausglichen, stehen heute fast zwei Millionen Forde rungen nur 0,9 millionen Mart Schulden gegenüber. der Borsigende auf der Generalversammlung die augenblickliche Betriebslage sehr günstig schilderte und Beschäftigung auf Monate hinaus vorhanden ist, ist die Kündigung der gänzlich un aureichenden Lohntarife durch die schlesischen Textilarbeiter, zu denen auch die Saganer Belegschaften gehören, nur allzu berechtigt.
Gute Entwicklung in der offdeutschen Waggonindustrie. In letzter Zeit ist die Waggon- und Maschinenfabrit Christoph u. Unmad A.-G. in Miesty( Oberlausig) mehrfach mit den Fusions= plänen der Linte- Hofmann und Busch- Waggonwerke, Bauzen, in Busammenhang gebracht worden. Der jegt norliegende Abschluß der Gesellschaft zeigt, daß das Unternehmen sich in den lezten zwei Jahren gut erholt hat und bei einer eventuellen Fusion feines wegs nur der nehmende Teil wäre. Obwohl die Gesellschaft 1925 mit einem Verlust von fast 560 000 m. abschloß, gehört sie zu den wenigen Waggonbauunternehmen, die ohne eine finanzielle Sanierdiesem Jahre vernünftig genug, von dem bedeutend höheren Erung sich wieder hoch arbeiteten. Daher ist die Verwaltung auch in trage 0,5 statt 0,33 Millionen M. für Abschreibungen auf die Anlagen abzusetzen und den trotzdem noch um 50 Proz. höhe= ren Reingewinn von fnapp 360 000. zur Auffüllung der 1925 aufgelöften Refervefonds zu verwenden, anstatt zur Zahlung einer Dividende. Daß die sehr gute Beschäftigung in den Waggon, wie auch den Maschinen- und Baubetrieben der Gesellschaft laufend hohe Einnahmen brachte, zeigt sich in den erheblichen Ausgaben für Erneuerung der Werfanlagen. So wurden im Laufe des Jahres fast 550 000 m. neu investiert, die aus laufenden Einnahmen über Betrieb" bezahlt wurden. Die Belegschaft, die von 4500 bis auf 2600 im Jahre 1926 abgebaut war, hat Ende. des vorigen Jahres 3000 Mann wieder überschritten.
Glanzgerinne Bayerische Motorenwerke. Die Bayerische Motorenwerte 2.-G. in München hat im Jahre 1927 außer= ordentlich große. Gewinne gemacht. Der Fabritationsgewinn ist mit 10,86 gegenüber 5,45 Millionen im Jahre 1926 fast ver doppelt, der Reingewinn mit 1,91 gegen 0,72 Millionen fast verdreifacht. Auf das mit 10 Millionen Mart jezt verdoppelte auf 14 Pro3. erhöhte Dividende verteilt. Das neue bestand begonnen. Geschäftsjahr wurde mit einem wesentlich vergrößerten Auftrags
Diese Beispiele von noch taum ausgeglichener Teuerung in der Lohnhöhe und dem relativen Abrücken der Lohnsummen zeigen deutlich, wie der Nußen der Rationalisierung in der Tat den Unter- Privaten Harpener Bergbau- A- G., die in der publi- Attienkapital wird nicht nur die gleiche, sondern noch eine um 2
nehmern verblieb. Das ist auch nicht anders möglich und wird durch die günstigen Geschäftsabschlüsse der Bergwerksgesellschaften nur bestätigt.
Preußag"-Erzählungen im Bergarbeiterkampf. Kürzlich hat der preußische Handelsminister Dr. Schreiber über Rentabilität und Sozialpolitik in den preußischen Staatszechen einige Bemerkungen gemacht, die die Rentabilität in den Staats zechen als nicht besonders günstig erscheinen ließen. Die federführende Presse des privaten Zechentapitals hat prompt diese Bee merfungen gegen die Forderungen der Bergarbeiter ausgemüßt und insbesondere auch den letzten Jahresabschluß der Preußischen Berg merts- und Hütten- A.- G.( Preußag) als Beweis für die Zahlungs
Endlich starke Belebung des Arbeitsmarkts. 3m Landesarbeitsamt Brandenburg 18600 Unterstützte weniger.
Länger als sonst hat es in diesem Jahre gedauert, bis das Frühjahr dem Arbeitsmarkt die gewohnte Entlastung brachte. Sie ist in erfreulich starker Weise auf Ostern zu endlich erfolgt. Das Landesarbeitsamt Brandenburg schreibt dazu:
Die Gesamtlage des Arbeitsmarktes zeigt nach einem Stillstand in den letzten Wochen nunmehr eine recht erhebliche Aufmärtsbewegung. Dies fommt sowohl in der gesteigerten Vermittlungstätigkeit wie auch in der Abnahme der Arbeitsuchenden nnd der Abnahme der Unterstützungsbezieher zum Ausdruck. Bei den Hauptunterſtüßungsempfängern ist allein ein Rückgang von rund 18 500 Perfonen zu verzeichnen.
In der Hauptsache ist dies mit auf die verstärkte Aufnahme von Bau, Außenarbeiten sowie von Straßen- und Wegebauten zurückzuführen. Auch die verstärkte Inangriffnahme von Notstandsarbeiten trug mit zur Entlastung des Arbeitsmarktes bei. Eine gewisse Aufnahmefähigkeit zeigte die immer noch gut beschäf tigte Metallindustrie sowie der Braunkohlenbergbau. Infolge des guten Absages der Ton- und Ziegelindustrie war hier auch die Verladetätigkeit sehr lebhaft, was wiederum zu neuen Einstellungen in diesen Industriezweigen führte. Gleichbleibend gut war die Konfettion, namentlich für weibliche Kräfte, beschäftigt. Die Maßschneiderei wies einen erhöhten Beschäftigungsgrad auf.
gestellt worden ist, wird keine einzige Zeile gewidmet. Bei der wichtigsten Ziffern unterschlagen, und es ist in hohem Maße be zistischen Scharfmacherei vorangegangen ist, hat man ja auch die bauerlich, daß man hier eine lebereinstimmung mit der Breußag feststellen muß. Ebenso find für das vergangene Jahr im Gegensatz zu früher die Umsagziffern verschmiegen.
Größere Gewinne als im Vorjahre, eine günstigere Bilanz dazu im unpassendsten Augenblid und unter unangenehm verdächtigen Umständen eine derartige Einschränkung der Publizität: das macht die Absicht nicht unwahrscheinlich, in prononzierter Form von einer großen Staatsunternehmung aus dem privaten Zechenfapital eine willkommene Hilfsstellung geben zu wollen. Wir glauben, daß Herr Minister Dr. Schreiber sich die Umstände, die zu dieser auffälligen Einschränkung der Berichterstattung geführt haben, einmal ansehen sollte.
In den Standorten der Textilindustrie hat sich jedoch die Zahl der Arbeitsuchenden merklich erhöht bzm. gingen die Tuchfabriten zur Kurzarbeit über, ba nur vereinzelte Nachaufträge für den Sommer getätigt wurden. Ob sich hier die Beschäftigungsverhältnisse bei Eintreten wärmerer Witterung durch regere Nach frage für Sommerwaren bessern werden, muß noch dahingestellt bleiben. Bemerkenswert ist, daß für die Wintersaison die Aufträge für die Tuchfabriken mir sehr schleppend und für spätere Liefertermine eingehen. Im allgemeinen flagt die Geschäftsmelt über den schlechten Zahlungseingang.
Hinsichtlich der Angestellten fann gesagt werden, daß diese ebenfalls, wenn auch nicht in dem Maße wie es bei den anderen Berufen der Fall ist, von der Besserung der Lage mit erfaßt worden find. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß der Stand der Erwerbs. losigkeit bei den Angestellten immer noch ein verhältnismäßig sehr hoher ist.
Die Gesamtzahl der Unterstügung beziehenden Perfonen betrug in der Berichtswoche 164 559( 183 035), davon entfallen auf die Arbeitslosenunterstützung 141 021( 158 465), Krisen unterstützung 23 538( 24 570).
Der Kaliabjah im Monat März hat mit 1,61 Millionen Doppelzentnern gegen 1,65 Millionen im gleichen Monat des Vorjahres eine sehr respettable Höhe beibehalten. Der Abfah im ersten Bierteljahr 1928 ist mit 5,72 Millionen Doppelzentnern Reinfali nicht unerheblich gegenüber dem ersten Bierteljahr 1927 mit 5,38 Millionen Doppelzentnern gestiegen. Die ersten elf Mo
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Nordsee - Werftfruft verzichtet auf Dividende. In der Aufsichtsratsfizung der Deutschen Schiffs- und Maschinenbau Att. Ges. in Bremen ( Deschimag ) wurde befchloffen, für 1927 feine Dividende vorzuschlagen. Bevor Geschäftsbericht und Bilanz veröffentlicht sind, läßt sich über die Lage dieses größten deutschen Werftunternehmens noch nichts Abschließendes sagen. Die jetzt befanntgegebenen Ziffern zeigen aber bereits, daß die Betriebs= gewinne mit 4,7 millionen Mart um 70 Pro3. höher. find als im vergangenen Jahr. Die Abschreibungen wurden von 1,7 auf 2,5 Millionen Mart herauf gefeßt. Der Abschluß ist meifellos von der Fusionspolitik der Gesellschaft beeinflußt, die seit 1926 in Hamburg , Bremen und an der Ostseeküste sieben andere Werften aufgefogen hat. In den hohen Abschreibungen ist allem Anschein nach schon die Stillegung des Stettiner Vulkan miteinbe griffen, die im Laufe der nächsten Monate durchgeführt werden soll. Die neue 25- Millionen- Anleihe der Stadt Berlin , die für fünf Jahre zunächst in der Form von fünfprozentigen Goldschap anweisungen auf den Markt kommt, soll vom 13. bis 19. April öffentlich zur Zeichnung aufgelegt werden. Die 25 Millionen sind ein Teilbetrag einer größeren in dieser Form beabsichtig tonfortium so lange aus dem Kapitalmarkt beschaffen will, bis der Umtausch in Berliner Kommunalobligationen zu günstigeren Zins bedingungen möglich sein wird. Wie gemeldet wird, war die Frankfurter Schazanweisungsanleihe, die der Berliner als Muster gedient hat, ein großer Erfolg. Die Zeichnung mußte vorzeitig geschlossen werden; trotzdem ist die Ueberzeichnung so start, daß die 3uteilung rationiert werden muß. Die Schweiz , Holland und England haben besonders start gekauft, ein Zeichen, wie groß das ausländische Vertrauen in deutsche Kommunal
ten Anleihe von 50 Millionen Mart, die bekanntlich ein Bant
anleihen ist.
Erhöhung der Kohlenpreise in Polen . Für Polen soll am 16. April eine Erhöhung der Kohlenpreise um 10 Prozent in Kraft treten. Die polnische Kohlenindustrie hatte eine Breiserhöhung um 20 Prozent verlangt und ihre Forderung mit den Berlustpreisen begründet, die ähnlich wie für Deutschland auf dem Weltmarkt unvermeidlich seien. Lieferungen für die Eisenbahn und den Bedarf des Militärfistus müssen zu den alten Preisen erfolgen, ferner wurde zur Bedingung gemacht, daß die Zahl der beschäftigten Arbeiter nicht verringert werden darf und daß, besonders im Export nach Standinavien, wo die polnische mit der englischen Kohle zusammentrifft, die gegenseitige Ronkurrenz der polnischen Zechen ausgeschaltet werden muß.
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