36. Fortsetzung. E«ht ebenso leicht mit dem Gute chowards. Wenn er ihn auf- findet, well, da ist es genau so, wie du mir es übergeben hast. Er soll ihn erst einmal nuffmdcn. Und findet er ihn später einmal, man kann«s nicht wissen, es gibt manchmal so merkwürdige Zu- fälle, dann haben ihm Banditen auf der Reise eben alles ab- genommen, und er hat gerade das nackt« Leben und einen seiner eigenen Sock« retten können. Es sind ja so viele Banditen herum. Denen kann man schließlich alles aushängen, weil ihnen sa alles zuzutrauen ist. Die haben auch den Curtin erschossen. Vielleicht ist es doch besser zu sagen, sie hätten sich beide gezankt und ver- prügelt, und dann hätten sie sich getrennt. Curtin ist dann einen anderen Weg gegangen, und was aus ihm geworden ist, das kann er nicht wissen. Aber es ist doch besser, lieber gleich die Geschichte mit dem Ueberfall der Banditen zu erzählen. Wozu sich lange den Kopf zerbrechen, was er sagen und erzählen wird. Erst einmal in Sicherheit in der Stadt sein, dann wird sich auch ein Ausweg finden, wie das alles schön geordnet werden kann. Man könnt« auch ganz offen auf den Alten in Tampico warten und ihm mit einer wilden Geschichte entoegenspringen, so daß er jede Nach- forschung sein läßt. Den einen oder die zwei Säcke, die man gerettet Hot aus den Klauen der Banditen, kann man teilen mit dem Alten. Dann ist er ganz zufrieden, daß er wenigstens etwas übrigbehalten hat und sagt ke'n Wort weiter. Bielleicht stößt auch dem Alten auf der Reise bis zur Bahn noch etwas zu. Wenn man nur ein paar Mestizen zur chand hätte Für zwanzig Pesos oder fünfundzwanzig könnten sie dem Alten auflauern und ihn beiseiteräumen: dann weiß überhaupt niemand etwas von der ganzen Sache. 20. Die Esel waren aufgepackt. Sie standen geduldig da, trotteten einen Schritt oder zwei umher und standen wieder still. Ab und zu drehten sie sich um. Sie warteten auf den Zuruf und verstanden nicht recht, warum es denn nicht voranging. Sie waren an ihre Zeit gewöhnt, und es war schon spät am Bormittag. Das Laden hatte Dobbs viel mehr Mühe gemacht, als er erwartet hott« Es war nicht so leicht, die Tiere ganz allein ohne die chille einer zweiten Person so zu laden, daß die Packen nicht zu rutschen be- gönnen: denn er konnte nicht an beiden Seiten des Tieres zu gleicher Zeit stehen. Beide Seitenpacken zugleich auf den Tragsattel zu bringen, ging nicht, weil die Pocken zu schwer waren und er sie nicht so hoch heben konnte, daß sie gleichzeitig aufkamen und das Gleichgewicht hielten. Wenn sich die Esel wenigstens zum Laden niederlegen wollten wie die Kamel«. Aber das tun die Esel nicht, weil sie eben kein« Kamele sind. Sie können auch mit einer solchen Last sich nicht erheben, obgleich sie mit der Last Stunden und Stunden hoch die Berge hinauf und wieder hinunter trotten können, ohne ein« Spur von Ermüdung zu zeigen. Endlich war es Dobbs aber doch gelungen, mit dern Laden zu End« zu kommen. Er wollte gerade den Eseln zurufen und ihnen«inen Hieb versetzen, als er an Curtin dachte. Er hatte zwar während des ganzen Morgens und besonders während des Ladens ununter. brachen an Curtin gedacht, aber mehr als einen Abwesenden oder Borausgegangenen denn an einen Toten. Daß Curtin tot war, tot für immer, war noch nicht mit d«m Bewußtsein so völlig ver- schmolzen, daß er nur an einen toten Curtin hätte denken können. Jetzt aber, als der Zug losmarschieren sollte, dachte er an den taten Curtin. Und da siel ihm«in, daß er ihn ja vor dem Ab- marsch hatte begraben wollen, der größeren Sicherheit wegen. Einen kurzen Augenblick zögerte er, ob er ihn nicht einfach liegenlassen solle, wie er lag. Die Coyaten, Lerglöwen. Geier. Ameisen und Fliegen würden ihn schon schnell genug verschwinden lassen. Aber dann blieben immer noch einige Knochen und Lumpen zurück. Das war nicht gerade nötig, daß die Knochen Reklame machten und erzählten, was geschehe» sei, oder was geschehen sein könnte. Diese Gedanken mischten sich aber mit einem anderen Te- danken, der ihm bis jetzt ganz fremd gewesen war und ilM unschlüssig mochte. Er dachte, daß er vielleicht den Leichnam nicht sehen könne, ohne«ine Dummheit zu machen. Alles um ihn herum war so unnatürlich einsam und still. Der Wald war so mager, die
Dm Loden hatte Dobbs viel mehr Mühe gemacht— Bäume schienen nicht ganz ausgewachjcn zu sein. Sie schienen sich nicht entscheiden zu können, ob sie noch ein wenig größer wachsen sollten, oder ob si« besser bleiben möchten, wie sie sind. Die Trockenheit ist gar zu lang und kann ans Leben gehen, tpenn man zuviel Wasser braucht. Und weil manch« aus Klugheit nicht größer werden wollten, die Erde unter ihnen aber nicht mit ihnen über. einstimmen wollte, so wuchsen sie krumm, krüpplig, schief und grotesk. Kaum daß ein Bogel sang oder ein Wild durch das Unterholz huscht«. Es war Wind in der Lüst- Dobbs fühlt« ihn und sah es an den ziehenden Wolken. Aber die Bäum« bewegten sich nicht. Sie standen wie versteinert. Sie schienen nicht grün zu sein, sondern graubläulich wie spröde Lavamasse. Die Lust um ihn herum schien eine ebenso graue Lavafarb« anzunehmen, und es war ihm, als sei sie versteinert und kaum zu atmen. Die Esel standen nun ganz ruhig, als warteten sie daraus, ver- steincrt zu werden, wie alles andere umher. Si« drehten zuweilen den Kopf unheimlich langsam zu Dobb« herum und sahen ihn mit den großen schwarzen Augen lange an. Er bekam einen Augenblick
Furcht vor den Eseln. Und um die Furcht abzuschütteln, ging er zu einem Esel und zog die Leinen fester an. Dann ging er zu einem anderen und rüttelte an den Packen, als ob er prüfen wolle, ob sie fest genug sitzen und beim Abstieg�von der Höhe nicht etwa rutschen würden. Sie saßen aber fest genug. Das Puffen gegen die Körper der Tiere und das Betasten ihres Felles beruhigten ihn, und er vergaß den Blick der großen gläsernen, leuchtenden Kohle- brocken. Ob er die Augen auf hat. gläsern, leer und matt? dachte Dobbs. Das ist nur natürlich, sagte er sich, jeder Tote hat die Augen auf, und die Augen sind immer gläsern und matt. Nein, dachte er wieder, sie sind nicht gläsern und leuchten auch nicht wie die Esel- äugen, sie sind eingeschrumpeltes mattes, trübes Glas. Sie sind überhaupt nicht gläsern, sie sind glasig. Es ist doch besser, ich grabe ihn ein. An die Augen könnte ich vielleicht denken. Aber ich nniß ihn eingraben. Er zog«inen Spaten aus dem Gepäck. Aber als er ihn in der Hand hatte, dachte er wieder, daß das Eingraben überflüssig sei und nur einen Zeitverlust bedeute. Er könne dadurch vielleicht gerade den Zug nicht bekommen, und je eher er aus der Gegend fort sei. desto besser sei es. Während er den Spaten wieder zwischen die Gurten schieben wollte, packle ihn aber die Neugierde, zu wissen, ob Curtin vielleicht schon von den Geiern angefallen sei. Das genau zu wissen, würde ihm eine große Sicherheit geben, dachte er Er zog den Spaten wieder heraus und ging hinüber in das Gehölz. Er ging geradeswegs auf die Stelle zu, wo Curtin lag. Er hätte die Richtung, vielleicht gar die Stelle mit geschlossenen Augen > finden können. Als er aber zu dem Platz kam, war dieser leer. Er hatte sich geirrt. Die Dunkelheit des vergangenen Abends und das unsichere Licht des brennenden Astes hatten die Richtung ver- schieden erscheinen lassen Er begann zu suchen, kroch durch das Unterholz und schob sich durch das Geäst der Gebüsche. Cr fühlte sich plötzlich nicht wohl dabei. Er fürchtete, auf den Leichnam zu stoßen, wenn er es mn wenigsten erwart«. Das wollte er vermeiden. Er dachte, es könne sogar geschehen, daß er unversehens dem Leichnam ins Gesicht fasse. Der Gedanke bereitet ihm ein un» behagliches Gefühl. Er gedachte nun, das Suchen sein zu lasten. Als er jedoch den halben Weg zurückgegangen- war, sagte er sich, daß er niemals Ruhe sinden würde, wenn er nicht jetzt den Leichnam vor sich noch einmal liegen gesehen habe und überzeugt sein könne, daß Curtin wirtlich tot ist und keine Dummheiten bereiten würde. Abermals begann er zu suchen. Kreuz und quer lief er durch den Busch. Dann rannte er zurück zu dem Lagerplatz, um von dort aus die Richtung aufzunehmen. Er tonnte sich plötzlich nicht mehr genau erinnern, in welch« Richtung er am vergangenen Abend Curtin getrieben hatte. Zehnmal, fünfzehmnal, zwanzigmal sagte er in jene Richtung: Es war vergebens. Er fand den Leichnam nicht. Sollte er sich derartig in der Richtung getäuscht haben? Seine Aufregung steigerte sich iminer mehr. Die Sonne stand j«tzt steil hoch und glüht« unerbittlich. Er keuchte und geriet in Schweiß. Er bekam fürchterlichen Durst. Aber er trank nicht. sondern goß das Wasser gedankenlos in großer Menge in sich hinein. Wenn er wieder durch das Gestrüpp kroch, dreht« er sich jeden Augenblick nervös um. Eine Sekunde lang glaubt« er. das müsse Furcht sein. Aber er redete sich ein. daß es nur Nervosität sei. Gewissen war es ganz bestimmt nicht, dessen war er sich sicher. Es war nur die Aufregung. Die Esel waren ungeduldig geworden. Di« vod>crsten hatten begonnen abzumarschieren. Und bald folgte der übrig« Aug nach.
Gleichgültig trottend. Mit einem Fluch sprang er ihnen noch. Dos machte die Esel scheu und verwirrt. Sie begannen zu rennen. Er mußte die vordersten überholen, um sie aufzuhalten. Das brachte ihn ganz außer Atem. Er jagte die Esel wieder zurück zum Lager- platz. Nun standen sie ruhig und nagten an dein mageren Gras. Der eine oder der andere drehte sich um nach ihm und sah ihn groß und verwundert an. Das erschreckte Dobbs, und er nahm sich vor, ihnen die Augen zu verbinden.
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Seine Aufregung steigerte sich immer mehr, Aver er begann wieder zu suchen. Und als er nun zum hundertsten Male überzeugt war, auf der Stell« zu sein, wo er Curtin niedergeschossen hatte, sah er das Stück eines verkohlten Astes liegen. Und nun wußte er, daß er auf dem richtigen Platz war. Das Stück war in der vergangenen Nacht von dem Ast ab- gebrochen, den er zum Leuchten gebraucht hatte. Der Boden sah unruhig aus. Aber das koniüc ebensogut von seinem eigenen Herumwühlen und Herumlaufen sein. Blut konnte er nicht sehen. Auf diesem Boden hätte man es auch kaum sehen können. War Curtin von einem Ti«r verschleppt worden? Oder hatte ihn jemand gefunden und aufgehoben? Selbst konnte er nickt fortgekrochen s«in, denn er war tot. Davon hatte sich Dobbs doch überzeugt. Er war sicher von einem Tier verschleppt worden. Um so besser, dachte Dobbs. Dann wird bald nichts mehr van dem Leichnam übrig sein. Etwas ruhiger geworden, begann er nun, an den Abmarsch zu denken. Aber er drehte sick) immer wieder um. Bald glaubte er, daß er Curtin zwischen den Bäumen gesehen habe, bald schreckt« er zusammen, well er meinte, einen anderen Menschen bemerkt zu haben. Dann wieder fuhr er auf, weil er überzeugt war, er hält« Stimmen gehört. Und wenn irgendwo ein Ast brach oder ein Stein rollte, so glaubte«r. ein Berglöwe schliche um ihn herum, derselb«, der Curtin verschleppt hatte, sei nun auf den Geschmack gekomnien und wolle ihn hinterrücks anfallen. (Fortsetzung folgt.)
RätsehEcke des„Abend iiiiiiuiniiiiiiiiuniiiiiiniinminiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiininiiiiiunniiinniiiiiiiinniiiiiiiininniiiiiiiuiinifliiüimmiiiiiinuiiiuiuiiiiiiiniuiniiuiniuiiu ärfintDDtfräffcf 2. Musikstück: 3. Rufs. Männername: ä. Ital. Komponist: 5. Möbel- stück: 6.-Franz. Jugenderzieher: 7. Stadt in Bayern : 8. Bez. sür Entstehung: 9. Geogr. Bezeichnung: kO. Stil des 1. franz. Kaiser, reiche: 11. Dramatiker: 12. Thronräuber: 13. Teil des Auges; 14. Schweizer Kanton; 15. Böser Geist: 16. Fluß in Indien ; 17. Stadt in ZAeinasie-i; 18. Bez. sür Brüstung: 19. männl. Bogel : 26. Afsyr. König: 21. Afrik. Stadt: 22. Stadt in Thüringen : 23. Mineral: 24. Schlingpflanze: 25. Nebenfluß der Donau : 26. Ital. Dichter; 27. Stadt in Ostpreußen ; 28. Oper von Berdi; 29. Franz. Mädchenname: 30. Türk. Titel; 31. Angehöriger eines Wandervolks: 32. Stadt in der Schweiz . Kammrätsel. Die Buchstaben nebenstehender Figur sind so zu ordnen, daß die senkrechten Reihen Wörter mit folgender Bedeutung ergeben: 1. Sozialistischer Theoretiker, �bekannter Abgeordneter, 3. französischer Sozialistenführer, 4. Sehnsucht des Spießertums. Die obere wagerechte Leiste nennt einen kürzlich verstorbenen Führer der Sozialdemokratie. Hr. Versrätsel. Federn hat's und fliegt doch nicht, Bier Beine hat's und läuft doch nicht, Immer steht es mäuschenstill, Weiter nichts als Ruh' es will. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel: Senkrecht: 1. Lava, 2. Lama, 4. Base, 5. Paris , 6. Po, 7. Star, 9. Sansibar , 14. Angel, 15. drei, 16. Lettland . 17. Ar, 19. Met, 21. Largo, 22. Heu. 24. Aloe, 26. es. 28.«r. 30. Isias. 32. Ebbe, 34. Sole, 85. Esel. 38. Seit, 40. er. Wagerecht: 3. Nab, 6. Parsioal, 8. As, 10. Bomst, 11. As. 12. Iran . 13. Aa. 17. Arno. 18. Roß. 19. Meer. 20. Golem. 23. Netz. 25. Ai, 26. Eber, 27. Iller . 28. Csau. 29. Lido. 31. Eger, 33. es. 36. Knie. 37. Ob, 39. Bafel. 41. da. 42. Plebejer. 43. Elm. Charad«: Einsall— Einfalt.
W a g e r e ch t: 1. Stadt in Thüringen , 3. Planet, 6. sagen- hafter Bogel, 8. weiblicher Vorname, 10. Stadt in Holland , 11. Halb- edelstein, 13. Teil des Baumes. 14. Steinkohlenprodukt, 16. britische Kolon!«, 17. Großkraftwert, 18. Flächenroum, 22. Stadt in Hessen , 24. Schlingpflanze, 25. Gewässer, 26. Artikel, 29. Schmuck, 31. Be- hälter, 34. Tageszeit, 37. Wüsteninsel, 38. Bodengestaltung, 39. Berg in Tirol, 40. Stadt in Schlesien , 41. deutscher Strom. 42. Stadt in der Tschechoslowakei , 43. bekannter Flieger. 44. Ausdrucksart. Senkrecht: 1. Elektrizitätswerk. 2 Stadt in Thüringen . 4 Nagetier, 5. Stadt in Hannover . 6. Fluß In Frankreich . 7. Ge. webe. 9. Stadt in Kroatien . 12. Freidenkertum. 15. griechischer Dichter des Altertums. 19. Ankerplatz. 20. Vogel, 21. Wald. 23. Straußenart, 27. Insel im Atlantischen Ozean . 28. deutscher Dichter, 30. Vogel, 32. Flüßchen im Harz , 33. Stadt in Westfalen , 35. französischer Komponist, 36. Naturerscheinung. Silbenrätsel. Aus den Silben an ba bi borg bürg che da dan de de de dus e e e e« em er er er er feu furt ge ge gen ger haut he je i in in in in ten la lan le lu ma mir man na n«»e netz ni ni nid vis «o o pa pach pel phe pi rou rc rc rib rouf ru falz sar san sau seau sel sis stein fter stra sur sus ta te ter tor tu tu u wi sind 32 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben, beide von oben nach unten gelesen, einen Drosaspruch von Goethe ergeben. Bedeutung der einzeln«» Wörter: t Stadt in Finnland :
E3IBHAÜEBEI E K X N OLLI- U H M U
Rösselsprung. Hartnäckig weiter fließt die Zeit, Die Zukunft wird Vergangenheit. Bon einem großen Reservoir Ins andre rielelt Jahr um Jahr. Und aus den Fluten taucht empor Der Menschen bunt gemischtes Korps Sie plätschern, traurig oder munter, 'n bisset rum, dann gehen's uMer Und werden, ziemlich abgekühlt, Für längere Zeit hinweggespült,
Busch.