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Nr. �7S» 4S. Jahrgang 2» Freitag, 43. April �92S
Das Paradies des Großkapitals. Die �8 proz. Glanzstoffdividende. phantastische Börsengewinne.
Der Konzern der Vereinigten Glanz st off-Fabriken in Elberfeld   ist nicht nur der Beherrscher der deutschen   Kunstseide- industrie, sondern zugleich einer der mächtigsten Faktoren der mter- nationalen Äunstseideproduktion. Das stürmische Entwicklungstempo dieser jungen Industrie, hervorgerufen durch«inen ständig wachsenden Weltbedarf, hat auch die Entwicklung dieses mächtigen Konzerns in den letzten zwei Jahren bestimmt. Im Frühjahr 1326 arbeiteten die Vereinigten Glanzstoff noch mit 36 Millionen Kapital, das im April 1926 auf 42 Millionen« r- höht wurde. Im August 1927 folgte bereits ein« weitere Herauf- fetzung des Kapitals um 18 auf 66 Millionen, die bei den hohen Bärfenkurfen für Glanzstcsfaktien dem Unternehmen rund SS Mil- lionen flüssiger Mittel«inbrachte. Jetzt nach erst einem halben Jahr macht sich bereits neuer Kapitalhunger bei der Gesellschaft bemerkbar, und das Aktienkapital soll erneut um 13 auf 7S Mil- lionen Mark heraufgesetzt werden. Nun sind diese gewaltigen neuen Kapitalien nicht etwa nur zur Finanzierung der von Jahr zu Jahr erweiterten Produktion da. Diese könnte die Gesellschaft, zum Teil wenigstens, ohne Schwierig- keiten aus seinen lausenden Gewinnen bezahlen, dagegen dient der größte Teil des neuen Kapitals zum Erwerb in- und aus­ländischer Werke, zur Gründung eigener Werke in Uebersee  , und zur maßgeblichen Beteiligung an den großen ausländischen Konzernen. In dieser gegenseitigen Annäherung und Jnteresiengemeinschaft der europäischen   Kunstseideriesen, der Vereinigten Glanzstoff A.-G., der englischen Courtaulds Ltd. und der italienischen Snia Viscosa liegt für die internationale Verbraucherschaft natürlich die Gefahr einer ausbeuterischen PreiÄ>iktatur. Mit Aus- nähme der französischen   Industrie haben ganz kürzlich die europäischen  Kunstseidefabrikanten ein Preisabkommen geschlossen, das den An- fang dieser Preisdiktatur einleitet. Es gibt kaum«ine Industrie, die in den letzten Jahren ähnliche Riefe»gewinne anhäufen konnte, wie die Kunstseide­industrie. K apitalerhöhungen, die sonst häufig zu' Dividenden- senkungen führen, haben hier die entgegengesetzt« Wirkung, wie die Entwicklung bei Glanzstoff   zeigt:
Die Gesellschaft hat also ihre Betriebsgewinne von 19Z4 bis 1927 nahezu verdoppelt und trotz schärf heraufge- setzter Abschreibungen«inen-gleichsallK v on.Jahr zu� Jahr sie i g e n- '«feen R ei ng e ausgewiesen, der 1927 um rund 146 Proz. über dem Ertrag'von 1924 liegt. Nicht eingerechnet sind darin natürlich die Millionen, die jährlich für den Ausbau der Werks- anlagen aufgewendet undüber Betrieb" bezahlt wurden, also den Reinertrag entsprechend verminderten. Gegenüber dieser Gewinn- steigerung hoben sich die Unkosten nur um 55 Proz. erhöht, was deutlich genug die immer wiederkehrenden Klagen der Unternehmer über die erdrückenden Soziallasten und Steuern widerlegt. was an Kursen bei Kapikalerhöhungen verdient wird.. Die Dividenden der Aktionäre sind seit 1924 bei verdoppeltem Kapital von 3 auf fast 11 Millionen Mark erhöht. Diese D i v i- dendeneinkünft« der Aktionäre sind aber nur wenig gegen- über den Börsengewinnen und Aktiengeschenken bei Kapitalevhöhun- gen. Die Durchführung der Kapitalerhohungen bei der Dereinigten
Alanzstofi A.-G. ist nämlich ein Kapitel für sich. Da die Aktionäre genau wissen, daß die Dividenden trotz ihrer Hohe längst nicht dem wirklichen Gewinn entsprechen, die Verwaltung sich aber wegen der Kritik in der Ocffentltchkeit scheut, noch höhere Aktionärgewinn« auszuzahlen, so werden die Aktionäre bei den Kapitalerhöhungen dadurch entschädigt, daß sie die hochwertigen jungen Aktien fast geschenkt erhalten. Welche Unsummen der Glanzstoff  - aktionär bei solchem Geschäft verdienen kann, wenn er die Aktien festhält und das Bezugsrecht ausübt, soll durch ein Beispiel erläutert werden. Ein kleiner Glanzstoffkapitalist kaust sich im März 1926 dreizehn Glanzstoffaktien i 1666 Mark, die ihn bei einem Börsenkurs von 286 Proz. 36 466 Mark kosten. Im April 1926 erfolgte ein« Kopital- erhöhung, bei der auf sechs alte Aktien eine junge zu 116 Proz. (also zu 1166 Mark) bezogen werden konnte. Der Aktionär bezieht auf die dreizehn zwei neu« Aktien und zahlt 2266 Mark. Inzwischen hatte bis zur nächsten Kapitalerhöhung im Juli 1927 die B ö r l e n- Hausse die Glanzstoffaktien auf«inen Kurs von 766 Proz.(also 7666 Mark, je 1666-Mark-Aktie) hinaufgetrieben, die alten Aktionäre aber erhielten auf fünf alte ein« junge Aktie zu 126 Proz., also zu einem S e ch st e l des Börsenpreises.~ Unser Aktionär bezieht also jetzt 15: S 3 junge Aktien und zahlt dafür 3666 Mark. Bei der jetzt bevorstehenden Kapilalerhöhung kann er wiederum zwei junge Aktien zu 125 Proz., also für 2566 Mark beziehen und besitzt nun ein Paketchen von 26 Glanzstoffaktien. Fällt es dem Aktionär nun ein, feine 26 Aktien zu verkaufen, so erzielt er bei einem Börsenkurs von 746 Proz. 7466 Mark je Aktie, das sind 148666 Mark. Vielleicht kann der Mann nicht einmal Wolle von Kunstseide unterscheiden, das macht nichts, er hat als Glanzstoffaktionär in zwei üahren rund 193 606 Zllarkverdient". Und wie leben die Arbeiter? Im schärfsten Gegensatz zu den Werks-, Aktionärs- und Börsen- spekulationsgewinnen stehen die Lohnverhältnisse der 14 666 Mann Belegschaft, die alle Werte erst schaffen. In der Spinnerei ist der Höchstlohn je Stunde 9 9 P f in der Wäscherei 85 Pf., in der Vorbereitung und bei den Säurearbeitern 82 Pf. Der Errechnungsfaktor des Akkordes für die Arbeiterinnen in der Zwirnerei und Haspelei betrug 71,5 Pf. Di« Lohne   der gelernten Arbeiter schwanken also zwischen 157 und 196 Mark monatlich. Das macht unter Berücksichtigung der Teuerung für den höchstbezahlten Spinner einen monatlichen Reallohn von 126 Mark, bei der Arbeiterin von 91 Mark. Die 14 666 Mann Belegschaft in den Glanzstoffwerken merken nichts von Konjunkturgewinnen und Aktienhaussen, ihr Anteil an der Konjunktur besteht bestenfalls in der dauerhaften Beschäftigung und, meist erst nach Kampf, in einer Lohnerhöhung, die vielleicht gerade die Teuerung ausgleicht. Bon.steig enden Reallöhnen verspüre« auch die Arbeiter in der.profitreichsten Industrie, wie der Kunstseide Produktion, nichts.... Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, wird die Aus- dehnung des Glanzstofftonzerns im laufenden Jahr fortge- setzt. So ist der Bau' der Glanzstoffwerke in Tenessee in Amerika   so weit fortgeschritten, daß di» Produktion noch in diesem Jahre ausgenommen wird. Die Leistungsfähigkeit der Betrieb« wird auf 1,7 Millionen Kilo, also 5 Proz. der gesamten Kunstseidepro- duktion in den Vereinigten Staaten  , geschätzt. Außerdem nehmen in Deutschland   zwei neue Werke, die Neue G l a n Z st o f f A.- G. in Breslau   und die Glanz st off-Courtaulds G. m. b. H. in Köln   die Fabrikation auf, so daß unter Hinzuziehung der an- geschlossenen Bayerischen   Glanzstoffwerke uiÄ> des in Sachsen   geplanten Aufbaus eines eigenen Berwaltungsbetriebes die Produktionsbasts des Konzerns bedeutend erweitert wird. B e.
Ruhrkapital gegen Reichsbahn  . Heute Konfliktsverhandlungen in der Ferngasfrage. Die A.-G. für Kohleverwertung in Essen hat als Vertreterin der Ruhrzechen die Gelegenheit einer Presseführung durch die süd- westfälischen Ferngosaniagen dazu benützt, einen Zeitungskrieg gegen die Reichsbahngesellschaft zu entfesieln. DieDeutsche B e r g w e r k s z e i t u n g" hat vor einigen Tagen mitgeteilt, daß die Reichsbahn für alle Punkte, wo die Ferngasleitungen der A.-G. für Kohleoerwertung Reichsbahnstrecken kreuzen sollen, eine jährlich« Gebühr von 1266 M. verlangt habe und für jeden Kubikmeter Gas, der in auf dem Reichsbahngelände verlegten Röhren befördert wird, eine Gebühr von einem Zehntelpfennig. Es steht dahin, inwieweit dies« Angaben derDeuifchen Bergwertszeitung" richtig sind. Jeden- falls hat die dem Ruhrkapital mehr oder weniger nahestehende Presse die Borwürfe derDeutschen Bergwerkszeitung" aufgenom- men und den Ruhrkrieg gegen die Reichebahngesellschaft unterstützt. Die Reich-bahngefellschoft ist gegenwärtig in keiner beneidens- werten Lage. Die peinlichen Vorfälle im Reichsbahnzentralamt haben neues Mißtrauen in ihre Geschäftsführung wachgerufen, und gegen ihre Absichten, die Gütertarif« zu erhöhen, steht die gesamt« Privatwirtschaft in einer Front. Aber die O e f f« n t l i ch k e i t muß sich doch sehr vorsehen, in diesem Falle den An- griffen des Ruhrtapitals ohne weiteres auf den Leim zu gehen und ohne nähere Prüfung etwa die Forderungen der Reichsbahn gegenüber der A.-G. für Kohleverwertung zu verwerfen. Die Frage ist von erheblicher aktueller Bedeutung, da am heutigen Tag« bei der Berliner   Hauptverwalwng der Reichsbohngefellschast die Verhandlungen mit den Ruhrleuten über die von der Reichs- bahn zu verlangenden Entschädigungen beginnen sollen. Der Transport der Kohle macht im Güterverkehr der Reichsbahn etwa 36 Proz. der Gesamteinnahmen aus dem Güter- verkehr aus. Da es sich bei Kohle immer um Wagensendungen handelt, und da auf der anderen Seit« der Stückguttransport der Reichsbahn eher Derlust« als einen Gewinn bringt, ist jede Be- schneidung der Versendung von Kohlen für die Reichsbahn eine «kb«bliche Gefährdung ihrer wichtigsten und ertrag- pekchsten Einnahmequelle. Ohnehin wird die Reichsbahngefellfchast durch die zunehmende Wasserverfrachtung der Kohle in ihren bis- heriaen Koblefrachieinnahmen eingeschränkt. Die Absichten der Ruhrferr.verforgung gehen eingestandener­maßen dahin, nicht etwa nur so weit al« möglich die kommunal eigen« Gaserzeugung, und damit die Kohlenfrochten für die
Städte einzuschränken, und durch die Versendung von Gas in Fern- leitungen zu ersetzen, sondern auch die Verfeuerung von Kohle in der Industrie so stark als nur irgend möglich auf Gas um- zustellen. Es liegt auf der Hand, daß die Ausdehnung der Ruhr- gasverforgung, besonders auf die Wärmewirtschaft der Industrie, die Verfrachtungsmöglichkeiten für Kohje bei der Reichsbahn ganz erheblich einschränken müssen. Die Reichsbahngesellschaft erleidet also mit Sicherheit«inen sehr empfindlichen Einnahmeausfall. Es ist in jeder Hinsicht ungerecht und unverständlich, wenn auf der einen Seit« von der Privatwirtschaft jede Tariferhöhung mit an sich guten Gründen bekämpft wird, auf der anderen Seite aber die Tätigkeit der Reichsbahngesellschast bei der Beförderung von Gütern gratis und franko für die Nutznießer eingeschränkt werden soll. Wenn die Reichsbahn überdies auch aus volkswirtschaftlichen Erwägungen bestimmte Forderungen stellt, so hat sie gut« Gründe dazu. Sie steht mit Recht aus dem Standpunkt, daß der Trans- port der Kohle in Gasform durch die Rohrleitungen volks­wirtschaftlich unzweckmäßiger ist, als der Kohlentransport etwa durch Großraumgüterwagen auf der Achse. Den Nachweis dafür hat Reichsbahndirektor Dr.-Jng. Tecklenburg vor einigen Monaten einwandfrei geführt. Durch ein besonderes Entgegen- kommen die unwirtschaftlichen Ruhrpläne noch zu fördern, liegt also nicht im Interesse der Gefamtwirtfchast. Darüber hinaus ist die Reichsbahngesellschaft die Hauptträgerin der Repara- tionsleistungen. Wird die Kohlenoerfrachtung eingeschränkt, so wird entweder das Aufkommen der Reparationssummen ge- fährdet, oder die übrige Wirtschaft muß den bisher von den Kohlen- frachten getragenen Reparationsanteil übernehmen. Endlich aber besteht gar kein Zlnlaß, daß zu den großen Subventionen, die die deutsch  « Gesamtwirtschaft für den deutschen Bergbau schon jetzt tragen muß man denke nur an die Verteuerung der Inlands- kahle durch die die Weltmarktverluste des Bergbaues finanzierende Syndikatsumloge.noch eine neue Subvention durch die Reichs- bahn hinzukommt, worauf der Verzicht der Reichsbahngesellschast auf Entschädigungen bei Rohrverlegungen im Reichsbahngelände ja schließlich hinauskäme. Di« Oeffentlicbkeit hat also allen Anlaß, den Kampf der Ruhr- zechen gegen die Reichsbahngesellschast sebr kritisch und mit großer Zurückhaltung gegenüber den Ruhrzechen zu ver- folgen. Es mutz sogar darüber gewacht werden, daß die starken vrivatwirtschaftlichen Einflüsse in der Reichsbahnoesell!<baft nicht eine Entscheidung zu begünstigen suchpn, die mit den Interessen der SUichsbahn auch die der Gesamtwirtschaft schädigt.
Wohnungsbau für kleine Leute. Die Arbeit der OeutschenWohnstätten-Hypothekenbank A.G.  Der Baubank des Reiches, der Deutschen   Bau- und Boden- bank A.-G. Berlin  , ist seit 1324 die Deutsche Wohnstältenhypotheken bank A.-G. angeschlossen, um als Pfandbriefinstitut zusätzliche Gelder aus dem Kapitalmarkt zur Finanzierung des Wohnungsbaues hereinzuholen. Die erfolgreiche Arbeit der Deutschen   Bau- und Bodenbank A.-G. haben wir vor ein paar Wochen besprochen. Jetzt liegt der Jahresbericht auch der Tochtergesellschaft vor. Ihr« Tätigkeit hat sich durch die Erhöhung des Aktienkapitals von 1 Million auf 4 Millionen, durch die Vermehrung der Reichs- zwischenkredite von 3,82 Millionen auf 16,13 Millionen, durch die Begebung von 5 Millionen Eoldpfandbriefcn im Ausland erheblich erweitert. Die endgültig und vorläufig gewährten Boudarlehen sind von 4,26 Millionen auf 13,77 Millionen Mark bis Ende 1927 gestiegen und werden im Jahre 1928 durch die noch unverbrauchten Erlöse aus den im In- und Ausland abgesetzten Pfandbriefen weiter erheblich zunehmen. Beliehen wurden ausschließlich Kleinwohnungs- bauten, die den Richtlinien für die Verwendung der Hauszinssteuern entsprechen. Seit 1924 sind 1687 Darlehensverträge abgeschlossen worden im Gesamtwert von 19,87 Millionen Mark. Die Deckung bilden für 1927- 5987 Wohnungen, wobei auf die einzelne Wohnung ein D u r ch s ch n i t t s b e t r a g von 3326 M. entfällt. Ein Beweis, daß in der Tat von diesem gemein- nützigen Institut nur der Wohnungsbedarf der kleinen Leute be- friedigt worden fft. Di« erheblich vermehrte Arbeit wurde im Jahre 1927 von denselben 32 Personen bewältigt, die das Institut schon Ende 1326 hatte. Der Gewinnabschluß fft mit einem Reinüberschuß von 166 666 gegen 14 666 M. im Vorjahre relativ günstig. Als gemeinnütziges Unternehmen verteilt die Wohnstätten- und Hypothekenbank nur fünf Prozent Dividende. Aus dem Rest werden vcr- schieden« Reserven gebildet bzw. erhöht.
Wie steht die Konjunktur? Das Institut für Konjunkturforschung hat zum 11. April seinen zweiten Wochenbericht veröffentlicht, aus dem sich, ebenso wie aus der Güterwagengestellung der Reichsbahn in der Woche zum 31. März gewiss« Anhaltspunkte für den Stand der Kon- junktur ergeben. Nach dem Wochenbericht des Instituts dürfte im Monat März, im ganzen genommen, ein R ü ck g a n g der Wirt- sthaftstätigkeit über die saisonmätzigen Schwankungen hinaus nicht eingetreten sein. Das Institut zieht diesen Schluß aus der Beobachtung des Zahlungsverkehrs, der in hohem Grade die in der Gesamtwirtschaft durchgeführten Umsätze Wiederspiegel«. Der Güterverkehr der Reichsbahn ist in der Woche zum 31. März nicht unerheblich gestiegen. Die arbeitstägliche Wagen- gestellung hat gegenüber der Vorwoche von 149 266 auf 153 666 Wagen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zunahme des Güterverkehrs in den beiden Monaten Februar März aller­dings etwas geringer, was sich aber durch die bis zur Zeit vor Ostern andauernden Fröste wohl erklären läßt.
Der teure Ruhrkohlenverkouf ins Ausland. Syndikatsumloge und Bergarbeiterlöhne. Im rheinifch-westfälischen Kohlensyndikat wird unter den Mitgliedern gegenwärtig hart um die Frage ge- kämpft, ob man die schon jetzt außerordentlich hohe und für viele am Auslandsabsatz nicht interessierte Zechen direkt schädigende S y n- dikotsumlage von 1,38 M. pro Tonne nicht weiter erhöhen soll. Gesprochen wird von einer Erhöhung um 3 6 P f g. auf 1,68 M. Ein« eventuelle Erhöhung der Syndikats- Umlage ist auch für die gegenwärtigen Lohnkämpfe der Ruhrberg- arbeiter von Bedeutung, denn die von den Zechenherren dem Reichswirffchasts- und dem Reichsarbeitsminister vorgerechneten Selbstkosten enthalten auch diese Umlag«, so daß die Kalkulationen der Zechenherren bei einer neuen Erhöhung wieder entsprechend verschlechtert würden. Ein Grund mehr, jede Entscheidung über die Lohnforderungen der Bergarbeiter von der Berücksichtigung der ausländischen Verkaufsverluste nach Möglichkeit freizuhalten. hapag und Lloyd am verhandluffgslisch. Der bevorstehende Freigabesegen aus Amerika   hat auch die alten Konkurrenten, die Hamburg-Amerika-Linie   und den Norddeutschen Lloyd  , Bremen  , am Berhandlungsti�ch zusammengebracht. Wie die Verwaltung der Bremer Reederei letzt offiziell mitteilt, handle es sich dabei um rein persönliche und zurzeit noch ganz unverbind- liche Besprechungen, wie di» aus Amerika   hereinfließenden Millionen amzweckmäßigsten untergebracht" werden. Anscheinend hat einer vor dem anderen Angst und beide Großreedereien sehen in einer vor- herigen Verständigung das kleinere Uebel. Im Stile der Lloyd- Leröffenllichung gesprochen, wollen beide Gesellschaften eine un- rationelle Verwendung der Amerikagelder in der Ge- schäfts- und Baupolitit vermeiden. Sollten die Schiffahrts- Herren in der Tat nicht wissen, wohin sie mit dem Goldregen sollen, so könnte das Reichsfinanzministerium vielleicht eine Rückzahlung der in den letzten Jahre« den Reedereien gewährten Subventionen und Zinserleichterungen anregen. Herr Cuno von der Hapag   müßte für eine solche Anregung eigentlich sofort zu haben sein, da er sich wenigstens in seinen Reden immer als Gegner von Schiff- fohrtsfubventionen bekennt. Tlad) Verlustjahr 8 Proz. Dividende. Di« Kronprinz A.-G. für Metallindustrie in Ohligs   hatte 1926 einen Verlust von über 66 666 M. 1327 wurde ein Reingewinn von rund 866 666 M. erzielt, der 8 Proz. Dividend« bringt. Der Bruttogewinn ist mit 2,80 gegen 6,34 Millionen genau verdreifacht. Der Linde'» Eismaschinen-Konzern erhöht seine Dividende wieder. Die Gesellschaft für Linde's Eismaschinen A.-G.-München weist für 1927 einen von 1,87 a u s 2,41 Millionen gestiege- nen Reingewinn auf. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, die vorjährige Dividende von 16 Proz. auf 12 Proz. zu erhöhen, nachdem in den Jahren 1924 und 1925 die Dividende von 14 aus 12 Proz. herabgesetzt worden war. Das Kapital beträgt heute 16,6 Millionen Mark und ist zuletzt im Monat April 1926 um 2,8 Mil­lionen erhöht worden. Die Zeichnung der 25 Millionen verNner Sprozentigen Schatz­anweisungen. die bei 95� Proz. Einstandspreis eine Rückzahlung zu 116 Proz. im Jahre 1933 vorsieht, erfolgt vom 13. bis 19. April. Unsere heutige Ausgabe veröffentlicht die Zeichnungsbedingungc» im Inseratenteil.
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