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Die Aussperrung der Holzarbeiter.

Die Babeh o hat am Montag beschlossen, die in ihren Betrieben beschäftgiten Arbeiter am Donnerstag auszusperren. Als Grund dieser Maßnahme wird in der Deffentlichkeit die unwahre Behauptung aufgestellt, der Holzarbeiterverband habe Berhand lungen über seine Lohnforderungen abgelehnt und statt dessen eine Anzahl Betriebe in den Streit gezogen. Durch dieses Lügen­manöver wollen die um den Syndikus Haertlein sich gruppierenden Scharfmacher ihr wahres Geficht verbergen. Wahrscheinlich haben die Herrschaften ihren Mitgliedern verschwiegen, daß sie selber am 13. März dem Holzarbeiterverband das Lohnabkommen fün­digten und die Forderung auf Abbau der Löhne stellten. Daß die Berliner Verwaltung des Holzarbeiterverbandes über einen Lohn abbau verhandeln würde, dürfte ihr selbst der reaktionärste Scharfmacher nicht ernstlich zumuten. Die Holzarbeiter forderten vielmehr eine Lohnzulage von 15 Bf. pro Stunde und ersuchten um Berhandlungen zweds Abschluß eines neuen Lohn tarifes. Nachdem bereits vier Wochen verstrichen sind und die Berliner Berivaltung des Holzarbeiterverbandes den Unter­nehmern wiederholt ihre Bereitwilligkeit zu Berhandlungen be­tundet hat, ohne jeden Erfolg, erst dann ist es in einigen Be

trieben zur Arbeitseinstellung gefommen.

Wenn jetzt die Unternehmer die Aussperrung be schlossen haben, dann werden sie die Holzarbeiter gerüftet finden. Der Stolz dieser Scharfmacher wird sich sehr bald legen; die Zeche aber werden die von ihnen genasführten Unternehmer 4

zahlen. Heute abend findet die ordentliche Generalversammlung der Berliner Ortsverwaltung des Deutschen Holzarbeiterverbandes statt.

Klingelbolle geht es schlecht!

Seit Jahren flagt die Firma Meierei C. Bolle, Alt Moabit, über die schlechte Geschäftslage. Als die Firma noch unter der Zwangswirtschaft stand, hatte die Stadt Berlin es ver ftanden, troß einem veralteten Maschinenpart aber einer befferen Sozialversicherung rentabel zu wirtschaften. Die Firma hat ihrem Personal in den legten Jahren bedeutende Ver. ( chlechterungen aufoftroniert. Es war nicht möglich, zu einer Lohnverhandlung mit der Firma auf gütlichem Wege zu kommen. Immer wieder hat sie es verstanden, den Vorsitzenden des Schlich tungsausschusses für ihre Notlage" zu interessieren.

Der bisherige Lohntarif, der am 31. März ablief, wurde von den Arbeiterorganisationen gekündigt und der Firma eine Forde rung eingereicht, die Löhne der Männer um 15 Bfennige und die der Frauen um 10 Pfennige zu erhöhen. Troßdem in an deren Meiereien Berlins auf Grund freier Verein barung meit höhere Löhne bestehen, scheiterten die Lohn­verhandlungen bei Bolle, da die Firma fein Lohnangebot machte. Am 4. April hat der Schlichtungsausschuß unter dem Vorsit des Herrn Gewerberats Körner gegen die Stimmen der Arbeiter einen Spruch gefällt, der auf die schlechten Löhne eine Bulage von 5 Bros. ab 1. April und eine weitere ab 1. Oftober um 3 Proz. vorfah. Den Kutschern war durch die Mehrarbeit zur Bedienung der Filialen eine Verschlechterung ihrer bisherigen Bro­vision zugedacht. In einer Funktionärversammlung und in einer Be triebsversammlung am 16. April 1928 wurde diefer Schieds. fpruch einstimmig abgelehnt. Die Firma Bolle soll nun

tuft, 1925 einen Gewinn von 114 000 art, 1926 einen folchen Don 122 000 Mart. Daneben find die Abschreibungen gehörig ge steigert worden. Die Aktien der Meierei C. Bolle befinden sich sämtlich in den Händen der Familie Werhahn. Die Mißstände bei Bolle fonnten nur einreißen, weil ein Teil der Arbeiterschaft der Firma der Gleichgültigkeit verfallen ist. Dabei hätte die Ar beiterschaft bei Bolle alle Veranlassung, fich endilch einmal auf­zuraffen.

Aber auch die Konsumenten, die die Produkte der Firma Bolle faufen, sollten daraus ihre Schlüſſe ziehen, zumal die Arbeitnehmer schaft der Firma Bolle großen törperlichen Anstrengungen unter­worfen ist.

Zum Metallarbeiterkampf in Sachsen . Der Lohnschiedsspruch abgelehnt.

Dresden , 17. April. ( Eigenbericht.)

Die Landestariftommission Sachsen des Deut­fchen Metallarbeiterverbandes beschloß am Dienstag, den Mitgliedschaften die Ablehnung des Schiedsspruches zu empfehlen. Der größte Teil der Hüttenarbeiter gehe auf Grund dieses Spruches Ie er aus; außerdem sei der Schiedsspruch mit dem Manteltarif night in Eintlang zu bringen.

Der Leipziger Schiedsspruch.

Dresden , 17. April. ( Eigenbericht.)

industrie, die neben dem Großen sächsischen Tarif" ein beson­Der Schiedsspruch für die Leipziger Metall. beres Tarifgebiet bildet, fieht folgende neue Lohnregelung vor:

Unter Beibehaltung der Abstaffelungen nach der bisher geltenden Lohntabelle werden die Ausgangsziffern wie folgt bemessen: a) für Attorbbafis 86 Pfennige, b) für Lohnarbeit 85 Pfennige. Der Mittellohn bleibt bei der bisherigen Höhe von 88 Pfennige pro Stunde. Die Lohntafel gilt unbe­fristet ab 1. April mit einmonatiger Kündigung am Schluß des Ka lendermonats; fie tann das erstemal für den 31. März 1929 aus­gesprochen werden. Die Erklärungsfrist für die Parteien läuft bis Sonnabend, den 21. April, mittags 12 Uhr.

Schiedsspruch für das Baugewerbe.

Das Haupttarifamt hat einen Schiedsspruch gefällt, der die Löhne der Facharbeiter mit Wirkung vom 4. April um 6 Pfennig erhöht. höhen sich vom gleichen Zeitpunkt an um 7 Pfennig und er­Die Löhne der Hilfsarbeiter er­fahren mit Wirkung vom 4. Juli 1928 dann eine weitere Erhöhung um 1 Pfennig. Die Löhne der Tiefbauarbeiter werden mit Wirkung vom 4. April um 6 Pfennig erhöht. Die Löhne der am Tarifvertrage beteiligten Gruppen erhöhen sich im gleichen Verhältnis. Dasselbe gilt auch für die in Attord arbeitenden Kol­legen.

Deutscher Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin . Der Vereinsvorstand.

Nachverhandlungen im Bankgewerbe.

Die Nachverhandlungen über den von allen Tarifpartelen ab­gelehnten Schiedsspruch, der am 31. März von dem Schlichter Ober­regierungsrat Dr. Brahn gefällt wurde, finden am Donnerstag, dem 19. d. M., vormittags 10% Uhr, im Reichsarbeitsministerium statt.

netre Berthanbmgen nolwenbig fin, mali ble internetner den Schiedsspruch abgelehnt haben.

Einigung in der Dresdener Kartonnagenindustrie.

Ein Schiedsspruch, der von beiden Parteien abgelehnt wurde, führte zum Streit in mehreren Betrieben und schließlich zu dem Beschluß der Unternehmer, die 5000 Arbeiter und Arbeiterinnen auszusperren. Die Aussperrung ist jedoch gegenstandslos geworden, da die Parteien sich geeinigt haben. Der Schiedsspruch, der eine Erhöhung der Spigenlöhne ab 30. März um vier Pfennige und ab 30. September um weitere drei Pfennig vorsah, wurde dahin verbessert, daß die zweite Zulage bereits ab 29. Juni erfolgt.

Achtstundentag und Portugal .

Paris , 17. April. abkommen ratifiziert. Die portugiesische Regierung hat das Washingtoner Achtstunden­

Der Textilarbeiterstreif in Bombay.

Bombay, 17. April. ( WTB.)

Die Streitbewegung in den Spinnereien wächst sich zu einem Generalstreif aus, da die Arbeiterführer dieses Ziel verfolgen. Große Züge von Streifenden marschieren durch die Straßen. Der heute erfolgte Ausstand in 10 weiteren Spinnereien hat die Zahl der Streifenden auf mehr als 32 000 gebracht.

Achtung! SPD. - Genossen der Gasvertriebsabteilung der Berliner Stäbt, Gaswerte A.-G. treffen sich am Donnerstag, 19. April, um 19 Uhr in Boekers Festfälen in Berlin , Weberstr. 17, Vereinszimmer. Berband der Maler, Ladierer, Anstreicher, Tüucher und Weißbinder Deutschlands , Filiale Berlin . Freitag, 20. April, 17% Uhr, im Eaal 4 des Berliner Gewerkschaftshauses, Mitgliederversammlung. Tagesord nung: 1. Bericht und Stellungnahme zu den Lohn- und Tarifverhand­lungen. 2. Distusfion. Sämtliche von den Bezirken oder Betrieben geplanten Veranstaltungen haben an diesem Tage auszufallen. Da in bieser Versammlung wichtige Beschlüsse zu fassen sind, hat jeder Kollege zu erscheinen. Mitgliedsbuch legitimiert. Ohne dieses tein Zutritt.

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Freie Gewerkschaftsjugend Berlin . Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Weißensee : Gruppenheim Weißensee, Parkstr. 36. Reihenvortrag: Bub und Mädel in der Jugendbewegung." Zentrum: Gruppenheim Jugend­heim Zehdenicker Str. 24-25. Aprillaune Aprilscherze. Nordring: Gruppenheim Jugendheim Eberswalder Str. 10. Reihenvortrag: Unsere Ar­beiterführer Bebel und Lassalle." Baumschulenweg: Gruppenheim Jugend­heim Ernststr. 16. Literarischer Abend: Sintemann. Süden, Südwesten: Gruppenheim Städt. Jugendheim Nordstr. 11( Fabrikgebäude). Heiterer Abend: ,, Die lieben Verwandten." Reutölln: Gruppenheim Jugendheim Bergstr. 29 ( Hof). Vortrag: Gewerkschaftskämpfe einft und jezt." Boranzeige! Die Zusammenkunft der Gefellenausschüsse der Ortsverwaltungen und Jugendleiter findet am Montag, 23. April, um 20 Uhr, im Eaal 1, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, statt. Tagesordnung: Handwerksnovelle und Gewerkschaften." Referent Kollege Schlimme vom ADGB . Der 1. und 2. Gruppenleiter sind zur Teilnahme an dieser Zusammenkunft berechtigt.

Jugendgruppe des 8d. Werbefeier für die Schulen flaffenen in Span dau 20 Uhr im Jugendheim Lindenufer 1. Darbietungen: Musit, Ansprache, Rezitationen, Aufführung. Die Schulentlaffenen und ihre Eltern find zu der Veranstaltung herzlichst eingeladen. Often: Jugendheim der Schule Litauer Straße 18. Vortrag: Unser Beruf Freuden und Leiden"( Krauß). Lichtenberg II: Jugendheim der Echule Goßlerstr. 61. Vortrag: Freuden und Leiden im Beruf"( Eschbach). Neukölln: Jugendheim Böhmische Str. 1-4. Alt- Berliner Humor" und Unterhaltung. Nordwest: Realgymnasium Schles wiger Ufer 14. Buntes Allerlei. Wedding- Gesundbrunnen: Jugendheim Schönstedtstr. 1( Redigenheim, 5 Tr.), Heiterer Abend"( Heilbrunn). Sattler, Tapezierer- und Portefeuillerverband. Morgen, Tonnerstag, 19. April, 19 Uhr, im Gaal 4 des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24-25, Der Vorstand.

Quartalsgeneralversammlung. Bollzähliges Erscheinen wird erwartet.

Solzarbeiter des Bezirks östliche Bororte. Morgen, Donnerstag, 16% Uhr, im Lichtenberger Bereinshaus, Frankfurter Allee 239, Mitgliederversammlung. Wichtige Tagesordnung, Die Betriebsräte und Bertrauensleute der be

bereits den Schlichter von Groß- Berlin angerufen haben. Wie Schiedsspruch im Hamburger Hafen abgelehnt reitten Betriebe werden gebeten, zwecks Durchführung der Kontrolle

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Jieht nun die Notlage der Meierei Bolle aus? Die Meierei Bolle hat einen toloffalen Aufschwung erhalten. Gia unterhält in Groß- Berlin ca. 150 Filialen. Sie hat einen un geheren Fuhrpart Autos) und neue Maschinen in den letzten Jahren angeschafft. Die Firma Bolle befigt die Aktienmajorität der Union Katao. und Schotolaben Fabrit A.-G. in Nauenburg. Im Jahre 1924 hatte die Firma einen Bers

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am Eaaleingang recht pünktlich zu erscheinen. Hamburg , 17. April.

Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses in Sachen der Hafenarbeiterlöhne, der eine Erhöhung des Lohnes für die erste Schicht von 8,29 m. auf 8,69 m. vorfah( gefordert waren waren 9,00 m.) ist von den Hafenarbeitern abgelehnt worden, so daß

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eztorn; Feuilleton: K. S. Döscher: Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co.. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wissen".

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