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Mittwoch

18. April 1928

Unterhaltung und Wissen

Peter Stoll, der Laubenkolonist

Ein Kapitel aus seiner Lehrlingszeit von Karl Dani. Das Frühjahr war da, Vater hatte das Land, das er sich immer gewünscht hatte, bekommen, und die Arbeit wartete. Als erstes fonnte ich alle meine Hoffnungen und Wünsche darin begraben: das Leſen in meinen freien Stunden, in die Jugendgruppe gehen, Wanderungen und Fahrten machen. Hatte Bater früher zu solchen Absichten bloß getmurrt, so winfte er nun mit aller Deutlichkeit ab: Graben, Peter, graben, daß wir voran kommen; die Land­nachbarn sind uns schon um ein Dugend Spatenlängen voraus!" So eine Laubenkolonie ist puzig wie ein Zwergenreich: Bretterhütten mit Puppenfenstern und ebensolchen Gardinen, und die Beete, die Hühnerställe, die Hecken wie aus dem Geschichten­buch von den Liliputanern. Sogar die Leute famen mir winzig vor. Sie buddeln mit der ganzen Familie, und bei jedem Spaten­stich bücken sie sich dreimal und sammeln Steine und Unkraut und Regenwürmer aus dem Boden. Eine Handvoll Würmer ist so gut wie ein Ei, fagen sie. Je kleiner und winziger das Haus ist, desto stolzer ist aber der Name: Lehmanns Landhaus"." Schloß Bilhelms­höhe"," Billa Sonnenschein". Villa heißen überhaupt die aller, meisten.

Ich hab feinen Spaß daran gehabt und hab verdrießlich den Handwagen zwischen unserer Wohnung und dem Land hin und hergeschoben: Bretter, Kisten, Werkzeug hin, leer zurück. Dabei mußte man gut aufpassen, daß man sich in den Zwergenstraßen und wegen nicht verfuhr. Gut, daß sie ebenso wie die Buben ihren Namen hatten: Scherbenweg, Baumschulenstraße, Rosengang, sonst wäre man so leicht nicht wieder rausgefunden. Es war wohl für die Leute, die hier Notwohnung hatten, und die von Brief­trägern und Gaswerffaffierern gesucht wurden..

Der Boden auf unserem Land war hart und steif; was man mit dem Spaten losgemacht und umgeworfen hatte, blieb wie ein Backstein liegen. Wir würgten mit zweien daran, Bater grub um, und ich stieß die Schollen flein. Wenn wir eine Furche fertig hatten, mußten wir erst eine Weile verschnaufen, und Bater besah sich seine verstümmelte Hand.

Der Boden ist gar nicht so schlecht," sagte Freese, der frühere Bächter, der an einem Nachmittag herausgekommen war. Du

mußt ihn nur mit Asche und Sand vermischen, Klaus, und dann guten Stalldünger untergraben, dann wird er kurz und frümelig, und es wächst wie in Aegypten ."

Bater nickte dazu, ich fluchte innerlich. Ich sah mich schon mit dem Handwagen unterwegs, um Sand, Asche und Stalldünger heranzufahren.

Der Peter ist ne gute Hilfe für dich, Klaus," sagte der nieder­trächtige Kerl. Für meinen Hermann wär das doch nichts ge­wesen. Solche Kontorfrigen, weißt du, verderben sich bloß ihre feinen Hände dabei. Und man fann es den Chefs nicht verdenken, wenn sie keine Erdarbeiterklauen auf dem Papier sehen wollen."

Kontorfegen und Feueranmachen ist auch leichter als diese Schufterei, sagte ich frech, bas tann Hermann wohl aushalten." Freefe ging in feine Bude und packte den Reft seiner Sachen zusammen: Bater brummte:

,, Sachteten, Peter, aller Anfang ist schwer. Glaub mur nicht, daß mir mit meinen sechs Fingern die Arbeit leichter fällt. Sollst fehen, wenn's erst mal geregnet hat, geht es wie geschmiert." Das meinte klante auch, der Vorsitzende von dem Berein der ganzen Laubenkolonisten hier herum. Er ist auch ein Bekannter von Bater vom Hafen her, wo er einen Nachtwächterposten bei den Baumwollschuppen hat. Hier geht er wie ein wichtiger Mann umher und trägt eine Schirmmüße mit Seglerabzeichen; er hat auch einen Fahnenmast vor der Bude, daß es nach Hafen aus­fieht. Wenn zwei oder drei zusammenstehen und er tommt dazu, Dann streicht er sich den Schnauzer und sagt: Tag, meine Herren, wie ist die Wetterlage?" Er fennt sich genau mit dem Wetter aus, er sagt: Das Hoch über Mitteleuropa geht immer höher, und das Atlantische Tief fact immer tiefer. Stoll, wir tönnen uns darauf verlaffen, daß wir Regen friegen."

Bater ließ mich manches Mal bei der Arbeit allein. " Wirf den kleinen Lappen noch um," sagte er eines Abends und brachte seinen Spaten in den Schuppen. Ich habe Versamm Tung und muß schleunigst fort."

Böje fah ich ihm nach. Ich durfte nicht zu meinen Alters genossen gehen, durfte nichts treiben, was mir Spaß machte. Ich mußte mich hier mit dem Lehmboden abplagen, der jetzt nach dem Regen wie Brotteig flebte und in dicken Ballen unter den Stiefeln faß.

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halten

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Zornig stieß ich den Spaten in den Grund, immer im Tafte des Sprichworts, das wir als Kinder so oft zu hören gefriegt hatten: Bu fagen haben bloß die Alten­die Jungen ha'm das Maul zu Und so mütete ich weiter, Furche um Furche, ohne aufzusehen. Die Sonne war längst untergegangen und die Nacht war herein­gebrochen, als der letzte Stich getan war. Da schmiß ich den Spaten in den Geräteschuppen und wollte meinen Rock anziehen, als ich merkte, daß meine Finger so frumm stehen geblieben waren, wie sie den Stiel umflammert hatten; ich fonnte sie nicht mehr gerade biegen. Auch gut, dann wird morgen die Lehre geschwänzt, mir ist jetzt alles egal! Und ich rannte in der Dunkelheit davon, in das Gewirr von Wegen hinein, und aufs Geratewohl weiter. Ich habe laut mit mir selbst gesprochen, mich feige gescholten, weil ich nicht einfach die ganze Lehmklitsche im Stich ließ und das tat, was mir gefiel. Aber ich sah ja nichts vor mir, was ich hätte treiben sollen, es war alles so unflar in mir. Mit Gewißheit wußte ich nur dies: Hier mußt du raus, Peter, hier verbauerst und ver fauerst du. Und wild rannte ich drauflos. Schließlich stand ich wieder vor unserem famosen Aegyptenland wie vor einer halben Stunde, und der Mond, der eben durchkam, zeigte mir das wüfte Schollengebirge, das ich da zuwege gebracht hatte.

Ich versuchte nun einen anderen Weg und war bald wieder mitten in den Selbstgesprächen: Du mußt den Kopf flar triegen, Peter, nicht immer so zwischen Heden und Zäunen rennen wie hier, freies Land vor dir sehen, Aussicht haben.

In dem Augenblick drang vom entfernten Hafen herüber ein tiefes Schiffssignal, da hatte ich gleich meine Richtung, und die Gedanken hüpften auf denselben Weg.

Eo mie auf dem Meere müßte es sein, freier Blid nach allen

Beilage des Vorwärts

Das englische Wort Labour.

Eine Klarlegung von Eduard Bernstein .

Forderung an die Leitung des Berliner Rundfunks, dafür zu sorgen, daß in von ihr veranstalteten Vorträgen über Vorgänge im poli tischen Leben Englands das Wort Labour party nicht mehr wider finnig mit dem zweideutigen Wort Arbeitspartei, sondern der Sache gemäß mit Arbeit er partei übersetzt werde. Wie berechtigt diese Forderung ist, mag die folgende Klarlegung zeigen, die zugleich den­jenigen, welche sich nicht näher mit dem Studium der englischen Sprache befassen können, manche ihrer Eigentümlichkeiten verständ­

Bor furzem vermittelte der Vorwärts" eine ihm zugegangene

lich machen wird.

Abschnitt des ersten Bands feines großen Werks Das Kapital ": Ein Beispiel dafür gibt Karl Marg in einer Note zum ersten Dort liest man: 3m 17. Jahrhundert finden wir noch häufig bei englischen Schriftstellern worth" für Gebrauchswert und Value" für Tauschwert, ganz im Geist einer Sprache, die es liebt, die un­mittelbare Sache germanisch und die reflektierte Sache romanisch auszudrücken."

Warum die englische Sprache das liebt", erklärt die soziale Seite ihrer Entstehungsgeschichte, die Marr natürlich bekannt war. Und sie erklärt auch, warum die englische Sprache für Arbeit, die Gegenstände hervorbringt oder vervollständigt, das dem deutschen Wort ,, Wert" nachgebildete Wort work" hat und demgemäß den in der Produktion beschäftigten Arbeiter worker" oder workman" nennt, aber wo es sich um Arbeit im abgeleiteten Begriff des Wortes handelt, das aus Wortes handelt, das aus dem Lateinischen stammende Wort Labour gebraucht, je nachdem für Arbeitsmühe schlechthin oder aber für die Klasse der um Lohn Arbeitenden. Auf Grund dieses Sprachgebrauchs ist mit der fortschreitenden Ausbildung der Klassen­bewußten Arbeiterbewegung, das Wort Labour immer mehr das fennzeichnende Wort für diese und die Sache der Arbeiter als Klasse geworden. Daher nennt sich in England seit Eindringen der Denk­weise des modernen Sozialismus in die Arbeiterbewegung die. Arbeiterpartei nicht, wie das in der Zeit der ersten sozialistischen Internationale, das heißt in den sechziger Jahren des vorigen Jahr­hunderts geschah ,,, workers party" oder workingmens party", sondern Labour party " und ihren Kampf einen Kampf für dieser Auffassung, hat es sich Bürgerrecht im ganzen englischen Sprachgebrauch unserer Tage erworben. Es wird heute teinem Engländer einfallen, unter Labour party " etwas anderes zu ver­stehen als Arbeiterpartei.

Das heutige Englisch, wie es sich seit dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert zu einer nationalen Sprache entwickelt hat, besteht im wesentlichen aus zwei großen Sprachstämmen: dem angel sächsischen und dem normannischen Stamm. Von ihren ist das Angelsächsische, eine Mischung aus niederdeutschen Mundarten und dänischen Sprachelementen, wenn es nicht die Sprache der Urein­wohner der britischen Inseln war, die um Jahrhunderte ältere Sprache. Die normannisch- französische Sprache drang in England im elften Jahrhundert mit seiner Eroberung durch die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer ein und blieb dort einige Jahrhunderte die Sprache des Hofs, des von den Normannen eingesetzten Feudal­adels und der oberen Geistlichkeit mit deren Anhang, während die breite Masse des niederen Volkes sich nach wie vor des Angel­fächsischen bediente. Mit dem Aufstieg eines Teils diefer Volks­schichten und dem Rückgang der Macht des Adels vollzog sich im Laufe des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts eine Ver­mischung beider Sprachstämme in der Weise zu einer neuen Sprache ,,, Labour" im großen sozialen Begriff des Wortes. Und so, in die erste Form des heutigen Englisch, so daß für das sich unmittelbar Darstellende das angelsächsische, für die abgeleiteten Gegenstände oder Begriffe das normannisch- französische Wort gebraucht wurde beziehungsweise gebraucht wird.

Seiten und Bolldampf voraus! Bloß war da wieder das Hinder Die Enthüllung des etrusfischen Sprachrätsels nis mit der mörderischen Bunker- und Kesselarbeit. Ich fam mit mir nicht ins flare.

Schließlich ging ich verdrossen nach Hause und nahm mir vor, ihnen da ein böses Geficht und meine Hände zu zeigen, die noch immer frumm und unbeweglich waren. Aber hier wollte niemand etwas davon sehen. Vater hatte schlechte Nachrichten von der Betriebsversammlung mitgebracht, und er faute noch an der Refo­lution wie ein Hund an einem Knochen, der schon von allen Seiten abgenagt ist. Da ging ich gleich in die Kammer und legte mich zu Bett. Nur schlafen, schlafen, und wenn's bis zum anderen Mittag ist! Den Traum dieser Nacht weiß ich noch wie heute. Ich war Herkules und stand am Scheidewege. Rechts lag der Hafen voller Schiffe, lints ging es in die Laubenkolonien. Ein Kerl mit einer Seglermüze und einem Gesicht wie der alte Manke führte mich den Weg zur Linken durch hundert kleine Wege und Heden mitten in das Kleingartenviertel hinein. Dann drückte er mir einen Spaten in die Hand: Ehe du nicht die 12 Heldentaten verrichtet hast, kommst du aus diesem Irrgarten nicht wieder heraus." Und nun fämpfte ich gegen Schnecken, Erbslöhe, Blattläuse, Raupen und Räfer, bis mir der Spaten vor Erschöpfung aus den Händen fiel und die Finger trumm und fraftlos stehen blieben. Die Mutter aber stand hinter mir, und wenn ich inne hielt, erhob sie flehend die Hände:" Nicht streifen, Peter, nicht streifen, es ist unser Tod."

Und das weiß ich auch noch, daß es am nächsten Morgen fein Fackeln gab. Baters unerbittliches: Aufstehen! riß mich aus meinem Traum, dann wurde mit steifen und lahmen Fingern nach dem Beug gegrabbelt, und rein gings ins Geschirr wie ein Droschten gaul, der im Halbschlaf seinen Weg trottet,

Die zählebige Müde.

Bei dem ersten Internationalen Sprachforscherkongreß, der im Haag 200 Gelehrte aus 23 verschiedenen Ländern vereinte, bildeten den Höhepunkt die mit großer Spannung erwarteten Mitteilungen des italienischen Sprachgelehrten Profeffor Trombetti von der Universität Bologna über die etrusfische Sprache. Seit mehr als 200 Jahren beschäftigt dieses Rätsel die Sprachgeschichte, und es hat viel dazu beigetragen, einen romantischen Schimmer um dieses ge­heimnisvolle Bolt zu legen, das in so enger Verbindung mit den alten Römern stand und dessen wirklichkeitsfrohe und ausdrucksvolle Kunst einen so bedeutenden Eindrud hinterläßt. Trombetti betonte. daß die Etrusfer wie die amerikanischen Mayavölfer eine aus­geftorbene und wenig bekannte Kultur besaßen. Sie waren jedoch zuerst die Beherrscher von Rom . Herodot, der Vater der Geschichte", vermutete, daß sie Lyder waren, die von Kleinasien herüber tamen. Sie sind jedenfalls von den Römern aufgesogen worden, und während eine stattliche Reihe von Kunstwerken von ihrer geistigen Art zeugen, sind von ihrer Sprache und Schrift mit einer einzigen Ausnahme mur kurze Inschriften erhalten geblieben, die mehr oder weniger in derselben Form erscheinen. Die glückliche Ausnahme ist das berühmte Liber Linteus", ein Buch, auf Leinen geschrieben, das in Streifen zerriffen und für die Umwicklung der Mumie einer etruskischen Dame verwendet worden war. Diese Mumie wurde in Aegypten entdeckt und befindet sich jetzt im Museum zu Agram.

Auf dem Studium dieses Fundes ist zum großen Teil die seit 20 Jahren betriebene Erforschung der Sprache durch Trombetti auf­gebaut. Das Alphabet bietet teine Schwierigkeiten, aber die Worte felbst scheinen von dem Lateinischen sehr entfernt zu sein. Der Ge­lehrte ist zu der Ansicht gelangt, daß das Etruskische zu den tauta­fischen und indogermanischen Sprachen gehört, und zwar fich enger an das Indoeuropäische anschließt. Er glaubt, daß es in die Gruppe von Sprachen einzuordnen ist, zu denen die vorhelenischen und die alten Sprachen Kleinafiens gehören. Danach sind die Etrusker zu der großen indoeuropäischen Familie zu zählen, die aus Kleinasien nach Europa vordrang. Das Etruskische fann nicht als eine isolierte Sprache bezeichnet werden, sondern ist in seiner Grammatik und feinem Wortschatz mit verschiedenen anderen Sprachen, von denen einige erst in neuester Zeit studiert worden sind, verwandt.

Es wird nicht mehr lange dauern, bis die alten Feinde aller sommerlichen Freuden, die Müden, wieder auf dem Plan erscheinen werden und man neuerdings mit großzügigen Bernichtungsplänen aufwarten wird. Dabei ist es leider gar nicht so einfach, den Mücken wirkungsvoll zu Leibe zu gehen. Wie der russische Ge­lehrte Szerbatom insbesondere über die Lebensweise der Malaria­müden, die ja nur wenig größer find, als unsere gewöhnlichen Mücken, berichtet, erfreuen sich diese Tiere einer Zählebigkeit, die zu ihrem gebrechlichen Organismus in merkwürdigftem Gegenfat steht. So befizen sie vor allen Dingen außerordentliche Biber- richten über eine Idee des in Montreal lebenden Zahntedmifers standsfähigkeit gegen die Kälte. Versuche haben ergeben, daß fie 10 Stunden lang Temperaturen bis minus 31 Grad aushalten tönnen, um wenige Stunden nach einem solchen Versuch aus der Kältestarre wieder zum gewohnten Leben zu erwachen. Ebenso widerstandsfähig sind sie gegen Hunger. Selbst Weibchen können bis zu einem halben Jahre hungern und sich nach kurzer Blut­faugerei alsbald wieder an das anstrengende Geschäft des Eier­legens begeben. Selbst eine Kombination von Kälteeinwirkung bis zu minus 28 Grad und, Hunger vermag den Tieren nichts zu schaden. Bei seinen Versuchen stellte Professor Szerbafow außer- Man soll Platten herstellen, die das Heulen der Wölfe genau imi­dem noch fest, daß das Verhalten der Mücken im Winter außer ordentlich zweckmäßig ist, indem sie sich nach Beendigung des som merlichen Freiluftlebens niemals mehr als etwa 500 meter von ihren Brutplähen entfernen, bei weniger als 4 bis 5 Grad Wärme überhaupt nicht mehr ausfliegen, bei 2 bis 5 Grad Kälte in die bereits geschilderte Kältestarre verfallen, in ihr aber den Winter ausgezeichnet durchhalten. Diese Forschungen widerlegen auch die Meinung, daß Malariamücken sich nur in wärmeren Gegenden halten können und sollten zu doppelt energischer und sorgfältiger fariamüden Infektionsträger sind und da bei einer Entwicklungs. dauer des Mückeneies von 5 bis 6 Tagen ein Weibchen nach ein­maliger ausreichender Blutnahrung imftande ist, hundert und mehr Eier zu legen.

Ein medizinisches Wunder. In Denaby bei Doncaster starb dieser Tage im Alter von 25 Jahren John William Cuttell. Er hatte sich bei einem Unfall im Jahre 1918 das Genid gebrochen, starb aber damals nicht, sondern fonnte bis heute am Leben er halten werden. Er war während dieser neun Jahre ein ständiges Objett der Bewunderung seitens der medizinischen Wissenschaft aller Länder.

Wolfsjagd per Grammophon. Die amerikanischen Blätter be­Salzmann. Dieser hat in überraschend einfacher Weise das Problem richten über eine Idee des in Montreal lebenden Zahntechnikers gelöst, wie man die unzähligen Wolfsherden, die die kanadischen Farmen überfallen und im Biehbestand ungeheuere Berwülstungen anstellen, ausrotten fönnte. Die Farmer hatten sich in den ver­gangenen Jahren wiederholt an die Regierung um Hilfe gewendet, da diese Wolfsherden bereits zu einer Landplage herangewachsen waren. Man wußte jedoch keinen Rat. Der Zahntechniker Salz­mann legte nun der zuständigen Stelle den Vorschlag vor, im Kampf gegen die Wolfsherden zur Grammophonplatte Zuflucht zu nehmen. sich, wenn sie das Geheul eines Wolfes hören, zusammenzurotten. tieren. Die Wölfe befizzen ganz hervorragendes Gehör und pflegen man überwache die Umgebung des Grammophons, dann übernehme das Militär den Abschuß. Nun wurden in den vergangenen Mo­naten im 300 einige Tausend solcher Grammophonplatten verfertigt. Die Generalprobe der neuen Methode ging dieser Tage vor sich. Am Rand des Waldes, in dem besonders viele Wölfe herumirren, ge­langte eine ganze Batterie von Grammophonen zur Aufstellung, fünfzig an der Bahl, die zu gleicher Zeit das Geheul von Wölfen ertönen ließen. In einer halben Stunde hatten sich am Rande des Waldes vom Geheul angelockt, etwa 400 Wölfe angesammelt. Das Waldes, vom Geheul angelockt, etwa 400 Wölfe angesammelt. Das

auf der Strecke.

Ein neuentdecktes Großfäugetier. Schon mehr als einmal glaubte man bas legte Großsäugetier der Erde aufgefunden zu haben, aber nun hat man wieder ein solches entdeckt, nämlich das einhornige Nashorn auf Sumatra . Bisher fannte man von dort nur das kleinere zweihornige Nashorn. Nun lebt aber in den fumpfigen Küstenwäldern von Südost- Sumatra noch ein anderes riefiges Tier, das größte Nashorn Asiens , das nur den chinesischen Händlern bekannt war und nunmehr durch G. C. Harzenwinkel fest­gestellt wurde. Das Tier ist einhornig, das Weibchen jedoch ohne Horn. Die Haut ist wohl zum Schuze gegen die dortige furchtbare Müdenplage mit Hornschuppen gepanzert