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Der untragbare Lohnpfennig.

Zum Streif in der schlesischen Granitindustrie.

Der Lohnfampf in der schlesischen Granitindustrie geht mit un-| daß die Belegschaften es ablehnen, zu den jezigen un= verminderter Heftigkeit weiter, nachdem die Unternehmer den genügenden Löhnen weiterzuarbeiten. Sie beauf­Schiedsspruch der Schlichterkammer abgelehnt und die Still tragen die Gewerkschaften, jeden Schiedsspruch abzulehnen, der die legung aller Betriebe beantragt haben. Das unsinnige, die All Forderungen der Arbeiter nicht berücksichtigt..." gemeinheit und nicht zuletzt die Industrie selbst schädigende Berhalten der Unternehmer wird erst dann klar, wenn man sich die Einzelheiten dieses Kampfes vergegenwärtigt.

Der Spruch der Schlichterkammer sieht Lohnerhöhungen vor von 7 Pf. die Stunde und für Afforde von 10 bis 13 Bro3. Die 13prozentige Erhöhung betrifft mur ungefähr ein Achtel der Ge­samtbelegschaft, und zwar die Steinmetzen, während alle übrigen Akkordarbeiter nur 10 Proz. erhalten sollen. Die Spigen stundenlöhne würden sich nach dem Spruch zwischen 56 und 67 Pf. bewegen. Diese Zeit- und Affordsäge erklären aber die Unternehmer für untragbar". Sie würden dabei kon­furrenzunfähig und müßten die Betriebe schließen. Die übrigen deutschen Granitbezirke, vor allem aber die schwedische Stein­industrie, könnten unter weitaus günstigeren und besseren Bedin-| gungen billiger liefern. Hierzu sei bemerkt:

Wohl liegt Schlesien für einen wesentlichen Teil des natürlichen Absatzgebietes frachtungünstiger. Dieser Nachteil wird aber mehr als ausgeglichen durch günstigere Steingewinnung und besseres material, vor allem ber durch die bestehenden Lohnunterschiede. Während die schlesischen Unternehmer 56 bis 67 Pf. Stundenlohn für untragbar halten, zahlen die Nachbar- und Konkurrenzbezirke Stundenlöhne von 84 bis 95 Pf., gleichfalls auch in den Akkordsätzen bis zu 65 Pro3 mehr als die schlesischen Unternehmer.

Der Stundenlohn der schwedischen Steinarbeiter beträgt nach deutscher Währung bei fast gleichen Lebensunterhaltskosten jogar 1,42 Mart. Bei allen außerhalb Schlesiens geführten Lohnverhandlungen der Steinarbeiter weisen die Unternehmer auf die erbärmlich niedrigen Löhne der schlesischen Steinindustrie hin, durch die ihnen die Konkurrenz erschwert werde. Die Behauptungen der schlesischen Unternehmer werden damit von den außerschlesischen Unternehmern 2ügen gestraft.

Die Arbeiterschaft hat wahrlich weit mehr Grund zur Unzufriedenheit mit dem Schiedsspruch, der nach 21stündiger Ver­handlung unter ausschlaggebender Mitwirkung des Schlichters zu­stande fam, als die Unternehmer mit ihrem Pfennigfchmerz. Trotzdem die Produktionsmenge die der Borkriegszeit um mehr als die Hälfte übersteigt, sollen die Arbeiter nach dem untragbaren" Schiedsspruch nur die Affordsäge der Vorkriegszeit erhalten, während die Verkaufs­preise wesentlich höher sind als die Borkriegspreise.

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Die seit Jahren zu beobachtende Jagd nach erschließbaren Steine brüchen beweist in Verbindung mit den von einzelnen größeren Firmen veröffentlichten Jahresabschlüssen deutlicher als alles andere die Notlage" dieser Unternehmergruppe.

Die Arbeiterschaft wird den ihr aufgezwungenen Kampf weiterführen, gezwungen von der Notwendigkeit, für sich und ihre Familien bessere Lebensverhältnisse herbeizuführen, als dies bei 50 bis 60 Pfennig Stundenlohn möglich ift. Die öffentliche Meinung steht auf ihrer Seite und auch die Behörden als Auftraggeber müssen bei gerechter Würdigung der Berhältnisse das profitsüchtige Verhalten der Unternehmer ver­urteilen.

Mansfelder Bergarbeiter rüsten.

Vor einem schweren Lohnkampf.

Eine in Helbra von etwa 200 Funktionären der Gewerkschaften besuchte Konferenz befaßte sich mit der schwebenden Lohnstreitsache bei der Mansfelder A.-G. Die Funktionäre waren vollzählig erschienen. Der Bezirksleiter Reddigau Halle erstattete Bericht über den Stand des Lohnstreits.

Folgende Entschließung fand einstimmige Annahme: " Die völlig ungenügende Entlohnung der bei der Mansfelder 2.-G. beschäftigten Arbeiter ist unerträglich geworden. Ob­wohl seit Jahren die Geschäftsabschlüsse der Mansfelder A.-G. sehr gut find, muß die Arbeiterschaft in größter Not und Sorge ihr Dasein fristen. Die Forderungen der Arbeiterschaft aber werden stets als undistutabel rücksichtslos abgelehnt.

Die Konferenz stellt fest, daß trop der überlangen und schweren Arbeit die zur Auszahlung kommenden Löhne

ohne Beispiel in der deutschen Industrie

find. Die Konferenz fordert daher eine sofortige Lohn­erhöhung und bringt eindeutig und entschieden zum Ausdrud,

Theater, Lichtspiele usw.

Mittw., 18. 4. 28

Staats- Oper

Am Pl.d.Republ.

712 Uhr

Mittw., 18. 4. 28

Städtische Oper

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Ab.- Turn. 11. Ant. 7%

Puccini - Abend: Das Wunder

Der Mantel

Schwester Angelika

Gianni Schicchi

Deutsches Theater

Norden 12310 Abonnementsbüro Norden 10338-39, 8 Uhr, Ende 10%, U. Pygmalion

von Bernard Shaw

Barnowsky- Bühnen Th. Königgrätz. St. Bergm. 2110 8 Uhr Die Marquise von Arcis ( Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Hache)

dtsch. v. Siegfr. Tiebtisch v. Carl Sternheim

Im Anschluß an die Konferenz fanden im Bereich der Mans­felder A.-G. 15 Versammlungen statt, die mit einigen Ausnahmen sehr gut besucht waren. In allen Versammlungen fam einmütig zum Ausdruck, daß die Belegschaften gewillt sind, sich mit allen gewerkschaftlichen Mitteln bessere Lohnverhältnisse zu erringen.

Das Unglück am Stadion. Entlaftende Zeugenaussagen für Redlich.

Die polizeilichen Bernehmungen der Fahrgäste des Unglüds zuges, sowie des Straßenbahnaufsichtsbeamten Heß brachten noch einige intereffante Einzelheiten.

Während die bisher vernommenen Fahrgäste, die auf dem Borderperron standen, fest davon überzeugt sind, daß dem Führer Redlich teine Schuld treffe und übereinstimmend betonen, daß er sich alle Mühe gegeben habe, den ins Gleiten gefommenen Wagen in seiner Gewalt zu behalten, sind die Techniker der Straßenbahngefesellschaft gegenteiliger Ansicht, da die gestrigen Belastungsversuche mit dem verunglückten Straßenbahnzug der Linie 58 E, die in Gegenwart von Vertretern der Kleinbahnaufsichtsbehörde vorgenommen wurden, ein völlig einwandfreies Funktionieren der Bremsen ergeben haben. Oberaufseher Heß gab u. a. an, daß die Strede etwa dier Wochen nicht befahren worden sei und die Schienen perschmutzt und rostig gewesen wären. Beachtenswert ist auch die Aussage eines Fahrgastes, der auf der Vorderplattform stand und bemerkt haben will, daß der Sandstreuer nicht ordnungsmäßig funttionierte. Auf Grund der bisher vorliegenden Aussagen der Fahrgäste und Schaffner hat die Krimi­

natpofizet feineriet Bemeile für die Schulb des Rebe lich gefunden. Die Untersuchung wird in etwa zwei Tagen ab geschlossen sein und dann das Material der Staatsanwaltschaft III zur weiteren Entscheidung übergeben werden.

Das Befinden der noch im Westend - und Hildegard- Krankenhaus daniederliegenden Schwerverlegten ist durchaus befriedigend. Nur der Zustand des im Westend - Krankenhaus befindlichen Kauf­mannes Schlüßner, der einen schweren Schädelbruch erlitten hatte, gibt noch zu Besorgnissen Anlaß. Glücklicherweise ist in seinem Befinden seit gestern eine kleine Besserung zu ver zeichnen.

Die Unfallstelle murde noch einmal durch Oberbürger meister Böß gemeinsam mit Stadtbaurat Dr. Adler besichtigt. Insbesondere wurde die Frage erwogen, ob ähnliche Unglücksfälle in der verhältnismäßig start abfallenden Rennbahn­Straße dadurch vermieden werden fönnen, daß Straßenbahn und Autobus talwärts nicht mehr diese Straße, sondern eine in westlicher Richtung( der nach Spandau zu) liegende Straße benutzen. Hier fällt das Gelände in geringerem Maße zur Heerstraße ab. Auch sind dort bereits für einen in Aussicht ge­nommenen Umleitungsverkehr Geleife gelegt. Allerdings würde dieser neue Weg gegenüber dem alten einen Umweg darstellen.

Die Juden der Erde. Das Amerikanische Jüdische Jahrbuch ver öffentlicht eine große statistische Studie über das Weltjudentum, deren Zahlen die im neuen Meyer mitgeteilten ergänzen, mit denen sie übrigens im wesentlichen übereinstimmen. Von der auf 14,6 Millionen geschätzten Gesamtzahl der Juden entfallen 65 Proz.( 9,6 Millionen) auf Europa , 26( 3,9) auf Amerita; 588 670 leben in Afrika , 570 140 in Afien, 24 580 in Auſtralien . Von den Städten beherbergt die meisten Juden New York , nämlich unter 5,8 Millionen Einwohnern folgen Warschau mit 309 165( 33 Pro3. der Bevölkerung), Budapeſt 1643 000, das find 30 Proz. Als weitere größere jüdische Zentren mit 217 545( 23,5 Proz.), Wien mit 201 513( 10,8), Berlin mit 172 672( 6,3), Lodz mit 155 860( 34,5), Riem mit 128 141( 27), Mostau mit 86 171( 6,04) und Amsterdam mit 67 248( 10,4 Proz.) Juden.

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gegend( Nachdr. verb.). Wechselnd bewölkt und weiterhin fühl mit Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Um­einzelnen Schauern und frischen westlichen Winden. Für Deutsch­ land : Ueberall fühl. Im Südwesten teils heiter, teils wollig, sonst unbeständig mit Regen, Schnee und Graupelschauern.

Das neue alte Opernhaus.

6 A

Der Umbau des Staatlichen Opernhauses ist jetzt fertiggestellt. Das Haus soll in den nächsten Tagen

Piscatorbühne

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Kurfürst 2091/93 8 Uhr: Der letzte Kaiser von Jean Rich.Bloch sz- KarlheinzMartin Gastspiel im

Lustspielhaus Oir. Dr. Martin Zicket 8 Uhr: Guido Thielscher

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Kammerspiele Komödienhaus Lessing- Theater Walhalla - Th.

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verbält?

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Die Bolle Sisters" Kleines Theater Elbenschutz, Goitge

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Am Montag, dem 16 April, schied von uns unser stets eifrig mitarbei tender Genosse und Freund

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In treuem Gedenken

Die Genossinnen und Genossen der SPD , 85. Abt. , Tempelhof . Die Beftattung erfolgt Donnerstag, den 19. April. 19%, Uhr, im Kvema­torium Baumschulenweg .

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