Der Verband der Metallindustriellen, Bezirk Dresden , hat heute befchloffen, den am Montag für die sächsische Metallindustrie gefällten Schiedsspruch abzulehnen. Auch die Leipziger Metallindustriellen haben den gestern gefällten Schiedsspruch abgelehnt. Dresden , 18. April.
Die Dresdener Funktionäre des Metallarbeiterverbandes lehnten am Mittwoch den Schiedsspruch vom 16 April ab. Die übrigen fächfifchen Bezirke dürften den Spruch ebenfalls ablehnen. In Chemnitz sollen die Lohnzulagen für Akkordarbeiter und Lohnarbeiter nicht einmal 5 bzw. 7 Bf., sondern nur 4 und 6 Pf. betragen. Das wird damit begründet, daß im Chemnitzer Gebiet bisher ein Spizenlohn von 76 Pf. gezahlt wurde gegenüber 75 Bf. In den übrigen sächsischen Tarifgebieten. Außerdem ist die ungerechte Regelung für die Kreishauptmannschaft Baußen, die eine Ermäßigung der Säße um 2 Pf. vorfieht, beibehalten worden. Vor allem aber ist der Spruch gegen die Hüttenarbeiter außerordent lich ungerecht. Sie sollen, soweit sie in Martinswerfen beschäftigt find, überhaupt feine Lohnerhöhung erhalten. Die in anderen Hüttenbetrieben tätigen Affordarbeiter erhalten nur 2 Broz. und die Lohnarbeiter nur 5½ Broz. Aufschlag, während für die übrige Metallarbeiterschaft nach dem Schie'sspruch für den Lohn arbeiter 9,3 Proz. und für Affordarbeiter 6,6 Proz. zu errechnen find.
Der Schiedsspruch steht schließlich im Widerspruch zu den Beftimmungen des Manteltarifs. Er sieht nur eine Ausgangsziffer
Lohnfonflift im Gastwirtsgewerbe. Die Gastwirtsgehülfen fündigen den Lohntarif.
Der Zentralverband der Hotel -, Restaurant and Café- Angestellten hat den Lohntarif gefündigt. Den Unternehmern find Forderungen eingereicht worden auf Erhöhung aller Löhne um 6 M. pro Woche, die Garantielöhne der Kellner sollen um 30 M. pro Monat erhöht werden, ebenso sollen die Kellner in den Saal- und Gartengeschäften denjenigen in den Bierreftaurants und Cafés gleich gestellt werden.
Die Frage der Garantielöhne der Kellner wird überhaupt einer der am meisten umstrittenen Bunfte fein. Daneben wird aber auch die Frage der Berechnung von Rost und Logis für die männlichen und weiblichen Hilfsarbeiter, soweit sie noch Koft und Logis beim Unternehmer haben, den Konfliktstoff verfchärfen. Die Unternehmer haben Berhandlungen abge. lehnt, meil fie, wie sie behaupten, die Lohnzulage nicht bewilligen Lönnen. Der Berband hat das Schiedsgericht angerufen, das am Montag, dem 23. d. M., beim Schlichtungsausschuß zusammen. tritt. Die Lohnbewegung umfaßt alle Gruppen des Gastwirtsgewerbes.
Streffbrecher bei Stupp.
Die Kraftfahrer der Firma Friedrich Stupp, Garagen Lehrter Straße 16/17 und Schöneberg , Königsweg 37c, stehen bekanntlich
in der Lohntabelle vor, während der Lohnschiedsspruch zwei, und zwar eine für gelernte und eine für Affordarbeiter festsetzt. Der Manteltarif ist noch nicht verbindlich erklärt worden. Durch den Lohnschiedsspruch vom Montag ist eine schwer entwirrbare Situation geschaffen worden:
Auch für die Leipziger Metallindustrie und für das Tarifgebiet des Arbeitgeberschußverbandes ist mit einer Ablehnung der Schiedssprüche durch die Arbeiter zu rechnen.
Die Metallindustriellen haben am Mittwoch vormittag die Ablehnung des Schiedsspruchs für das große Tarifgebiet beschlossen. Da von keiner der Parteien Verbindlichkeitserklärung beantragt werden wird, ist eine längere Dauer des Rampfes wahrscheinlich.
Ein dritter Schiedsspruch.
Bei den heutigen Verhandlungen über die Löhne für die Arbetter der Metallindustrie im Bereich des Arbeitgeberschutzverbandes Dresden ist folgender Schiedsspruch gefällt worden: Die Ausgangsziffer wird auf Grund der Bestimmungen des Manteltarifvertrages auf 80 Pfennig bemessen.( Um 2 Pf. weniger als in dem Schiedsspruch für die Großfächsische Metallindustrie! Red. d. V.) Der Tarif läuft unbefristet ab 1. April 1928 mit einmonatiger Kündigung am Schlusse des Kalendermonats, die das erstemal für den 31. März 1929 ausgesprochen werden kann. Die Erklärungsfrist der Parteien läuft bis Sonnabend, dem 21. d. M., mittags 12 Uhr. Von diesem Schiedsspruch werden etwa 23 000 Arbeiter betroffen.
mächtigte, Blume, über ein neues Angebot der Unternehmer, wonach Dom 15. April bis 30. September eine Zulage von 3 Proz und für ein weiteres halbes Jahr 2 Proz., im ganzen 8 Pf. gegeben werden solle. Die notwendigen Verbesserungen des Manteltarifes wurden überhaupt abgelehnt.
In der Abstimmung wurde darauf mit übergroßer Mehrheit der Streit beschlossen.
Lohnerfolg der Buchdrucker bei Scherl.
Mehrfachen Anregungen der Vertrauensleute und des Arbeiterrates, die durch den aufgezwungenen Schiedsspruch geschaffene gespannte Lage durch einen Ausgleich der Löhne zu klären, lehnte die Geschäftsleitung ab.- Den Unterhändlern wurde vorgeworfen, daß sie nur hegen und etwas rausholen wollten, um sich bei den Belegschaften beliebt zu machen. Als am Mittwoch eine neugewählte Lohnfommission wiederum feinen Erfolg erzielte, ließen die Buchdrucker turz entschlossen die Maschine stehen. Die zweite Schicht trat in passive Resistenz.
Dem Arbeiterrat, der sofort eingreifen mußte und Verhandlungen aufnahm, gelang es erst nach vielen Bemühungen die erregte Kollegenschaft zu beruhigen und sie zur Weiterarbeit zu veranlassen. Als er endlich das Ergebnis mitteilen fonnte, daß die Direktion für alle Flachdrucker ab 18. April eine 3ulage von 3 M. zugestanden hat und auf die Höchstlöhne 1 M. wurde die Arbeit wieder aufgenommen.
Konflikt in der Metallindustrie Braunschweigs.
Der für die braunschweigische Metallindustrie gefällte ungenügende Lohnschiedsspruch ist von den Ar beitern abgelehnt, von den Unternehmern angenommen wor den. Ueber die beantragte Berbindlichkeitserklärung wird vom Schlichter in Hannover in den nächsten Tagen entschieden werden.
Die Unternehmer der Eisen- und Metallindustrievereinigung so. wie die Arbeitergruppen der Blechwarenindustrie haben Verhand lungen abgelehnt, so daß für diese beiden Gruppen der Schlichtungsausschuß angerufen werden muß.
Metallarbeiterffreif in Gera .
Die Metallarbeiter Geras stehen seit über einer Woche im Strett. Ein völlig unzulänglicher Schiedsspruch, der eine Erhöhung des Spizenlohnes auf 78 Pf. vorsieht, ist vom Metallarbeiterverband abgelehnt worden. Die bestreiften Firmen versuchen nun, sich von auswärts Arbeitskräfte, besonders Former, heranzuziehen. Bor Arbeitsannahme nach Gera wird
gewarnt.
Einigung im Buchdruckgewerbe in Königsberg
Königsberg i. pr., 18 April.
Zwischen den Prinzipalen unb den Arbeitern im Rönigsberger Buchbruckgewerbe ist eine Einigung zustande gekommen. Die Ar beit wird heute Donnerstag früh in allen Betrieben wieder aufge
nommen.
schüsse der Innungen und der Handwerkskammer haben am Montag, Die Vertreter der Ortsverwaltungen und Mitglieder der Ausdem 23. April, um 20 Uhr im Saal 1, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25, ihre nächste Zusammenkunft. Genosse Schlimme vom ADGB . wird über Handwerksnovelle und Gewerkschaften sprechen. An Stelle der ursprünglich geplanten Belebung des Hand werks durch eine Reichs- Handwerksordnung, die an dem Widerstand der Industrie und Arbeiter scheiterte, soll nunmehr eine Handwerks. novelle diesem Zwecke dienen. Der Entwurf einer Handwerksnovelle lag dem Reichswirtschaftsrat zur Behandlung ver. Ueber das Ergebnis wird Schlimme berichten. Die wichtige Tagesordnung er fordert unbedingte Teilnahme. Verbandsbuch und die von den Ge wertschaften bzw. der Jugendzentrale besonders zugestellte Einladung legitimiert. ADGB. , Orisausschuß Berlin .
Die Beilegung des Konflikts in der Kartonnagenindusfrie in Dresden ist auf einer für die Arbeiterschaft günstigeren Grundlage erfolgt, als eine von uns im gestrigen Morgenblatt wieber. gegebene Wolff- Depesche mitteilt. Das Datum der zweiten Lohnzulage ist nicht nur vorverlegt, diese ist auch von 3 auf 4 Pi. er= höht worden. Es tritt also für alle Klassen im gesamten Reich eine zweimalige Lohnerhöhung von je 4 Pf. ein, Im übriger hatten nur die Arbeiter der Schiedsspruch abgelehnt.
Freie Gewerffchafts- Jugend Groß- Berlin
Heute, Tonnerstag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Gesundbrunnen : Jugendheim Hote Schule, Cotenburger Straße. Reihenvortrag: Die Entwidlung ber Gewerkschaften bis zum Kriege." Humboldt: Gruppenheim Jugendheim Graun, Ede Lorgingstraße. Humor und Eatire: Amanullah tommt." Lichtenberg : Dossestr. 22. Reihenvortrag: Arbeiter. führer: Friedrich Ebert ." Landsberger Play: Gruppenheim Jugendheim des Ostens, Große Frankfurter Str. 16, Quergeb. part., 8immer 2. Ein Abend unter uns:„ Die Landsberger Plögen werden wild." Frankfurter Alice: Gruppenheim Jugendheim Litauer Str. 18, Rimmer 3. Kreismädchenabend. Schönewelde: Gruppenheim Jugendheim Niederschöneweide, Berliner Str. 31. Humor und Laune. Köpenid: Gruppenheim Jugendheim Gritnauer Str. 5. Vortrag: Der Lehrling einft und jezt Tempelhof : Gruppenheim Lyzeum Germaniastr. 4-6. Reihenvortrag: Die Etellung des Jugendlichen." Süd. often: Gruppenheim Jugendheim Reichenberger Str. 66( Feuerwehrhaus). Bor. trag: tulturelle Spandau : Gruppenheim Städt. frieben aus." Charlottenburg : Gruppenheim Jugendheim Spreestr. 30. For trag: Wirtschaftskämpfe einft und jetzt." Moabit : Gruppenheim Städt. Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Ein Abend unter uns. Boranzeige! Am Connabend, 28. April, um 19 Uhr, im Gigungsfaal des Bezirksamtes Krevz berg, Yordftr. 11. Filmveranstaltung: Samburg die Stadt unseres Jugendtreffens." Einlaß 18% Uhr. Karten zum Preise von 20 Pf. find noch in der Jugendzentrale, deu Jugendgruppen und den Verbänden zu haben.
feit dem 4. April im Lohnkampf. Bei den dem Streit voraus Doppelte Unternehmergewinne als Streiffolge unbeim Lindenfer 1. Distuffionsabend: Sie feai es in unseren the
gegangenen Verhandlungen erklärte der Firmeninhaber, daß er Beine Bohnerhöhung bewilligen fönne, da ihm die Firma Tieß die Kilometergelder gefürzt habe. Ob dies den Tatsachen entspricht, fei dahingestellt. Jedenfalls war die Lohnkommission der Fahrer bereit, im Einvernehmen mit der Belegschaft die Lohnforderung auf 5 Prozent zu ermäßigen, wovon die Firma Mitteilung erhielt. Jest stellte fich jedoch heraus, daß es der Firma nicht darauf antam, den Konflift beizulegen. Jede Verhandlung warde abgelehnt mit dem Bemerken, man habe nicht mehr die Absicht, den Lohnpertrag zu erneuern.
Die Firma hat jedoch nicht mit der Entschlossenheit der Strei fenden gerechnet. Leider haben sich in den letzten Tagen einige Elemente gefunden, die sich der Firma als Streitbrecher zur Verfügung stellen. Nach unserer Feststellung sind es Menschen, die es mit ihrer deutsch nationalen Gesinnung vereinbaren können, den kämpfenden Kraftfahrern in den Rücken zu fallen.
Kraftfahrer! Alle Kraftwagen mit der Firmenbezeichnung Hermann Tieg und Kd W., die ihr inner- und außerhalb Berlins begegnet, find mit Streifbrechern befeht. Die Streitleitung der Firma Friedrich Stupp.
Streif der Linoleumleger.
Seit dem 17. April stehen die Berliner Linoleumleger und Teppichnäher, die dem Deutschen Sattler, Tapezierer- und Porte feuiller- Berband angehören, im Streif. Das Angebot der Unternehmer, eine Zulage von 3 Prog., lehnten die Arbeiter einstimmig ab, In der Versammlung am Dienstag berichtete der Bevoll
Aus der Praxis der Spediteure.
Einen neuen Beweis dafür, wie die Unternehmer es verstehen, notwendig gewordene Lohn- und Gehaltserhöhungen auf die breiten Schultern der Verbraucher abzuwälzen, geben die Unternehmer des Speditionsgewerbes. Der von den Angestellten und Arbeitern ge= führte Streit um eine Erhöhung ihrer Bezüge ist noch in frischer Erinnerung. Es ist auch bekannt, daß trotz der Kampfmaßnahmen die Erhöhung der Löhne und Gehälter nur unzureichend war.
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Jugendgruppe des 86A: Seute, Donnerstag, 19% Uhr, folgende Betan ftaltungen: Schöneberg : Jugendheim Hauptstr. 15( Thüringenzimmer). Lefeabend Liederabend. Südoft- Treptow : Jugendheim Wrangelstr. 128. Bor trag:„ Wirken und Ziele des 3dA."( Rudolf Barthel).
Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: 6. Klingelhäfer;
und Sonstiges: Frig Karstädt: Angeigen: Th. Glode. fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Ginger u Co.. Berlin SW 58 Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wissen".
Ein größerer Teil der Speditionsunternehmungen hat diese leicht tragbare Einfomemnserhöhung der Angestellten und Arbeiter zum Anlaß genommen, um die Rollgeldfäße um 10 Pf. für Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eztorn: Feuilleton: K. S. Döscher: Lotales 50 Kilogramm mit fofortiger Wirkung zu erhöhen. In einem Rundschreiben, das die Speditionsfirmen an ihre Kundschaft versandten, betonen fie ausdrücklich, daß die Erhöhung der Rollgeldsätze fich notwendig mache durch die Erhöhung der Löhne und Gehälter. Es wird zwar noch bemerkt, daß auch die enorme Verteuerung der Futtermittel einen Anlaß zur Erhöhung der Rollgeldfäße gab, doch wird der Kenner der Berhältnisse wissen, daß es den Unternehmern nur darum geht, die höheren Gehälter und Löhne im doppelten Umfange, als diese Erhöhungen betragen, auf die Verbraucher abzuwälzen.
Es ist immer wieder dasselbe. Die Unternehmer denken nicht daran, von ihren Profiten notwendige Lohnerhöhungen zu tragen, sondern für sie bedeutet jede Lohn- und Gehaltserhöhung noch obendrein ein gutes Geschäft, wenn sie, wie in diesem Falle, eine doppelte Belastung der Verbraucher vornehmen. Die Arbeiter und Angestellten werden sich diese Art sozialer und wirtschaftlicher Einstellung für die kommende Gehaltsbewegung merken müssen.
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... Wenn Sie gesund bleiben wollen!
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ROTELS
Moslem Raucher!
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Briefmarken haben internationalen Mert, Bilder keinen~ achtet auf unfere neue Briefmarkenbeilage
PROBLEM
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Schönes Haar jedes Jahr!
Gern streichelt er dies Haar
Noch heute ist es genau so seidenweich, locker und schimmernd wie damals, als sie sich kennen lernten.' Und nie verliert es seinen zarten, feinen Duft, den er so liebt und der ihn stets von neuem entzückt. Wollen Sie begehrenswert bleiben, so erhalten Sie Ihrem Haar die Schönheit und Fülle: waschen Sie es jede Woche mit Schwarzkopf Schaumpon! Weiße Packung 20 Pfg. ,,, Extra"-Packung mit Dauer- Parfüm 30 Pfg.( für Blonde: Sorte ,, hell", für Dunkle: Sorte ,, dunkel".)
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