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dazu, daß die Praftifen bei dem Umbau ein Standal seien. Der Boranschlag sei um 215 Proz. überschritten worden, und das in einem Bezirk, der nicht rot" ist. Die Stadtverordneten Panschow ( D. Bp.) und Bender( Dnat.) entschuldigten die lieberschreitung des Boranschlages mit nachträglichen Aenderungen des Bauplans. Die Nachbewilligung wurde bewilligt. Eine ganze Reihe Vorlagen wurden ohne Aussprache angenommen.

Der schwarze Fonds".

Die Veruntreuungen beim Provinzialverband Brandenburg  Das Große Schöffengericht mitte hatte gestern den Landesinspektor Paul Blod wegen der Verunfreuungen aus dem besonderen Fonds" des Provinzialverbandes Brandenburg abzuurteilen. Bekanntlich hat die Straftat des Angeklagten feinerzeit zu scharfen Auseinandersetzungen im Brandenburgischen Provinziallandtag geführt, wobei man diesen besonderen Fonds" von 603 000 mark als einen " Schwarzen Fonds" bezeichnete.

Der besondere Fonds war aus dem Erlös von Anstalts. beständen aus der Inflationszeit im Jahre 1924 gebildet worden und sollte außerhalb der Kontrolle des Provinzialausschusses zur Ergänzung der während der Inflotionszeit heruntergewirt­schafteten Einrichtungen von Pflegeanstalten und anderen Provinzial­instituten schnell verbraucht werden. Der Landesinspektor Block hatte die Rechnungen zu prüfen und mit dem Zustimmungsvermert zu versehen. Diese Stellung hat er in den Iren 1924 bis 1926 dazu ausgenutzt, fingierte Rechnungen unterzuschieben, mit der Gegenunterschrift des Bureauvorstehers und den entsprechen den Zahlungsanweisungen zu versehen, um dann die angewiesenen Beträge auf ein Bostscheckkonto, in einzelnen Fällen auch auf ein Bankkonto dritter Personen überweisen zu lassen. Von dort hob erdie Beträge ab und verbrauchte sie. Die Einrichtung der Konten hatte er durch den Landesinspektor Gräger sich beschafft. Diesem hatte er erzählt, daß er für einige Anstalten Lieferungen machen könne und dadurch einen erheblichen Zwischenverdienst haben würde. Gräger mußte ihm auch einige Gelder als angebliches Be­triebskapital zur Verfügung stellen und erhielt dafür regelmäßig einige hundert Mark als angeblichen Gewinnanteil. Nachdem Block auf diese Weise 31 000 Marf unterschlagen hatte, wollte er einen großen Schlag machen und ließ eine Rechnung von 8900 Mart auf das ihm zur Verfügung stehende Postscheckkonto des Schwagers von Gräger überweisen. Diesmal fiel dem Buchhalter an der Kasse auf, daß ein so hoher Betrag über das Postschecktonto gehe, und er ver= anlaßte eine Rückfrage. Der Angeklagte verlor den Kopf, weil er dachte, nun sei alíes entdeckt, und blieb vom Dienst weg. Erst jetzt fam man auf den Gedanken, daß etwas nicht in Ordnung sei, und so wurden die Veruntreuungen aufgedeckt. Der Angeklagte war vor Gericht in vollem Umfange geständig, konnte aber keine Auf­schlüsse geben, wofür er in zwei Jahren diese große Summe ver­

Die Berliner   Frauen marschieren.

Glänzender Verlauf der gestrigen Kundgebungen.

Zu einer gewaltigen Rundgebung gestaltete fich gestern der Wahl­demonstrationszug der Berliner   Frauen. In drei der größten Säle Berlins  , in den Brachtsälen am Märchenbrunnen( Friedrichshain  ), in den Pharusfälen in der Müllerstraße und in Kliems Festfälen in der Hasenheide, waren Tausende und Abertausende von Wählerinnen erschienen. In den Pharusfälen.

Der dritte Wahlkreis Wedding   hatte in den Pharusjälen Müller­Straße eingeladen. Ein eindrucksvoller. schler unendlicher Zug von Frauen und Genossen setzte sich Ecke See- und Müllerstraße in Be­wegung, um auf seinem Marsche die Züge der Pantower, Reinicken­ dorfer   und Charlottenburger Bezirke aufzunehmen. Unübersehbar in seiner Länge, marschierte dieser Zug in der Dämmerung des Abends, ein Wald von roten Fahnen, die grell gegen den grauen Himmel fich abhoben. Die Musikkapellen mit ihren anfeuernden Arbeitermärschen lockten die Zuschauer zu Tausenden an, die links und rechts die Fahr­Dämme und Bürgersteige überfluteten. Aus allen Fenstern sahen die Bewohner der Häuser herab und von den meisten erklangen laute Begrüßungen; ebenso erfuhr man aus der Stimmung der Mar­schierenden auf der Straße, daß das werktätige Volk des Berliner  Nordens endlich von den kommenden Wahlen eine Befreiung aus den unerträglichen Verhältnissen erhofft. Der Saal war bereits vor Beginn überfüllt, so daß für die vielen Einlaßbegehrenden eine Barallelversammlung in den unteren Räumen abgehalten werden mußte. Genossin Kähler sprach über die Anteilnahme der Frauen bei der Entwicklung des Wahlrechts in den vergangenen Jahrzehnten. Wäre der Umsturz nicht gekommen, so hätten die Frauen nicht das Wahlrecht und die Männer noch das Dreifl..ffen­wahlrecht. Das sollten die Frauen nicht vergessen, daß es die Sozial­Wahlrecht proklamierten. demofraten waren, die sofort in der Revolution das allgemeine

Genossin Berthe Masson Brüssel überbrachte Grüße der belgischen Genossen. In ihrer Rede betonte sie, daß eine bedeutende Frage nicht außer Auge gelassen werden darf: der Frieden. Wir wissen, was der Krieg ist, wir haben auch seine Folgen erlitten. Er schmächt die Arbeiterorganisationen. Bergeblich warten wir noch auf eine allgemeine Entwaffnung. Grausamkeit und Roheit waren nicht das Monopol eines Boltes. Wann merden die Arbeiter von ihren Interessen abzulenten. alle Arbeiter verstehen, daß die Kapitalisten den Krieg brauchen, um Die Wahlen in Deutschland   werden ein Maßstab sein für die belgischen Wahlen 1929. Die Ausführungen der Rednerinnen wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen.

Massenaufmarsch in der Hasenheide.

ausgabt habe. Er entschuldigte sich damit, daß er mehrere tausend Echöneberg, Bilmersdorf und bes 16. Kreiſes( Köpe

Mart Schulden gehabt habe und dadurch zuerst auf den Gedanken gekommen wäre, sich aus dem besonderen Fonds" Geld zu ver= schaffen. Auf eine weitere Frage des Borsigenden, ob ihm durch eine mangelhafte Kontrolle die Veruntreuungen besonders leicht gemacht worden seien, verweigerte der Angeklagte jede Auskunft, da er gegen seine frühere Behörde nichts sagen wolle. Sehr dunkel ist die Rolle, die in der ganzen Angelegenheit der Landesinspektor Gräger gespielt hat, gegen den auch wegen Mitbeteiligung ein erheblicher Berdacht, entstanden wer. Es schwebt auch gegen ihm ein Disziplinarverfahren, das nach Abschluß dieses Strafprozesses zur Erledigung kommen wird. Landgerichtsdirektor Marcard nahm in Uebercinstimmung mit allen Prozeßbeteiligten von einer Ber­nehmung Grägers nach dem Offengeständnis des Angeklagten

Abstand, da er den Zeugen nicht in die schwierige Situation bringen wollte, unter Eid auszusagen.

Staatsanwalt Heims beantragte gegen den Angeklagten 1 Jahr und 6 Monate. Gefängnis, wobei er ihm mildernde Umstände zu­billigte. Das Schöffengericht ging angesichts der Reue des Ange­flagten noch unter diesen Antrag hinunter und verurteilte Bloc megen schwerer Urfundenfälschung in 10 Fällen und Betruges zu 8 Monaten Gefängnis.

ein anderes Resultat erzielt werden, indem jede Frau ihre Stimme der Sozialdemokratie gibt. eindrucksvollen Appell der Rednerin. Dann lief der Film Dein Mit brausendem Beifall beantwortete die Versammlung den Schicksal", dessen wirkungsvolle Bilder spontanen Beifall hervor riefen. Mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Partei und dem gemeinsamen Gesang der Internationale" fand die im­posante Kundgebung einen erhebenden Ausklang.

Auch die Kundgebung im Friedrichshain   nahm einen glänzenden Berlauf.

Republikanischer Abend in Wilmersdorf  . Größer noch als der politische ist der wirtschaftliche Schaden, den ein Jahr Bürgerblock anrichtete. Das wurde in glänzender Weise von dem sozialdemokratischen Reichstaasabgeordneten Kurt einig auf dem Republikanischen Abend in Wilmersdorf   bewiesen. Genosse Heinig führte aus: Die Deutschnationalen sind in die Regierung gegangen, haben das Republikschutzgesetz und die Ver­ständigungsaußenpolitif geschluckt, um bei der Verteilung der Lasten ein gewichtig Wort mitreden zu können. Sie haben den Regierungs­apparat zu Parteigeschäften benutzt, haben Zölle, Steuern und Subventionen so verteilt, daß die Lasten auf die Schultern der arbeitenden Bevölkerung abgeladen wurden und der Nutzen auss schließlich den Industriemagnaten und Großgrundbesitzern zuſtand. Jedes Gesez, das in diesem letzten Jahre vom Regierungsbloc geschoffen wurde, zeigt deutlich die Tendenz, den Großen zu helfen und den Kleinen noch mehr aufzubürden Die Sozialdemokratie wendet sich in diesem Wahlkampf vor allem an die Frauen. Sie sollen sich nur in ihrer Küche umsehen. Dort haben sie eine Hochschule für Politit. Sie müssen nur hören lernen, was die Breise der Lebensmittel und Bedarfsartikel fagen.

Jeder Preis

ist davon abhängig, wie wenig oder wie start sich die arbeitende Bevölkerung in der Politit und Wirtschaft durchzusehen vermag. Großer Beifall dankte dem Referenten. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie wurde die Kundgebung geschlossen.

Die Republik   den Republikanern.

Eine eindrucksvolle Kundgebung veranstaltete in Tempel. hof die 85. Abteilung der Sozialdemokratischen Partei im Restau rant Birkenwäldchen". Ein durch ganz Tempelhof   marschierender Demonstrationszug, an dem das Reichsbanner mit einem Tambourkorps, die Partei und die Sozialistische Arbeiterjugend äußerst start beteiligt waren, bildete einen wirkungsvollen Auftakt. Es war ein erhebender Anblick, als der von Hunderten begleitete und von hellem Fackelschein erleuchtete Zug nach fast 1½stündigem Umzug in das Versammlungslokal einzog. Dort sprach Landtagsabgordneter Genosse Erich Kuttner   zu den Massen. Mit packenden Worten zeichnete er das Bild der Bürger­blockregierung, deren Politik für das arbeitende Volt so verhängnis­voll war. Der Redner erinnerte an die Erhöhung der Zölle, die beitslosenversicherung, den Abbau der Krisenfürsorge und die weitere Untergrabung des Achtstundentages durch das Arbeitszeitgeſetz. Der nen geloftet. Die notleidende" Industrie unterstützt die Rechts Bürgerblod hat das arbeitende Volk viele tausend Millio= parteien im Wahlkampf mit riesigen Korruptionsfonds. Das zehnte Jubiläumsjahr der Republit wird aber trotzdem im Zeichen des Sieges der Republikaner   und im besonderen des Sieges der So­zialdemokratischen Partei stehen. Mit scharfen Worten wandte sich der Redner noch gegen Keudells Absicht, den Roten Front­

In drei riesigen 3ügen marschierten die Frauen des Neuköllner Kreises, der Kreise Kreuzberg  , Tempelhof  , nid) von ihren verschiedenen Sammelpunkten durch die Stadt zur Hasenheide, wo sie zur Kundgebung in Kliems Festsälen zu­fammentrafen. Die Züge, die von Reichsbannertapellen und zahlungenügende Senkung der Lohnsteuer, die Verschlechterung der Ar­reichen Tambourforps geführt wurden, und in denen auch die So zialistische Arbeiterjugend" start vertreten war, wurden bis zu ihrem Ziel von großen Menschenmassen begleitet. Zahllose Bild. Schon lange vor Beginn war das Bersammlungslokal dicht Transparente, Banner und Fahnen vervollständigten das imposante bejegt, so daß eine Barallelversammlung im fleinen Saal abgehalten werden mußte. Dort sprach Reichstagsabgeordneter Genosse Franz Künstler, dessen Ausführungen mit nicht enden­Genoffe Franz Künstler, dessen Ausführungen mit nicht enden wollendem Beifall aufgenommen wurden. Im großen Saal sprach die Landtagsabgeordnete Genoffin Gertrud anna. Sie er­innerte an die Kämpfe um die Wahlreform und an die Entrechtung der Frauen im alten Staat, der von dem Geifte brutaler Junker herrschaft beherrscht wurde. Die Sozialdemokratie mar die einzige Partei, die, allem Hohn und Widerspruch zum Troß, unbeirr bar für die Befreiung der Frau gekämpft hat. Nicht eine bürgerliche Partei hat ihr in diesem Kampf beigestanden. Erst die Revolu tion öffnete den Frauen den Weg zur Wahlurne. Leider haben die vergangenen Wahlen gezeigt, daß die Frauen von ihrem Wahl­recht nicht den richtigen Gebrauch gemacht haben, so daß die Reaktion wieder zur politischen Macht tommen fonnte. Am 20. Mai muß

Reichsgericht und Republitschutzgesetz. zu sehen. Bei den Segern und Druckern wird gleichmäßig viel Beri

Ein Urteil durch vier Instanzen.

Ein Berliner   sich radikal gebärdendes Abendblatt hatte eine

niſter- Reichstanzler Marg seinen Kompromißantrag in der Gilt

Für stenabfindung zurückgezogen hatte, ohne seine Demiffion einzu­reichen, obgleich er eben erft erklärt hatte, daß er mit feinem Antrag stehe und falle, schrieb das genannte Abendblatt: Wenn das Republikschutzgesetz nicht wäre, so würden wir sagen: Fort mit dieser Schieberregierung und ihrer ganzen Schieberrepublik. Da das Republikschutzgesetz aber besteht, sagen wir es nicht." Diese Rede­mendung brachte dem verantwortlichen Redakteur des Blattes eine Anflage wegen Beschimpfung der Republik  . Die erste Instanz ver­urteilte ihn zu 2 Monaten Gefängnis: Die Beschimpfung, sagte die Urteilsbegründung, sei im höchsten Grade grob. Die zweite Instanz sprach den Redakteur frei, denn im politischen Kampje werde ver­schiedenes gesagt, was nicht gerade auf die Goldwage zu legen fei". Das Reichsgericht hob das Urteil der zweiten Instanz auf; denn es sei Aufgabe der Gesetze und der Gerichte, den politischen Kampf 311 veredeln. Also kam die Angelegenheit zum vierten Male vor Ge richt: Die Gefängnisstrafe von 2 Monaten wurde in eine Geld­strafe von 500 M. umgewandelt. Interessant ist, daß die Entschei dung des Reichsgerichts von dem gleichen 4. Straffenat gefällt murde, das bei einer anderen Gelegenheit in dem Ausdruck ,, Juden­republik" keine Beschimpfung erblicken fonnte. Allerdings, jener Ausdruck war von rechter Seite gefallen.

Ausstellung von Buchdrucker Lehrlingsarbeiten.

In der 3. Berufsschule find alle Lehrlinge aus dem Buch drucker- Seher- und Buchbindergewerbe verpflichtet, vom 14. bis zum 17. Jahre ihre theoretische Fachausbildung zu erwerben. Die Schule in der Wrangelstr. ist für Groß- Berlin viel zu klein. Der Unterricht muß deswegen für verschiedene Gewerbe, wie z. B. für die Litho­graphen und Chemigraphen gemeinsam erteilt werden. Außer Mangel an Raum leidet die Schule auch noch an Mangel an aus­gebildeten graphischen Pädagogen, da leider immer noch Leute aus der Praxis höchstens im Zivildienstvertrag unterrichten dürfen. Hof­fentlich nimmt sich der Magistrat der Verhältnisse in der graphischen Berufsschule bald einmal so an, wie es nötig ist, damit nicht die Schulen anderer Städte, mie Leipzig   und München  , Berlin   über flügeln. Es wäre auch wünschenswert, daß die Drudereibeliger fich damit einverstanden erklären würden, den Unterricht während der Arbeitszeit abhalten zu lassen, damit die Freizeit der Jugendlichen nicht darunter leidet. Mit den recht bescheidnen vorhandnen Mit teln ist aber trotzdem ohne Anspruch auf Spigenleistung recht Er.

freuliches in dieser Ausstellung im Buchgewerbesaal, Dreibundstraße, auf Erfassung der Form der Buchstaben und der richtigen Raum verteilung gelegt. Großen Wert mißt man auch der Ausbildung der Entwicklung des 24teiligen Farbfreises bei. Uebungen zum Aus schießen der Bogen sind zu sehen. Bei den Lithographen und Ste­reotypeuren spielen Momente

Seberfalls lagt die Sorgfalt, bie man ber Ausbildung der Lehrlinge des graphischen Gewerbes midmet, zu der Hoffnung berechtigen, daß der Druckfehlerteufel immer mehr von seiner Macht einbüßt.

Amtsrat Kühne freigesprochen.

Vor der Großen Potsdamer Straftammer fand gestern unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Dr. Hellwig die Berufungsverhandlung gegen den 41jährigen Amtsrat Heinrich Rühne von der Oberrechnungskammer statt.: wurde im Januar d. I. vom Schöffengericht wegen Diebstahls Don 3 wolf silbernen Wappenlöffeln, die er auf einer Auktion dem Potsdamer Obergerichtsvollzieher abgenommen hatte, an Stelle von drei Tagen Gefängnis zu 120 Mart Geldstrafe ver­urteilt. Sowohl Staatsanwalt als auch der Angeflagte hatten gegen das Urteil Berufung eingelegt. Im Laufe der Verhandlung begab sich die Potsdamer Straftammer zu einem Lokaltermin in das Potsdamer Auktionslokal, in dem der Amtsrat die zwölf Löffel gestohlen haben soll. Von den dort vernommenen Beugen wurde der Angeklagte schwer belastet. Nachdem das Gericht wieder auf dem Landgericht eingetroffen war, beantragte der Staats­anwalt wegen Diebstahls an Stelle von 14 Tagen Gefängnis eine Geldstrafe von 350 M. In der Begründung führte. der Anklage­vertreter aus, daß der Angeklagte in frivolster Weise die Beamten­ehre in den Schmuß getreten habe. Nach anderthalbftündiger Be­ratung wurde der Angeklagte auf Staatstoften frei gesprochen. In der ganz furzen Begründung führte der Vor­sitzende aus, daß das Verhalten des Angeklagten in dem Auktions­3weifel darüber, ob der Angeklagte sich die Löffel wirklich in lofal unbedingt sonderbar erscheinen muß. Aber es bestehen diebischer Abficht angeeignet habe.

Grubeneinsturz durch Erdverschiebung.

Bier Bergleute verschüttet.

fämpferbund zu verbieten. Der Einspruch der preußischen Regie­

rung zeigt allen, wie verfehlt der Kampf der Kommunisten gegen diese war. Wie in Preußen, so soll auch im Reich von den Re­publikanern die politische Macht erobert werden. Der letzte Mann muß darum am 20. Mai seine Wahlpflicht erfüllen, indem er für die Sozialdemokratie stimmt. Dem Redner dankte brausen­der Beifall. Mit einem dreifachen begeistert aufgenommenen auf die Partei fand die machtvolle Rundgebung ihr Ende.

och

gearbeitet. Inzwischen ist es gelungen, mit einem der Bergleute

eine Verständigung aufzunehmen. Ob die übrigen verschütteten Bergleute noch am Leben sind und ob sie zu retten sein werden. steht bis jetzt noch nicht feft.

Beuthen  , 19. April

waren, fanden die Berunglüd teu nur noch als Leichen auf, deren Bergung jedoch bisher noch nicht gelungen ist.

15 Tote in Philippopel  . Berwüstungen infolge des letzten Erdbebens. Sofia  , 19. April

Aus Philippopel   wird gemeldet, daß das Erdbeben der ver. gangenen Nacht in den fiefer gelegenen Stadtteilen mit besonde­rer Heftigkeit verspürt wurde. Mehrere Tabakschuppen stürzten zusammen und begruben Menschen unter ihren Trümmern. Die Zahl der Toten wird mit 15, die der Berlegten mit 80 angegeben. Die Rettungs- und Aufräu­mungsarbeiten sind im Gange. Der südöstlich von Philippovel ge­legene Bahnhof Papaz1y wurde zerstört, ebenso die Land­Die Marihebrüde bei Papazly und wirtschaftsschule in Satovo. der Bahnhof von Philipoppovo wurden beschädigt. Der Bahnförper in der Nähe von Papazly hat sich auf einer Strede von zwei Kilo­mefer um zwei Meter gesenkt. Von den Erdstößen, die um 9 Uhr abends einschten und bis 2 Uhr nachts dauerten, war der erfte und der letzte am heftigsten. Der Ministerpräsident und der miniffer für öffentliche Arbeiten haben sich nach Philippopel begeben, Jn Tschirpan, das bereits in der vorigen Woche von einem Erd­beben schwer heimgesucht wurde, bemächtigte fich der Bevölkerung eine solche Panit, daß mehrere Personen den Verstand verloren.

Verkehrsflugzeug notgelandet.

Zwischen Zürich   und Stuttgart.- Paffagier verlegt.

Gestern mußte das auf dem Fluge von Zürich   nach Stuttgart  befindliche Verkehrsflugzeug D 946 wegen schlechten Wetters eine 3wischenlandung bei Spaichingen   vornehmen. Bei der Landung wurde die Maschine teilmeise schwer beschädigt. Einer der acht Insassen erfitt einen Beinbruch.

Bei dem tektonischen Erdbeben, das sich gestern im Grubenbezirk von Beuthen   ereignete, und auf den Grubenabbau 5-6 kilometer Breite erschüttert worden sein. Auf der Karsten­zurückzuführen ist, soll ein Gebiet von 15 kilometer Länge und Zentrum- Grube der Schlesischen Aktiengesellschaft ist eine Strede 30 Bruch gegangen, bei der vier Bergleute verfchüffet wurden., An der Bergungsarbeit wurde die ganze Nacht hindurch willkommen. Un

Heber Probleme des Berliner   Krankenhauswesens fbricht Stadtarst Benoffe Dr. Stora& in einer Sigung der Berliner   Gefellschaft für öffent­liche Gefundheitspflege am Dienstag, bent 24. April 1928, abends 8 Uhr, im Ongienischen Institut der Universität Berlin, Dorotheenstraße 28 a. Gäste