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» 45. Jahrgang Ssnntag, 22. Stpnl 49TS

Mißbrauchte Wissenschast. Was das(Sieinkohlen-Gutachien nicht beweisen kann.

' Das Mehrheitsgutachten der zweiten Schmalenbach-Kommission wird jetzt von den Bergbauunternehmern und von der gesamten kapitalistisch eingestellten Presse dazu benutzt, um in der Oeffentlich- keit Stimmung gegen die Lohnforderungen der Bergarbeiter zu machen und gegen den gefällten Schiedsspruch zu Hetzen. Bei der starken Vertretung, welche diesmal die unmittelbar interessierten kapitalistischen Kreis« in der Kommission gefunden haben, war es vorauszusehen, daß das Mehrheitsgutachten für solche einseitige und tendenziös« Ausnutzung geeignet sein wird. Wir haben es vorausgesehen und waren trotzdem immer für unverzügliche Veröffentlichung des Gutachtens und halten auch heute an dieser Meinung fest. Ganz ungeachtet dessen, daß man im Falle der Nichtoerössentlichung doch den Weg gefunden hätte, um die Schlußsolgerungen des Gutachtens allgemein bekanntzumachen, sind wir in allen solchen Fällen grundsätzlich für die Publizität und sind der Meinung, daß wirkliche Publizität nie schaden und mir nützen kann. Nach unserem Dafürhalten ist es gerode das schlimmste im Mehrheitsgutachten, daß es vom Standpunkt der Publizität sehr unbefriedigend ist, daß es in mancher Hinsicht die Sachlage eher verschleiert als klarstellt, und zwar vor ollem, indem es auf eine völlig unzulässige weise mit Durchschniktsgrößen operiert. Dies« Frage haben wir nun schon ausführlich behandelt: man muß aber auf sie noch einmal zurückkommen angesichts der Bedeutung, welche sie für die Verwertung des zweiten Schmalenbach-Gutachtens bekommen hat. Es kann hier dahingestellt bleiben, ob man aus Durchschnitts» errechnungen verzichten darf und soll oder ob sie als ein unter Umständen unentbehrliches Hilfsmittel bleiben sollen. Wir wollen uns auf das beschränken, was über jeden Zweifel feststeht. Und dies ist in unserem Fall, daß die Durchschnittserrechnungen nur dann brauchbar sind, wenn man nicht bloß die Endgrößen, sondern auch einen Einblick in die Größe der Streuungen und in das relative Gewicht verschiedener Größengruppen hat. Dazu folgendes theoretische Experiment. Nehmen wir an, daß wir einen Bergbau hätten, wo die Selbst- kosten und Erlöse im gewogenen Durchschnitt gleich sind und daß sie durchschnittlich je 15 Mark pro Tonn« ausmachen. Wir behaupten nun, daß auf Grund dieser Feststellung allein keine Schlüsse über die Lage unseres theoretischen Bergbaues, über feine Rentabilität oder Unrentabilität, möglich sind, weil durch den gleichen gewogenen Durchschnitt mehrere und darunter sogar einige direkt entgegengesetzte Fälle gedeckt werden. Betrachten wir diese beiden Gleichungen. 80X14 4 20X19« 80X16 4- 20X11 100" 100

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1. Die Gleichung gilt für den Fall, wenn 80 Proz. des Bergbaues mit den Produktionskosten von 14 Mark' pro Tonn« und 20 Pröz. mit den Produktionskosten von 19 Mark arbeiten, d. h. bei Erlösen je 15 Mark pro Tonne der größte Teil des Bergbaues mit schönen Gewinnen und ein Fünftel mit starkem Verlust arbeitet. 2. Die Gleichung emspricht dem entgegengesetzten Fall, daß 80 Proz. des Bergbaues mit Produktionskosten von 16 Mark, also mit Verlust, arbeiten und 20 Proz. mit Produktionskosten von 11 Mark dick verdienen. Die gewogenen Durchschnitte sind aber in beiden Fällen genau die gleichen. Wir führen hier«inbloßtheoretisches Beispiel an, unser« Zahlen liegen aber im Dereich des M S g l i ch e n, ja sie entsprechen ungefähr den Streuungen, die auch im Ruhrbergbau vorhanden sind, von welchen man aber keine Spur im Gutachten findet. In unserem Beispiel wird die Lage noch dadurch vereinfacht, daß wir die Erlöse als eine feste Größe nehmen, während sie in Wirklichkeit auch verschieden sind und im Gufachtxn für sie auch bloß die durch fchnittlichen Größen angegeben werden.. Wir. kommen zum absolut zwingenden Schluß, daß auf Grund solcher Durchschnittsrechnungen die Beantwortung der Frag«, ob und'in welcher Höhe die Lohn- erhöhungen tragbar sind oder nicht, gus Heipen Fqll zulässig ist. Oticht einmal in dem Falle, wenn man mit der Mehrheit der Kommission glaubt, daß die Unternehmungen im Ruhrgebiet trotz ihrer G e- winne zeigenden Bilanzen und trotz der oerteilten Dividenden durchschnittlich mit einem D e r l u st von 27 Pf. pro Tonne arbeiten. Für Profesior Schwalenbach, als für einen Wissenschaftler, muß das selbstverständlich völlig klar sein, und man darf erwarten, daß er gegen den groben Mißbrauch des von ihm mitunterschriebenen Gutachtens Einspruch erheben wird. Die schweren methodischen Fehler belasten natürlich die. ganz- Art, wie die Kommisflonsmehrheit die Abschreibungssätze errechnet. Diese Frag« wurde bei uns schon ausführlich genug behandelt und wir haben bis jetzt in der

Presie keine ernsthafte Verteidigung des Verfahrens der Kommissionsmehrheit gefunden. Es wurden nicht die wirk- l i ch e n Abschreibungen, sondern wie sie nach der Meinung der Kom- missionsmehrheit gemacht werden sollten, berücksichtigt. Gegen dieses Verfahren wäre nichts einzuwenden, wenn es nicht fürdieBeschreibungdervorhandenen Lage, sondern für das Programm der wünschenswerten Rationalisie- r u n g gebraucht würde und wenn man dabei auch alle übrigen einzelnen Posten nach diesem Grundsatz und nicht nach existierenden Größen errechnet hätte. Im Gutachten finden wir aber keine Rationalisierungsvorschläge, dafür aber eine Pro- duktionskostenrcchnung, in welcher die Durchschnitte der wirklichen Kosten mit den Durchschnitten von nicht existierenden, son- dern nach der Theorie(oder nach den Wünschen!) der Kommissions- Mehrheit bestimmten Größen zusammengestellt werden Wir sind aber bereit, sogar diese einseitige Art, die Wirklich keit zuverbessern", nicht grundsätzlich abzulehnen, wenn man uns eine einigermaßen einleuchtende Erklärung für den Unterschied zwischen dieser Theorie und der Praxis gibt und die ausreichende Begründung, warum dieser Unterschied zugunsten der Theorie der Kommissionsmehrhcit beseitigt werden soll. Die Spanne ist doch wirklich viel zu groß, daß man die Frage nur mit ein paar all- gemeinen Redewendungen erledigen dürfte. Die Kommissionsmehr- hell nimmt die Abschreibungen mit je 1,74 Mark pro Tonne Kohlen an. Räch den Bilanzen für 1926 entfielen aber auf je eine Tonne Kohle in den verschiedenen Werken folgende Abschreibungen: Concordia................ 3,50 M. Bergbau A.-G. Lothringen .......... 2,55 Harpener Bergbau A.-G........... 2,02 Bergwerksgefellschaft Dahlbusch........ 1,43 Köln-Neuessener Bergwerksverein....... 1,32 Gewerkschaft Westfalen........... 1,02 Niederrheinische Bergwerks A.-G........ 0,88 Hibernia................. 0,87 Essener Steinkohlenbergwerke......... 0,72 Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Langenbrahm 0,68 König Ludwig.............. 0,64 König Wilhelm.............. 0,63 Gelfenkirchener Bergwerks A.-G........ 0 60 ,. Diergardt-Mewissen... 0,57 Magdeburger Bergwerks A.-G......... 0,54 Klöckner-Werks......... 0,50 Rccklinghausen.............. 0,44 Adler 0,42. Mülheimer Vergwerksverein.4...-.... 0,40 Konstantin der Groß«........... 0,34 Friedrich Heinrich ............. 0,21

Abgesehen von den Fällen, in welchen die Kommission selbst viel zu hohe Abschreibungen und eineThesaurierung" feststellt, sind diese Abschreibungssätze einfach unvergleichbar mit dem ange- nommenen Abschreibungssatz des Mehrheitsgutachtens. Gewiß ist es möglich, daß die Zechen«ine falsche Abschreibungspolitik treiben, obgleich es sehr wenig wahrscheinlich ist, daß fast alle es tun. Jeden- fall» wäre es angebracht zu untersuchen, ob diese Praxi» der Unternehmer oder aber dieTheoriederKommissions- Mehrheit falsch ist. Für die Kommissionsmehrheit existiert aber diese Frage nicht. Sie erklärt ohne weiteres daß die Leute selbst ihr Gesckiäft nicht verstehen und daß sie keine Gewinne, sondern Verluste haben! Der Abschreibungssatz, welchen Dr, Baad« annimmt(1,04 M. je ein« Tonne Kohle) ist ebenfalls höher als die Abschreibungen bei der Mehrzahl der Werke. Man sieht aber, daß dieser Satz ziemlich genau der n b e r c n Grenze der Abschreibungen entspricht, wenn man von den ersten fünf Fällen unser»? Tabelle, wo die Abschreibungen auffallend hoch waren, absieht. Man muß anerkennen, daß Genosse Dr. Baad« in seinen Berechnungen wirklich sehr vorsichtig war und daß er es peinlichst oermieden hat. in irgendwelchem Punkte die Bedürfnisie nach Abschreibungen zu niedrig zu schätzen. Damit wird aber auch gesagt, daß der von ihm angenommene Gewinnsatz (58 Ps. je Tonne) als ein« unlere Grenze-fllr die durch- schnitNichen Gewinne zu betrachten ist Nach allem, was oben von den gewogenen Durchschnitten gesagt wurde, brauchen wir jetzt nicht mehr auseinanderzusetzen, daß durch diese Durchschnitts- größen allein das Bild der Lage im Ruhrbergbau nicht zu schildern ist. Sicher ist auf jeden Fall, daß man auf Grund der Berechnung von Dr. Baad« erst recht nicht behaupten darf, daß die Lohnerhöhungen für den Ruhrbergbau untrag- bar seien.

Erste Ausfuhrmilliarde überschritten. Neuer Rückgang des Einfuhrüberschusses auf 208M»lIionen. Die deutsche Außenhandelsbilanz im Monat März hat den im Februar begonnenen Abba.u. des Einfuhrüberschusses in großem Umfange fortgesetzt- TXe Mehreinfuhr ist von 306 auf 208 Millionen gesunken. Die gesamte Wareneinfuhr ist um 19 auf 1230 Millionen zurückgegangen, während die gesamte Ausfuhr um 80 aus 1022 Mllionen gestiegen ist. Damit ist die erst« Ausfuhrmilliarde überschritten und seit 1924 ein Ausfuhrrekord er- reicht, Einfuhr WA Ausfuhr 1928 W-r-»grup»in Mitrz F-br Irnv-MSr, März Febr. Zan-MSrz in lOvo M. nach Gegenwartswertln I. Lebendia« Tier»..: U7« 1122» 88*06 903 96» 2766 Z Cträntfm."m!m.b 835155 317 8*7 1 103 661*8 998 41 933 128209 641 588 696155 2 000-32 211235 2»9208 612350 «. fliitlfl, Waren.'!«0 361 222-7* 69* 252 760 84« 69015* 20329« 12�»42 257 2 826 311 L Said und Sbber.. 30*25 2*093 7* 211 2360 2 061 6 66t Zusammen...1269 297 1 277 596 3 910822 192**30 91*318 2 832973 Der gesamte Warenverkehr über die deutschen Grenzen zeigt mit insgesamt 2252 Millionen Mark im Monat März ebenfall, eine Zlteckordzisser. Di« Einsuhr hat mit 1230 Millionen das Durch-

schmitsniveau seit Oktober v. I. kaum unterschritten, die Ausfuhr liegt gsefchzeitig mit 1022 Millionen wieder 62 Millionen höher als hie Oksoberausfuhr. Der starke Rückgang des Einsuhrüberschusses, im wesentlichen zugunsten des Mehrexportes, ist doppelt erfreulich, weil«r ein Zeichen, für die gute Leiftungs. und Konkur- renzfähigkeit Deuifchlands auf den ausländischen Märkten ist. Die auswärtig» L« b e n s m i t t e l b i l a n z hat sich mit 335 Millionen Einfuhr und 49 Millionen Export gegenüber Februar nicht sonderlich verändert. Die schon interesiantere Rohstoff- b il a nz zeigt mit 641 Millionen Importen gegenüber Februar einen Rückganz um 44,6 Millionen(hauptsächlich Fell« und Textilrohstofse). die Rohstoffeinsuhr liegt aber noch um 47 Millionen höher als im Oktober v. I. Auf der anderen Seit« ist die Mehraussuhr von Roh- und Halbstoffen um 2 Millionen gegenüber Februar und um rund 27 Millionen gegenüber Ottober erheblich geringer als die Mehrein- fuhr......... Ein erfreuliches Bild gibt die auswärtig« Fertigwaren- b i l o n z. bei der die Ausfuhr gegenüber Februar wieder um 70,7 auf 760,8 Millionen Mark gestiegen ist, nachdem der Februar schon«in Anwachsen um 58 Mill. gebracht hatte. Die Fertig- waren e i n f u h r ist nur um 17,1 auf 240,4 Millionen angewachsen. Fast alle I n d u st r i'e n haben von der Mehrausfuhr profitiert, darunter die Textilindustrie mit 15,8, chemisch« mit 14. Walzwerk und Eisen mit 8,5, Wasserfahrzeug« mit 7,7 und Maschinen mit 6,3 Millionen.

Natürlich ist hier die Frage zu überlegen, ob die bedeutende Ausfuhrsteigerung der beiden letzten Monate eine k o n j u n k t u- rell« ist, mit anderen Worten, ob ihre Ursache in einer Derknap- pung des Inlandsmarktes zu erblicken ist. Diese Frage dürste noch kaum zu bejahen sein, denn die sehr hohe Rohstofseinfuhr, die, wie gesagt, noch um 47 Millionen über dem Konjunkturmonat Oktober 1927 liegt, spricht dagegen. Wie dem aber auch sei daß die deutsche Fertigproduktion so stark in den Weltmarkt hinausge- bracht werden konnte, das spricht für eine sehr beachtliche LeistungS- und Konkurrenzfähigkeit. Die an anderer Stelle wiedergegebenen günstigen Werteljahrszisfern der Bereinigten Stahlwerke A.-G. ver- roten zusammen mit dem günstigen Bilde des deutschen Außen- Handels eine recht gute Lage der Industrie und die Ber- einigung der Arbeitgeberoerbände hat sicher nicht recht, wenn sie ihre Wochenschrift ,L>er Arbeitgeber" vom 15. April wieder Kroko- dilströnen über drohende Lohnerhöhungen oergießen läßt. Der deutschen Industrie geht es gegenwärtig im Verhältnis zu früheren Iahren nicht nur gut, sondern sehr gut.

GlänzendeQuarialsziffern imRuhrirust Auch gute Erfolge im Auslandsgefchäst. Die Vereinigte Stahlwerke A.-G. setzt die von ihr begonnene gute Uebung fort, Vierteljahresziffern über ihre Entwicklung zu veröffentlichen. Dies« ist auch im ersten Vierteljahr 1928(zweites , Quartal des Geschäftsjahres) sehr günstig geblieben. Die Kohlenförderung ist beachtlicherweise gegenüber dem vorletzten Quartal von 6,67 auf 6,90 Millionen Tonnen g e- stiegen, die Kokserzeugung von 2,31 auf 2,32 Millionen, die Rohstohlerzeugung von 1,83 auf 1,84 Millionen, und nur die Er- zeugung von Roheisen ging von 1,73 auf 1,70 Millionen Tonnen zurück. Alle Saisonmomente haben also die Produktion de» Ruhrtrusts nicht verkleinern können. Dabei ist die Gesamtzahl der Arbeiter am Quartals- ende im ganzen von 182 232 auf 182 014 Mann zurück- gegangen, und nur im Steinkohlenbergbau zeigt sich«ine gering« Erhöhung von 87 324 auf 87 471. Die Gefi-mtzahl der Angestellten ist von 15 866 auf 16 813 gesunken, wobei der hauptsächlichste Rückgang auf die Angestellten im Bergbau entfällt, die von 5157 auf 5117 abnahmen. Der Umsatz an Fremde ist mit 360,42 gegen 362,28 Mil- lionen Mark fast unverändert. Dabei ist bemerkenswert,' daß der von 260,57 auf 245,49 Millionen zurückgegangene Inlands- Umsatz durch die Erhöhung des Auslandsumsqtzes von 101,71 auf 114,93 Millionen fast wettgemacht wurde. Di« Ver- einigten Stahlwerk« haben also von der erheblich gebesserten Welt- Marktkonjunktur für Stahl und E'fen voll profitieren können, und zwar so gut, daß von den angeblich stark rückgängigen Auslands- erlösen für exportierte Kohl« im Gesamtumsatz kaum etwas zu merken ist. Die Gesamtumsatzziffern liegen natürlich höher, weil der Umsatz zwischen den einzelnen Abteilungen des Trusts und der Umsatz mit den zum Trust gehörigen Beteiligungswerken, der für das ganze Geschäftsjahr 1926/27 auf rund 900 Millionen beziffert worden ist, hier noch fehlt.'. Am 30. März waren in den Büchern der Dereinigten Stahl. werke 99,9, also dieselben Aufträge verzeichnet wie' am 1. Januar 1928. Gegenüber dem 30. September 1927 fei der Auftragsbestand aber auf 92,3 Proz. zurückgegangen. Gegen Ende des vorigen Quartals sind neue Kokereien auf den ZechenMinister Stein ",Hansa",Erwin".Alma". Nordstern" undThyssen IV bis VIII* in Betrieb genommen worden. Auf der Do-tmunder Union und dem Herner Derein wurden jedoch je«in Hochofen und einig« Martinsöfen stillgelegt. Diese vortreffliche vuartalsbilanz läßt an keinem Punkte er- kennen, daß es der Schwerindustrie an der Ruhr gegenwärtig schlechter geht als in dem letzten Glanzvierteljahr des Porjahres. Vei dei� Entscheidungen über die Lohnforderungen im Bergbau wird das entsprechend zu berücksichtigen sein.

Wettere Besserung des Arbeiismarkies. Wieder �2000 llnterstühte in Brandenburg weniger. Ueber die Entwicklung des Arbeitsmarktes schreibt das Landes- arbeitsamt Brandenburg : Die Besserung auf dem Arbeitsmartt im Bereiche des Landes- arbeitsamtes Brandenburg schreitet fort. Auch in der Berichts- wach« hat bei gesteigerter B e rm i t t l u n g s t ä t i g t e i t die Zahl der Arbeitsuchenden und der Unterstützunasbezieher ein« recht erhebliche Abnahme erfahren. Bei den Hauptunterstützungs- empfängern betrug dieselbe rund ll 700 Personen. Wesentlich zur Entlastung des Arbeitsmarktes trug wiederum die verstärkte Aus- nahmefähigkeit des Baugewerbes dazu bei. Im engsten Zusammenhang stehen hiermit die erfolgten Eüistellnngen in der Baustoffindustrie, insbesondere in den Ziegeleien. Der gesteigerte Beschäftigungsgrad in dieser Industrie wirkte sich auch günstig auf die Berladetätigkeit und die Schiffahrt der märkischen Wasserstraßen aus. Gleichbleibend g u t blieben auch der Bergbau und im ollgemeinen die Metallindustrie beschäftigt, wie auch die Hohlglasindiistrie der Mark Brandenburg, di» zu einem erbeblichen Teil auch für den Export arbeitet. Im Gegenfetz hierzu neigt im allgemeinen die Lag« im S p i n n st o f s g e w« r b e. vornehmlich in der Tuchfabrikation, zu einer weiteren Verschlechterung. Auch die Arbeitsmarktlage in der Hutindustri« kann in der Gesamt« heit nicht als befriedigend angesehen werden. Inwieweit die letzt- hin eingetretenen Differenzen in der Berliner Holzindustrie die Arbeitsmarktlage erheblich ungünstig zu beeinflussen vermögen, bleibt abzuwarten Die Gefamt-ahl der U n t e r st ü tz u n n beziehenden Per- s o n e n betrug in der Berichtswochs 135 859<147 368), davon ent­fallen auf die Arbeitslesenunterstützung<.'?5??"). Krifen- unterstützung 21 875(22 337).

ver Verband sozialer Vaubetriebe schreibt uns: Der bisherige Geschäftsführer des Verbandes sozialer Baubetriebe G m, b. H Walther A st o r. tritt am 1. Mal in die Direktion der Haniiooerfchen Bodenkreditbank ein, an der neuerdings die Bank der Arbeiter, An- gestellten und Beamten A.-G. maßgeblictes Interesse genommen hat. Walthcr Astor war im Verband sozialer Baubetriebe seit seiner Gründung tötig. Die Geschäfte des Verbandes werden vi» auf weiteres von dem bisher mit Herrn Astor gemeinsam tätig gewesenen Geschäftsführer Ell in g er allein geführt.