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1. Fortsetzung. „Das glaube ich. Aber warum haßt Sie Ihre Schwieger- mutier? Sie glauben doch, daß die Sie haßt?" „Sie mag mich nicht leiden, weil ich ihre Tochter nicht mit ihr teilen will. Ich meine auch, sie hält mich nicht für vornehm genug und bereut di« Heirat. Sie hat mir öfters vorgeworfen, dah ihre Tochrer den Werkmeister hätte bekommen können, sie hätten erst nach der Hochzeit erfahren, daß er meiner Frau nachgegangen sei." „Haben Sie irgendeinen Grund zur Annahme von Beziehungen zwischen dem Werkmeister und Ihrer Frau?" „Herr Doktor, das ist ausgeschlossen, meine Frau ist so sauber wie das weiße Papier da." „Ich wollte das hören. Warum, gruben Sie, ist Ihre Frau von Ihnen fortgegangen?" „Sie hat sich nicht getraut, dazubleiben, weil die Mutter sie heimgeholt hat. Die Mutter ist an ollem Ungliick schuld. Sie hat sie falsch erzogen." „Wollen Sie nicht«ine Zeitlang zusehen, vielleicht kommt Ihre Frau freiwillig zu Ihnen zurück?" „Ich kann ohne meine Frau und ohne mein Kind nicht leben." „Wollen Sie nun wirklich klagen?" „Es bleibt mir keine andere Wahl. Der Richter muß fest- stellen, daß ich unschuldig bin." „So mancher Rechtsstreit geht anders aus, als die Parteien denken." „Das weiß ich, aber Recht muß Recht bleiben, und Sie müssen mir zu meinem Recht verhelfen, Herr Doktor." Ich lese ihm die Paragraphen vor, er kennt sie schon. „Herr Doktor, sie muß zu mir zurückkehren." Er wendet sich zum Gehen. „Noch eins, hat Ihr« Frau Vermögen? Einen Ehevertrag haben Sie ja nicht gemocht?" „Sie besitzt ihr väterliches Erbe, die Erbschaft ist aber noch nicht geteilt, die Mutter verwaltet sie und zieht die Pacht ein, es sind außer dem Haus einige Morgen Wingert und Feld in guten Lagen." „Nach dem Gesetz können Sie den Erbteil Ihrer Frau ver- walten und auch di« Teilung verlangen. Ich wollt« Ihnen das noch sogen." „Ich weiß es, Herr Doktor— ich will meine Frau und das Kind, aber ich will nicht ihr Geld, das mag die Mutter behalten." Ich stehe auf und gebe ihm die Hand. Am anderen Tage fertigte ich di« Klage. II. Der Kampf war lang und hart. Die jung« Frau war bald nicht mehr die Gegnerin, ich kämpfte nur noch mit der Mutter. Die Mutter stritt mit unbeschreiblicher Ausdauer, mit einem Ausgebot von List und Verschlagenheit, das aus den letzten Quellen des Instinks herkommen mochte. Auf einen Zeugen-brachte sie zehn, und sie wußten alle etwas. Meistens waren es Frauen. Frauen, die irgend einmal dabei- gewesen waren, als Jakob Bender unfreundlich gewesen war, als er wegen einer Kleinigkeit gemäkelt, als er eine harte oder un- ziemliche Aeußerung gebraucht hatte. Ihren Trumpf spielte die Mutter zuletzt aus. Sie brachte die Krankenschwester als Zeugin. Ich werde das Verhör nie vergessen. Allee, was die Zeugin sagte, war ohne Zweifel wahr. Aber wi« sie es sagte, was sie aus dem kleinsten Dorfall, aus jedem Dis- put herauszog, wie sie die Bagatellen gruppiert«, da» war ein un- bewußtes Meisterstück, dessen ein männliches Hirn nicht fähig ge- wesen wäre. Sie malle den Mann, erschöpfend, bis in die kleinsten Eigenheiten, nichts war erfunden oder auch nur übertrieben, aber sie setzte ein böses Strichlein neben das andere und übermalte so mit zäher Hartnäckigkeit alle seine guten Eigenschaften, so daß am Ende ein trauriges Zerrbild entstand. Kein Zweifel, daß die Krankenschwester den Mann so sah, daß sie nicht den Wunsch und nicht die leiseste Empfindung halle, un- gerecht zu sein. Sie konnte di« gayz« Wahrheit nicht sehen. Sie war ein Weib in mittleren Iahren, unverheiratet, von rauhem, unschönem Aeußeren. Nie hall« sie mit einem Manne ge- lebt: niemals hatte sie erfahren, dah die Geschlechter auch im Aus- druck ihrer seelischen Bewegung unendlich verschieden sind, daß der Mann tobt und schreit, wo die Frau schweigt und berechnet, und daß di« Fron sich in Schreie und Klagen ergeht, wo der Mann nur noch lächeln kann. So wurde in dieser weibischen Aussage der Mann zu einem zänkischen, übelwollenden Weibe. Weil die Zeugin niemals einen Mann erkannt hatte, niemals in den Armen eines Mannes gelegen war, fehlte ihr die Achtung vor seiner Eigenart. Schon der Anblick der Zeugin bekundete das: ihr Gesicht war gerötet, ihre Augen glänzten wie die Augen eines Halbtrunkenen, ihre Stimme war laut und überschlug sich oft, sie sprudelte die Sätze heraus, und jedes Wort war dabei überlegt und auf Wirkung berechnet. Ich bin überzeugt, daß ihr dabei die Person des Klägers ganz gleichgültig war. Sie kämpfte gegen irgendeinen Mann, der sich nicht wehren könnt«: sie fühlte di« Wollust diese» Kampfes und kostete sie aus. Dabei gab sie sich keine Blöße, sie spielte die selbst- lose Aermittlerin, tadelte ein wenig auch di« Muller und endete schließlich mit Tränen in den Augen. Auch diese Tränen waren echt, so hatte sie sich in ihre Aussog« eingelebt. Die Schwester war um so ungezügelter, als die junge Frau durch die Mutter von allen Gerichtstsrminen ferngehalten wurde. Auch das war berechnet. Denn Menschen, die sich einmal in den Armen gelegen haben, können sich wohl entzweien, mögen sich so- gar hasten, aber wenn sie einander wieder in da« Weiße der Augen sehen, zittert in ihrer Brust da« Geheimnis ihrer Verbindung nach, und es versinkt der Haß in diesem Geheimnis. Und mag eine Mutter vom Bater ihre» Kindes geschlagen werden, sie dankt ihm doch für jeden guten Blick, den er dem Kinde schenkt, und für jedes zärtliche Wort, das er an das Kind richtet-- So zerstörte die Mutter die letzte-Brücke. Immer wieder drang der Mann darauf, dah er mit seiner Frau sprechen dürfe, nur ein
flüchtiges Wort wollte er ihr sagen, nur einmal mit ihr reden: da- von erhoffte er ein Wunder. Es gelang ihm nicht. Stuirdenlang stellte er sich ans Tor, wartete er auf der Straße. Die Frau blieb verschwunden, die Mutter ließ sie nicht aus dem Hause, behütete sie und folgte ihr wie ein Schallen. An einem Sonntagabend— es war einer der schweren, feucht. warmen Frühlingstage, die zuweilen auf das pfälzisck� Rebgelände niedersinken— konnte er ihr nahen. Er hatte die Arme nach ihr ausgestreckt und wollte di« Woarte sagen, die er sich für diese Mi- nute hundertmal eingeprägt hott«. Sie waren nur wenige Meter voneinander entfernt. Niemand war auf der Straß«, das Dämmer- licht hatte sie beide umfaßt. Die Frau wehrte ihn heftig ab und
Schon der Anblick der Zeugin bekundete das... enteilte mit tiefgesenktem Kopf, wie von einem unerklärlichen Grauen gejagt. Er rief ihr ihren Namen nach, mehrmals und in immer stärkerer Erregung. Sie schaute nicht rückwärts und ver- schwand schnell hinter dem Tore eines Hauses, in dem ein« Freun- din wohnte. An diesem Abend brach er auf der Dorfstraße zu- sammen. Als ihn Mitleidige aufheben wollten, sahen sie in ein fahles Gesicht mit flackernden Augen. Cr dankte den Helfern nicht und schlich nach Hause. Am anderen Tage erzählte er mir dieses Erlebnis. In ihm war eine Veränderunga vorgegangen. Ich fühlte es sofort. Etwas war ausgelöscht in ihm: ein böses, falsches Feuer kam aus seinem Auge. Er erzählte mir das Erlebnis mit gesuchter Breite, schildert� die Frau, ahmte sogar ihre Bewegungen noch und versuchte, den Vorfall ins Lächerliche herabzuziehen. Ich sah durch all das, wie
schwer er litt und mit welcher Mühe er sich davon zu befreien suchte. Daß ihm das nicht gelang, war mir klar. Ich wußte, was nun zu kommen bestimmt war: diese überhäufte Liebe, die durch das Ge- trenntsein ins Unerträgliche gespannte Zuneigung, die Selbst- ernledrigung, die in der unverminderten Liebe zu seiner ihn ver- schmähenden Frau lag, all das schlug unter dem Eindruck dieses Ereignisses um und verwandelte sich zu einem Gefühl, dem des Ver- nichtungstriebes. Alles wird sich von nun an diesem Gefühl unter- ordnen: er wird sich bemühen, seine Frau, seine Verwandten zu hassen, in diesem Haß wird er sich selbst nicht mehr erkennen, und immer mehr wird er verlernen, die ihn umgebenden Dinge zu unterscheiden. Er wird sein Recht suchen, nicht um des Rechtes willen, und nicht um Gutes zu tun und um Liebe zu finden, sondern nur noch des hohlen Scheines, des Triumphes willen, er wird sis olle demütigen wollen, die Frau, die Mutter, die Krankenschwester, die Freundinnen. Und auch das Kind wird er hasten-- Ich schauderte vor dieser Vernichtung. Wie sollte ich da helfen? Der Mann ist verstockt und nicht zu beeinflussen. Vielleicht daß das Obsiegen in dem Prozest« ihm das Triumphgefühl ver- schaffen könnte, das allein den Haß in ihm auslöschen würde--- Vielleicht. Oder ist diese Wandlung zum Hasse endgültig und ist es fürdcrhin nicht mehr ein Kampf aus Liebe, ein Kampf um Lieb?, sondern ein kalter Vernichtungskampf? Ich wollte das noch nicht glauben-- Der Richter, ein kluger, gerechter Mensch mit offenem Blick für die Lückenhaftigkeit seines Berufes und mit Empfindung für das menschliche Elend, das sich in der Unrast und der Unvoll- kommenheit des irdischen Rechts spiegelt, schwankte lange Zeit. Er hatte die Ehrlichkeit und anständige Gesinnung des Mannes sofort erkannt, nicht minder auch seine Launenhaftigkeit, Nörgelsucht und gelegentliche Boshastigkeit. An der Frau konnte er einen Makel nicht finden. Sie war wohl schwach und von der Mutter beherrscht. aber es war natürlich, daß sie vor diesem so schwer zu behandeln- den Mann bei der Mutter Schutz gesucht hatte. Für den gerechten Richter gab es nur die eine Frage: Konnte die Frau diesen Mann in ihrem künftigen Leben ertragen, ging sie an der Seite dieses Menschen nickt unfehlbar zugrunde? Und wird nicht auch der Mann, ohne fürderhin das Weib zu besitzen, zugrunde gehen? Hier war die Entscheidung einfach und schwer. Wer war der Werwollere von beiden? Beider Leben war im Anfang, beide waren im Grunde an- ständige Menscken, würdig einer glücklichen Entwicklung. Der Richter mübte sich, jedes der beiden mit den Augen des anderen zu sehen. Mit den Augen des Mannes sah er ein junges, unsicheres Weib, das. den Armen ihrer Mutter entzogen, wieder ganz die Seine werden konnte. Mit den Augen des Mannes konnte er einen unüberbrückbaren Abgrund nickt erkennen, nur Trübungen und Mißverständniste, die in der ersten freudigen Umarmung in nichts versinken konnten. Doch mit den Augen des jungen Weibes sah er ein« anders Welt: dieses Weib war vor ihrem Mann ge- flohen, weil schon der Gedanke an ihn«ine grenzenlose Furcht in ihr auslöste, sie empfand jedes seiner Worte und jede seiner Be- lvegungen als eine Bedrohung, die vielen Nörgeleien und klein- lichen Ausstellungen des Mannes hatten sich in ihrer geängstigien Vorstellung zu einer einzigen Quälerei verdicktet: dieser M�nn war ein herzloser, selbstsüchtiger Pedant. Unwillkürlich vermischte ter Richter die Gedanken und Empfindungen der Frau mit den B?- kundunaen der Krankenschwester zu einem Bilde, und so färbte sick auch vor ihm das Bild des Mannes immer dunkler, so daß all- mählich die Entscheidung fallen konnte. sForlsetzung folgt>
WAS DER TAG BRINGT. luuiiMiniiiiiniMiiiiitmiiiiiiuiiuiinimHuniuniuiniiiiiiniimiiiniinniiiiiiinuiniiiiiimimuiiinniiinunimtiiinniiiimunniiiuiiiiiniiramiiiiiniiiiiiuniiiimiHuiniinimumiiiiiinnm
t,Die Kunst des Heinens und des Küssens" Das Neuest« vom Film: Die Universität von Süd-Äaliforr.ien hat in ihren Unterrichtsplan«inen vierjährigen Lehrgang für Leute aufgenommen, die zum Film gehen wollen. Es werden beispisls- weise gelehrt: die Prinzipien, die bei der Herstellung eines Dreh- buches zu beachten sind, die Prinzipien, nach denen Filmtitel am wirkungsvollsten verfaßt werden, es wird dramatische Psycholog!« gelehrt. Auch die Schauspielkunst wird nicht zu kurz kommen, und es ist beispielsweise vorgesehen, die Schül«r den schwärmerischen Augenaufschlag zu lehren und ihnen die Kunst des Weinens und Küssens beizubringen. Da hatte es manchem geschisnen, daß das Beispiel einiger Russenfilme, die ganz ohn«„dramatische Psychologie" und ohne Starz stärkste und erschütterndste Wirkungen erreichtet,, einen neuen Atemschlag der Natürlichkeit und Wahrhaftigkeit in den verkitschten und versüßlichten Film gebracht hätte und daß ihre Prinzipien die der Zukunft seien. Aber die Amerikaner wissen es bester. Längst ist ihre Industrie rationalisiert und nun scheint es an der Zeit, daß auch di« Kunst endgültig und systematisch schablonisiert und uniformiert werd«. Es gab bislang schon ein parr amerikanische Filmprinzipien, di« nur in den allerseltenstcn Fällen verletzt wurden Beispielsweise darf im amerikanischen Film die Ehe nicht gebrochen werden, Ver- brechen dürfen nicht vermenschlicht werden und alles muß einen glück- lichen Ausgang nehmen. In Südkalifornien wird man neue Richt- linien aufftellen, denen das Leben sich zu unterwerfen hat--: das Leben aus der Kinoperspektive, das Leben aus dem Blickwinkel Hollywooder Protzentums, das Leben, in dem Weinen und Küssen nicht elementarste Menschendinge bedeuten, sondern auf einer Aka- dem!« erlernbare und schriftlich fixierten Regeln unterworfene Künste. Der Lehrgang sieht«ine regelrechte Abschlußprüfung vor. und es heißt, daß schon jetzt lebhaste Nachfrag« nach Besuchern der Kinounioersität herrsche. Wenn wir da also etwa in einem Amerika - film das brechende Auge eines am Wegrand einsam sterbenden Bettlers erblicken, so wird es nützlich sein, nicht in erster Linie an das Menschenleid zu denken, das hier gestaltet wird, sondern daran, daß es einen Vorzug bedeutet,«inen so bravourösen Gestalter ge- wehen zu dürfen, der kaum die ergreifende Rolle hätte spielen dürfen, wenn er seine akademische Abschlußprüfung nicht mit der Not« Vorzüglich bestanden hätte. Hsns Bauer. Im Arm des Toten. Robert Ra n k i n e wohnte in einem Londoner Vorort und war trotz des Wortes eines Dichters, daß es vielleicht gute, aber keine glücklichen Chen gäbe. Millich verheiratet. Seine hübsche 26jährige Frau hatte ihm drei Kinder geschenkt, von denen dos Jüngste noch ein richtiges Baby war. Vor ein paar Tagen fährt Frau Rankine in die Stadt, um Ein- kaufe zu nwchen, und kehrt erst gegen Abend zurück; ihr Mann will unterdessen aus die Kinder ouspassen. Als sie heimkommt, spielen die beiden älteren Kinder vergnügt im unteren Flur und begrüßen die Mutter mit Jubel. „Was macht Väterchen?" fragt'sie. „Er sitzt am Kamin und spielt mit Baby", lautet die Antwort.
Frau Rankine tritt ins dämmrige Wohnzimmer: im Lehnstuhl vor dem Feper sitzt ihr Mann, das Baby auf dem Schoß. Baby hat den Kopf an Vaters Schulter gelegt und schläft. Frau Rankin sagt„Guten Abend", Baby wacht auf. quietscht vor Vergnügen und streckt ihr die Aermchen entgegen: es kann nicht fallen, der Vater hält es fest umschlungen. Aber er bcantwortct nicht den Gruß seiner Frau. Frau Rankine wird ängstlich. Warum antwortet ihr Mann nicht? Ist ihm vielleicht schlecht geworden? „Bob", ruft sie bange,„Beb, warum sprichst du nicht?" Vob wird nie wieder sprechen. Er schläft den tiefsten Schlaf, den«in Mensch schlafen kann. Aber er hat Baby nicht fallen lasten. .Herzschlag",— sagte der Doktor. Wenn die blaue Lampe brennt. Die Polizei in Sheffield (England) hat eine neue Alarm- anlage eingeführt, die sich gut bewährt haben soll. In den cnllegencir Bezirken der Siadt sind kleine Kioske errichtet worden, in deren Spitze eine blaue Glühlampe eingebaut ist. Erhält nun die Haupt- wache der Polizei aus Irgendeinem dieser Bezirk« Meldung über ein Vergehen oder Derbrechen, so leuchtet die blau« Lampe auf, die in der Nähe stationierten Polizisten werden aufmerksam gemocht und können nur am Telephon des Kiosks die dienstlichen Anweisungen entgegennehmen. Wenn die Verbrecher von Shefsk:ld künstig irgendwo ein blaues Lämpchen sehen, wird es für sie das Signal zur allgemeinen Flucht sein... Wie Mussolini bewacht wird. In einem Kopenhagener Blatt erzählt eine dänische Frau, die bei Landslcuten in Rom zu Gast gewesen war, was sie dort gesehen und erlebt hat.„Meine Freunde," so schreibt sie,„wohnen in emem Haus, das dem Palazzo Chizi gegenüberliegt. Viele meiner Landsleute bemühen sich um eine Audienz bei dem allmächtigen Diu«: ich kam auf eine andere Art, wenn auch nicht unmittelbar, mit ihm in Berührung. Meine Freund« wohnten im obeisten Stock. Als ich das erstemal zu ihnen kam. sah ich unwillkürlich hinauf und bewundert« das schöne hohe Haus. In demselben Augenblick sprangen mehrere Leute aus dem gegenüberliegenden Palazzo heraus und befahlen mir barsch und grob, sofort weiter- zugeben und keinen Augenbl ck stehenzubleiben-, dabei hatte ich Mussolinis Haus gar nicht angesehen. Am anderen Tag ging ich wieder zu meinen Freunden. Kaum hatte ich den Hausflur betreten. als plötzlich ein Mann vor mir au» dem Dunkeln auftauchte mitz mich mit einem Schwall von Worten überhäufte, von denen.�ch allerdings kein einziges verstand. Vergeblich versuchte ich, dem Mann klarzumachen, daß ich Dänin sei. und daß ich Italienisch nicht verstehe. Er folgte mir auf den Fersen bis zur Wohnung meiner Freundin. Zwischen dem Detektiv und meiner Freundin entspann sich ein aufgereptes Gespräch, das damit endete, daß der Detektiv die Wobnung verließ. Im Laufe des nächsten Tages erhielt die Dame den Besuch von nickt ivcN'oer als neun Gckeimpolizisten. Vielleicht, so schließt die dänisch : Dame ihre Schilderung, abnt Mussolini , daß wir Dänen ein gewisses Derständnis für das Schicksal Südtirols hoben."