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Freiiag 22. April 1925
Unterhaltung unö ÄNtssen
Beilage des Vorwärts
posers Irrtum. Do« Werner dichter. (Schluß.) Früh schan am Montag bestellt« er den Personalchef, der aller- dings oerlogen bedauert«, nichts Neues über Fräulein Trautwein berichten zu können, außer etwa, daß di« Uninteresftertheit, mit der sie ihr« Arbeit tat, sich verstärkt habe. So blieb nichts übrig, als Herrn Timm selbst zu hören. Ein zweiter Eilbrief ging an ihn ab, und wieder erschien in der Abenddämmerung Timms   hager« Ge- stolt vor der Polstertür. Aber wie hatte er sich in den wenigen Wochen verändert! In einer vor Neuheit knatternden Lederjoppe wartete er kaum ab, zum Sitzen aufgefordert zu werden, schlug viel- mehr sofort ein Bein über das andere und lieh einen eleganten Lackhalbschuh aus modischstem Beinkleid herausschnellen. Poser mußte. sich verblüfft erst weitläufig räuspern, eh« es ihm gelang, festzustellen, daß er also sein Angebot von neulich wiederhol« und sich freuen würde, wenn Timm sich nunmehr entschieden hätte. Dies ist alles leider nicht mehr aktuell," sagt« hieraus schmet- ternd«ingelernt Herr Timm.Denn ich muß Ihnen mitteilen, daß ich mich inzwischen mit Fräulein Alba Kubsch, der Stieftochter des stillen Teilhabers unserer Firma, verlobt habe, weshalb Ihr wertes Angebot nicht mehr für mich in Frage kcmmt." Einen Augenblick lang zerblies Poser jähe Wut alle seine Ma- nieren.Das wäre stark!" schrie er. die' Faust auf die Tischplatt« schmetternd. Dieser junge Mensch, dieser rein« Garnichts wollte wagen, ein Geschäft mit ihm, Pos er, abzulehnen, ihm die Erieichte- rung seines Gewissens, für die er fürstlich bezahlen wollte, zynisch zu oerweigern!Ich bin übrigens," sulp: Timm aber inzwischen unbeirrt fort,keineswegs, wie Sie zu denken scheinen, aus minder- wertiger Familie; mein Bater ist Kunstmaler, Professor, seit dem Kriege allerdings verarmt: trotzdem erleichtert mir das einiges." Poser stieß durch die Nase ein paar schnarrende Erreg ungstön«, die«inst bei seinen Gegnern im Ringkampf ebenso gefürchtet waren wie jetzt noch bei Aussichtsratssitzunyen, und war wieder gefaßt; an- gxiffslustig hob. sich sein viereckiger Doggenkopf aus breit wattierten Schultern.Also bitte, was soll dos heißen?" fragte er.Fräulein Trautwein rechnet, wie Sie wissen, fest auf Sie." Und indem er alles Gewicht feiner vielfachen Würden in seine Stimm« legt«: Solche Verpflichtungen lasten sich nicht einfach abstreifen. zumal ich ja entschlossen bin, Ihnen die Wege möglichst zu ebnen." Verzeihen Sie di« Frage," sagte hierauf Timm und leckte di« Lippen in unverschämter Höflichkeit,was soll ich darunter ver- stehen? Werden Sie mir, wenn es hoch kommt, mehr beretten als ein Glück für«inen besseren bilanzsicheren Buchholter? Abgesehen davon, daß dies ein Akt der Wohltätigkett wäre, desten Motive ganz dunkel sind, also einen Kaufmann zu doppelter Borsicht mahnen" Und obschon Poser hier empört ausfahren wollte, beendete Timm seinen Satz:Kurz und gut, ich will höher hinauf, dorthin, wo di« wirklichen Geschäfte gemacht werden, dorthin. Sie werden es mir nicht perdenken, wo Sie selbst sind, Herr Generaldirektor. Darum heirate ich Fräulein Kubsch."..-- Und Fräulein Tralltwein?" erwidert« Poser,was wird aus ihr, di« doch bestimmt damit rechnet, von Ihnen geheiratet zu werden?" Cr spürte plötzlich, wie die tagsüber verbraucht« Lust de» Bureauhauses da» Sprechen schwer macht«. Timm lächelt« Aug.Rechnet sie wirtlich damit? Haben Sie fie danach gefragt?" Und da Poser mit einer stummen Bewegung verneinen mußte, folgerte er:Nun alsol Was erwarten denn auch heutzutage solch« Mädchen? Ein bißchen Spaß,«in bißchen Tanzen, hie und da«inen Ausslug oder ein billiges Sommerkleid. Daß sie von strebsamen Leuten nicht geheiratet werden, wissen sie längst." Da« also." schnaubt« Poser nun ehrlich entrüstet,nennen Sie strebsam? In meiner Jugend, kann ich Ihnen sogen, verstand man etwa» anderes darunter. Ich dank«. Eine feine Moral ist da». Wohl die berühmte Moral der jungen Generation?" Timm ließ sich nicht beirren:.Machen wir uns doch nichts vor." sagte er,seien wir einmal ganz nüchtern, Mann zu Mann. Was ist denn los? Nichts weiter, als daß wir junge Generation uns auf Komma nix» der asten vier Jahre lang im tiefsten Dreck umherschlagen mußt«.- ich bin Frontkrieger, Herr General- direkt«: und daß inzwischen einig« reklamierte Leute unsere Karrieren gemacht haben. Dies« Leute gist es nun einzuholen. Das ist da» ganze Geheimnis: kein« Zeit haben wir, besonders nicht für Sentimentalitäten." Poser fühlte sich versagen. Gegenüber dieser raschen Zunge und diesen kästen, gelben Augen schien ihm sein Gehirn plätzlich obge- nutzt und eigentlich nur noch mtt Moder gefüllt. Er schüttelte den Kopf: ,Lch werde diese Zeit nicht mehr oerstehen." Timm oerbeugte sich höflich in seinem Sestel:Umgekehrt! Dies« Zett hat erst allmählich gelernt. Sie zu verstehen. Ihre staunenswerten geschäftlichen Erfolge verdanken Sie ja nur der Tat- fache, daß Sie Ihrer Zeit voran waren, gestern und vorgestern bereits mit Methoden arbeiteten, die heute allgemein sind; unter peinlicher Ausschaltung jeden Ballastes von Gutmütigkeit und anderer Senttmentalttäten. Darum bin ich überzeugt, in meiner Sttuation würden Sie, genau wie ich, Fräulein Kubsch heiraten. Oder können Sie da» leugnen?" Wo» war das? Wollt« ihn dieser Fant etwa gar noch zur Red« stellen? Ihn der gleichen löcherigen Moral beschuldigen, wie sie jetzt, in diesen verlotterten Zeiten, leider im Schwung« war? Ihn, der es wahrhaftig nicht leicht gehobt hatte, sich durchzukämpfen? Welch« Schmerzen allein hatte er. die Zähne zusammengebissen, er- tragen müsten, als es galt, sich die alten Tätowierungen von Arm und Brust beseitigen zu lassen! Od« wie schw« war es nur ge­wesen, sich makellose Taselsitten anzueignen und etwa, nachdem er zum Entzücken der Kellner mehrmals Grünzeug verschlungen hatte, zu lernen, wo auf den sermerten Platten das Eßbare aufhört« und di« Garnierung begann. Was ahnte dies verhätschelte Kunstmal»- söhnchen von solchen tausendfachen und grenzenlosen Mühen! So würgt« Poser an einer groben Antwort und bracht« sie doch nicht hervor. Er bekritzelte nur wild das Löschblatt seiner Schreibunterlag«: Henriettes Bild nämlich war plötzlich vor ihm aufgetaucht; übermächtig mtt geweiteten Pupillen kam«s wie auf einer FUmleinwand auf ihn zu. Wie bedrängte sie ihn aus«nmal diese im Leben so gutmütige, brette Holländerin, deren schwach« Herzmuskel nur dem allzu plötzlich anschwellendem Wohlleben nicht hatte standhalten können und deren ganz«, ihr so verderblich« Körperfülle nun doch in jener schwarzen Marmorurn« Platz gesunden hotte, die, unter pompösen Zypresten beigesetzt, jeden Monat einmal Posers pflichtschuldigen Desuch empfing. Was erschien sie, seine gut« Frau, plötzlich und macht« ihn widerstandÄ« diesem jungen Nichts- putz gegsnübee?
Dies dürfte kaum hierh« gehören," war endlich alles, was er, halb vor sich hin. zu erwidern vermochte; im übrigen seh« er ein, daß an Herrn Timms Entschluß nichts mehr zu ändern sei. weshalb « ihm zu seiner Verbindung mit dem angesehenen Haus« Linden- laub u. Sohn gratuliere. Hiermit fand die Unterredung ihren Abschluß. Allein geblieben, stach Poser mir dem Brieföffn« zwei, drei nachdenkliche Löcher in die Lust, indes das kollernd« Geräusch des Fahrstuhls, in dem Timm sich entfernt«, imm« noch durch die füllen Mauern des Vureouhauses drang. Zweifellos: diesem Mann« war Aida Kubsch die gleiche Chance, die ihm Henriette gewesen war. Alles wie&rholte sich offenbar in dieser Welt und zwar mit einer Genauigkeit, die schon mehr als läch«lich und gegen die man selbst eigentlich machtlos war. Wobei«s wohl auch vorgesehen, und un- vermeidlich war, daß di« Emma Trautwein immer die Leidtragenden blieben, Mit dünnem Lachen klopft« Pos« sich vor die Stirn.Natürlich," murmeste er,natürlich!" Und mit einem letzten Schlag, der aus da» große, kahle Vorder Haupt gewaltig mÄxr klatscht«, wie einst vor Iahren auf die Nacken gegnerischer Ring«, wiederholte« laut, klar und völlig überzeugt:Aber natürlich!"
Oer Bettler. Don Max Barthel  . Ja dunkler Strohe an der Elendsmauer. Betroffen von der Nacht und Reneufchaner... Ein Lelller steht und streckt die Hand In stummer klage von der grauen wand. Die wand dahinter stützt ein alles Hans Und schickt die Traner vieler Zahre aus. viel Kindertränen and viel wehoefchrei Und Müdigkeit wie abgestorbnes Blei. Da webt ein Mädchen aus der Strahenflut Und kühlt in dunkler Gasse ihre Glut. Verkühlt den Schmerz an einer kühlen wand Nicht weil von jenem Bettler mit der armen Hand. Und als sie dann zurück ins Leben gehl An jener Hand vorbei, die Iluch und halb Gebet. Da gibt sie. was vor einer Stunde sie empfing. Al» ein Betrunkner ihr am halse hing. Der Bettler starrt verwundert auf das viele Geld. Er zittert und versteht nicht mehr die Welt., Dann aber geht er in das nahe Licht. Das tausendzüngig alle Lust verspricht. Die Sterne stehen hoch im roien Ranch Ueber der Slodt. dem duastgefüllken Bauch.. Dem Schlauch mit abgesiaad'nem wein. Dem irren Sein, dem wirren Schein. Ver Lichtreklame Schrei verführt ihn nicht, Da» Elend armer Mädchen rührt ihn nicht, Der Belker hat sein herz in der Gewalt Und hält da» Geld wie einen Raub umkrallt. Er geht im Panzer ungeheurer Macht- Berauscht am Saum der irren Rächt,-'* Verzaubert geht er. wild und reich. Und fühlt sich jedem Herren gleich. Dana aber, ehe sinkt die Rächt, Erstrahlt sein herz in gröh'rer Pracht. Er ist gesättigt und der Dunst von wein hüllt ihn mit einem Aeuermanlel ein. Um nächsten Abend aber steht in stummer Trauer Der Bettler wieder an der leeren Mauer Und wartet, wartet, ist erglüht und kalt. Zst abgetan, erledigt, krank und alt...
Poseidons   Stadt. Aus Konnths Glücks- und llnheilstagen. Di« Zerstörung Konnchs durch Erdbeben erschüttert uns mehr als die anderen furchtbaren Katastrophen, di« aus Bulgarien   be- richtet werden, denn mtt dem Namen Kaiinth ist für uns eine Bor- stellung altgriechischen Glanzes, hellenischer Kunst und Schönheit verbunden. Hi« ist jene elegante Form der Säule geschassen wor- den, die wir noch heute nach den Korinchern benennen; hier entsal- teten sich die Ansänge dramatischer Kunst, und di« reichste Stadt des alten Griechenland wird uns von den klasiischen Schriftstellern als ein Wund« der Pracht geschildert. Freilich das neu« Korinch, das jetzt so schwer gelitten hat. hat mit Tter uralten Gründung des jagen- haften Sisyphos nichts mehr zu tun. Die Stadt wurde etwa S lcm von der Stätte des alten Korinch«baut, nachdem ein Erdbeben g«ade vor 70 Jahren den nach langem Hinsiechen wieder erblühten Ort vernichtet hatte. Wie es im Volk«, und im Menschenleben so oft vorkommt, ist dasglückliche Korinch" auch von besonderem Un- glück heimgesucht worden. Die Stadt ist im Verlauf der Geschichte öfters in einen Trümmerhaiifen verwandelt worden, aber dank der besond«s günstigen Lage hat sie sich immer wieder wie ein Phönix aus der Asche erhoben. Die Geschichte Korinchs verliert sich im Dunkel der Sog«. Die Stadt wurde zuerst Ephyra genannt, von Ioniern, Aeoliern und zuletzt von Doriern besiedelt und tritt eist in dos Licht d« Geschichte unter d« Herrschost der Bacchladen, die von dem Tyrannen Kypselos gestürzt wurde. Sein Sohn Periond« war der kxrühmteste unter den Tyrannen des alten Griechenland, der wegen feiner überlegenen Klugheit zu den sieben Weilen gerechnet wurde. Unter seinem Neffen Psammetich snlxte die Herrschaft der Kypselrden, die d« Stadt«in« Vormachtstellung gebracht hatte. Im 7. und 6. vorchristlichen Jahrhundert befand sich Korinth aus der Höhe seines Ruhmes und seiner Größe. Bis ins 3. und 2. Jahr­hundert blieb es trotz all« Niederlagen di« größte und reichste Stadt Griechenland  ». Di« günstige Lage zwischen zwei Meeren, die Schwierigkeit, den Pelvponnes zu umschiffen, und die Letchkigkeit, Waren und Schiff« über die Landeng« zu schaffen, machten Korinth zum wichtigsten Handeisplatz. Doneben ab« war es auch«in große» Industrie- Zentrum, in dem seine und schön gefärbte Gewebe, Tonworen und Erzarbeiten von Tausenden von Arbeitern hergestellt wurden. Ko- rinth soll Z00 000 Einwohn« gehabt haben, die in der Baterstadt selbst, in den Kolonien und aus der Motte üb« 500 000 Sklaven be­säße». Zahlreiche Kol«««» wurden m» fccv«u*«egffiadei. Ä»-
rinths Maler und Musiker waren berühmt, aber noch berühmter war der Luxus, der sich hier entfaltete. Die goldene Jugend" der Stadt verschwendete die Reichtümer an der Tafel und für schöne Hetären, deren berühmteste Lais   war. Die Verehrung des Poseidon   war hier beimisch, mit dessen Kult die tsthmischen Spiele verbunden waren. Aber dies« reichen Handelsherren und Genieß« waren kein kriege- risches Bolk. Als ihnen durch den Aufschwung Athens   eine Neben- buhlerin erstand, suchten sie sich des«ästigen Gegn«s in Kriegen zu entledigen, in denen sie aber unterlogen. Daraus traten sie auf die Seite von Sparta  , und Korinths Gegensatz zu Athen   sühne schließlich zum Peloponnesischen Krieg«. Seitdem war die reiche Stadt dauernd von dem kriegerischen Sparta   abhängig, wurde dann u rrter der Herrschaft der Mazedonier als eine derFesseln" Griechen- lands stark besetzt, und stand im letzten Kampf für�Griechevlands Unabhängigkeit an erster Stelle. Dafür hatte die Stadt nach der Eroberung durch den römischen Konsul Mummius schw« zu büßen. Der Eroberer ließ Korinth in Flammen aufgehen, nachdem er vor- her ein« unendliche Beute an Schätzen und Kunstwerken nach Rom  geführt hott«. Ein Jahrhundert spät« machte Cäsar diese Barbarei wieder gut, indem er-hier unter dem Nomen Colonia Julia Corinthus eine Beteranen-Kolonie gründet«, die rasch emporblühte. Mit dem Ende des römischen Kaiserreiches sank auch Korinths Glück und Handel wisd« dahin. Don den Goten und Alaxich im 3 und 4. Jahrhundert ausgeplündert, von den Slaoen im 8. verwüstet, wurde die Stadt 1205 von den Fronken erobert, dann von den By- zantinern, Türken, Ben«zian«n und dann wieder von den Türken beherrscht, und als sie sich noch der Befreiung 1822 wieder ein wenig erholt hatte, fiel sie dem Erdbeben von 1858 zum Opfer, so daß heute nur an der Stätte des alten Korinth noch ein elendes Dorf mit wenigen Ruinen übrig ist._ Mein Besuch bei Edison. von Aaton Tschechow. Ich besuchte Thomas Edison  . Er ist ein sehr lieber und an- ständiger Kerl. Alle seine Zimmer stehen getürmt voll �Telephone, Mikrophon«, Vhotophone und dergleichen mehrPhone". Ich bin Russe!" stellte ich mich Edison   vor ,Habc schon viel von Ihren Talenten gehört. Ihre Erfindungen sind zwar noch nicht in den Lehrplan unserer Mittelschulen ausgenommen, nichlsdesto- weniger aber wird Ihr Name in den Zeitungen unterVermischtes" häufig erwähnt." Das freut mich sehr, doch mache ich Sie von vornherein darauf aufmerksam, daß ich Ihnen wahrl)astigen Gottes kein Geld pumpen kann!" Oh. ich- bitte Sie auch nicht darum!" Ich war ganz verlegen über diese unerwartet« Ehrenkränkung. Sie entschuldigen, doch habe ich gelesett Hnd gehört, daß es «ine nattonale Eigentümlichkeit der Rusien sei, j«d«mann anzu- pumpen." Aber ich bitte Sie!"--- Plaudernd saßen wir eine Weile da. Nun. was haben Sie Schönes erfunden?" fragte ich. Richer «ine Teufelsunmeng« von allerhand Dingen! Was ist denn jjum Beispiel die? hier für ein Anhöngerchen?" Das ist ein Gastronomophon... Vor diese Oesfnung hier stellen Sie eine glühende Koh-e./. drehen dieses Schräubchen auf. drücken auf dies Ding hier, schalten den Strom ein und hundert bis zweihundert Meilen von hier entfernt- entsteht ein Spiegelbild dieser Kohle in vergrößertem Maßstab. Uttd auf dem Spiegelbild können Sie alles, was Sie nur wünschen, kochen und braten." Ah... was Sie nicht sagen! Und was ist das h!«?" Das ist für Reisende ein ganz unentbehrliches Ding. Ich emp- fehl« es Ihrer Beachtung. In unserem Geld« kostet es nur einen Rubel, in Ihrem drei Angenommen, Sie reisen aus Rußland  nach Amerika   und lassen Ihr« Frau zu Hause. Sie. befinden sich «in, zwei, drei Jahr« auf Reisen.. Wer garantiert Ihnen dafür, daß Ihnen unterwegs nicht der Wunsch kommt, einen Sohn zu haben, dem Hie Ihren guten Rrmen vererben könnten? Sie brauchen dann nur sich vor diesem Draht zu-stellen, einige Mani­pulationen vorzunehmen und schon am nächsten Tag erhalten Sie ein Telegramm: Sohn aeboren."----- Bei uns in Rußland  , Thomas-Iwanowitsch, macht man das viel einlacher. Man fährt nach Amerika   uttd läßt einen Hausfreund zurück. Ein Telegramm bekommt man selbstverständlich nicht; kehrt man aber nach Hause zurück, so findet man nicht nur«in, sondern gleich drei bis vier Kinder vor. die einemGuten Tan. Papacken!" sagen. So wurde bei uns ein Arzt zu einer wissenschaftlichen Dienstreis« ins Ausland beordert, und als er zurückkam, hatte er neun Töchter." Und was tat er?" Gar nichts! Er fand eine wissenschaftlich« Erklärung dafür: Flimmerepithel. Blutdruck und noch allerhand. Und was ist das hier für«ine Mantivhonie?" Das ist ein« Platt« zum Gedankenlesen. Man braucht sie bloß an die Stirn der Versuchsperson zu halten, den Strom«in- zuschalten---- und Ickon sind die Gelieinmisse enthüllt." Bei un» in Rußland   wird das übrigens viel einlacher gemacht. Man greift in den Schreibtisch, öffnet zwei bis drei Briese und olles liegt klar aus der Hand." Aus diese Weise besichtig» ich alle neuen Erfindungen Edisons  .. Meine Lobreden gefielen ihm derartig, daß er beim Abschied es sich nicht nehmen ließ, zu mir zu sagen: Ach Gott  , ja. ich will mal nicht so sein! Hier gebe Ich Ihnen etwas Geld auf Bumv!" (ilus d-m Nackilah bis Dickitcrs ilbertrag»n van tzon» Auoff.)
Die Erddrehung ändert«ich. Der amentanilche Astronom Dr. Boß hat durch langjährige Sternbeabachtungen festgestellt, daß sich die Erde in ihrer Drehung an jedem Tan etwas ändert. Man wußte zwar schon seit einiaer Zeit, daß di« Sonne, der Mond und die Planeten Benus und Merkur   Veränderungen zeigen, die aus«ine verschiedene Rotatiomgeschwindiakeit un Verla.ul lanoer Jahre hin- weisen. Nun hat Boß. wie in derUmschau" mitgeteilt wird, dies« jährliche Aenderung der Stellungen der Sterne durch tägliche Aende- rungen der Drehungsgeschwindigkeit der Erde erklärt. Damit stimmt überein. daß sich beim Kontrollieren der Uhrzeit nach dem Aul- gehen der Sterne eine tägliche Veränderung der Abweichung zeigt. Der Grund für diese Drehungsgeschwindigkeit unserer Erde liegt wahrscheinlich in Flutbewegun"«», die Im Innern des Erdballs vor sich gehen. Diese Ansicht des Astronomen wird von dem berühmten amerikanischen   Physiker Mi.chelson unterstützt, der durch ander. weitige Bersuche nachgewicien bat. daß Fluten im Innern der Erde durchaus im Bereich der Möglichkeit liegen. Sörperkräfle der Bakterien. Der Wisjenfchai,>st es gelungen, sogar auch die Körperkräste der Bakterien zu messen. So konnte an Batterien«ine Austrlebsgeschwindigkeit im Wasser beobachtet wer- den, die etwa einer Körperkraft entspricht, welche ein im Wasi« sinkender Mensch auswenden müßte, um sich aus einmal hundert- bis tausendmal schneller sinken zu lassen. Weder di« Muskeln des Men- schen könnten aber eine so viel schnellere Bewegung ausführen, noch würden sein» Knochen dem Druck des Wassers widerstehen können. Eine andere an Bakterien ausgeführte Untersuchung ergab, daß sich der Eholerabazillus in der Minute mit einer Schnelligkeit von 7,8 Millimeter fortbewegt. Im Verhältnis zu seiner Größe stellt dies ein« richtige Schnellzugsgeschwindigkeit dar, d. h. die Fort- bewegung«ine» Zuge» von 16 Meter i» der Sekunde.