gen von 2,07 millionen ein Rohgewinn von 3,29 auf 4,25 M lionen erhöhter Rohgewinne und danach ein Reingewinn von 2,18 Millionen, der gegenüber 1,08 millionen im Jahre 1926 mehr als verdoppelt ist. Bemerkenswert dabei ist, daß die Belegschaft im Durchschnitt stärker vermehrt wurde als die Förderung, daß auf der anderen Seite allerdings die rentable Rots- und Nebenproduktenerzeugung sehr viel beträchtlicher anwuchs als die Förderung. Ohne daß also im Durchschnitt eine Steigeng der Förderleistung angenommen werden fann, ergibt sich eine Berdoppelung der ausgewiesenen Gewinne. Diese Tatsache muß als bemerkenswerte Illustration zu der im Steinkohlengutachten festgestellten Unrentabilität des Ruhrbergbaus festgehalten werden.
Steffin, 27. Apri
Die Bernehmung des Ministerialdirektors Dr. Spieder brachte Klarheit in den Kompler Fememorde und in die oberschlesischen Wirren. Besonders über den geheimnisvollen Dr. Hobus, den Hauenstein als den Mitelsmann zwischen ihm und den staatlichen Stellen bezeichnet hatte und in dessen Auftrag er die Erledigung von Berrätern ausgeführt haben will, wurde eine restlose Aufklärung ge= geben. Dieser Dr. Hobus war nicht Kriminalfommissar, sondern Reichswehroffizier und als Adjutant der Reichswehrbrigade in Brieg
Die„ hohen" Steuerlaften der Industrie. ugeteilt. Neben dem Waffentransport oblag ihm der Nachrichten
Unternehmerflagen in Theorie und Praxis.
Hört man die deutschen Unternehmer, so ist die Steuerbelastung ihrer Betriebe ständig im Wachsen. Die Begründung machen die Unternehmer sich leicht. Die Steuern machen so und so viel Prozent vom Aktienkapital oder von der Dividende aus. Das ist die immer wiederkehrende Behauptung, mit der sie die Deffentlichkeit über die tatsächliche Steuerlaft beschwindeln.
Der einzige Maßstab, nach dem sich das Anwachsen der Steuer Taft feststellen läßt, sind nicht Rapital oder Dividende, sondern der 11 msa z. Wir haben früher schon für mehrere Unternehmungen nachgewiesen, daß im Verhältnis zum Umfaß bis Ende 1926 die Steuerlaft ganz gewaltig zurückgegangen ist, und zwar sehr viel stärker, als die in diesen Jahren ermäßigte Umsatzsteuer es erklären fann: bei Brown Boveri- Mannheim, der großen Elektromaschinenfirma, von 3 auf 1,79 Proz. des Umfages, bei der Continentalen Kautschut in Hannover , dem größten deutschen Gummiverarbeiter, Don 3,89 auf 2,6 Proz., bei dem Textilkonzern Meyer- Kaufmann von 4,25 auf 1,52 Proz., um nur diese wenigen Beispiele zu nennen.
Wir wollen heute noch zwei Fälle hinzufügen. Bei der Bergmann A.-G., Berlin , ist im Verhältnis zum Umsatz von 1924 bis 1926 die Steuerlast von 4,47 auf 2,9 Proz. gesunken, und da offenbar den Herren bei Bergmann aufgefallen ist, daß die Arbeiterpresse den Steuerschwindel der Unternehmer aufdedt, hat man für 1927 die gezahlten Steuern nicht mehr im einzelnen ausgewiesen. Vom Karstadt - Konzern, dem größten deutschen Warenhaustrust, wurde eine Erhöhung der Steuern von 3,7 auf 6,1 Millionen Mark gemeldet. Im Verhältnis zum Umsatz hat sich feit 1924 aber die tatsächliche Steuerbelastung von 4,15 fogar auf 1,81 Proz. gesenkt.
So sieht der ewige Jammer der deutschen Unternehmer über die wachsende Steuerlast in der Bragis aus.
Landmaschinen- Edert nach der Sanierung. Steigender Auslandsabjak. Die H. F. Edert A.-G. in Lichtenberg , ein Spezialwert für Landmaschinen, mußte nach den schweren Verlusten im Geschäftsjahr 1925/26 Anfang vorigen Jahres einen scharfen Schnitt in das Aktienkapital vornehmen. Dieses wurde von 3,1 auf 1,55 Mill. Mart zusammengelegt und aus dem so entstehenden Buchgewinn der Berluft von 1,15 Mill. Mark abgedeckt und der Rest als Reserven zurückgestellt. Nun hat sich diese finanzielle Sanierung zusammen mit dem günstigen Abfabjahr 1927 sicherlich vorteilhaft für das Unternehmen ausgewirft, aber die unterlassene Wiedererhöhung des Rapitals, die zur Finanzierung der Betriebsausbauten notwendig gewesen wäre, hat eine un. gesunde Anspannung der Betriebsmittel zur Folge gehabt. So haben sich die gesamten Schulden mit 2,2 mill. Mart fast vervierfacht und nicht einmal die Bankschulden von 0,75 mill. Mark werden durch die Forderungen gedeckt. Zum Teil erklärt sich dieses Anwachsen der Schulden aus die Rationalisierung der Betriebe, die das Unternehmen nicht, wie die meisten anderen Werke, aus laufenden Gewinnen, sondern auf Kredit finanziert hat. Wie die Verwaltung fich die Tilgung dieser Schulden denkt, sagt sie meder im Jahresbericht, noch erwähnte sie diese wichtige Frage auf der Generalversammlung. Zurzeit sind die Betriebe gut be= schäftigt und der Umfaß weist steigende Tendenz auf. Im ver gangenen Jahr fonnte der Abfaz nach dem Auslande trotz schärffter Konkurrenz um ein Drittel gesteigert werden. Auch das Inlandsgeschäft war gut, nur forderte die Landwirtschaft sehr langwierige Zahlungsfristen. Den fleinen Gewinn von 2178 m. hat die Gesellschaft in erster Linie der erheblichen Sentung der Un= fosten und Steuern zu verdanken, die um faft 100 000 m. auf
0,42 Mill. Mart heruntergesetzt werden konnten.
Neue schwere Berlufte in der offpreußischen Eisenindustrie. Das führende ostpreußische Maß hinenunternehmen, die Union . Gießerei in Königsberg , die auch als Schiffswerft eine Rolle spielt, fommt seit drei Jahren aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Auch für 1927 wird wiederum ein Berlust von fast 700 000 m. ausgewiesen, so daß sich der Gesamtverlust seit 1925 auf annähernd zwei Millionen, also 50 Proz. des Attientapitals erhöht. Während die Verluste von 1925/26 durch Auflösung der Refervefonds getilgt wurden, muß diesmal ein Rest von 492 000 m. auf neue Berlustrechnung vorgetragen werden, da von der restlichen Reserve nur ein fleiner Teil des Verlustes getilgt werden fonnte. Die Verwaltung führt die immer erneuten Verluste auf die besonderen Schwierigkeiten der ostpreußischen Industrie zurück, die an der allgemeinen deutschen Maschinen- und Eisentonjunttur nicht teilnehmen konnte. So habe der wichtigste Fabrikationszweig der Gesellschaft, der Lokomotivbau, bis zum Herbst mit BerIuft gearbeitet, da sich erst dann die Reichsbahnaufträge auswirken fonnten. Die Beschäftigunnelage wird zurzeit in den Hantbetrieben ( Maschinen, Werft, Lokomotivbau) für günstig angesehen und ein Auftragsbestand verzeichnet, der dem Umsatz des letzten Jahres entspricht, doch ist die Finanzlage äußerst gespannt. Während noch nicht eine halbe Million Forderungen ausgewiesen werden, übersteigen die Verpflichtungen 1,7 Millionen Mart, zu denen noch 2,5 Millionen Mart langfristiger Schulden treten. Eine finan zielle Sanierung und damit ein fräftiger Einschnitt in das Aftientapital wäre schon vor Jahren notwendig geworden, denn unter diesen Umständen wird auch die gute Beschäftigunaslage nicht die Rentabilität des Unternehmens wiederherstellen tönnen. Aber auf diesen wichtigsten Punkt geht der Verwaltungsbericht mit teinem Wort ein.
Fast verdoppelfe Ueberschüsse beim Hannoverschen Kautschuktrust. Aus der Bilanzsizung des Aufsichtsrates der Continentale Kautschutund Guttapercha Kompagnie wird gemeldet, daß der vorjährige Roh gewinn sich gegenüber 1926 von 2,65 auf 4,96 Millionen erhöht hat. Es wird eine Dividende von 6 Proz. den Aktionären vorgeschlagen werden, nachdem für 1926 teine Dividende verteilt
morden war.
dienst und in dieser Eigenschaft übermittelte er der staatlichen Behörde refp. Dr. Spieder die Nachrichten, soweit fie politischer Natur waren. Er, Spieder, habe also Hobus gar feine Befehle übermitteln fönnen und Hauenstein sei wohl faum in die Lage gekommen, bei Ausübung seines Nachrichtendienstes Morde auszuführen.
Hauenstein muß nunmehr zugeben, daß er die einzelnen Aufträge durcheinandergeworfen habe. Immerhin habe er auch öfters mit Dr. Spieder verhandelt und dieser sei dabei gewesen, wie er mit Kommissar Weigel über die Erledigung des Bifcherping gesprochen habe.
Dr. Spieder forrigiert: Es handelte sich darum, meiner Stelle gestohlenes Aftenmaterial wiederzubefchaffen. Um einen Mordauftrag hatte es sich dabei also nicht gedreht.
Berteidiger Bloch legt Spieder einen Brief des Hobus von Hauenstein vor, in dem er angewiesen wurde, mit einem gewissen Christ zweckmäßig zu verfahren".
Dr. Spieder erflärt, er würde den Mann nach Kottbus geschickt haben. Im übrigen sei dieser Fall bislang der einzige, der ihm zu Ohren cekommen sei und er schäme sich dessen. Wäre er früher zu feiner Kenntnis gekommen, dann wäre die Organisation schon früher aufgeflogen. Er, Dr. Spiecker, habe nur den Auftrag gegeben, durch diesen Mann festzustellen, wie die Polen das Abstimmungsmaterial
fälschen wollten.
Dann habe ihm hobus plöhlich gemeldet, diefer Mann sei„ umgelegt worden. Er habe Hauenstein darauf erklärt:„ Bon heute an ist Ihre Abteilung aufgelöst. Sie bekommen feinen Pfennig mehr. Das ist ein ffumpfsinniger Mord, der hier begangen worden ist."
Im übrigen törne er nicht verstehen, wie Hauenstein seine AbDie Polizei Hauenteilung als Spezialpolizei bezeichnen könne. steins hatte niemals polizeiliche Maßnahmen durchzuführen. Ich erinnere daran, daß in Breslau die Leiche eines Mannes ange schwemmt wurde, der ein Opfer dieser Taten in Oberschlesien geworden war. Die Leiche wurde von der Ehefrau refognosziert, und es wurde von der Polizei eine Untersuchung eingeleitet. Ich habe daraufhin zunächst den Selbstschuh benachrichtigt, der ja für Ordnung in seinen eigenen Reihen zu forgen hatte, da ich nicht annahm, daß Hauenstein von sich aus vorgegangen war. Es handelte sich um einen Fall Lemmed.
Hauenstein : Bei diesem Fall hatte ich offiziellen Auftrag von Hobus.
Bloch( zu Spieder): Warum haben Sie feine Anzeige bei Der Staatsanwaltschaft erstattet?
Spieder: Sowohl die Polizei wie die Staatsanwaltschaft in Breslau wußten schon Bescheid, wurden aber von mir in aller Deffentlichkeit informiert.
Bloch: Wie tam es, daß die Polizei auch auch bei Ihnen an fragte?
Spieder: Weil man sich bei der Polizei gleich dachte, was vor lag, denn man hatte auch Fäden zum Selbstschutz.
Im übrigen habe ich meine Leute gededt, wenn ich auch diese Dinge verurteilt habe. Ich habe mit diefen Leuten Mitgefühl gehabt und habe auch die mir vorgefekte Behörde informiert und den in Oberschlesien vorliegenden Notstand auseinandergefeht.
Bloch: Herr Ministerialdirektor, Sie sind der erste, dont dem ich höre, daß er seine Leute gedeckt hat. Alle anderen decken nicht. Borf.: Der Zeuge hat aber darauf hingewiesen, daß es sich um den größten Notstand eines ganzen Boltes gegenüber ungeheuerlichen Greueltaten handelte.
Dr. Spieder erklärte darauf noch: Mir ist nichts davon befannt, daß ich Hauenftein gegenüber den Beutnant Hobus als meinen Bevollmächtigten bezeichnet habe. Hauenstein war einmal bei mir zusammen mit Oberst v. Schwarzkoppen, als er von den Franzosen verhaftet worden war, aus dem fahrenden Zug sprang, fich einen Fuß verrenkte und trozdem noch mit einem Fahrrad nach Breslau gelangte. Zu dieser Zeit habe ich ihn beglückwünscht. Im übrigen habe ich Hauenstein türzlich bei einer Unterredung auseinandergesetzt, daß alle die protokollarischen Bernehmungen, die nach seiner Darstellung die Unterlagen für die Beseitigung von Leuten bildeten, von mir niemals als irgendwie geeignete Grund. lagen für fo ungeheuerliches Vorgehen betrachtet werden konnten. denn es handelte sich um Vernehmungen, die von Landjägern oder irgendeinem fleinen Polizeikommissar vorgenommen worden waren. Auf Grund der Befundungen des Ministerialdirektors Dr. Spieder und auf dringliche Borhaltungen des Gerichts verzichtete die Verteidigung auf weitere Behandlung des Oberschlesienfoma plexes.
Nuch Vernehmung eines Roßbachers, der erklärt, öfters Waffen aus einer Infanteriefaserne in Stettin abgeholt zu haben, folgt die eines Leutnants a. D. Robert Schulz, den Heines ursprünglich zum Fememord heranziehen wollte, der aber ablehnte, weil ihm die Sache ungeheuerlich" erschien und ein solches Berfahren nicht lag". Eine längere Auseinandersetzung mit dem Zeugen Schulz I schließt sich an, der sich von seiner früheren, sehr fpezifizierten Aussage, Heines habe ihm furz nach der Tat Einzels heiten erzählt, zurückzuziehen versucht.
Nachdem noch weiter zur Sprache gekommen war, daß der er mordete Schmidt erft 14 Tage bel der Organisation Rokbach war, daß er also nach Feststellung des Borfihenden, well in der Regel erft eine vierwöchige Probezeit vor der definitiven Einstellung der Leute vorgeschrieben war, noch gar nicht die Berstede der Waffenlager gewußt haben könnte, wurde die Sigung nach 8 Uhr abends auf Som abend früh 10 Uhr vertagt.
Nach den bisherigen Dispofitionen bes Gerichts wird der Mon tag wieder verhandlungsfrei bleiben. Die Beweisaufnahme soll, wenn irgend möglich, am Dienstag zu Ende geführt werden, damit am Mittwoch die Plädoyers beginnen tönnen, die in Anbetracht der neun Berteidiger allein zwei Tage dauern dürften. Infolgedessen ist das Urteil taum vor Freitag zu erwarten.
Preußen und der oberschlesische Bandenkrieg
Eine Erklärung des preußischen Innenminifters.
Am Donnerstagabend hielt der preußische Minister des Innern Grzesinski in der Volkshochschule in Hindenburg eine längere Rede, in der er einleitend seiner besonderen Freude darüber Ausdrud gab, gerade in diesen Tagen zu der oberschlesischen Bevölkerung sprechen zu können. Dann ging der Minister auf den in Stettin ablaufenden Fe memordprozeß ein. Er führte aus:
abgehalten wird, sind auch die Vorgänge im Jahre 1921 und 1922 hier in diesem schlimm heimgesuchten Lande erörtert worden. Ich kann diese Erörterungen nur auf das tiefste bedauern. Das oberschlesische Bolt hat damals in dem Ringen um seine natio nale Existenz und Zugehörigkeit zum deutschen Baterlande und zur deutschen Nation in einem Kampfe gestanden, wie ihn wohl noch fein Kulturvott oder Teil eines Kulturvolkes aus dem gleichen Grunde erlebt hat.
,, Gelegentlich eines Prozesses, der in Stettin über Fememörder
Während der Vertrag von Bersailles angeblich den Frieden bringen sollte, tobte hier unter den Augen der Entente ein entjeßlicher Krieg, der zum Teil ein Krieg mit irregulären Verbänden, teils ein Bürgerkrieg polnischen schlimmster Art war.
Das oberschlesische Bolt hat ihn unter Heranziehung der ihm von der Entente zugebilligten verstärkten Polizei fiegreich zu Ende geführt und insbesondere im dritten Aufstand nach der AbStimmung, als das Abstimmungsergebnis mit Waffengewalt von fremder Hand torrigiert werden sollte, unter Aufbietung seiner ganzen Kraft und bewunderungswürdigen Haltung den Sieg davongetragen.
Wo Holz gehauen wird, da fallen Späne, und wo so sehr Holz gehauen worden ist, wie damals hier unten, fallen doppelt Späne. werden schon, wie der Weltkrieg gezeigt hat, in einem regulären Kriege die im Frieden vereinbarten Richtlinien, nach denen gefämpft werden sollte, kaum immer innegehalten, so tommt noch viel meniger in einem irregulären und Bürgerkrieg die Stimme der Humanität zu Gehör, und
es ist fief traurig, wenn ausgerechnet Deutsche heute diese Borgänge von vor sieben Jahren zum Gegenstand prozessualer Erörterungen mit dem Ziele machen, vorher in einer ruhigeren Zeit in ruhigen Teilen des Baierlandes begangene Berbrechen zu befchönigen oder gar zu rechtfertigen.
M
Wenn Angehörige der Roßbach- und Aulod Forma tionen heute, nachdem sie durch die oberschlesische Amnestie vor etwaiger Strafverfolgung geschüßt find, es glauben als Deutsche verantworten zu fönnen, öffentlich Staatsbehörden und Staatsbeamte, die den Vorteil dieser Amnestie heute nicht genießen würden, der Anftiftung zu Tötungen, nämlich Hunderter Fememorde, zu beschuldigen, so ist das ihre Sache. Jeder einfichtige und wirklich
Excelsior Reifer
| national eingestellte Deutsche wird sich aber wolft von einem folthen Gehaben mit Abscheu abwenden.
Im übrigen habe ich ja auf die Behauptungen, bie in Stettin aufgestellt worden sind, durch den Amtlichen Breußischen Breffedienst am verflossenen Sonnabend ein entsprechendes Dementi verbreiten laffen. Die bisherigen Prozeßverhandlungen haben nichts ergeben, was mich zu einer weiteren Stellungnahme nötigen fönnte.
Die preußische Staatsregierung, und für die allein tann ich ja nur sprechen, wird niemals vergessen, was das oberschlesische Volt in seinem Rampfe um feine eigene Eristenz und nationale Zugehörigkeit zugleich für die deutsche Nation und das deutsche Baterland getan hat. Und wenn bei hilfsmaßnahmen die Oberschlesier , ebenso wie alle bedrängten Landes- und Boltsteile ihrer Meinung nach nicht immer ausreichend bedacht worden sind, fo bitte ich ganz dringend, das auf die unzureichenden Möglichkeiten zurückzuführen.
Weiter beschäftigte sich der Minister mit den Aufgaben staat ficher Kulturarbeit im Osten, mit der Ostmarkenpolitik der Vorfriegszeit, mit den produktiven Arbeiten im deutschen Often sowie mit den Fürsorgearbeiten, die für den wirtschaftlichen Aufstieg dieser Gebiete seitens der Staatsregierung getroffen worden sind.
Werftätiges Landvolk gegen Landbund. Kundgebung für einen fozialdemokratischen Landrat.
Es war in Langenöls im Kreise Nimptsch , wo der Landbund vor einigen Wochen zu der Heydemonstration gegen die preußifchen Behörden und insbesondere gegen den sozialdemokratischen Landrat Seibold aufmarschiert war. Am letzten Sonntag sah diese Hauptstadt dieses Kreises eine wuchtige Gegendemon stration des arbeitenden Landvolkes, das unter den Fahnen der Sozialdemokratie und des Reichsbanners gegen die Heze des Landbundes Stellung nahm.
Ueber 3000 Personen marschierten auf dem Marktplatz auf, feine vom Landbund bezahlten Söldlinge, sondern werktätiges, schaffendes Landvolk, das mit großer Begeisterung die scharfe Abrechnung des Sozialdemokraten Ma che mit der Reaktion entgegennahm, um sich dann unter starker Anteilnahme der Bevölkerung zu einem Demonstrationszug vor der Wohnung des Landrats Seibold zu formieren. Die Wirkung, daß so die werktätige Landbevölkerung gegen die Landbundorganisationen aufmarschieren wird, haben sich wohl die Großagrarier bei ihrer maßlosen Hetze gegen Preußen nicht träumen laffen.
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