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Zwischen Werder und Guben .

Die kleine Blütenstadt an der Havel macht jetzt ihre schönsten Augen. Ueber dem noch graublauen Wasser der Havel, das von Frühlingswinden gepeitscht, nur knapp den fahlen Himmel spiegelt, leuchten die sanften Berge von Werder in jenem Grünweiß, das den Blütenwanderer bekannt ist. Es ist erst ein kleiner Teil der Blüte in Bewegung. Die Kirschen sind wohl heraus und auch einige Apfelbäume zeigen ihre zarten Farben, aber es genügt schon, um einen großen Strom der Leute aus Berlin herauszulocken, die Jahr für Jahr dieses Ereignis nach Gebühr feiern wollen.

Es ist noch immer viel Sand in Werder und aus dem Sand mird, je höher die Sonne scheint, jener gräuliche Staub, der aber untrennbar mit dem Blütenzauber verknüpft scheint. Es wundert sich niemand mehr darüber und alle sind ihn so gewohnt, daß sein Fehlen vielleicht unangenehm bemerkt werden würde. Die Häupter der Stadt Werder überlegen sich zurzeit, ob es nicht ratsam wäre, die schattenlosen Straßen zwischen den Blütengärten in einen weniger ffaubreichen Zustand zu bringen. Aber das Ding will Weile haben. Zunächst ist als Neuerung mitzuteilen, daß die Pferde­strc ßenbahn endgültig aufgehört hat zu fahren und daß fabelhaft feinladierte Autobusse jetzt den Staub in Massen aufwirbeln. Diese Autobusse gehören der Stadt und sie wirken zwischen den kleinen Häusern und zwischen den niedrigen Bäumen wie Kolosse. Der Obstwein soll etwas billiger und etwas besser geworden sein, was sich aber nicht aus dem Zustand der Leute erkennen läßt, die in den Abendstunden an den Zäunen liegen. Werder hat wohl den größten Fremdenverkehr in der Umgebung Berlins aufzuweisen und es kann sich in dieser Hinsicht getrost mit jedem Weltbad messen. Was gestern über die Höhen pilgerte und den weißen Zauber nach Kräften genoß, geht in die Achtzigtausend.

Es ist bezeichnend und verdienstvoll, daß während der Baum­blütenzeit der Verein junger Mädchen" in Potsdam in Verbindung mit dem Potsdamer Polizeipräsidium auf den Bahnhöfen Potsdam , Wildpark und Werder einen Bahnhofsmissionsdienst ein­gerichtet hat: Die offizielle Verlautbarung sagt, der Verein will dadurch junge Mädchen, die in angetrunkenem Zustande von der Werderschen Baumblüte zurückfommen, vor schlimmen Erlebnissen bewahren!

Erfahrungen liegen zurzeit noch nicht vor.

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Apfelweine. Wo in so gewaltigen Mengen wie in dieser Stadt Obstweine gefeltert werden, da muß natürlich in der Nähe ein starker Obstbau vorhanden sein. Und das ist in Guben auch der Fall. Zehn

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Minuten vom Mittelpunkt dieser ungewöhnlich sauberen und be triebsamen Mittelstadt entfernt beginnen die Obstberge, zu denen es Duzende von Zugängen gibt. Es ist ein regelrechtes Bergland mit Höhen und Tälern, das sich dem überraschten Wanderer und Natur­freund auftut. Der Initiative des Gubener Verkehrsvereins in Ge-. meinschaft mit dem Magistrat ist es gelungen, von den eigentlichen Dbstbergen die Bebauung fernzuhalten, so daß sich jetzt im Frühling ein prächtiger unermeßlicher Blütenpark dort ausdehnt. Aber auch der durch kluge Weitsicht angeregte Opferfinn wohlhabender Bürger hat mitgeholfen, diesen Obstbergen ihre Eigentümlichkeiten zu er­halten, die sie besonders reizvoll machen. Tief eingeferbte Hohlmege, fühl und schattig in der Sonne, geleiten zu den Höhen empor. Diese Wege sind seit alters her eine Eigentümlichkeit Gubens und werden erhalten. Auf den Höhen erschließt sich ein nahezu überwältigendes Bild, und das wieder einmal in unserer Mart. Ostwärts, nach Krossen zu, ist alles Blütenland, wie denn diese Gegenden schon vor 600 Jahren Weinland waren. Als der Weinbau nachließ, baute man Obst. Heute wendet man sich mehr und mehr der Frühgemüse­zucht unter Glas zu. Aber die Tatsache, daß hier alte Weinbau­gegend ist, muß wohl auf die Bewohner nachwirken. Man findet in unserer Mart selten ein so aufgeräumtes fröhliches Bölkchen wie die Gubener, die leben und leben lassen, und den Sonntag zu feiern verstehen, wie man es wohl selten finden mag. Man versteht es, dort fröhlich ohne Trunkenheit und Lärm zu sein.

Nun fommt man zwar in dieses wirklich einzigartig märkische Blütenparadies sehr bequem und schnell mit dem D- 3ug, aber das ist natürlich viel zu teuer für die Berliner , und da ist es dann hoch an der Zeit, daß sich die Reichsbahn entschließt, Blüten. fonderzüge nach Guben fahren zu lassen, die ohne Aufenthalt durchgeführt werden. Aber auch im übrigen könnte der Bahnverfehr von und nach Berlin verbessert und beschleunigt werden.

Wer jedoch die Möglichkeit hat, mit Sonntagsrüdfahrtarte schon am Sonnabend hinauszufahren, der wird unvergeßliche Stunden in einer lieblichen und anmutigen Natur verleben, über der, dank ver. ständiger Heimatpflege, in jedem Jahr wieder der Hauch des Un berührten liegt.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Warm und ziemlich heiter. Für Deutsch­ land : Im Westen noch etwas fühler und strichweise Gewitter, im übrigen Reiche teine Aenderung des sommerlichen Witterungs­charafters.

Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Brager, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu Beilage.

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