Dienstag
1. Mai 1928
Unterhaltung und Wissen
Maifeier- Lied.
Von Herm. Claudius
Maifahne, rote Lohe, vor unserm 3Zuge her, wir folgen, du hohe,
ist unser Schritt auch schwer. Wir halten dich erhoben, ist unser Arm auch müd'. Um deine Lohe droben da schart sich unser Lied. Maifahne, flattre, fliege hoch über unserm Müh'n! Für uns zum reinen Siege! Mach unser Leben blüh'n!
Maifahne, Arbeitsfahne,
Achtstundentag- Symbol, feind allem Kriegeswahne, freund allem Bölkerwohl!
Maifahne, rote Lohe, zieh' unserm Zug voraus! Führ uns ins freihe, frohe Allmenschheitsbruderhaus!
Mutter Brandt.
Eine Mai Erinnerung von Rudi Eims.
Es war im Jahre 1907.
Der Frühling hatte den Winter bezwungen. Blumen blühten auf den Wiesen. Auf den Feldern sproßte die Saat. Am Bache miegten sich die fäßchenbeschmückten Weiden . Die Kastanienbäume hatten ihre Lichter aufgeſtedt. Kududruf, Finkenschlag und auch
die Lerchen trillerten wieder ihre Lieder.
In der Nähe der Industriestadt, mitten im Walde, lag ein großes Gartenlokal. Hunderte von Menschen lauschten hier den
Beilage des Vorwärts
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Ihre herben Züge wurden schön. So schritt fie, die Stirn in die| Sozialismus..." Seine Augen leuchteten und Maria sah auf Abendluft geftemmt, wie eine Freiheitsgöttin. ihren Mann wie auf einen Heiligen.
In dieser Nacht lagen Karl und Maria lange wach im Bette. Sie hörten die tiefen Atemzüge der schlafenden Buben. Flüsterten über das heute Erlebte und von dem Menschheitsfrühling, von der Zukunft im Sozialismus.
Maria war Heimarbeiterin, denn der barge Lohn, den Karl am Bahltag heimbrachte, reichte nicht fürs Leben. Und während thre flinten Hände an der Strickmaschine hantierten, fang fie die Lieder, die sie am Vortag begeistert hatten. Das Erlebnis des ersten Maien tages war noch nicht in ihr verebbt.
Am Nachmittag, es mochte gegen drei Uhr sein, rief fie ein Klopfen an die Tür. Sie öffnete... Die Nachbarin trat herein. Aufgeregt, die Worte sprudelten ihr mur so heraus, rief fie: Denten Sie sich, Frau Brandt, vor einer Stunde hat man Ihren Mann und noch einige andere Genossen aus der Fabrit heraus verhaftet. Sie find nach der Polizeiwache gebracht worden. Meine Tochter, die ich zu Einfäufen weggeschickt hatte, war Augenzeuge, wie man Ihren Mann abführte!"
Maria erblaßte, eine dunkle Ahnung troch in ihr hoch, und fie fragte:„ Aber warum...?"
Ich glaube, wegen der Maifeler," antwortete die aufgeregte
Nachbarin.
Man tommt aus den Sorgen nicht heraus..." stöhnte Maria, band sich die Schürze ab und lief mit einem turzen Gruß die Treppe hinunter. Auf dem Hof spielten ihre Jungen. Sie nahm die beiden an der Hand und machte sich auf den Weg zur Polizeiwache. Dort bat fie, ihren Mann sprechen zu dürfen, aber der dicke Wadytmeister gab ihr die barsche Anweisung: Warten Sie draußen auf dem Flur!..."
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Vier Genossen waren verhaftet worden, lauter verheiratete Leute. Darunter der Schreiner Lehmann und der Buchbinder Heide. Ihre Frauen saßen mit den Kindern auf den langen Holzbänken im Flur und weinten in ihre Taschentücher. Die Frau des Heide, eine junge Mutter, wiegte ihr Kind im Stecktiffen. Das schrie aus Leibeskräften, als ob es gegen die Berhaftung seines Baters Lärm machen müßte.
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leber zwanzig Jahre sind seitdem vergangen Karl Brandt deckt die flandrische Erde. Er fiel in den ersten Tagen des Weltfrieges. Sein Sohn Walter liegt irgendwo auf dem Balkan begraben. Mutter Brandt ist grau geworden. Sie hat nur noch ihren Jüngsten, den Georg. Er fämpft mit ihr in den vordersten Reihen des Proletariats. Mutter Brandt ist bekannt in der Organifation. Sie marschiert am 1. Mai mit den Arbeitern durch die Straßen, geht noch in jede Bersammlung, besonders wenn ihr Junge spricht. Wie früher zu ihrem Mann, sagt sie manchmal zu ihm: Du haft gut gesprochen Dann strahlt Freude über sein Ge ficht. Georg gibt viel auf das Urteil seiner Mutter.
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Im Frühling bes Jahres 1950 faß ein Rechtsanwalt mit feinem Freund bei einem Glafe Wein und Nüssen. Der Rech: anwalt sagte: Als ich unlängst in den Atten meines Vaters blät terte, fand ich diesen Zeitungsausschnitt. Er ist vom Dezember 19datiert. Ein merkwürdiges Dokument. Wenn du willst, lese ich es
dir vor."
Bittet sagte der Freund.
Der Rechtsanwalt begann zu lesen.
Bor dem Londoner Polizeigericht erregte gestern ein ärmlich gefleideber, jedoch anständig aussehender Mann einiges Aufsehen, als er den Richter um einen Rat bat. Wir geben das Gespräch wörtlich wieder.
„ Darf ich an Euer Gnaden eine Frage richten?"
Wenn ich sie beantworten fann."
Ich möcht nur missen, ob ich lebe."
Machen Sie feine dummen Wize."
,, Es ist mir vollkommen Ernst damit, Euer Gnaden. Alles
Unruhig lief Maria mit ihren Jungen auf und ab. 3wei lange, hängt für mich davon ab, es zu wissen; ich bin von Beruf Ketten
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bange Stunden. Endlich. Die Tür der Wachtstube öffnete sich, heraus traten zwei Gendarmen und die Berhafteten.
Die Frauen ftanden von ihren Sißen auf und umringten die Männer. Fünf Minuten Zeit zum Abschtebnehmen," polterte der Wachtmeister.
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haftet worden seien, weil gestern ein paar Genoffen mit Besenstielen Karl Brandt war gefaßt. Ruhig erzählte er, daß fie ver. egerziert hätten; dann waren am Abend einem bösartigen Fabriflagte man außerdem noch an, daß er eine Hezrede gehalten habe. fanten einige Fenster seiner Billa eingeworfen worden, und ihn Sie sollten nach Chemnih transportiert werden.
Weinen und Schluchzen hallte durch den Flur. Maria wollte
schmied."
Sind Sie bei Sinnen."
Ich bin ganz bei Sinnen, Euer Gnaden."
Wie kommen Sie dann dazu, eine derartige Frage an mich zu
stellen?"
Ich bin arbeitslos, Euer Gnaden." Was hat das damit zu tun?"
,, Gestatten Euer Gnaden, daß ich es erfläre. Seit zwei Monaten bin ich ohne mein Verschulden arbeitslos. Euer Gnaden haben bestimmt gehört, daß es Hunderte und Taufende in meiner Lage
gibt."
.But, fahren Sie fort."
Ich gehöre feiner Gewerkschaft an, Euer Gnaden; Sie mer.
Borten eines Redners, der auf einer rasch gezimmerten Kanzel, tapfer fein, konnte es aber doch nicht verhindern, daß ihr eine dicke ben doch wissen, daß mein Gewerbe nicht organisiert ist."
die mit rotem Fahntuch umkleidet war, zu den Massen sprach. Man feierte den 1. Mai!
An einem Baum gelehnt stand Maria Brandt. Manchmal schaute sie auf ihre zwei Buben, die zu ihren Füßen im Grase saßen. Sonst aber hingen ihre Blide unverwandt an den Lippen des Mannes, der durch Wort und Gebärde auf die Herzen der Zuhörer wirkte. Ein Gefühl des Stolzes war in ihrer Brust, weil diese Dielen Menschen so andächtig dem Redner folgten, denn es war thr Gatte, der da oben sprach.
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Wie Hammerschläge dröhnte es immer wieder- Rapitalis Kapitalis Achtstundentag Oft brausten laute BeiKlaffentampf. fallsftürme über den Wiesenplan. Bei den Worten:" Nieder mit dem Militarismus!" flatschten die Arbeiter schallend in die Hände es flang, wie wenn das Meer an Felsen schlägt. Begeisterung glühte in allen Herzen, und als die Rede endete, fand das Hoch auf den Sozialismus aus Hunderten von Proletarierfehlen ein starkes
Echo in dem weiten Walde.
Karl Brandt tam lächelnd von der Rednerfanzel herunter und mischte sich den Schweiß von seiner hohen Stirne. Die beiden Buben liefen ihm entgegen. Du hast gut gesprochen..." sagte Maria, als er an sie herantrat. Meinst du...?" glänzten seine Augen. Er gab viel auf das Urteil seiner Frau. Sie war wie er Proletenfind und hatte neben der Volksschulbildung nur das als geistiges Gut, was sie sich durch Lektüre angeeignet hatte und durch das Zusammensein mit ihm erlernte. Aber mit ihrem natürlichen, gefunden Empfinden traf sie fast immer das Richtige, wenn er um ihre Meinung bat. Sein Blid lief an ihrer schlanken Gestalt hinunter. Wie gut ihr das blaugeblümte Kleid zu Gesicht stand. Sie sah trotz der Sorgenfalten, die sich im Laufe der Jahre in ihr Gesicht gruben, wie ein junges Mädchen aus. Er schlang spontan den Arm um ihre Schultern. Sie seßten sich mit den beiden Jungen an einen der Gartentische, tranten Kaffee und aßen von den mitgebrachten Broten.
Eine Musikkapelle spielte. Der Arbeitergesangverein verschönerte burch Chorgefänge den Nachmittag. Von der nahen Wiese flang das Lachen und Jauchzen der spielenden Rinder.
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Karl und Maria drängten sich durch die engen Tischreihen, um Beuge einer ergößlichen Szene zu werden. Acht Genossen, alte gediente Soldaten, hatten sich mit Besenstielen bewaffnet und trugen diese als Gewehr geschultert. Der Schreiner Lehmann mit seiner hellen, schneidenden Stimme flemmte sein Uhrglas ins Auge und mimte den preußischen Leutnant. Er ließ ererzieren. Wie auf dem Kasernenhof. Griffe wurden gekloppt. Auf! Hinlegen!- Auf! In Gruppen lints schwenttmarsch! Wie fonnte der Herr Leutnant"[ chnauzen. Ihr Schweine. Ich werde euch die Hammelbeine schon lang ziehen!" schnarrte er feine acht Leute an. Einjähriger, Sie haben das dämlichste Gesicht auf der Welt. rief er dem Buchbinder Heide zu, der verängstigt über seine Brille schielte.„ Niemals hätten Sie das Pulver erfunden. Sie Tranfunsel Wunderbar kopierten die Genossen den preußischen Drill. Es war richtig wie beim Militär, mo ja auch der Mensch immerzu beschimpft, verhöhnt und gedemütigt wurde. Wer hätte geahnt, daß aus dieser harmlosen Groteske noch üble Folgen erwachsen würden.
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Als es zu dämmern begann, wurde ein Zug gebildet und der Rudmarsch angetreten. Die Musik schmetterte die Internationale", als der Tritt der Massen von den Straßen der Stadt hallte. Das Rot der Fahnen leuchtete. Maria schritt mit den Kindern neben threm Manne." Nicht fürchten wir den Feind, nicht die Gefahren .." Sie fang mit. Ihre Augen glühten. Ihr Körper ftraffte all fich. Der Marschtritt, der Rhythmus des Liebes( chwang in ihr...
Träne über die Wange rollte.
Weinet nicht, ihr Frauen!" verfuchte Karl zu tröften. Es tann nicht schlimm werden, in einigen Tagen sind wir wieder zurück."
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nehmen... Jetzt traten die Gendarmen an die vier Männer heran Die fünf Minuten waren herum. Küsse. Legtes Abschied Frauen schrien auf... Nur Maria blieb stumm... Sie hatte für und fesselten immer zwei an den Handgelenken aneinander. Die den Bruchteil einer Setunde auf die Wand geblickt, von der die Bilder sächsischer Könige herunterschauten. Lächelte nicht Friedrich August ob diesem Jammer? Jezt versuchte sie noch rasch einmal Karl die Hand zu drücken. Er gab ihr seine Linte, weil er mit der anderen Hand an den Schreiner Lehmann gefesselt war.
Die Gendarmen drängten die Frauen zurüd. Berdammte Hunde..." stieß Maria halblaut durch die Zähne. Dann ging es hinaus auf die Straße und zum Bahnhof. Die Gendarmen liefen Kinder rannten nebenher. Mancher satte Bürger lächelte zufrieden. links und rechts neben den Gefesselten. Passanten schlossen sich an. Borbeigehende Arbeiter riefen den Verhafteten ermunternde Rufe zu. Bahnsteig. wurden in ein besonderes Abteil gebracht. Der Zug braufte in die Halle. Die vier Männer Frauen, noch ein Wort mit ihren Gatten sprechen zu dürfen. Die Bergebens hofften die Gendarmen blieben hart.
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Ja, ja."
„ Euer Gnaden, seit drei Wochen bin ich gänzlich mittellos. Ich habe mein Möglichstes getan, um Arbeit zu finden, aber es war alles umsonst."
gen
Haben Sie sich an den Armenrat Ihres Bezirtes gewandt?" mehr geben." „ Ja, Euer Gnaben, aber der fann feine weiteren Unterstügun
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Bei Ihrer Kirchspielbehörde find Sie auch schon gewesen?" Jawohl, Euer Gnaden, und auch beim Pfarrer."
,, Haben Sie feine Verwandten oder Freunde, die Ihnen helfen fönnten?"
„ Die Hälfte von denen ist genau so übel dran wie ich, Euer Gnaden, und den andern hab' ich schon alles abgeknöpft."
?
,, Was haben Sie Ihnen alles abgeknöpft
nommen.'
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ihnen alles Entbehrliche abge
Haben Sie Frau und Kinder?" „ Nein, Euer Gnaden, das ist auch ein Hindernis, überall tomm" ich deshalb zuletzt dran." Freilich, freilich aber es ist ja schließlich noch die Obdach lofenfürsorge da; Sie haben das Recht zu
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„ Euer Gnaden, ich bin in zwei von diesen Heimen gewesen, aber gestern abend wurden Dutzende von uns wegen Raummangels Recht zu arbeiten?"
Nur im Armenhaus."
sich in Bewegung, und alle sahen weinend nach, bis die Lichter des Fauchend und pustend zog die Lokomotive an. Der Zug fetzte abgewiesen. Guer Gnaden, ich habe Hunger; hab' ich denn kein letzten Wagens in der Ferne verschwanden. Die Frau des Buchbinders Heide rief, daß es besser sei, wenn sie sich mit ihrem Kinde, das schreiend die kleinen Hände im Stecktissen ballte, vor den nächsten 3ug werfen würde. Zu Hause sei kein Geld, von was folle sie leben. Mit vieler Mühe gelang es schließlich Maria, die sich Sträubende zum Heimgehen zu bewegen.
Am nächsten Tage wurden noch einige Arbeiter verhaftet. Das Bandgericht verurteilte alle wegen Aufreizung zum Klassenhaß, Berächtlichmachung von Staatseinrichtungen, Sachbeschädigung usw. zu längeren Freiheitsstrafen. Karl Brandt , der geistige Urheber", be fam die härteste Strafe vier Monate Gefängnis.
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Für Maria folgten harte Wochen. Die Sorge faß am Tisch, wo der Platz des Gatten und Vaters leer war. Bis tief in die Nacht hinein schuftete ste an der Strickmaschine, um für sich und die Kinder das Brot auf den Tisch zu bringen. Geduldig ertrug sie die hä mischen Blicke der Leute, wenn sie über die Straße ging. Hörte die fpöttischen Reden: Ihr Mann sitt.. Jetzt erst wußte fie, was die Worte des Liedes bedeuteten" Nicht fürchten wir den Feind, nicht die Gefahren all..." Sie meinte felten.
mehr hineingekommen bin. Kann ich denn keinen Menschen zwinIch hab' Ihnen schon gefagt, Sir, daß ich gestern abend nicht gen, mir Arbeit zu geben?"
„ Schwerlich."
,, Euer Gnaden, ich habe argen Hunger. Können Sie mir erlauben, auf der Straße zu betteln?"
„ Nein, nein, das tann ich nicht; Sie wissen sehr gut, daß es nicht geht."
Bielleicht darf ich dann stehlen, Euer Gnaden," Aber, aber! Sie halten das Gericht unnötig auf." Aber Euer Gnaden, es ist mir bitterer Ernst. Ich verhungere Suchstäblich, auf Ehre und Gewissen! Können Sie mir nicht erlauben, daß ich meinen Rod oder meine Hosen verkaufe Der Bittsteller knöpfte den Rock auf und enthüllte seine nacte Brust.„ Ich habe sonst nichts zu
?"
,, Sie dürfen in teinem unschicklichen Aufzug herumlaufen. Gefegesübertretungen fann ich nicht gestatten."
" Bekomm ich dann wenigstens die Erlaubnis, im Freien zu
Und dann tam der Tag, wo sie wieber lachte, Karl batte feine ichlafen, ohne wegen Vagabondage verhaftet zu werden?"
Strafe abgebüßt. Der Arbeitergesangverein brachte ihm am Abend ein Ständchen. Später saßen die Leidensgefährten mit ihren Frauen bei Rarl zu Gaste. Es herrschte eine freudige Stimmung. Man sprach über die Erlebnisse aus der Gefängniszeit. Karl wurde von den Genossen wegen seiner mutigen Haltung in der Gerichtsverhandfung gelobt.
Maria schaute lächelnd auf ihren Mann und sprach: Warum mußt aber gerade bu immer dabei sein?"
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„ Der ist kein guter Sozialist, der den Kampf scheut, meinte Karl. Schaut auf die Revolutionäre, die ihr Leben auf den Barrifaden aushauchten; denkt an Marg und Engels, die in die Verbannung gingen. Ist es da nicht verdammte Pflicht und Schuldigfeit eines jeden, für unsere gute Sache seine ganze Person einzufezen? Es hilft nichts, wenn wir an unseren Retten rütteln mir müffen fie sprengen! Nur wenn jeber fo benft und handelt, erreichen wir unser Ziel: bie Erlösung der Menschheit durch den
Ich erkläre Ihnen ein für allemal, daß ich Ihnen nichts der gleichen erlauben kann."
Was soll ich also tun, Sir? Ich spreche die Wahrheit. Ich will das Gesetz nicht übertreten. Können Sie mir sagen, wie ich ohne Nahrung weiterleben soll?"
Ich wünschte, ich könnte das." Dann, Sir, muß ich Sie fragen: Bin ich nach der Ansicht des Gefeßes überhaupt am Leben?"
Das ist eine Frage, guter Mann, die ich nicht zu beant worten vermag. Für das Gesez, scheint es, existieren Sie nur dann, wenn Sie es verlegen; aber das werden Sie doch hoffentlich nicht. Sie tun mir wirklich leid; Sie fönnen einen Schilling aus der Sammelbüchse haben. Der nächste Fall!"
Der Rechtsanwalt hielt inne. Jawohl, jagte fein Freund, das ist ja sehr interessant. Wirtich höchft fonderbar. Merkwürdige Sustände waren das Damais! ( Deutsch von Seon Schallt)