Nr. 21745. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Attentat der Eisenherren.
Der Reichswirtschaftsminister scheint seine Pflicht nicht tun zu wollen.
Die Herren der Eisen- und Stahlverbände scheinen zu einer Erhöhung der Eisenpreise entschlossen zu sein. Aus Rheinland- West falen liegt eine Meldung vor, daß bereits mit den Eisenver brauchern Fühlung genommen sei und daß morgen mi: dem Reichswirtschaftsminister über die Erhöhung der Eisenpreise verhandelt werde. Die offenbar von den Eisenherren bereits grundsäglich beschlossene Preiserhöhung wird mit dem Bergarbeiterschiedsspruch und der Erhöhung der Kohlenpreise be gründet. Den Reichswirtschaftsminister scheint man nicht zu fürchten. Davon, ob mit Dr. Curtius grundsäglich über die Erhöhung der Eisenpreise zu verhandeln sein wird, verlautet nichts. Nur das Ausmaß der Preiserhöhung soll in der Besprechung mit Dr. Curtius festzulegen sein. Die Preiserhöhung soll nicht geringer fein als die letzte vom 12. Januar.
Dicfe alarmierende Meldung erfährt eine noch alarmierendere Ergänzung durch eine Meldung von der Tagung des LangnamVereins, der wichtigsten Interessentenvereinigung der rheinisch- westfälischen Schwerindustrie, nach der die Schwerindustrie ihren Widerstand gegen eine Tariferhöhung der Reichsbahn offenbar aufgibt. Die Begründung dieses fenfationellen Umfalls der Eisenindustrie lautet, daß die sozial politischen Eingriffe in die Reichsbahnwirtschaft die Tarif erhöhung wohl unvermeidlich mache und zwar auch deshalb, weil eine ausreichende Anleihe der Reichsbahn auf dem Kapitalmarft wenig günstige Aussichten habe.
Es ist unbekannt, ob in der Tat der Reichswirtschaftsminister vor dem monopolistischen Diktatwillen der Eisenherren fich beugen mill. Es ist in hohem Maße verdächtig, daß die rheinisch- westfälischen Eisenherren mit einem grundsäglichen Wider Spruch des Reichswirtschaftsministers nicht rechnen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die Organisationen der eisenverbrauchenden Industrie dem Attentat der Eisenherren jenen Widerstand entgegen fehen werden, den sie ihren Mitgliedern schuldig wären, obwohl der endlich nach vielen Mühen erreichte Aufstieg der eifenverbrauchenden Qualitätsindustrie durch eine neue Erhöhung der Eisenpreise an der Burzel gefährdet wird und das„ Avi".Abtommen über die Ausfuhr. vergütungen dem weitaus größten Teil der verarbeitenden Industrie nicht zugute tommt. Die Gesamtwirtschaft steht also vor einer außerordentlich gefahroollen Situation.
In dieser Situation muß mit rüdsichtsloser Offen heit gesprochen werden. Die Eisenindustrie braucht eine Er höhung der Eifenpreise nicht. Ihre Gesamterlöse find im Steigen troh der rückgängigen Inlandsbeschäftigung, und die über die er forderliche Rentabilität hinaus vorhandene Gewinnspanne macht die Rohlenpreiserhöhung und die geringfügig erhöhten Bergarbeiter Löhne nur für die Surplusgewinne fühlbar. Also wird der Kohlen schiedsspruch und die Kohlenpreiserhöhung nur zum Anlaß genommen zu einem großangelegten jozialpolitischen Putsch, der in diesem Falle nur die Form einer Eifenpreiserhöhung annimmt und nicht wie im Dezember die der Stillegung Der gesamten Eisenindustrie. Der Erhöhung der Reichsbahntarife wird zugestimmt, weil man selbst dadurch mehr Reichsbahnauf. träge hereinbekommt, ohne an der Tariferhöhung fühlbar zu leiden und weil man zusammen mit der Berufung auf den Kohlenschiedsfpruch dann nach außen dokumentieren tann, Lohnerhöhungen und Sozialbelastungen feien an allen Preiserhöhungen schuld. Bei einer folchen Begründung der neuen Eisenpreiserhöhung glaubt man davon überzeugt sein zu dürfen, daß auch die eifenver brauchende Industrie sich gegen die Eisenpreiserhöhung nicht wird auflehnen tönnen. So erreicht man in einer für Konjunktur und Gesamtwirtschaft gefährlichen Situation das doppelte Biel: man steigert den eigenen Profit, ohne eine sachliche Be gründung nötig zu haben, ohne den Vorwurf brutaler Monopol ausnugung fürchten zu müffen, und schafft unter der Parole gegen Lohnerhöhung und Sozialpolitik" tünstlich eine Einheitsfront, hinter der die Willkürherrschaft der Eisenmonopoliften gefällig verschwin Den tann. Der nur noch auf Abbau amtierende Reichswirt schaftsminister wird in die schwierigste Situation gebracht, die sich noch durch die bevorstehenden Wahlen, bei denen das meiste pon ben Gelbern der Schwerinduftrie abhängig ist, verschärft.
Mittwoch, 9. Mai 1928
3wingburgen im Bauernland.
Der ganze ,, bäuerliche" Norden, Westen und Süden ist von Latifundien durchsetzt.
leber den Umfang der großen Grundeigentumseinheiten und ihre Zahl besteht eine faum verantwortbare Unklarheit. Für die Großgrundeigentümer muß es ein helles Bergnügen sein, mit anzu sehen, wie Wissenschaftler und Politiker bei der Erörterung der auf die Grundeigentumsverteilung bezüglichen Fragen mit der Stange im Nebel herumfahren. So sucht man allgemein agrarische Latifundien fast nur im Osten Deutschlands ; den Norden, Westen und Süden sieht man als bäuerlich an. Das ist eine Legende.
Die Ursache der Verwirrung ist darin zu fuchen, daß man den technischen Begriff„ Betrieb mit dem gesellschaftlich- rechtlichen Begriff„ Grundeigentum" gleichfeßt. Es wäre eine Leichtig teit, 50 Autoren zu zitieren, denen diese Ungenauigkeit in mehr oder weniger grober Form unterläuft. Auch wenn man die landwirtfchaftliche Betriebsstatistit unter Einbeziehung der Statistik über Eigenland und Bachtland betrachtet, ist man versucht, einen Fehlfchluß zu tun, denn man vergleich bewußt oder unbewußt die deut schen Berhältniszahlen zwischen Eigenland und Bachtland mit den jenigen für Italien oder England. Nun macht in den beiden letztgenannten Ländern der Anteil des Baldes einen viel geringeren Brozentsatz aus, als in Deutschland . Nimmt man die entsprechende Rorrettur vor, jo ergibt sich, daß das Bachtwesen in einem viel höheren Grade in Deutschland verbreitet ist, als man allgemein annimmt.
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Eine statistische Lüge ersten Ranges. wird aber produziert, wenn man aus der Zunahme der kleinen Betriebe die Zunahme der Zahl der kleinen Grundeigentümer her. leitet. In diesem Punkt muß jedes Urteil in die Irre gehen, das nicht auf einer das ganze Reichsgebiet umfassenden Grundeigentumsstatistik beruht. Eine solche Statiftit müßte das gesamte Grundeigentum der einzelnen Person ermitteln ohne Rücksicht darauf, daß die einzelnen Barzellen, Höfe oder Großgüter in verschiedenen Ge meinden, Berwaltungsbezirten oder Gliedstaaten liegen. Daß die Feststellung der Personen und die Zuordnung der ihnen gehörenden Landflächen Schwierigkeiten macht, liegt auf der Hand. Troßdem lohnt sich eine solche Untersuchung, wie bie nachfolgenden Ergebnisse zeigen.
Man fpricht von Bayern , Württemberg und Ba den und von Schleswig- Holstein als von Gebieten des Sleinbefizes auf Grund der Betriebsstatistit, und trotzdem liegen hier wie dort überraschenderweise mächtige Latifundien. Bei einer Untersuchung der Südstaaten trat zutage, daß es dort 42 Großgrundeigentümer mit je mehr als 2000 Heftar gibt. Die großen Komplere gehören folgenden Personen: Fürst von Thurn und Tagis( 21 526 Hettar), Fürst von Hohenzollern- Sig maringen( 15 000 Heliar), Fürst von Fürstenberg ( 19 000 Heftar), Fürst von Waldburg Wolfegg und Waldsee( 11 654 Hettar).
In Schleswig- Holstein , mit dem wir uns heute ausführlicher beschäftigen, haben 44 adlige Grundeigentümer jeder mehr als 1000 Settar landwirtschaftlich benutter Fläche. Nach der Gesamtflächengröße gezählt find es 53. Dazu tommen noch zehn bürgerliche Großgrundeigentümer mit dem gleichen Gebietsumfang. Daß das Reich, der preußische Staat, der Provinzialperband, der Lauenburgische Landeskommunalverband und die Schleswig- Holsteinische Höfebant als Großgrundeigentümer auftreten, ist in Ordnung, aber das Kloster Preez tommt auch noch mit 2446 Heftar dazu. Nachfolgend find 25 a blige Grundeigentümer mit je über 2000 Heftar verzeichnet:
Konfumvereine florieren weiter.
Der Zentralverband deutscher Ronsumvereine hat seine Umfagstatistit jezt auch für den Monat März veröffentlicht, für den aus vier Wochen berichtet wird, und zwar von 63 großen Konfugenossenschaften mit über der Hälfte der Gesamtmitgliedschaft. Gegenüber dem Monat Februar ist der Wochenumsatz pro Mitglied wieder um 38 Pf., und zwar von 7,72 m. auf 8,10 m., gestiegen. Der mit Ausnahme des Weihnachtsmonats im vorigen Jahre günstigste Wochenumsag von 8,02 M. im NoDember wurde im März wieder übertroffen. Gegenüber dem Monat März vorigen Jahres liegt die sehr beträchtliche Steigerung des durchschnittlichen Wochenumfages pro Mitglied von 6,23 2. auf 8.10 m. vor. Trotz der im März noch sehr erheblichen Arbeitslosigkeit und der im ganzen stangierenden Konjunktur hat sich also der Aufstieg der Konsumvereine weiter in höchft erfreulicher. Weise fortgesetzt.
O
T
Adolf von Bülow Harry von Bülow Henriette von Bülow Freiherr von Donner Graf Cuno von Hahn Graf Ferdinand von Hahn Landgraf von Heffen. Herzog Friedr. Ferd. zu HolsteinGlüdsburg..
Heftar
Gesamtfläche bebaute Fläche landwirtschaftlich Balb Hettar Settar
Ernst von Abercron= Graf A. v. Bernstorff.
2223
2181
395
6
2156
1100
334
Graf Hugo v. Bernstorff- Gylden
fteen.
2037
1362
646
•
Fürst Otto von Bismard
8893
2122
6582
v. Blome- Hagener Fideikommiß. 3855 Graf Bertram von Brockdorff Mangnus von Buchwaldt
2621
563
2910
2270
389
2264
1886
200
3027
2051
952
3543
2822
659
4657
1436
2035
3489
2943
499
9
4405
3586
736
4439
3394
1033
3527
2695
452
2976
2661
170
2030
1171
749
·
Friedr. Aug. von Oldenburg Erasmus von Platen- Hallermund 4583 Carl Graf von Plessen- Wahlstorf 2888 Gräfin zu Rantzau
13810
12012
1663
3711
283
2510
297
2654
2108
366
•
Graf Hans Kaspar zu RangauBreitenburg
3043
2171
.
Graf Theodor von Reventlow
4896
3826
900
Graf L. von Reventlow- Criminil. 3054 Freiherr Stumm
2100
340
2473
2103
186
Frariz Graf von Walderfee Graf Clemens von Westphalen. 3407 Gräfin Sophie von Westphalen.
2749
2067
173
3233
4986
4096
502
Die 44 Adelspersonen mit je mehr als 1000 Hektar landwirtfchaftlich benußte Fläche unterhalten 65 Eigenbetriebe; fie haben 63 Güter zwischen 100 und 500 Heftar an Großpächter per pachtet und 692 5ofpächter auf Höfen zwischen 15 und 100 Settar fizen. Wäre das Familieneigentum infolge der AufLösung der Fideikommisse nicht in einem gewissen Grad zersplittert, so wäre die Zusammenballung noch deutlicher.
Wie Schleswig- Holstein , von dem behauptet wird, daß bort fein Großgrundbesih eriftiere(!), ist auch West. und Süddeutschland von Großgrundeigentümern durchsetzt. Diese Großgrundbefizer sind die westlichen
Hochburgen des deutschnationalen Großagrariertums, dessen wirtschaftliche und politische Machtstellung die politische und wirtschaftliche Selbstbefreiung der deutschen Bauern hemmt. Es find die Hochburgen zugleich des großagrarischen Reichs= landbundes, Don denen aus die Rammern der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung befeßt und die großen bäuerlichen Anstrengungen, durch genossenschaftliche Selbsthilfe hochzukommen und freizuwerden, fabotiert und forrumpiert werden. Diese Zwing burgen der Bauernschaft, entstanden durch gewaltsame Aneignung, Bauernlegen und Mißbrauch der Amtsgemalt in früherer Zeit, müssen niedergelegt werden, wenn die Bauern frei werden wollen von der selbstsüchtigen, großagrarischen Bevormundung. Dahin weist die deutsche Sozialdemokratie, die in ihrem Agrarprogramm aus voltswirtschaftlichen Gründen im Interesse der Bauern dem Großgrundbesitz den Kampf angesagt hat, den Bauern den Weg.
auch in diesem Jahr die Abschreibungen mit über 700 000 m. ziemlich hoch bemessen auf Wertpapiere und Beteiligungen über 300 000 Mart, so daß auch für Reserven gesorgt ist. Der Posten„ Beteiligungen steht jetzt mit 2,6 Mill. Mart mur noch zur Hälfte feines Wertes von 1925 zu Buche. Die Entwicklung der Betriebsposten läuft parallel der Konjunkturgeftaltung. Der Erhöhung der Forderungen von rund 8 auf 13 Mill. Mart und dem Ansteigen der Vorräte um fast 3 auf 7,3 Mill. Mart entspricht die Steigerung der Verpflichtungen von 14 auf 20 Mill. Mart. Immerhin sind. darunter etwa 14 Millionen Bankschulden.
Die Betriebslage ist seit dem vorigen Hochsommer un verändert günstig. Seit Auguft beträgt die monatliche Erzeugung regelmäßig mehr als 3000 Tonnen, bei einer Höchstleistung von 3470 Tonnen im Dezember. Die Berte sind bis Ende August diesen Jahres poll mit Aufträgen versehen.
Orenstein& Koppel holt auf.
nerhängnisvolle pinchologische Wirkung zu nehmen. Dr. Curtius Kräftiger Aufschwung bei Hirsch- Kupfer Mehr als verdoppelter Reingewinn im vergangenen Jahr.
Für den Reichswirtschaftsminister entsteht damit eine Situation, in der er beweisen muß, ob er die Achtung der Deffentit feit weiterhin verdient. Es ist bekannt, daß der Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius die Frage der Eisen preiserhöhung persönlich bearbeitet und entscheidet. Er ist in der Lage, dem Mehrheitsgutachten der Schmalenbach- Rom mission, auf das letztlich die Eisenindustrie ihr Attentat gründet und beffen Ergebnisse vom Reichswirtschaftsministerium nicht für richtig gehalten werden, durch eine entsprechende Erklärung seine hat die Möglichkeit, der Eisenpreiserhöhung grundsäglich zu widersprechen, er hat weiter die Möglichkeit, die Nichtigkeit eventueller Preiserhöhungen beim Kartellgericht im gesamtwirtschaftlichen Interesse und wegen ihrer Unangemeffenheit zu beantragen, und er tann endlich 301lpolitische Maßnahmen gegen die fünftliche Stügung des Eisenmonopols durch die Eisenzölle im Falle einer gegen feinen Widerspruch vorgenommenen Eisenpreiserhöhung ankündigen. Dem Reichswirtschaftsminister stehen also Waffen genug zur Verfügung, um die inländische Wirtschaft, die Konjunktur und fein eigenes Ansehen in der Deffentlichkeit vor dem Attentat der Eisenherren zu schützen.
Wir wissen, daß eine mit oder gegen Dr. Curtius durchgeführte Preiserhöhung ihre auch in den verarbeitenden Induftrickreisen radikalisierende Wirkung bei den Wahlen nicht verfehlen wird. Aber wir verzichten darauf, der auf Abbau stehenden gegenwärtigen Reichsregierung damit zu drohen. Diese hat mehr zu verteidigen, als was durch einen der bisherigen Regierungsfoalition nicht genehmen Wahlausfall verloren gehen fann. Bei dem Anschlag der Eisenherren wird die Frage entschieden, ob der voltswirtschaftliche Anstand bei den Berantwortligen no schwerer wiegt. als der auf syste noch matische Scharfmacherei eingestellte rücsits Lose Brofitwille der monopolistischen Schwer. industrie. Mögen Reichswirtschaftsminister und Reichstabinett
mählen!
3. Butte Campen und Armaturen Berlin hat gut verdient. Der Generalversammlung der F.- Bugle- Bernhard- Joseph- A.- G. Berlin foll für 1927 auf das Kapital von 2,75 Millionen Märt eine Dividende von 7 Proz borgeschlagen werben.
Höchstleistungen im Messingwert.- 6 Proz. Dividende.
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Die Hirsch Kupfer und Messingwerte A.-G. in Berlin - Eberswalde gehörte sicher nicht zu den Unternehmen, die auf der Jagd nach Sachwerten" eine ziel und zwecklose Ausdehnungs der ,, Jagd politit betrieben haben, aber auch dieser Metallfonzern mußte in der Umstellungszeit vor zwei Jahren Haare lassen. Nach einer umfassenden Rationalisierung des ganzen Konzern, die besonders in der Konzentration von gleichartigen Produktionsstätten ihren Ausdrud fand, zog die Gesellschaft in threm Geschäftsabschluß für 1926 im vorigen Jahre auch finanziell noch die Folgerungen, die sich notwendig aus früheren Fehlern im Ronzernaufbau ergaben. Diese Maßnahmen der Verwaltung beftanden darin, daß über vier Millionen Mart Sonderabschreibungen für stillgelegte Betriebe angesetzt wurden, so daß sich der Reingewinn von 1,3 Mill. Mart in einen Berlust von 2,8 mill. Mart verwandelte.
Die Politik der Betriebskonzentration ermöglichte dem Konzern im vergangenen Jahre eine restlose Ausnutzung der Metallfonjunttur. Wie die Verwaltung in ihrem Bericht betont, waren die Betriebe bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigteit beschäftigt. So steigerten die Messingwerke, die vier Fünftel der So steigerten die Messingwerke, die vier Fünftel der Ronzernproduktion liefern, ihre Erzeugung um 70 Prog. Dieſem Ergebnis entspricht der Gesamtumfag des Konzerns, der von 39 auf 59 mill martstieg. Die Berwaltung unterläßt leider, hinzuzufügen, in welchem Berhältnis fich die Belegschaft im Laufe des Jahres verändert hat.
Daß dieser glänzende Beschäftigungsstand nicht nur eine mengentonjunttur barstellte, sondern der Gesellschaft auch flingenden Lohn überbrachte, zeigt schon nach zwei dividendenlosen Jahren der beachtliche Aktionärsgewinn von 6 Broz. Dabei sind
Aus der Aufsichtsratsfihung der Drenstein u. Stoppel A.-G. in Berlin wird bekannt, daß die Bilanz zum 31. Dezember 1927 einen Reingewinn von 2,02 Millionen Mart ausweisen wird gegenüber 1,62 Millionen im Jahre 1926. Die Abschreibungen werden von 780 000 auf 930 000 m. erhöht. Wenn man von dem Gewinne und von dem Gewinn aus 1927 den Vortrag von 150 000 m., so aus 1926 den 1925er Bortrag von 760 000 M. in Abzug bringt fteht im Jahre 1927, auch wenn man die erhöhten Abschreibungen nicht berücksichtigt, ein Reingewinn von 1,87 Millionen zur Verfügung, der gegenüber dem Reingewinn von 860 000 m. des Jahres 1926 mehr als eine Berdoppelung der ausgewiesenen Gewinne darstellt. Da Drenstein u. Stoppel für außerordentlich vorfichtige Bilanzpolitik bekannt ist, dürften die tatsächlichen Geminne noch erheblich größer sein. Auf das Kapital von 36 Millionen
Mark wird eine Dividende von 5 Pro 3. gegenüber 4 Proz im Jahre 1926 gezahlt werden.
Flotter Absatz für Blerausschankapparate. Steigende Dividende bei Gebr. Krüger und Ca. Wie die Gebr. Krüger und Co. 2.-B., Röpenid, ein Spegialunternehmen für Bierausichanfapparate, in ihrem Geschäftsbericht mitteilt, hielt die flotte Beschäftigung das ganze Jahr 1927 an Die allgemeine Belebung übertrug sich auch auf die Tochtergesellschaften, insbesondere die Werkzeugmaschinenfabrit Schoening in Reinickendorf , deren Umstellung jetzt beenbet ist. So fallt es der Gesellschaft nicht schwer, bei einem pon 118 000 auf 139 000 m. erhöhten Reingewinn ihre Dipibenbe entsprechend stiegen die Forderungen von 540 000 m. auf über von 6 auf 7 Broz heraufzusehen. Dem lebhafteren Umsag 700 000 m., daß bei einem Schuldenstand von 480 000 m. die Bilanz jehr fülig erscheint. Die Gesamtbelegschaft beträgt zurzeit faft 1500 Mann,