nicht nur seine Barschaft, sondern auch einen Teil der Meidungsstücke geraubt. Daraus ist zu schließen, daß die Täter wahrscheinlich unter den Bersonen zu suchen sind, die zusammen mit Winkler in der Herberge nächtigten. Der Koffer wurde, wie schon erwähnt, vor einiger Zeit von einem Landwirt gefunden, aber als
wertlos beiseite geworfen, da er aufgebrochen und leer war. Gr C
fonnte trotz allen Suchens nicht mehr gefunden werden. Staatsanwalt Weißkopf aus Prenzlau , der an den Untersuchungen teilnahm, hat bei der zuständigen Behörde eine Belohnung von 1000 Mart für die Aufklärung des Berbrechens beantragt.
Feuer am Nordufer.
Fünf Pferde erfficft.
Auf dem Städtischen Lagerplatz an der Ede Syfter Straße und Nordufer entstand gestern abend Feuer, mit deffen Bekämpfung die Feuerwehr fundenlang beschäftigt war. Fünf Pferde fanden den Erffidungstod.
Die Partei marschiert.
Glänzende Kundgebung im Berliner Osten.
Einen überwältigenden Erfolg erzielte die 8. Abteilung der SPD. des Bezirks Liergarten mit einer Kundgebung, die sie gestern abend im Nationalhof in der Bülowstraße veranstaltete. Den eindrucksvollen Auftakt bildete das auf der Bülowpromenade von einem Tambourkorps des Reichsbanners ausgeführte Platz konzert, dem Hunderte lauschten.
Von dem kampffreudigen Geist, der die große Zahl der anwesenden Parteigenossen beseelte, legte die eifrige Distussion 3eugnis ab, in der die Kommunisten, die während diefes Konführt wurden. Kurz nach Beginn der Beranstaltung im Freien er zertes ihre Phrasen an den Mann bringen wollten, glänzend abgeschien das Propaganda auto der Partei, aus deffen Riesenlautsprecher in den Konzertpausen Kampfgefänge, Kampflieder und anfeuernde Ansprachen weit über die Straße hallten. Unter Führung Sturz nach 21 Uhr bemerkten 2 orübergende auf dem Lager des Reichsbanners marschierte dann die Masse zum Versammlungs rlak, auf dem mehrere große Schuppen stehen, einen starken lokal, das schon überfüllt war. Hier nahm Reichstagsabgeordneter Feuerschein. Unmittelbar darauf schlugen aus dem Dach eines Hugo Heimann das Wort zu einer furzen und padenden Rede, in der er die Bedeutung der Wahl am 20. Mai schilderte und das etwa 30 Meter langen Schuppens auch schon helle Flammen empor. Auf den Alarm rückte die Feuerwehr mit drei Zügen unter Leitung Programm der Partei erläuterte. Nach einer scharfen Abrechnung des Branddirektors Mende an. Die Flammen hatten inzwischen mit der arbeiterfeindlichen Politik der französischen und einen ganzen Schuppentompler ergriffen, so daß so- deutschen Kommunisten, wies der Redner dann auf die glänfort acht Schlauchleitungen größten Stalibers in Tätigteit gefeßt zenden Aussichten der Partei in diesem Wahlkampf hin, die hoffen werden mußten. In der Zwischenzeit waren mehrere mit Rauchlaffen, daß die Macht der Reaktion gebrochen wird. Der Redner d- dyloß seine eindrucksvollen Ausführungen mit dem Appell, aus der fchumasten versehene Feuerwehrleute in einen angrenzenden Stall eingedrungen, in dem sieben Bierde untergebracht waren. In politischen Lage die Lehre zu ziehen und alle Kräfte für den Sieg dem völlig mit Rauchgafen angefüllten Stall waren bereits fünf ber Bartei einzusehen. Diese Aufforderung wurde mit stürmischem von den Lieren er stift und lagen verendet am Boden. 3 wei Beifall beantwortet. Bemerkenswert war, daß die anwesenden KomPferde fonnten noch gerettet werden. munisten und Nationalisten unter dem erhebenden Eindruck der Rundgebung nicht mehr wagten, auch nur mit einem Bort sich in Erinnerung zu bringen. Nach dem mit dankbaren Beifall aufgenommenen Liedervortrag des Männerchors, Liedertafel eft Freundschaft" lief der Wahlfilm Dein Schidfal", deffen Bilderfolge die Versammlung mit Spannung und fpontanen Beifallsfundgebungen begleitete. Ein dreifaches Hoch auf die Partei schloß die glänzend verlaufene Veranstaltung, die gezeigt hat, daß in dem deutschnationalen Berliner Westen eine Bresche geschlagen worden ist.
Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten bis gegen Mitternacht. Ein weithin sichtbarer Feuerfchen hatte eine große Schar Neugieriger angelockt, so daß Schußpolizei eingesetzt werden mußte, die 2bsperrungen vornahmi.
Bu her gleichen Beit brach in zwei Tischlerwertstätten in der Vor it straße 35 und in der Mustauer Straße 27 Feuer aus, das die Wehr nach kurzer Zeit m der Gewalt hatte.
Ein Antrag des Raubmörders Kiebach.
Er will aus der Saft entlassen werden... Einen Antrag auf Haftentlaffung hat der 21jährige Bräparator Horst Kiebach an die Straffammer des Landgerichts II gerichtet. Obwohl gegen Rieb a dy bereits Anflage megen Raubmordes, begangen an der jungen Schlächtermeisterstochter Dora Berste im Stadtbahnzuge, erhoben worden ist und obwohl er die Tat eingestanden hat, so daß auf das Kapitalverbrechen Todesstrafe zuge= sprochen wird, hat er seine Haftentlaffung gefordert. Vor einiger Zeit war von der Straffammer der gesetzlich vorgeschriebene Haftprüfungstermin anberaumt gewesen, der aber wegen seiner Ausfichtslosigkeit auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Sidnen Mendel avgejest worden war. Der Angeklagte war damit nicht zufrieden und hat jakt felbst die Haftprüfung beantragt, unterstügt wurde er dabei von seinem Vater, der die Freilassung seines Sohnes damit begründete, daß er ihn in seinem Geschäft brauche, da er zahlreiche Aufträge von Museen, Tiere zu präparieren, erhalten habe und die Arbeit allein nicht bewältigen fönne. Selbstverständlich hat das Gericht diese Anträge rundweg abgewiesen. In einem schriftlichen Beschluß wird dem Raubmörder begreiflich gemacht, daß eine Aufhebung des Haftbefehls nicht in Frage kommen könne, da er für das nach feinem eigenen Geständnis begangene Kapitalverbrechen nach seinem eigenen Geständnis begangene Kapitalverbrechen schwerste Strafe zu erwarten habe.
Keine Erhöhung der Posttarife!
Das offiziöse Wolff- Bureau gibt bekannt:
Rowdys im Wahlkampf.
Die Partei des organisierten Rückschrifts.
„ Die Politik der Rollfommandos" überschreibt die ,, Rote Fahne" einen Bericht über die Vorgänge bei einer Wahlfundgebung dreier Abteilungen der SPD. und des Reichsbanners am Wedding . Den Lesern des Kommunistenblattes wird der tollste Unfinn aufgetischt. Wie mag der Berichterstatter die Rolltommandos" festgestellt haben? Hier der Tatbestand.
Diphtheriegefahr?
Schließung einer Mädchenschulklasse.
Auf Ersuchen des zuständigen Kreisarztes ist die Klasse VII der Mädchenschule in der Koblenzer Straße in Wil metsdorf geschlossen worden. Zwei Schülerinnen dieser Klasse sind an afuter Halsentzündung gestorben. In einem Fall ist Diphtherie sicher festgestellt, im anderen Fall steht das bakteriologische Ergebnis noch aus. Da noch weitere Fälle von Erkältungsfrankheiten vorgekommen sind, wurde die Klasse geschlossen. Bei 17 Schülerinnen der Klaffe, die noch erschienen waren, wurden
Rachenabstriche zur sofortigen bakteriologischen Untersuchung durch die zuständige Schulärztin abgenommen.
Der Zug wurde in der Userstraße zusammengeftefft. Er bewegte sich von dort durch die Wiesen, Kösliner und dann weiter durch verschiedene andere Straßen. In der Kösliner Straße stellte sich au beiden Seiten des Zuges eine Menge jüngerer Leute im Alter von 14 bis 20 Jahren, die den Teilnehmern im Zuge mit den vom der Roten Fahne" täglich gelieferten Schimpfereien über Anders Denkende anpöbelten und in den Beschimpfungen noch weit über das Maß der„ Roten Fahne" hinausgingen. Am Ende der Schul- und Anfang der Egerzierstraße griffen die Burschen einige den Zug begleitende Zettelverteiler tätlich an und einen radfahrenden Kame= raden stießen sie vom Rade auf die Straße. Hierüber waren die im Zuge befindlichen Reichsbannertameraden auf das äußerste empört und sprangen hinzu, um die entwendeten Flugblätter wieder zu bekommen. Bei dieser Gelegenheit wurden die Angreifer natürlich nicht zart angefaßt. Von hier aus fegten sich in verstärktem Maße die Anpöbelungen aller Art fort, Bugteilnehmer wurden mit Steinen beworfen, die Polizei hatte alle Mühe, die Uebeitäter in Schach zu halten. Viele Arbeiter, die von ihren Werkstätten famen, waren über die Handlungsweise der sich kommunistisch ge= bärdenden Rowdys außerordentlich empört. Sie wandten sich ganz energisch gegen sie. Als der Zug den Brunnenplatz erreichte, hatte sich dort ein nach hunderten zählender Haufen dieser Burschen angesammelt. Der Steinbagel verstärkte fich derart, und die Ungriffswut war so groß, daß es den polizeilichen Begleitmannschaften schwierig war, weitere Angriffe zu unterbinden. Nach der Auflösung des Zuges am Brunnenplak wurden einzelne nach Hause gehende Kameraden des Reichsbanners von größeren Trupps überfallen und in der unmenschlichsten Weise behandelt. So wurde u. a. ein Kamerad in der Rösliner Straße in so barbarischer Form zugerichet, daß er im Auto feiner Wohnung zugeführt werden mußte. in der Babstraße wurden fünf Kameraben von einer Schar pon 60 bis 80 fragwürdiger Gesellen niederge= fchlagen, mit Totschlägern, flastersteinen, Stiefelabjäßen mißhandelt, jo daß fie schwerverletzt der Rettungswache zugeführt werden mußten. In der Brüsseler Straße wurde ein anderer Trupp Kameraden mit Mauerziegeln und anderem Baumaterial beworfen. Die Verlegungen waren ebenfalls schwer. Wir könnten noch viele einzelne dieser Vorgänge aufzählen, aber wir wollen es genug sein lassen.
Wer die in der Roten Fahne" angeführte 3erfleischung der Arbeiter" wirksam betreibt, was ,, Rollkommandos", ergibt sich aus den oben angeführten Tatsachen. Die Entscheidung dentender Wähler über die verabscheuungswürdigen Methoden verhegten Janbagels überlaffen wir getrost der Wahl am 20. Mal. Die kommunistischen Methoden des Wahlkampfes sind nicht die Methoden organisierter, denfender Arbeiter. Nur so weiter, dann werben noch viel mehr als bisher die RPD. als das erkennen, was sie wirklich ist: die Partei des organisierten Rüdschritts.
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Winter im Mai! Gestern nacht fekte heftiges Schmeetreiben ein. bennoch Der Schnee blieb zwar nur an einzelnen Stellen liegen zeigten die Straßen ein winterliches Bilb. Männer und Frauen in leichten Sommerkleidern eilten bicht beschneit und fröftelnd nach Hause alle Frühlingsstimmung war dahin. Die Gisheiligen find gestrenge Herren in diesem Jahre! Der Aufwand des Herrn Generalfonful. Gerechtes Urteil im Konkursvergeben Kaufmann. Ein tolles Bild großtapitalistischer Lebensansprüche und Un moral enthüllte der Kontursprozeß Kaufmann, der Generalkonsul Dr. Kaufmann war Anfang 1926 mit mehr als 1½ Millionen Mark Schulden in Konturs geraten, wodurch eine ganze Anzahl seiner Gläubiger wirtschaftlich ruiniert Das Landgericht in Dresden hatte Herrn Raufmann daraufhin zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, da festgestellt wurde, daß dieser Biedermann noch nach Einstellung der Zahlungen einen geradezu ungeheuerlichen persönlichen Aufwand getrieben
Die Melbung einer Berliner Abendzeitung über eine Sevor Vor dem Freispruch im Hellseherprozeß. türzlich vor dem Reichsgericht in Leipzig zur Berhandlung kam. Der
stehende Erhöhung der Posttarife ist von Anfang bis Ende erfunden."
Gute Zeit für Taschendiebe.
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Troß der Abkühlung, die die letzten Tage brachten, haben viele die leberzieher schon in die Schränke gehängt. Das fommt den Taschendieben sehr gelegen. Sie haben es jegt wieder viel leichter als sonst und machen von dieser Erleichterung" ausgiebigen Gebrauch. In ganz furzer Zeit erbeuteten sie auf den Autobussen nicht weniger als fünf wertvolle Herrenuhren. Auf der Linie 1 büßte ein Herr seine filberne Glashütter Präzisionsuhr mit einer dünnen goldenen Rette und einem golbenen Bleistifthalter ein, auf der Linie 2 ein anderer Fahrgast seine goldene Uhr mit der Nummer 23 239 und ble goldene ette mit Knebel verschluß, auf der Linie 5 am Potsdamer Play ein Fahrgast eine 30 Bentimeter lange goldene Kette mit einer goldenen Damenuhr, auf der gleichen Linie ein anderer Herr eine dreifapfelige 14 tarätige Uhr mit goldener Chatelaine und auf der Linie 20 ein Fahrgast eine einfache goldene Uhr, die er an einem schwarzen Bande trug. Begünstigt wird das Treiben befonders auch durch das Gedränge in den Wagen. Es ermöglichte es in dem einen Falle dem Diebe jogar, dem Bestohlenen die Weste aufzufnöpfen, um den Knebel aus dem Knopfloch herausholen zu können. Auch ein Spezialist, der es auf Damen abgesehen hat, mußte diefes Gedränge im Innern zweier bidht befetzter Wagen dus. Er drängte sich, wie die bestohlenen Damen befunden, in ganz gleicher Art an diese heran. Sie vernahmen dann einen stoßartigen Ruck, ben fie jeboch auf die Erschütterung des Wagens zurückführten, ohne an etwas Arges zu denken. Die eine Dame tam so um eine Platinarmbanduhr im Werte bon 2000 m., die sie an einem Ripsband trug und eine andere um ein Platinarmband mit Brillanten und Rubinen, das gar 4000 m. wert ist. Für die Wiederbeschaffung sind in allen Fällen angemessene Belohnungen ausgefeßt. Mitteilungen find an Kriminalkommissar Lobbes, Dienststelle C. 3, im Polizeipräsidium
erbeten.
Eine„ Volksgemeinschaft für Musikfreunde".
Unter diesem Titel hat sich eine Gesellschaft gebildet, die den 3wed hat, nach dem System der Büchertreise und Buchgemein fchaften billige Grammophonplatten in der Bevölkerung abzufeßen. Die Volksgemeinschaft ist am Sonntag zum ersten Male mit einer eigenen Beranstaltung an die Deffentlichkeit getreten. Die Künstler, die die Bolksgemeinschaft ihren Freunden auf der Platte vorführt, zeigten sich gestern auf der Bühne des großen Saales im Lehrer vereinshaus am Alexanderplat. Ein Männerchor des Arbeiter fängerbundes leitete die Beranstaltung mit dem Vortrag einer Mozart Kompofition ein. Der Beifall war so start, daß der Verein mehrere Lieber zugeben mußte. Aus dem reichhaltigen Brogramm, das nicht immer geschickt zusammengestellt war, sind die Leistungen Johanna Storbets vom Deutschen Opernhaus und Eugen Translys erwähnenswert. Die Boltsgemeinschaft hat schon eine Reihe Gejangsvorträge son Arbeiterfängern auf Blatten übertragen. In nächster Zeit wird eine Platte fertiggestellt, die auf der einen Seite den neuen Reichsbannermarsch spielt und auf der anderen Seite eine Rede des Bundesvorstandsmitglieds Rungemann über bie Flaggenfrage wiedergibt. Das Mujittorps Reichsbanner Neukölln und das Neuköllner Reichsbannertambourforps haben Reichsbanner mufitoorträge auf die Platte übertragen laffen.
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Der Staatsanwalt nimmt die Berufung zurüd.co An einen Freispruch im Insterburger Helljeherprozeß wir hatten ihn in unserer gestrigen Morgenzeitung bereits vorausgefagt ist im Augenblick nicht mehr zu zweifeln. Nachdem das Experiment im Gerichtssaal gelungen war und die Zeugen eine Reihe geradezu verblüffende Beweise von den eigenartigen Fähigkeiten der Frau Günther- Geffers gehabt hatten, war die Position des Staatsanwalts völlig unhaltbar geworden. Es war deshalb ein offenes Geheimnis, daß er sich mit der Zurückziehung der Berufung trage. In der gestrigen Gerichtsverhandlung trat der Staatsanwalt tat fächlich den Rückzug an. Die Niederschlagung des Verfahrens stieß aber ganz unerwartet auf Hindernisse Hindernisse der Verteidigung. Dr. Winterberg erklärte im Namen seiner Mandantin, daß er seine Zustimmung zur Zurücknahme der Berufung nicht gebe. Die Angeklagte, sagte er, habe durch das Verfahren in der ersten Instanz Ihre und durch die Untersuchungshaft aufs schwerste gelitten. Ehrenhaftigteit fei angezweifelt worden. fondere sei fie durch die wiederholten Aeußerungen und Beröffent lichungen der drei Herren Hellwig, Bogel und Belz aufs schwerste diskreditiert worden. Ihre Verwandten haben in Berbin bung mit dem Prozeß die Beziehungen zu ihr abgebrochen. Und noch heute werde sie von vielen für eine Betrügerin gehalten. Das erste Urteil sei in bezug auf die tatsächliche Feststellung teine Reha bilitierung gewefen. Der Verteidiger bitte deshalb um ein Urteil, in dem die Leistungen der Angeklagten festgestellt werden. Gleich zeitig beantragte der Verteidiger, daß Frau Günther- Geffers eine Entschädigung für die unschuldig erlittene UnterLuchungshaft zugebilligt und die Kosten der Verteidigung dem Staat auferlegt werden. Die Staatsanwaltschaft hätte allerdings, bei geringerem Eifer, dem Staate die Kosten ersparen können.
Funkwinkel.
Insbes
Berbis Opern erfreuen sich als Hebertragungen der Sende Spiele im Rundfunk mit Recht großer Beliebtheit. Denn diese Musit ist im besten Sinne volkstümlich. Man mag das große Pathos der Arien gelegentlich leise belächelnes reißt schließlich doch mit fort. Wie oft wurde der„ Troubadour" schon totgejagt. Trog feines jämmerlich schlechten Tertbuches lebt er in ungebrochener Straft meiter. Der Rundfunt brachte diese Oper diesmal aus der Staatsoper Unter den Linden in einer wohlgelungenen Uebertragung. Orchester und Stimmen tamen fauber und tonschön heraus, auch in recht tomplizierten Säßen. Am Nachmittag fchilberte Dr. Her mann Sieber die Entwicklung Amsterdams und gab dabei gleichzeitig eine anschauliche Einführung in die geschichtliche Entwicklung Hollands . Für die Schuhimpfung gegen Diphtherie", Die man zur Zeit in Berlin unentgeltlich an den Kindern vor nehmen lassen fann, sprach Prof. Dr. E. Seligmann, Direktor im Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin . Durch diese vorbeugende Impfung wird ein wirksamer Schutz gegen die in den letzten Jahren leider wieber ziemlich zahlreich auftretenden Diphtherieertrantungen geschaffen. Sehr oberflächlich behandelte Margarete Cdemmerer das Thema„ Muß man sich nach der Mode kleiden", Tes.
wurden.
hatte.
Welcher Art dieser Aufwand war, ging aus der sehr inter effanten Aufstellung des Gerichts hervor. Go hielt der Herr Gene raltonful nach seiner Pleite den Kauf eines Mercedes - Wagen für 35 000 2., ferner zwei neue Rennpferde für 25 000 m. und außer bem einen Ausbau seines Rennstalls mit 60 000 M. für dringend erforderlich. Für seinen Privathaushalt benötigte dieser anspruchslose Mitbürger 80 000(!!) Mark und schließlich noch weitere große Summen für Schmudjachen.
Das Reichsgericht wies den Antrag der Berteidigung auf Aufhebung des Urteils vernünftigerweije zurüd und verwarf die Revision. Der Bertreter der Reichsanwaltschaft erklärte hierzu, der Angeklagte fei megen feines unmäßigen Aufwandes verurteilt worden, wodurch er eine große Anzahl Gläubiger geschädigt hätte. Außerdem sei die Handlungsweise des Angeklagten aud) aus fozialen Gründen in jeder Hinsicht verwerflich. Eine Erklärung, der nichts hinzuzufügen ist. Erflärung, der nichts hinzuzufügen ist.
Billige Fischtage. Besonders gute Zufuhr an lebendfrischen Fischen gibt Veranlassung zur Beranstaltung von preiswerten Fisch verkäufen. Es fommen zum Verkauf vom Donnerstag, den 10. Mai, lebendfrischer Kabliau im ganzen Fisch pro Pfd. 30 Pf., im Anschnitt entsprechend teurer, ferner lebendfrische schwedische Rotzungen und Nordseeschollen sehr preiswert. Berkaufsstellen sind burch Platate fenntlich gemacht.
tempo.
Maiprogramm der Stala. Zunächst die rein musikalischen Darbietungen. Paul Linde, der alt und allbeliebte Komponist, dirigiert eine Anzahl Schlager aus seiner Mufitrevue Einst und Jezt" und findet Beifall. Um auch dem heutigen Geschmad Kongeffionen zu machen, bersteigt sich Linde sogar zum traffen Modernismus, zur Wandlung einzelner Kompofitionen in das JazzZwei Wiener Planiftinnen, illi und Emmi Schwarz, voller Temperament und Charme, erobern sich mit ihrem Humor im Fluge die Herzen. Die Tanzfrage im Programm loft das spanische Revuetänzerpaar Juli Fernau mit einiger Bollendung. Ein Gegenstüd hierzu, in grotester Form, ist Tommy Song, der mit feinen elf Fuß sicher der größte Tänzer der Welt ist. Was Mr. Long mit seinen Stelzen an Grazie verloren geht, bringen ihm seine langen Beine, wenn er auf den Füßen" steht, wieder ein. Auch die Afrobatit ist im Programm reich vertreten. Verblüffend in seiner schwierigen Ausführung ist die Luftfenfation der Chavallis. Die chinesischen Gladiatoren, 5 Bells, zeigen in ihrer präzisen Arbeit, daß es auch mit Schwertern, Lanzen, Hellebarden, Dreschlegeln usw. möglich ist, Atrobatik auszuführen. Etwa auf gleicher Linie stehen die indianischen Waffenfünfte der Anena Truppe. Die wunder vollen bunten und weißen Kafadus, von Marifah vorgeführt, erfreuen allein durch ihren bloßen Anblid, ganz abgesehen davon, daß sie wirklich gut dressiert sind.