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Der abgeblikte Mumm.

Gelbst ein niedliches Denunziatiönchen hilft nichts!

Frankfurt   a. M., 11. Mai.  ( Eigenbericht.)

Am 15. Oftober v. 3. veröffentlichte die Frantfurter Bolts. stimme" ein Feuilleton Die Sintflut", das einem von der tschechoslowakischen Sozialdemokratie herausgegebenen Buche ent­nommen war. Die Sintflut" ist eine Parodie auf die Noah­Legende. Der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Dr. M u mm, der von dem Artikel erfahren hatte, erstattete bei der Staatsanwalt schaft Strafantrag wegen Gottesläfterung. Der verantwortliche Re­dakteur der ,, Volksstimme" mußte sich jetzt wegen dieses Deliktes vor dem Erweiterten Schöffengericht verantworten. Der Staatsanwalt sah in dem Artikel die religiösen Gefühle Andersdenkender verletzt und beantragte außerdem megen Gotteslästerung eine Gefängnis­strafe von zwei Monaten. Das Gericht sprach jedoch den Angeklagten auf Kosten der Staatskaffe frei.

Die von dem Landgerichtsrat v. Seg gern gegebene Urteils begründung sagt u. a.: Noah sei in dem Artikel als ein Mensch ge­schildert, der sich übermäßigem Geschlechts- und Alkoholgenuß hin­gab, der heuchelte, um sich Vorteile zu verschaffen. Er wird dann noch mit verabscheuungswürdigen Eigenschaften ausgestattet, die ihm

Offener Brief an Feodor Schaljapin

Hochverehrter Meister!

Berlin   ift in Erwartung Ihres ersten Operngastspieles auf, sechs werden: es würde, scheint mir, möglich deutschem Boden. Wir alle, die Sie vom Konzertsaal, von der Schallplatte, einige wenige vielleicht auch von Opernbühnen des Auslands her fennen, wir alle wissen, welches fünstlerische Ereig­nis, welches feftliche Erlebnis es ist, dem wir entgegensehen. Ein wem wird es beschieden sein?

Erlebnis

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Es sind unfreudige, trockene Nebendinge, an die ich da rühren muß zu rühren mich entschlossen habe. Wir haben eine Vor­stellung davon, was es bedeutet: ein ganzes Operntheater auf Reifen; wir begreifen, was das für Rosten verursacht, und haben also Verständnis für die Höhe der Eintrittspreise, die für die Abende Ihres Auftretens festgesetzt worden sind. Wenn die Opernleitung voll Zuversicht ist, daß die Anziehungstraft Ihres Namens so groß sein werde, diese für Berlin   unerhörten Breise zu rechtfertigen: wir sind von vornherein überzeugt, daß sie recht behalten wird. Aber wer wird in der Lage sein, sie zu bezahlen, in der Lage also, Sie zu hören, Ihre Kunst zu erleben? Eine schmale Schicht wirte schaftlich Bevorzugter; jene, die man nicht ganz treffend als die Das Nothaus in der Parochialstraße. beren Zehntausend" tennzeichnet. Nur sie: in der Tat, soll es dabei bleiben? Sie werden hier, in der deutschen   Hauptstadt, zwei, drei Wochen lang Mittelpunkt und Ereignis sein, wie noch fein Künstler Ihres Landes und irgendeines Landes vor Ihnen: Mittel­punkt nur für die Kreise, deren Zusammenschluß sich Gesellschaft nennt, Ereignis nur der bürgerlichen Welt? Sie werden wieder abreisen: sollen, wollen Sie dem Bolf, der deutschen   Arbeiterschaft unerreichbar geblieben sein?

Auch heute weiß noch kein Mensch, wer die geheimnis­vollen Bewohner des baufälligen Hauses Parochial­straße 22 waren, das gestern geräumt und geschlossen wurde. Sie erschienen nur nachts und niemand hat sie je gesehen. Die kärglichen Einrichtungsstücke

wurden beschlagnahmt und sichergesstellt.

Wenn einer auf der Erbe: Sie haben Anspruch auf den Ehren. titel eines Boltsfünstlers"; den braucht teine Behörde Ihnen zu verleihen. Dies zu erläutern, zu erklären, was Sie selbst am deut lichsten fühlen, am besten wissen, wäre jedes Wort überflüssig. Volkskünstler wollen Sie es nicht auch in Berlin   sein, für die Berliner   Bevölkerung werden?

Es ist, glaube ich, verständlich, wie ich das meine, Für sechs Abende ist Ihr Auftreten angefündigt. Sollten es auch mehr als

Die verfrühten Eisheiligen.

Fast in den gleichen Tagen wie im März und April hat auch der Mai einen empfindlichen Kälterüdfall gebracht, so daß es mit der Frühlingswärme fürs erste wieder einmal vorbei ist. Der britte Lenzmonat unterscheidet sich darum nicht im geringsten von dem des Vorjahres; denn auch der Mai von 1927 begann warm und sonnig, um nach wenigen Tagen ein höchst unfreundliches Gesicht aufzusehen und bis zum Monatsschluß rauh und regnerisch zu bleiben.

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und es würde

nur

Ihnen gewiß nicht zuviel werden, im Laufe Ihres hiesigen Aufent­haltes einmal, zwischen zwei Opernabenden, vor ein Bublifum von Berliner   Arbeitern zu treten, einmal vor ihnen und für sie für fie, die Berliner   Arbeiter, Ihre Kunst auszuüben. In der jungen Geschichte Ihres Musiflebens denn die Arbeiter haben ihr besonderes Musitleben in Berlin   würde das ein Ereignis ohne Beispiel, in der Tat ein geschichtliches" Ereignis sein. Nicht freilich ein gesellschaftliches", wie es für morgen der Stadt Berlin  bevorsteht; oder gesellschaftlich doch in anderem, tieferem Sinn. Sie brauchten ja nicht in der umständlichen Umgebung Ihres Opernapparates, nicht im Kostüm, Sie würden gewiß nicht im Frad, wie in der Philharmonie, erscheinen; am besten vielleicht Sonntag pormittags oder Sonnabend nachmittags; wenn alle Sie hören können; und unter Bedingungen, daß alle Sie hören fönnen. Alle? Auch der größte Raum tönnte ja nur einen ganz fleinen Teil derer faffen, die viel, viel mehr sind, als nur zehntausend. Nur ein kleiner Teil wird mit dabei sein fönnen. Aber es liegt im Wesen des fünstlerischen Erlebnisses, daß es, als ideeller Besiz sozusagen, nicht auf die Wenigen beschränkt bleibt, die in Wahrheit teil daran hatten. Wenn Sie ein einziges Mal nur, Sie selbst, Feodor Schal­japin, den der Arbeiter nur aus Zeitungen und Plakaten fennt, als Mensch, als Sänger vor ihm stünden: das beglückende Geschenk Ihrer Kunst würde sich ausbreiten, es würde sich als Gemeinschafts­erlebnis, als Erinnerung der Klaffe, als Tradition vererben, die noch den Entferntesten mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt.

Es ist fein ausgearbeiteter Borschlag, den ich Ihnen hier mache. Bielleicht wird es Hindernisse, fleine Schwierigkeiten geben; sie wären weggeblasen, sowie Sie wollen. Die Form, der Weg, alles andere findet sich, wenn Sie wollen. Wollen Sie? Das ist die Frage, die ich bitte, an Sie richten zu dürfen: im Namen der Ber­ liner   Arbeiterschaft. In aufrichtiger Berehrung Ihnen ergeben Klaus Bringsheim.

Der Aufschwung der chinesischen Presse.

China   besigt zwar die älteste Presse der Welt, aber noch bis por turzem war das Zeitungswesen im Reiche der Mitte wenig entwidelt, und es gab in diesem ganzen riesigen Staat nur etwa 50 Zeitungen. Erst seitdem China 1911 Republik wurde, vollzog sich ein rascher Aufschwung, über den im Zeitungs- Berlag" Näheres mitgeteilt wird. Die Zahl der amtlich verzeichneten chine­fischen Zeitungen beträgt gegenwärtig etwa 1200. Das ist für ein Land mit 400 millionen Einwohnern nicht viel, aber die Entwic Mancher ist natürlich überzeugt, daß sich die bösen Eisheiligen" lung geht mit Riesenschritten vorwärts, und je mehr Chinesen lesen mieder ihrem schlechten Ruf gemäß meteorologisch bewährt haben. und schreiben lernen, desto mehr wächst auch die Zahl der Zeitungs. Die Maitühle hat sich zwar nicht erst am 11., bem Mamertustag, freunde. Billige Unterrichtsbücher werden in Shanghai   von einem sondern wenigstens in Westdeutschland schon in der Nacht zum Berlagsunternehmen hergestellt, das mit 5 Millionen Dollar Be 8. eingestellt; aber die falten Kalendermänner haben sich ebentriebstapital arbeitet und im Reiche 1600 Bertaufsstellen hat. Die fo sagt man um einige Tage perfrüht,( mas fie im vergangenen chinesischen Zeitungen bringen viele Nachrichten aus dem Ausland Jahre auch getan haben). Der felsenhafte Glaube an sie wird sich und erhalten diesen Stoff größtenteils von den Japanern, die China  auch gewiß nicht erschüttern laffen, mag man noch fo überzeugend billig mit Neuigkeiten versorgen, um damit ihre eigenen Interessen und an Hand weit zurückgehenden witterungsstatistischen Materials zu fördern. Die erste chinesische Zeitung von Bedeutung war Shun nachweisen, daß scharfe Kälterückfälle während des ganzen Früh Bao", ein Blatt, das sich jetzt zu einem der größten des Landes jahrs jederzeit eintreten fönnen, und daß sich die Tage vom 11. bis 13. Mai darin in feiner Weise vor anderen Maitagen auszeichnen. fehr stattlichen fünfftöckigen Gebäude, und das ganze Unternehmen entwickelt hat. Die Redaktion befindet sich in Schanghai   in einem Auch diesmal war es der übliche Einbruch falter Polarluft aus dem Raum zwischen Grönland   und Spitzbergen, der die Mittel- trifft, europäischen und amerikanischen   Zeitungen zur Seite stellen. fann fidh  , mas journalistischen Betrieb und technische Leistung anbe europa   bebedende Warmluft in ganz West- und Mitteldeutschland   Unter den Maschinen befindet sich eine Rotationspreffe, die im innerhalb weniger Nachtstunden vom Boden abgehoben hat. Be Laufe einer Stunde 48 000 12jeitige Beitungen liefert. Im Inse sonders scharf war der Temperatursturz im mittleren und unteren ratenteil stößt man mitten unter den wunderlichen chinesischen Rheingebiet, wo Montag mittag noch 21 bis 22 Grad Wärme ge Schriftzeichen auf Abbildungen, die fehr bekannt anmuten: ba in der Bibel nicht anhaften. Die Frage ist: Ist hierin eine Be fiber bis auf 1 Grad Celsius sant. Die Ursache der intensiven Stalt fation, amerikanischer Kaugummi, schwedische Zündhölzer ufm. an­herrscht hatten, worauf nachts in einzelnen Gegenden das Qued werden Automobilmarken und Nähmaschinen europäischer Fabri. schimpfung einer Einrichtung einer Kirche oder einer Religionsgemein fuftzufuhr bildete beträchtliche Drudabnahme im Norden Standi schaft zu erblicken? Richt jeder Angriff auf die Bibel naviens. Dort faugte ein start vertieftes Minimum auf seiner Rüd gezeigt. Die chinesischen Staatsmänner find fich über die Bedeu enthält eine Schmähung der Kirche, nur dann, wenn die feite mit Behemenz die Bolarluft an, die rasch die Nordsee   über. hung, die der Bresse heutzutage zukommt, vollkommen flar, und die Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens und der christlichen Schritt und nach Mitteleuropa   einbrach. Ein Ende dieser Wetters 7 Millionen Studenten, beren sich China   erfreut, machen die beste Kirche herangezogen und angegriffen wird. Die weitere Frage: 3ft lage ist auch im Augenblick noch nicht abzusehen, und mit ber einst durch die Veröffentlichung Gott   durch beschimpfende Aeußerungen geweiligen Fortbauer des recht fühlen und wechselvollen, zu Schauern lästert worden? Subbedürftig ist nicht Gott, sondern neigenden Wetters, ebenso wie mit gelegentlicher Nachtfrostgefahr das Religionsgefühl des Menschen. Wir haben es hier nur muß daher gerechnet werden. mit dem christlichen Gottesbegriff zu tun, meil durch den inkrimi­nierten Artikel nur der Christengoft getroffen werden soll. Gott   ist auch gelästert worden. Lästerung bedeutet, objektiv der Heiligkeit und Ehre Gottes Abbruch tun. Daß dies geschah, bedarf keiner Er­örterung. Die Frage ist jedoch, ob die Mittel der Lästerung be= schimpfende Aeußerungen gemesen find? Die Tendenz des Ar­tifels richtet sich aber in erster Linie nur gegen Noah, in dem eine gemiffe Kategorie von Menschen getroffen oder gegeißelt werden jollte. In vulgärer Sprache ist die Unterhaltung zwischen Gott   und Noah   geführt worden. Das verlegt in schwerer Weise das religiöse Gefühl, ergibt aber feine Stimmung und Berachtung gegen Gott  . Bezüglich des Vorwurfs der Verbreitung unzüch­tiger Schriften hat das Gericht nicht feststellen können, daß das Schamgefühl des normal empfindenden Menschen in geschlechtlicher Beziehung durch den Artikel verlegt wurde. Es mußte deshalb auf Freisprechung erkannt werden.

Todesurteil für einen Berliner  .

Ein Raubmordprozeß in Schwerin  . Schwerin  , 10, Mai. Das Schwurgericht Schwerin   verurteilte heute den Bootsbauer Erich Bruhn aus Spandau   wegen Mordes in Tateinheit mit Raub zum Tode.

Sieger Tempo.

Das verschwundene Brillanten tollier", das vor Jahren bereits ein in fröhliche Aufwallung geratenes, dank­bares Publikum fand, wird im Gloria Pala st neu aufgeführt. Wenn man diese voll Situationsfomit gestopfte Diebestomödie ober vielmehr Diebesgroteste noch einmal sieht, muß man ihr einen un verwüstlichen Reiz zuerkennen. In dem Gentleman- Gauner lernten wir damals Raymond Griffith fennen, und er eroberte sogleich ein ziemlich großes Stück von unserm Herzen. Jetzt freuen wir uns jedes Mal, wenn wir Raymond Griffith fehen, ihn, der den Bylinder, dieses Attribut männlicher Würde und Vornehmtheit, gleich einem Knobelbecher auf den Kopf stülpt. Clarence Bad­gers Regie ist inzwischen oft nachgeahmt, aber nie erreicht wor Sen. Seine wilden Automobil und Motorrad Jagden sind unnach­ahmlich, find toll, sind jeder Erbenschmere enthoben und von wahre haft schöner Bildwirkung. Alle die Fahrer müssen das seine Finger spigengefühl der Kunstschützen oder der Klaviervirtuosen haben, um so das Steuer zu handhaben und derartig die Kurven nehmen zu können. Alles in allem ist Clarence Badgers Arbeit das Muster­beispiel dafür, was durch Tempo erreicht werden kann.

e. b.

Propaganda für das Zeitungswesen, das um so schneller sich aus­breiten wird, je mehr die Bildung unter den großen Maffen zu

nimmt.

Das erste Kugelhaus. Auf der Dresdner   Jahresschau 1928 wird man das erste Kugelhaus der Welt bewundern fönnen, das nach den Plänen des Münchner   Architekten Peter Birkenholz   er­richtet wird. Nach einer Mitteilung in Reclams Univerfum ist es ein Geschäftshaus mit Läden und Ausstellungsräumen in Höhe von 30 Metern. Die Kugelform wird für rationeller gehalten als die bisherige Würfelform der Häuser. Die Konstruktion wird von einem Mittelpunkt aus mittels eines Kranes geregelt. Borteilhaft ift der geringe Winddruck, der nur der bisherigen Baumeise beträgt, und die verhältnismäßig geringe Fläche der Basis. Kugel­häuser erhalten Licht und Luft von allen Seiten, und die über­flüssigen Nischen, Erfer, Beranden usw. fallen fort.

Dieser Tage

Ein Telephongespräch über 35 000 kilometer. wurde ein Telephongespräch zwischen Stockholm   und Los Angeles  hergestellt, was auf dem Gebiete des Fernsprechwesens einen Re­ford bedeutet. Mehrere Ingenieure wollten feststellen, wie groß Berständigung möglich ist. Das Gespräch wurde etappenweise her die längste Entfernung sei, bei der noch eine gute telephonische gestellt: von Stockholm   zuerst über Malmö   nach Berlin   und über Berlin   nach London  . Dann wurde die Verbindung weiter über Edinburg und den Ozean nach New York   hergestellt. Da die Ver­ständigung auf dieser Strecke ausgezeichnet war, machte man noch den Riesensprung nach Los Angeles  . Auch mit Los Angeles   fonnte man fich ausgezeichnet verständigen. Die Länge der zu diesen Ge­sprächen benutten Telephonlinien heträgt 35 000 Kilometer. Die Berständigung mit New Dort war so gut, daß die Person, die aus, Sprechenden an dem Klang seiner Stimme erkennen fonnte.

Bruhn, der erst 20 Jahre alt und bisher nicht vorbestraft ist, Erstes deutsches Orchesterkonzert ohne Dirigenten. New Yort nach Stockholm   telephonierte, ben in Stocholm

hatte am 19. August 1927 bei Summer den jungen Ernst Brandt  aus Berlin   ermordet, um sich in den Besitz von dessen Ausweispapieren zu setzen. Unmittelbar vor Beginn der Verhandlung tam es zu einem aufsehenerregenden 3wischenfall. Als der Angeklagte Bruhn in den Saal geführt wurde und den im Saale   anwesenden Zeugen Bootsbauer Gehrede aus Berlin   bemerkte, wurde er plötzlich von einem Butanfall gepadi. Unter heftigen Flüchen und Verwünschungen sprang er über die Schranke der Anklagebank und stürzte sich auf den Zeugen. Bruhn wurde von einigen Juftizwachtmeistern über wältigt und in die Anklagebank zurückgeführt, wo ein Justizwacht­meister neben ihm Blag nahm. Später betrug sich der Angeflagte ruhig und sagte einmal: Meinen Kopf gebe ich gern her. Lieber den Kopf, als 10 Jahre 3uchthaus." späten Nachmittag verkündete der Borsigende das Todesurteil. Der Angelagte nahm bas Urteil gefaßt auf

Um

Das Leipziger Sinfonie- Orchester" gab als erstes deutsches Orchester einen Beethoven Abend ohne Dirigenten. Vor­bild hierzu war das Erste Symphonische Ensemble" in Mostau, das nun schon 6 Jahre fünstlerische Triumphe feiert. Das Konzert war nicht nur ein künstlerisches Experiment, sondern es war auch ein Wagnis, bei der heutigen Ueberschätzung der Einzelpersönlichkeit mit einem derartigen Unternehmen an die Deffentlichkeit zu treten. Der Mut des Orchesters murde durch einen Riesenerfolg belohnt. Die Darbietungen standen auf einer Höhe, wie man sie sonst nur bei wirklich bedeutenden Dirigenten erlebt. Das Ganze hatte nichts non der erwarteten Starrheit, sondern zeigte große Beweglichkeit in Tempo und Ausdrud wie unter einem guten Dirigenten. Klang der Saz der III. Sinfonie( Eroita) noch etwas nervös, und der II. Saz etwas trocken, fo mar das Scherzo eine virtuose Glanz leistung. Eine weitere Steigerung erfuhr die Leistung des Orchesters belm   Biolintonzert und befonders bei der Egmont Ouvertira,

-Berlin   bei Krolf. Der Freundeskreis der Schule Reimann   veran. staltet am 9. Suni, entsprechend seinen allwinterlichen Gaullerfesten, ein Sommerfest Alt- Berlin bei Kroll".

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Dürers Rosenfrangfeit" fommt nach Deutschland  . Um das Schiafal für Dürers Rofentrangieft im Selofter von Strahov wird weiter verhandelt. Unterbessen hat das tschechische Unterrichtsministerium das Ausleihen des berühmten Bilbes an die Nürnberger   Dürer   Ausstellung bewilligt. Das Bild wird zu diesem Zwed mit 5 Millionen Mark versichert.

Drei Millionen Mart für einen Rafael. Das berühmte Gemälde von Mafael Madonna mit dem Rinde", das sich im Bests der Lady Desborough befand, bat den Befiber gewechselt. Es wurden 150 000 fund, also mehr als 3 Millionen Mari dafür bezahlt.

Ein Lehrstuhl für Arbeitsmedizin. Die Medizinische Fakultät der Uni­versität Reabel bat einstimmig die Errichtung eines reuen Lehrstubles für Arbeitsmedizin beschlossen, dessen Jubaber sich nicht nur mit den Berufs­trantheiten beschäftigen, fondern sein Studium auch auf den Schus des Rebens ber izbeiter ausbebnen jo