Der Eisenbahnzug, Rheingold".

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Am Sonnabend ist den Ver tretern der deutschen   Presse de neue Eisenbahnzug vorgeführt wo den, der den Namen„ Rhein gold" trägt und den Verket zwischen London   und Luzer vermitteln soll. Künftig wird ma diese Strecke in 24 Stunden zurüc legen fönnen, vorausgesetzt, daß ma zu den Leuten mit gutgespicktem Geldbeutel gehört. Für diesen be schränkten Kreis der Menschheit is auch die Inneneinrichtung des neuer Zuges bestimmt. Der Rheingold Bug führt nur erste und zweite Klasse, an Größe übertreffen di Wagen weitaus die bisher im Besitz der Reichsbahn befindlichen Fahr zeuge, denn jeder einzelne hat eine Gesamtlänge von 23,5 Meter. Für je zwei Wagen ist eine Küche vor­handen, außerdem führt der noch einen besonderen Gepäckwagen mit sich, in dem die Reisenden Schirme, Stöde und Handtaschen während der Fahrt abstellen können. Besonders gut ausgestattet find die Wagen erster Klasse, von denen der me im ganzen 28 Sitz pläge enthält, der andere, der die Küche mitführt, sogar mur 20 Sig­pläge. Die Wagen zweiter Klaffe haben 43 und 29 Sitzplätze. Das find nun nicht etwa gewöhnliche Bänke oder Stühle, sondern sie gleichen schon mehr den bequemen Klubsesseln, und da vor ihnen noch Tische stehen, so verliert der Reisende ganz den Eindruck, in einen Eisenbahnzug gepfercht zu sein.

Zug

Selbstverständlich sind auch die Nebeneinrichtungen antis beste ausgestattet. Die Toiletten entsprechen allen hygienischen Anforderungen, man findet warmes und faltes Basser, Handtücher und Seife. Auf den Tischen befinden sich Tischlampen, an den

| Decken Luftsauger und Bentilatoren, die Wagen haben Dampf­und auch elektrische Heizung. Auch äußerlich unterscheiden sich die Rheingold- Wagen wesentlich von dem übrigen Wagenparf der Reichsbahn. Sie find violett gestrichen, unterbrochen durch creme­farbige Streifen und goldene Abfahlinien. Das Wagenbach leuchtet in silbergrauem Anstrich. So ist alles geschehen, um den Benutzern des Zuges das Reisen zu erleichtern. Die Fahrgäste vierter und dritter Klasse aber, die den Rheingold- Zug vorüber. sausen sehen, werden aufs Neue daran erinnert werden, wieviel noch zu tun ist, um die Errungenschaften der Technik den breiten Massen des Volkes zugänglich zu machen und nicht, wie es heute noch der Fall ist, mur einer fleinen Schicht von Besitzenden.

Die Quittung am 20. Mai.

Langsam aber stetig dringt der republikanische Gedanke in den I fand die glänzende Kundgebung, die gezeigt hat, daß die Macht der westlichen Stab tbezirten vor, in denen bisher die nationa- Reaktion auch in ihren Hochburgen gebrochen ist, ihren Abschluß. listischen Barteien die Führung gehabt haben. Einer großen Dank eifriger Bahlarbeit der Sozialdemokratie in Röpenid fozialdemokratischen Kundgebung im Schüßenhaus Schmargendorf war eine Wahlkundgebung im großen Saal des Stadttheater sehr war ein voller Erfolg beschieden. Der bei Eröffnung der Kund gut besucht. Die Tribüne war von Jugendlichen, unter ihnen viele gebung bis auf den legten Blaz gefüllte Saal war mit roten und Erstwähler, bis auf den letzten Blag besetzt. Die von den Stom schwarzrotgoldenen Fahnen reich geschmückt, und zahlreiche munisten beabsichtigte Störung fiel aus, weil das Reichsbanner den erbeplafate forderten mit wirtungsvollen Bildern und Saalschutz stellte, Die Reichstagsabgeordnete Runert bewies in Terten zum Eintrit in die SPD. und zur Stimmabgabe auf. Den ihrer Rede, daß die arbeitende Bevölkerung von den Bürgerblod: erhebenden Auftakt der Beranstaltung bildete der Einmarsch der kapitalisten nichts zu erwarten hat. Der fostspieligste Lurus, den Reichsbannertameradschaften von Wilmersdorf   und sich ein Bolt gestatten fam, ist das Massenelend. Das Evangelium Charlottenburg  . Als Referent war Genosse Pfarrer Bleier er des Sozialismus lautet: Der Mensch ist sein eigener Erlöser. Der schienen. Nach einem Hinweis auf die weittragende Bedeutung der 20. Mai so uns alle ein Schritt näher der Verwirklichung unseres bevorstehenden Reichs- und Landtagswahlen, die aller Boraussicht Endzieles bringen, darum durch den Stimmzettel zur eigenen Be­nach den Bürgerblod hinwegfegen werden, gab der Rebner   eine freiung. Lorenz Breunig  , vom Berband deutscher Eisenbahner, treffende Charakteristik der reattionären Parteien. Das Bolt wird beschäftigte sich mit den Forderungen der Sozialisten im kommenden der Deutschnationalen Bolfspartei, als der Partei des geheuchelten Reichstag. Als wichtigste formulierte er, Steigerung des Anteils Christentums, des Wortbruches und der politischen Cliquenwirtschaft, an dem Arbeitsgewinn, Erhöhung der Kauffraft der Einnahmen, am 20. Mai die Quittung geben. In der Diskussion stärkere Heranziehung der Besitzenden beim Aufbringen der Steuern. sprach ein Kommunist, für dessen politische Rezepte die Ver- Den mit Beifall aufgenommenen Reden schlossen sich Rezitationen sammlung mur Heiterkeit und mitleidiges Achselzuden übrig hatte. von Wolf Truk vom Staatstheater an. Der Film Dein Schicksal" Brominente Bertreter der Deutschnationalen Bolfspartei und verfehlte auch in Röpenick nicht seine Wirkung. Bei dem Erscheinen Deutschen Volkspartei, die im Saal anwesend waren, fanden des Bildes von Ebert wollte der Beifall nicht enden. Mit einem trog Zusicherung der Redefreiheit nicht den Mut zur Wort Hoch auf die deutsche und internationale Sozialdemokratie fand die meldung. Mit einem braufenden Hoch auf die Sozialdemokratie eindrucksvolle Rundgebung ihr Ende.

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Staatsoper Unter den Linden: 13. Die Meistersinger. 14., 16. ( Schaljapin  ) Boris Goudunow. 15. Die Macht des Schicksals. 17. Bohème. 18. Der Rosenkavalier  . 19. Rigoletto  . 20. Die Zauber­flöte. 21. Der Barbier von Sevilla.

Staatsoper am Platz der Republik: 13. Vorstellung für den Bühnenvolksbund: Don Giovanni  . 14. Borstellung der Wolfsbühne: Der Arzt wider Willen. 15. Luisa Miller  . 16., 20. Der schwarze Domino. 17. Don Giovanni  . 18. Pucciniabend: Der Mantel, Schwester Angelita, Gianni Schicchi  . 19. Fidelio. 21. Der Frei­Schüß.

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Theater mit feftem Spielplan.

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Deutsches Theater: Pygmalion.- Kammerspiele: Finden Sie, Theater am Nollendorfplah: daß Constance sich richtig verhält? Theater in der Königgräher Marlborough   zieht in den Krieg. Komödienhaus: Broadway. Strake: Leinen aus Irland. Großes Schauspielhaus: Das Dreimäderlhaus. Theater des Komische Oper: Zieh' dich aus! Westens: Ab 17. Das Efel. Custspielhaus: Unter Geschäftsaufficht. Leffing- Theater: Nr. 17.- Berliner  Theater am Kurfürstendamm  : Bis 19. Der blaue Vogel. Die Tribüne: Spiel im Theater: Der Prozeß Mary Dugan. Schloß. Kleines Theater: Frau Käthe läßt sich verführen. Casino- Theater: Die schwes Rose- Theater: Hopfenraths Erben. bende Jungfrau. Schloßpart- Theater Steglitz  : Mein Leopold.- Scala: Internationales Varieté. Wintergarten: Varieté.- Reichshallen- Theater: Stettiner Sänger. Theater am Soffbuffer Tor: Elite- Sänger.

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Theater mit wechselndem Spielplan.

Die Komödie: Bis 14. Die Kassette. Ab 15. Es liegt in der Luft. Deutsches Künstler- Theater: Bis 17. Schwarz- Weiß. Ab 18. Berbrechen. Renaiffance- Theater: Krankheit der Jugend. 16., 19., Theater in der 234 Uhr, Nachtvorstellung: Tempo Tausend. Klofterstraße: 12., 13., 15. bis 18. Erbgeist. 14., 19., 20. Pension Schöller.

Nachmittagsvorstellungen.

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Theater am Schiffbauerdamm: 13., 20. Der Sigarettenfasten.- Schiller- Theater: Thalia- Theater: 13., 20. Dnderpotts Erben. 13. Mufit.Renaissance- Theater: 13., vormittags 11% Uhr, Melo 13. Musit. dramen aus der Goethe- Zeit. Theater in der Klofferstraße: 12. Rotkäppchen. 13., 20. Der fröhliche Weinberg. Schloßpark­Theater Steglitz  : 13. Mein Leopold. Scala: 13., 19., 20. Inter nationales Barieté.- Reichshallen- Theater: 13., 20. Stettiner Sänger.

Erstaufführungen der Woche. Dienstag: Komödie: Es liegt in der Luft. Theater des Westens  : Das Etel. Künstler Theater:

Verbrechen.

ügo w straße: Bubitopf und Glaze.

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Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berfin und Um­gebung.( Nachdruck verboten.) Wechselnd wolkig und mild, ohne Für Deutschland  : In Süd-, Südost- und erhebliche Niederschläge. Ostdeutschland   trübe und regnerisch, im übrigen Deutschland   nur vereinzelt Niederschläge, überall keine Nachtfröfte.

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Berantwortlich für die Redaktion: Engen Brager, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   GB 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.

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