Sflbra, m»d jnwr an der Sfldoffetfe de» Vdche». jri Durch das hier gelegen« Laubeakolonieglände soll«lue Startbahn in 250 Meter Breite und 300 Meter Tiefe gelegt«erden, so daß kei Nordwind die Flugzeug« hier an den Start gehen und parallel zur Häuserfront Neuköllns, genau in der Slldnordrichtung starten können, ohne datvi in die Nähe der Anlogen des Flughafens zu geroten. Mit der Einebnung und Herrichtung dieses Geländes, für das die betroffenen Laubenkolonisten entschädigt wen- den sollen, wird noch in, Lauf« des Frühjahrs, beza», des Sommers begonnen werden. Im übrigen nehmen die Neubauten auf dem Tempekhofer Feld planmäßig ihren Fortgang. Nach beiden Richtungen wird die große B« t o n st a r t b a h n, die sich über das ganze Feld in Ellipfeniorm erstrecken wird, vorgetrieben. Ebenso wird eifrig an der Erweiterung des Hauptverwaltungsgebäudes gearbeitet.
Eigsnsinm'g oder selbständig? Hie Sachsen, hie Berlin . Eine Verhandlung, wie die von Frau„Göhl" und ihrem.eigen- sinnigen" Hausmädchen, ist wohl bis jetzt in der Gerichtschrom'k noch nicht dagewesen. Sie ist von unbezahlbarer Komik. Di« ganze Angelegenheit beruht auf einem Mißverstind, niz. dessen Ursache im Dialekt zu suchen ist. Frau Kohl war mit ihrem Haushalt von Leipzig nach Vertin übergesiedelt und suchte hier eine Hausangestellte. Und zwar, wie es wörtlich in dem von der Klägerin Augusts Schulze vorgelegten Inserat hieß, eine .eigensinnige". Run hat.eigensinnig" im Sächsischen eine ganz andere Bedeutung als im gewöhnlichen /Sinne des Worte». Denn der Sachse, im Durchschnitt genommen, gebraucht das Wort ..eigensinnig" für„selbständig". Frau Kohl suchte also eine selb- st ä n d i g e Hausangestellte, und Auguste meinte, es würde tat- sächlich ein« Eigensinnige verlangt. Und da sagte sie sich: Wenn ez unbedingt sein muß und verlangt wird, kann man la auch mal zur Abwechslung eigensinnig sein! Sie stellt« sich bei Frau Kohl vor. man wurde handelseinig, nachdem Frau Kohl noch gefragt hatte, ob Auguste auch wirklich eigensinnig sei. Auguste meinte trocken?.Det wer'n Se ja schon merken!" und trat ihre Stellung an mit dem Erfolg, daß sie nach drei Tagen fristlos entlassen wurde. Nun standen sich die beiden Kampfhähn« vor dem Arbeits- geeicht gegenüber, die Berlinerin und die Sächstn. Der Richter hotte all« Hände voll zu tun, um immer wieder zu beschwichtigen und zu beruhigen. Augrst» meinte:.Herr Richter, se hat det doch selbst oerlangt. Hier seht det dach jonz deutlich. Und wat soll unser eener machen, wenn det verlangt wird? Jewiß, so en bißken komisch wa mia ja coch zu Iemüte, wenn'k imma Wieda jacht«: Nee. nu jrade nich! Aber wemi se det nu extra verlangt, dann kann se mia doch ooch»ich einfach vor de Tür setzen!" Und Frau Kohl redet« wieder in ihrer Art aus den Richter ein. .Herr Richdr, nu vrsatzn �S«(ich nur emol in ma-in« Lache. Nu dengen. Se sich nur emol, Se häddn da so ene Bäsckn in Ihrm Ha-us- bald, die Ihn alles aabudd mach» duhn dähd. Se dähden sich des ooch nur'n baar Dache mid anfäbn, und wann Se Ihnen dann ooch nvch stäche Andwordn göbn bebt, Se dähdn ihr dann ooch'n S.sdubk vor de Dihr sädsn, wie ich des ooch gedahn hadde.'ch wor ig a-uhr mir. Un des Rächd gann mir beschdimmd geener näbin." ITnd Frau„Gobk" war noch mal.a-ußr sich", als der Richter für einen Vergleich plädierte. Aber sie ließ mit sich reden und zahlte Auguste noch einen halben Movatslohn.......
Er will sich lächerlich machen. von den ehemaligen Hoflieferanten, die bei dem Zu- svmmenbruch der Monarchie ihre sonst so sehr geschätzte Würde Plötz- sich entwertet sahen, haben inzwischen die meisten sich mit der neuen Zeit abfinden müssen. Einer nach dem anderen hat, wenn auch widerwillig und zögernd, seine Ladenfront und seine Briefbogen von dem anrüchig gewordenen Hoflieserantentitel gesäubert. Nur ein paar wunderliche Käuze sind noch geblieben, die unentwegt sich an ihren Hoflieserantentitel von ehedem klaminern. Zu ihnen gehört der ,.H o f t i s ch l e r m e i st« r" Wilhelm Kimbel , Mitinhaber der Möbelfabrikfirmo Kimbel und Friedrich- s?n, die im Hause Dorkstraße ihren Sitz hat. Herr KimbÄ bleibt dabei, daß er noch immer Hostischlermeister sei, obwohl der Hos, für den er tischlern könnte, schon seit bald zehn Iahren nicht mehr vorhanden ist. Das vom Stndtverordnetcnvureau heraus- gegebene amtliche Verzeichnis der Stadtverordneten nennt immer wieder, auch in 1028, noch den deutschnatinnalen Stadt- verordneten Kimbel� einen.�oftischlermetster"— und auch im Amtsbuch der Stadt Berlin steht er danach mit diesem Titel. Das erklärt sich gewiß nicht aus einer Nachlässigkeit der zu- ständigen Dienststellen, sondern ist auf die alljährlich wiederkehren- den eigenen Angaben des Herrn Kimbel zurückzuführen, die man vngeändert aufnehmen zu müssen glaubt. Einen besonderen Spaß bot Herr Kimbel , der Ex�Hoftischscrmeister. sich setzt an seinem Geschäftshause. Dorkstraße 43, gelefftet. Die Front des Hauses ist abgeputzt und gestricheil worden, und er hat diese Ge- legenheit benutzt, seine Firma in ih r e m H o s l i e f e r a n t e n- glänz neu erstrahlen zu lassen. In großen vergoldeten Buchstaben steht an der Hausfront„ijostischlermeister Seiner M a i e st ä t des Kaisers und Königs". Man beachte, mit welcher Gewissenhaftigkeit hier auch der Titel Majestät beibehalten worden ist, damit dem aus Angst vor seinem Volt ins Ausland desertierten Exkaiser Wilhelm II. nicht oersagt wird, was ein Schwarzwcißrotcr ihm schuldet. Er will sich lächerlich machen, der Herr Exhoftischler- meister Kimbel . Lassen wir ihm das Vergnügen!
Völkischer Rektor sabotiert Staatsgesetze. Obgleich in Preußen die staatlichen Studentenschaften nach eigener Entsck/eidung der.Deutschen Studentenschast" aufgelöst morden sind, macht der Rektor der Tierärztlichen Hoch- schule zu Berlin — wie man uns schreibt— weiterhin mit seinen Studenten gut völkische Politik gegen die Verfügungen der preußischen Regierung. Der Rektor hat dort bisher weder eine Liquidation und Auflösung der pleite gegangenen Studentenpolltiker angeordnet, noch ihnen die Anschlagbretter u,id?lmlsräume ent- zogen.' Er wagt es sogar, dieser dortigen Vereinigung der Studierenden amtlich« Regierungsschrei den seiner Bürgerblockfreunde zur weiteren Veröffentlichung zu übergeben, uberläßt ihr die Verwaltung des Lesesaals und der Wirtschaft», einrichtungen. Das tollst« Stück aber besteht darin, daß da« Sekretariat�mit amtlicher Vorspiegelung für da» Sommer- semester von jedem Studierenden süirf Mark Beitrag kür die volkische Sludentenvereinigiing«inkassiert! Viele linksstehend« Studenten können es gar nicht wagen, dt« Zahlung zu verweigern, da sie dann einem unerhörten Boykott ausgesetzt sind. In diessr zwangsmäßigen amtlichen Einziehung von Beiträgen für ein« illegale Organisation ist«in« unverschämte Sabotage preußischer Regierungsverordnungen zu erblicken. Der.Deutsche Studentenocrband". die gewerkschaftlich« Zentralvoreinigung der republikanischen Studierenden hat diese ganze Angelegenheit be- ichwerdeführend dem Landwirtschaftsministerium übergeben. Wir sind neugierig, wann die Reartionäre der Tierärztlichen Hochschul« an die frische Luft gesetzt werden. Achtung am 20. Mai!
Eiegvecheißender Aufmarsch. Die Wahlkundgebungen der Gozialdemokraiie.
Der fleißige Bezirk W e d d i n g hatte an drei Stellen Wählerversommlungen einberufen. Im Patzenhofer, Chausseestraß« 6 4, zog der Film.Dein Schicksal" viel« von den Straßenpassanten in den Saal. Bürgermeister Paul M i e l i tz rechnete in temperamentvoller Art mit den Kommunisten ab. Kein Widerspruch würbe laut, so treffend waren sein« Argument«.— In den Pharüssälen, Müllerstraße, beleuchtete Dr. Kurt Löwen» stein die Politik der Deutschnationalen. Der Meinekesche Männer- chor und der Sprechchor der sozialsstischen Arbeiterjugend schufen hier den Austakt zu der Stimmung, die überall auf den Wähler- Versammlungen zu finden Ist; in ruhiger Kampfbereitschaft den Feind erwarten, von welcher Seite er auch kommen mag.— Dr. Käthe Frankenthal hielt in der Schulaula in der Grünthaler Straße«in glänzende» Referat über die Tätigkeit der sozialdemo- kvatischen Abgeordneten im Reichstage bei den Gesetzen der Wohl- fahrt und der Fürsorg«. Ein andere» Bild. Wie sie da so schreiten im langen Zug«. hoch die Fahnen nach oben geschwungen und wie sich aus ihrem Wege mehr, immer mehr Gleichgesinnte hinzugesellen, wie sich alle Feilster öffnen und alles, was dahintersteht, mit irohen Gebärden dem Zuge nachblickt, wenn man da» steht, da muß man eigentlich mit unbedingtem Vertrauen den bedeutsamen Ereignissen ent- gegensehen. Das Ganze wirkt so überzeugend, so richtig au» der Empfindung gebaren und darum doppell lebensstark. Nicht», rein gar nichts verläuft irgendwie rein programmäßig. Da eilen flinke Zettelverteiler zwischen den vielen Menschen hin und her. die mit unermüdlichem Fleiß Ihres Amte« wallen? und plötzlich kommt einer und reißt dem Kollegen lächelnd einen Stoß Blätter au » der Hand und rennt, die Straße überquerend, auf der anderen Seite damit los. Und beim Spiel der begleitenden Reichsbannerkapelle, da fängt der ein« und dann der andere an mitzusingen. Pom Sammel- platz Loyen- Ecke Scharnhorst st raße ging es durch die Doyen-, Chaussee-, Wöhlert-, Elsässer Straße nach Corni» Festsälen In der G a r t e n st r a ß«, wo Gertrud Hanna und Albert Falkenberg eindrucksvolle Ansprachen hielten. .Arbeiterjugend" und �sungsozialisten" fetzten am Freitag Ihr« Werbeardett unter den Jungwählern sort. Im großen städtischen Saal in der Bergstraße in Neukölln sprachen der Vorsitzend« der Berliner Arbeiterjugend Ludwig D i e d e r t ch und die Reichstagsabgeordnete Klara Dohm-Schuch. Besonder» herzlich wurde die Referentin begrüßt, die in ihrer langjährigen parlamentarischen Arbeit bewiesen hat. daß sie ein Herz für die Jugend hat. Sie war die Sprecherin der Sozialdemokratie im Reichstag, wenn es darum ging, sozialdemokratische Forderungen für die Jugend zu vertreten. Sehr aktiv mit Zwischenrufen be-
teiligten sich auch einige Kommunistm. die bis vor einem halben Jahr noch in der Arbeiterjugend maw und dort ausgeschtosseu wurden. * In der Uhland-Schul« in Schöneherg sprach nor über» füllte? Versammlung der Reichstagsabgeordnete und Dov- sitzend« des AfA- Bundes Siegfried Auf Häuser. Er schilderte als Fachmann in gewertfchaftllchen Fragen, wie gerade auf sozialem Gebiet die Bürgerblockparteien gefehlt haben. Eine hoffentlich recht starke Sozialdemokratie wird im Reichstag von morgen dafür Sorge trogen müssen, daß mit dem sozialxeaktionären Kurs Schluß gemacht wird. Die Stadtverordnete Minna Todenhagen richtet« «inen flammenden Appell an die Frauen, am 20. Mai unter alle» Umständen ihr« Pflicht zu tun und sozialdemokratisch zu wählen. Der stürmische Beifall zeigte, daß sie das Rll�ige ge- troffen hatte. In Dahlem fand am Freitag die erste öffentliche, gut be- suchte Wahloersammlung der Sozialdemokratischen Partei statt, in der Wilhelm Landa sprach. Der 20. Mai muß den Deutsch . nationalen die Niederlage bringen; daß diese Niederlage kommen wird, geht z.B. daraus hervor, daß an demselben Abend in dem stark reaktionären Zehlegidorf ein« deutschnotional« öffentliche Wählerversammlung stattfand, die von sage und schreibe—• 30 deutschnationalen Leuten besucht war, während früh«? derartige Ber- sammlungen überfüllt waren. Die Wählerkundgebung mll der Borführung des Films.Dein Schicksal" der 101. Abteilung. Treptow, lieferte gleichfall» den Beweis, daß die Masse der arbeitenden Bevölkerung zu? Sozialdemokratie steht. Es gelang, den großen Saal von Irmer. Am Treptower Park, bis auf hgn letzten Platz zu füllen. Referent war Genosse Otto Meier , Mitglied des Preußischen Landtag », der in einer auegezeichneten Rede diX Sünden de» Bürgerblocks behav- delte. Mll einem dreifachen Hoch-auf die Sozialdemokratie wurde die Kundgebung geschlossen. Potsdam im Vahlkampf. In dieser Woche sprach Genosse» r e i t s ch e i d im Potsdam «? Konzerthaus, dem größten Versammlungslokal der Stadt, vor mehr als 1000 Männern und Frauen über die kommenden Reichs» und Landtogswahlen. Die Versammlung, bei der außer den Partei- freunden auch zahlreiche Bürgerliche anwesend waren, folgte seinem 21t stündigen Referat mit der größten Ausmerksamk-ll und dankte ihm mll jubelnder Zustimmung. Alle anderen polllischen Parteien konnteil in diesem Wahllampf Hisher nicht soviel Besucher zählen, als diesmal anwesend waren. Di« Stimmung für den Kampf der Sozialdemokratie ist in. Potsdam ausgezeichnet!
Keine Heiratsvermittler. Frau Schwahn und ihre Familie. Frau Schwahn war einst«in« reiche Frau. Ihr Mann, der Mäbelfabrikaut, starb und von dem früheren Glanz blieb nur die Erinnerung. Sie landete bei Herrn Cohn. Dieser kannte außer seiner Leidenschaft zu Frau Schwahn nur noch eine? das Wellen auf Rennplätzen. Das Malheur war, daß ihm das Kleingeld dazu fehlle. Frau Schwahn wußte Hilfe. Sie ersann ein Mittel, das zwar genial, sich aber in gefährlicher Mhe des Betrugsparazraphen bs- wsgte. Sie kannte menschliche Schwächen und wußte sie zu nutzen. Also macht« sie folgendes? Sie kauft« sich eine Zeitung, las die Heiratsinsera te und schrieb an die heiratslustigen Männlein und Weiblein, daß sie aus keine ander« Weise als durch ihre Vermittlung ihr Glück machen würden. Darauf fielen Liebeswillige natürlich rein. Frau Schwahn bestellt« sie in irgendein vornehmes Easö des Westens, stellt« ihnen hier ihren„Mann", Herrn Cohn. vor. der nicht ihr Mann war, mit- unter wich ihren Sohn und die Haustochter, erzählte ihnen von einer befreundeten Dame oder von einem befreundeten Herrn, je nachdem der Heiratslustige ein Mann oder eine Frau war. für die sie einen Ehepartner suche und brachte das Gespräch unver- mittest auf das Rennen und auf das Wellen beim Rennen. Zeigten die Herrschaften absolut kein Verständnis für die edle Wellleiden- schaft, so wurde die Dekanillsehast in der Regel nicht weiter fort. gesetzt. Ging aber der Interessent auf den Dorschlag ein, so traten Herr und Frau Cohn In doppelter Richtung in Aktion: einmal wur- den Gelder entgegengenommen, die auf das eine oder andere Pferd gesetzt werden sollten, zum anderen wurden Zu-
Als zweite Schaufpielinszemerung wählt der Intendant Dr. Karl Hagemann vier Einakter von Polgar, Echnitzler und Morgenstern. Nach der bunten, glutvollen„Salome jetzt Kammerspiel«, gedämpft, in zarteren Farben, grotesk oder von stiller Ironie und mit einer Ahnung von Schmerz. Wieder ist der Regisseur in der Wahl glücklich, denn Menschen und Vorgänge werden durch das. Wort erklärt und der Hörer vcrmißt nicht das Bühnenbild. Ausgezeichnet„Talmas Ende". Ferdinand Bonn als Talma ein prachtvoller Komödiant. Zwei Charaktere decken sich hier, gehen weinander auf. Da» Spielerisch«, Witzige und Improvi- sierte dieser Szene ist Nor herausgearbeitet, aber Schnitzlers „Puppenspieler" wird vergröbert. Es fehlen die Zwischentöne. In den beiden Morgensternschen Berliner Szenen wird breiter Humor entwickelt und jede Uebertreibung ferngehalten. Der Abend war kein verlorener. Nachmittags Marek Weber . Selbst ein trivialer abgeleierter Stepp erhält in dieser Interpretation blühendes Leben, wird klingend, glitzernd. Und die kleinen Stücke von Grieg , Massenet , Wagner und Brahms spielt Weber mll erlesener Klang- schönhell. Dr. Paul Graß mann au» Stockholm behandelt das Thema..Demsch-nordijcher Kulturaustausch". Es bleibt im Grund« bei einem historischeu Ueberblick mst der angehängten Bemerkung. daß dieser Vorgang notwendig ist. und daß in Skandinavien deuische Schulen fehlen. Nach dem Thema hätte man mehr erwartet. Die Forderung, die Ministerialrat Faltenberg aufftellt, der Rund- funk soll« Bildungskurs« für Beamte einrichten, kann dahin erweitert werden, daß Bildungskurs« überhaupt notwendig sind. Auch Falken» berg erwartet in dieser Beziehung von dem neuen Sender«inen Wandel in der Programmgestaltung. Wie eine Landschaft, ein Land im Rundfunk zu behandeln ist, zeigt Arnim T. Wegner in seinem Vortrag übflr Persien . Keine Beschreibungen, die ohne Bild- reproduttionen wertlos sind, sondern Erlebnisse, dichterisch geformt und von plastischer Anschaulichkeit. Erlebnisse, die den Charakter de» Landes und der Beoölkerung deutlicher offenbare» als eine wissenschaftliche Analyst F. S.
sannnentreffen mit einem anderen heiratslustigen Interessenten arrangiert, die natürlich zu nichts verpflichteten und auch zu nicht» führten. Das End« vom Lied war, daß der Inserent nicht aller» ohne Lebensgefährten, sondern auch ohne sein Geld blieb. Wurden die Geprellten allzu dringlich,, drohten sie zar mit dem Staatsanwalt, so erhielten sie schließlich ihr Geld zurück, das heißt. wenn die hingegebenen Summen nicht allzu groß waren. Ob da» Geld stets verwellet wurde oder für die Bestreitung, des Haushalts draufging, mag dahingestellt bleiben. Frau Schwahn trieb« vielleicht ihr«nträgliches Geschäft de? Heiratsvermlltlung mll den Rennwellen im Hintergrund« noch heut«, wenn sie nicht auf einige resolute Klienten gestoßen wäre. Das Verhängnis kam gleich von zwei Seiten: ein« heiratslustig» Fünfundzwanzigj ährig«, die nicht allein ihr Gslli hingegeben hatte, sondern dem Ehepaar auch in den Spielklub gefolgt wor. stellte einen Parallelfall mll einein Herrn fest, den sie gleichfalls im Spielklub gesehen hatte und dieser erstattete Anzeige bei der Polizei. Zu gleicher Zell tat dies«n Kolornalwarenhändler. der auf der Such« nach einer Lebensgefährtin für seinen Bruder auch seinerseits von Frau Schwahn in freundlichster Weif« aufge» fordert wor, zuerst in Heiratssachen, dann in Wellsachen ins Hotel zu kommen. Frau Schwahn spielte im Gerichtssaal noch immer die große Dame, ihr Sohn neben ihr spielte den naiven Jüngling, der hart» hörig«„Herr Gemahl" wollte stets ehrlich gewettet haben, die Zeu- gen, die heiratslustigen Männlein und Weiblein, machten ihre Auesagen vor Gericht äußerst geniert; d!« einen, die nicht um ihr Geld geprellt waren, zugunsten der Finna Schwahn u. Co. die anderen zu ihren Gunsten, und das Gericht verurteilte Mutter, Sohn und „Ehemann" zu je S Monaten Gefängnis— ohne Be» Währungsfrist. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß der Prozeß der Frau Schwahn vielleicht das erreicht, was ihr selbst nicht ge- lungen ist und woran ihr auch nichts gelegen war. nämlich daß die Heiratslustigen nach persönlicher Fühlungnahm« im Genchtssaal vielleicht doch den Weg zueinander gefunden haben.
Ab Dienstag Sommerfahrplan. Nachdem bereits vor einigen Tagen das„Amtliche Kursbuch für das mittlere und östliche Deutschland " erschienen ist. liegen nun- mehr auch die ebenfalls von der Reichsbahndireklion Berlin heraus- flegebenen Tafchenfahrpläne vor. die bei den Fahrkarten- chaltern der Bahnhöfe zu erhallen sind. Reben dem großen a m t- ichen Taschenfayrplan. oer den gesamten Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr sowie eine Uebersscht über die Ankunsts- und Abfahrtszeiten der von und nach Berlin verkehrendeil Fernzüge enthält und SO Ps. kostet, sind wieder die kleine» „W estentaschenfahrpläne" erschienen, die jeweils nur einig» Strecken enthalten: Ausgabe ö Stadt- und Ringbahn mit den anschließenden Vorortstrecken: Ausgabe C mit den Strecken Lehrter Bahnhof— Spandau— Nauen— Wustermark, Stadt- bahn— Spandau West, Stadtbahn— Strausberg , Görlitzer Bahnhof— Königswusterhaulen, Wrie-ener Bahnhof— Tiefensee— Iädickendorf und Beelitz Stadt— Oranienburg : Ausgabe D mit den vom Stettiner Bahnhof ausgehenden Borortstrecken und Ausgabe E mll den Strecken Wsnnscedahnhoi— Wannfee— Potsdam, Potsdamer Bahnhof— Werder— Sladwahn— Beelitz Heilstätten und Potsdamer Ringbahnhof— Lichters elde-Ost und Zossen— Wünsdorf— Jüterbog. Dies« äußerst praktischen Heslchen tosten nur pro Stück 10 Pf Die Reichsbahndirektion Berlin wird auch wieder— wie Im Vorjahre— die Faltblätter herauegsben, die in Kürze erscheinen werden: den Berliner Exoreßfahrplan. dessen erster Teil die Richtungen nach Frankfurt a. M., Stuttgart , München , Dresden . Görlitz und Breslau und dessen zweiter Teil die Richtungen nach Hannover , Magdeburg , Bremen , Hamburg , Stralsund , Stettm und Schneidemühl enthalten. Diese Faltblätter enchallen nur die Schnell-, Eil- und beschleunigten Personenzüge und werden kostenlos ab. gegeben. Weller wird auch wieder das Fallblott„Besucht die m ä r k ij ch i n S e e n", das für 20 Pf. abgegeben wird, erscheinen. Es enthäll IS Fahrpläne für den Aueflugsverkchr in die Mark und «in Verzeichnis der Sonntagsrückfahrkarten von Berlin .