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Nr. 225 45. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 13. Mai 1928

Wirtschaftsmord durch Monopolgewalt.

Die Rechtsblockregierung fapituliert vor den Wahlgeldern der Schwerindustrie.

Die bisherige deutsche Inlandskonjunktur ist durch die furzsichtige Auslandsanleihepolitik von Dr. Schacht und Dr. Köhler seit Monaten langfam, aber sicher ins Wanten gekommen. Unfachliche repara­tionspolitische Rücksichten, die sich in der gegenwärtigen Politik der Beratungsstelle deutlich auswirken, drohen mit aller Deutlichkeit den bisher glücklich verlaufenen Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft durch ein weiteres Atsinken der Konjunktur zu gefährden. Mit Mühe aber doch hält die deutsche Qualitätsindustrie aller Zweige, gestärkt durch die in der Vergangenheit von der Arbeiterschaft ge­brachten Rationalisierungsopfer den Anschluß an den Weltmarkt burch verstärkte Ausfuhr aufrecht und die industrielle Gesamtbeschäfti gung in Deutschland hatte bisher noch keine sehr fühlbaren Verluste zu verzeichnen.

In dieser volkswirtschaftlich höchst delikaten Situation, in der die offizielle Wirtschaftspolitik des Staates und die Geschäftspolitit der Privatwirtschaft auf das peinlichfte um die Steigerung der Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit der Industrie besorgt fein müßte, erfolgen nacheinander in ihrer Auswirkung zerstörende Preis erhöhungen an den gefährlichsten Punkten der Urproduktion und des Verkehrs. Die Eisenindustrie hat im Januar ihre Preise erhöht, im Mai ist eine Erhöhung der Kohlenpreise gefolgt und eine weitere Erhöhung der Eisenpreise und jetzt droht die Tariferhöhung bei der Reichsbahn

Monopolistische Aushöhlung der Wirtschaft.

Faft alle Diskussionen über die vorhandene oder nichtvorhandene Berechtigung diefer Preiserhöhungen gehen an deren wesentlichen Ursachen vorbei. Steigerungen der Selbstkosten hin und her, durch erhöhte Löhne oder höhere Materialkosten, darum geht es dem in dustriellen Schwertapital Deutschlands nicht. Es hat glanzvolle Kon junkturjahre hinter sich und seine Kaffen sind gefüllt. Es fühlt sich zum ersten Male mächtig genug, feine mit Hilfe des Staates errichtete Monopolgewalt für die ganze Urproduktion von Kohle und Eisen auszunüßen. Das Ziel der nationalen und internationalen Kartell­bildung, durth Beherrschung des Binnenmarktes die inländische Wirt. schaft in ihrer Gesamtheit zu einer monopolistischen Sinefure zu

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liftischer Rücksichtnahmen im gesamtwirtschaftlichen Interesse zu för| Arbeitslosigkeit der Rationalisierung, von der ihre Lohnpolitik nur dern, wird mit einem Schlage vom Reichswirtschaftsminister preis­gegeben. Es scheint heute, das ist der bis zum gegenwärtigen Augenblick unvermeidliche Schluß, vom Reichswirtschaftsminister für richtig gehalten zu werden, daß die deutsche Schwerindustrie hohen Bollschutz, nationalen und internationalen Kartellschutz, eine völlig untontrollierte Monopolgewalt im Inland genießen darf, während gleichzeitig durch diefe Monopolausnutzung verarbeitende und Fertig industrien jeden Schutzes, den die bisherige staatliche Wirtschaftspolitik zu gewähren schien, beraubt werden dürfen.

ein Teil war, große Opfer gebracht. Selbst wenn zur legten Kohlen­preiserhöhung Vertreter der Bergarbeiterschaft, um in erster Linie die völlige Beseitigung der gefeßlichen Kohlenbewirtschaftung zu verhindern, ihre Zustimmung gaben, so kann das nicht nur psychologisch begriffen werden, sondern es mochte als ein letzter Aft, den schweren Auswirkungen der internationalen Kohlenfrisis noch einmal vorzubeugen, auch volkswirtschaftlich erlaubt erscheinen. In teiner Stunde der vergangenen schweren vier Aufbaujahre hat die organisierte Arbeiterschaft gezögert, alles zur Förderung der Ber­Auch in der Person des Reichswirtschaftsministers Dr. Curtius arbeitungs- und Fertigindustrie zu tun, zollpolitisch und export­zeigt sich, daß in den für eine Bolfswirtschaft entscheidenden Augen politisch, ohne je auf Dank zu warten, was gegen schwerindustriell blicken eine Rechts-, d. h. nach der schwerindustriellen Monopol- und und großagrarisch eingestellte Regierungen getan werden konnte. nach der großagrarischen Bodenrente orientierte Regierung alle Die verarbeitende und die Fertigindustrie haben diese Haltung der Kreise in einer Volkswirtschaft verraten muß, die sich gegen diese Arbeiterschaft für nichts geachtet. Sie erhalten heute von den Herren schwerindustrielle Monopol- und großagrarische Bodenrente im des Schwertapitals aus deren eigenem Willen und als letzte Aus­eigenen Intereffe wenden könnten. Berarbeitende und Fertig. wirtung einer abtretenden Rechtsblockregierung den Fußtritt. industrie werden zum Fußschemel des Schwertapitals in demselben Wir verzichten darauf, den Unternehmern der Produk­Augenblid gemacht, in dem das Schwerfapital zum Angriff start tionsmittel und der Konsumgüterindustrie zu sagen, daß ihre Inter­genug ist, und die Konjunktur eine Wendung nimmt, wo ver- effen in wirtschaftspolitischer Hinsicht gegenüber dem monopolistischen arbeitende und Fertigindustrie die Hilfe der Regierung auf das Schwertapital nur mit der Arbeiterschaft, nicht gegen allernotwendigste brauchen. In tragischer Verkennung des Ernftes fie zu verteidigen sind, wir verzichten darauf, den Unter­der Situation, genarrt von der Illufion der Solidarität aller Unternehmern der an den Massenverbrauch gebundenen Industrien zu­nehmerinteressen beugen fich verarbeitende und Fertigindustrie zumuten, am 20. Mai für den tommenden Reichstag dadurch die nieder, um Konsequenzen zu ziehen, daß sie für Kandidaten der organisierten Arbeiterschaft stimmen. Sie werden selbst es sein, die am schnellsten aus der gegenwärtigen Situation lernen, ihre Fehler einsehen, ihre Solidaritätsillusionen verfluchen werden. Es soll ihnen heute nur gesagt werden, daß sie von ihren ehemaligen Verbündeten, mitsamt den Führern ihrer eigenen wirtschaftspolitischen Organisationen in einer der gefährlichsten Stunden notwendiger Interessenverteidigung zum Nutzen des Schwertapitals, verlassen auch von der von ihnen selbst geftüßten Regierung, preisgegeben worden sind.

freiwillig der Schemel für die Schwerindustrie zu sein. Der einzige, der schon seit vier Jahren und auch heute die volkswirtschaftlichen und die Intereffen der Fertigindustrie nie ver. raten hat, weil es einfach nicht möglich ist, das ist die organisierte Arbeiterschaft. Ihre Lohnsteigerungspolitik hat wohl Lasten ge­bracht, aber weil der Absatz wuchs, fonnten die Fabriten ausgenugt und schließlich rentabel gemacht werden. und schließlich rentabel gemacht werden. Sie hat mit schwerster

machen, aus der durch Breisdiktate alle irgendwann und irgendwo Weitere Befferung des Arbeitsmarktes.

weniger.

Die Aufwärtsbewegung des Arbeitsmarktes hat sich im all gemeinen auch in der Berichtswoche fortgesetzt. Wenn sich auch das Tempo lezthin verlangsamt hat, so ist dennoch der Rückgang von Arbeitsuchenden und Hauptunterstützungsempfängern recht er heblich. Der Rückgang der letzteren Personen betrug in der Berichtswoche rund 4300.

Auch die Hanomag , die mit 5000 Arbeitern und Angestellten­die größten Maschinenbetriebe in Hannover befit, hat im Laufe Wie aus dem jetzt veröffentlichten Börsenprospett für die 7- mil lionen- Mart- Anleihe hervorgeht, hat das Unternehmen seinen Um­fag im legten Jahre un mehr als 60 Pro3. stei gern können und diese Steigerung im neuen Jahr fortgesett Besonders wird darauf hingewiesen, daß der Lokomotivbau durch einige große Auslandsaufträge voll beschäftigt sei, daneben aber auch in den Auto- und Schlepperbetrieben, sowie im Dampfteffelbau flott zu tun fei.

auftretenden Berluste gedeckt werden, scheint dem industriellen Schwertapital heute erreichbar und es handelt danach. Des Landesarbeitsamt Brandenburg meldet 4300 Unterstühte dieses Jahres einen sehr träftigen Aufschwung genommen. halb muß der inländische Rohlenverbrauch allein nicht nur Teztlich die riesenhaft ansteigende Syndikatsumlage tragen, deshalb muß der inländische Kohlenverbrauch allein alle Lasten aus der mit Der Kohlenpreiserhöhung zu erwartenden Verkleinerung des unbe­strittenen Abfahgebietes auf sich nehmen, deshalb müffen jegt die inländischen Eisenverbraucher nicht nur fünstlich errechnete Selbst. Poftensteigerungen aus dem Kohlenschiedsspruch, sondern auch sämt liche Absatz- und Preisverlufte durch höhere Elfenpreise finanzieren, die dem Hütten und Stahlwertsfapital durch den Rückgang der In­landskonjunktur und auf dem Beltmarkt erwachsen könnten. Und weil das Monopolkapital von der Ruhr sich heute start genug fühlt, durch Preiserhöhungen ganz Deutschland zu seinem Ausbeutungs objekt zu machen, fürchtet es auch die Erhöhung der Reichsbahntarife objekt zu machen, fürchtet es auch die Erhöhung der Reichsbahntarife nicht, denn für eine lüdenlos wirksame Monopolherrschaft gibt es teine Grenze für die Abwälzung neuer Laften.

Berratene Eisenverbraucher.- Verratene Fertigindustrie.

Es ist erschütternd zu fehen, wie sich gegen den unfaßlichen Miß brauch der Monopolgewalt durch das Schwerfapital an der Ruhr sich weber von den Eijenverbrauchern noch von der übrigen Fertig induſtrie, dle ſamt und ſonders in ihrer Rentabilität unvergleichlich viel schwerer bedroht werden, als es durch doppelte und dreifache Lohnerhöhungen, die wenigstens neue Kauftraft bedeuten, hätte geschehen können, eine Stimme erhebt. Man fann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Verein deutscher Maschinenbauanstalten, so groß sein Exportinteresse fein mag, hinsichtlich der auf das Inland angewiesenen Produktionsmittelerzeuger diese zugunsten der Erpor teure verraten und verfauft hat. Der Reichsverband der deutschen Industrie , in dem die gesanite Fertigindustrie zusammengefaßt ist. verhält sich schweigjam, steht in einer Front mit dem monopolistischen ftärker erhöht werden, als es nach der erstmaligen Teuerung der Urprodufie an der Quelle erscheint, alle auf fie von den Vorstufen der Produktion abgewälzten Lasten zu tragen hat, und mit massen, haften Zusammenbrüchen bei allgemein finfender Beschäftigung um so mehr zu rechnen hat, als auch die Tariferhöhung der Reichsbahn. die alle Verstufen der Produktion ebenfalls abwälzen, von ihr auch nid; t weiter abgewälzt werden kann.

Schwerfapital, obwohl die Fertigindustrie, deren Kosten vielfach

Berratene Wirtschaftspolitik.

Die eifenverarbeitende Industrie und die Industrien der Konjum güter sind aber nicht nur von ihren Verbänden an das Schwer. tapital verraten, sondern auch von der offiziellen Wirtschaftspolitik des Reiches, die alle Grundsäße und geschworenen Eide der vergangenen Jahre preisgegeben hat, als das Monopolkapital der Ruhr zum Dit tieren mächtig genug geworden war.

Der Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius fann sich nicht darauf berufen, daß Lohnerhöhungen die jeßige Entwicklung zwangsläufig gemacht hatten. Er hat vier Jahre hindurch beobachten tönnen, daß die Politik höherer Löhne Deutschland nicht abwärts, sondern auf märts geführt hat, und daß die Preise deshalb nicht gestiegen find. Er ist den Eisenmonopolisten gegenüber bereits im Januar umge­fallen und hat selbst die Warmungszeichen umgestürzt, die er im Januar, weil er schon die damalige Eisenpreiserhöhung für unge rechtfertigt hielt, geglaubt hatte, aufrichten zu müssen. Nach einer von ihm nicht bestrittenen Meldung hat er sich bereits für eine Erhöhung der Eifenpreise gegenüber der Schwerindustrie gebunden, er hat das getan, obwohl er die Januarerhöhung für ungerechtfertigt gehalten hat, er hat es weiter getan, obwohl ihm der flar zutage liegende Wille der Schwerindustrie, aus der mit seiner persönlichen Hilfe errichteten lückenlosen Marttherrschaft im Inland um jeden Breis alle Konkurrenzfolgen zu paralyfieren und so das ganze Inland bewißt gum privatkapitalistischen Ausbeutungsobjekt zu machen, be­tannt sein muß.

was mehrere Jahre hindurch, da die Deffentlichkeit dem Reichs­wirtschaftsminister Dr. Curtius in einem ziemlich seltenen Grade vertraute, als ein Erfolg staatlicher Wirtschaftspolitik erschien, nämlich den wirtschaftlichen Wiederaufbau unter Hintanstellung fchwertapita

Natürlich vergißt die Berwaltung nicht, darauf hinzuweisen, daß die Auslandsaufträge für Lokomotiven nur zu gedrückten Preisen angenommen werden konnten, so baß für 1927/28 voraussichtlich feine Dividende gezahlt werden könnte. Abgesehen davon, daß die im Auto und Schlepperbau sich erst im weiteren Verlauf dieses to stensentende Wirkung der großen Betriebsumstellung Jahres auswirken wird, die Gesellschaft also für eventuelle Gewinn ausfälle im Lokomotivbau reichlich entschädigt wird, will dieser Hinweis der Verwaltung bei der bekannten vorsichtigen winne der Gesellschaft nichts besagen. Bilanzpolitit der Hanomag für die tatsächlichen Ge

Gut aufnahmefähig verblieben meiterhin das Baugewerbe, bie Baustoffindustrie sowie diejenigen Berufe, die für die Außenarbeiten in Frage kommen. Daneben weist u. a. das Gaft- und Schantwirts gewerbe infolge der Gestellung von Saiſonträften erhöhte Auf­Berufe des graphischen Gewerbes und das Handels- und Verkehrs nahmefähigkeit auf. Gleichfalls boten der Waggonbau sowie einzelne gewerbe erhöhte Beschäftigungsmöglichkeiten. Gut befchäftigt und daher immer noch aufnahmefähig ist der Kraftwagenbau. Während die Mäntelkonfettion, infolge Saisonschluß zu weiteren Entlassungen immer als gut angesehen werden. Durch die allgemeinhin gebesserten schritt, tann der Beschäftigungsgrad in der Herrenkonfektion noch Beschäftigungsmöglichkeiten erfuhr auch der Arbeitsmarkt für die Gruppe ungelernte Arbeiter eine recht wesentliche Entlastung. Die durch Schiedsspruch beendigten Differenzen in der Berliner Holz- Verschwundene 6 Mill. Tonnen Kohle. industrie in der letzten Hälfte der Berichtswoche haben fich auf dem Arbeitsmarkt noch nicht ausgewirkt; dagegen sind die Wirtschafts. tämpfe in der Musikinstrumentenindustrie noch nicht zu Ende.

Die Gesamtzahl der Unterstügung beziehenden Personen betrug in der Berichtswoche 118 283( 122 577), davon entfallen auf die Arbeitslosenunterstützung 99 420( 102 696), Krifen­unterstügung 18 863( 19 881).

Die Gründung des ostdeutschen Waggontrusts.

Die Fusionsverhandlungen zwischen der Linte- Hofmann A.-G., Breslau , der Waggonfabrit Busch, Bautzen , und den Sächsischen Waggonwerfen in Werdau , über die wir bereits eingehend berichteten, find jetzt zum Abschluß gefommen. Am 11. Mai haben die Aufsichtsräte der drei Gesellschaften, die Fusion beschlossen, die jetzt noch von den Generalversammlungen zu genehmigen ist. Es handelt sich hierbei um eine völlige Verschmelzung dieser drei bedeutenden Unternehmen, die auch die Lokomotiv - und Maschinenbetriebe bei Linte- Hofmann und Busch umschließt.

Dieser bedeutende Zusammenschluß ist im Interesse einer wei­teren Gesundung der immer noch start übersetzten Waggonindustrie entschieden zu begrüßen. Zu verurteilen ist aber, daß die Ver­waltungen einer nennenswerten Zusammenlegung des Attien tapitals ausgewichen sind, denn das bisherige Aktienkapital der drei Gesellschaften von 317 Millionen Mark wird mit 30 mil lionen fast unverändert in die neu gegründete Gesellschaft über. nommen. Da schon eine Fusion fleineren Umfanges hohe Sonder abschreibungen auf Wertsanlagen bedingt, fo wäre bei dieser Groß­fufion um so eher ein Kapitaleinschnitt im Interesse einer tünfti gen Rentabilität erforderlich gewesen. Offensichtlich hat aber der Einfluß der Großaftionäre eine auf weite Sicht ein­gestellte vernünftige Bilanzpolitit nicht aufkommen lassen.,

Hochbetrieb bei der Hanomag .

B

Der Borwärts" hat vor einiger Zeit auf den Widerspruch hine gewiesen, daß die offizielle Statistit für 1927 mur eine Kohlen­förderung von 118, die offizielle Absa z statistik dagegen 124,1 Millionen Tonnen ausweise. Unsere Frage, weshalb 6 Mil­lionen Tonnen in der Förderstatistit verschwinden können, wurde Dom Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe dahin be. antwortet, daß bei den Abfazziffern die Belieferung der Zentral­talereien doppelt gezählt worden seien.

Landtag weit darauf bit, bag biele Gemarung nicht genügen tönne.

Eine große Anfrage der Zentrumsfraktion im Preußischen hin, daß Erklärung Im Jahre 1926 feien 112,1 Millionen Tonnen gefördert und 114 Millionen Tonnen abgefeßt worden, die Haldenbestände hätten sich Ende 1926 gegenüber dem Vorjahre aber von 8,6 auf 1,6 Angaben feien 1926 nur etwa 2 Millionen Tonnen mehr abgesetzt Millionen Sonnen, verringert. Nach den amtlichen lichen Absatzstatistik nicht erschienen seien. Es wird deshalb vom als gefördert morden, so daß fast 5 Millionen Tonnen in der amta Staatsministerium Aufklärung gefordert, warum diese 5 Millionen Tonnen in der amtlichen Abfahstatistit für 1926 fehlen, und die Frage gestellt, ob die Förder- und Absatzstatistik von 1927, die durch die angeblichen Doppelzählungen höchst unflar geworden sei, durch eine Nachkontrolle richtiggestellt werde.

Die Preise steigen. Wir haben fürzlich mitgeteilt, daß der Großhandelsinder im Durchschnitt des Monais April sich wieder etwas erhöht hat. In der Woche zum 9. Mai hat sich die Er­höhung fortgefegt; der Großhandelsinder ist von 140,2 auf 140,5 Broz. gestiegen. Agrarstoffe stiegen um 0,4, Kolonialwaren um 0,7, industrielle Rohstoffe und Halbwaren um 0,2 Broz.; nur industrielle Fertigwaren sind im wesentlichen unverändert.

Belegschaftsverstärkung und steigende Umfäße bei Sarotti . Die Sarotti- Schokoladenfabrik A.-G. in Berlin- Tempelhof , die seit 1925 jährlich die hohe Dividende von 12 Broz. an ihre Aktionäre zahlen fonnte, hat im neuen Jahr einen weiteren Aufschwung genommen. Wie die Verwaltung auf der Generalversammlung mit­teilt, haben sich die Umsätze in den letzten Monaten wesentlich era höht, so daß auch die Belegschaft um etwa 300 auf über 2000 Mann verstärkt wurde. Sollte die Abjazsteigerung in dem bisherigen Umfange anhalten, so wird die Gesellschaft eine Er höhung des Attientapitals, das zurzeit 8 Millionen beträgt, ins Auge faffen.

Wie gut es Hannovers Metallindustrie geht. Der Arbeltstampf in Hannover hat zur Genüge bewiesen, daß die dortigen Metallindustriellen den berechtigten Forderungen ihrer Belegschaften die gleiche Berständnislosigkeit entgegenbringen, wie dies ihre Kollegen in Berlin und Sachsen getan haben. Daß es der Metallindustrie Hannovers mindestens so gut geht wie den Werfen im übrigen Reichsgebiet, zeigte erst fürzlich der Abschluß eines der führenden Werke in Hannover , der Gebr. Rörting A.-G., deren Gewinne die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bisher fällig geweſenen Zahlungen Rußlands völlig fristgemäß ein. zuließen und die auf Monate hinaus voll beschäftigt ist.

Das Ruffengeschäft der AEG. Gegenüber der Behauptung, die AEG. habe an ihren Ruffengeschäften Berluste erlitten, er. flärt die AEG.- Berwaltung, daß das nicht in Frage fomme. Da das Russengeschäft in staatlicher Hand zusammengefaßt fei, tönnten Verluste mur bei Ronzeffionen oder bei der Nichtonnahme von Liefe, rungen entstehen. Konzessionen habe die AEG. nicht, und alle Lieferungen feien bisher aboenommen morden. Außerdem feien alle

gegangen.