Kommunistischer Wahlkrampf.

Wie er sich austobt.

Die zugträftige Wahlparole, mit der die KPD. schon bomben­ficher rechnete, das von Herrn von Keudell geplante lächerliche Berbot des Rotfrontfämpferbundes, ist ausgeblieben. Dadurch ist die KPD. in ziemliche Berlegenheit geraten um einen brauch baren Wahlparole Ersag. Wie schlimm diese Verlegen heit fein muß, zeigt sich darin, daß sie sich auf den Italienbesuch des Direktors des Internationalen Arbeitsamtes stürzt, wie ein Hund auf einen frischen Knochen.

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Nachdem wir in der Sonntagsausgabe des„ Borwärts" den talienischen Salat" der KPD . Köche betrachteten nebenbei: der Druckfehlerteufel machte aus Steininseln eine Steinnische brachte die Rote Fahne " am Montag eine dreispal tige Borwärts" Ibbt Mussolini Thomas".

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Balfenlüge:

Die Tätigkeit des Direttors des Internationalen Arbeitsamts hat weder der IGB., noch der ADGB . und noch weniger die So­ zialdemokratische Partei Deutschlands zu verantworten. Italien gehört dem Bölferbund an und Albert Thomas tonnte sich seiner Berpflichtung als Direktor des JAA. nicht entziehen, gleich allen übrigen dem Bölterbunde angeschlossenen Ländern, auch Italien zu bereisen.

Der Bormärts hat diesen Sachverhalt erwähnt, ohne des. megen Albert Thomas zu loben. Genau wie Mostau fich be müht, den ausländischen Delegationen alles im rosigsten Lichte barzustellen, genau ebenso oder noch mehr bemühte sich Rom vor dem Vertreter des JAA. seine sozialpolitische Rolle zu verherrlichen. Die Arbeitnehmervertret r im 32 2. haben bei jeder Gelegenheit recht deutlich zum Ausbrud gebracht, wie sehr fie bie Rossoni., Gewertschaften" verachten. Deshalb benutzte Rossoni den offiziellen Besuch Albert Thomas ', um aus der allgemeinen Berachtung, der er im Auslande begegnet, einen Aus meg zu suchen. Die italienische Preise sollte dazu bei tragen, durch den Schwindel, Thomas sei nach Rom gefommen, um sich dem Faschismus anzuschließen. Thomas wehrte fich ganz entschieden tagegen, wenn auch in der Form, zu der fein Ami ihn verpflichtet, und führte nach dem Bericht der Roten Fahne" Dom Freitag aus:

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Roffoni, wir haben alte, gemeinsame revolutionäre Erinne rungen. Es fei mir daher erlaubt, zu sagen, daß ich, als un. erbittlicher reformistischer Sozialist, mit leiden schaftlicher Aufmerksamkeit die Tätigkeit der revolutionären Dr ganisationen verfolgte, es mit Freude fonstatieren fonnte, daß Die Männer der Ueberzeugung gewiffe prattische Errungenschaften erreichen fonnten, eben weil sie Männer ter Ueberzeugung waren. Und heute, als ich euren Rongreßbericht lese, muß ich erklären, daß auch die Männer der Ueberzeugung, die hier versammelt find, zum gemeinsamen Wohl prattische Er­rungenschaften erlangen.

Doch selbst dann, wenn Albert Thomas fich zu komplimenten für die Faschistengewerkschaften verstiegen hätte, die wir mißbilligen müßten, so fönnen wir ihn doch nicht verurteilen auf Grund der faschistischen Presseberichte, ohne ihn selber gehört zu haben. Daß Italien vom Faschismus beherrscht wird, ist nicht die Schuld von Thomas. Aber die wahnwißige fommunistische Taftit der KPD. ist zu einen nicht geringen Teil daran schuld.

Was aber hat die ganze Geschichte mit den Wahlen am Sonn­tag zu tun? Die KPD.- Bresse verfucht in ihrer Berlegenheit will fürlich einen Zusammenhang zu tonftruieren, indem sie sch min. belt, bér Borwärts" habe Thomas wegen seines Verhaltens in Rom gelobt, der Vorwärts" habe sich mit Thomas deswegen solidarisiert und weiter schwindelt, jeder Lejer des„ Borwärts" wiffe, daß Thomas ein sozialdemokratischer Ge. wertschaftsführer sei, was er nie gewesen ist.

Die Giftfpinne spinnt den Faden dann weiter: die SPD .. Führerschaft ist„ Derrottet" und die reformistischen Führer des ADG B. liegen in den Armen des Faschismus, also wählt die Kendidaten der biederen KPD.- Dreckschleuder. Wer fo den Wahlkampf führt, hat wahrlich wenig Bertrauen zu seiner Sache. Können wir auch nicht auf all die ebenso ameifelhaften wie verzweifelten Manöver der Rapedisten eingehen, so haben doch die Gemerffchaftsmitglieder am Sonntag die beste Gelegenheit, der KPD. auf ihr unsauberes Treiben die richtige Antwort zu geben.

Puhmacherinnen im Einzelhandel.

Troß mehrfacher Bersuche, zu einem Tarifabschluß für ben Buz- Einzelhandel zu tommen, ist dieser immer wieder an dem Warum? Sie wollen Widerstand der Arbeitgeber gescheitert dem Tarifvertrag heraus die Lehrlinge aus haben. 2s Grund geben sie die steten Differenzen mit der Handwertstammer an. Dieser Grund ist aber nur scheinbar. In Wirklichkeit sind ihnen die Tariflöhne für Buz. lehrlinge zu hoch. Sie wollen nicht tariflich gebunden sein und die Bezahlung nur nach den Richtfäßen der Berliner Handwerts. fammer regeln. Das bedeutet, daß ein Lehrling im dritten Jahr 3 bis 4 Mart pro Woche weniger bekommt. Weiter aber, daß der Lehrlingszüchterei Tür und Tor geöffnet wird. Als die Arbeitgeber nun darauf hingewiesen wurden, daß der Hut arbeiterverband sich an die Schlichtungsinstanzen wendet, erwirften fie, daß sie es sich dann wohl überlegen müßten, ob sie über. haupt zu Lohnerhöhungen bereit wären.

3m Streif der Geraer Metallarbeiter. Rachverhandlungen im Reichsarbeitsministerium.

Gera , 14. Mat.

Die Arbeiterschaft der Geraer Metallindustrie steht seit einiger Zeit wegen Lohnstreitigkeiten im Streit. Auf Veranlassung des Reichsarbeitsministeriums fanden Ende voriger Woche in Weimar Berhandlungen zur Beilegung des Streites statt. Da jedoch eine Einigung nicht zustande fam, fällte die Schlichterkammer einen Schiedsspruch, der eine Erhöhung des Spizenlohns um 6 Pfennig auf 78 Pfennig vorsah. Während die Unternehmer den Schiedsspruch angenommen und Ber bindlichkeitserklärung beantragt haben, verhalten sich die Arbeiter nach wie vor ablehnend und beharren auch weiterhin im Streit Am Mittwoch werden im Reichsarbeits ministerium Nachverhandlungen stattfinden.

Streit bei der Firmenschilderfabrik Felix Haad.

Die Schildermaler der Firmenschilderfabrik Felix Haad, Berlin , Schönhauser Allee 9, befinden sich wegen Lohndifferenzen im Streit, Die Firma ist für Schildermaler gesperrt. Berband der Fabritarbeiter( Keramischer Bund). Ortsverwaltung Groß- Berlin.

Heute

Arbeitsrechtliche Informationsabende für Betriebsräte. Dienstagabend 7 Uhr wird im Saal 5 des Gewerkschaftshauses der regelmäßige gewerfschaftliche Informationsabend für Betriebsräte unter Leitung des Kollegen Clemens Norpel abgehalten. Diese Informationsabende haben den 3med, für Betriebsräte regelmäßig Gelegenheit zu geben, über die wichtigsten aufstehenden, grundsätz lichen arbeitsrechtlichen Fragen für ihre Bragis sich zu informieren und wichtigste, legtinstanzliche Urteile zur Diskussion zu stellen. Teil­nahme fostenlos. Die Disfuffionsabende werden von der Berliner Gemertschaftsschule veranstaltet.

Achtung, SPD ..Metallarbeiter 3. Bezirk( Lichtenberg und Hohen­fchönhausen)! Am Mittwoch, 16, Mai, 16% Uhr, im Lokal von Geiple, Lichtenberg , Kronprinzenstr. 47, Bersammlung aller Parteigenoffen. Mitgliedsbuch mitbringen. Der Frattionsvorstand.

Achtung, 2, 2Ewe n. Co., Suttenstraße! Am Mittwoch, 16. Mai, 16 Uhr, bei Triller, Berlichingenftr. 7, Fraktionsversammlung aller Barteigenoffen. Erscheinen ift Bflicht. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

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Seute, Dienstag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Humboldt; Jugendheim Graun Ede Lorgingstraße, Diskussionsabend: Swedmäßiges Wan dern." Elboften: Jugendheim des Verkehrsbundes, Engelufer 24/25, part., Aufgang B, linis. ,, Lachendes Gruppenleben." Treptow : Gruppen heim Schule Bildenbruchstr. 53/54( Sortzimmer). Lichtbildervortrag: Ron der Boftlutsche zur Eisenbahn." Frankfurter Adee: Städtisches Jugendheim Lands gitauer Str 18, 8immer 2. Bortrag:" Sport und Arbeiterfdaft. Fultur." Also auf Kosten der Lehrlinge wollen die Arbeitgeber ihre Lohn- berger Blaz: Jugendheim Dieftelmenerftr. 5. Bortrag: Broletarische Rörper­Reu- Lichtenberg: Jugendheim Sauffstraße( Sportplag), an der Leffingstraße. Epiel. und Lieberabend. Außenspielpläße ab 18 Uhr: Cüb. politi? einrichten! westen: Sportplah Am Urban. Moabit : Sportplaz Bremer Straße. Kreis Oberfpree: Sportplag bes Metallarbeiterverbandes an der Oberspree, hinier dem Bootshaus Borwärts".

Seit dem 1. April 1927 ist der Tarif überhaupt nicht mehr er. höht worden; die Löhne sind also sehr niedrig.

Wiederholt aber nicht, um Gottes Willen, was manche eurer Zeitungen geschrieben haben, daß ich nach Rom gefommen bin, Der Deutsche Hutarbeiterverband wendet sich daher erneut an um mich dem Faschismus anzuschließen. Nein, nein, ihr mißt die Berliner Arbeiterschaft, sich in ihren Bekannten es doch. Ich habe teine Veranlassung, die Trifolore zu hiffen treisen umzusehen und die Puhmacherinnen aufmertiam und das faschistische Littorenabzeichen in mein Knopfloch zu zu machen. Wer aber will, daß es zu einem Tarifvertrags frecen. Ich bleibe auf meinem alten, foliden abschluß tommt, der eine Lebensmöglichkeit bietet, der muß sich Boden, und ich bin überzeugt, daß ihr es mir erlaubt. Allein dem Deutschen utarbeiterverband anschließen. von diesem Boden aus, auf dem ich stehe, will ich euch noch ein- Alle Lehrlinge wie Bugmacherinnen werden zu mal fagen, daß ich bei euch leidenschaftlich alle Kräfte einer öffentlichen Versammlung heute Dienstag abend fuchen will, die für die Verwirklichung unserer gemein 8 Uhr, im Dresdener Garten, Dresdener Straße 45, eingeladen. famen 3ivilisations, Gerechtigkeits- und Friedensideale arbeiten| Bahlreiches Erscheinen erwartet die Ortsverwaltung Berlin des fönnen und sollen!" Deutschen Hutarbeiterverbandes.

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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Dienstag, Turnabenb in ber Turnhalle der Schule Baruther Straße 20. Surnen und gymnaftifche Uebungen. Leitung Werner Herr mann.- Melbet euch aur Teilnahme am Reichsjugendtag in Frankfurt a. M. Die Melbefrift läuft ab!

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener; Birtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Feuilleton: 3. Steuer: Lokales R. S. Döscher; und Sonstiges: Frik Rarftabt: Anzeigen: Th. Glede: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger Co., Berlin SW 68. Lindenstraße& Sieran 2 Beileaen unb unterbaltung und Bifen.

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