ist ebenso dringend. Äir verlangen auch einen innner wette- ren Ausbau der Heilbehandlung bei Unfall» verletzten. Es kommt darauf an, die Verkrüppelten durch eine auskömmlicheRente einigermahen für den Verlust der gesunden Glieder zu entschädigen, aber noch wichtiger ist, so viele wie möglich wieder arbeitsfähig Zu machen und ihnen neue Lebensfreude zu geben. In das Gebiet der Arbeiterschutzgcsetzgebung gehören ober nicht nur diese Fragen der direkten Erkrankung oder Beschädigung, sondern alle Maßnahmen, die dazu dienen, Gesundheit und Leben vor Schäden zu be- wahren. Arbeitszeit. Arbeitsart, Erholungsurlaub haben ungeheure Bedeutung für die Volksgesundheit. Eine Verkürzung der Arbeitszeit ist deshalb nicht nur van wirtschaftlicher Bedeutung, sondern sie ist ein Kultur. forkschrilk. Körperliche Gesunderhaltung und geistige Entwicklung«- Möglichkeiten, der Genuß von Natur und Kunst hängt mit ihr zusammen. Zeit brauchen wir alle, um Menschen zu sein, um nicht Tiere zu werden oder zu Maschinen zu erstarren. Vor allem muß unserer Jugend die Möglichkeit zur gesunden Entwicklung aller Kräfte gegeben werden. Auf diesem Ge- biete hat der kommende Reichstag viele Aufgaben zu erfüllen, denn der gegenwärtige hat viel oersäumt. Vor ollem muß ein Bcrussausblldungsgejetz geschaffen werden, das die Gewähr für einen tüchtigen gewerblichen Nachwuchs beiderlei Geschlechts bietet. Es muß aber auch alle Gefahren für Leib und Seele, die noch so'oft mit dem Kost- und Logis- wesen für die jungen Kinder zusammenhängen, besettigen. Die' Arbeitskraft ist vor Ausbeutimg zu schützen, und es ist gesetzlich? Vorsorge zu treifen, daß in �znügend langem, be» zabltem Sommerurlaub Körper und Gemüt sich erholen und neue Spannkraft sammeln können. Dies gilt natürlich auch für die Jugend, die nicht in einem Lebrverhättnis steht. Das Iugendwandern ist zu fördern und zu dem Zweck mit finanzieller Hilfe des Reiches, der Länder und Kommunen das Netz der Jugendherbergen auszudehnen. Möchte nicht jede junge Frau, jede Mutter erwachsener Kinder selbst hinaus, wenn sie von dem Wandern durch die schöne Welt hört? Auch das wird nwglich werden für alle. Wenn nur alle helfen an einem vernünftigen und ge- suvdrn Anfbau unserer Gesetzgebung für Volk. Wirtschaft und Slaat durch richtige Anwendung ihres Dahlrechts! Daß für sie die politische Entwicklung belanglos und darum die ganze Politik ohne Interesse sei. kann keine Frau be- hanpten, die nicht vollkommen gleichgültig durchs Leben geht. ilnd das wieder kann keine Frau, die irgendeinen Menschen lieb hat, denn dann hat sie das Bestreben, sein Leben zu ver- schönen, seine Sorgen zu erleichtern, sein Glück zu mehren. Und darum wird sie die Zusammenhänge zwischen Gesetzgebung. Arbeit und Leben verfolgen-, wird ein- greifen wollen, um zu ändern, was ihr nicht gefällt. Sie kann es am Wahltag mit ihrer Stimmabgabe, und es kommt nur darauf an, daß sie der Partei des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fortschritts, daß sie der Soziaidemo- kratischen Partei ihre Stimme gibt! Wählt Liste l!
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Geeckt für die Freikorps . Ist das auch heute noch Michswehrgeist? Der frühere Chef der Reichswehr , Generaloberst v. Seeckt , veröffentlicht in der„Deutschen Tageszeitung" einen Aufsatz über Freikorps und Reichswehr . Die einzige Genugtuung, die man bei der Lektüre dieses Auftatzes emp- finden kann, beruht darauf, daß der Verfasser glücklicher- weise nicht mehr in der Lage ist, die Reichswehr entscheidend zu beeinflussen. Daß Herr v. Seeckt die Freikorps aus den Umständen ihrer Entstehungszeit zu erklären versucht, und daß er in diesem Zusammenhang auch Worte der Enlschuldi» gungfürFememorde findet, ist nicht das Entscheidende. Herr von Seeckt erklärt: Zweck seiner Ausführungen fei, ,.weit?rcs Unheil zu verhüten", und was dieses„Unheil" fein soll, sagt er dann selbst: Dieses llnbcil liegt darin, daß aus dem historisch begreiflichen und sachlich erklärlichen Gegensatz von Reichswehr und Freikorps , der durch die Prozesse unnötig aufgefrischt und ver- irbärst wird, sich ein Gegensatz zwischen der Reichswehr und den Kreisen entwickelt, welche bisher durch die Pflege des Wehrgedanken» mm eigenen, gegenseitigen«ir.d zum allgemeinen Ruhen sich ver- Kunden fühlten. Ein solcher Gegensatz beruht auf einem Mißverständnis, und dieses darf kein dauerndes werden: zu seiner Be- seitigung beizutragen, ist der Zweck dieser Zeilen. In schärfstem Gegensatz zu Herrn von Seeckt sehen wir die Quelle des Unheils gerade in der Verbindung der Reichs» wehr mit jenen Kreisen, von denen er spricht. Herr von Seeckt sieht das Gemeinsame zwischen der Reichswehr und den Kreisen der ehemaligen Freikorps darin, daß sie beide..den Wehrgedanken pflegen". Herr von Seeckt übersieht, daß es unter den heute gegebenen Verhältnissen außerhalb der Reichs- wehr keine Kreis? geben kann, die zur besonderen„Pflege des Wehrgedankens" berufen sind. Herr von Seeckt übersieht aber — lind das ist viel schlimmer— noch etwas anderes. Die Reichswehr ist das Heer einer Revublik und das Heer eines Volkes, das in seiner großen Mehrheit re publik«- n i s ch gesinnt ist. Die Freikorpskreise gehören aber so gut wie ausschließlich jener kleinen Minderheit an. die der Re- publik mit fanatischem Haß gegenübersteht und sie lieber heute als morgen mit Gewalt beseitigen möchte. Eine Reichs- wehr, die sich jenen Kreisen wegen der angeblichen„gemein- samen Pflege des Wehrgedankens" näher fühlt als anderen Kreisen, m u ß in breiten Schichten des deutschen Volkes auf tiefes Mißtrauen stoßen. Ein Heer aber, das im Volke kein Vertrauen genießt, ist unfähig'zur Erfüllung seiner Aufgaben. Herr von Seeckt hat durch seinen Aufsatz klargestellt, warum eine in seinem Geist geleitete Reichswehr niemals im Vertrauen des ganzen Volkes einwurzeln konnte. Und wenn er sich jetzt publizistisch bemüht, jenen Geist lebendig zu erhalten und �die freundschaftliche Verbindung zwischen Reichswehr und Freikorpskreisen wiederherzustellen, so muß man von dem verantwortlichen Reichswehr - minister verlangen, daß er diesen Absichten mit starker Hand einenRiegel vorschiebt. Herr von Seeckt hat zur rechten Zeit daran erinnert, daß es bei d?r Entscheidung om 20. Mai auch um die Wehr» machtder Republik geht. Das Volk muß am 20. Mai durch s-in Votum laut und deutlich aussprechen, daß es eine Leitung der Reichswehr ini Geiste des Herrn von Seeckt e nt- schieden ablehnt.
Beamte, denkt daran! Am 20. Mai habt ihr das Wort.
Der Beamte ist heute nicht mehr Staatsbürger zweiter Klasse. er darf seine Meinung frei äußern. Und wie war das im man- archistischen Staate? Was wäre wohl einem Beamten passiert. wenn er gewogt hätte, sein Frühstück oder Abendbrot im„Vor. nzäite" einzupacken und damit im Dienst« zu erscheinen? Mit allen Mitteln versuchen die Rechtsparteien, an die Beamten heranzukommen und ihnen klarzumachen, daß sie als De- amte wohl bald erledigt sein würden, wenn die Sozialdemokratie die Uckcrmacht erhalten und die Regierung übernehmen würde, sie würde alsbald das Be r u fs bea m te»tum abschaffen, während es gerade die Regierung Ebert-Scheidemann war, die in Weimar die Beomtenrechtc verankerte. Kollegen, denkt einmal darüber nach, unter welcher Regierung der große Beamlenabban stattgefunden hat, und— hat man dort abgebaut, wo wirklich etwas hätte gespart werden können? Rein! Gerade die Arbeitsbienen des Staates, die unteren Gruppen, hat man abgebaut und nach Haufe geschickt. Es sieht doch heute in manchen Amtsswben noch ebenso, ost» mals wohl schlimmer aus. als in der Vorkriegszeit. An manchen Dienst- stellen gleicht sich beinahe die Zahl der aufsichtführenden Personen mit der, die die Arbeit zu leisten haben, aus. Auch ver- sucht man oftmals schon wieder, den Kasernenhofton ein- zuführen und die Beamten der unteren Besoldungsgruppen wie Rekruten zu behandeln. Wie lange schon wartet die Beamtenschaft auf das Beamten- rätegesetz? Den Arbeitern und Ang« st eilten hat man die Detriebsröt« nicht so lange vorenthalten können, weil sie es sich durch ihre Gewerkschaften erkämpft haben. Eine bürgerliche Regie- rung hat aber keinen Anlaß, den Beamten Recht « irgendwelcher Art einzuräumen und gesetzlich festzulegen. Diese Aufgab« wird der Sozialdemokratie überlassen bleiben. Die Früchke der Vürgerblock-Reglerunz haben die Beamten, ganz besonders die der unteren und mittleren Besoldungsgruppen, zu kosten bekommen. Alle Berbesserungsanträge der Sozialdemokratie wurden abgelehnt. Wenn die Rechts-
Parteien für die niedrigbesoldeten Gruppen nicht? übrig hatten, so hatten sie desto mehr übrig für hohe Pensionen und für di« Großindustrie. Denkt daran, daß der Antrag der Sozio!- demokratie, die Höchstpension auf 12000 M. festzusetzen, ab- gelehnt wurde. Beamte, denkt auch daran, daß da» gegeben« B«rsprechen der Lohnstsuerf«nkung nicht eingelöst wurde. Die Mittel fehlten! Ja, die M'ttel fehlen, well die Steuerstundungen für den Besitz ZOO Millionen Mar? betragen! Wird einem Arbeiter oder Festbesoldeten die Steuer gestundet? Beamte, denkt auch daran, welche enormen Summen an die Ruhrindustrie gegeben wurden, wie man die ehemaligen Fürsten geradezu glänzend aufgewertet oder entschädigt Hot. War während der Regierung des Bürgerblocks immer Geld vorhanden für die Großindustrie und sonstigen Kapitalistengruppen, so sorge ein jeder dafür, daß es n a ch dieser Wahl anders werde, daß den Sozial- und Kleinrentnern und den niedrig besoldeten Gruppen der BehördenangestÄlten nnd Beamten geholfen wird, und daß das diesen Bevölkenmgsgruppsn bisher zugefügt« Unrecht wieder gutgemacbt wird. Daß die Sozialdemokratische Partei bei evenwellem Eintritt in die Regierung kein gutes Erbe vorsindet, dessm sind wir uns bewußt. Wir all« aber müssen dafür «intreten, und ganz besonders die Beamten und Angestellten de ? unteren Besoldungsgruppen, daß di« Sozialdemokrati« gestärkt me noch nie zuvor in die Parlamente einziehen kann. Es ließen sich noch die verschiedensten Bergleiche zichen. doch dürfte dieses hier schon genügen, um die Beamten in letzter Stunde noch aufzurütteln und ihnen die Augen zu öfstien. Sorge aber auch«in jeder dafür, daß di« Frauen einzig und allein ihre Stimme der Partei geben, durch deren Eintreten sie die Gleichberechtigung im öffentlichen Leben überhaupt erst erhalten haben, das ist die Sozialdemokratie! Wollt ihr. Beamte und Festangestellt«, daß eure Zukunft si-b besser gestalten möge, so gehören alle eure Tkimmea am 20. Issat der Kozialdemokralifchen Partei Deutschlavds, List« 1.
Tariferhöhung oder nicht? Die Reichsregierung vertagt die Entscheidung.
Das Reichskabinett beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Antrag der Reichseisenbahn, die Tarife zu erhöhen. Amtlich wird dazu mitgetettt: „Der Vorsitzende des Berwalwngsrates der Reichseisenbahn. Dr. von Siemen», und der Generaldirektor Dr. Dorp- müller erstatteten Bericht über die finanziell« Loge der Reichs- eifenbahngefellschast und erläuterten die einzelnen Punkte der über di« Tariferhöhung verfaßten Denkschriften. An diese Darstellung schloß sich eine eingehende Aussprache, welche durch eine Besprechung der beteiligten Reichsressorts ihre Ergänzung finden soll. Eine Ant- wort der Reichsregierung auf den Antrag der Reichseisenbahn-
gefcllschaft wird nach Beschluß dieser Derawvgen in kurzer Zeit erteilt werden." Vor der Sitzung des Reichskabm«tts wurde in unter- richteten Kreisen angenommen, daß sich das Kabinett gegen die Tariferhöhung aussprechen würde. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Das Kommunique läßt vielmehr offen. ob die Bürgerblockregierung der Tariferhöhung nicht doch noch zustimmt. Bis zum 2 0. Mai wird die deutsche Oeffentlichkeit dar- über Klarhett haben, weil am Wahllage die Frist a b- läuft, mit der die Tariferhöhung automatisch durchgeführt wird, wenn das Kabinett nicht widerspricht.
Schwere Anklagen gegen Kendel!. Liebesgaben für Bayern auf Kosten Ostpreußens ! Der Demokratische Zeitungsdienst schreibt: In einer Bersammlung der Deutschen Demokratischen Partei nahm in Kottbus derVorsitzendedesPreutzischenOrts- a u s s ch u s s e». Landtagsabgeordneter Riedel Stellung zu den Angriffen, die Reichsinnenminister von Keudell in Schneidemühl auf einer deutschnationalen ostmärtischen Tagung gegen die Deutsche Demokratische Partei und gegen Riedel gerichtet hotte. Der demo- kratische Redner stellte fest, daß Keudell sich mit den Millionen brüstet«, die der Reichstag gegen den Willen de» Reichs- innenmini st ers und im wesentlichen auf Betreiben der preußi- schen Staatsregierung fürdie östlichen Greuzgeblet« b«- willigt habe, daß Keudell aber ängstlich verschweige, wie auf sein persönliches Betreiben im vergangenen Jahr von den für Ost» fürsorgeaufgaben bereitgestellten Mitteln di« Hälfte nach Süd- deutsch land geflossen und n. a. in Bayern für Klöster verwendet worden sei. Riedel macht« dann weiter di« aussehenerregend« Mitteilung. dich von den ausdrücklich gegen den Will«» d«s Reichsinneji. Ministers in den diesjährigen Etat vom Reichsrat und Reichstag auf Antrag Preußens eingesetzten IS Millionen für die Grenz- fürsorge Herr von Keudell gelegenllich seiner kürzlichen Wahl- reise durch Bayern der bayerischen Regierung nicht weniger als S Millionen versprochen habe und diese sonderbare Verteilung der Grenzmittel ganz insgeheim noch vor Zu» samm entritt des neuen Reichstages durchzuführen gedenke. Die politische Eisenpreiserhöhung. Nach den Wahlen soll das Reichskabinett zur Eisenpreis» erhöhnng Stellung nehmen. Di« Erhöhung der Eisenpreise soll im Retchskabinett zur Dis- kufsion gestellt werden, und zwar nach den Wahlen. Das ist der Entschluß, zu dem Reichswirtschaftsministcr Dr. Curtius gekommen ist. Darüber liegt folgend« amtliche Meldung vor: „Reichswirtschaftsminister Eurtiu» nahm heute Vorträge über Anlaß und Auswirkung der Preiserhöhung für Walzwerks- erzeugnisse entgegen. Mit Rücksicht auf di« sachliche Bedeutung einer Entscheidung und bei der Grundsätzlichkeit der wirtschaftspolitischen Fragen, die für dl« Eni- scheidung maßgebend sein können, wird die An- gelegenheit nach den Wahlen zum Gegenstand innerhalb des Ka- binetts gemacht werden."
Der Reichswirtschaftsminister Dr. Eurtius hätte nach dem Gc- setz für die eventuelle Anrufung des Kartellgericht», wenn er dis Preiserhöhung für nichtig erklären lassen will, die Mitwirkung des Reichskabinetts nicht nötig. Daß er eine Besprechung im Reichs- kabinett»erlangt, läßt Bedenken grundsätzlicher Art erkennen, auf einen Widerspruch gegen die Eisenpreiserhöhung zu ver- zichten. Daß diese Besprechung nach den Wahlen erfolgen soll, unterstreicht den politischen Charakter der von Dr. Curttus zu treffenden Entscheidung, die eine Entscheidung auch zur Sozialpolitik des Reiches wäre, wie wir immer mit Rachdruck betont haben. Die Schwerindustrie hat die Eisenpreise nicht erhöht, weil sie sie haben muß, sondern als politische Demonstration gegen de» Kohlenschiedsspnich des Reichsarbeitsministers! Generalskrieg in Bayern . Erst Epp geaea Lettow, jetzt Lvdendorff gegen Epp. Alüacheu. 17. Mai. (Eigenbericht) Im völkischen Lager ist wieder einmal Krach, und wild schlagen die Speere der Götter gegeneinander. Der völlig isoliert« Luden- d o r f f mag den General v. E p p nicht leiden und geist ihn in seinem Organ, der„Deutschen Wochenschau", heftig an. Dabei wird von Ludendorff Stimmung gegen die Reichstagsliste Hiller» gemacht für die Konkurrenzliste von Graefe. Jetzt ist Hitler seinem Reichstags- kandidaten im„Völkischen Beobachter" zu Hilfe geeilt. Er meint, Ludendorff und seine Händel interessieren die Oeffentlichkeit nicht mehr. Dabei erfährt man u. a.: Als der Ehrenstreit zwischen Ludendorff und dem ehemaligen Kronprinzen Rupprecht auf der Tagesordnung war, kündigten die bayerischen Generale und die bayerischen Ofsiziersregimentsverbände unter Führung des General» v. Epp dem General die Standes- gemeinschaft auf. Die bayerischen Anhänger Ludendorffs, die unter seiner Schirmherrschaft im deutsch -völkischen Offiziers- b u n d vereinigt sind, blieben damals trotzdem in den Regi» mentsverbänden, so daß, wie ein Mitglied des deutsch-völki- schen Offiziersbundes dem„Völkischen Beobachter" schreibt, die eigen- artige Lage entstand, daß es in Bayern viel« Offiziere gibt, die chrer- seUs in General Ludendorff ihren Schirmherr» oerehren und ihm andererseits die Standesgemeinschaft aufgesagt haben. Kein Münder also, wenn die völkischen Mannen selbst nicht mehr wissen, wer Koch und wer Kellner ist, wessen Befehl« sie eigentlich entgegenehmen sollen, und kein Wunder, wenn«in Dölkischer dem anderen das tödliche Messer in di« Rippen jagt, wie es kürzlich in Pfungstadt vorgekommen ist. Im Befinden des Reichsaußen minister» Dr. Stresemann ist eine leichte Besserung eingetreten. Die Darmerkrankung sst behoben. Die Nieren beginnen wieder zu funktionieren. Innnerhin ist der Zustand nach dem Abendbericht der Aerzte auch jetzt noch nicht zufrieden- stellend.