auszeichnete. Daß Dr. Moses diese Ausführungen über meinen Rechtsfall nicht dazu benutzt hat, um die bekannten Ausfälle gegen die KPD. zu machen, das ehrt ihn. So schrieben Sie vor wenigen Wochen und jetzt wagen Sie es, die Sozialdemokratie und damit auch mich, mit unflätigen Schimpfworten zu beleidigen und dadurch sich selbst zu verunehren? Ihre eigenen Worte!
-
-
Soll ich Sie weiter daran erinnern, daß Sie, nach dem Sie der ,, Roten Hilfe" und dem Rechtsanwalt Apfel Ihre Bollmachten entzogen Sie haben das ja selbst der Behörde mitgeteilt, den Sozialdemokraten Dr. Rosenfeld mit Ihrer Bertretung bzauftragten, auch einen Mann, den Sie durch Ihre Befudelungen seiner Partei mit bejubeln?
Ich will Sie nicht moralisch belasten, indem ich Ihnen das ins Gedächtnis zurückrufe, was Sie wiederholt in zornigen Worten über die KPD . und die ,, Rote Hilfe" schrieben, für die Eie jest Bahlagitation betreiben. Aber Unwahrheiten in dem letzten Brief an die ,, Rote Fahne " muß ich richtigstellen.
Sie schreiben: Mein Brief, der jetzt von der SPD. als Wahlbombe gegen meine Partei, die KPD. , ausgenutzt wird, war geschrieben in einer Situation, wo durch die gerichtliche Verschleppung des Wiederaufnahmeverfahrens und durch den Amnestieverrat der SPD . nicht nur ich ungeheuer erregt und erbittert war, sondern auch alle anderen proletarischen politischen Gefangenen." Eine glatte Lüge! Der Inhalt dieses Briefes war mir und anderen Berjonen wochen und monatelang vorher bekannt, bevor die Amnestie frage zur Debatte stand. Monatelang wußten wir schon von den Vorwürfen, die Sie gegen die Role Hilfe" und deren Funktionäre erhoben hatten. Wir wußten es von Ihnen, Herr Hölz, aber wir behandelten die Angelegenheit vertraulich, trotzdem auch dies den Behörden bekannt war.
In meinem Auffah über Sie, den Sie so warm anerkannten, schrieb ich,„ daß eine heißblütige Natu.) pon unbedingter Wahrheitsliebe ihr Recht verlangt". Diese Behauptung fann ich heute leider und daran tragen Sie die Schuld nicht mehr in vollem Um
fang aufrecht erhalten.
-
Die Rote Fahne " schreibt: Planvoll und bewußt stimmten die sozialdemokratischen Abgeordneten dafür, daß Mar Hölz nicht unter die Amnestie fallen sollte!" Diese er bärmliche Lüge haben Sie nicht nur unwidersprochen gelassen, sondern durch den Ausdruck Amnestieverrat der SPD ." noch unterstützt. Ist Ihr Gedächtnis so schwach, daß Sie vergessen haben, daß Sie selbst eine Amnestie für sich ablehnten, mit Recht, da Sie in einem Wiederaufnahmeverfahren Ihre Unschuld beweisen wollen!? Sollten Sie wirklich nicht wissen, was ich unternommen, um das Wiederaufnahmeverfahren für Sie durchzusetzen? Wollen Sie uns etwa zum
Der Lebenslauf eines Hochstaplers
Husarenregiment- Afrika- Amerifa- 3rrenanstalt- Fremdenlegion.
Ein heruntergekommener Adliger ist in Moabit teine feltene Erscheinung. Das blaue Blut derer von Gaffen- vier Pferden beteiligt und gleichzeitig mitinhaber einer dorf, in deren Familie Selbstmord, Jrrenanstalt, Berschwendungsfucht zu Hause waren, konnte auch durch die Einhetrat in eine gesunde Hamburger Patrizierfamilie nicht mehr aufgefrischt werden. Der Sprößling der Gaffendorf, Ernst, der fich als Freiherr zu bezeichnen liebte, hatte sich jetzt wegen Betrugs im Rückfall und Urkundenfälschung ver dem Schöffen24 Betrügereien gericht Berlin- Mitte zu verantworten.
wurden ihm zur Last gelegt.
Der Großvater des Angeklagten war ein wohlhabender Reeder. Wie es aber bei solchen Leuten manchmal vorkommt, wollte der Junge nichts lernen. Mit Hilfe von Hauslehrern brachte er es bis zum Einjährigen. Die Prüfung bestand er mit großer Not. Seine weitere Laufbahn schien vorgeschrieben: er trat bei den Wands beter Husaren ein, stürzte aber vom Pferde, und so war es mit der Offizierskarriere zu Ende. Es blieb für ihn nur die Möglich teit, Landwirt zu werden. Ein Jahr später wurde er von seinen Verwandten nach Afrifa abgeschoben, arbeitete hier in verschiedenen Pflanzungen und kehrte zwei Jahre später nach Deutschland zurück. Als er sich in Europa in der Hauptsache mit Schuldenmachen beschäftigte, schoben ihn seine Verwandten nach Südamerika ab. Hier spielte er den Cowboy, arbeitete auf Baumwollplantagen, und war 1½ Jahre später wieder in Europa . Das Schultenmachen konnte von neuem losgehen. Da steckte man ihn in die Irrenanstalt. Aber auch dies heilte ihn nicht von seinem Schuldenmachen. Nun ging er in die Fremdenlegion, wurde hier Offiziersinstrukteur, desertierte, als es in Afrika mit dem Rriegführen ernst werden sollte, wurde gefaßt, vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt. Seine Mutter fetzte nun Himmel und Hölle in Bewegung, damit ihrem Sohn das Leben erhalten bleibt, machte geltend, daß er in der Irrenanstalt gewesen sei, drückte ein Wiederaufnahmeverfahren durch, bekam ihn frei und brachte ihn nach seiner Rückkehr nach Europa erneut in eine Irrenanstalt. Hier konnte er aber doch nicht ewig bleiben.
Vorwurf machen, daß wir die Begnadigung der Fememörder, jener Bergeßt den Wahlschein nicht!
menschlichen Bestien, die unzählige Proletarierleben auf dem Gemissen haben, verhinderten? Können Sie nicht begreifen, daß wir die politischen Gefangenen und auch Sie befreien wollen und werden, ohne dadurch diese Henker der Reaktion ihrer verdienten Strafe zu entziehen?
Aus Ihrer eigenen Erfahrung müssen Sie, wenn Sie ehrlich find, schon heute vergleichen fönnen, was die Sozialdemokratie, von meiner Berson will ich nicht reden, für politische Gefangene getan
hat und was die Kommunisten, abgesehen davon, daß sie Eie zur Wahlagitation gegen die SPD. benügen? Um jo trauriger ist die Rolle, die Sie jetzt spielen.
Sie haben selbst reichliches Material gegen die KPD . und die Rote Hilfe anderen in die Hand gegeben. Man hat davon teinen Gebrauch gegen politische Gegner gemacht, man wollte mit Ihrem Schicksal keine Wahlagitation treiben, wie dies die Kommunisten jetzt fun. Meine Partei erstrebt nur ein Ziel: den politischen Ge= fangenen zu ihrer Befreiung zu verhelfen. Davon werden wir uns auch nicht abbringen lassen, felbst dann, wenn, wie in Ihrem Fall, unsere Anstrengungen mit dem schnödesten Undant gelohnt werden.
Wer lügt am dümmsten?
Der Preis gehört der A33!
Die fommunistische A33." bringt eine Photographie des Genoffen Stampfer, der folgende Berse an die Brust geheftet sind: ,, und besonders unser Kaiser -
Ede, stier' mich nicht so an!
Deshalb jag ich's doch nicht leiser-
-
Ist ein echter deutscher Mann.
Quaisch mir nicht vom 3ufunftsstaate,
Republike her und hin,
Schöne ist's, daß ich Soldate
Und ein Kaiserlicher bin.
Prost, die Gläser laßt uns heben,
Seid nicht stumm und stimmt mit ein:
Unser Kaiser, der soll leben Und im Kampfe Sieger sein!"
Unter diesem Bild und diesen Bersen steht als erklärender Tert: Im Geiste dieses Gedichtes, das im August 1914 im„ Borwärts" erschienen ist, hat Friedrich Stampfer das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands " weitergeführt.
Es war nicht unsere Absicht, diesem läppischen Schwindel Beachtung zu schenken, da uns jedes Wort über ihn beinahe als eine Beleidigung der Leser erschien.
Indes wird uns aus Dresden gemeldet, daß sich die Propaganda der Rechten seiner bemächtigt hat. Die Rechte schlägt sich freilich damit selber ins Gesicht, denn gewöhnlich pflegt sie ja die Genossen, die im August 1914 den ,, Borwärts" redigierten, ganz be sonders zu den„ Dolchstößlern" zu rechnen. Selbstverständlich ist die Behauptung, daß der Vorwärts" oder der Genoffe Stampfer jemals Wilhelm II. in Vers oder Prosa verherrlicht hätten, weiter nicht als eine idiotische Erfindung.
"
Wenn nach den Wahlen ein Preisgericht zu entscheiden hätte, mer die dümmfte Lüge gegen die Sozialdemokratie erfunden hat, fo roürde es zweifellos, trotz der Schwere der Ronkurrenz, der tom munistischen„ A33." den ersten Preis zuerkennen müffen.
Krylenkos Lieblinge. Bezeichnendes Vorspiel zum Schachth- Prozeß. Mostau, 18. Mai. Der Angeklagte Braianowski, der behauptet hat, deutsche Firmen hätten Bestechungsgelder gegeben, wodurch besonders die Firma Knapp belaftet wurde, und der Angeklagte Matow, der den Werdegang der Verschwörerorganisation mit allen Einzelheiten zugegeben hat, haben darum ersucht, daß der ihnen zugeteilte Dffizialverteidiger Murawiew durch einen anderen erfegt werde, da fie befürchteten, Muranjem fönnte ihre Geständnisse abschwächen. Der Berteidiger habe nämlich wiederholt darauf hingewiesen, bak
daß den Angeklagten die Todesstrafe drohe, und versucht, sie im Interesse der anderen Angeklagten zu einer Milderung der gemachten Aussagen zu belegen. Der Oberste Gerichtshof hat beschlossen, den Berteidiger Murawjem durch einen anderen zu ersetzen.
Hente letter Termin.
Wenn du am Sonntag verreisen wiüft oder mußt, so wirst du, zwar nicht mit dem förperlichen Auge, aber, vorausgesetzt, daß du ein guter Staatsbürger und ein treuer Freund deines Volkes und der deutschen Republik bist, mit dem Geiste ein Transparent erbliden, auf dem zu lesen ist: Reisende, vergeßt nicht zu
ト
Revende vergeßt nicht
zu wählen
Wählt Sozialdemokrater
Während der Inflationszeit ist er an einem Rennstall mit Wurstfabrik in Spandau . Im Jahre 1925 nimmt er aber seine Tätigkeit als Betrüger auf, die er bereits mit Erfolg ein Jahrzehnt früher ausgeübt hat. Damals mußte er zweimal Gefängnisstrafen über sich ergehen lassen. Er bediente sich immer ein und derselben unfehlbaren Methode. Er kaufte in ersten Geschäften ein, machte kleine Anzahlungen, unter Umständen ging es auch chne Anzahlungen ab, in der Hauptsache stellte er aber Wechsel auf lauttönende Adelsnamen aus. Auf den Namen des Herrn von Graeveniz, von Romberg, von Edartstein bezeichnete sich der Freiherr. Die Sachen verkaufte er wieder, die Berkäufer gingen natürlich leer aus. Go prellte er Pelzgeschäfte, Juweliere, Wäschegeschäfte und dergleichen mehr. In einem Falle kaufte er am Bayerischen Platz einen Pelz und zahlte nur eine kleine Summe an. Für den Rest gab er Akzepte auf den Namen v. Romberg. In einem anderen Falle ging ihm und seinen Freunden bei einem Nachtoelage der Seft aus. Herr Gassendorf besorgte im Nu eine neue Ladung. Als er eines Tages wieder bei Geld war, zahlte er 4000 Mark für ein Auto ein, für den Rest gab er Afzepte. Diesmal fiel der Inhaber der Firma auf den Schwindel nicht herein. Sogar Dogcartgespanne besorgte er sich in der gewohnten Weise. Auch Schreibmaschinen in großer Bahl gingen durch seine Finger.
Der Angfelagte ist heute im großen und ganzen geständig. Der Sachverständige stellt wohl Degeneration fest, meint aber, daß der adlige Herr trotz seines häufig wiederholten Aufenthalts in der Irrenanstalt für seine Taten verantwortlich sei. Der Staatsanwalt beantragte eine Gesamtstrafe von 3 Jahren 2 Monaten.
Das Urteil
Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen fortgesetzten Betruges im Rückfall in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis. Die Untersuchungshaft in Höhe von einem Jahre wurde ihm angerechnet.
schaft werden Vorbereitungen für die Rüd tehr der Stalia" getroffen, die man heute morgen 5 Uhr erwartete. Die Matrosen der ,, Citta di Milano" stehen für das Landungsmanöver beim Hangar bereit. Sie haben alles Material für die Auffüllung des Luftschiffs zu einem neuen Fluge ausgeschifft.
Autounfälle am Himmelfahrtstag.
Insgesamt 60 Personen verletzt.
Gießen , 18. Mai. Ein tragisches Ende nahm am Himmelfahrtstage ein Ausflug der Freien Zurnerschaft Treis an der Lumeda, die mit zwei Omnibussen eine Fahrt nach der Edertalsperre unternehmen mollte. An einer furvenreichen Stelle zwischen Binnen und Leiden hofen versagte die Bremsvorrichtung eines Wagens Dieser wurde über einen Graben und eine Anhöhe hinausgeschleudert, entwurzelte zwei starke Bäume und überschlug fidy. Die Karosserie ging dabei bollständig in Trümmer. Alle 30 Infaffen wurden verlegt, am schwersten der Wagenführer, dem der Brustkorb eingedrückt wurde, und ein sechzehnjähriger Mitfahrer aus Wieseck , der 1½ Stunden lang mit den Armen festgeklemmt unter dem schweren Wagen lag. Bei einer eingehenden fachmännischen Untersuchung des Getriebes wurden an der rechtsseitigen Bremsvorrichtung Veränderungen festgestellt, so daß ein Sabotageaft vermutet wird. Alles weitere muß die gerichtliche Untersuchuna ergeben.
Ein schweres Autounglüd ereignete fich auch im Mügligtal bei Dresden . Ein Dresdener Regelflub hatte mit einem Sonderauto der Dresdener städtischen Straßenbahn eine Rundfahrt durch das Erzgebirge veranstaltet. Auf einer steil abfallenden Straße bei Bärenstein versagte die Bremse, so daß der Führer das Auto gegen die Straßenböschung lenten mußte. Durch den heftigen Anprall stürzte das Auto um und fiel in die Müglig. Es find etwa 25 bis 30 Personen größtenteils leicht verlegt worden, die durch Sanitätsautos der umliegenden Ortschaften in das Johanniter Krankenhaus in Heidenau geschafft wurden. Die Verletzten formten bis auf sechs nach Anlegung von Notverbänden wieder entlassen werden.
wählen! Wählt Sozialdemokraten!" Sobald du alfo Soldatenverfolgung in Deutschösterreich
an deinem Reiseziel angekommen bist, wirst du ins nächste beste Wahllokal gehen und dein Kreuz in den Kreis neben der Liste 1 feßen, um so deiner Bürgerpflicht zu genügen!
Aber hast du dir auch einen Wahlschein besorgt? Hast du es nicht getan, dann bist du deines Wahlrechts verlustig! Wenn du es bis heute verschwigt hast, so sind Hopfen und Malz noch nicht verloren. Aber noch heute, Freitag, mußt du bis 19 Uhr, nach alter Zeit bis 7 lhr abends, zu deinem zuständigen Bezirksamt gehen und dir einen Wahlschein ausstellen lassen. Eile fut frei
lich not!
Also nochmals: Reisende, vergeßt nicht zu wählen! Wählt Sozialdemokraten! Besorgt euch noch heute einen Wahlschein, denn spätere Anträge finden nach den amtlichen Mitteilungen in keinem Falle Berücksichtigung, auch wenn die Gründe noch so dring
lich scheinen.
Am gefirigen Tage sind von Nobile noch folgende Funksprüche ingegangen: 9,20 Uhr: Unsere Stellang it 59,55 Grad öftlicher Länge und 76,18 Grad nördlicher Breite. Wir steuern auf die Insel Abel zu und fliegen immer über vereistem Meer. Der Himmel ist klar bei einer Temperatur von 17 Grad unter Null. An Bord alles wohl. 11 Uhr abends: Wir sind etwa 140 kilometer oftsüdöstlich von Kap Leigh- Smith entfernt. Wir sehen die Fahrt zwischen Nebel und Schnee fort und wenden uns dem Norden Spitzbergens zu. Diese Funffprüche laffen darauf schließen, dag Nobile infolge unsichtigen Wetters beschlossen hatte. Spikbergen einschließlich der Nordostinsel von Norden zu um steuern, anstatt durch die Hinlopenstraße zurückzukehren, was die Fahrt erheblich abgefürzt hätte. Doch lief das Luftschiff dabei Gefahr, im Nebel und Schneegestöber gegen die hohen Feisenberge längs dieser Meeresflraße zu floßen was Nobile anscheinend vermeiden wollte.
Kingsbay, 18. Mai.
Der vor dem Abschluß stehende Flug Nobiles von zirka 4000 Kilometer stellt zweifellos für ein Luftschiff dieser Größe eine glän zende Leistung dar. Bon der italienischen Expeditionsmann
Der Wehrminifter bricht die Berfaffung!
Die Berfassung der Republik Deutschösterreich verbürgt auch den Mitgliedern der Wehrmacht die freie Ausübung ihrer Staatsbürgerrechte. An der großen Wiener Rundgebung am Staatsfeiertag des 1. Mai haben auch tausend Soldaten teilgenommen, jedoch in Zivil. Nur eine vorangetragene Tafel mit dem einen Wort Soldaten" zeigte, aus was für Berufsangehörigen dieser Teil des Riesenzuges bestand. Nun aber hat der christlichsoziale Wehrminister Baugoin, ein ehemaliger Reserve- Rittmeister des Trains( Fuhrwesen), die Stellung aller dieser Maidemonstranten vor das Disziplinargericht befohlen. Der Militärbund hat seine Mitglieder aufgefordert, soweit fie an der Demonstration teilgenommen haben, sich ausdrücklich zur Verfolgung zu melden, damit alle Belt erkenne, wie dieses prominente Mitglied der Seipel- Regierung die Verfassung achtet.
In dem alten Truppenübungslager Brud a. d. Leitha sind seit längerer Zeit 600 freigemerkschaftlich organisierte Soldaten in ganz elenden, löcherigen, regen, fäfte und winddurchlässigen Baraden und Zelten untergebracht; angeblich zur Arbeitsausbildung. Diese Ausbildung des Soldaten für einen später zu ergreifenden Beruf schreibt das Gesch vor, in Bruck aber beschäftigt man sie mit Mistfahren, Umgraben und sogar mit gefährlichen Steinbrucharbeiten. Die Soldaten sind dort in der Straffolonie; sie sind abkommandiert, damit sie nicht die neu Eingetretenen, die sowieso vielfach Dom Pfarrer und Mesner empfohien sind, ungünstig beeinflussen.
15 000 Himmelfahrtsbesucher am Kaiserdamm. Der Erfolg der großen Ernährungsschau in den Ausstellungshauen am Kaiserdamm schreitet fort. Der geftrige Himmelfahrtstag brachte den bisher stärksten Andrang, nämlich 15 000 Besucher.
Sozialdemokratische Partei. Prenzlauer Berg . Heute, Freitag, den 18. Mai, Treffpunkt zum Berbeumzug 18% Uhr Prenzlauer Allee, Edo Danziger Straße, per dem Bezirksamt( nicht, wie irrtümlich angegeben, Schönhauser Allee Ede Danziger Straße. Reinidendorf. Die Genossen von Reinidendorf- West, Tegel und Borsigwalde beteiligen sich geschlossen heute, Freitag, an der Kundgebung für Reinickendorf - West in Müllers Festfälen, Scharnweberstraße 14. Redner: Stadtverordneter Mag Kreuziger,