brei gestorben. In den Bauernhäusern und Milchgeschäften ist alle verfügbare Milch beschlagnahmt worden, um sie den Kranken einzuflößen. Der Bevölkerung hat sich eine ungeheure Panik bemächtigt. Die Einwohner standen noch um 3 Uhr nachts auf den Straßen. Man weiß nicht, wohin die Gaswolte schleicht und befürchtet, daß das Unglück jeden Augenblick mit einem Bindwechsel eine andere Richtung nehmen kann. Die Lüneburger Reichswehr soll unter Umständen eingesetzt werden, um im schlimmsten Fall die gauze bedrohte Gegend zu räumen. Die Polizei hat umfangreiche Berkehrsabriegelungen vorgenommen.
Auf Hilfeanforderung aus Hamburg stellte Oberbranddirektor Gempp einen starken Kraftwagen zur Verfügung, in dem Baurat Lindner, Baurat Kohsan, Professor Quasebarth, Dr. Engelhard von der Auer- Gesellschaft mit Gasschußmasten und Spezialatemeinfägen zur Hilfe nach Hamburg gefahren sind.
Neue Unglücksmeldungen.
Auch die Mannschaften der Hamburger und Wilhelm 5- burger Feuerwehren sowie die bei den Absperrungen tätigen Polizeibeamten hatten unter dem Auftreten der Gasschwaden sehr zu leiden, und eine ganze Reihe von Beamten mußte ebenfalls in die Krankenhäuser geschafft werden. Trogdem in allen Fällen sofortige Behandlung durch Sauerstoff erfolgte, konnte doch nicht verhindert werden, daß fünf Todesfälle bisher zu beklagen find, und es ist leider nicht ausgeschlossen, daß sich diese Zahl noch weiter erhöhen wird. Die Zahl der Erkrankten beträgt in beiden Städten bisher ungefähr 100, dürfte fich aber ebenfalls noch vergrößern, da auch heute immer wieder neue Meldungen über das Auftreten der Phosgen- Gasschwaden in Wilhelmsburg einlaufen, während für Hamburg selbst infolge des herrschenden Windes die Gefahr als be= feitigt gelten fann.
Phosgen
ist eine Verbindung von Kohlenoryd und Chlor, also zweier äußerst gefährlicher Stoffe. Im Kriege wurde Phosgen wegen seiner gefährlichen, in den meisten Fällen tödlichen Wirkung neben anderen Stoffen mit zur Füllung von Gasgranaten der verschiedenen Arten verwandt. Heute wird es in der Industrie zur Herstellung von Teerfarbstoffen sowie in der medizinischen Industrie zur Gewinnung eines Lungenheilmittels benutzt, doch muß bei seiner Berwendung die allergrößte Borsicht beobachtet werden. Für den Handel wird es in flüssiger Form in Stahlflaschen geliefert, bei deren Lagerung natürlich entsprechende Vorschriften zu beachten find, wenngleich eine besondere Erlaubnis zum Lagern dieses handelsüblichen Gafes nicht erforderlich ist.
Wie es möglich war, daß sich der Verschluß einer solchen Stahlflasche lösen und so dieses furchtbare Unglück anrichten konnte, muß die eingeleitete Untersuchung ergeben.
Hamburg, 21. Mai .( Eigenbericht.) Müggenburg G. m. b. H., so heißt sie jetzt Dr. Hugo Stolzenberg hieß sie früher, jene merkwürdige und von allerlei politischen Geheimnissen umwilterte Firma, deren Eristenz von kommunistischer Seite so oft und immer wieder verzweifelt abgeftritten wurde, die aber gestern mittag furchtbare unde von ihrem Vorhandensein gegeben hat.
Es war im Hodhiommer 1923, auf dem Höhepunkt des Ruhrkampfes, als die deutschen Militärs Berbindung mit den russischen Kommandoffellen fuchten und fanden es war jene denkwürdige Zeit, da die kommunistische Internationale in„ nationaler Revolution" machte, jene Zeit, da Radet den Schlageter verherrlichte und Ruth Fischer mit den völlischen Studenten politische Diskussionen abhielt. Es war die Zeit, da die PD.- Zentrale ihren bekannten Aufruf erließ:„ Fort mit der Regierung der nationalen Schmach und des Bolksverrats!" In jener Zeit begann die Reichswehr ihre sogenannten wirtschaftlichen Unternehmungen aufzubauen, die„ Gefu" und die„ ito, in Wirklichfeit Ausrüstungsunternehmungen, die mit Millionen und aber Millionen vom Reichswehrministerium ausgestattet wurde. Da geschah es auch, daß die Firma Dr. Hugo Stolzenberg Hamburg- Poeute- Müggenburg, Schleuse 28, über die„ Gefu" mit dem Reichswehrminifterium in Beziehung trat und den Auftrag erhielt, in Troht im Gouvernement Samara eine Giftgasfabrik aufzubauen. So entstand jener berüchtigte Kompleg„ Reichswehr. Sowjetrußland", den die Kommunistische Partei, vor allen Dingen die„ Hamburger Boltszeitung" mit einer Dreiftigkeit, die überhaupt nicht mehr zu überbieten ist, ja, die geradezu beispiellos ist, in der Geschichte der politischen Lügen immer wieder abzuleugnen fuchte. Das gräßliche Unglüd von gestern nachmittag hat den kommu nistischen Lügen und den Dementis der Reichswehr ein furchtbares Ende bereitet.
Das Schicksal der Giftgasfabrit in Trogt ist recht abenteuerlich gewesen, und zu einer wirklich ausreichenden Produktion scheint es in den kritischer Jahren bis zur Aufdeckung des Standals durch Philipp Scheidemann nicht gekommen sein. Die Firma Stolzenberg trat später in Liquidation, um nicht zu sagen Konkurs, wobei sich herausgestellt haben mag, daß Herr Stolzenberg und sein Auftraggeber sich nach Kräften gegenseitig hineingelegt haben. Die Erfirma Stolzenberg wurde dann übernommen von einem etwas geheimnisvollen Konsortium, das die Firma in Müggenburg G. m. b. H. umfaßte und das angeblich seine Aufgabe darin sah, die Firma und ihre bisherige Produktion, ihre Maschinenanlagen und Restbestände, so gut es eben anging, zu terwerten. Die jeßigen Firmeninhaber find wahrscheinlich niemand anderes als die Bertreter der Wito, alles in allem also die mit der Liquidation beauftragten Bertreter des Reichswehrministeriums. Wie wir unterrichtet sind, hat tatsächlich seit geraumer Zeit eine Produktion nicht mehr stattgefunden und das große Unglück dürfte sich dadurch erklären, daß. Borräte, die seit längerer Zeit, vielleicht seit Jahren, schon dort lagerten, durch Schadhaftwerden des rostigen Kessels ins
Freie durchbrachen.
Mit einer& a tastrophe alfo, deren Ausmaß anscheinend noch immer nicht ganz zu übersehen ist, findet aljo diejes wahnfinnige Kompagniegeschäft 3 wischen den Russen und Herrn Geßler seinen tragischen Abschluß.
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Bei dieser Gelegenheit muß daran erinnert werden, daß damals nicht nur Giftgas, sondern auch Flugzeuge und Granaten und andere Munition in enger Verbindung zwischen der deutschen Reichswehr und den Sowjetbehörden fabriziert worden find. Die Fabrik in Trozt hieß Bersot"; fie stellte neben Chlor und CO. auch jenes Gas her, das jetzt in Hamburg zu einem so furchtbaren Unglück geführt hat. Etwas Aehnliches hätte sich damals auch beinghe in Rußland ereignet, da während eines Hochwassers die Gefahr entstand, daß die Gefäße, in denen das Gas aufbewahrt wurde, in die Luft fliegen würden.
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Die Regierung wartet noch.
Man hofft auf günstigere Zeiten.
Die Reichsregierung will vorläufig nicht zurück. I die, als der Eingang zum Lokal von den Kameraden gut verteidigt treten, sondern wird erst auf Grund des endgültigen amtlichen wurde, die Fensterscheiben einschlugen und auf diesem Wege ver Wahlergebnisses darüber Entschluß fassen. Offiziös wird betont, suchten, das Lokal zu stürmen. Bei diesem Ueberfall wurden vier daß ein Rüdtritt der Reichsregierung zunächst doch nur ihre Angehörige des Reichsbanners verlegt. Beauftragung mit der Weiterführung der Geschäfte Die Neuköllner Sozialdemokratie hatte in der letzten WahlAlle Verzur Folge haben würde, aber eine nur geschäftsführende Re- mache glänzend besuchte Rundgebungen veranstaltet. gierung nicht in der Lage wäre, Entscheidungen zu treffen, die an suche der Kommunisten, diese Veranstaltungen zu stören, wurden einen bestimmten Termin gebunden sind. einen bestimmten Termin gebunden sind. Man weist darauf hin, zurückgewiesen. Aus Wut darüber, daß sie die Kundgebungen nicht daß nach der Reichstagswahl vom 4. Mai 1924 die Reichsregierung stören fonnten, haben sie einzelne Kameraden überfallen. erst am 26. des gleichen Monates, nämlich am Tage des Reichstagsbeginns zurüdgetreten ist, ebenso war es im Dezember 1924, mo am 7. gewählt wurde, der Rücktritt aber erst am 15., einen Tag vor Reichstagsbeginn erfolgte. Deshalb habe Reichspräsident Ebert gewünscht, möglichst noch vor der Weihnachtspause die Regierung
zu bilden.
Jetzt will man die Einleitung der Regierungsneubildung auf den Zeitpunkt vertagen, wo sich auf Grund des Wahlergebnisses zeigt, daß die Neubildung entweder einfach ist oder keinen größeren Schwierigkeiten begegnet. Es wird daher das genaue Wahlergebnis abgewartet.
Kommunistische Gewalttaten.
Unerhörter Zerror gegen Sozialisten und Reichsbanner.
Wie wir bereits im Morgenblatt mitteilten, haben die Kommunisten sich besonders in Neukölln mit Ueberfällen auf Reichsbannermitglieder herporgetan. Zu den einzelnen 3wischenfällen wird uns noch folgendes mitgeteilt:
demokratische Partei ihre Riebetolonnen ausgeschickt, In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag hatte die Sozial um die letzten Plakate zu verkleben. Diese Kolonnen wurden mehr. fach von Kommunisten angegriffen. Mit Unterstützung des Reichsbanners gelang es, diese Angriffe zurückzuweisen. Die Kommu jeden Reichsbannertameraden, den sie trafen, brutal nisten durchzogen in wüsten Trupps Neukölln und schlugen nieder. In der Weichselstraße wurde ein Reichsbannermann derart mit Schlagringen bearbeitet, daß er schwere Kopf: verletzungen davontrug. Als eine Klebefolonne der Partei nachts gegen 2 Uhr zu einem Reichsbannerverkehrslokal in der Steinmegstraße zurückkehrte, wurde sie dort bereits von einem größeren Trupp Kommunisten erwartet. Die Kommunisten zogen Verstär
fungen herbei und griffen die Kameraden im Lokal an. Sie drangen mit 80 Mann in das Vereinszimmer und schlugen mit Totschlägern und ähnlichen Instrumenten auf die anwesenden Kameraden ein. Es gelang diesen jedoch, obwohl einige, Kameraden schon verwundet waren, die Kommunisten aus dem Lokal zu drängen und die Polizei herbeizurufen. Die angestellten Nachforschungen der Polizei ergaben,| daß zum großen Teil Anhänger der wilden Wandervereine bei dem Ueberfall beteiligt waren. Als die Bolizei abrüdte, famamealten sich sofort wieder einige 100 Mann,
London, 21. Mai.
Wie aus St. Johns auf Neufundland berichtet wird, ist die Bremen" am Sonntag bei einem Startversuch ausgeringer Höhe abgestürzt und schmer beschädigt worden. Nachdem die Mechaniker mehrere Stunden an der Wiederherstellung des Flugzeuges gearbeitet hatten, beschloß der Flieger Melchior, zu starten. Um 10 Uhr vormittags unterzogen Melchior und Dr. Cuisinier den Motor einer legten Ueberprüfung und furz vor 11 Uhr stieg die Bremen" glatt von der Eisfläche auf. In geringer Höhe geriet das Flugzeug jedoch ins Schwanfen und stürzte ab. Man vermutete allgemein, daß die Insassen auf der Stelle getötet worden feien, es stellte sich jedoch heraus, daß sie nur leichte Verlegungen erlitten hatten.
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Den jünngsten Nachrichten zufolge ist die" Bremen" derartig beschädigt worden, daß fie flugunfähig wurde und ab montiert werden muß.
Bereits 58 Tote- 130 Bergleute vom Tode bedroht London, 21. mai.
Wie aus New York gemeldet wird, ereignete sich auf der Mather- Grube in Pennsylvanien( Bereinigte Staaten von Nordamerifa) eine schwere Explosion. Die Rettungsmannschaften haben nach amtlichen Berichten bereits die Leichen von 58 Bergarbeitern aufgefunden. Neun wurden lebend geborgen und 130 werden noch vermißt An den Eingängen zur Grube warteten die Angehörigen der eingeschloffenen Leute die ganze Nacht im strömenden Regen, und herzzerreißende Szenen spielten sich ab, als die ersten Namen der Verunglückten bekanntgegeben wurden. Da nach der Katastrophe Feuer ausbrach, werden die Rettungsarbeiten außerordentlich erschwert. Mit 15 der Berschütteten fonnte man eine telephonische Berbindung herfteilen, fie teilten mit, daß sie noch mehrere Stunden aushalten könnten. Wenn nicht schleunige Hilfe kommt, müffen fämtliche 130 eingeschloffenen Bergleute eines elenden Todes sterben.
Brownsville( Pennsylvanien), 21. Mai.
Gegen Mitternacht gab man die Hoffnung auf Rettung der bei der Explosion im Mather- Bergwerk noch eingeschlossenen Bergleute auf. Man schägt hier die Zahl der zur Zeit des Unglücks in der Grube befindlichen Bergleute auf nahezu 200.
Mit dem Meffer auf die Ehefrau.
Weil sie den Ziehhund vernachläffigte.
Eine schwere Bluttat rief gestern abend in dem Hause Liebenwalder Straße 24 große Aufregung hervor. Ein 49 Jahre alter Produktenhändler Ernst Ehling, der hier mit seiner Frau und einem Schlafburschen wohnt, hatte öfter Streit mit seiner Frau. Er beschuldigte sie namentlich damit, daß sie nicht ordentlich wirtschafte und seinen 3iehhund, den er für seine Geschäfte brauchte, vernachlässige. Er gebe iht, wie er sagt, täglich 50 Pfennig zur Beschaffung von Futter, sie verbrauchte aber das Geld anderweitig und ließ das Tier hungern und ver das Geld anderweitig und ließ das Tier hungern und ver. fommen. Darüber fam es auch am Sonntag abend wieder zu einer
Köln- Aachen: Sollmann, Luise Schiffgens, Hans Böckler. Hessen- Nassau: Echeidemann, Meh, Heinrich Becker, Schnabrich, Roßwig, Witte.
Oberbayern- Schwaben: Senger, Georg Simon, Hans Unters leitner, Klara Weich.
Düffeldorf- Off: Limberg. Lore Agnes, Paul Gerlach. Dresden- Baußen: Fleißner, Toni Sender, Richard Schmidt, Kreßig, Schirmer, Arzt.
Berlin: Crispien, Heimann, Klara Bohm- Schuch, Aufhäuser, Dr. Julius Mofes, Karl Litte.
Leipzig: Lipinski, Saupe, Anna Siemsen, Graf.
Chempih- 3widau: Ströbel, Seydewiß, Kuhnt, Levi, Stüdlen, Hessen- Darmstadt: Ulrich, David, Quessel.
Hamburg: Graßmann, Johanna Reize, Biedermann, Bergmann Pfalz: Hoffmann, Jacobshagen. Düsseldorf- Weft: Otto Braun, Tabor.
Die Wahl in
Preußen.
Die Weimarer Koalition hat im Landtag die Mehrheit!
Trok der starken Verluste der Demokraten hatte der
Wahlausfall für Preußen das Ergebnis, daß die Weimarer Koalition mit 229 von 450 Stimmen die Mehr
heit besitzt.
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Bei den preußischen Landtagswahlen wurden nach vorläufiger amflicher Berechnung an Stimmen abgegeben: S03. 5 453 397 136( 114) Mandate, Dntl. 3 263 947 82( 109) Mandate, 3tr. 2 869 812= 72( 81) Mandate, DBp. 1 554 438= 39( 45) Mandate, PD. 2 219 176 55( 44) Mandate, Nat.- S03. 315 619 8( 11) Mandate, Dem. 826 829 21( 27) Mandate, Wirtsch.- P. 822 879 = 21( 11) Mandate, Hann. 125 816= 3( 6) Mandate, Völk. BL 203 762= 5(?)(-) Mandate.
Auseinandersehung und zu Tätlichkeiten. Dem Schlafburschen gefang es zunächst, den Streit zu schlichten. Gegen 10 Uhr brach er aber von neuem aus. Frau Ehling, die sich von ihrem Manne bedroht und angegriffen fühlte, nahm jezt die Hundepeitsche und schlug mit dem Stiel auf ihn ein. Darüber geriet der Mann in Wut, und er drohte, daß er das Messer nehmen werde, wenn sie weiter schlage. Als das doch geschah, machte er die Drohung wahr und verseßte, offenbar aufs äußerste gereizt, der Frau einen schweren Stich in die linke Bauchseite. Besinnungslos wurde sie nach dem Birchowkrantenhaus gebracht, wo sie fofort operiert werden mußte. Ehling wurde von Hausbewohnern festgenommen und der Kriminalpolizei übergeben.
Einäscherung von Felix Deutsch.
Die Einäscherung des Geheimrat Dr. Felig Deutsch, des Borsitzenden des Direktoriums der AEG., hat heute mittag im Krematorium ftattgefunden. Im Sinne des Berstorbenen wohnte außer dem engsten Familienfreis nur noch der Vorstand der AEG. der schlichten Feier bei. Musik leitete die Feier ein, und nach dem Gebet des Geistlichen rief Herr Dr. Peierls im Namen des Vorstandes dem Berstorbenen warme Abschiedsworte nach, die dem Dank für die hingebende und aufopferungsvolle Arbeit Ausdrud gaben, der das Leben Felig Deutschs gewidmet war. Mit Haendelscher Musik schloß die eindrucksvolle Feier. Während der Einäscherung trat in den Bureaus und sämtlichen Fabrikationsstätten eine Gedenkpause ein.
Neue Tiere für den 300.
Bei dem denkbar ungünstigsten Wetter traf am Sonntag um 13 Uhr auf dem Anhalter Güterbahnhof der Tiertransport der Ostafrika- Expedition des Berliner 300 ein. Die Tiere haben, mit Ausnahme von einem jungen Nashorn, das unterwegs an Darmverschlingung einging, die Reise anscheinend gut überstanden. Die Ausbeute der Expedition war eine außerordentlich ergiebige, denn auf dem Gelände der 300- Arena wurden eingeliefert: 9 3ebras, 9 Paviane, 5 Giraffen, 4 Strauße, 3 Antilopen, drei Nilpferde, 2 junge Löwen, 2 Geparden, ein Nashorn, viele Meerkatzen und zahlreiche erotische Vögel. Der Leiter der Expedition, Dr. Luz Heck, tam so frank zurück, daß er nicht einmal beim Eintreffen der Tiere zugegen sein fonnte. Der Oberwärter Ohlsen aber, ein be. währter Tierfänger und gewissermaßen der technische Leiter der Expedition, hat ein gesundes Herz, das alle Strapazen aushält, und Expedition, hat ein gesundes Herz, das alle Strapazen aushält, und
so stand er gesund und munter zwischen all den vielen, vielen Riesentisten. Diese bieten an und für sich schon wenig Sicht und Sei der Fahrt durch Berlin mußten sie noch sorgfältigst mit Perjenning zugedeckt werden, damit die Tiere vor dem Regen geschützt wurden. Am dreistesten benahmen sich die Giraffen, die in des Bortes verwegenster Bedeutung über den Dingen standen und sich nicht im geringsten im Futtern stören ließen.
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