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Wurfimage" und Baufierer als Nebenberuf.

Die Notlage der akademischen Jugend.

Die wirtschaftliche Notlage eines Teils der afademischen Jugend ist leider noch viel größer, als es der Allgemeinheit bisher zum Bewußtsein gebracht worden ist. Es liegt dies daran, daß der Tätigkeitsbereich, der einzigen Stelle, die für eine diesbezügliche Information der Deffentlichkeit hauptsächlich in Frage kommt, das afademische Stellenvermittlungsbureau nämlich, längst nicht alle die Fälle umfaßt, in denen Studenten aus Geldmangel gezwungen find, zeitweise, um sich über Wasser zu halten, und die Kosten für das Studium aufzutreiben, einen Beruf auszuüben.

Diese Erwägungen haben is veranlaßt, auf eigene Faust Nach forschungen darüber anstellen zu lassen, auf welche Weise sich dieser Teil der jungen Akademiker durchs Leben schlägt und wir haben hierbei zunächst die überraschende Feststellung machen müssen, daß piele Studenten Beschäftigungsmöglichfetten, die in einem gewissen Zusammenhang mit ihrem Lehrgang stehen und die ihnen, so follte man meinen, deshalb naheliegen und am ehesten erwünscht sein sollten, wie z. B. Nachhilfeunterricht und ähnliches wegen der im

Die Giffkatastrophe in Hamburg .

Bisher fieben Tote. - Die Gefahr zum großen Teil beseitigt.

Hamburg und die benachbarten preußischen Städte Harburg und| stellung amtlicher Hamburger Stellen nicht den gesetzlichen Bar Wilhelmsburg standen gestern den ganzen Tag über unter dem Ein- fchriften widersprechen soll, wurden in regelmäßigen Abständen von drud der furchtbaren Giftgastatastrophe und ihrer schwerwiegenden den Aufsichtsbehörden kontrolliert, und so ist auch der Tant, der am Folgen, die sich bei der Eigenart der Phosgengasvergiftungen auch Sonntag undicht geworden ist, vor nicht allzu langer Zeit noch als einwandfrei befunden worden. Entgegen anders lautenden Mel noch in den nächsten Tagen bemerkbar machen werden. Die Be- dungen ist der Tank nicht explodiert, pielmehr ist lediglich der Ber mühungen der Feuerwehren und der Polizei, fowie der aus Raze schluß, der sogenannte Dom" abgesprungen, der, ähnlich wie der Dampfdom der Lokomotive ein Auffah ist, der auf den Kessel burg zu Hilfe entfandten, 80 Mann vom Reichswehrinfanterie­regiment 6, die mit allen Kräften daran arbeiten, die betroffenen aufgenietet ist und an dem sich die Bentile für die Einfüllung des Stadtteile vor weiteren verhängnisnollen Schädigungen durch das fomplizierten Gases befinden. Vorläufig nimmt man an, daß ein Gas zu bewahren, wurden glücklicherweise durch den in den Morgen- Materialfehler an diesem Verschluß, der äußerlich nicht erkennbar stunden einsehenden heftigen Regen unterstützt, der das im Freien war, das Unglüd verursacht hat, boch sind die Untersuchungen in dieser Richtung noch nicht abgeschlossen. Am Montagabend be sich haltende Bhosgengas zerstörte. Immerhin machten sich im schäftigte man sich ferner in einer Konferenz der Behördenvertreter weiteren Verlauf des geftrigen Montags noch immer einzelne Gas mit Sachverständigen und den Betriebsleitern der Firma Stolzenberg schwaden, die sich in Häusern gehalten hatten, bemerkbar, selbst im mit der Frage, was mit den in weiteren Tants auf diesem Gelände Berhältnis geringen Entlohnung, auch da, wo sich solche gar nichtathaus von Wilhelmsburg wurde noch am Nachmittag der Geruch lagernden Bhosgengas meng en geschehen soll, ob sie entweder einmal häufige offene Stellen finden, ausschlagen zugunsten don furzerhand abgeleitet und unschädlich gemacht oder ob sie unter Beob Berufen, die für den Augenblick größere Erwerbschancen aufzu des Phosgens gespürt, so daß schleunigst Borbeugungsmaßnahmen meisen haben. achtung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nach einem weniger getroffen werden mußten. gefährlichen Gelände abtransportiert werden sollen. Daneben bleibt natürlich die Frage zu erklären, ob für die Zukunft die Lagerung großer Mengen solcher gefahrbringender chemischer Stoffe in be wohnten Gegenden geduldet werden fall und ob in dieser Hinsicht eine Revision bzw. Ergänzung der behördlichen Vorschriften not­wendig wird.

Daß musikbegabte Akademifer sich als Mitglieder von Jazz handfapellen ihr Brot verdienen, ist ja nicht eben neu. Neu dürfte hingegen die Mitteilung sein, daß mehrere Kandidaten der Medizin, die mitten im Staatsexamen stehen, in der kleidfamen Tracht der Berliner Burstmaten in den Straßen der Stadt bei Tag und auch bei Nacht mit warmen Würstchen handeln und wieder andere mit Anzug stoffen in die nähere Umgebung

Berlins hausieren fahren.

Der finanzielle Ertrag ist in diesen beiden Erwerbszweigen aller­bings größer, als sich etwa beim Erteilen von Nachhilfestunden ver­hienen läßt. mur steht zu befürchten, daß eine solche anstrengende Tätigkeit die betreffenden in den Arbeiten zu den Staatsprüfungen behindert und so auf Kosten ihrer wissenschaftlichen Ausbildung und der Borbereitung für den gewählten Lebensberuf geht.

Eine ,, Berlobung".

Politurfpiritus und Raubüberfall.

Eine Raubgefchichte, die sich unter polnischen Landsleuten ob­gespielt hatte, beschäftigte das Schöffengericht. Angeflagt war die Schnitterin Josepha Bavot und der Schnitter Theodor Jatu­bied wegen Raubes. Das Opfer ihres Raubes follte der 64jährige Ballentin Pietrucha fein. Pietrucha war zweimal verheiratet gemesen und seit acht Jahren Witmer.

Sieben Todesopfer.

Diejenigen Häuser, die wegen des Eindringens besonders starter Gasmengen im Laufe der Natt geräumt worden waren, werden Gesellschaft zur Verfügung gestellten Gasschutzapparate, die mit Hilfe der von der Berliner Feuerwehr und der Auer für die Bedienungsmannschaften besonders auf Rohlenoryogas und ähnliche Stoffe eingerichtete Atmungsfilter enthalten, auf das Vorhandensein von Gas sorgfältig fontrolliert. Dort wo die Räume gasfrei waren, wurde den Bewohnern gestattet, in ihr Heim zurückzukehren. Dagegen bleiben die Häuser auf Hamburger Gebiet in der Hofeftraße am Freihafen, die in der Nähe der Chemischen abrit Dr. Stolzenberg liegen und in die naturgemäß große Mengen von Phosgengas gedrungen find, vorläufig noch ge räumt. Die Zahl der Todesfälle hat sich nach den bis 7 Uhr abends vorliegenden Meldungen auf fieben erhöht, von denen fünf auf Hamburg und zwei auf Wilhelmsburg entfallen. Die Zahl der Er. frantten ist noch immer im Steigen begriffen, da in vielen Fällen die Einatmung des Giftes fich erst nach geraumer Zeit bei den Be­troffenen bemerkbar gemacht hat. Immerhin besteht erfreulicher weise für die weitaus größte Mehrzahl der Berunglüdten feine Lebensgefahr. Bis jetzt bürften schon meit über 150 Ertranfungen zu verzeichnen fein, ohne daß in dieser Beziehung von einem Still­ftand gesprochen werden könne.

Die Untersuchung.

Von Interesse ist übrigens, daß die Chemische Fabrit Dr. Stol­zenberg, wie verlautet, dieses noch aus Kriegsbeständen ſtammende Gas, bas fie feinerzeit selbst zur Füllung non Basgranaten fabri­ziert haben soll, vor mehreren Jahren nicht nur zur Bermendung im privaten Handel und in der Industrie im Hamburger Freihafen eingelagert haben soll. Der Name dieser Firma stand schon einmal im Mittelpunkt erregter Debatten im Jahre 1926. Die Tatsache, daß dieser chemische Betrieb gewiß Berbindungen mit So­wjetrußland unterhalten und dorthin Phosgengas ausgeführt hat, wurde im Dezember 1926 im Reichstag in einer Rede des Ge nossen Scheidemann hervorgehoben, zumal behauptet wurde, daß dieses Gas von ben Sowjets zu Rüstungszmeden verwandt worden set. In diesem Zusammenhang wurde bekanntlich auch von der Einrichtung einer Gift gasfabrit im Gouvernement Samara in Rußland gesprochen. Die Verbindung zwischen Dr. Stolzenberg und der Sowjetregierung hatte in England beson ders großes Aufsehen erregt, und der ,, Manchester Guardian" brachte bamals eine Reihe von Artikeln, in denen auch einigen Reichswehr . stellen Vorwürfe gemacht wurden. Diese Angriffe führten dann vor ber parlamentarischen Debatte zu einer Erörterung in Regierungs­freisen, an der neben dem Reichskanzler Dr. Marg vor allem Reichsaußenminifter Dr. Strejemann und ber damalige Reichs mehrminister Dr. Geßler teilnahmen.

Die Hamburger Kriminalpolizei hat inzwischen im Einver. Un einem Pfingstfeiertag hatte er die Schnitterin Josepha ge- geleitet, die sich nicht nur auf die direkte Entstehungsursache, sondern nehmen mit der dortigen Staatsanwaltschaft eine Untersuchung ein­troffen. Bei der Bekanntschaft mit Josepha erwachten in dem alten auch auf die Lagerung dieser ungewöhnlich großen Menge eines der Manne wieder Heiratsgedanken. Er schlug ihr var, den Ehebund gefährlichsten Cafe in einem dicht bewohnten und mit industriellen au schließen und dann gemeinfam auf die Höfe zu und Hafenanlagen übersäten Gebiet bezieht, wobei man von den Er. ziehen. Er wollte auffpielen und fie follte dazu wägungen ausgeht, welch noch viel schrecklichere Folgen entstanden ingen. Eine Woche später fand die Berlobungsfeier wären, wenn bei anderer Windrichtung die Gaswolke direkt auf den statt. Josepha brachte ihren Bruder", den schon vielfach, auch mit Hafen und die Stadt Hamburg selbst getrieben worden wäre. Die gast murbe, mobei die ganze Besagung ums Leben fam. Das Buchthaus, vorbestraften Jakubied mit. Zunächst leitete der Bräu Firma Dr. Stolzenberg hatte die in ihrem Besiz befindlichen großen führerlos treibende, völlig mit Phosgen gefüllte Schiff mußte bann

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tigam die Feſtfeier damit ein, daß er seinen Gästen einen Liter Bofituripiritus vorfezte, der zur Erhöhung des Geschmades vorher, aufgefocht wurde. Nachdem dieser Bunjch restlos vertilgt war, 30g man in eine Kneipe, wo sich Pietrucha, der als Quartals­fäufer bekannt war, derart betrant, daß er beim Heimwege in den Rinnstein fiel und nicht mehr auftonnte. Mit Hilfe eines Grünen brachten ihn die Braut und ihr Bruder" in seine Wohnung. Nach der Behauptung des Zeugen soll das Pärchen ihn nun im Bett gemürgi, iwer mißhandelt und aus der Tasche 86 M. geraubt und auch mit den Wäschebeständen und der Kleidung feiner beiden verstorbenen Frauen davon gezogen sein. Die An­geklagten bestritten diefe Angaben. Josepha hatte bei ihrer Fest­nahme ein halbes Geständnis abgelegt. Der Bertreter der Anklage hielt den Raub für erwiesen und beantragte Zuchthaus ftrafen von 1% bzm. 2% Jahren. Rechtsanwalt Dr. Bäder be­zweifelte, daß ein räuberischer Diebstahl verübt. morden sei. Nach fängerer Beratung nahm das Schöffengericht nur einfachen Diebstahl an und erfannte gegen Josepha Barot auf zwei Bochen Gefängnis, gegen ihren Freund Theobot auf pier Monate Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde beiden Angeklagten voll angerechnet. Trog ihres bisherigen Leug­nens nahmen beide Angeflagte freudeerfüllt die Strafe fo­fort an. Jofepha fnigte mehrmals danfend vor dem Gericht, so daß der Borsigende bemerkte: Na also"..

Die Totenecke.

Bhosgengasmengen nicht, wie dies sonst im chemischen Handel üblich it, in Stahlflaschen, sondern in etwa 6 bis 8 meter langen Tants gelagert. Diese Behälter, deren Anbringung nach Dar­

Was ist Unrat?

Wer führt in Berlin Müll ab?

Ein Berliner Hausbefizer F. war in Strafe genommen worden, weil auf dem zweiten Hof feines Grundstücs llnrat" gelegen bei habe. Gegen eine polizeiliche Strafverfügung beantragte der erwähnte Hausbefizer gerichtliche Entscheidung und bestritt, baß Unrat auf dem zweiten Hof feines Grundstücs gelegen habe. Das Amtsgericht verurteilte aber F. auf Grund der Polizeinerordungen vom 20. Juni 1922/3. Juli 1925 zu einer Geldstrafe, da auf dem

Die Totenede nennt der Boltsmund die Kreuzung der Heinersdorfer Straße mit der Teltow . Berliner Chauffee. Ein Autozufammenstoß, der sich an dieser Stelle im Dezember v. I zugetragen hat, beschäftigte Ende voriger Woche das Lichterfelder Amtsgericht. Bor ihm hatten sich der Führer eines Poftautobus und der Fahrer eines Privatkraftwagens zu ver antworten, weil ihnen beiden ein Berschulden an dem Unglüdsfall, bei dem wie durch ein Wunder Menschenleben nicht zu beklagen maren, sondern nur einer der Wagen gänzlich zertrümmert worden ift, zur Last gelegt wurde. Die Berhandlung ergab jedoch, daß die unglüdliche Straßenanlage Schuld an dem Unfall trägt. Demgemäß wurden die beiden Angeklagten den Anträgen ihrer Berteidiger, Rechtsanwalt Döhring und Dr. Leffmann, ge­mäß freigesprochen.

Streit unter Brüdern.

Mit der Selbstbeschuldigung, ihren Bruder, einen 24 Jahre alten Urbeiter Arthur B., mit einer Schmiedezange niedergeschlagen zu haben, erschienen am Sonntag nachmittag um 2 Uhr die 19 und 18 Jahre alten Schlächter Mar B. und Reinhold B. aus der Leffingstraße zu Neukölln auf dem dortigen Polizeiamt. Wie sie angaben, war Arthur morgens um 7 Uhr betrunken nad Hause getommen und hatte mit ihnen Streit angefangen. Sie beruhigten ihn und er legte sich zu Bett. Als sie um 2 Uhr Don einem Ausgang nach Hause famen, lauerte er ihnen hinter der Zür mit einer schweren Schmiedezange auf und bebrohte fie damit. Reinhold entriß fie ihm und versetzte ihm einen Schlag auf den Kopf, so daß er bewußtlos zu Boben fant. Polizeibeamte und ein Arzt der Rettungswache fanden ben jungen Mann mit schweren Kopf und Rüdenver­fegungen noch bewußtlos daliegen und ließen ihn nach dem Krankenhaus bringen. Die beiden Brüber, die in der Notwehr gehandelt zu haben behaupten, murden nach dem Berhör wieder enilaffen.

Das Rauchen auf der Straßenbahn.

In Würdigung verschiedener Grünbe, bie gegen das Rauchver. bot auf den Blattformen der Triebwagen der Straßen­bahn in der Beit von 4 bis 21 Uhr vorgetragen worden sind, hat der Bolizeipräsident genehmigt, daß fortan auch die Border plattformen alleinfahrender Triebwagen pon Rauchern ben uht werden dürfen. Die hinteren Blatt­formen aller Triebwagen bleiben im Interesse der Allgemeinheit nach mie por für Raucher grundsäßlich gesperrt, und zwar fällt mit der nun getroffenen Neuregelung auch die bisherige zeitliche Be schränkung dieses Berbots fort.

zweiten Hofe feines Grundstücks Steine, Töpfe, Asphalt, Schladen

und altes Gerümpel gelegen hätten.

Der Angeklagte hätte dafür sorgen müssen, daß diese Dinge von dem zweiten Hofe seines Grundstüds abgefahren wurden. Der An­geflagte sei dafür nach den erwähnten Polizeiverordnungen ver antwortlich und habe Strafe verwirft, da er dieses Gerümpel auf feinem Hofe habe lagern lassen. Diese Entscheidung focht der er. wähnte Hausbesitzer durch Revision beim Kammergericht an und betonte, Steine, Asphalt, Töpfe ufm. feien brauchbare Sachen, weiche nicht als Unrat bezeichnet werden könnten. Der General Staatsanwalt trat der Revision bei und hob hervor, die beiden Bolizeiverordnungen schließen einander aus; auch habe der Border richter nicht berücksichtigt, daß in Berlin der Magistrat die Abfuhr von Müll usw. übernommen habe. Der I. Straffenat des Kammer­gerichts hob auch die Vorentscheidung auf und wies die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Amtsgericht zurüd und führte u. a. aus, die Stadt Berlin habe u. a. auch in der Ges gend am Prenzlauer Berg die Abfuhr von Müll usw. übernommen und sei in erster Linie nach den ortsstatutarischen und polizeilichen Borschriften verpflichtet, die Abfuhr von Müll ufm. auszuführen. Die Hausbesiger haben in Ausnahmefällen die Abfuhr von Müll usw. zu bewirten. Es sei auch nicht ausgeschlossen, daß der Vorderrichter den Begriff des Unrats ver­fannt habe. Es habe daher unter Berücksichtigung der maßgebenden Borschriften eine erneute Berhandlung und Entscheidung zu er folgen

Funkwinkel.

Ein Konzertabend aus der hebräischen Musilliteratur" wurde am Montag gesandt. Es war eine Darbietung von hoher fünftle. melobit dieser Stompofitionen, bie merkwürdigerweise meit weniger rischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Die dunkle, fremdartige in den älteren Berten, etwa von Salomon Rofft, als in ben neueren zutage tritt, enthüllt ihre eigenartige Schönheit auch balb dem diesen Klängen ungewohnten Dhr. Es handelte sich an diesem Abend ausschließlich um flaffische hebräische Musit, die eng mit ben gottesdienstlichen Handlungen verfitüpft ist. Der Chor der neuen Synagoge und hervorragende Solisten waren die Ausführenden Ein Bortrag Mar Balliers, des Erfinders des Ratetenfahr. zeuges, das fürzlich in Deutschland seine erste Brobefahrt machen fonnte, unterrichtete über die Arbeiten, die unendlichen Mühen und Schmierigkeiten, die zu feiner Erfindung führen Vor allem ver wahrte sich Balliers dagegen, daß er nach dem Monde fliegen wolle. Er will vor allem die motorische Kraft des Ratetenantriebes fo fteigern, daß sich mit ihm Geschwindigkeits- und Höhenreforde er zielen laffen. Der mit Spannung gelabene Wahlfonntag brachte am Abend eine freundliche Unterhaltung, die nicht allzuviel Aufmertfam feit fordert. Die Betanntgabe der Wahlergebnisse bis 3 Uhr mor gens funktionierte ausgezeichnet.

Tes.

Weniger befannt dürfte es sein, daß im Jahre 1924 ein russischer Dampfer, der mit einer Ladung Phosgengas von Hamburg nach Leningrad unterwegs war, auf der Ostsee durch undicht werden eines Gasbehälters Billig ber

unter Beobachtung größter Borsicht auf hoher See Derjenti werben, da es sonst zu einer Gefahr für die Schiffahrt gemarden

wäre

Das Fest der Arbeiterfänger.

100 Gonderzüge nach Hannover .

Für has große Arbeiterfängerbundesfeft in Hannover find be reits über 46 000 Teilnehmer von auswärts gemeldet; Hunderte fommen täglich hinzu. Die Eisenbahndirektion Hannover hat be reits einen dem Maffenbesuch entsprechenden Fahrplan aufgeftellt, nach welchem die über 100 nach Fannover fommenden Sonderzüge ist, daß auch aus dem Auslande zahlreiche Teilnehmer gemeldet in Abständen von 10 Minuten einlaufen werden. Bemerkenswert find, so z. B. aus Desterreich, Ungarn , der Tschechoslomalei, ber Schweiz , Holland , Schweben und jogar aus Amerika . Die Bes grüßung der Gäste am 16. Juni findet auf dem historischen Markt plaz statt.

Das Ende der Urania ". Abbruch des Hauses in der Zaubenstraße. Die ,, Urania ", das bekannte, lange Jahre wirklich vollstümliche Institut, stand in der letzten Zeit im Mittelpunkt erregter Ausein anderlegungen. Jetzt ist das Haus in der Taubenstraße von der Deutschen Bau- und Bodenbant" getauft worden. Es wird fofart abgeriffen werden, um einem sechsflödigen Berwaltungsgebäude der Bant Plaz zu machen. Man nimmt an, daß mit diesem Verkauf des Grundstücks die ,, Urania " in Berlin endgültig zu egiftieren auf gehört hat.

Einbrecher im Landesfinanzamt.

An einem schweren eingematterten Trefor im Landes. finanzamt Berlin in der Straße Alt.Moabit 145 perfuchten sich Knader in der vergangenen Nacht. Das Hinterland bes großen Gebäudekomplexes grenst an die Lehrter Bahn. Bon hier find wahrscheinlich die Einbrecher vorgedrungen. Bermutlich verfchafften fie fich mit Nachschlüsseln Zutritt zu den Kellerräumen und gingen im Haufe in das erste Stodmert hinauf. Einen schweren eingemauerten Trefor schweißten sie an zwei Stellen an, es gelang thnen aber nicht, das Schloß freizulegen und den Schrank zu öffnen. Bei ihrer Arbeit" berührten sie eine elettrische Alarms Dorrichtung, die sofort in Funktion trat und den Wachtposten. aufmerksam machte. Der Herbeieilende fah gerade noch einen der Verbrecher in den Keller entschlüpfen. Das alarmierte Ueberfall­tommando suchte das ganze Grundstüd ab, die Berbrecher waren aber bereits verschwunden Selbst, wenn es ihnen gelungen wäre, den Tresor zu öffnen, jo hätten sie darin fein Geld, fondern nur Atten gefunden. Auf die Ergreifung der Täter wird das Landesfinanzamt eine hohe Belohnung auslegen.

Baufe des April eine halbe Million überschritten und ist bis zum Die Zahl der Sparer bei der Spartaffe der Stadt Berlin hat im 30. April 1928 auf 511 000 angemachien. Der ftete Bufluß an Spargeldern brachte eine Steigerung der Einlagen bis Ende des porigen Monats auf 235 415 000 m Das Depostengeschäft bei den Girotaffen der Berliner Stadtbant zeigte im April eine ftart fteigenbe Lenbens. Die Giroeinlagen find bis Ende April auf 90 662 000. angemachfen, die Zahl der Girofontan belief fich auf 36 900 Stüd

Esst meheilichte

und Jhr bleibtgesund!