Einzelbild herunterladen
 

Er war etwa 1,65 bis 1,68 Meter groß und etwa 28 bis 30 Jahre alt. Die Ber finer Morbinspettion A bes Polizeipräsidiums, die benachrichtigt murde, hat die Nachforschungen in die Wege geleitet.

muß der Raubmörber ein Bole lein.

Also doch!

Cine 60 Millionen- Muleihe der Stadt Berlin  .

Die Stadt Berlin   hat foeben mit einem amerikanismen Bandentonsortium unter Führung bes bekannten Hauses Brown Brothers und Co. in New York   eine Auslandsanleihe über 15 millionen Dollar abgeschlossen. Die Tatsache dieser Anleihe wie ihre Be­Aingungen sind gleichermaßen interessant. Sie bestätigen in vollstem Umfange das, was wir hier über den Anleihebedarf und die Anleihe­möglichkeiten der Reichshauptstadt von jeher ver­treten haban.

na Gewitter

Gewitter über Berlin  .

Zahlreiche Blikschläge.- Eine Frau vom Blih erschlagen.

Ueber Groß- Berlin und Bororte gingen geffern nachmit-| Eifensplitter im Gesicht und an den Händen leicht fag furz hintereinander 3 wei.fchwere Gewitter nieder, die von zahlreichen elektrischen Entladungen begleitet waren. Das Unwetter tobte sich besonders über Spandau  , dem Süden und Südwesten Berlins   mit unerhörter Heffigkeit aus. Auffallend hoch ist die Zahl der Blihschläge. Während in den meisten Fällen nur erheblicher Sachschaden angerichtet worden ist, wurde in Lichterfelde   eine 50jährige Frau auf offener Straße vom Blig getroffen und auf der Stelle getötet.

Schon gegen 1 Uhr mittags fündigte heraufziehendes schwarzes Gewölt das Herannahen schwerer Gewitter an Kurz nach 2 Uhr ging der erste Blitzstrahl nieder. Ein Wolfenbruch segte ein, der jedoch nur von furzer Dauer war, so daß es nirgends zu nennenswerten Ueberschwemmungen gekommen ist. Das erste Ge witter fand gegen 3 Uhr sein Ende. Nur eine halbe Stunde später tam das zweite zur Entladung, das mehrere Stunden andauerte und nur sehr langsam über Berlin   hinwegzog.

Bekanntlich bedurfte es eines fast einjährigen Drudes unferer Presse und der Deffent, liteit, um die Be ratungsstelle für Auslandsanleihen zur Freigabe einer Berliner   An­leihe zu veranlaffen. Die Genehmigung ist nun endlich erteilt, aller dings in einer Beschränkung, bie dem großen Kapitalbedarf des so schnell wachsenden Berlins   in teiner Weise gerecht wird. Was sind die 60 Millionen im Bergleich zu dem über 300 mix- jährige Witwe Marie Weftphal aus der 3offener Str. 27, die fich lionen betragenden Bedarf? Aber immerhin- ber Anfang ist gemacht, die erste Bresche in die Mauer, mit ber sich die Be ratungsstelle und der Herr Reichsbantpräsident umgeben hatten, ist geschlagen. Es hat sich gezeigt, daß auch ein Reichsbantpräsident auf die Dauer fich dem Druck der öffentlichen Meinung nicht wider fetzen tann- um so meniger, wenn er einsehen muß, daß die Tage ber ihn stützenden Bürgerbiodregierung gezählt find. Unsere Auf gabe wird es sein, den Drud nunmehr zu verstärten und auf bie Freigabe meiterer Anleihen zu brängen.

Das ist um so leichter geworben, als der Erfolg der ersten Anleiheverhandlungen seit Jahresfrist auch optimistische Hoffnungen meit übertrifft

Der Kredit der Reichshauptstadt

mit ihrer verantwortungsbewußten Rommunalpolitik unter Führung ber Sozialdemokratie ist auch im Auslande fa groß wie nie zuvor. Ja, wir dürfen fagen: er ist gerade burch ben sozial demokratischen Einfluß innerhalb aller ausschlaggebenben Ge biete ber Berwaltung fo groß geworben. Auch das Ausland fieht, was hier in Berlin   auf den Gebieten der städtischen Werte unb Berkehrsunternehmungen an mustergültiger fommu. naler Arbeit geleistet wird und hat daher ein uneingeschränktes Bertrauen in die gefunden Grundlagen der städtischen Berwaltung. Die neue 60- Millionen- Antethe stellt die günstigste deutsche Anleihe bar, bie jemals in Amerita seit dem Kriege von irgend eimer Kommune oder auch von einem industriellen Ronzern abge= schlossen worden ist. Die Anleihe ist zu 6 Broz verzinslich und in 30 Jahren zu tilgen. Zins- und Tilgungsbeträge sind erst aht Tage vor Fälligkeit zu überweisen. Die sogenannte Marge, bie Spanne zwischen Auszahlungsfurs und Emissionsturs beträgt nur 2% Proz.; der Auszahlungsfurs ift 92% Broz. bel einem Chifffionskurse von 95 Broz. Bei einer höheren Emission erhält die Stabt die Hälfte des erzielten Gewinns. ** Sind schon diese Bedingungen als außerordentlich günstig zu bezeichnen, so gestalten sich die Einzelheiten für die Stadt noch norteilhafter. Sämtliche Rosten der Auflegung der Anleihe einschließlich Drud- und Anwaltstoften trägt das Bantentonsortium­eine Bedingung, die bisher niemals zu erreichen schien. Desgleichen ist es gelungen im Gegensatz zu früheren Anleihen big Gel tung des deutschen   Rechtes für die Anleihebedingungen durch zusetzen. Die effettive Berzinsung stellt sich für die Stadt auf 6,74 Broz. Die Anleihe wird je zur Hälfte für die Schnell. bahnbauten und bie Erweiterungsbauten der Elektrizi tätsmerte Berwendung finden. Ein Teilbetrag von 10 Mil­fionen ist für den Ausbau der Kanalisation in Aussicht ge­

nommen.

Farmer Langfopp freigelaffen.

Die Affäre des Farmers Heinrich Langtopp, ber megen bes 5öllenmaschinenattentats im Reichsentschädigungs. amt in Untersuchungshaft genommen worden war, hat heute eine überraschende Wendung erhalten. Bekanntlich follte Langtopp gegen eine Sicherheitsleistung von 20 000 Mart freigelassen werben, vermochte aber diesen Betrag nicht aufzubringen. Nachdem vorgestern der wegen Beihilfe in Untersuchung gezogene Kaufmann 20pf gegen 1000 Mart Raution entlassen worden war, hatte gestern früh Rechtsanwalt Dr. Fren einen erneuten Haftentlassungsantrag gestellt, bem aber der Bertreter der Antlage, Staatsanwaltschafts affeffor Böhrde entschieden widersprach. Auf eine sofort einge legte Beschwerde mußte der Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Bland, die Entscheidung der Straffammer des Landgerichts II  anrufen, die mittags unter Borfiz von Landgerichtsdirektor Linde zusammentrat. Die Straffammer entschied die Haftentlaffung Lang. fopps gegen eine von Rechtsanv alt Dr. Fren angebotene Sicher. heitsleistung von 2000 Mart, Nachdem dieser Betrag bei der Gerichtstaffe hinterlegt worden mar, wurde Langtopp im Laufe des gestrigen Nachmittags aus dem Untersuchungs­gefängnis entlassen. Die Boruntersuchung in der Bomben affäre geht weiter. Demnächst wird Langtopp von einem gericht lichen Sachverständigen über den Grad des Erregungs. zustandes, in dem er sich zur Zeit der Tat befand, unterfucht merben. Der Sachverständige ist bisher vom Gericht noch nicht er­nannt worden. Erst nach Eingang des Gutachtens fann die Bor. untersuchung abgeschlossen werden. Die Aften werden dann zur Erhebung der Antiage an die Staatsanwaltschaft abgegeben werden.

Der Vorsitzende des Krank- Prozesses.

Der bisherige Stellvertretende Präsident des Landgerichts II, Landgerichtsdirefter Dust, der bereits nach Beendigung des Kranz. Prozesses wegen Heberarbeitung den Vorsiz des Schmut gerichts abgegeben hat, ist nunmehr auch von den Bräfibialgeschäften und ber Beitung der Beschlußfammer des Landgerichts entbunden morben. Er hat einen längeren Urlaub angetreten. Wie wir er. fahren, wird er nicht mehr nach Moabit   zurüdfehren, sondern zum Borsigenden einer Sipiltammer ernannt werden. Die Anfang Juni beginnende Schwurgerichtsperiode wird vertretungs.

Aus allen Stadtteilen liefen bei der Berliner   Feuerwehr zahl­reiche Hilferufe wegen Feuersgefahr durch Bliheinschlag ein. In der Marienfelder Straße zu Lichterfelde   wurde um 4 Uhr die fünfzig auf dem Wege zu ihrer Schwiegertochter befand, und eben die Straßenbahn verlassen hatte, vom Blig getroffen. Die Unglückliche wurde von Passanten in schwer verbranntem 3ustande wurde von Passanten in schwer verbranntem Zustande zur nächsten Rettungsmache gebracht, doch konnte der Arzt dort nur noch den Tod feststellen. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht. Sehr großen Sachschaden richtete ein Blizeinschlag auf der früheren 3eppelin werft in Staaten an. Ein großer Sauerstoffteffet von 200 Aubitmeter Inhalt, Ser seit etwa Jahren nicht mehr benutzt wird, wurde vom Bli zerstört. Durch den ungeheuren Luftbrud gingen zahlreiche Fensterscheiben in der ganzen Umge­bung in Trümmer. Der draußen beschäftigten Arbeiter und Angestellten bemächtigte, sich eine große Erregung, da allgemein eine Explosionstataftrophe angenommen wurde.

Es wurde jedoch nur ein Arbeiter, der 25jährige zin Stübbe aus Staaten, Pfarrhof 17, durch herumfliegende

weise von Landgerichtsdirettor Dr. Pelta fon oder Landgerichts. direktor Hartmann geleitet werden. Lehterer hat auch vertre tungsweise die Präfidialgeschäfte übernommen. Für die nächste, am 2. Juli beginnende Schwurgerichtsperiode wird inzwischen von der Justizverwaltung ein neuer ständiger Borsigender er nannt worden sein, der auch gleichzeitig stellvertretender Landgerichts­präsident werden wird.

Das Manicureinstitut.

Ein zweifelhafter Betrieb.

Eine Gretchenfigur wie aus dem Faust" geschnitten es fehlen nur bie Böpfe, figt auf der Antlagebant. Shr Berbrechen hat aber nichts mit dem Gretchens zu schaffen; fie hatte die Rolle hat aber nichts mit dem Gretchens zu schaffen sie hatte die Rolle mit Marthe vertauscht: im Eröffnungsbeschluß steht Ruppele i. Und doch sieht ihr niemand die Supplerin an. So rührenb zart ift ihr Stimmchen, so naiv bescheiden ihr Augenauf- und niederschlag, fo zierlich das Figürchen.

Sie hatte einen Mann

jekt ist sie geschmackvoll in schwarz gehüllt, der Mann ist vor vier Wochen gestorben, einst Bremer schließlich stellungslos. Da erlernte sie Manicure, zog nach Berlin  , Raufmann, dann in leitenden Stellungen bei fremden Firmen und eröffnete hier ein Manicureinstitut und ernährte auf diese Weise fich und den Mann. Aus Geschäftsgründen gab sie dem Institut einen adligen Namen und das zog tatsächlich. Das Inserat in einem Ber­ liner   Mittagsblatt brachte männliche und weibliche Klienten: jene ließen sich manicuren, diefe manicurten. Die Sigung fostete 20 m. Ein wenig viel, doch das Manicuren war auch danach. Das Geld wurde geteilt

Wie es aber einmal schon in den Mietshäusern ist; fleinliche Nachbarn nahmen Anstoß am Manicureinstitut. Ins Polizeipräsi dium flogen anonyme Briefe und als eines schönen Tages die Polizei in den beiden eleganten Zimmern erschien, murde ein Pärchen noch schnell in ein dunkles Zimmer hinter einer Tapetentür versteckt. Die Polizei fand es aber doch. Das Geschäft blühte trotz­bem: bas Manicureinstitut verzog in die Lüßomstraße in eine Sechs­

Funkwinkel

Die proletarische Weltanschauung" schilderte Dr. Karl Schrö­der im Zyklus Weltanschauungen der Gegenwart". Der Bor­tragende betonte, daß die proletarische Weltanschauung nicht ein von einzelnen erflügeltes System sei, sondern daß es vielmehr das Welt­bild der proletarischen Maffe darstelle, wie es sich seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts etwa geformt hat. Von Männern wie Marg und Engels wurde es nur auf flare, übersichtliche Formeln ge­bracht. Der Kern der proletarischen Weltanschauung ist ein über­zeugter Materialismus aber kein Mechanismus, wie häufig an­genommen wird. Indem der Proletarier den Klassenfampf führt, fämpft er für eine Berbesserung der Welt, also für eine höhere Gerechtigkeit. Prof. Dr. Erich Kaufmann  , Mitglied der Deutschen Liga für Völkerbund, unterrichtete über die Arbeitsbereiche und Wirkungsmöglichkeiten des Ständigen Internationalen Ge­richtshofes im Haag".- Sächsische, thüringische Stadt. und Orts. mufit aus vergangenen Jahrhunderten wurde am Abend gesandt. Unter den einfachen, für Blechbläser, bisweilen auch für eine Sing fimme gefeßten Mutfidchen war manches, das auch einen Funk. hörer erfreuen fonnte, der auf musikalischem Gebiet durchaus nicht geschichtlich intereffiert ist. Doch anderthalb Stunden hindurch tann der harmlose Durchschnittsmensch derartige Musit nicht ertragen. Die naive Einfalt diefes fleißigen Musithandwerks geht ihm schließ lich auf bie Nerven. Weshalb werden die im Prinzip durchaus be grüßenswerten Darbietungen folder alten Bolfsmujiten nicht im Rahmen eines Vortragssyklus gesandt, wo sie sicherlich weit beffer Tes. zur Wirkung fämen?

"

Des Kenners Urteil:

verlegt. Der Arzt ordnete die Ueberführung in das Städtische Krankenhaus Spandau   an. In der Mohrenstr. 13 qu Spandau   schlug der Blitz in den Da ch st u hl ein, zündete aber nicht. Dann nahm der Blizz seinen Weg nach der Hofseite, brachte den Giebel zum Einsturz und zerstörte einen in der Höhe des vierten Stodmerfes angebrachten Telephontasten. In der Stüdelftr. 6 in Safelhor st und auf dem Grundstüd Rohra damm 37, Siemensstadt  , schlug der Blizz in Fabrit. schornsteine ein: Mehrere große Mauer blods wurden in die Tiefe geschleudert. In beiden Fällen mußte dis Feuerwehr eingreifen, um weitere Nachftürze zu verhüten. Einen eigenartigen Weg nahm ein Blikstrahl im Hause Char. lottenftr. 84 in Charlottenburg  . Der Blitz lief an der An tenne, die schlecht geerbet mar, entlang und endete in einem Detettorapparat, der in einer Wohnung des zweiten Stocwertes auf einem Tisch stand. Der Apparat murde völlig ger stört und ein darunter liegendes Buch angebrannt. Die Wohnungs­inhaber famen mit dem Schreden davon.

Wie uns vom Amtlichen Wetterblenft mitgeteilt wird, find bie beiden Gewitter, die gestern über Berlin   niedergingen, von ganz perfchiedenartiger Natur. Bei dem ersten handelte es fich um ein sogenanntes Bärmegemitter, bas durch die be sonders schnelle Erwärmung in den Bormittagsstunden entstanden ist. Das zweite Gewitter dagegen, das furz vor Uhr einfeßte, wird in Fachtreifen als Front oder Böen gewitter bezeichnet, das durch falte Luftmassen an der Front, die vom Südmesten und Süden zu uns vordrangen, entstanden ist. Die Abkühlung, die nach dem zweiten Gewitter einsetzte, dürfte auch morgen noch anhalten. In ganz Deutschland   östlich der Elbe, mit Ausnahme von Ostpreußen  , waren gestern heftige Gemitter zu verzeichnen. Auch im schweizerischen 21 pengebiet gingen mehrere starte Gewitter nieder, die einen erheblichen Rüdgang der Temperaturen brachten. Auf der. 3ug­fpige wurden beispielsweise 8 Grad Kälte bei starfem Schneefall gemeffen.

zimmerwohnung. Aber auch hier warf die böse Polizei ein Auge auf die harmlojen Manicurerinnen. Als eines Tages ein Regie: rungsaffeffor vom Polizeipräsidium und ein Medizinalrat in der Wohnung erschienen, um sich zu überzeugen, ob nicht unerlaubter weise Heilmassage getrieben merde, steilte man ihnen drei Damen bloß mit dem Bornamen por und erflärte ihnen, daß man zwar teine Heilmassage ausführe, jedoch zu leichter Massage gern bereit sei. Die Herren vom Polizeipräsidium berichteten an ihre Bor­gefeßten von einem ,, bordellartigen Betrieb". Dann folgte ein Be fuch der Sittenpolizei. Diese faßte die Sache ganz raffiniert an. 3mei Beamte begaben sich über die Borderireppe zur Boh nung, ein Dritter über die Hintertreppe; legberer betrat die Woh­nung, bevor jene geläutet hatten und fonnte beobachten, mie feine Rollegen erst hineingelassen wurden, nachdem ein Herr schnell aus dem Bimmer befördert wurde Die zierliche Kaufmannsfraz traf man aber nur mit sehr wenigers belleidet sen; und aufer ihr noch einige andere Damen. Der Ehemann war natürlich im Bilde. as follte er machen? Er war ja ftellungslos und das Manicure­inftitut" ernährte ihn.

Also steht das Gretchen vor Gericht. Sie ist so halb und balb geftändig; auch eines von den jungen Mädchen bestreitet nicht unter dem Eide, von Manicuren nichts zu verstehen; in der Borunter­fuchung wurde alles glatt bestritten: Manicure   und sonst nichts. Der Staatsanwalt beantragte wegen Ruppelei drei Wochen Gefängnis. Das Gericht erkannte auf diese Strafe, wandelte fie jedoch in eine Geldstrafe in Höhe von 210 Marf um. Als der Borsigende über Borschubleistung von Unzucht sprach und für das Treiben in dem Manicureinstitut ernste Borte fand, schlug die Kaufmannsfrau ehrlich- fittsam die Augen nieder und als sie sie wieder aufschlug, waren fie feucht. Wenn ihr Bapa, ein Förster, wüßte, wodurch sein schönes Töchterlein in Berlin   sich und den Mann er­nährte...

Der Kindesmord im Krankenhause.

Riemand hatte etwas bemerft.

In einem Krankenhaus in der Nähe von Berlin   ist die 23jäbriae Anna Sch. als Hausangestellte beschäftigt. Sie weiß, daß fie in der allernächsten Zeit ein Kind zu erwarten hat bie Frucht einer flüchtigen Bekanntschaft. Sie ist in diesen Dingen nicht mehr ganz unerfahren. Ihr erstes uneheliches Kind ein braver Reichswehr  soldat zahlt pünktlich seine Alimente befindet sich bei der Tante in Pflege. Wenn du mir mit einem zweiten Rinde tommst, er hältst du auch das erste zurück," hatte diese gesagt...

-

-

Im Krantenhaus bemerfte niemand den Zustand des Mäd­chens. Weder die Aerzte noch die Oberschwester noch die übrigen Krankenschwestern. Selbst ihre Kollegin, mit der sie das. Zimmer teilte, ahnte nichts. Eines Nachts aber wurde sie von gräßlichen Schmerzen erfaßt: Sie lief von einer Ede des 3immers zur ana deren, weinte, stöhnte, sagte aber ihrer Zimmergenoffin, sie habe fich wohl erfältet. Am nächsten Morgen ließ sie jedoch die Ober­schwester holen und sich das Fieberthermometer einlegen. Kurz da nach erfolgte die Geburt, In, ihrer Berzmeiflung, Furcht und Schmerz ergriff sie das Rüchenmesser, das sich in der Schub­lade des Nachttisches befand, unb tötete das Neugeborene, Dann versteckte sie das Messer unter der Matrage, widelte das Kind in Wäsche und legte es in den Schrant. Dann holte sie einen Eimer Wasser, wischte den Boden auf und sagte zur Oberschwester, daß fie eine Fehlgeburt gehabt habe. Dann ging fie an die Arbeit. Ihre Tat aber blieb nicht verborgen. Das Mädchen war ohne weiteres geftändig. Nun stand fle vor dem Gericht. Ein unförmiges, dralles Landmädchen. Man wundert sich beinahe nicht, daß die medizinische Umgebung von threm Zustand nicht gemerkt hat. Der Verteidiger Dr. Frig Löwenthal bat, die Angeklagte auf ihren Beifteszustand zu untersuchen. Das Gericht lehnte Das ab. Er beantragte, ihr wenigstens auf einen Teil der Strafe Bemährungsfrist zu geben. Diesem Ersuchen gab das Gericht statt: es verurteilte bie Sch. zu zwei Jahren Gefängnis;: mach Berbüßung von drei Monaten foll ihr auf den Neft Bewährungs­frift zu gebilligt werden!

Kaffee Hag ist doch besser Pakete zu 95 Pfennig

und RM 1.90