Horft Riebachs Anträge. Der Giffgas- Standal.
Er möchte als Präparator arbeiten.
Der Präparator Horst Kiebach, der sich demnächst
wegen des an der 20jährigen Dora Perste im Stadt Bericht im Reichskabinett.- Die Herkunft des Phosgens.- Die Ruffengeschäfte
bahnzug verübten Raubmordes zu verantworten haben wird, hat wieder einmal einen merkwürdigen, in diesem Falle besonders eigenartig anmutenden Antrag an das Gericht gestellt.
Er hat verlangt, daß er im Untersuchungsgefängnis feinem Beruf entsprechend sich beschäftigen dürfe und daß ihm deshalb gestattet werden möge, für seinen Vater Tiertadaver und mensch liche Leichenteile zu präparieren. Früher hatte er schon einmal beantragt, zur Unterſtügung seines Baters aus der Haft entlassen zu werden, was natürlich ohne weiteres abgelehnt wurde. Sein Vater präpariert Tierfadaver für Museen und aus der Anatomie gelieferte menschliche Leichenteile für Universitätsinſtitute. Die Straffammer des Landgerichts II hat den neuen Antrag des 20jährigen Raubmörders wiederum abgelehnt; in der von Landgerichtsdirektor Dr. Linde gegebenen Begründung dieses Beschlusses heißt es, daß ein Untersuchungsgefangener an fich A spruch auf eine feinem Beruf entsprechende Beschäftigung habe. Diese Forderung dürfe aber nur im Rahmen der Gefängnisordnung sich bewegen. Durch das Präparieren von Leichenteilen und Kadaver würde aber eine Belästigung der übrigen Gefängnisinjassen und der Beamten entstehen. Die für den 6. Juni angefekte Hauptverhandlung in dem Raubmordprozeß gegen Horst Kiebach ist auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel, der an diesem Tage bei einem auswärtigen Gericht zu verteidigen hat, aufgehoben worden. Auch der gerichtliche Sachverständige Medizinalrat Dr. Dyrenfurth, der dem Gericht ein Gutachten über den Geisteszustand Riebachs erstatten muß, ist an diesem Tage verhindert. Die neue Hauptverhandlung gegen Kiebach wird nunmehr in der am 2. Juli beginnenden neuen Schwurgerichtsperiode des Landgerichts II stattfinden.
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Delschalterexplosion bei der Bewag. Zwei Arbeiter verletzt.
Im Umschalterwerf der Bewag" in der Mauerstraße 30 explo= dierten gestern mittag, vermutlich infolge eines Kabeldefetts Innerhalb des Werkes, zwei Delschalter. Die Feuerwehr mußte mit Schaumlöschern eingreifen. Durch die Explosion entstand eine vorübergehende Stromunterbrechung, die durch Umschaltungen jedoch bald wieder behoben werden konnte. 3 mei Ar beiter, der 20jährige Monteur Hans Donjet, Wittenbergplaz 3, und der 51jährige Maurer Otto Pahl aus Behsen, Stubenrauchstraße, wurden leicht verlegt. Feuerwehrsamariter leisteten ihnen die erste Hilfe.
Der rote Bubifopf.
Ein„ galantes" Abenteuer.
Unter der Anklage des schweren Raubes hatten sich vor dem Schöffengericht Mitte Luise Lohoff und ihr angeblicher Bräutigam Kurt Blaschte zu verantworten. Luise ist eine an= mutige junge Dame von 22 Jahren mit rotblon dem Bubitopf.
So harmlos fie aussieht, ist sie schon erfleckliche Male megen galanter Gelegenheitsdiebstähle vorbestraft, und auch
ihr mir ein Jahr älterer Liebster hat schon sechs Borstrafen. Der rote Bubitopf judyte in Lokalen Herrenbekanntschaften an zuknüpfen und war dabei auch in einem Separé in der Münzftraße on einen jüngeren Chauffeur geraten. Während das Bärchen Sekt trant, spielte Blaschte mit einem nicht ermittelten Freunde, den die beiden Angeklagten nur als„ Herbert" fennen wollen, Rarten. Durch Blicke fand die Berständigung statt. Schließlich hatte Luise ihren Ravalier so meit, daß er mit ihr in ein Hotel gehen wollte. Als das Bärchen den Hausflur betreten wollte, stürzte sich Blaschte auf ihn und verfekte ihm einen wohlgezielten Jiu- Jitsu Sieb, so daß er in die Knie sant. Mit einem raschen Griff riß die holde Schöne dem jäh aus dem Liebestraum erwachten Chauffeur die Brieftasche mit 200 Mart Inhalt aus dem Rock. Sie verlangte sogar noch die Herausgabe des Silbergeldes. Der lleberfallene hielt aber den Beutel fest, so daß die Verbrecherbande fich mit der Brieftasche begnügte. In Verbrecheralbum erkannte der Chauffeur das Bärchen wieder und dieses wurde aus dem Bett heraus verhaftet. Nur mit Rücksicht auf die Jugend der Angeklagten fah das Gericht von einer Zuchthausstrafe ab und verurteilte Blaschte zu 2 Jahren Gefängnis, Luise Lohoff zu 1 Jahr Gefängnis.
40 Jahre Markthalle Dresdener Straße.
Ein reich geschmückter Festsaal mit allem Guten, was das Herz, oder eigentlich besser gesagt, der Magen begehrt. Mit viel Mühe und Sorgfalt haben die Standbefizer ihre Schaufenster" dekoriert. Jeder Apfel, jede Tomate blizsauber poliert, flantiert von schneeigem Blumenkohl, schlanken Spargelstangen und der jüngsten Kartoffelgeneration. Daneben beim Schlächtermeister liegen die Würfte in Reih und Glied, daß einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Taufende von Jubiläumsfähnlein in allen möglichen Farben werden an die Kundschaft verteilt, dienen als Wandschmuck und zur Hallendekoration. Das leuchtet und flattert und in der Mitte, auf erhöhtem Podium, spielt eine Musikkapelle den ganzen Tag flotte Weisen. Alles schiebt und drängt herein, die Musit lockt und all der Festesglanz, die frohen Gefichter und der Trubel. So'n Betrieb alle Lage" meint Mutter Hänel, eine von den zahlreichen Veteranen, die 40 Jahre lang tagaus tagein immer fröhlich, immer ein Scherzwort auf der Zunge, ihre Kundschaft bedient. Heute ist sie über Siebzig. ,, Na, geht's denn immer noch?" Na und ob," erwidert die Alte, frisch und munter fühl id mir, bis auf die verflirten Beene, die wollen nich mehr so recht mit. Det viele Stehen in der ewigen Näffe und Kälte, det wird auf die Dauer unangenehm".
Bon der bösen Inflationszeit wissen sie alle ein fräftig Lied zu fingen. Rein aus den Händen rissen die Menschen einem die Ware und wenn feene mehr da war, det wollten sie eenfach nich glauben." Ach, laß man, es gibt ja ooch nich egal schlechte Zeiten, det Leben is so aanz scheen," meint der optimistische Gatte. ,, Kommen Sie, junge Frau, id will Ihnen schnell ooch noch was erzählen," tönt es zwischen Kohlköpfen und Mohrrüben hervor. Also mein Oller, der is ooch eener mit von die ersten hier, der fährt bis auf den heutigen Tag mit unser Auto" dabei deutet sie auf einen fleinen, reijiggeschmückten Handwagen in die Zentralmarkthalle Tag für Tag, det hält jung und frisch und schabt ihm garnischt." Jeder gibt was zum Besten, und die Alten mit der langen Praxis wissen natürlich am farbigsten zu erzählen. Auf einmal Tusch bei der Kapelle. Der Borfizende des Verbandes erflimmt das Podium und bittet in einer Ansprache das Publikum, ihnen die Treue bewahren und ihnen ihre mirklich schwere Arbeit erleichtern helfen.
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Nachdem der offizielle Feftatt vorüber ist, treten die ersten Baare zum Tanzen an. Borsichtig, daß man über fein Salat blättchen schliddert, denn der Boden ist ohnehin nicht vorfdriftsmäßig gebohnert", die Schuhe find allerdings auch ein bissel schwer und die Lanzleidung tönnte festlicher sein. Aber dann wär's doch schließlich eine der üblichen Hoplereien, und so ist es eine frählich improvisierte Angelegenheit von Menschen, die trog der Schmere ihres Berufes mit all feinen Sorgen und Nummernissen fich ihre Lebensfreude be wahrt haben. Nach Arbeitsschluß tagsüber geben Festivität und Beschäftigung Hand in Hand- gibt es dann noch ein fröhliches Beifammenfein
Die Hamburger Bürgerschaft hat am Mittwoch den Giftgasmord debattiert. Während zwölf Tote schon unter der Erde liegen, ein Dugend Vergifteter mit dem Tode ringt, und noch ein Hundert ein Dutzend Vergifteter mit dem Tode ringt, und noch ein Hundert in den Krankenhäusern liegt, suchten die Parteien der Hamburger in den Krankenhäusern liegt, suchten die Parteien der Hamburger möglich, daß solche tödlichen Gase in einer großen Stadt aufbewahrt Regierung Klarheit über die Schuldfrage zu schaffen: wie war es werden, welche Stellen der Hamburger Staatsverwaltung haben ihre Pflicht versäumt und wie fann solches Giftgas in Deutschland überhaupt vorhanden sein?
Gestern hat nun auch das Reichskabinett in der gleichen Sitzung, in der es noch im Amte zu bleiben beschloß, sich mit dem Hamburger Standal beschäftigt. Es glaubt bereits jetzt, feststellen zu dürfen, daß die Bhosgenvorräte der beteiligten Firma nicht für Zwecke oder im Auftrage irgendwelcher militärischer Stellen auf bewahrt worden sind". Der Reichswirtschaftsminister wurde mit der Untersuchung darüber, woher das Gas stammt, beauftragt. Fast gleichzeitig mit dieser amtlichen deutschen Mitteilung fam aus Paris der Bericht eines französischen Chemifers, daß das Gas dus alten deutschen Heeresbeständen stamme und an die Firma Stolzenberg mit Genehmigung der Interalliierten Kontrollfom mission verkauft worden sei. Zugleich wurde von neuem daran erinnert, daß bereits vor zwei Jahren von der Sozialdemokratie auf gedeckt wurde: Stolzenberg hat 1923-26 Phosgen für Somjet rußland fabriziert.
Ob nun das Phosgengas, das in Hamburg ausgeströmt ist, aus Kriegsbeständen stammt, steht noch dahin. Feft steht nur, daß seit dem Kriegsgerätegese vom Juli 1927 die Firma Stolzenberg Phosgen nicht herstellen durfte. Ob sie es dennoch her.
Die Miete für Juni.
gestellt hat, soll die Untersuchung des Reichswirtschaftsministers ermeifen. Wäre das der Fall, dann läge ein Bergehen gegen dieses Gesez vor. Schnelle Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen wäre der einzige Weg, das Reich vor außenpolitischen Weite rungen zu schützen. Nur dieses Verfahren kann das Reich vor jedoch um Vorgänge handelt, die vor dem Jahre 1926 liegen, find der Anordnung einer Völkerbundsaufsicht bewahren. Soweit es fich fie international ohne Bedeutung und sind, ähnlich wie die Schwarze Reichswehr , außenpolitisch mit der Politik von Locarno überwunden.
Innenpolitisch aber zwingt das Hamburger Unglüd, alle Sufammenhänge aufzudecken. Sicher ist, daß Stolzenberg die Heeresbestände zur Bernichtung übernommen hat. Aber ebenso sicher ist, daß er Giftgas 1923-26 für die Sowjetarmee her gestellt und geliefert hat; und aus seinen Erklärungen ergibt sich auch, daß zwar zur Zeit des Ruhrkampfes nicht nur die Rote Armee , fondern auch die Reichswehr ihn zur Herstellung von Phosgen veranlaßt hat. Ob das Phosgen, das in Hamburg ausgeströmt ist, aus der Kriegszeit stammt oder ob es 1923-26 her. gestellt worden ist, das muß noch aufgeklärt werden.
Das wichtigste für die Hamburger ist, daß das Gas sofort vers nichtet wird. Ebenso muß in den anderen Städten, in denen die Phosgenherstellung erlaubt ist, sofort Borsorge getroffen werden, daß solche Katastrophen nicht von neuem über die Bevölkerung hereinbrechen. Politisch gilt es, die letzten Schleier über die Her funft des Gases zu zerreißen und dafür zu sorgen, daß auch dieses Kapitel Geßlerscher Reichswehrpolitik fogleich mit dem ganzen Schuldbuch des Bürgerblods abgeschlossen wird.
An die Gewehre." Ein tödlicher Jagdunfall.
Auf Grund der preußischen Verordnung über Betriebstoffen in der gesetzlichen Miete vom 14. April d. 3. hat der Magistrat zur Abgelfung der Straßenreinigungsbeiträge den Satz von 1 Proz der reinen Friedensmiete" bestimmt, um den sich in Berlin Deranstaltete der Tischlermeister T3 hörtner aus Berlin in die gesetzliche Miete mit Wirkung vom 1. Juni ab erhöht. Danach find in Berlin vom 1. Juni ab als gesetzliche Miete 121 Proz. und, wenn der Mieter die Ausführung der Schönheitsrepa. raturen übernommen hat, 117 Proz. der reinen Friedensmiete" zu zahlen. Ferner ist der Bermieter wie bisher berechtigt, 100 proz. Gemeindezuschlag zur staatlichen Grundvermögenssteuer nach dem Verhältnis der reinen Friedensmieten" umzulegen.
Der Kriminalbeamte".
Er hat es auf Frauen abgesehen!
Nach Berlin hat sich wahrscheinlich ein gefährlicher Schwindler gewandt, der schon einen erheblichen Teil des Reiches abgegraft und überall reiche Beute gemacht hat. Ons
Es handelt sich unr einen 31 Jahre alten aus Beiba in Thüringen gebürtigen Schornsteinfeger Rat! Hilpert, der wegen vieler Schwindeleien bereits zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, die er noch zu verbüßen hat. Zulegt saz er in Elberfeld wieder einmal in Unterfuchungshaft. Im März d. 3. entwich er dort aus dem Lazarett und nahm alsbald feine Spezialität, den Kriminalbeamten zu spielen, wieder auf. Zuerst betätigte er sich in Köln , dann in Düsseldorf und Neuß . Weiter führen seine Spuren nach Hannover und Hamburg und neuerdings tauchte er in Brandenburg a. d. 5. auf. Hilpert erscheint mit einer braunen Attentasche ausgerüstet stets bei Frauen, nachdem er ausgefundschaftet hat, daß sie allein in der Wohnung sind. Er zeigt gefälschte Ausweispapiere und erklärt, daß er mit einer aussuchung beauftragt sei, weil der Ehemann im Berdacht stehe, an einem großen Diebstahl bedem Manne nur zum Vorteil gereichen könne, meil dadurch seine Unschuld um so eher ans Licht kommen werde, bewegt die Frauen, ihn nach Belieben gewähren zu lassen. Alles Geld, mas er findet, erklärt er, vorläufig beschlagnahmen" zu müssen. Nebenbei aber stiehlt er auch alle Wertsachen, auf die er stößt. Auch gute Kleidungsstüde und Stiefel verschmäht er nicht, wenn er gerade Bedarf hat. Er geht so dreist und sicher vor, daß er noch niemals auf Widerstand gestoßen ist. Dieser Schwindler, vor dem eindringlich gewarnt wird, ist etwa 1,70 Meter groß, hat dunkelblondes melliges Haar, ein blasses mageres Geficht und trägt außer der Attentasche in der Regel auch einen Spazierstod bei sich. Mitteilungen über sein Auftauchen nimmt präsidium entgegen. Wirkliche Kriminalbeamte find stets mit ber die Nachrichtenzentrale des Landeskriminalpolizeiamtes im Polizeistaatlichen Ausweismarke versehen, die man sich immer zeigen laffen
teiligt zu sein. Seine Versicherung, daß eine gründliche Durchsuchung
foll.
65 Jahre glücklich verheiratet. Der preußische Ministerpräsident hat den Eheleuten Karl und Auguste Hensel in Berlin anläßlich ihrer 65jährigen Ehejubelfeier ein Glüd. anläßlich ihrer 65jährigen Ehejubelfeier ein Glüd wunschschreiben und ein Ehrengeschent überreichen lassen.
Funkwinkel.
Bruno Seidler- Wintier hatte für diesen Abend ein Sinfoniekonzert von strahlender Festlichkeit zusammengestellt. Er brachte ausnahmslos bekannte, beim Bublifum beliebte Nummern Auf Schuberts" Ouvertüre im italienischen Stil" folgten ein Biolintonzert von Mozart und Haydns Sinfonien mit dem Baufenschlag. Seidler- Winkler gab diesen Ausschnitt aus der Klassischen Wiener Mufit mit liebenswürdiger Grazie und meisterlichem Können. Der zweite Teil des Konzerts bot außer einer Ballettjuite von Glasunoff Joachims E- Moll- Bariationen für Violine, die Boris Schwarz, der Solist des Abends, mit künstlerischem Temperament spielte. Am Nachmittag gab es ebenfalls ein Konzert, das sich durch ein gutes Programm und schöne Ausführung aus zeichnete. Es wurde von der Kapelle Emil Roos bestritten. der Hundertjahrfeier der Gesellschaft für Erbtunde zu Berlin wurde die Eröffnungsrede von Prof. Dr. Albrecht Bend übertragen. Gr schilderte die Entwicklung und Aufgaben der Gesellschaft, die sich ini Berlauf von 100 Jahren aus einer Bereinigung mit bürgerlich engem Horizont zu einem Institut von wissenschaftlicher Beltgeltung entfaltete. Aus der Praris der Arbeitsgerichtsbarkeit" brachten Alfred Schneider und Bilheim Niemandi einzelne Fälle von Moemeinbedeutung, und zwar in der Form non 3miegelprächen, Ais den elmas trodenen Stoff belebten, Ses
Ein bedauernswerter Unfall trug sich auf einem Jagdausflug in der Gemarkung Zeuden bei Treuenbrießen zu. Am 14. Januar d. J. Zeuden eine Kaninchenjagd, zu der er u. a. auch seinen 56jährigen Freund, den Dachdeckermeister Josef Kaufung aus Berlin eingeladen hatte. R. trug einen Selbstladedrilling mit sich. Die Jäger umstellten einen Kaninchenbau, legten Netze aus und dann wurden Frettchen eingelassen. K. hatte seinen Drilling für ganz turze Zeit in das trockene Heidekraut gelegt. Izhörtner gab das Kommando, an die Gewehre". R. ergriff sein Gewehr am vorderen 2auf. Im gleichen Augenblid frachte ein Schuß. Tödlich ge= troffen fant T. zu Boden. Gestern mußte fich R. megen fahrfäffiger Tötung vor dem Potsdamer Schöffengericht verantworten. Befremdend wirfte es in der Verhandlung, daß man dem Angeflagten, einem Jagdneuling, einen Drilling in die Hand geben fonnte. Der Staatsanwalt beantragte drei Monate Gefängnis. In der Berhandlung tam zur Sprache, daß die Anordnungen auf der Jagd. Das Urteil lautete nicht ganz fachgemäß getroffen worden waren. an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von 2 Monaten auf 1000 Matt Geldstrafe.
Autounglück bei Rottbus. Zwei Zote.
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Auf der Chauffee zwischen Betschau und Rottbus er eignete fich geftern nachmittag ein schweres. Autounglück. Kurz vor Rottbus geriet der Wagen des Berliner Kaufmanns Willi Krebs, vermutlich infolge zu hohen Tempos, auf den Sommermeg. K., der den Wagen selbst steuerte, verlor die Herrschaft über die Lenkung und raste mit voller Bucht gegen einen Telegraphenmast. Das Auto überschlug sich mehrmals. Krebs wurde auf der Stelle getötet. Seine gleichaltrige Frau, die neben ihm auf dem Führersiz saß, wurde schwer verletzt in das Kottbusser Krankenhaus gebracht, mo fie furz nach ihrer Einlieferung an den Folgen schwerer innerer Berlegungen starb. Die zu Hilfe gerufene Kottbusser Feuermehr nahm die Aufräumungsarbeiten an der Unfallstelle, die polizei.. lich abgesperrt worden war, vor.
1000 Junfersflugzeuge.
Ein Jubiläum in Deffau.
Am Donnerstag fand in Dessau eine Feier der Belegschaft des Junkersflugzeugwertes aus Anlaß der Fertigstellung des 1000. in den Werken hergestellten Flugzeuges statt, zu der u. a. Staatsminister Weber als Bertreter der Staatsregierung, der Landtagspräsident Das und der Oberbürgermeister erschienen maren. 1000. Juntersflugzeug ist eine„ G. 31", die von der Defter. reichischen Luftverkehrs- 2.- G. bestellt ist und in den nächsten Tagen nach Wien übergeführt werden soll. In Vertretung des in Amerika befindlichen Professors Junkers hielt Direftor Schleiffing, einer feiner ältesten Mitarbeiter, eine Ansprache, in der er besonders hervorhob, welche Leistung gerade für ein mur Verkehrsflugzeuge bauendes Wert der deutschen Luftfahrtindustrie die Fertigstellung des 1000. Flugzeuges ift. Nur 300 Flugzeuge feien während der Kriegszeit in den Junkerswerken hergestellt worden.
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Der Dessauer Gemeinderat hat den Beschluß gefaßt, Professor Dr. Hugo Junters das Ehrenbürgerrecht zu verleihen und die Köthenfche Straße, an der die Junkersmerte gelegen sind, in Juntersstraße umzubenennen.
Die kommunistische Paßaffäre.
Bon den verhafteten polnischen Kommunisten sind vier, deren Päffe in Ordnung waren, bereits gestern entlassen worden. Allerdings sollen sie aus Deutschland ausgewiesen werden. Die übrigen, deren Bässe nicht in Ordnung waren, sind bereits dem Schnellrichter übergeben. Die Aburteilung konnte jedoch gestern nicht stattfinden, da Richter und Staatsanwalt erst die Aften fennen lernen mußten. Der Termin wurde deshalb für heute anberaumt.
Mehr Hygiene im Hausrat!" Ueber dieses Thema spricht am Freitag, dem 25. Mai, 20 Uhr, Ingenieur Wifogfy vom Institut für Heimtechmit im Gesundheitshaus Kreuzberg, Am Urban 10/11. Eintritt frei.
Die juristische Sprechstunde fällt am Sonnabend, dem Bon 26. und am Dienstag, dem 29. d. m. aus.
Die erfahrene mutter gibt ihrem Rinde
Kufeke u frische