1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 276.
Lokales.
Dienstag, den 26. November 1895.
12. Jahrg.
nicht irren, schon damals an die Menschenfreundlichkeit der Meer", der bereits seine 50. Aufführung erlebt hat, auf das ProPächter appellirt wurde. Wir wollen abwarten, wie es in gramm gefeßt.
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mit Beweis.
Das königliche Provinzial: Schulkollegium verbietet diesem Jahre wird. Einstweilen machen wir dem Verein den Der große Buddha. Die künstlerische Darstellung des weiter. Wie wir berichtet haben, hat nach der erfolgten Inhaft Vorschlag, die städtischen Behörden daran zu erinnern, daß vor nahme von Dr. Bruno Wille am Sonntag, den 10. b. M., längerer Beit die- Absicht bestanden haben sollte, einen Theil der Ge- großen Buddha auf der berühmten Allegorie des Malers Knackder Vorsitzende der Freireligiösen Gemeinde, Herr Apotheker meindeschulhöfe in Gisbahnen für Gemeindeschulkinder zu verwandeln. fuß hat wahrscheinlich der Intendanz der Hoftheater den guten Friderici eine Vorlesung aus einem Wille'schen Vortrage Daß diese Absicht an irgend einer Berliner Gemeindeschule bis- des Satontala in der Pohl'schen Nachdichtung dem verehrlichen Gedanken eingegeben, am lezten Sonntage das berühmte Gedicht vorgenommen, in welcher Handlung das Provinzial- Schul- her auch nur probeweise zur Ausführung gekommen fei, ist uns Berliner Publikum vorzuführen, um ihm klar zu machen, daß der follegium eine unerlaubte, weil tonzessionspflichtige Lehrthätigkeit nicht bekannt, wir glauben es auch nicht. Dagegen wissen wir, erblickt und dieselbe unter Strafandrohung untersagt hat. Dem- daß in München zuerst im Winter 1885/86 Bersuche mit An- gute Mann denn doch nicht ein so fürchterliches Scheusal war, zufolge hat Herr Friderici seine beanstandete Lehrthätigkeit ein- legung von Eisbahnen auf Schulhöfen gemacht und, nach be- wie er in der Phantasie des großen Kasseler Künstlers lebt. gestellt und übernahm an seiner Stelle am Sonntag, den 17. d. M., friedigendem Ausfall der Versuche, im Winter 1886/87 Gisbahnen Die Thätigkeit des Gewerbegerichts. Beim hiesigen Herr Heuer, welcher in der Freireligiösen Gemeinde das Amt als dauernde Einrichtung für eine Anzahl Schulen eingeführt worden Gewerbegerichte sind im Geschäftsjahre 1894/95 in ganzen eines stellvertretenden Rendanten bekleidet, die Rolle eines Vor- find. Kann das Berlin nicht auch Freilich, wenn man es hier 12 458 Klagen anhängig gemacht worden. Von diesen wurden lesers und zwar aus einer Broschüre, betitelt„ Hexen- und nachmachte, so ist zu befürchten, daß nur" bedürftigen" Schul- vor Ansehung eines Termins 82 erledigt; es verblieben somit Teufelsgeschichten." Nun ist auch Herrn Heuer seitens des tindern der Zutritt unentgeltlich gestattet würde, und zwar für die Rechtsprechung noch 12 736 Klagen. Von diesen wurden Provinzial- Schulkollegiums in nachgerade bekannter Weise unter natürlich erst, nachdem sich ein halbes Dugend Schulfommissions- erledigt: durch Vergleiche 4845, durch Berzicht 25, durch Zurückgleicher Strafandrohung, wie seinen Vorgängern, die fernere mitglieder 6 Wochen lang die Beine abgelaufen haben, um her- nahme 2195, durch Anerkenntniß 110, durch VersäumnißAusübung seiner tonzessionspflichtigen Lehrthätigkeit untersagt auszufriegen, ob die Eltern auch wirklich und wahrhaftig be- urtheit 1669, durch andere Endurtheile worden. Herr Heuer hat sich dieses Verbot sehr zu Herzen ge- dürftig" sind. aufnahme 2042, ohne Beweisaufnahme 1000- zusammen 3042. nommen und nicht weiter vorgelesen. Am letzten Sonntag hat vielmehr ein anderes Gemeindemitglied an seiner Stelle die Rolle eines Vor- läßt der Magistrat im Gemeindeblatt folgende Bekanntmachung: Näherei 2870, auf Textil, Leder- und Puzindustrie 1018, auf Zur Volkszählung, welche am 2. Dezember stattfindet, er: die einzelnen Gewerbebetriebe entfielen: auf Schneiderei und Unerledigt blieben am Schlusse des Geschäftsjahres 490. Auf lesers übernommen. Es steht nun mit Sicherheit zu erwarten, daß bald Die zufolge Beschlusses des Bundesrathes am Montag, den wieder das bewußte Schreiben des fal Provinzial- Schulkollegiums 2. Dezember, im deutschen Reiche stattfindende allgemeine Volts: Baugewerbe 2141, auf Holz- und Schnitzstoffe 1175, mit dem ominösen Verbot unter Strafandrohung eintrifft. In zählung wird in unserer Stadt in gleicher Weise wie die auf Metalle 973, auf Nahrung, Beherbergung und diesem Falle wird auch der letzte Vorleser diese Funktion Bählungen der früheren Jahre durch im Ehrenamte der Stadt- Grquickung 1932, auf Handel- und Verkehrsgewerbe 1341, auf ein anderes Gemeindemitglied übertragen. Da die gemeinde thätige, freiwillige Bähler zur Ausführung gelangen, der der Rechtsprechung verbliebenen Prozesse 12 947, mithin mehr allgemein 926. Im Vorjahre betrug die Gesammtzahl Freireligiöse Gemeinde gegen 9000 Mitglieder zählt, dürfte es denen die Eigenschaft öffentlicher Beamter beiwohnt. eine ganze Weile dauern, bis die Reihe herum ist. Wenn das In den letzten Tagen dieses Monats wird jedem Haus- Schiffern, die mit ihren Fahrzeugen hier auf der Durchfahrt betönigliche Provinzial- Schulfollegium jeder Vorlesung ein Verbot haltungsvorstande sowie jedem Einzellebenden, welcher eine be- griffen waren. Von Arbeitnehmern wurden 12 160 Klagen an571. Unter den 12 376 Prozessen befanden sich 53 Klagen von nach bekanntem Muster folgen lassen will, dürfte demselben recht fondere Wohnung inne hat, ein 3ählbrief nebst einer Anleitung gestrengt, darunter 2701 von Frauen und Mädchen; von Arbeit. viel Arbeit erwachsen. und den für den Haushalt erforderlichen Zählkarten zugestellt gebern 216. Von den Klagen betrafen 42 pet. EntschädigungsZur unentgeltlichen Lieferung von Lehrmitteln an be- werden, welche von den Haushaltungs- Vorständen zc. gewiffen. ansprüche wegen Entlassung aus der Arbeit vor Ablauf der verdürftige Gemeindeschul Kinder berichtet die Pädagog. und sofortigen Prüfung seitens der beauftragten Zähler bereit Arbeitnehmern angestrengten Prozessen wurden, sofern es zum haft auszufüllen und vom 2. Dezember mittags ab zur Abholung tragsmäßigen Zeit und ohne Auffündigung. Von den von den Big.", daß Mitte November, in der 6. Woche nach Schulanfang, zuhalten sind. noch immer nicht alle bedürftigen Kinder im Befihe der erforderUrtheil kam und der Prozeß nicht durch Vergleich 2c. beendet Wir bemerken hierzu wiederum ausdrücklich, daß alle am lichen Bücher waren( und vielleicht heute noch nicht sind). Echuld 2. Dezember stattfindenden Aufnahmen ausschließlich fozialen Arbeitgebern angestrengten Prozessen war dies bei 70 pet. daran sei nur der schwerfällige Geschäftsgang, d. h. die umständ- bezw. wissenschaftlichen Zwecken zu dienen bestimmt sind, und der Fall. Das niedrigste Klage- Objekt waren 0,50 M., das wurde, rund 72 pet. durch Urtheil abgewiesen; bei den von liche und zeitraubende Prüfung der Bedürftigkeit der Eltern daß durch die Volkszählung gewonnene Angaben über einzelne Durch die Schulkommissionen. Diese Klage ist bisher mit jedem Personen niemals veröffentlicht werden, insbesondere jede Berück- höchste 2450 M. neuen Semester von neuem wiedergekehrt und wird so lange fichtigung derfelben zu polizeilichen oder steuerlichen Zwecken wiederkehren, bis endlich die unentgeltliche Lieferung der Lehr- durch die bestimmte Erklärungen der staatlichen und städtischen im Bezirk des Stammergerichts wurden am Sonnabend vollzogen. Die Wahlen für den Vorstand der Auwaltskammer mittel an alle Kinder ohne Unterschied durchgesezt ist. Der Magistrat und die liberale" Stadtverordneten - Majorität 412 Anwälte nahmen an der Wahl Theil. Neugewählt wurden Behörden völlig ausgeschlossen ist. haben den diesbezüglichen Antrag unserer Genossen besondern Die Kenntniß der Bevölkerung nicht allein nach ihrer Zahl, an stelle des verstorbenen Justizraths Gerth Berlin Justizrath fanntlich mit der Motivirung zurückgewiesen, daß der An- sondern nach ihrer Zusammensetzung und ihren Wohnungsverhältß my- Potsdam, an stelle des Justizraths Taureck. Prenzlau trag auf eine Schädigung der Berliner Gemeindeschulen lage des Fortschritte auf sozialem Gebiet. Wir richten daher an Berliner Gemeindeschulenissen und sonstigen Lebensbedingungen ist die unerläßliche Grund- Rechtsanwalt Wesener Berlin . hinauslaufe, insofern er fie der Armenschule wieder Hier werden Damen in und außer dem Hause frisirt." näher bringe. Das heutige Verfahren läuft, wie man sieht, auf unsere Mitbürger auf diesem Wege das dringende Ersuchen, durch Ein Bettel mit dieser Aufschrift prangt jezt an dem seit langem eine Schädigung der Kinder der Armen hinaus, die tausendmat genaue und vollständige Ausfüllung der ihnen zuzustellenden schon zu einer Art Ramschbazar degradirten alten Reichstags. schlimmer ist als die angebliche Gefahr, daß die wenigen Besser deutschen Gemeinden voranzugehen, namentlich aber den mit der Formulare, wie immer, so auch bei dieser Zählung den übrigen Gebäude. fituirten, welche ihre Kinder ebenfalls die Gemeindeschule be- Ausführung des Zählungsgeschäftes beauftragten Zählern bereit suchen lassen, durch das Almosen" der allgemeinen unwilligst jede Austunft ertheilen zu wollen, deren diefelben zur folgendes bekannt zu geben: Troß wiederholter Mahnungen Die Berliner Packetfahrt- Aktiengesellschaft ersucht uns, entgeltlichen Lieferung von Lehrmitteln„ beleidigt" werden könnten Erfüllung ihrer Aufgabe bedürfen; insbesondere sind es die Vor- mehren sich die Fälle, in welchen geschlossene Briefe nach den Zu den Scherereien und Demüthigungen, mit denen jedes Gesuch steher der Haushaltungen, die Hauseigenthümer, deren Verwalter Vororten in die rothen Briefkästen der Packetfahrt geworfen um Unterstügung verknüpft ist, müssen die um Lehrmittel bitten- und Vizewirthe, welche wir ersuchen, dem Zählungsgeschäft allen werden. Wir weisen nochmals darauf hin, daß die Beförderung den Eltern noch den anderen Uebelstand hinnehmen, daß ihre gefchloffener Briefe nach§ 1 des Postgefeßes nur innerhalb der Kinder 6 Wochen lang ohne Bücher sind. Und das nennt die möglichen Vorschub zu leisten. Weichbildgrenze Berlins durch die Packetfahrt gestattet ist. Das freisinnige" Presse Musterschulen"! Der Samariter- Kursus für Arbeiter und Arbeiterinnen gegen können offene Sendungen, Druckfachen, Karten zc. auch) Den Eislauf will der Verein für gesundheitgemäße Erin oberen Saale von Cohn's Festfälen, Beuthstr. 20. Der Zweck unbeachtet läßt, setzt sich der Gefahr aus, daß Briefe unbestellbar beginnt am 2. Dezember, abends 1/2 Uhr, feine Nebungsstunden nach den Vororten befördert werden. Wer diese Vorschriften ziehung der Jugend" auch in diesem Winter armen Kindern er des Samariter- Kursus ist nach§ 1 des Statuts: möglichen. Er will sich zu diesem Zweck wieder mit der Bitte und Arbeiterinnen zu unterrichten durch Vorträge und praktische stehen. Die Rückgabe geschlossener Briefe fann mit Verzögerung Die Arbeiter bleiben, wodurch den Absendern und Empfängern Nachtheile entum Spendung abgelegter Schlittschuhe an das Publikum wenden. Uebungen: a. in der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, b. in der und auch nur dann erfolgen, wenn der Abfender auf dem Um An Schlittschuhen wird es da wahrscheinlich ebenso wenig wie erften Silfeleistung bei plößlichen und gefahrdrohenden Erkran- schlag ersichtlich ist, was in den wenigsten Fällen zutrifft. im vorigen Jahre fehlen; aber die Schlittschuhe allein thun's nicht, man muß auch eine Eisbahn haben. Der Verein will fungsfällen, c. in den Grundzügen der Krankenpflege. Das Eintrittsgeld zum Samariter- Kursus beträgt 40 Pf., der monatliche Eine Hausschwamm Versicherungs Gesellschaft auf allerdings mit Eispächtern wegen ermäßigter Preise für arme Beitrag 25 Pf.; alle 14 Tage finden Lehr- und Nebungsstunden Aktien wird demnächst in Berlin ins Leben treten. Durch fachKinder unterhandeln. Hierin liegt aber gerade die Klippe für Kinder unterhandeln. Hierin liegt aber gerade die Klippe für statt. Die nüglichen Bestrebungen des Kursus lassen es wünschens- verständige Chemiker und Baumeister sollen die Gebäude der Das ganze Unternehmen; denn die Pächter, vornehmer" Bahnen suchen werth erscheinen, daß dem Unternehmen in Arbeiterkreifen die Versicherten zunächst untersucht werden und richtet sich nach dem fich begreiflicherweise dürftig gekleidete Kinder lieber vom Halfe zu weiteste Beachtung entgegengebracht wird. Befunde und der Größe der Baulichkeiten die Höhe der Prämien. halten, als daß sie sie noch besonders heranziehen sollten, und den Pächtern der ordinären" Bahnen tann man wesentlich erNach einjähriger Versicherung übernimmt es die Gesellschaft, für die Trockenlegung feuchten Mauerwerks, sowie für die Schwantme mäßigte Preise wieder nicht gut zumuthen, weil sie schwerlich große reparaturen Sorge zu tragen. Reichthümer sammeln. Im vorigen Jahre hat der Verein etwa 500 Paar Schlittschuhe zusammen bekommen, aber noch feine 400 vertheilt. Es fehlte eben an Mitteln, auch nur 500 Kindern den Zutritt zu einer Eisbahn zu ermöglichen, obwohl, wenn wir
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Kunst und Wissenschaft.
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In der Urania wird heute Abend Herr P. Spieß feinen Vortrag über die wichtigsten Methoden und Resultate der Licht meßtunst wiederholen. Es wird dies die leyte Vorführung der betreffenden Versuche sein, da eine andere wichtige Experimentalreihe in Aussicht genommen ist. Für die übrigen Abende dieser Woche der dekorative Ausstattungsvortrag Vom Fels zum
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Honoratioren. Im Rigdorfer Tageblatt" lesen wir:„ Im Brizer Ratysteller spielte sich fürzlich abends eine standalöse Szene ab. Der Milchhändler Laude und der Bau- Unternehmer
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Ein unsichtbarer Hofrath. Unter dieser Ueberschrift wird Kopf. Die Theater- und Konzertzeitung", das Ham uns über Hamburger Theaterzustände geschrieben: burger Echo" und sogar die" Hamburger Nachrichten" sind Jm Deutschen Theater wurde am Sonnabend net Bu Anfang dieses Jahres berichtete der Vorwärts" in einer von ihm verklagt, jedoch hat er die Klage gegen das legtere studirt Brillparzer's Jüdin von Toledo" gegeben. Dies höne einem Theaterbrief des Hamburger Schriftstellers Ph. Berges Blatt vor einiger Zeit zurückgezogen, während die Sachen gegen und reife Wert des österreichischen Dichters ist nicht neu im entnommenen Notiz einiges über die so überaus traurigen Ham- die anderen beiden Blätter noch ihrer Erledigung harren. Das Deutschen Theater, und auch die Besetzung der Hauptrollen war burger Theaterverhältnisse. Unter anderem war darin gesagt, föstlichste Stückchen ist aber das Vorgehen des Pollini gegen den zum wesentlichen die alte geblieben. Mit großem schau daß von sämmtlichen Theatern Hamburgs nur ein einziges noch ehemaligen Chefredakteur der„ Hamburger Freien Presse" Hugo Spielerischen Gelingen gab Frau Sorma routinirt die heißblütige die Pflege wirklicher Kunst sich angelegen sein laffe, nämlich das Pohle. Pohle war gegen die Gepflogenheiten Pollini's in seinem Heldin des Drama's, und die Rolle des Königs, der aus Volts. Theater" in der Vorstadt St. Pauli. Als der Brief ge- Blatte fcharf zu Felde gezogen. Was macht da der GeschäfteLauter Langeweile vom Pfade christlicher Tugend abweicht und fchrieben wurde, war es in der That so. Direktor Löwengard mann Baruch Pohl das ist Pollini's eigentlicher Name seltsamer Weise sich deswegen mit Gewissensbiffen plagt, war führte dem Hamburger Publikum Gerhart Hauptmann's ich den lästigen Kritiker vom Halfe zu schaffen? Er hängt ihm, bei Herrn Kainz in bewährten Händen. Der gute König! Er grandioses Weberdrama vor, Sachen von Ibsen und ver- nachdem er ausgekauft und stellungslos geworden, eine Jujurienwar gewiß ein ehrlicher Mann und meinte es ernst mit seinen schiedenen anderen neueren Dichtern. Jezt ist es aber auch damit lage nach der andern an den Hals. Pohle wurde vom Strupeln und Zweifeln; aber nimmer vielleicht wäre ihm die vorbei. Bald nachdem der Brief erschien, ging Direktor Löwengard Schöffengericht zweimal wegen Beleidigung des Hofraths Pollini Rückkehr zur Wohlanständigkeit so schwer geworden, wenn der ob der horrenden Pacht, die er dem Befiger des Theaters, dem verurtheilt. In beiden Sachen legte P. Berufung ein und be Arme nicht sein ebenso tugend- wie pantoffelfestes Weib weit Hamburger Theatermonopolisten Pollini zahlen mußte, pleite. antragte, den Kläger persönlich zur Verhandlung vor die Strafmehr Ursache zu fürchten gehabt hätte, als alle Flüche. Das Theater wurde an zwei andere Direktoren verpachtet, und fammer zu laden. Dem Antrage wurde stattgegeben und auf welche das christlich spanische Moralgefeß dem Ehebruch und zwar zu so unglaublichen Bedingungen, daß dieselben, um sich zu grund des§ 427 Abs. 3 der Straf- Prozeß- Ordnung dem Klägerischen gar dem mit einer reichen Jüdin entgegenstellte. So sehen wir halten, alle möglichen Zugkräfte heranholen mußten. Auf der Hofrath aufgegeben, im Termin zu erscheinen. Dreimal ist der denn, nachdem die allergetreuesten Granden die königliche Geliebte Stelle, von der Hauptmann, Ibsen , Alexander Tumas u. a. m. Termin nun schon vor der Straftammer II des hiesigen LandGrancen tönigliche Beliebte alle heranholender Bene mit Schmerz, jedoch mit Faffung umgebracht haben, den weich zu einem kunstsinnigen Publikum gesprochen hatten, hampelten gerichts angesetzt gewesen, dreimal ist Herr Hofrath Pollini zu herzigen Monarchen schreckerfüllt das Schwert ergreifen; ihn die ausgezogenen Barrisons ihre ungezogenheiten, allerhand demselben geladen. Dreimal hat er jedoch vorgezogen, nicht zu dünft der Kriegspfad immer noch ungefährlicher als der, Sterne" der Tingeltangel Welt fangen - und fingen erscheinen, sondern sich mit Erkrankung entschuldigen lassen, und
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Der in die Arme seiner naserümpfenden Gattin aus ihre zotigen Chansons und gegenwärtig führt man dreimal hat der Termin deshalb wieder ausgesetzt werden müssen, England führt. Herr Kainz gab die seinem Naturell nahe- außerdem noch dressirt: Elephanten, Hunde und Esel weil der Beklagte darauf besteht, persönlich mit dem Herrn liegende Rolle namentlich zum Schluß mit bewährter Meister vor. Der eine der beiden Pächter Pächter ist aus dem Hofrath vor den Schranken des Gerichts zu verhandeln. schaft; schade, daß die Königin von Fräulein Sauer nicht allein Bachtverhältniß wieder ausgeschieden und Direktor Ferenczy muß Am Donnerstag voriger Woche follte wiederum ein frostig, sondern fast bewegungslos gegeben wuide. Brav am auf dem betretenen Wege bleiben, um die horrende Pacht und Termin stattfinden. Dreißig Beugen, Beklagter und Blaze waren die Herren Müller und Gregori als Granden und außerdem noch die hohen Prozente, die er an den Besitzer von Kläger waren geladen; die dreißig Beugen und der BeHerr Fischer als Jude. Auch Frl. Sandow leistete als Esther der Tageseinnahme zahlen muß, aufzubringen. Damit ist das flagte erschienen, jedoch der Herr Hofrath schickte zwei Stunden ausgezeichnetes. letzte Bischen wirklichen Kunstlebens von den Hamburger öffent- vor Beginn der Verhandlung ein Attest, das ihn brustkrank schrieb Vom deutschen Schri; tsteller Verband. Das offiziöse lichen Bühnen verschwunden. Hofrath Pollini beherrscht, wenn und er selbst blieb und bleibt unsichtbar. Die Verhandlung Wolff'sche Telegraphen- Bureau meldet: Der deutsche Schriftsteller man von Schmieren und Kasperletheatern absieht, sämmtliche Ham- mußte deshalb wiederum ausgesetzt werden, die zum Theil von Verband hielt heute in Berlin unter Vorsitz von Julius Wolff burger Theater. Er ist Pächter der einträglichen Stadttheater in weither gekommenen Zeugen konnten wieder abziehen und vom feine Generalversammlung ab. Der seitens der deutschen Schrift Hamburg und in Altona , er ist Besitzer und Direktor des noch Gericht sollen nun noch einmal alle Mittel in Bewegung gesezt fteller- Genoffenschaft angestrebten Vereinigung mit dem deutschen einträglicheren allerliebsten Thalia- Theaters, er ist stiller Theilhaber werden, um den unsichtbaren Herrn Hofrath zu veranlassen, Schriftsteller- Berbande stimmte die Generalversammlung grund- am Carl Schulze - Theater und Besizer und Theilhaber des„ Volts- einen Termin festzusetzen, wenn er dem Gericht die Ehre geben fäßlich bei. Durch den Anschluß des Verbandes an den All Theaters". Die Hamburger Kritik ist seine ergebenste Dienerin, die will, vor ihm zu erscheinen. Da in dem Prozesse interessante gemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftsteller Tag wurde nicht nur seine täglichen Waschzettel anstandslos abdruckt, sondern Dinge über die hiesigen Theaterverhältnisse zur Sprache kommen die Zustimmung der Versammlung unter der Vorausseßung ent- fich auch sonst uiemals bei ihren Referaten vom Theater zu werden, darf man mit Recht auf den endgiltigen Ausgang der fprechender Statuten- Renderung des letteren ertheilt. Bon einer mudsen wagt. In allen Zonarten fingt sie des Edlen" Lob, Sache gespannt sein. Erhöhung der Mitgliederbeiträge wurde abgesehen. Die Neu- und wenn ihr alljährlich der Herr Kunstgroshändler eine Benefizwahlen ergaben die Wiederwahl Julius Wolff's zum 1. Vor- vorstellung giebt, fließt sie über vor slavischer Dankbarkeit. - Die Frauen auf ungarischen Universitäten. Aus sizenden und Richard Redlich's zum 2. Borsitzenden. Zum Schatz- Es ist ein widerliches Schauspiel. Wagt da oder hier einmal Budapest wird berichtet: Der König gestattete die Aufname meister wurde Geheimrath Karl Brämer, zu Beisitzern des geschäfts- ein ehrlicher Mensch die Wahrheit zu sagen, flugs wirft ihm von Hörerinnen an der medizinischen und philosophischen Fakultät führenden Ausschusses die Herren Dr. Teschen und Hauptmann der Gewaltige, der von einer großen Anzahl allzeit gefügiger und in den pharmazeutischen Abtheilungen der ungarischen Zanera gewählt. Rechtsanwälte bedient ist, eine Jujurientlage an Sen Universitäten unter gewissen Kautelen. O, Preußen!
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