Einzelbild herunterladen
 

lyrer und allmählich redete man ihnen auch diese Behandlung geradezu ein, sie seien Franzosen . Schließlich waren sie selbst davon überzeugt und bejubelten nach dem deutschen Zu- jammenbruch die einziehenden siegreichen Truppen Frank- reiche. Drängt sich da nicht angesichts der Verfolgung der Auto- nomisten ein Vergleich geradezu auf? Die Autonomsten be- teuern, daß sie von einer Rückkehr zu Deutschlind nichts wissen wollen, daß sie keinen Pfennig deutschen Geldes jemals an» genommen haben oder annehmen würden, daß sie nur eine Selb st Verwaltung im Rahmen Frankreichs erstreben. Aber von Paris her erschallt es zurück: Ihr seid doch nur verkappte Deutsche . Ihr seid Hochverräter! Dr. Ricklin hatte in seinem Schlußwort beteuert: Meine Herren Geschworenen , ich bin bei der Dämmerung meine, Lebens angelangt. Die Stund« ist nicht mehr fern, wo ich vor dem allerhöchsten Richter erscheinen werde. In einem solchen Zeitpunkt seines Lebens lügt man nicht mehr. Deshalb schwöre ich auf mein« Ehre und auf mein ewiges Heil, daß ich nicht lüge, wenn ich sage, daß ich vollkommen unschuldig bin. Jlie, nie habe ich das Glück meines engeren Vaterlandes außerhalb de, Rahmen» Frankreichs gewollt. Nie ist davon die Rede gewesen, die Rückkehr des Elsaß zu Frankreich rückgängig zu macheu. Ich schrei« es hinaus, ich schwöre es!" Aber das Urteil, dieses seltsame Kompramißurteil. hat aus diesen offenbar ehrlichen Aufschrei geantwortet:Ihr habt die Lostrennung des Elsaß von Frankreich doch erstrebt! Ihr habt Euch des versuchten Landesverrats schuldig gemacht aber wir billigen Euch mildernde Umstände zu!" Auf diesen Schuldspruch reagierten die beiden Parteien drinnen im Saale und draußen vor dem Gericht mit zwei charakteristischen Rufen. Die einen:..Es lebe Frank­ reich !" das war die Partei des Staatsanwalts; die an- deren:EslebedasElsaß!" das war die Partei der Angeklagten. So hat dieser Prozeß, so hat dieses Urteil erreicht, daß die WorteFrankreich " und..Elsa ß" im Munde der erregten Menge eine gegensätzlich«, ja feindselige Bedeutung erlangten! Keine zehn Jahre nach den einmütigen Begeisterungsszenen beim franzosischen Truppeneinzug. Wären wir Deutschnational«, wäre unser Be- kenntnis zu Locarno unaufrichtig, hätten wir die Frag« der territorialen Souveränität über Elfaß-Lothringen nicht sck »et» gelegt, dann würden wir im stillen denken:Nur so weiter! In zehn Jahren wird Frankreich buchstäblich den Elsässern eingeredet haben, sie seien nur verkappte Deutsche ! In zehn Iahren haben wir von Mülhausen bis Straßburg , wenn nicht gar bis Diedenhofen , die schönste Irredental" Aber als Sozialdemokraten, die keine Jrredenta, sondern ein glückliche» elsässisches Volk wünschen, damit die für den Weltfrieden notwendige deutsch -französische Freund- schaft nicht durch den jahrhunderte alten Zankapfel gestört werde, müssen wir warnen. Wir warnen, obwohl oder vielmehr gerade weil wir wissen, daß zumindest ein Teil der elsässischen Sozialdemo­kraten zu den schärfften Bekämpfern des Antonomismus gehört. Kein elsSsflscher Sozialdemokrat hat zwar die Anklage« erhebung gebilligt, aber viele von ihnen treten für eine Pott- tik ein. die zu einer Zuspitzung der Gegensätze führen muß. Sie tun es natürlich nicht aus nationalistischer, sondern aus rein innerpolitischen Gründen. Sie find sogar überzeugt, daß sie im Interesse de« deutsch -franzvsischen Frie- dens handeln, weil sie im Autonomismus eine Gefahr für die deutsch -französische Annäherung erblicken. Aber selbst an- genommen, sie hätten mit dieser Befürchtung recht, s o wie sie den Kampf weiterführen wollen, werden sie u.E. den Auto- nomismug nicht besiegen, sondern nur stärken und damit die gegenteilige Wirkung erreichen, als die. die sie erstreben. Um was handelt es sich? Das Problem ist ebenso einfach zu formulieren, wie es schwierig ist. zu lösen. Der Autono- mismus ist in der Hauptsache eine Form des K l e r i k a l i s- m u s. Gerade deshalb wird er aus parteipolitischen Grün- den von unseren Genossen bekämpft. Frankreich ist seit 178g ein rein zentralistischer Staat. Es hat feit 25 Iah- ren die Trennung von Kirche und Staat durchgeführt. In Frankreich gibt es keinen staatlichen Religionsunterricht, werden die Kirchen und Geistlichen nicht mit staallichen, son- dern mit privaten, kulturgemeindlichen Mitteln unterhalten. Zu diesem zentralistischen Frankreich ist 1018«in sprach- licher Fremdkörper freiwillig gestoßen, der insbesondere auf kulturellem Gebiet andere Gesetze besaß. Man hat ihm eine Uebergangszeit zugesichert. Die französische Linke, be- sonders aber die Sozialisten, sind nun der Ansicht, daß es all- mählich Zeit ist. diese Anomalie einer religiösen Sonder- Gesetzgebung in Elsaß-Lothringen zu überwinden. Dagegen ietzt sich nun der mächtige Klerus zur Wehr. Das und nichts anderes ist die Entstehungsursache des Autono- mismus. Zweifellos steht die juristische Logik auf feiten unserer elsässischen Genossen. Aber die realpolitische Einsicht gebietet um so g r ö ß e r e Vorsicht in der Behandlung dieser Frage, ob das Elsaß nun einmal ein ethnisch und sprachlich fremder Volks stamm inner- bald der französischen Nation bildet und zwar ein wegen seiner Dickschädligkeit und seines Widerspruchsgeistes bekann- rer Volksstamm. Will man das Tempo der Assimilierung sor- cieren, treibt man die Dinge auf die Spitze, so läuft man Ge­fahr, daß der Autonomismus über seinen ursprünglichen 'nnerpolitischen klerikalen Rahmen hinaus- wächst und einen irredentistisch außenpolitischen Charakter annimmt., Gerade weil wir das nicht wünschen, deshalb haben wir uns nach dem Colmarer Urteil entschlossen, unsere bisherige Zurückhaltung in elsässischen Fragen ausnahmsweise aufzu- geben und die Hoffnung auszusprechen, daß man in Frank- reich aus den Fehlern lerne, die a l l e deutschen Par» teien fünfzig Jahre lang gegenüber dem Elsaß begangen haben. pari». 28. JJtat. Rlatln" berichtet, daß Peafioasminlsker Coni» Marin In Veanlwortvng von Wünschen, die am Sonnabend auf dem Songreß der Frontkämpfer in St. ZKalo gegen die Vollstreckung des ckolmarer Urleil» geäußert wurden, folgende Stell- an» einem Tele. gramm de» Mnlsterpräsideuten poincare verlesen hat:Die Rational. oereimgung der Fronlkämpfer kann oerfichert sein, daß die«egirnivz de» elsässischen Geschworenen»«cht dle Veleibignng an- tun wird, sie zu desavouieren."

Oer blutige Ein Todesopfer und mehrere Verletzte- Der Polizeipräsident teilt mit: Ueber den bedauerlichen Vorfall, der sich am Sonnabend in der Bismarckstraße zu Charlottenburg abgespielt hat. sind in einigen Zeitungen Darstellungen erschienen, die den Tatsachen nicht ent» sprechen. gm Gegensatz zu diesen unzutreffenden Darstellungen hat die vom Polizeipräsidenten sofort eingeleitete Untersuchung bis jetzt folgende» ergeben: Der polizeilich begleitete Demonstrationszug des RFB. hatte zum großen Teil die Kreuzung Bismarck« Krummestraße in der Richtung auf den Karl-August»Platz über« schritten. Da es gerade ein« halb« Stund« vor Theaterbeginn war. herrschte auf der Bismarckstroße ein außerordentlich reger Verkehr, und es hallen sich bereits«in« ganz� Reihe von Krosifahrzeugen und Straßenbahnen angesammelt. Es trifft nicht zu, daß nur ein einziger Omnibus durchgelassen werden sollte: ebenso Ist es unzutreffend, daß schon das Ende de» Zuges dicht heran war. Räch Rücksprache mll einem als Führer gekeun. zeichneten DemonstrakionskeNoehmer wurde daher der Wellermarsch untrebrochen und der verkehr beschleunigt dorchgeleitet. Ein Unter. brechen des Zuges gerade an dieser Stelle war durchaus möglich und zweckmäßig, well ein hier marschierendes Musikkorps schon rein äußerlich eine neue Abteilung ankündigte. Trotz Zuredens der Beamten versuchten die Zug- teilnehmer die Sperrkette gewaltsam zu durchbrechen Mit Musikinstrumenten und anderen gefährlichen Gegenständen wurde auf die Beamten«ingeschlag«», so daß schtteßüch vom Polizeiknüppel Gebrauch gemacht werden mußt». In dem«nt. stehenden Handgemenge wurde ein den Fahrverkehr regelnder ve- amler zu Boden geschlagen und durch Fußtritte und Schläge be- sonder»«nn Hinterkopf erhebttch verletzt. Zwei andere Beamte, die ihm zu Hilfe eilten, gerieten dabei selbst in so erhebliche Bs» drängnis, daß ste ihre Schußwaffen ziehen mußten. Trotzdem hatten dies« Beamten bis zum letzten Augenblick versucht, den Ge» brauch der Schußwaffe zu vermeiden, was durch den Umstand be- wiesen wird, daß einem dieser Beamten, nachdem auch er niedergeschlagen worden war, die Pistole entrissen wurde» ohne daß er von ihr Gebrauch gemacht halle. Kurz darauf sielen in der Krummen Straße Schüsse, und es ist anzunehmen, daß dabei auch au, der dem niedergeschlagenen Polizeibeamten entwendeten Pistole geschossen worden sst. Außer- dem ist noch Angabe mehrerer Zeugen, die sich freiwillig gemeldet haben, auch noch au» einem Hause in der 5trummen Straße ge- schössen worden. Unter diesen Umständen war der zweite. der zu Hilfe geeillen Beamten so bedroht, daß er schließlich von seiner Schußwaffe Gebrauch machte, um sich und seinem Kameraden Luft zu schaffen. C« wurde dadurch erreicht. daß der am Hinterkopf verletzte veamke sich wieder aufrichten konnte. Zufolge feiner schweren Verletzung konnte er sich jedoch nur mühsam aus den Beinen halten, was sogar zu der Verdächtigung

Was wird?" Abwarten! Unter der UeberschriftWas wird?" beschäftigt sich die Germania " mit der Frage der Kabinetts« b i l d u n g. Sie schreibt: Wir müssen unsererseits immer wieder darauf hinweisen, daß es nicht nur unverständlich, sondern auch ungewöhnlich sein würde, wenn ein« Partei, die einen solchen Stimmenzuwachs erhallen und eine solche Stärke erreicht hat, nicht dievoll«V«rantwortung zu übernehmen alsbald entschlossen wäre. Die Sozialdemokratie würde nicht daran vorbeikommen können, den Erfolg, den sie er» rungen hat, in die Tat der Regierungsverantwortung und in p r a t» tisch « Arbeit umzusetzen. Glaubt die Sozialdemokratie mit ihren Entschlüssen warten zu sollen, bis andere sprechen, so würde sie sich damit«in Ansehen geben, das Eigenartige Rückschlüsse auf ihren Willen, Konsequenzen zu zichen und zu tragen, zuließe. Di« Sozial- demokratie ist nun einmal durch dl« Gunst der Wähler aus- gezeichnet und emporgehoben worden. D«r Weg zur Ber» antwortung ist dadurch klar gezeigt. Es müßte sich jetzt, wenn die Politik folgerichtig verliefe, darum handeln, daß die entscheidende Aufforderung von Seiten der Sozialdemokratie erfolgt, und daß die Frage der praktischen Mitarbeit den andern gestellt wird, die für diese Mitarbeit nötig sind. Die Kraft zu dieser Frage muß von der Sozialdemokratle selbst aufgebracht werden. Hie Rhodus, die salt»! Die Sozialdemokratie hat sich ihrer Verantwortung nie entzogen, wie sie auch stets bereit gewesen ist, praktische Ar- beit zu leisten. Wenn sich im übrigen der Feldherr der Ge- schlagenen, Graf W e st a r p, in der.Kreuzzeitung" in einem ebenso langen wie langweiligen Aufsatz Phantasien über die zukünftige Haltung der Sozialdemokratie hingibt, so ist das ein müßiges Unterfangen. Geschlagene Feldherren tun am besten daran, zu schweigen.

Gchlechie Führung! Lang gegen Hindenburg . Der neugebackene deutschnationale Reichstagsabgeordnet« und ehemalige Finanzminister der Kappisten Obersinanzrat Dr. Bang, dessen Aufstellung in Dresden dem Grafen Westarp Tag« schwersten Verdrusses bereitet hat. stellt sich in derDeutschen Zeitung' vor. Er nennt die Außenpolitik Stresemanns und die bisher geübt« Wirt- schofts- und Handelspolitikwaschechte Politik der inter - nationalen Sozialdemokratie" und bezeichnet die Wahlen vom 20. Mai als Franzofenwahlen. Run, das war zu erwarten. Daß die Sozialdemokraten schon seil Iahren keinen Einfluß mehr auf die Regierung Im Reiche hallen und daß es noch heute so etwas wie eine Reichsregierung unter deutschnationaler Führung gibt, hatten die Deutschnationalen ja schon vor dem 20. Mai vergessen. Dann kommt dieser deutschnationale Relchstagsabgeord- nete auf die Schuldfrage zu sprechen und da wird es interessant: Arn 20. Mai hat sich also nur ein Wort bewahrheitet, das wir vor Jahren hier als Mene Tekel ausgesprochen hoben, das tief« finnige Wort Gneisenaus:Die Ratlcm ist genau so schlecht wie»hr Regiment." Wer dieses Wort wirklich versteht, der weiß, wie uns allein geholfen wenden kann: nicht von unten. sondern von oben!... Es stehtnulen" viel weniger schlimm alsoben" trotz des Wahlausfall«. Gerade dieser Wahlausfall zeigt besser als irgend etwas, daß die deutsche Frage schlechthin eine Frage der Füh­rung ist. Der Sinn dieser Worte kann nur nach zwei Sellen hin ver- standen werden. Bang gehört zu jenen Kressen, die Hindenburg

Sonnabend.> beim Zusammenstoß in Eharwttenburg. führte, daß er schwer beinrnken sei. Eine sofortige ärztlich» Untersuchung auf der nächsten Rettungsstelle und ein ärzt- liches Attest hoben diese Verdächtigung al« haltlos er- wiesen. Leider ist es in dem entstandenen Durcheinander nur gelungen. zwei der Schuldigen in Haft zu nehmen, während di� übrigen in der Menge und dem weitermarschierenden Zuge unier. tauchen tonnten. Auch die Lerletzten wurden teilweis« von den Demonstranten fortgeschafft, unter ihnen der später verstor- b e n e LOjahrige Oskar Wege aus Eharlollenburg. Als ver» letzt festgestellt wurden bisher der 26jährig« Arbeiter Otto Schellhammer aus Charlottenburg , Frau Minna Bäsch aus Charlottenburg und der Arbeiter Alfred G o l k e. sämtlich im Krankenhaus Westend , außerdem die Hausangestellte Frieda Ber- tert und der achtjährige Wilhelm Häusler, die stch in ihren Wohnungen befinden. Auch von der Polizei wurden drei B e- omt« verletzt, und zwar erhiell«in Beamter erhebliche Kopf» Verletzungen durch Schläge mit harten Gegenständen und durch einen Messerstich, ein zweiter Beamter Brustv«rletzun. gen durch Fußtritte, ein driller Beamter Handoerletzungen. Diese vorläufigen Feststellungen werden felbstverständllch noch durch weitere Untersuchungen ergänzt werden. Außerdem wird na» türlich eine gerichtliche Klärung herbeigeführt werden, die schon allein mll Rücksicht auf den badauerlichen Verlust eine» Menschenlebens erforderlich sst. Oer kommunistische pfiugstbesuch. Di« schon in den vorigen Jahren hat auch Pfingsten 1028 ber Rotfronttämpferbund Berlin zu seinem Reichstreffen gesucht. Nach den Begrüßungsfeiern am Sonnabend, über die wir berichteten, fand am Sonntag im Lustgarten die Haupckundgebnng stall. Die Beteiligung war, wie man es noch dem Ausfall der Wahlen in Berlin nicht anders erwarten konnte, größer als in den Borjahren. Aufmarsch und Kundgebungen verliefen, im Segensatz zu dem blutigen Zusammenstoß am Sonnabend, ohne Zwischenfall. A» erkennenswert war die Haltung derSchutzpolizei, die sich durch törichte und beleidigend« Zurufe wieBluthunde".Ardeitermörder" nicht aus ihrer Ruhe bringen ließ. Die kommunistischen Redner im Lustgarten ergingen sich in den üblichen Schimpfereien aus die Sozialdemokratie, aber weder Thal» mann noch L e o w verrieten, wie sie sich unter der ParoleKlaslen- kämpf gegen Koalllion" eine für die Arbellerschast ersprießliche Politik vorstellen. In dem seierlichenSchwur", der beim Abschluß der Feier geleistet wurde, fehlte es selbstverständlich nicht an einem gehässigen Absatz gegen die sogenannten Reformisten. Am Pfingstmontag fanden in allen Stadtbezirken Wcrbekuuo» gedungen und Frühkonzerte statt.

zum Reichspräsidenten gewählt haben, wie ja die Deusschnali analen auch diesmal die Wahlkampagne unter dem Mmensmitzbrouch desRettsrs" gelikhrt haben. Entwed'er der deutschuotionale Finanz» rot meint ihn. wenn er sich wer da»Regiment" beklagt, oder ober er meint die Führer der Deutsch nationalen, die»n« bestritten in den letzten Jahrenoben" gewesen sind. Indem er hin« zufügt, daß dieunten" viel weniger schlimm sind als dieoben", gibt er obendrein jenen recht, die auf den Gimpelfang der Deutsch . nationalen nicht hereingefallen sind. Eine etwa» bitter« Pille iür di« Westarpe, um so bitterer, als sie von einem Neuling kommt, der im ausgesprochenen Gegensatz zu der deusschnattonalen Parteilc.tung Mllglied der deusschnattonalen Reichstogsfrccktion gewordcn ist. Schlechte Führung, schlecht« Führung! Ln gleicher Verdammnis. Kommunisten und Oeuffchnationale in einem Umschlag. In einem Briefe an Hugenbergs.Lokal-Anzeiger" macht ein deutschnationaler Wahlbeisttzer auf gewiss« Wahlturiosa aufmerksam, die er bei der letzten Wahl erlebte. Er schreibt, wörtlich: Und das Merkwürdigste: e» gibt totsächlich Menschen, die im Reichstag deutschnational und im Landtag kommu­nistisch wählen, sich also entweder in der Rummer irren oder sich über ihre Gefühle nicht ganz klar sind. Der Wahlbeisitzer hat ganz richssg beobachtet. Und wenn er den Wohlumschlägen ansehen könnte, von wem sie abgegeben sind. so würde er sicher finden, daß die Namen dieser verwirrten Wähler gerade in der Abonnentenliste des Herrn Hugenberg verzeichnet sind. Nur polittsche Konfusionsrätc bilden dessen Gefolgschaft! Ebert-Oenkmal in Hörde. Vom ItelchSbanner errichtet. Dortmund . 28. Mai.(Eigenbericht.) In der benachbarten Bergwerksstadt Hördt sst zu Pfingsten unter gewallig«? Beteiligung der republikanischen Massen das Denk- mal feierlich enthüllt worden, dessen Errichtung dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zu verdanken ist. Außer den Vertretern des Stifters, die das Denkmal der Stadtgemeind« in Obhut übergaben, sprachen Abgesandte des Magistrats Hörde und der preußischen Staatsregierung. Sin Gedenkstein auch in Offenbach . Ostenbach a. St.. 28. Mal. Am Pfmgftmcmtog wurde hier in Anwesenheit des hessistkien Staatspräsidenten Adelung, des Bürgermeister», anderer Be- Hörden und Vertreter und zahlreicher hessischer Parlamentarier ein Gedenkstein für den ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich E b e r t geweiht und der Oeffentlichleit übergeben. Di« Weihered« hielt Polizeioberst Schützinger» Berlin .

Erschießung eines Massenmörders. Tarragoua. 28. Mai. Es ist gelungen, den Massenmörder zu entdecken, der am 21. Mai elf Personen ermordet Halle. Da er sich nicht ergeben wollte, wurde er mll einem Gewehrschuß niedergestreckt.

Eine neue Bombenexplosion in Buenos Aires hat das Hau« des Obersten Cesar Slstura, ehemaligen Oberstleutnants im ita» l i e n i s ch e n Heer, zerstört. Menschenleben sind nicht zu be- Nagen.